Der Jäger - Jana Sandberg - E-Book

Der Jäger E-Book

Jana Sandberg

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Beschreibung

Peter Larson war mit seiner Jugendliebe Angelika verheiratet. Sie bauten sich gemeinsam eine Firma auf und wurden beide dadurch reich. Als sie etwas kürzertreten wollten, um die Welt zu bereisen, verstarb plötzlich Peters große Liebe und er war allein. Er lernte immer wieder verschiedene Frauen kennen, die es auf sein Geld abgesehen hatten. Er bezeichnete sie immer als Goldgräberinnen. Später fiel er doch auf eine Frau herein und heiratete sie. Er glaubte, dass er wieder die große Liebe gefunden hätte, und war glücklich mit seiner zweiten Ehefrau Jane. Seine Leidenschaft war die Jagd, und als er wieder einmal über das Wochenende auf die Jagd gehen wollte, entdeckte er etwas, was ihm den Boden unter den Füßen wegzog. Auf einmal stürzte seine ganze Welt wie ein Kartenhaus zusammen, als er zufällig mithörte, wie seine Frau Jane, mit seinem Jagdgehilfen Roland Kassin sprach. Sie beauftragte diesen Jagdgehilfen, Peter während der Jagd umzubringen. Es sollte wie ein Jagdunfall aussehen. Wenn er die Erfolgsmeldung bringen würde, ginge sie mit ihm ins Bett und er dürfte mit ihr schlafen, so oft er es wollte. Peter behütete sein Geheimnis, dass er das Gespräch mitbekommen hatte, und war von nun an auf der Hut. Er musste alles tun, um am Leben zu bleiben, denn wenn er tot wäre, dann würde sein gesamtes Vermögen an Juliana fallen.
Wie diese Geschichte weiter geht, ob Janes Plan geklappt hatte, und wie Peter es anstellte, am Leben zu bleiben, das können sie hier selbst erlesen.
Viel Spaß beim Lesen
Jane Sandberg

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Jana Sandberg

Der Jäger

Wenn er selbst zum Gejagten wird

UUID: 2677995e-cccd-4a4c-9dcc-773802534342
Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Weitere Bücher

Der Freund meines Freundes

Vertauschtes Baby

Anfänger

Der Tag danach

Verdammtes Leben

Die lauten Nachbarn

Impressum

Kapitel 1

Peter Larson war nie glücklicher, als wenn er allein, oder mit einem Begleiter in einem abgelegenen Wildrevier auf die Jagd ging.

Es war etwas Ursprüngliches an sich, ein wildes Tier aufzuspüren, zu verfolgen und schließlich zu erlegen.

Obwohl es in der „zivilisierten“ Welt des einundzwanzigsten Jahrhunderts für einen Mann nicht mehr unbedingt notwendig war, in den Wald zu gehen und Fleisch für die Familie nach Hause zu bringen, erinnerte die Jagd, Peter Larson immer daran, wie die Welt früher einmal gewesen war – für viele Menschen, ja sogar noch, bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein, die Hungersnot trieb sie oft dazu.

Als die damaligen Herren die Jagd für sich beanspruchten und das Wild als ihr Eigentum bezeichneten, waren die Menschen gezwungen, heimlich zu jagen, um satt zu werden.

So entstand die Jagdwilderei, nicht aus Habgier, sondern aus der Not heraus, um die Familie vor dem Hungertod zu retten.

Männer, die dabei erwischt wurde, die wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Wer heute den Jäger herabwürdigt und als Mörder beschimpft, der missversteht die enge Verbindung zwischen dem Jäger und seiner Beute.

Der Jäger studiert und beobachtet die Art und Weise der Tiere, die er jagt, genauer, als es der Stadtbewohner für möglich halten würde, und er empfindet eine besondere Ehrfurcht vor der Natur und ihren Geschöpfen.

Der Jagdausübende spürt nicht, so wie immer von selbst ernannten Naturschützern behauptet wird, eine große Lust am Töten, nein, er nimmt teil an der Regulierung des Tierbestandes in der freien Natur.

