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Jeder Moment schenkt uns sein einzigartiges Potenzial Silke Schäfer ist eine der einflussreichsten Astrologinnen im deutschsprachigen Raum. Mit ihrem großen Werk zur Neuen Astrologie reist sie mit uns durch die zwölf Sternzeichen und dechiffriert die kosmischen Codes. Gemäß der anbrechenden neuen Zeit dient diese Astrologie einem umfassenderen Verständnis der zwölf grundlegenden Qualitäten des Seins: potenzialorientiert und Frieden erschaffend. Wer die Astrologie studiert hat, wird hier ebenso Bewusstseinserweiterndes finden wie Einsteiger in die Materie. Ein Buch, das uns Menschen zeigt, mit welchen Gaben wir gesegnet sind und wie wir unsere Bestimmung zum Wohle aller entfalten können - eingewoben in die großen Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Ein erhellender und fundierter Leitfaden, der das kosmische Potenzial jedes Augenblicks entschlüsselt, unsere Weltperspektive erweitert und uns unsere Verbundenheit mit dem ganzen Universum fühlen lässt.
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Seitenzahl: 328
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© eBook: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
© Printausgabe: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
unum ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Projektleitung: Anja Schmidt
Lektorat: Diane Zilliges
Bildredaktion: Simone Hoffmann, Nele Schneidewind
Covergestaltung: ki36 Editorial Design, München, Daniela Hofner
eBook-Herstellung: Lea Stroetmann
ISBN 978-3-8338-8452-8
1. Auflage 2022
Bildnachweis
Grafiken: Nadia Gasmi, Harald Zittlau (Nachbearbeitung: Nadia Gasmi)
Fotos: Creativemarket, Unsplash, Getty Images, Istock, Giordano Bruno, Ronny Barthel (Portrait Silke Schäfer)
Syndication: www.seasons.agency
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Du kamst für diese Zeit.
Wirklich jeder Mensch kennt die Sterne. Beim Blick in den Nachthimmel geht von ihrer Leuchtkraft eine Faszination aus, über die schon viele Poeten geschrieben haben. Verliebte holen sich gegenseitig die Sterne vom Himmel. In der Showbranche sprechen wir von Stars. In Kinderliedern fragen wir singend, wie viel Sternlein stehen. Den Jägern und Sammlern der Frühkulturen gaben sie wichtige Hinweise für ihr Überleben. Seefahrer fanden durch die Sterne ihre sicheren Wege. Und wenn wir nicht mehr weiterwissen, verlassen wir uns darauf, dass es in den Sternen steht. Aber was steht denn eigentlich in den Sternen?
Im sichtbaren Universum gibt es vermutlich mehr als 406 Trilliarden Sterne, also 406 Millionen Millionen Milliarden. Diese unfassbare Anzahl lässt uns erahnen, dass wir als Menschheit nur ein absolut verschwindend kleiner Teil eines gigantischen Numinosen sind. Allein unsere Heimatsonne ist nur ein Stern von etwa 300 Milliarden in unserer Galaxie, die wiederum eine von ungefähr 350 Milliarden Galaxien ist, die das Universum ausmachen. Jeglicher Versuch, die Dimensionen eines etwa 13,8 Milliarden Jahre alten Universums zu verstehen, hebelt unseren kleinen Verstand komplett aus. Und doch gab es immer Menschen, die in den Rhythmen der Sterne Naturgesetze und somit die Verbundenheit von Mensch und Kosmos erkannten.
Seit etwa 6000 Jahren jedoch scheint die Menschheit an einer Art Kollektivpsychose zu leiden: Beinahe unsere gesamte Spezies hat sich vom Kosmos abgetrennt. Unterdessen denken viele Menschen, dass ein Leben in Mangel, Stress, Negativität, Krankheit, Bedrohung, Angst und Ähnlichem der Normalzustand sei. Aber spätestens seit Corona die Welt im Sturm eroberte, entsteht im menschlichen Bewusstsein eine Offenheit gegenüber dem alten Wissen, dass der Kosmos (griechisch: »Ordnung«) das Gesamtsystems – und damit auch Planet Erde – unentwegt in Balance hält. Immer mehr Menschen suchen derzeit nach sinnvollen Antworten, wollen die Welt radikal neu denken, finden zusammen in neuen Gemeinschaften von Gleichgesinnten und öffnen sich für größere Perspektiven.
