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DER GRÖSSTE CRASH ALLER ZEITEN KOMMT - NICHT NUR WIRTSCHAFTLICH, SONDERN AUCH POLITISCH UND GESELLSCHAFTLICH
Die Finanzkrise 2008 erschütterte die Grundfesten unseres Finanzsystems. Die monetären, die sozialen und die politischen Auswirkungen spüren wir bis heute. Die beispiellosen Rettungsorgien von EZB & Co. sowie ein historisch einmaliges Notenbankexperiment dauerhafter Nullzinsen enteignen Sparer, Kleinanleger und Versicherungsnehmer. Eine gigantische Steuer- und Abgabenlast raubt der Mittelschicht jeden finanziellen Spielraum. Parallel wird neuerdings noch über Enteignungen nachgedacht - und diese werden kommen.
Den Volksparteien läuft das Volk davon, und die Politik verharrt im Stillstand. Seit 2008 ist ein historischer Vertrauensverlust in die Finanzwelt, in die Politik, in die Medien und in das bestehende Geldsystem zu verzeichnen. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird kontinuierlich größer und sorgt für sozialen Sprengstoff. Wir stehen vor einer einmaligen Zeitenwende mit heftigsten Verwerfungen. Es ist nicht fünf vor, sondern zehn nach zwölf. Das Zeitfenster zum Handeln wird immer kleiner. Werden Sie aktiv!
Was uns alle erwartet und wie Sie sich und Ihr Geld absichern können, das erfahren Sie im bislang wichtigsten Buch der Bestsellerautoren und Finanzexperten Marc Friedrich und Matthias Weik.
Friedrich & Weik liefern, was ihre eingeschworene Fangemeinde erwartet: topaktuelle und messerscharfe Analysen, fundierte Kritik an halsstarrigen Eliten in Wirtschaft und Politik sowie radikale Lösungsvorschläge.
Friedrich & Weik zeigen auf, welche Zumutungen Bürger, Steuerzahler, Sparer, Anleger und Eigentümer in naher Zukunft erwarten, wenn Management-Nieten und Politversager bei ihren gescheiterten Rezepten bleiben.
Friedrich & Weik erklären ebenso eindringlich wie verständlich, wie wir unser Geld jetzt noch schützen können.
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Seitenzahl: 442
Cover
Weitere Titel der Autoren
Über dieses Buch
Über die Autoren
Titel
Haftungsausschluss
Impressum
Zitat
Vorwort
Einleitung: Der größte Crash aller Zeiten
Winter is coming
Dauerkrisenmodus
Elitenproblem
Unser Szenario
1. Die größte Blase aller Zeiten
Schuldenblase
Anleihenblase
Ein bewährter Krisenindikator: die inverse Zinskurve
Fazit
2. Wann scheitert der Euro?
Gründe für das Scheitern des Euros
Wie verschwinden Staatsschulden?
Währungsunionen in der Vergangenheit
Wann könnte eine Währungsunion funktionieren?
Die Euro-Lüge
Der Euro wird scheitern!
Mögliche Auslöser für einen finalen Eurocrash
3. Europäische Zentralbank (EZB) – das größte Notenbankexperiment aller Zeiten
Nie wieder Zinsen!
Deutschland auf dem absteigenden Ast
Insolvenzverschleppung
Noch mehr von der Droge Billiges Geld
Die Planwirtschaft der Notenbanken
Zombiefirmen
Das Bankensterben kommt!
Deutsche Bank und Commerzbank – Verstaatlichung oder Pleite
Die Deutsche Bank – einstige Vorzeigebank
Nieten in Nadelstreifen
Die Deutsche Bank wird scheitern!
Der Super-GAU für den Steuerzahler
Versicherer in der Zinsfalle
Die Folgen für die Bürger
4. Macht doch mehr Schulden!
Die Notenbanken kaufen Zeit und lösen keine Probleme
Die Politik des billigen Geldes geht unvermindert weiter
Der Europäische Gerichtshof gibt grünes Licht
Helikoptergeld – Herr, wirf Geld vom Himmel
5. Enteignung, Negativzinsen und was noch auf uns zukommt
Finanzielle Repression
Die perfiden Pläne des IWF
Bargeldabschaffung zur Vorbereitung auf den großen Crash
Komplette, legale Enteignung per Gesetz
EDIS – Europäische Einlagensicherung
Versicherungen – zahlen und nichts dafür bekommen!
6. Deutschland auf dem Holzweg
Welcher Crash? Uns geht es so gut wie nie zuvor!
Steuerwahnsinn – wir zahlen die höchsten Abgaben weltweit!
Deutsche Experten für die Schweiz und die USA
Wohnen wird zum Luxusgut
Wohnraum enteignen?
Niedriglöhne sorgen für Altersarmut
Infrastrukturdesaster Deutschland
Stuttgart 21 und BER – Deutschland macht sich lächerlich
Deutschland diskutiert – China baut
Wo sind die ganzen Steuerüberschüsse hin?
Politik in Deutschland
CumEx-Mafia – Organisierte Kriminalität made in Germany
7. Gesellschaft in Deutschland
Wem gehören die Medien?
»Transatlantische Swingerclubs« – Gehirnwäsche pur
Rundfunkbeitrag: Kultur- oder Zwangsabgabe?
Fake News – wie man das Vertrauen der Bürger verspielt
Deutscher Rechtsstaat im Niedergang
Justiz in Deutschland – die Gewaltenteilungssäule wackelt
Kinder sind ein Luxusgut
8. »Die Königin besitzt kein Bargeld« – schöne Grüße aus dem Elfenbeinturm
Ja-Sager prägen den Tag
Man bleibt unter sich
9. Deutschland verpasst den Anschluss an das 21. Jahrhundert
Energiewende und Klimawandel
Deutschland vor dem Wirtschaftssturm
Der Euro als Krisenbeschleuniger
Deutschland – ein Euro-Gewinner?
Das monetäre Endspiel steht bevor
Das Märchen vom reichen Land
10. Die EU ist nicht Europa – The Final Countdown
Warum die EU scheitern wird
Brexit – ein Alptraum für Nordeuropa und der Anfang vom Ende der EU
11. USA – bald nur noch Nummer 2
Trump – Brillant oder Blender?
Fake News starten Kriege – Krieg gegen den Iran?
Kritik unerwünscht
Das Leben auf Pump geht weiter
Die Sause geht weiter! Immer mehr schlechte Schulden!
US-Staatsverschuldung geht durch die Decke
Immobilienblase
12. China – die neue Nummer 1
Der Boom ist vorbei
Wenn China die Puste ausgeht, dann knallt es in Deutschland
Trumps Handelskrieg – verheerend für China und Deutschland
13. Lösungen
Wie entsteht Geld?
Wem gehört das Geld auf Ihrem Konto?
Ist die Einlagensicherung sicher?
Machen Sie keine Schulden!
Das Ende des US-Dollar – was kommt danach?
Handelskrieg, Währungskrieg, Krieg?
Das nächste Geldsystem wird digital
Schweiz und Franken – ein sicherer Hafen für Ihr Geld?
Vermögenssicherung – das Zeitalter der Sachwerte beginnt
Kurze Bemerkung über Kartoffeln
Sachwerte schützen Ihr Vermögen
Vermögenssicherung mit der Wurzelstrategie und dem Eichhörnchenprinzip
Aktien
Bargeld
Bitcoin
Bitcoins Wert – Modellierung mit Stock-to-Flow
Diamanten
Gold
Silber
Fremdwährungen
Immobilien
Investment-No-Gos
Whisky
Versicherungen
Sachwert Daten
Das wichtigste Investment
Investmentmatrix
14. Nach der Demokratie droht die Diktatur
Keine Lösung in Sicht?
15. Maschinen an die Macht!
Wenn wir clever sind, lassen wir Maschinen überall da ran, wo sie besser sind!
Ist das so?
Die Technik ist schon da – die Revolution steht noch aus!
Ein Bier auf die Zukunft der Maschinen
Denkst du noch – oder entscheidest du schon?
Maschinen an die politische Macht
Künstliche oder von Menschen gemachte Politik?
Ersetzen Maschinen dann Politiker?
Maschinen an die Macht – bitte auch im Finanzwesen
Brauchen wir eigentlich noch eine Bank?
16. Worum gehts überhaupt?
Zombie-Gesellschaft
Wer nicht hören will, muss fühlen
Die Krise als Chance
Was kommt danach?
Kontakt
Danksagung
Widmung
Endnoten
Der größte Raubzug der Geschichte
Der Crash ist die Lösung
Kapitalfehler
Sonst knallt’s (mit Götz W. Werner)
DER GRÖSSTE CRASH ALLER ZEITEN KOMMT – NICHT NUR WIRTSCHAFTLICH, SONDERN AUCH POLITISCH UND GESELLSCHAFTLICH
Die Finanzkrise 2008 erschütterte die Grundfesten unseres Finanzsystems. Die monetären, die sozialen und die politischen Auswirkungen spüren wir bis heute. Die beispiellosen Rettungsorgien von EZB & Co. sowie ein historisch einmaliges Notenbankexperiment dauerhafter Nullzinsen enteignen Sparer, Kleinanleger und Versicherungsnehmer. Eine gigantische Steuer- und Abgabenlast raubt der Mittelschicht jeden finanziellen Spielraum. Parallel wird neuerdings noch über Enteignungen nachgedacht – und diese werden kommen.