Was früher den Raubtieren vorbehalten blieb, kranke, verletzte und missgestaltete Tiere auszusortieren, um einen gesunden Bestand zu haben, das erledigt heute der Jäger.

Schon in der Steinzeit hatte der Mann die Aufgabe, zu jagen und die Familie mit Fleisch zu versorgen, halt nur mit anderen Waffen, als er sie heute hat.

Früher war halt die Überlebenschance für die Tiere höher, als sie heute durch die Präzisionswaffen ist.

Diese herabwürdigenden Personen, die immer wieder gegen die Jagd sind, sie hätten lieber den Wolf als Jäger, als den Menschen, nur der Zweck, er ist halt der Gleiche.

Als Peter seine gesammelten Trophäen an seinen Wänden betrachtete, verspürte er den fast atavistischen Drang, den Tiergeistern zu huldigen.

Er hatte einst neben diesen Tieren, deren Andenken heute an seiner Wand einen Gedenkplatz haben, draußen auf dem Feld gekniet und ihren Seelen gute Besserung gewünscht, als er ihnen den Zweig eines Baumes ins Maul steckte.

(Ein alter Brauch ist der sog. „letzte Bissen“, d. h. dem erbeuteten Wild wird ein Zweig ins Maul gelegt. Diese Form der Aussöhnung mit dem getöteten Wildtier geht auf Riten von Jägern der Vorzeit und späterer Naturvölker zurück.)

Peter Larson blickte auf und ließ seine Grübeleien hinter sich, er sah, wie seine Frau Jane und der zwanzigjährige junge Mann mit schlaksigem, schmutzigem blondem Haar, gekleidet in verblichener Tarnkleidung, das große Zimmer in seinem Haus betraten.

„Sind sie bereit, Herr Peter Larson?“, fragte dieser junge Mann, der vor ihm stand.

„Ja, ich bin fast fertig, Roland“, antwortete Peter, „ich muss nur noch schnell in die Stadt fahren, um eine weitere Kiste Munition zu kaufen, das dauert nur knapp eine Stunde, dann können wir losfahren.“

„Warum wartest du nicht einfach hier auf mich, du musst nicht mit in die Stadt kommen, ich fahre alleine.“

Peter drehte sich um und küsste seine Frau, es war kein inniger Liebhaberkuss, aber auch nicht nur ein oberflächlicher Kuss, einer so mittendrin.

In seinen Gedanken war er schon wieder auf der Jagd.

„Du hältst hier die Stellung, Jane?“, neckte er und blickte in das Gesicht seiner Frau, es war ein hübsches Gesicht, umrahmt von schulterlangen braunen Haaren.

Er lächelte sie an, und sie lächelte zurück.

Seine Ehefrau hieß in Wirklichkeit Juliane, wurde von allen aber nur Jane gerufen.

„Ich kann, die Stellung halten, aber wenn du nicht loslegst, wirst du den Trophäen-Elch, den du dir gewünscht hast, heute sicher nicht mehr nach Hause bringen!“, neckte sie zurück.

„Okay, okay, ich gehe ja schon“, sagte er lachend und drehte sich zur Küche, um sie durch die Hintertür in die Dunkelheit vor der aufkommenden Morgendämmerung, zu verlassen und zum Auto zu gehen.

„Jedenfalls habe ich schon meinen Trophäen-Hirsch so gut wie sicher, dieses Jahr esse ich nur Fleisch, für meinen Geschmack gibt es kein besseres Wildfleisch, als Rehwild.“

Peter war etwa auf halbem Weg, zu Fuß zur Wiese neben dem Haus, wo er sein altes Allrad-Nutzfahrzeug geparkt hatte, das er nur für das Gelände benutzte, als ihm ein Gedanke kam, der ihn in seinen schnellen Schritten stoppen ließ.

Plötzlich war er sich absolut sicher, dass er im Frühjahr genügend Munition gebunkert hatte, die für seine Jagd am heutigen Tag ausreichen würde.

