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Seitenzahl: 113
Veröffentlichungsjahr: 2021
KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN
Band 150
Textanalyse und Interpretation zu
Carl Zuckmayer
DER HAUPTMANN VON KÖPENICK
Wilhelm Große
Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen
Zitierte Ausgabe: Zuckmayer, Carl: Der Hauptmann von Köpenick. Ein deutsches Märchen in drei Akten. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Bd. 7002, 2009.
Über den Autor dieser Erläuterung: Dr. Wilhelm Große: Studium der Germanistik, Philosophie und Pädagogik an der Ruhr-Universität Bochum; Tätigkeit im Schuldienst, in der Lehrerausbildung und -fortbildung; Lehrbeauftragter an der Trierer Universität im Bereich Literaturdidaktik; zahlreiche Publikationen zur deutschsprachigen Literatur vom 18. bis zum 20. Jahrhundert; literaturdidaktische Beiträge.
3. Auflage 2020
ISBN 978-3-8044-6956-3
© 2000, 2012 by C. Bange Verlag, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: Heinz Rühmann als Hauptmann im Film „Der Hauptmann von Köpenick“, © Cinetext
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INHALT
1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht
2. Carl Zuckmayer: Leben und Werk
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Weltpolitik
Wirtschaft und Gesellschaft
Naturwissenschaft und Technik
Kunst, Literatur, Philosophie und Musik
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
3. TEXTANALYSE UND -INTERPRETATION
3.1 Entstehung und Quellen
Äußerungen Zuckmayers
Aspekte des Stückes
3.2 Inhaltsangabe
Erster Akt
Zweiter Akt
Dritter Akt
3.3 Aufbau
Die einzelnen Handlungsstränge
Die Uniform und ihre Besitzer
Die verschiedenen Bauelemente des Dramas
Die Orte des Geschehens
3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken
Voigt
Hauptmann von Schlettow
Bürgermeister Obermüller
Uniformschneider Adolf Wormser
Zuschneider Wabschke
Friedrich Hoprecht
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
3.6 Stil und Sprache
3.7 Interpretationsansätze
Drama über den Militarismus
Gesellschaftssatire
Komödie über die Verteidigung des Menschlichen
4. Rezeptionsgeschichte
5. Materialien
Der historische Voigt
Der Tag von Köpenick – 16.10.1906
Verhaftung, Prozess, Urteil und Begnadigung
Die Reaktion der Presse auf die Köpenickiade
6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen
Aufgabe 1 *
Aufgabe 2 ***
Aufgabe 3 *
Aufgabe 4 ***
Literatur
Zitierte Ausgabe
Werkausgaben
Literatur zu Carl Zuckmayer
Zu Der Hauptmann von Köpenick:
Internet-Adresse
Der Hauptmann von Köpenick – Verfilmungen
Damit sich jeder Leser in unserem Band rasch zurechtfindet und das für ihn Interessante gleich entdeckt, hier eine Übersicht.
Im 2. Kapitel werden die wichtigsten Daten zu Zuckmayers Biografie, dem zeitgeschichtlichen Hintergrund und seinem Werk angeführt:
Carl Zuckmayer lebte von 1896 bis 1977.
Er wurde in der Nähe von Mainz geboren, lebte lange Zeit in Berlin, siedelte nach der Machtergreifung Hitlers nach Österreich, dann in die Schweiz (1938) und schließlich in die USA (1939) bzw. Kanada über. 1946 kehrte er nach Deutschland zurück. Zehn Jahre später ließ er sich in der Schweiz (Saas-Fee) nieder.
Der Hauptmann von Köpenick wird 1931 in Berlin uraufgeführt, 1933 wird durch die Nationalsozialisten ein Aufführungsverbot erteilt.
Bestimmend für das Werk von Zuckmayer sind seine Erfahrungen in der Weimarer Republik (Neue Sachlichkeit), während der Emigration und des Wiederaufbaus in der Bundesrepublik Deutschland.
Zuckmayer gehört zu den erfolgreichsten Dramatikern der Weimarer Republik, vor allem durch sein Wiederaufgreifen der Volksstücktradition. Nach dem Zweiten Weltkrieg lieferte er mit Des Teufels General (deutsche Erstaufführung 1947) eine erste dramatische Aufarbeitung des ‚Dritten Reiches‘.
Im 3. Kapitel bieten wir eine Textanalyse und -interpretation.