Den Volksparteien läuft das Volk davon, und die Politik verharrt im Stillstand. Seit 2008 ist ein historischer Vertrauensverlust in die Finanzwelt, in die Politik, in die Medien und in das bestehende Geldsystem zu verzeichnen. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird kontinuierlich größer und sorgt für sozialen Sprengstoff. Wir stehen vor einer einmaligen Zeitenwende mit heftigsten Verwerfungen. Es ist nicht fünf vor, sondern zehn nach zwölf. Das Zeitfenster zum Handeln wird immer kleiner. Werden Sie aktiv!
Was uns alle erwartet und wie Sie sich und Ihr Geld absichern können, das erfahren Sie im neuesten und bislang wichtigsten Buch der Bestsellerautoren, Finanzexperten und Querdenker Marc Friedrich und Matthias Weik. Friedrich & Weik liefern, was ihre eingeschworene Fangemeinde erwartet: topaktuelle und messerscharfe Analysen, fundierte Kritik an halsstarrigen Eliten in Wirtschaft und Politik sowie radikale Lösungsvorschläge. Friedrich & Weik zeigen auf, welche Zumutungen Bürger, Steuerzahler, Sparer, Anleger und Eigentümer in naher Zukunft erwarten, wenn Management-Nieten und Politversager bei ihren gescheiterten Rezepten bleiben.
Friedrich & Weik erklären ebenso eindringlich wie verständlich, wie wir unser Geld jetzt noch schützen können.
© Christian Staehle, Asperg
MARC FRIEDRICH
Der studierte Betriebswirt erlebte 2001 den Staatsbankrott der argentinischen Regierung und dessen ruinöse Folgen für das Land und seine Bürger aus nächster Nähe mit. Bereits in jungen Jahren sammelte er auf internationalem Parkett Arbeits- und Lebenserfahrung.
Gemeinsam mit seinem Kindergartenfreund Matthias Weik hält er seit einer Dekade Seminare und Fachvorträge bei nationalen und internationalen Unternehmen, bei Verbänden und Stiftungen, auf Kongressen und Fachmessen rund um den Globus sowie an Universitäten und Fachhochschulen. 2016 initiierten sie Deutschlands erstem offenem Sachwertfonds, den FRIEDRICH&WEIK WERTEFONDS.
Marc Friedrich ist ein großer Whiskyliebhaber. Er empfiehlt ausgewählte Single Malts als Beimischung (!) sowohl zu einem ausgewogenen Depot als auch zu einer ausgewogenen Mahlzeit.
(Marc Friedrich im Bild links)
MATTHIAS WEIK
Der leidenschaftliche Netzwerker und strategische Denker studierte International Business in Melbourne, Australien. Während seiner Tätigkeit für einen deutschen Konzern erwarb er einen Master of Business Administration (MBA). 2009 gründete er mit Marc Friedrich die Finanzstrategieberatung, für Unternehmen und Privatpersonen, Friedrich & Weik Vermögenssicherung.
Matthias Weiks große Leidenschaft ist das Reisen. Er kennt vier Kontinente und hat rund drei Dutzend Länder – etliche davon mehrfach – besucht. Angelsächsischer Pragmatismus, asiatisches Effizienzdenken, französisches Laissez-faire und südländisches Mañana sind ihm gleichermaßen vertraut. Weik weiß aus eigener Erfahrung: Überall auf der Welt wollen die Menschen das Beste aus ihrem Leben machen. Doch jede Kultur hat ihre eigenen Vorstellungen vom »guten Leben«. Und die Menschen haben ihre je eigenen Strategien (manchmal auch Tricks), dem Glück auf die Sprünge zu helfen.
(Matthias Weik im Bild rechts)
Marc Friedrich & Matthias Weik
DER GRÖSTECRASHALLER ZEITEN
Wirtschaft, Politik, Gesellschaft –Wie Sie jetzt noch Ihr Geld schützen können
Jede Person ist für seine Geldanlage selbst verantwortlich. Die Autoren übernehmen keinerlei Haftung für Schäden, die durch falsche Schlussfolgerungen aus den Hinweisen in diesem Buch entstanden sind. Die Informationen basieren auf tiefgreifenden Recherchen – nichtsdestoweniger können Fehler auftreten. Die Autoren schließen Haftungsansprüche jeglicher Natur aus.
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Stand: September 2019
Vollständige E-Book-Ausgabe
des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes
Eichborn Verlag in der Bastei Lübbe AG
Originalausgabe
Copyright © 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln
Lektorat: Anne Büntig-Blietzsch
Umschlaggestaltung: Christina Hucke, www.christinahucke.de
Umschlagfotografie: Christian Staehle, Asperg
E-Book-Erstellung: Jilzov Digital Publishing, Düsseldorf
ISBN 978-3-7325-7844-3
eichborn.de
luebbe.de
lesejury.de
»Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.«
William Shakespeare
»Die Mehrheit der gewöhnlichen Bevölkerung versteht nicht was wirklich geschieht. Und sie versteht noch nicht einmal, dass sie es nicht versteht.«
Noam Chomsky, Kommunikationswissenschaftler
Es ist wieder soweit. »Friedrich & Weik« haben es schon wieder getan. Wir haben ein weiteres Buch geschrieben. Noch immer lassen wir uns nicht den Schnabel verbieten und weiterhin nehmen wir kein Blatt vor den Mund und sprechen unangenehme Themen an.
Wir beiden Autoren sind eine brisante Mischung: Ökonomen und Schwaben. Aus unserer Heimat, dem Remstal bei Stuttgart, kamen schon viele kritische Geister, Querdenker, Visionäre und Rebellen. So war der »Arme Konrad« Ausgangspunkt der Bauernaufstände im 16. Jahrhundert, der einen besseren Stand für die einfachen Menschen erreichte. Die Weiber von Schorndorf, vor allem Barbara Künkelin, die erste Bürgermeisterin, wehrten sich 1688 mutig gegen die Eroberung der französischen Truppen und stürmten das besetzte Rathaus. Und der Remstall-Rebell Helmut Palmer stänkerte gegen das etablierte Parteiensystem.
Wo gehobelt wird, da fallen bekanntlich auch Späne und manch einem aus der politischen und wirtschaftlichen Elite wird das eine oder andere Kapitel gewiss missfallen – und das ist auch gut so. Unsere Kritiker motivieren uns immer wieder aufs Neue und belegen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass offenkundig so Einiges falsch in unserem Lande läuft. Daher werden wir auch weiterhin den Finger in die Wunde legen. Wir sind weder Mitglieder noch Anhänger oder Unterstützer irgendeiner Partei und haben dies auch nicht vor. Unserer Ansicht nach wird der Wandel nicht von einer oder mehreren Parteien, sondern von uns, den Menschen, kommen. Folglich ist es sinnfrei uns in irgendeine politische Ecke zu stellen oder gar einer Partei zuzuschreiben. Das Buch spricht die verschiedensten Themenbereiche an. Es ist wie alle bisherigen Bücher allgemein verständlich und faktenbasiert. Dennoch wird es bei dem ein oder anderen bestimmt für einen Aufschrei sorgen und genau das ist unsere Absicht! Sollten wir mit diesem Buch einen kleinen, bescheidenen Beitrag zu einer gerechteren Welt und einem besseren Finanzsystem beitragen können, wären wir unendlich dankbar und demütig. Uns ist es eine Herzensangelegenheit, unsere Mitmenschen aufzuklären, sie vor Schlimmerem zu bewahren und ein neues Wirtschaftsdenken für ein besseres Finanzsystem zu initiieren, um die Welt als einen lebenswerten Platz zu erhalten.
HerzlichstMarc Friedrich & Matthias Weik
»Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines Booms durch Kreditexpansion zu vermeiden. Die Frage ist nur, ob die Krise früher durch freiwillige Aufgabe der Kreditexpansion kommen soll oder später zusammen mit einer finalen und totalen Katastrophe des Währungssystems.«
Ludwig von Mises
Denken Sie, dass die Finanzkrise von 2008 ausgestanden, geschweige denn gelöst ist? Haben Sie noch Vertrauen in den Euro und in die Europäische Zentralbank (EZB)? Meinen Sie, dass man Krisen lösen kann, indem man Geld druckt?
Wie auch immer Ihre Antwort lautet – wir zeigen Ihnen in diesem Buch den Irrsinn in der Politik und Finanzwelt auf und erklären Ihnen, wie Sie sich und Ihr Geld jetzt noch sichern können, um nicht als Verlierer dazustehen.
Rückblickend werden unsere Kinder und Enkelkinder uns fragen: Habt ihr das nicht kommen sehen? Nach der Lektüre dieses Buches kann keiner mehr behaupten, dass er von nichts gewusst hat. Wir haben unzählige Daten und Fakten zusammengetragen und aus den vielen einzelnen Puzzlestücken ein großes Gesamtbild gebaut – mit einem erschreckenden Ergebnis. Nach der intensiven Recherche und der Fertigstellung des Buches müssen wir beide erkennen: Dieses ist bis dato unser wichtigstes Buch mit einer ganz klaren Warnung!