Genau hier beginnt dieses Buch: mit den Grundlagen der Harmonie des Universums, erkennbar in kosmischen Codes. Der Blick in die Sterne und deren Deutung hat sich im Laufe der Jahrtausende bis heute so weit verfeinert, dass wir die Bewegungen des Sonnensystems, in das Planet Erde eingebunden ist, wie eine Sprache lesen können. Auf der Basis von astronomischen Daten lässt sich die der Erde übergeordnete heilige Mathematik erkennen, die durch ein Horoskop (altgriechisch: »die Stunde beobachten«) für jeden Moment abgebildet werden kann. So werden Sinnzusammenhänge möglich, die unser Bewusstsein erweitern. Und ein erweitertes Bewusstsein führt immer zu Frieden.
Wir können und wir müssen das gigantische Ganze nicht verstehen. Wir können uns jedoch der Schönheit und der Schöpfungsweisheit unseres Sonnensystems öffnen, dabei unsere Wahrnehmung verfeinern und durch skalierbare Selbstähnlichkeit den größeren Plan erfassen, den schon die Alten als eines der sieben hermetischen Prinzipien erkannten.
Das Prinzip der Analogie »Wie oben, so unten; wie innen, so außen« besagt, dass die Verhältnisse im Universum (Makrokosmos) denen im Individuum (Mikrokosmos) entsprechen und dass sie sich gegenseitig spiegeln.
Die Grundlagen der Astrologie beschreiben diese Verhältnisse und werden damit – bei entsprechender Bewusstheit – zu einem powervollen Instrument der Erkenntnis und der Charakterveredelung. Wir begreifen, dass alles mit allem verbunden und von allem durchdrungen ist. Die Feinstofflichkeitsforschung nennt es universelle Verschränkung und meint damit das Bewusstsein, dass jede noch so kleine Bewegung des Individuums immer das große gigantische Ganze beeinflusst – und umgekehrt.
Spätestens mit der Ausrufung der weltweiten Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 wurde vielen Menschen bewusst, dass wir uns an der Schwelle zu einer neuen Zeit befinden. Wir konnten fühlend die Frage stellen: Sind wir Menschen immer noch kleine abhängige, einigen wenigen Mächtigen ausgelieferte Marionetten, gefangen im krank machenden Wettbewerb einer Leistungsgesellschaft, in Unfreiheit gehalten durch zunehmende digitale Versklavung? Oder geht es hier auf Planet Erde um etwas anderes, etwas viel Größeres und etwas sehr viel Schöneres?
Es gab immer schon erwachte Menschen, Visionäre, Eingeweihte und Heilige. Aber jetzt, in einer der größten Wandlungsphasen der Gegenwartsgeschichte der Menschheit und dem damit verbundenen Wechsel in eine neue Zeit sind es die Vielen, die ihre Rückverbindung an den Kosmos erahnen, indem sie beginnen, anders zu fühlen, anders wahrzunehmen und andere Fragen zu stellen. Die Pandemie-Erfahrung, wie die Menschheit sich durch Angst und zubetonierte Vorurteile spalten ließ, wirkt hierbei als direkter Aufwachbeschleuniger. Das erwachende Bewusstsein einer allumfassenden Verbundenheit eröffnet völlig neue Perspektiven gegenüber der Schöpfung als Ganzes und damit auch gegenüber der Stellung und den Aufgaben des Menschen innerhalb des Kosmos.
Dieses Buch ist eine Einladung, unsere Weltperspektive zu erweitern. Wir verlagern den Fokus vom konventionellen einengenden materialistischen Weltbild der Spaltung und der gewohnten Hässlichkeiten (»Alte Welt«) hin zum Blick durch die Augen eines von Bewusstsein durchdrungenen Universums (»Neue Welt«). Wir skalieren sozusagen die Maßstabsebene der Frequenz unseres Blickwinkels hinauf – analog der Skala des Bewusstseins von Dr. David Hawkins, wie sie die Abbildung zeigt. Wir beginnen unsere Betrachtungen mit der Ursprungsidee der Einheit, aus der alles entsteht. Wir setzen an bei unserem höchstmöglichen Schöpfungspotenzial, das immer da ist, das allen Lebewesen in jedem Moment zugänglich ist und das in jedem Moment neues Leben in uns entfacht.