Anstatt zu seinem Fahrzeug weiter zu gehen, wandte er sich der Scheune zu, die einst leuchtend rot gestrichen war, jetzt aber eher, wie eine verblasste Rostfarbe aussah.

Auf seinem kleinen Grundstück, dem Überbleibsel eines einst großen Bauernhofes, hielt er kein Vieh, daher wurde die Scheune von ihm auch als Lagerraum, und auch als Werkstatt und Unterstellplatz genutzt.

Und in einer Ecke davon bewahrte er seine Schießausrüstung in einer Reihe alter abschließbaren Stahlschränke auf, die einst in der Küche des Jagd-Hauses gestanden hatten, bevor er das Haus umgestaltete und die Schränke in die Scheunen stellte.

Als er die Türen des Schranks öffnete, in dem sich seine verschiedenen Munitions- und Nachladevorräte befanden, befand sich tatsächlich eine volle Schachtel mit den 300 Winchester Magnum-Patronen (normalerweise „300 Win Mag“ genannt), die er Anfang des Jahres gekauft und mit hier her mitgebracht hatte.

(300 Winchester Magnum ist eine gute Wahl für Jäger, die nur eine Patrone für die gesamte Bandbreite des Großwilds suchen, geeignet für Damwild, Rehwild, Rotwild, Wildschwein)

Peter war ziemlich zufrieden mit sich selbst, als er zügig zur Hütte zurückging, da er sich eine zusätzliche Fahrt in die Stadt doch jetzt erspart hatte, und weniger als fünf Minuten, anstatt fast eine gute Stunde dazu bräuchte.

Er wollte gerade die Küchentür öffnen und zurück ins Haus gehen, als er zufällig einen Blick durch das Glasfenster neben der Tür ins Innere des Hauses warf.

Peter war verblüfft, aber sich sicher, dass er Dinge sah, die nicht sein konnten oder dass seine Augen ihn eventuell getäuscht hatten.

Er schaute noch einmal genauer hin, dieses Mal spähte er vorsichtig durch das Fenster, um so wenig wie möglich, von sich selbst preiszugeben, und es bestätigte sich doch tatsächlich, was er beim ersten Mal bereits schon gesehen hatte.

Wie konnte es sein?

Seine Frau Jane stand im großen Raum, sichtbar durch die Küche, mit offenem Flanellhemd, entblößten Brüsten und erlaubte dem verdammten jungen Bengel Roland, sie an ihren blanken Titten zu streicheln.

Während Peter noch irritiert zusah, verschwanden sie beide aus dem Blickfeld, und Peter nutzte die Gelegenheit, um seine Stiefel auszuziehen und leise in die Küche zu schlüpfen, denn von dort aus konnte er sie auch hören, während sie glaubten, er sei in die Stadt gefahren und laut miteinander redeten.

„Oh, die gefallen dir, nicht wahr, Roland?“, kam Janes Stimme an Peters Ohren.

Roland gab ein gedämpftes und schmatzendes Geräusch von sich.

„Ja, lutsch an meinen Titten, das liebe ich einfach“, fuhr sie fort und wieder hörte Peter das schmatzende Geräusch.

Er war wie erstarrt und konnte nicht glauben, was er da gerade hörte.

„Okay, jetzt lehne dich zurück und lasse mich auf dein schönes Werkzeug aufpassen“, erklärte sie, gefolgt von dem Rascheln der Kleidung.

Peter nutzte die Chance und lehnte sich so weit hinaus, dass er im gegenüberliegenden Fenster, ein Spiegelbild von dem Geschehen sehen konnte.

Darin waren seine Frau und Roland zu sehen, die auf der Couch saßen.

Das Hemd seiner Frau war immer noch geöffnet, ihre Brüste waren entblößt, und Roland hatte seine Hose heruntergelassen, während seine Frau ihre eine Hand benutzte und auf den Schwanz des jungen Mannes legte, um diesen zu streicheln.