Der größte Crash aller Zeiten steht uns bevor und wir können ihn nicht mehr verhindern!
Werden Sie aktiv und bereiten Sie sich vor. Es ist nicht die Frage, ob der Crash kommt, sondern wann. Eines ist jetzt schon sicher: Das Zeitfenster bis dahin und damit zur Vorbereitung wird nicht größer, sondern jeden Tag kleiner – werden Sie am besten heute noch aktiv!
Seit 2008 erleben wir weltweit ein historisch einmaliges Notenbankexperiment, das die Finanzkrise nicht gelöst, sondern lediglich die Symptome mit niedrigen Zinsen und unvorstellbar viel billigem Geld übertüncht und die Auswirkungen in die Zukunft verschoben hat. Man darf aber nicht vergessen: Noch nie wurde eine Krise durch Gelddrucken gelöst, und es wird auch dieses Mal nicht funktionieren.
Wir alle spüren intuitiv, dass seit der Finanzkrise 2008 die Welt etwas aus den Fugen geraten ist. Nicht nur in der Finanzwelt, sondern auch gesellschaftlich und politisch. Die vielen Krisen der letzten Jahre zeigen ganz klar auf, dass wir und insbesondere der Finanzkapitalismus und die Demokratie in einer Existenzkrise sind. Denken Sie nur an Donald Trump, den Brexit, das Politikversagen, die immer stärker werdenden extremen Parteien, den Klimawandel, die Rezession, den Nullzins, den Negativzins, das Eliteproblem, die Skandale um die Kirchen, Harvey Weinstein und Jeffrey Epstein, den Flughafen Berlin Brandenburg (BER), das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm (S21), die Dieselaffäre, die CumEx- und CumCumEx-Geschäfte, die EU-Wahl, Ursula von der Leyen, Boris Johnson, Hongkong, Italien, Iran und so weiter.
Aber was war der Auslöser? Vor 10 Jahren erschütterte die Lehman-Pleite die Grundfesten unseres Finanzsystems und läutete offiziell die Finanzkrise ein. Deren Auswirkungen sind bis heute zu sehen und zu spüren. Nicht nur monetär, sondern auch gesellschaftlich. Seit dem Erscheinen unseres ersten Buches Der größte Raubzug der Geschichte – warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden im Jahr 2012 hat sich in Deutschland, Europa, ja auf der gesamten Welt nichts Grundlegendes zum Besseren verändert. Viele unserer Prognosen aus diesem, aber auch unseren anderen Büchern sind erschreckend schnell und exakt eingetroffen. In diesem Buch schließen wir an unsere beiden ersten Bestseller an und zeigen auf, dass das gesamte Finanzsystem am Abgrund steht. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis es kollabiert.
Die Reichen werden nach wie vor immer reicher, die Superreichen sogar absurd reich, während die Mittelschicht immer weiter schrumpft und die Unterschicht kontinuierlich wächst. Die Politik hat bei der Abzocke von uns Bürgern durch die Finanzwelt Schmiere gestanden, und aus den Krisenverursachern, den zockenden Banken, sind Krisengewinner geworden.
Der Unmut in der Gesellschaft über die Finanzwelt, die Politik, aber auch die Medien, wird tagtäglich größer. Wir erleben einen historischen Vertrauensverlust in die Finanzwelt, in die Politik, die Kirchen und die Medien. Dieser wird von zahlreichen Politikern, Wirtschaftsbossen und Vertretern der Medienbranche mit einer besorgniserregenden Realitätsverweigerung ignoriert. Die Kluft zwischen Oben und Unten wird kontinuierlich größer und sorgt für sozialen Sprengstoff. Die Finanzkrise ist direkt verantwortlich für das Erstarken von linken und rechten Parteien weltweit, für die Wahl Trumps und den Brexit. Nicht nur unser Wohlstand, unsere Rente und unser Erspartes sind in Gefahr, sondern auch unsere Demokratie und unsere Freiheit. Denn sie werden zunehmend von den Machtinhabern angegriffen und beschnitten.
Jede Krise ist ein wichtiges Korrektiv und zeigt Fehler im System auf. Wurden diese Fehler 2008 erkannt und beseitigt? Nein! Ganz im Gegenteil. Durch ein einmaliges Notenbankexperiment, das zum Scheitern verurteilt ist, wird sich teuer auf Kosten von uns Bürgern Zeit erkauft. Wie von uns in unserem zweiten Buch Der Crash ist die Lösung bereits prognostiziert wurde, werden dadurch politische Kräfte am linken und rechten Rand immer stärker. Sie treiben die etablierten Parteien vor sich her und schicken beziehungsweise haben bereits einige ehemalige Volksparteien in Europa in die politische Bedeutungslosigkeit geschickt. Findet bei den Eliten kein Umdenken statt, dann wird sich das politische Umfeld in den nächsten Jahren drastischer verändern, als es sich die meisten Bürger heute vorstellen können.
Dieser Kultspruch aus der erfolgreichen HBO-Serie Game of Thrones bedeutet, dass man sich vorbereiten muss, weil der kommende Winter hart und gefährlich sein wird. Zu allem Übel kamen dann auch noch die White Walkers, eine Art Zombiearmee. Wir möchten Sie nun auch warnen: Winter is coming! Und statt Zombiearmeen haben wir Zombiebanken und Zombieunternehmen, die aber genauso gefährlich sind.
Die folgende Aussage ist drastisch, aber leider realistisch: Unsere Analysen und Recherchen zeigen auf, dass der finale Kollaps nun unausweichlich ist. Es gibt keine Chance mehr, ihn zu stoppen – anders als die Jahre zuvor. Selbst wenn es noch Möglichkeiten gäbe, würden die verantwortlichen Protagonisten in Politik und Finanzwelt – wie bisher – versagen und nicht den Mut aufbringen, den notwendigen, unbequemen Weg einzuschlagen. Dies bestätigen leider überdeutlich die letzten Jahre. Wir haben mit vielen Politikern, Entscheidern und Ministerien gesprochen. Wir haben in all unseren Bücher immer konstruktive Lösungsvorschläge gemacht, für uns als Gesellschaft, für die Politik und für den einzelnen Leser. Es hat kein großes Umdenken stattgefunden, stattdessen wurden nur Beruhigungspillen verabreicht und kosmetisch ein bisschen am Patienten herumgepudert. Eines ist aber sicher und wird durch die Daten bestätigt: Der Patient Geld- und Finanzsystem ist dem Tod jetzt deutlich näher als noch vor einigen Jahren.
Unser System ist unheilbar krank. Anstatt radikal einzugreifen, hat man sich 2009 dazu entschieden, Homöopathie anzuwenden, also noch mehr Schulden zu machen, um die bestehenden Schulden zu bezahlen. Das Ergebnis ist: Wir befinden uns im Endstadium, und eine Rettung ist nicht mehr möglich.
Wir stehen vor der größten Zeitenwende der Neuzeit, und noch kann man sich darauf vorbereiten.
Wir erleben seit der Finanzkrise 2008 ein historisch einmaliges Rettungsexperiment. Mit Billionen an US-Dollar, Euro, Yuan und Yen, wurde der Kollaps des Finanz- und Bankensystems verhindert – aber das Problem nicht gelöst. Es wurde teuer Zeit erkauft. Mit dieser Aussage stehen wir auch nicht mehr allein: Im November 2018 war ich (MF) bei der »Future of Money«-Konferenz in der Business School of Frankfurt zum Thema »The Future of Money – 10 Jahre nach Lehman Brothers und Satoshi Nakamoto (Bitcoin)« eingeladen. Man tauschte sich über die Auswirkungen und Nachwehen der großen Finanzkrise aus. Teilnehmer waren Dr. William White, Chefvolkswirt der OECD und ehemaliger Chefvolkswirt der BIS (Bank of International Settlements; das ist die Notenbank der Notenbanken) und einer der wenigen, der die Krise 2008 schon 2003 hat kommen sehen und davor eindringlich gewarnt hat, sowie Michael Kumhof von der Bank of England, Miguél Ángel Fernández Ordóñez von der EZB, Thomas Mayer, der ehemalige Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Gerhard Schick, der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Initiator der Finanzwende.