Der Hauptmann von Köpenick – Entstehung und Quellen:
Über die Entstehung und die Quellen der Komödie liegt ein autobiografisches Zeugnis von Zuckmayer vor. Demnach erhielt er einen Hinweis auf die Geschichte des Schusters Wilhelm Voigt durch seinen Freund Fritz Kortner. Er studiert daraufhin die alten Zeitungsberichte und Prozessakten.
Inhalt:
Hauptmann von Schlettow probiert in einem Potsdamer Geschäft seine neue Uniform an, während der gerade aus dem Gefängnis entlassene Voigt als Bettler hinausgeworfen wird. Voigt, der weder Arbeit noch eine Aufenthaltsgenehmigung hat und das eine nicht ohne das andere bekommen kann, wird aus Verzweiflung wieder kriminell und bricht mit Kalle in einem Polizeirevier ein. Dafür kommt er wieder ins Zuchthaus. Als er nach zehn Jahren entlassen wird, versichert ihm der Direktor, dass die militärische Ausbildung, die er im Gefängnis erfahren hat, ihm eines Tages noch einmal von Nutzen sein werde. Voigt findet Aufnahme bei seiner Schwester und deren Mann Friedrich Hoprecht, einem kleinen Beamten. Doch Voigts erneuter Versuch, im Leben Fuß zu fassen, scheitert abermals. Voigt wird ausgewiesen. Nun kauft sich Voigt in Krakauers Kleiderladen eine gebrauchte Hauptmannsuniform, hält einen Trupp Soldaten an, zieht mit ihnen zum Köpenicker Rathaus, nimmt dort den Bürgermeister gefangen und lässt ihn zur Wache nach Berlin befördern. Voigt muss erkennen, dass es in dem Rathaus keine Passabteilung gibt, er sich also die dringend benötigte Bescheinigung dort nicht ausstellen lassen kann. Voigt bedient sich der Gemeindekasse, entlässt die Soldaten und stellt sich der Polizei unter der Bedingung, dass er nach seiner Entlassung einen Pass enthält.
Chronologie und Schauplätze:
Die Komödie spielt an verschiedenen Orten in Berlin und Umgebung zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Die dargestellte Zeit umfasst etwas mehr als zehn Jahre.
Personen:
Die Hauptperson ist:
Wilhelm Voigt
kein Asozialer, kein Revolutionär, kein erklärter Sozialdemokrat
Weitere Personen sind:
Hauptmann von Schlettow
Militarist
Bürgermeister Obermüller
liberaler, standpunktloser Karrierist
Uniformschneider Adolf Wormser
will unbedingt Kommerzienrat werden
Zuschneider Wabschke
durchschaut die Militärkulisse
Friedrich Hoprecht
typischer Kleinbürger
Wir stellen diese Figuren ausführlich vor.
Stil und Sprache Zuckmayers:
Wir arbeiten verschiedene Sprachen heraus:
Sprache der Herrschenden,
Sprache der Unterdrückten,
Verwendung des Berlinerischen als Dialekt.
Interpretationsansätze:
Der Hauptmann von Köpenick ist ein Drama
über eine vom Militär durch und durch geprägte Gesellschaft, die ‚wilhelminische Gesellschaft‘,
über den Verlust der Menschlichkeit in einer Gesellschaft,
über die Einforderung einer humaneren Gesellschaft in der Form einer Komödie.
Carl Zuckmayer 1896–1977 © akg-images
JAHR
ORT
EREIGNIS
ALTER
1896
Nackenheim
Carl Zuckmayer wird am 27. Dezember in Nackenheim bei Mainz geboren.
1914
Mainz
Besuch eines humanistischen Gymnasiums in Mainz (seit 1903); Notabitur und Meldung als Kriegsfreiwilliger im 1. Weltkrieg; Einsatz an der Westfront; 1918 Leutnant.
18
1917
Erste Gedichtveröffentlichungen in der von Franz Pfemfert herausgegebenen expressionistischen Zeitschrift „Die Aktion“.
21
1918
Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Mainz und des „Revolutionären Studentenrats“ an der Universität Frankfurt a. M.
22
1918– 1920
Frankfurt a. M.; Heidelberg
Student an der Universität Frankfurt a. M. und Heidelberg in den Fächern Nationalökonomie, Philosophie und Biologie.
22–24
1919
Mitarbeiter an der von Carlo Mierendorff herausgegebenen radikalen Zeitschrift „Das Tribunal“.
23
1920
Berlin
Uraufführung des Dramas Kreuzweg in Berlin, das nach drei Aufführungen vom Spielplan abgesetzt wird.
