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Der Autor Christoph T. M. Krause lebt in Köln - Ein Liebesroman. Der im Jugendkonzentrationslager Moringen arbeitende Roland erhält von seinem Vater, dem Inhaber einer bedeutenden örtlichen Maschinenfabrik, den Auftrag, den bei ihm eingesetzten jüdischen Zwangsarbeiter Volker nach Singen an die Grenze zur Schweiz zu transportieren. Roland hat wegen der Gefahren Bedenken, lenkt jedoch ein und übernimmt den Auftrag. Die Reise an die Grenze des Deutschen Reiches entpuppt sich als eine von seinem Vater verdeckt organisierte Flucht Volkers aus Deutschland in die Schweiz, um ihn vor den Schergen der Gestapo und dem sicheren Gastod zu retten. Unerwartet verlieben sich beide Reisenden ineinander und Roland schließt sich spontan Volkers gefährlichem Fluchtvorhaben in die Schweiz an. Die beiden erleben eine abenteuerliche Flucht mit vielen Gefahren und Herausforderungen, die das Leben beider junger Männer völlig verändert.
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Seitenzahl: 42
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Christoph T. M. Krause – Der Jude auf der Pritsche
Flucht aus Deutschland
Ein Liebesroman
Christoph T. M. Krause
Der Jude auf der Pritsche
Flucht aus Deutschland
Ein Liebesroman
© 2021 Christoph T. M. Krause
Umschlaggestaltung: Christoph T. M. Krause.
Autor Christoph T. M. Krause, Heerstr. 394a, 13593 Berlin.
Verlag + Druck: tredltlon GmbH, Halenrele 42, 22359 Hamburg.
978-3-347-36987-0 (Paperback)
978-3-347-36988-7 (Hardcover)
978-3-347-36989-4 (E-Book)
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
INHALT
Prolog
Geheimauftrag
Volker
Start
Rast
Verwirrung
Apokalypse
Verbrüderung
Kontrolle
Weitere Rast
Schock
Dritter Stopp
Ziel
Morgendämmerung
Deutschland ade
Es lebe die Freiheit!
Die Folgen daheim
08 Mai 1945
Rückkehr
Epilog
Bildnachweise
Anhang. Jugendkonzentrationslager
Anhang. Fluchtroute
Dieses Buch ist Hans Larive gewidmet
Prolog.
Flucht und Vertreibung ist heute allgegenwärtig.
Die meisten Flüchtlinge unserer Zeit haben Deutschland als ihr verheißungsvolles Ziel gewählt.
Fast vergessen sind jedoch die vielen, die einst aus Deutschland fliehen mussten.
Nicht alle, die ihre Heimat verlassen wollten, hatten den Weg in die Freiheit geschafft.
Die wenigen, die es schafften, wurden oft verges- sen.
Am Beispiel eines „Ariers“ und eines Juden, die das Schicksal auf unerwartete Weise zusammenführte und die auf ihrer Flucht ein Paar wurden, erinnern wir uns an die vielen, die nicht so viel Glück hatten und verschleppt und ermordet wurden.
Vergessen wir auch nicht die vielen „Gerechten unter den Völkern“, die den verzweifelten Opfern eines mordenden Unrechtstaates halfen, sie in die Freiheit führten und retteten.
Geheimauftrag.
„Ich habe einen neuen Auftrag für dich, das ist vielleicht einmal etwas anderes, es ist etwas besser, als den üblichen Dienst zu verrichten.“
Mein Vater, Robert Haller, war Inhaber der großen Maschinenfabrik Haller AG in Moringen. Ich selbst hatte mich freiwillig zur Wehrmacht gemeldet und war, auch durch die guten Beziehungen meines Vaters, im Jugenderziehungslager in unserer Stadt als Lagerwärter eingesetzt.
„Was hältst du davon?“
Ich wusste zunächst nicht, was genau mein Vater meinte. Er hatte zwar das Sagen in unserer Familie, was er durch seine Geschäftsführung gewohnt war, aber ich wusste in diesem Moment nicht, was genau auf mich zukommen würde. Intuitiv beunruhigte mich dieser Vorschlag.
„Worum geht es denn?“
„Wir haben hier ein jungen Mann, der einen speziellen Auftrag übernehmen soll. Zu diesem Zweck sollst du ihn nach Singen an der deutsch-schweizerischen Grenze bringen. Die ganze Angelegenheit ist ein wenig delikat, es soll keiner von diesem Auftrag wissen und überdies musst du, mit den entsprechenden Papieren ausgerüstet, dafür sorgen, dass ihr bei Kontrollen ohne Probleme weiterkommt, damitdas Vorhaben ohne Probleme vonstatten gehen kann.
Der junge Mann, oder besser gesagt, der Junge, heißt Volker und ist einer von den Jugendlichen, die wir aus eurem Lager für Arbeitsdienste überstellt bekommen haben. Eigentlich müsstest du ihn kennen?!
Du erhältst aus dem Lager ein entsprechendes Militärfahrzeug für die Fahrt. Das Problem bzw. der Nachteil ist, dass dieser junge Mann auf der Pritsche eines Militärkübelwagens transportiert werden muss. Das ist weniger ein Problem für dich, als für diesen Volker, aber das kläre ich mit ihm selbst.“
„Warum muss das denn sein?“, fragte ich ungläubig. „Das hält doch kein Mensch aus, schließlich dauert der Weg fast einen ganzen Tag, wie ich glaube?“ (Wie ich dann am nächsten Tag erfuhr, waren es 602 Kilometer, für die man 9 Stunden brauchen würde).
Ich merkte am Zögern meines Vaters und an seiner Stimme, dass das ganze Vorhaben eine heikle, um nicht zu sagen, höchst gefährliche Angelegenheit war.
Er selbst machte sich auch um mich Sorgen, das wusste ich, aber irgendetwas verbarg er von mir und ich fragte ihn, was denn der Haken bei der Sache sei?
Er antwortete etwas zögerlich: „Wie ich schon sagte, dieser Volker ist eigentlich Häftling in eurem Lager und du weißt ja, dass solche Jugendliche dort inhaftiert sind, die für die Gesellschaft wieder hergerichtet werden sollen.
Da gibt es Jugendliche aus den verschiedensten „Bereichen“, ihnen werden bestimmte, jeweils unterschiedliche Dinge vorgeworfen.
Wie du weißt, gibt es die, die aus politischen Gründen dort sind, es gibt die Schwererziehbaren, die Arbeitsunwilligen und wir haben natürlich auch Juden. Volker ist eben ein Solcher und das macht die Situation etwas heikel. “
Ich erschrak sehr: „Aber dieser Volker wird doch dann bei der erstbesten Kontrolle verhaftet und ich wahrscheinlich gleich mit!“
„Ja, das ist ja der Punkt bei der Sache, du fährst offiziell im Auftrag des Lagers und bekommst eine Militäruniform und die entsprechenden Papiere und hast den Auftrag, den Juden in eine Fabrik an der schweizerischen Grenze zu bringen. Warum und wieso, soll die potentiellen Kontrollbeamten nicht interessieren. Sie wollen in der Regel nur wissen, ob der Transport durch dich seine Richtigkeit hat und von der entsprechenden Stelle befohlen bzw. abgesegnet ist.“
„Vater,“