Das Verrückte war, dass es unter den Experten nicht die Frage gab, ob der nächste große Crash kommen wird, sondern lediglich wann. Das war der allgemeine Tenor. Nach seinem Vortrag fragte ich William White vor den Teilnehmern: »Wann erwarten Sie den nächsten Crash an den Finanzmärkten? Bis 2023?« Seine Antwort wurde untermalt von einem Raunen im Saal: »Nein, das wird viel schneller passieren, in den nächsten ein bis zwei Jahren.« Noch mehr das Blut in meinen Adern gefrieren ließ dann das anschließende persönliche Gespräch mit ihm vor dem Mittagessen. Mir gefiel, dass er Tacheles redete. Ich fragte ihn nach seiner persönlichen Einschätzung, wie und wann die Krise beginnen wird. Er sagte ganz klar: »Früher als jeder denkt und heftiger als jeder erwartet.« Wir waren Brüder im Geiste. Auf meine Frage, ob die kommenden Verwerfungen heftiger werden als die Finanzkrise 2008, lachte er kurz laut auf und sagte: »Yes, Sir, 100 percent.« Ich sah in seinen Augen, dass er es todernst meinte. Ich musste schlucken. Auf der einen Seite weiß ich dies seit Jahren, aber es von einem anderen, renommierten Experten zu hören, ist dann doch erschreckend, weil wir seit Jahren gegen Windmühlen kämpfen und uns oftmals allein an breiter Front fühlen. Er führte fort: »2008 wird der kommende Sturm in den Schatten stellen, er wird viel heftiger als 2008 und vor allem nicht kontrollierbar. Es wird der größte Crash aller Zeiten!«.
»Was glauben Sie, was in diesem Land los wäre, wenn mehr Menschen begreifen würden, was hier los ist!«
Volker Pispers, Kabarettist
Sie denken nun vielleicht: »Na, und? Dann soll es halt an den Aktienmärkten mal wieder crashen. Wird ja auch Zeit!« Nein, wir reden nicht von einem Börsencrash von 40 oder 50 Prozent, sondern von 80 Prozent und mehr. Wir reden von Deflation und Inflation, von Arbeitslosenquoten weit über 10, 20 Prozent. Wir reden aber vor allem von einem Systemcrash. Nicht nur wirtschaftlich, sondern politisch und gesellschaftlich. Dieses Mal wird es sich auf allen Ebenen auswirken. 2008 war dagegen eine leichte Brise. Jetzt kommt die volle, angestaute Ladung – ein Tsunami! Was denken Sie, was hier los ist, wenn der Euro, Banken oder ganze Länder umkippen?
Es ist nicht mehr zu leugnen: Wir haben ein gravierendes Eliteproblem – nicht nur in Deutschland, sondern global. Egal ob in Wirtschaft, Politik, Rechtsprechung, Religion, Sport, Medien und Showbusiness – überall herrscht eine kleine Elite zumeist älterer Männer. Diese kleine Elite beherrscht nicht nur die Welt, nein, sie plündert sie nach wie vor gnadenlos aus, unterdrückt die Menschen, kreiert unfassbare Finanzblasen und bereichert sich schamlos. Einige Wenige haben mittlerweile auf Kosten vieler anderer solch absurde Reichtümer angehäuft, die tagtäglich weiter anwachsen, dass sie für jeden Normalsterblichen unvorstellbar sind. Eben diese Männer fahren unseren Planeten mit voller Wucht an die Wand. Mittlerweile ist es eine Sekunde vor zwölf, denn wir haben nur einen Planeten.
Vielen von uns ist dies bekannt, doch kaum jemand unternimmt etwas dagegen. Warum ist das so? Was können wir tun, um unsere Welt zu retten? Eines muss uns klar sein: Von den jetzigen Eliten dürfen wir weder ein Umdenken noch einen tiefgreifenden Wandel erwarten. Sie werden den Karren komplett gegen die Wand fahren und unseren Lebensraum unwiederbringlich vernichten.
Wir müssen also eine Lösung dafür finden, dass nicht mehr unsere Eliten über das Wohl und Wehe unserer Welt – unserer Zukunft, die unserer Kinder und Kindeskinder – bestimmen, sondern jemand anderes. Dieser Jemand muss im Interesse von uns, den Menschen, und nicht nur im Interesse einiger Weniger handeln. Wer soll dieser Jemand sein, und wer wird sein Handeln bestimmen? Genau darüber machen wir uns in diesem Buch grundlegende Gedanken.
Zuerst wird ein deflationärer Schock durch die kommende Rezession ausgelöst, dann werden die Notenbanken weitere Zinssenkungen durchführen und damit ein Bankensterben einläuten. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes wird sinken, einhergehend mit einer erlahmenden Kreditvergabe, die den Kollaps der Zombieunternehmen auslöst, die dann die restlichen Banken mit sich ziehen. Laut BIS – Bank für Internationalen Zahlungsausgleich – sind 15 Prozent aller Unternehmen in Europa sogenannte Zombieunternehmen, die nur aufgrund des billigen Geldes noch am Leben sind. Dann werden die Zentralbanken panisch alle Schleusen öffnen, den Zins weiter ins Minus drücken und ohne Ende Geld drucken, um verzweifelt das ganze System zu retten. Dadurch wird es eine Inflation und Hyperinflation von mindestens 10, 20 Prozent pro Monat (nicht pro Jahr!) geben. Unsere Berechnungen zeigen aber einen täglich höheren Kapitalbedarf, so dass wir auch 30, 40, 50 Prozent Inflation sehen können. Die Tendenz ist steigend, je länger wir an dem kranken System festhalten. Die Kollateralschäden für unseren Wohlstand, unsere Rente und Altersvorsorge nehmen jetzt schon täglich zu.
Als Finale folgt der Neustart in Form einer Währungsreform. Wie Wolfgang Schäuble sagen würde: »Isch over«! Die Verluste werden zwischen 90 und 100 Prozent liegen. Schaut man in die Vergangenheit, erkennt man, dass bei allen großen Wirtschaftskrisen und Staatsbankrotten verbunden mit Währungsschnitten und Währungsreformen die breite Masse der Verlierer war. Zwischen 97 und 99 Prozent der Bevölkerung haben 50 bis 100 Prozent verloren – egal ob in Argentinien 2001, in Russland 1998 oder in Deutschland 1948. Allein eine kleine Elite von Insidern (Politiker, Banker, Könige, Minister, Eingeweihte und so weiter) und Informierten konnten sich schützen. Erstmalig haben wir die Chance, den Anteil der Informierten zu erhöhen, mithilfe des Internets und vielleicht auch mit diesem Buch. Geben Sie das Buch gerne weiter, kopieren Sie es, geben Sie Ihr Wissen daraus weiter. Seien Sie ein Multiplikator! Unsere Mitmenschen müssen erfahren, was sich da anbahnt und zusammenbraut.
Niemals zuvor war die globale Verschuldung höher. In den letzten 20 Jahren haben sich die Schulden weltweit verdreifacht. Um die Finanzkrise 2008 abzufedern, haben sich die Staaten in immer mehr Schulden gestürzt, um Banken zu retten, die Konjunktur anzukurbeln und das System zu stabilisieren. Aktuell beläuft sich der globale Schuldenberg auf 250 Billionen US-Dollar (siehe Abbildung 1). Das sind gigantische 318 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes (BIP).
Abbildung 1
Das weltweite BIP (alles, was die gesamte Welt in einem Jahr produziert) beläuft sich gerade mal auf 84,74 Billionen Dollar.1 Das heißt, global gibt es dreimal mehr Schulden, als die gesamte Menschheit in einem Jahr an Wertschöpfung erarbeitet. USA, China, Japan und Deutschland vereinen mit einem BIP von rund 42 Billionen Dollar die Hälfte der globalen Wirtschaftsleistung auf sich.
Im Jahr 2000 produzierte die Welt für 45 Billionen Dollar Waren und Dienstleistungen. Der Schuldenstand betrug 87 Billionen Dollar. 2010 betrug das weltweite BIP 65 Billionen Dollar, und die Schulden beliefen sich auf 200 Billionen Dollar. Das bedeutet, dass für eine Steigerung des globalen BIPs um 20 Billionen Dollar von 2000 auf 2010 113 Billionen Dollar Schulden gemacht werden mussten. Hier machen sich die Börsenkrisen bemerkbar. Das bedeutet, für 1 Dollar Wachstum hat sich die Welt um 5,65 Dollar verschulden müssen. Für das BIP-Wachstum um 20 Billionen Dollar zwischen 2010 und 2019 wurden global 50 Billionen Dollar neue Schulden gemacht! Das ist das 2,5-fache. Dies ist keinesfalls nachhaltig und auf Dauer zum Scheitern verurteilt.
Die weltweite Verschuldung, wie sie in der Abbildung 1 dargestellt ist, lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Staatsschulden
sind seit 2008 von 37 Billionen Dollar auf 70 Billionen Dollar gestiegen.
Unternehmensschulden
stehen bei 74 Billionen Dollar.
Privatschulden
sind um 30 Prozent auf 46 Billionen Dollar gestiegen. Vor allem in China, Indien, Mexiko, Südkorea, Chile, der Tschechischen Republik und Malaysia hat man sich privat kräftig verschuldet.
Finanzinstitute
stehen bei 60 Billionen Dollar.
Staats- und Unternehmensanleihen steigen auf immer neue Rekordhöhen. Staaten verschulden sich im Rekordtempo. Dank immer niedrigerer Zinsen werden immer mehr Schulden gemacht. Die Verschuldung von Unternehmen wächst kontinuierlich. Sie investieren mit den aufgenommenen Krediten allerdings nicht etwa in Forschung, Entwicklung und Wachstum, sondern in Aktienrückkaufprogramme.