Peter schüttelte den Kopf, weil mit der ganzen Szene etwas nicht stimmte, aber dann begann Jane mit Roland zu reden, während sie sein Werkzeug streichelte und dabei kräftig drückte, dass Roland aufstöhnte.

Es musste Lust gewesen sein und kein Schmerz, dachte Peter, dann hörte er weiter seine Frau reden.

„Denke daran, Roland, diese Jagd ist genau das Richtige für den kleinen ‚Unfall‘, über den wir gesprochen haben, draußen ist es noch nicht ganz hell und da kann man schnell etwas verwechseln.“

„Wenn Peter von dieser Reise nicht mehr zurückkommt, dann kannst du mit mir zusammen sein und alles mit mir machen.“

„Dann kannst du meine Muschi ficken, wann immer du es willst, ich werde deinen Schwanz lutschen und sogar den austretenden Saft schlucken, wenn immer du es willst.“

„Oh Jane“, fragte Roland stöhnend, obwohl ihm das Denken immer schwerer fiel, je näher er seinem Höhepunkt kam, „warum lässt du dich nicht einfach von ihm scheiden, das wäre doch einfacher, warum muss ich ihn töten, dein Mann Peter ist doch kein Bösewicht.“

„Ich habe es dir doch alles schon einmal erklärt, du dummer Mann, wenn ich mich von Peter scheiden lasse, wird er das ganze Geld behalten, es gibt dieses Papier, einen sogenannten „Ehevertrag“, der es Peter ermöglicht, mich mit nichts, in die Wüste zu schicken.“

„Aber wenn es einen „Unfall“ gibt, dann bekommen wir beide sein Geld, und wir können ohne Verdacht immer zusammen sein, verstehst du das denn wenigstens jetzt?“, erklärte sie es ihm, wie einem Fünfjährigen.

„Wir können nicht zusammen sein, wenn wir nicht das Geld dazu haben, wovon wollen wir beide denn leben?“

„Du wünschst dir doch auch, dass wir zusammen verreisen und uns die Welt ansehen, oder?“

„Und sag mir, du willst doch mit mir zusammen sein, nicht wahr, Schatz, und noch etwas, wir werden das Geld brauchen, um dein Reiseführergeschäft damit aufzubauen.“

„Du träumst doch auch, dass du dich selbstständig machen kannst, um Jäger auf geführten Routen durch das Jagdrevier zu führen.

„O ja, ja, jaaaaaaaaaa“, rief Roland aus, obwohl nicht klar war, ob er Janes Frage beantwortete, oder weil ihn Janes Hand gerade zum Höhepunkt brachte und er abspritzte.

„Gut, das ist gut so“, antwortete Jane und beschloss, seine Worte als eine bejahende Antwort auf ihre Frage zu verstehen.

Peter zog sich kopfschüttelnd zurück und schlüpfte erneut lautlos durch die Tür, aber diesmal, um ganz verwirrt nach draußen zu gehen, wo er seine Stiefel wieder anzog, zu seinem Geländewagen rannte und in die Stadt fuhr.

Obwohl er die Munition für sein Gewehr nicht brauchte, so musste er doch in die Stadt, denn er hatte vor, von seinem Büro aus, einen privaten Anruf zu tätigen.

Auf der Fahrt in die Stadt stand er immer noch unter Schock, aber wie immer, war er ein Realist.

Die Frau, die er immer so glücklich gefunden zu haben glaubte, sie hatte sich plötzlich offenbart, sie war nicht die Seelenverwandte, für die er sie immer in all den Jahren gehalten hatte, sie war eine Goldgräberin, ein vorgetäuschtes Übel, eine Betrügerin, die es nur auf sein Geld abgesehen hatte.

Seine ganze Welt veränderte sich augenblicklich und nicht war mehr so, wie es kurz vorher noch war.

Kapitel 2

Peter war körperlich ein durchschnittlicher Mann – vom Aussehen, der Hautfarbe, dem Gewicht und der Größe, er war weder ein Superhengst, noch ein Einzelgänger, oder schon gar kein Nerd, sondern klug, fleißig, loyal und in den meisten Dingen, die er jemals versuchte, war er auch immer erfolgreich.