24
1922
Norwegen
Reise nach Norwegen (Lappland).
26
1922/23
Kiel
Dramaturg an den Städtischen Bühnen in Kiel; Entlassung nach der skandalösen Aufführung von Terenz‘ Der Eunuch in der Bearbeitung von Zuckmayer.
26–27
1924
Berlin
Dramaturg zusammen mit Bertolt Brecht am von Max Reinhardt geleiteten Deutschen Theater in Berlin.
28
1925
Berlin
Entlassung als Dramaturg; Uraufführung von Pankraz erwacht oder Die Hinterwäldler, ein Misserfolg; Heirat mit der Schauspielerin Alice Frank, geb. von Herdan; erfolgreiche Uraufführung der Komödie Der fröhliche Weinberg in Berlin (Theater am Schiffbauerdamm; Kleist-Preis für dieses Stück).
29
1927
Berlin
Uraufführung des Schauspiels Schinderhannes in Berlin (Lessing-Theater).
31
1928
Berlin
Uraufführung des Schauspiels Katharina Knie in Berlin (Lessing-Theater).
32
1929
Georg-Büchner-Preis und Dramatikerpreis der Heidelberger Festspiele; Drehbuch für den Film Der blaue Engel (1930) nach Heinrich Manns Roman Professor Unrat.
33
1930
Berlin
Uraufführung des Kinderstücks Kakadu-Kakada.
34
1931
Berlin
Uraufführung des Schauspiels Der Hauptmann von Köpenick in Berlin (Deutsches Theater).
35
1933
Österreich
Aufführungsverbot für den Hauptmann von Köpenick in Deutschland durch die Nationalsozialisten; Übersiedlung nach Henndorf in Österreich, wo Zuckmayer bereits 1926 in der Nähe von Salzburg die Wiesmühl als zweiten Wohnsitz erworben hatte.
37
1934
Wien
Uraufführung des Schauspiels Der Schelm von Bergen am Wiener Burgtheater; die Erzählung Eine Liebesgeschichte erscheint noch in Berlin.
38
1935– 1937
London Wien
Drehbücher für Alexander Korda; mehrere Reisen nach London; der Roman Salware oder Die Magdalena von Bozen (1935), in Leipzig herausgegeben und von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und vernichtet, kann 1936 in Wien erscheinen.
39–41
1938
Schweiz
Emigration in die Schweiz nach dem ,Anschluss‘ Österreichs ans ,Reich‘; Uraufführung des Dramas Musik und Leben des Carl Michael Bellmann im Schauspielhaus Zürich; die Erzählung Herr über Leben und Tod und die autobiografische Schrift Pro Domo erscheinen in Stockholm.
42
1939
USA
Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft; Emigration in die USA; Drehbuchautor in Hollywood.
43
1940
USA
Dozent an dem von Piscator geleiteten „Dramatic Workshop“ an der Emigrantenuniversität „New School of Social Research“ in New York; Autobiografie Second Wind in New York und London veröffentlicht.
44
1941– 1946
Kanada
Farmer im Staate Vermont (Kanada).
45–50
1945
Stockholm
Novelle Der Seelenbräu erscheint in Stockholm.
49
1946
USA; Schweiz
Amerikanische Staatsbürgerschaft; Rückkehr nach Europa als Zivilangestellter des amerikanischen Kriegsministeriums; das zwischen 1943–45 entstandene Drama Des Teufels General wird in Zürich uraufgeführt.
50
1947
Hamburg; Frankfurt a. M.
Deutsche Premiere von Des Teufels General in Hamburg und Frankfurt a. M.; Zuckmayer lebt abwechselnd in den USA und Deutschland.
51
1949
Konstanz
Barbara Blomberg in Konstanz uraufgeführt.
53
1950
Göttingen
Uraufführung des Dramas Der Gesang im Feuerofen im Deutschen Theater in Göttingen.
54
1952
Frankfurt a. M.; Nackenheim
Goethe-Preis der Stadt Frankfurt; Ehrenbürger von Nackenheim.
56
1955
Hamburg
Uraufführung von Das kalte Licht im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg; Zuckmayer erhält das Große Bundesverdienstkreuz.
59
1956
Schweiz; USA
Übersiedlung nach Saas-Fee (Schweiz); Ehrendoktor an dem Darthmouth College in Hannover, USA.
60
1959
Schweiz
Novelle Die Fastnachtsbeichte.