Goldman Sachs geht davon aus, dass zwei Drittel der Kursentwicklungen an den Aktienmärkten seit 2010 auf die Aktienrückkäufe zurückzuführen sind. Allein in den USA wurden 2018 Aktien im Volumen von 1 Billion Dollar zurückgekauft. Im ersten Halbjahr 2019 ging es sogar nochmals eine Spur schneller, weil die Unternehmen sich immer günstiger über Anleihen verschulden können. Der Versicherungskonzern Allianz hat seit 2017 für 7,5 Milliarden Euro Aktien zurückgekauft.2 In der Abbildung 2 sieht man, wie sich der amerikanische Aktienmarkt seit 1999 ohne Zinssenkungen (beziehungsweise bei gleichem Zinsniveau wie 1999) entwickelt hätte – ohne die Steigerungen der Gewinnspannen – ohne die Steuersenkungen für Unternehmensgewinnsteuern – ohne Aktienrückkäufe.3 Wir sehen also: Die Aktienindizes wären ohne diese Unterstützungsmaßnahmen bei Weitem nicht auf dem heutigen Niveau.
Abbildung 2
Würden Sie jemandem Geld leihen, wenn Sie wüssten, dass Sie weniger zurückbekommen?
Zum Beispiel nur die Hälfte? Genau das passiert – und zwar weltweit! Der globale Staatsanleihenmarkt hat mittlerweile ein Volumen von circa 60 Billionen Dollar. In diesem unvorstellbar großen Markt passiert gerade etwas Absonderliches:
Über 17 Billionen Dollar an Staatsanleihen werden global bereits negativ verzinst. (Abbildung 3) Dies bedeutet, dass Staaten dafür bezahlt werden, Schulden zu machen. Sie werden also dafür belohnt, sich immer weiter zu verschulden.
Abbildung 3
Das betrifft 27 Prozent aller Staatsanleihen weltweit. Die Tendenz ist stark steigend. Insgesamt sind über 50 Prozent der europäischen Anleihen negativ verzinst. Davon sind 14,7 Prozent französische, 13,1 Prozent deutsche und 12 Prozent spanische Anleihen. In Japan sind sogar bereits 42 Prozent aller Staatsanleihen negativ verzinst.
Im Bereich der Unternehmensanleihen ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Weltweit sind 10 Prozent negativ verzinst. Tendenz ebenfalls stark steigend (siehe Abbildung 4).
Abbildung 4
Eine inverse Zinskurve liegt vor, wenn langfristige Anleihen weniger Rendite abwerfen als kurzfristige. Sinken die Zinsen, ist es für Anleger attraktiver, langlaufende Anleihen zu besitzen, da sie stärker von Kursanstiegen profitieren. Hierfür werden kurzfristige Anliegen verkauft und gegen langlaufende eingetauscht. Steigen die Zinsen wieder, verlieren die langlaufenden Anleihen stärker an Wert als die kurzlaufenden. Gefährlich ist das vor allem, weil Banken dann weniger Kredite vergeben und die Realwirtschaft belasten. Banken verwenden nämlich kurzfristige Einlagen, um langfristige Kredite zu vergeben.
Abbildung 5
Die inverse Zinskurve steht für extrem pessimistische Wachstumserwartungen und ist ein zuverlässiger Krisenindikator. In neun von zehn Fällen hat sie korrekt vor Rezessionen und Krisen gewarnt. Auch 2007!
Nun ist erstmalig seit 2007 genau das wieder passiert. Die 10-jährigen Anleihen der USA und Großbritanniens sind unter die 2-jährigen Anleihen gefallen – dies gilt gemeinhin als klares Rezessionssignal. Spätestens 24 Monate nach diesem Ereignis kam es in der Vergangenheit zu einer Rezession.
Alarmierende Fakten:
30-jährige US-Staatsanleihen sind erstmalig unter 2 Prozent gefallen.
Die Schweiz kann sich momentan bis zu 50 Jahre verschulden und bekommt Geld dafür.
Alle deutschen Anleihen bis zu 30 Jahre sind komplett negativ verzinst.
Das bedeutet: Finanzminister Scholz befindet sich im finanziellen Schlaraffenland. Deutschland macht Schulden und wird dafür sogar noch bezahlt. Dies ist im Übrigen auch ein Grund, warum die Staatsverschuldung sinkt. Als Anreiz für Haushaltsdisziplin sind Negativzinsen eher kontraproduktiv. Dies ist insbesondere in Italien zu beobachten.
Auch in Dänemark, den Niederlanden und Finnland sinken die Zinsen kontinuierlich. Selbst die Zinssätze der Problem- und Pleiteländer wie Frankreich, Italien und Spanien gehen immer weiter Richtung null. Viele Anleihen der Länder Südeuropas tendieren deutlich unter der Inflationsrate.
Der Zins ist generell ein Risikoparameter. Je höher die Bonität, desto niedriger der Zinssatz. Je schlechter die Bonität, desto höher der Zinssatz. Heute scheint dieses Naturgesetz offensichtlich nicht mehr relevant zu sein. Es wurde von den Notenbanken komplett ausgehebelt. Selbst faktisch bankrotte Länder wie Griechenland und Italien können sich immer günstiger verschulden. Dies widerstrebt jeglicher Logik. Tabelle 1 zeigt Staatsanleihen, die negativ verzinst sind.
Tabelle 1
Österreich ist momentan Spitzenreiter: Für eine 100-jährige Anleihe bekommt man momentan 0,85 Prozent Zins. Das heißt, abzüglich der Inflation ist man circa 1 Prozent unter Wasser und verliert Geld. In der Abbildung 6 erkennt man deutlich die Absurdität des Ganzen. Der Chart zeigt eine 100-jährige Anleihe der Republik Österreich, welche 2017 emittiert wurde und insgesamt 5,8 Milliarden Euro eingesammelt hat. Die Tranche musste aufgrund der großen Nachfrage sogar um 1,25 Milliarden Euro vergrößert werden. Der ursprüngliche Zins lag bei 2,1 Prozent, sank dann auf 1,17 Prozent und liegt aktuell bei 0,576 Prozent (Stand Ende August 2019).
Abbildung 6
Das besagte Papier hat eine Zinsempfindlichkeit (modified duration) von 58. Das bedeutet: Wenn der Zins um 1 Prozent gesenkt wird, steigt die Anleihe um 58 Prozent. Dasselbe gilt allerdings auch im umgekehrten Fall. Steigt der Zins um 1 Prozent, fällt die Anleihe um 58 Prozent.
Sollte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins auf -1 Prozent senken, würde sich die Anleihe weiter auf über 352 Euro verteuern. Bei -2 Prozent steigt der Kurs auf 443 Euro, bei -3 Prozent auf 534 Euro und bei -4 Prozent Zins auf 626 Euro, in unserem Szenario bei -5 Prozent auf über 717 Euro.
Wenn Sie jetzt denken, Bombengeschäft!, müssen wir Sie trotzdem warnen. Zwar gehen wir auch von weiteren Zinssenkungen aus und erwarten Negativzinsen von -4 bis -7 Prozent für die Eurozone, allerdings ist es eine heiße Wette, in Staatsanleihen zu investieren.
Diese oder andere negativ verzinsten Staatsanleihen bis zum Schluss zu halten, ist natürlich nicht sinnvoll. Niemand weiß, ob die Länder oder die Währungen in 2, 5, 30 oder 100 Jahren überhaupt noch bestehen. Zudem müssen Sie immer einen Dummen oder noch Dümmeren finden, der Ihnen das Papier abkauft. Das ist wie bei dem Spiel »Reise nach Jerusalem«. Irgendwann gibt es nur noch einen Stuhl, aber zwei Hintern.
Die Fragen, die man sich vor einem solchen spekulativen Investment stellen sollte, lauten: Wann bricht der Trend? Wann ist der Markt bereit, für Sicherheit an negativer Zinslast zu bezahlen? Findet man noch einen Dummen, dem man das Papier noch teurer verkaufen kann?
Über 17 Billionen US-Dollar an Anleihen sind schon negativ verzinst und weitere 12 Billionen Dollar mit 0 Prozent oder unter der Inflationsrate. Dies ist ein absoluter Höchststand. Das bedeutet, dass die Anleger mit diesen Papieren auf jeden Fall Geld verlieren werden.
Mit dem neuen Aufkaufprogramm seit dem 1. November 2019 (20 Milliarden Euro pro Monat – vorerst!) wird diese kranke Entwicklung weitergehen und die Zinsen der Anleihen werden weiter sinken. Somit haben die Staaten keinerlei Anreiz, ihre Schulden zu reduzieren. Stattdessen werden sie ihre Verschuldung weiter in die Höhe treiben. Deutschland zahlt mittlerweile kein Geld mehr für seine Schulden, sondern bekommt welches dazu: 2 Euro pro 1.000 Euro, die ihm über zehn Jahre geliehen werden.4
Jetzt fragen Sie sich bestimmt: Wer ist so bescheuert, jemandem Geld zu leihen, wenn er später weniger bekommt, als er zuvor verliehen hat?