Was wünschten sich also eine Frau noch mehr von einem Mann, und jetzt wusste er es, sein Geld war das Bindemittel von dieser Frau, mit der er in zweiter Ehe verheiratet ist, und ihm.

Peter Larson war als Kind in einem bürgerlichen Elternhaus aufgewachsen, sein Vater war Luft- und Raumfahrtingenieur, seine Mutter blieb zu Hause und führte den Haushalt, so wie es früher noch möglich war, als Arbeitskräfte noch als Arbeitskräfte bezahlt wurden, und keine ausgelaugten Sklaven waren.

Seine Familie war nicht wirklich ländlich, sondern lebten in einer Gegend, die man als „karge Vorstadt“ bezeichnen könnte, bestehend aus zwei bis drei Hektar großen Grundstücken, bebaut mit Häusern, auf denen in begrenztem Umfang auch kleinere Nutztiere gehalten werden konnten, so wie Stallhasen, Hühner Gänse und auch Enten.

Das Fleisch und die Eier dieser Tiere, sie waren sehr begehrte Lebensmittel, und sie trugen zur Ernährung der Familien bei.

Der größte Teil der Nachbarschaft war von pferdebegeisterten Menschen bevölkert, denen es sozusagen gut genug ging, dass sie sich keine Sorgen, um die Aufzucht von Nutzvieh, wie auch Rindern oder Schweinen, machen mussten.

Sein Vater akzeptierte die tägliche stundenlange Fahrt zu seiner Arbeit, als angemessenen Preis für die Lebensqualität, die er seiner Familie dadurch ermöglichte.

Peters Vater, er spürte, dass sein Sohn, sein einziges Kind, sich nicht, wie die Töchter des Nachbarn, für die Reitkunst interessierten.

Er ermutigte Peter mit Tieren umzugehen, indem er eine Reihe von Hühnern, Schweinen und sogar streunenden Schafen oder Ziegen aufzog, sie sie in die Städte zu den dortigen Metzgern brachte, um dabei zu helfen, das Vermögen von seiner Familie etwas aufzupeppen.

Die Konsequenz war, dass Peter, auch wenn er als Erwachsener nicht den Wunsch verspürte, Bauer zu werden, die Realität der Viehhaltung verstand, schätzte, und wenn nötig, seinen Lebensunterhalt mit Tieren verdienen könnte.

Er litt nicht unter den anthropomorphen Fantasien vieler jungen Menschen, die einige Disney-Filme hervorrufen wollten, von Stinktieren und Kaninchen, die zusammen spielten, oder von edlen Hirschen, die sich mit den Vögeln und Eichhörnchen des Waldes anfreundeten und sich auch mit diesen unterhielten.

Es gab auch noch keine selbst ernannten militanten Tierschützer, die zwar kein Fleisch, aber dafür das Futter der Tiere ihnen wegaßen.

Manche waren so durcheinander im Kopf, sie verlangten in der Metzgerei Diätspeck oder veganen Hinterschinken vom Schwein.

Als junger Mann lernte Peter in Begleitung seines Vaters, auch das weidgerechte Jagen, was seine Leidenschaft wurde.

„Das Jagen ist eine Krankheit, die nicht heilbar ist“, sagte Peter einmal zu seiner Frau, als sie sich beschwerte, dass er so oft auf die Jagd ging und sie alleine ließ.

Als ausgebildeter Chemiker hatte Peter für kurze Zeit über die Idee nachgedacht, einen Doktortitel anzustreben, aber er hatte keine Lust zu lehren oder auch nur die Art esoterischer Forschung zu betreiben, die in der akademischen Welt vorherrschte.

Peter Larson wollte die Chemie nutzen, um nützliche Produkte herzustellen – und trat damit in die Fußstapfen jener Chemiker, die Anilinfarbstoffe, oder Polymerkunststoffe eingeführt hatten, deren lange Ketten sich wiederholender chemischer Strukturen, einen Großteil der modernen Welt prägten.