63
1960
Österreich
Großer Österreichischer Staatspreis.
64
1961
Wien; Mainz; Saas-Fee
Uraufführung des Dramas Die Uhr schlägt eins in Wien; der Einakter Kranichtanz veröffentlicht; Ehrenbürger von Mainz; Ehrenbürger von Saas-Fee.
65
1964
Zürich
Uraufführung des Dramas Das Leben des Horace A. W. Tabor in Zürich.
68
1966
Die Autobiografie Als wär’s ein Stück von mir erscheint.
70
1967
Zürich
Uraufführung des Kranichtanz im Schauspielhaus Zürich; Orden „Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste“.
71
1972
Düsseldorf
Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf.
76
1975
Zürich
Uraufführung Der Rattenfänger in Zürich.
79
1976
Die Essaysammlung Aufruf zum Leben. Porträts und Zeugnisse aus bewegten Zeiten erscheint.
80
1977
Visp
Zuckmayer stirbt am 18. Januar in seinem 81. Lebensjahr in Visp/Kanton Wallis, Schweiz.
80
ZUSAMMENFASSUNG
Das Stück spielt zur Zeit des wilhelminischen Reiches. Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) wurde 1888 inthronisiert. Er war der letzte deutsche Kaiser und König von Preußen. Wilhelm II. dankte offiziell am 28. November 1918 ab, 19 Tage nach Ausrufung der Weimarer Republik. Die Zeit war stark durch den Militarismus geprägt.
Da Zuckmayer 1896 geboren und das Stück Der Hauptmann von Köpenick 1931 uraufgeführt wurde, umfasst die folgende Tabelle historischer Daten aus Weltpolitik, Wirtschaft, Gesellschaft, Naturwissenschaft, Technik, Kunst, Literatur, Philosophie und Musik die ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts:
Weltpolitik
1899
Haager Friedenskonferenz über die friedliche Belegung internationaler Konflikte; Burenkrieg
1900
Niederschlagung des ‚Boxer-Aufstandes‘ in China durch die europäischen Großmächte; zweites Flottengesetz des Deutschen Reichstages
1901
Scheitern der deutsch-britischen Bündnisverhandlungen
1905
Erste Marokkokrise
1911
Revolution in China und Sturz der Monarchie; Zweite Marokkokrise
1912
Scheitern der deutsch-britischen Flottengespräche
1914
Beginn des Ersten Weltkrieges
1917
Russische Revolution; Kriegseintritt der USA
1918
Frieden von Bresk-Litowsk zwischen der Sowjetunion und den Mittelmächten; Ende des Ersten Weltkriegs; Revolution in Deutschland; Bürgerkrieg in der Sowjetunion
1922
Vertrag von Rapallo zwischen Deutschland und der Sowjetunion; ‚Marsch auf Rom‘; italienische Faschisten unter Mussolini bilden die Regierung
1923
Ruhrbesetzung durch Frankreich (Räumung 1925 beendet); Hitler-Ludendorff-Putschversuch in München
1924
Tod Lenins und Aufstieg Stalins zur Alleinherrschaft
1932
Internationale Abrüstungskonferenz in Genf; Konferenz in Lausanne beschließt Ende der Reparationen
1933
Ernennung Hitlers zum Reichskanzler
Wirtschaft und Gesellschaft
1900
Bürgerliches Gesetzbuch tritt in Kraft; Eröffnung der Métro in Paris
1901
Frauenstudium in Baden zugelassen
1911
Einführung der Angestelltenversicherung in Deutschland
1912
Treffen der Jugendbewegung auf dem Hohen Meißner; Einführung des Fließbandes bei Ford
1918
Achtstundentag in Deutschland; Wahlrecht für Frauen im Deutschen Reich
1923
Inflation und Währungsreform
1927
Einführung der Arbeitslosenversicherung in Deutschland
1928
Ruhreisenstreit
1932
Über sechs Millionen Arbeitslose in Deutschland
1933
Beginn der starken Emigration aus Deutschland, verursacht durch den nationalsozialistischen Terror
Naturwissenschaft und Technik
1902
Drahtlose Atlantikverbindung
1902
Erster bemannter Motorflug
1905
Albert Einsteins Relativitätstheorie
1908
Erstes deutsches Fernsprech-Ortsnetz für Selbstwähler
1911
Amundsen als Erster am Südpol; Rutherfords Atommodell
1912
Untergang der ‚Titanic‘
1923
Erste regelmäßige Rundfunksendung in Deutschland