Zum einen sind Kapitalsammelstellen verpflichtet, für bestimmte Produkte in sogenannte »mündelsichere Papiere« zu investieren. Als »mündelsicher« im Sinne von § 1807 BGB werden Vermögensanlagen bezeichnet, wenn Wertverluste der Anlage praktisch ausgeschlossen sind. Die Anlage erfolgt in der Regel in festverzinslichen Anleihen, Staatsanleihen, Schatzbriefen, Hypotheken und Rentenschulden.
Ein weiterer Grund sind die Kapitalkosten. Momentan muss die Finanzbranche 0,5 Prozent Minuszins an die EZB bezahlen. Da ist dann eine negative und durch die EZB gesicherte Anleihe von Portugal mit -0,2 Prozent oder Italien mit sogar +0,8 Prozent ein guter Deal.
Unter vielen Kapitalsammelstellen herrscht Anlagennotstand. Sie müssen die Gelder ihrer Kunden investieren.
Zudem halten viele Finanzinstitute die Anleihen nicht bis zum Ende der Laufzeit, sondern realisieren die Gewinne durch vorzeitigen Verkauf. Dank steigender Notierungen verbuchen sie einen Gewinn, denn mit den fallenden Renditen steigen die Anleihenkurse.
Zu guter Letzt vertreten einige Marktteilnehmer die Meinung, dass im schlimmsten Fall -0,3 oder 0,5 Zins besser sind, als das Geld in Aktien, Immobilien oder Währungen zu investieren. In Anbetracht eines Währungsschnitts, einer Hyperinflation, einem Emittentenrisiko oder sogar einer Währungsreform mit Verlusten von 30, 50 oder sogar 90 Prozent, sind sichere Staatsanleihen mit einer Negativrendite von 1, 4 oder 10 Prozent sogar ein Schnäppchen.
Wir befinden uns in einer Zeitenwende – auch bei den Anleihen. Wer jetzt Sicherheit sucht und denkt, dass Staaten diese gewähren, wird enttäuscht werden. Anleihen sind Investments in Schulden in der Hoffnung, dass diese Schulden von den Steuerzahlern der Staaten zurückbezahlt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass diese von sicheren Ländern und Unternehmen negativ verzinst werden, und dieser Trend nimmt zu.
Wir sind am Ende eines Konjunkturzyklus (Boom). Wir erleben ein letztes Aufbäumen. Der Trend in puncto Negativzinsen ist nicht mehr zu stoppen. Wir erwarten negative Zinsen auf breiter Front. Diese werden nicht nur Banken, Versicherungen und Sparer belasten, sondern Investmentprodukte wie Lebensversicherungen, Rentenversicherungen, Bausparverträge, Festgeldkonten und so weiter.
Zusätzlich werden sie dazu führen, dass die finanzielle Repression gegen uns Bürger immer stärker vorangetrieben wird. Mit Christine Lagarde als EZB-Chefin dürfen wir uns auf einige Einschränkungen, Verbote und Steuern gefasst machen, um das System am Leben zu erhalten. Und denken Sie immer daran: Fakt ist, Staaten werden sich auf Kosten ihrer Bürger und Schuldner entschulden. Die Vergangenheit hat hierfür zig Beispiele.
Ums kurz zu machen: bis spätestens 2023
Die Frage ist nicht, ob der Euro scheitern wird, sondern lediglich wann. Wir haben uns nie zu einer Zeitaussage hinreißen lassen, bis im Laufe des Jahres 2018 alle Indikatoren Warnsignale aufgezeigt haben. Nicht nur verschlechterten sich die volkswirtschaftlichen Eckdaten der südlichen Länder Europas wie Italien, Spanien, Griechenland, Frankreich, Portugal kontinuierlich, sondern auch die Aufkaufprogramme und die Nullzinsphase der EZB verfehlten ihre erhoffte Wirkung. Die Verschuldung in den Ländern wuchs weiter, die Wirtschaft dagegen wuchs weniger beziehungsweise schrumpfte sogar (Italien), immer mehr Menschen, vor allem junge und zumeist gebildete, verließen diese Länder, um woanders eine Zukunft zu finden. Diese und weitere Punkte führten dazu, dass unsere Modelle das Scheitern des Euros bis spätestens 2023 prognostizieren.
Warum wird der Euro scheitern? Das hat mehrere Gründe. Hier die wichtigsten:
1. Wirtschaftshistorisch sind alle Währungsunionen ausnahmslos gescheitert
Der Euro ist ein Währungsexperiment unter vielen. So hatten wir in Europa zuletzt die Lateinische Münzunion von 1866 bis 1908 (Frankreich, Schweiz, Belgien, Italien und Griechenland), die Deutsch-Österreichische Münzunion von 1857 bis 1867 (Deutscher Zollverein, Kaiserreich Österreich und Liechtenstein) und die Skandinavische Münzunion von 1872 bis 1924 (Schweden, Norwegen und Dänemark). Alle scheiterten an der mangelnden Disziplin der souverän gebliebenen Staaten. Zum Bruch führten fehlende fiskalische Disziplin, mangelnde ökonomische Konvergenz, unterschiedliche Vertragsauslegungen, unterschiedliche Ziele und so weiter. Mit der neuesten Auflage der Währungsunion namens Euro wurden dieselben Fehler abermals begangen, und das Ende des Euros ist absehbar. Als ich (MF) im ZDF bei Markus Lanz mit einem der Euroväter, Theo Waigel (CSU), zusammensaß und ihn darauf ansprach, musste ich mit Erschrecken feststellen, dass er davon wohl noch nie gehört hatte.
2. Dauerkrisenmodus
Würde der Euro tatsächlich funktionieren, so wie es uns die Politik und die EZB immer wieder suggerieren wollen, warum besteht dann der Dauerkrisenmodus seit 2008 und die ewige Rettungsorgie der EZB? Warum wird weiter Geld gedruckt? Wieso haben wir immer noch eine Nullzinsphase und Aufkaufprogramme? Wieso wurde die Bilanz der EZB auf 4,688 Billionen Euro hochgefahren? Wieso wurden für über 300 Milliarden Euro italienische Staatsanleihen aufgekauft? Wieso umfasst die Bilanz der EZB über 40 Prozent des BIP der gesamten Eurozone?
3. Wer, wenn nicht wir?
Deutschland hat historisch gute Zeiten hinter sich mit Rekordsteuereinnahmen und einer Rekordbeschäftigungsquote. Nicht einmal in Rekordjahren wurden die Schulden zurückbezahlt. Es wurden weder Schulden getilgt noch Rücklagen für schlechte Zeiten gebildet. Die Frage ist aber: Wann, wenn nicht jetzt – zu wirtschaftlichen Boomzeiten – und wer, wenn nicht wir – der Exportweltmeister Deutschland? Wie sollen wir von Ländern wie Italien, Griechenland, USA oder Japan erwarten, dass sie jemals ihre Schulden bezahlen, wenn wir es selbst nicht tun? Fakt ist: Noch nie hat ein Land seine Schulden zurückbezahlt!
Abbildung 7
4. Vertragsbrüche am laufenden Band
Es wurden Regeln festgelegt, damit der Euro funktioniert, die allesamt gebrochen worden sind. Die Kriterien der Maastrichter Verträge sind längst vergessen und unzählige Male gebrochen worden (auch von Deutschland). Auch das Versprechen der CDU, dass die Deutschen niemals für die Schulden der anderen Länder aufkommen müssen, ist längst Schnee von gestern (siehe Abbildung 7). Wir haben jetzt die Haftungsunion, und zwar nicht nur für die Partnerländer, sondern auch für die EZB. Ex-EZB-Chef Mario Draghi hat im September 2012 den Gläubigerstatus der EZB ad acta gelegt. Das bedeutet, dass wir für die EZB haften, falls das mit der Banken-, der Euro-, der Griechenland-Rettung et cetera schiefgeht. Dann haftet nicht die EZB mit ihrem sowieso viel zu geringen Eigenkapital von gerade mal etwa 11 Milliarden Euro, sondern es haften die Bürger der Eurozone und vor allem die Deutschen. Wenn man die Aufkaufprogramme der EZB, die Target2-Salden und Ähnliches zusammenrechnet, kommt man locker auf über 5 Billionen Euro. Zum Glück haben die Guthaben der Deutschen neue Rekordniveaus in Höhe von 6,4 Billionen Euro erreicht. Das dürfte im Extremfall reichen.
Staatsschulden verschwinden ausschließlich über die vier folgenden Möglichkeiten:
Wachstum,
Inflation,
Insolvenz/Währungsreform,
Krieg.
Lassen Sie uns die einzelnen Wege genauer betrachten.