Direkt nach seinem Masterabschluss in Chemie arbeitete Peter für ein kleines Unternehmen, das Generika herstellte.

(Generika sind in der Regel preiswerter als die Originalpräparate, weil der Hersteller keine eigene Forschung betreiben musste, sondern vom abgelaufenen Patentschutz für ein bewährtes Arzneimittel profitiert. Auch Generika werden vor ihrer Zulassung durch die zuständigen Behörden nach strengen Kriterien geprüft.)

Dort lernte er, wie man Medikamente herstellt, mit der FDA umgeht, um Produkte zuzulassen, und vor allem, wie man sein Unternehmen ruiniert, wenn man nicht genug über das Geschäft weiß.

Nachdem Peter miterlebt hatte, wie sein Chef das Unternehmen mit schlechten Geschäftsentscheidungen in den Ruin trieb, ging er wieder zur Schule und schloss ein MBA-Studium ab.

(Der MBA und der Master sind in Deutschland keine gleichwertigen Hochschulabschlüsse. Der MBA stellt eine Weiterbildungsmaßnahme nach dem Bachelorabschluss und zweijähriger Berufserfahrung dar. Die Abkürzung „MBA“ steht für Master of Business Administration. MBA-Studiengänge sind nicht-konsekutiv und weisen im Vergleich zum (konsekutiven) Master häufig eine höhere Praxisrelevanz auf.)

Während seines letzten Semesters des MBA-Studiums erstellte Peter einen Geschäftsplan für seinen Kurs „Strategische Planung“, einen sogenannten „Capstone“-Kurs, um ein eigenes Unternehmen, zur Herstellung von Generika, zu gründen, von dem er glaubte, dass er damit die Fallstricke vermeiden würde, mit denen sein früherer Chef und Arbeitgeber, zu kämpfen hatte, und die ihn in den Ruin trieben.

Seine Arbeit erhielt in der Klasse die Note „1“, aber noch wichtiger für Peter war, dass sie die Grundlage für einen umfassenderen Plan bildete, den er potenziellen Investoren vorlegte, Menschen, die er während seiner Arbeit in der Branche kennengelernt hatte.

Einen Monat vor Abschluss seines MBA-Programms hatte er genügend Investoren gefunden, um das eigene Unternehmen zu gründen.

Im Nachhinein blickte Peter zurück und schüttelte den Kopf, wenn er an diese frühen Tage dachte.

Ja, er hatte das Unternehmen letztendlich zum Erfolg geführt, aber wenn er es erneut geschafft hätte, dann hätte er das Doppelte des Anfangskapitals aufbringen müssen, bevor er in das sehr wettbewerbsintensiven, und hart umkämpfte Geschäft mit Generika eingestiegen wäre.

Das Geschäft war erfolgreich, obwohl der Aufbau länger dauerte und zehnmal schwieriger war, als Peter erwartet hatte.

Zu seinem Glück ließen seine Investoren nie nach, und indem er an seinem Plan festhielt, vermied er die großen Fehler, die er bei seinem ersten Job bei seinem Chef gesehen hatte.

Das heißt, nicht, dass er nicht selbst viele Fehler gemacht hatte – das tat er auch –, aber sie waren nie so schlimm, dass sie für das Unternehmen tödlich waren.

Er konnte sich immer wieder herausretten und dabei Erfahrungen sammeln, die für sein Weiterkommen unerlässlich waren.

Während seines MBA-Studiums lernte er dann auch seine spätere Ehefrau Angela Wimme kennen.

Angela war eine weitere Studentin in der Wirtschaftsabteilung, obwohl sie gerade einen Master-Abschluss in Buchhaltung machte.

Ihr Plan war es, nach Abschluss ihres Studiums, für eine der großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zu arbeiten und die Prüfungsarbeiten zu erledigen, die für die Qualifikation zum CPA erforderlich sind.