1. Wachstum
Seit der Finanzkrise 2008 haben wir die bisher am längsten anhaltende Wachstumsphase. Allerdings ist das Wachstum unterdurchschnittlich schwach. Die durchschnittlichen Wachstumszahlen seit 2008:
USA 1,8 Prozent
Kanada 1,7 Prozent
Deutschland 1,3 Prozent
Großbritannien 1,3 Prozent
Frankreich 0,9 Prozent
Japan 0,7 Prozent
Italien -0,3 Prozent
Das ist die schwächste Erholungsphase nach einer Rezession aller Zeiten, und das trotz der größten Notenbankeingriffe weltweit. 1 Prozent weniger Wachstum über eine Dekade bedeutet Vermögensverluste und Steuermindereinnahmen in Milliarden oder Billionen-Höhe, und zwar pro Land! Zusätzlich steigen die Schulden prozentual stärker als das Wachstum. Damit können die Schulden aber niemals bezahlt und langfristig auch nicht bedient werden. Das bedeutet, die galoppierende Verschuldung wird immer größer und kann nicht mehr eingefangen werden.
In Deutschland hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg das Wachstum immer weiter abgeschwächt. Nach dem Krieg musste alles wieder aufgebaut werden (siehe Punkt 4), was zum berühmten Wirtschaftswunder führte. Hier die durchschnittlichen Wachstumsraten5:
1950 – 1960
8,2 Prozent
1960 – 1969
4,4 Prozent
1970 – 1980
2,9 Prozent
1980 – 1991
2,6 Prozent
6
1991 – 2000
1,6 Prozent
2000 – 2009
0,84 Prozent
2010 – 2018
2,0 Prozent
Die Periode ab 2010 muss als Sonderfall gesehen werden. Es wurde ein künstlicher Aufschwung durch mehrere Billionen Dollar billigen Geldes der Notenbanken generiert. 2019 wird das Wachstum weit unter 1,0 Prozent liegen, und die Rezession ist im Anmarsch.
Etliche Studien, unter anderem auch die des ehemaligen IWF-Chefökonomen Kenneth Rogoff und der Harvard-Professorin Carmen Reinhart (Growth in the time of debt7), zeigen auf, dass Staaten mit einer Staatsverschuldung unter 60 Prozent zum BIP die notwendige Wachstumsrate vorweisen können und somit keine Probleme haben, ihre Schulden zu bedienen. Staaten mit einer Verschuldung über 60 Prozent wachsen 1 bis 2 Prozent weniger und bei einer Verschuldung von über 90 Prozent halbieren sich die Wachstumsraten. Dies wiederum erschwert es, den Schuldendienst zu erbringen, und zieht eine Abwärtsspirale nach sich. Höhere Staatsschulden führen zu weniger Wachstum. Ein geringeres Wachstum führt zu höheren Schulden. Ein Teufelskreis. Je höher die Verschuldung, desto niedriger die Wachstumsraten.
Sobald die Staatsverschuldung eines Landes die 90-Prozent-Marke zum Bruttoinlandsprodukt überschreitet, ist die »Todeszone« erreicht und die Misere besiegelt, weil das notwendige Wachstum von den Zinszahlungen aufgefressen wird. Die Maastrichter Kriterien, die als Fundament für den Euro gelten sollten, haben also nicht ohne Grund die 60-Prozent-Staatsschuldenquote als Marke im Vertrag stehen.
Betrachten wir die Verschuldung einiger Länder der Eurozone:
Griechenland
181,9 Prozent
Italien
132,7 Prozent
Portugal
121,5 Prozent
Zypern
109,1 Prozent
Spanien
103 Prozent
Frankreich
103 Prozent
Belgien
102 Prozent
-----------
Hier verläuft die Grenze der »Todeszone«
Österreich
86,2 Prozent
Slowenien
83,2 Prozent
Niederlande
65,2 Prozent
Irland
64,8 Prozent
Finnland
63,7 Prozent
Malta
63,9 Prozent
Deutschland
60,9 Prozent
Von 19 Mitgliedsländern liegen 14 oberhalb der 60-Prozent-Marke und 7 Länder sogar über der gefährlichen 90-Prozent-Marke. Ab 100 Prozent ist es für ein Land de facto unmöglich, das Ganze umzukehren. Dies trifft auch auf Frankreich und Italien zu, die zweit- und drittwichtigsten Volkswirtschaften der Eurozone. Das ist ein Alarmsignal, welches nicht mehr allzu lange ignoriert werden darf.
Übrigens haben auch die USA eine Staatsverschuldung von 106 Prozent. Solange sie mit dem Dollar die Weltreservewährung haben, ist alles gut. Sie können Geld drucken, bis das Vertrauen in den Dollar badengeht. Schuldenweltmeister ist nach wie vor Japan mit 253 Prozent.
Fazit: Wachstum als Lösung kann ausgeschlossen werden. Trotz der langen Wachstumsphase der letzten Jahre steht nun eine Rezession bevor, mit dem Resultat, dass die Schulden noch weiter ansteigen werden.
2. Inflation
Durch eine Inflation entschuldet sich der Staat auf Kosten der Bürger. Die Kaufkraft des Geldes wird immer geringer. Die EZB beabsichtigt eine höhere Inflation von 2 Prozent zu erreichen, schafft aber mit Müh und Not gerade mal 0,6 bis 1,8 Prozent. Die wahre Inflation sehen wir in den Aktien- und Immobilienmärkten. Seit Jahren versuchten die Notenbanken Inflation zu erzeugen und das funktioniert auch hervorragend für die Staaten, die sich auf Kosten der Bürger entschulden und sich immer günstiger an den Kapitalmärkten refinanzieren können. Parallel dazu kreieren die Notenbanken immer neue Finanzmarktblasen, um die vorherigen Finanzmarktblasen abzulösen. Wenn diese platzen, müssen die Staaten und der Steuerzahler dafür haften und geradestehen. Obendrein schaffen sie damit Altersarmut, zerstören viele Rentenprodukte sowie Banken und Versicherungen.
In der Abbildung 8 sind die Inflationsrate der Eurozone und die Bilanz der EZB zu sehen. Trotz des vielen gedruckten Geldes von 4,688 Billionen Euro hat sich die Inflation immer weiter abgeschwächt. Das ist ein Beweis dafür, dass das EZB-Programm nicht funktioniert.
Abbildung 8
Es ist deutlich zu erkennen, dass die EZB-Pläne zur Ankurbelung der Wirtschaft und Erhöhung der Inflation nicht funktionieren, nein, sogar schaden und immer größere Kollateralschäden anrichten – wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich. Und was lernt man daraus in Frankfurt bei der EZB? Was wird gemacht? Mehr vom Gleichen – auch weil man sich in einen Teufelskreis manövriert hat und gar nicht mehr anders kann. Würde die EZB die Geldflut stoppen und die Zinsen erhöhen, würden uns der Euro und die EU um die Ohren fliegen. Die 15 Prozent Zombieunternehmen und mit ihnen etliche Banken sowie ganze Staaten würden pleitegehen. Dann würden wir eine Wirtschaftskrise erleben, die die Krisen von 2008 und selbst von 1929 in den Schatten stellen würde. Wird am fatalen Kurs festgehalten, wird die volkswirtschaftliche sowie gesellschaftliche Schadensmaximierung auf neue Hochs katapultiert. Das Ergebnis wird dasselbe sein, nur extrem potenziert. Wir erleben gegenwärtig das größte Notenbankexperiment aller Zeiten. Dieses wird fulminant scheitern. Der größte Crash aller Zeiten wird kommen.
3. Währungsreform
Die Politiker werden um jeden Preis einen Staatsbankrott verhindern. Deshalb wird eine Währungsreform kommen. Diese wird uns Bürger einen Großteil unseres Vermögens kosten.
4. Krieg
Um an der Macht zu bleiben und ökonomische Probleme zu verdecken, war auch Krieg schon immer ein probates Mittel. Dem Kriegsende folgt der Wiederaufbau und die Wirtschaft floriert. Ein leuchtendes Beispiel hierfür ist das deutsche Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg. Bis Anfang der 1960er Jahre hatte Deutschland Wachstumsraten von durchschnittlich 8,2 Prozent zu verzeichnen.
Abbildung 9
Wie in der Abbildung 9 zu erkennen ist, sind bisher die meisten Währungsunionen gescheitert. Wenige bestehen noch.
CFA Franc: Genau genommen ist diese Währungsunion auch schon gescheitert, denn seit ihrer Einführung hat die Gemeinschaftswährung der Länder Benin, Burkina Faso, der Elfenbeinküste, Guinea-Bissau, Mali, Niger, Senegal und Togo eine Entwertung von 99,99 Prozent erfahren.
Common Monetary Union (Südafrika, Namibia, Lesotho, Swasiland): Eher eine Fake-Währungsunion ist die Common Monetary Union, da jedes Land seine eigene Währung (Parallelwährung) ausgeben darf und diese an den südafrikanischen Rand gekoppelt sind. Der Rand ist zudem kein gültiges Zahlungsmittel in Swasiland.
Eastern Caribbean Dollar: Die Währungsunion betrifft die ehemaligen britischen Kolonien Anguilla, Antigua und Barbuda, Dominica, Grenada, Montserrat, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen. Sie funktioniert, da alle hinsichtlich Sprache, Werten, Wirtschaft und Ausrichtung sehr ähnlich sind. Zusätzlich ist der ostkaribische Dollar an den US-Dollar gebunden.
Oft bekommen wir an dieser Stelle den Einwand zu hören, dass die Währungsunion in der USA mit dem US-Dollar doch funktioniere. Die Situation in den USA mit der Eurozone zu vergleichen, ist aber, als würde man Äpfel und Birnen vergleichen. Bei der Eurozone handelt es sich um eine multilaterale Währungsunion zwischen wirtschaftlich unterschiedlich starken Ländern mit verschiedenen Kulturen, Traditionen, Werten und einer zentralistischen Notenbank mit nur einem Zinssatz, der für alle Länder gilt. In den USA sprechen wir hingegen von einem homogenen Staat mit gleicher Sprache und Kultur sowie gleichen Werten und insgesamt zwölf regionalen Notenbanken und einem atmenden Zinssatz. der sich regional spezifischen Situationen anpassen kann. Im Gegensatz zum starren Zins der EZB für 19 unterschiedliche Länder, in welchen manche höhere und andere niedrigere Zinssätze bräuchten, kann die FED den Zins regional anpassen.
Eine Währungsunion kann nur funktionieren, wenn steuerlich und fiskalisch Einklang herrscht. Zudem müssen die Länder sowohl von den wirtschaftlichen Faktoren her als auch kulturell nahe beieinander sein. So würde sicherlich eine gemeinsame Währung der Schweiz, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Österreich und Norditalien funktionieren. Alles andere ist zum Scheitern verurteilt. Dies hat die Geschichte immer wieder bestätigt und wird sie leider auch mit dem Untergang des Euros wieder bestätigen.
Die Aussage der Bundeskanzlerin Angela Merkels »Scheitert der Euro, dann scheitert Europa«, ist unserer Ansicht nach, totaler Unsinn. Erstens ist Europa ein Kontinent, der nicht gleichzusetzen ist mit der EU, geschweige denn mit dem Euro. Zweitens trennt der Euro die EU, anstatt sie zu einen, da er viel zu stark für den Süden Europas und viel zu schwach für Deutschland ist. Unter dem Euro werden weder Italien noch Griechenland oder Frankreich wirtschaftlich jemals auf die Beine kommen. Der Euro ist politisch gewollt und wird pathetisch verteidigt.
Jahrelang wurde uns von der Politik erzählt, das insbesondere wir Deutschen vom Euro profitieren würden. Die Wahrheit ist aber: Die meisten Deutschen profitieren nicht vom Euro! Die Unternehmen haben enorm vom Euro profitiert. Daher kann man sagen, dass der Euro ein Subventionsprogramm für die exportorientierte Industrie in Deutschland ist. Folglich profitieren insbesondere die Aktionäre und (weniger) die Mitarbeiter dieser Branchen. Der Anteil nicht-deutscher Eigentümer an den DAX-Konzernen liegt bei über 50 Prozent. Folglich fließt ein Großteil der Dividenden außer Landes. Ferner sind erhebliche Wohlstandsverluste für andere zu verzeichnen. Wir Konsumenten können nicht mehr wie früher von der höheren Kaufkraft der eigenen Währung profitieren, wenn wir beispielsweise im Euroraum Urlaub machen.
Der schwache Euro und das tiefe Zinsniveau, das Teil der Rettungspolitik der EZB war, haben den Wettbewerbsdruck für die deutsche Wirtschaft erheblich gesenkt. Infolge dessen sind die Produktivitätszuwächse in Deutschland deutlich zurückgegangen. Es wurde weniger in Deutschland investiert, was zu weniger technischem Fortschritt führte. Parallel dazu ist Deutschland besonders in den weniger produktiven Bereichen gewachsen. Kontinuierlich erodiert so unsere Wettbewerbsfähigkeit und die Wertschöpfung. Dies wird in Zukunft zu einem Rückgang des Wachstums in Deutschland führen.
Obendrein stellt sich die Frage, ob Deutschland tatsächlich etwas von den Handelsüberschüssen hat, die es mit den anderen Ländern des Euroraumes erzielt. Diese Überschüsse bedeuten, dass Deutschland immer höhere Forderungen gegen Länder aufbaut, die oftmals bis zur Halskrause verschuldet sind. Die zins- und tilgungsfreien Target2-Kredite der Bundesbank sind mittlerweile bis auf knapp 1 Billion Euro angeschwollen. Die Target2-Salden unterstreichen die Dysfunktionalität der Kunstwährung Euro. Sie sind als Fieberkurve der Eurozone zu sehen. Dass Deutschland einen großen Teil des Geldes nie wiedersieht, ist unserer Ansicht nach sicher. Der Euro zwingt Deutschland zur zinslosen Kreditvergabe an Schuldner – wie beispielsweise Italien und Griechenland –, welche oftmals faktisch bankrott sind.
Eigentlich könnten wir unsere Waren auch gleich verschenken. Frage: Würden Sie jemandem Geld leihen, wenn Sie wüssten, dass derjenige komplett blank ist und es keine Chance auf Rückzahlung gibt? Nein? Warum machen wir es dann innerhalb der Eurozone? Hier wird erwirtschaftetes Vermögen fahrlässig aus dem Fenster geschmissen.
Der Euro kann aus vielen der aufgeführten Gründen auf Dauer nicht funktionieren. Er wird lediglich Kraft irrsinniger Maßnahmen der Notenbank EZB künstlich am Leben erhalten. Der Preis, den wir Bürger der Eurozone für dieses Währungsexperiment bezahlen müssen, steigt kontinuierlich. Die Kollateralschäden werden immer gravierender. Nicht nur monetär, sondern auch politisch und gesellschaftlich.
Selbstverständlich werden die Politiker nochmals alles geben, um den Euro am Leben zu erhalten. Was dürfen wir hier erwarten neben weiteren Abgaben, Rettungspaketen, steigenden Target2-Salden und Krisengipfeln? Hier die Highlights:
Transferunion: Als Erstes wird die Politik versuchen, die eigentlich vertraglich ausgeschlossene Transferunion zu installieren. In Deutschland haben wir so etwas schon unter der Bezeichnung »Länderfinanzausgleich«. Dieser funktioniert eher schlecht als recht. Ohne Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und manchmal Hamburg würden in Bremen und Berlin die Laternen ausgehen.
Fraglich ist, ob man diese Transferunion nun auf ganz Europa ausweiten kann und wie man das uns Steuerzahlern leicht verdaulich präsentiert. Solange die Wirtschaft brummt, ist eine Transferunion sicherlich kein Problem, auch wenn sie ökonomisch nicht nachhaltig ist. Aber was geschieht, wenn die Rezession kommt? Dann wird es schwierig werden, uns Menschen für einen europaweiten Finanzausgleich zu begeistern. Das hat regelrecht Bürgerkriegspotenzial.
Zudem würde eine Transferunion kein einziges Problem beheben, sondern die Probleme nur in die Zukunft verschieben. Auch würde sie nicht dazu führen, dass die Krisenländer notwendige Reformen implementieren. Das Ergebnis wäre ein langfristiges Siechtum, ein Sterben auf Raten, und zwar aller Beteiligter.
Parallelwährung/temporäres Ausscheiden aus dem Euro: Eine weitere Option wäre das temporäre Ausscheiden aus der Eurozone oder die Einführung einer Parallelwährung. Bei Ersterem müssten die Länder wenigstens Anstrengungen unternehmen, wieder die Maastrichter Kriterien zu erfüllen, was zu Haushaltsdisziplin, essenziellen Reformen und so weiter führen würde – wobei schon früher getrickst und manipuliert wurde. Die Krisenländer Südeuropas haben daran jedoch kein Interesse. Aus zwei Gründen: Erstens haben sie ein enormes Erpressungspotenzial durch die gigantischen Target2-Salden, und zweitens hat die Südschiene erstmalig durch den Brexit in der EU die Mehrheit und kann die Länder Nordeuropas bei wichtigen Entscheidungen überstimmen. Wir sehen diese Option daher als eher unwahrscheinlich an. Es wird auf ein Durchwursteln und eine Potenzierung der Risiken hinauslaufen. Leider.
Es ist wie gesagt nicht die Frage, ob das Kartenhaus Euro zusammenbricht, sondern lediglich wann. Bezüglich des Zeitraums herrscht unter den Ökonomen Dissens. Die einen sprechen von einem Zeitraum von wenigen Jahren, während andere davon ausgehen, dass es noch möglich ist, das Scheitern weitere 10 bis 15 Jahre hinauszuzögern. Wir gehen, wie anfangs geschrieben, von einem wesentlich kürzeren Zeitraum aus: bis spätestens 2023.
Keiner weiß exakt, was zum Crash unserer Währung führen wird. Es können verschiedene Faktoren sein. Wir wollen hier einige mögliche Auslöser für das Ende des Euros nennen.
Eine starke Rezession
Momentan hält die noch wachsende Wirtschaft die EU und insbesondere die Eurozone zusammen. Sowohl der IWF als auch die OECD sowie das ifo-Institut haben mehrfach die Wachstumsprognosen gesenkt – zuletzt auf nur noch 0,7 Prozent. Eine Rezession wie von uns schon 2018 für das Jahr 2020 angekündigt scheint unvermeidlich. Die deutsche Automobilbranche steckt bereits in einer Rezession.