Irgendwo habe ich einmal gelesen: »The Universe comes into existence every moment.« Ja. Jeder Moment ist ein schöpferischer kosmischer Moment. Und wenn wir unter diesem Blickwinkel davon ausgehen, dass wir als eine Menschheit hier auf Planet Erde sind, um in Co-Kreation mit dem Universum Bewusstsein zu erschaffen, wird im Laufe der Zeit eine neue Beziehungskultur der Liebe, der Dankbarkeit und des Friedens am Horizont erscheinen.
Die Kunst der Astrologie kann uns hierbei unterstützen, indem sie durch verschiedene Zeitschlüssel die unsichtbaren Verbindungen und Wechselwirkungen sichtbar macht und die in den zusammenhängenden Mustern enthaltene erhabene Schönheit der Weltharmonik offenbart. So können wir uns mit »den Sternen« als Wegweiser unserer eigenen Göttlichkeit wieder bewusst werden und mit zunehmender Charakterveredelung die dichtesten Schichten des Menschseins durchlichten, in Harmonie mit dem göttlichen Plan, geführt durch ein tief in uns verankertes Gefühl der Liebe, der kosmischen Verantwortung und der Einheit allen Lebens. Das ist meine Vision.
Dies ist ein Buch für die Neue Zeit und für jeden geistig offenen Menschen. Es ist eine Einladung, anders zu denken, fast im Sinne einer Kopernikanischen Wende: Ganzheitlich. Vernetzt. Tolerant. Auf den Punkt. In der Neuen Zeit beginnen wir, von der Ursache her zu schauen und nicht nur von der Wirkung. Dies erfordert eine Veränderung der Denkgewohnheiten, denn die Ursachen liegen immer im Großen Geist, im Spirit, im Kosmos, dessen Informationen wir nur intuitiv und niemals kognitiv erfassen können. Es ist die Intuition, die in der Neuen Zeit wieder die Führung übernehmen wird. Sensitive und hochsensitive Menschen fühlten dies immer schon und die Kinder und Jugendlichen des neuen Jahrtausends sowieso, sofern wir ihnen Raum dafür geben. Dass wir uns in einer Wendezeit befinden, erfühlen wir daran, dass sich unsere Weltbilder in sämtlichen Lebensbereichen komplett verändern. Der Große Geist setzt neue Ursachen und in der einen Menschheit zeigt sich die Wirkung. Das eröffnet viele neue Lernfelder und noch mehr neue Möglichkeiten.
Während meiner Astrologie-Ausbildung hatte ich in den ersten anderthalb Jahren nur Kopfschmerzen und dachte: »Das verstehe ich ja nie!« Sehr komplex. Sehr kompliziert. Aber alles in mir wusste, dass die universelle Sprache meine Sprache ist. Ich musste sie nur lernen. Also fokussierte ich mich pünktlich zum ersten Saturn-Return (mit 29,5 Jahren) mit großer Freude auf das Studium der kosmischen Buchstaben, so wie ich mich damals am Gymnasium mit Leichtigkeit den kyrillischen Buchstaben der russischen Sprache gewidmet hatte.
Nach den ersten anderthalb Jahren des Astrologie-Studiums passierte dann etwas Wunderbares. Plötzlich begannen in meinem Gehirn so viele Synapsen zu feuern, dass mein Kopf über vier Monate hinweg total Karussell fuhr. Dabei konnte ich von innen zuschauen, wie ein ganzes Netzwerk an neuen leuchtenden Verbindungen entstand.
Die natürlichen mathematischen und geometrischen Zusammenhänge des Kosmos erschienen plötzlich als Bilder und Lichtlinien vor meinem inneren Auge. Sie begannen zu tanzen und Geschichten zu erzählen!
Das war und ist bis heute grandios und ließ damals ein Gefühl des Nach-Hause-Kommens entstehen. Als Kind hatte ich meine Mutter dafür bestaunt, dass sie die Schrift der Stenografie beherrschte. Ebenso staunend war ich mit meinem Vater in der Natur unterwegs gewesen, wo er mir zeigte, wie man die Spuren der Tiere lesen kann.
Plötzlich konnte nun auch ich Codes lesen, ohne nachzudenken. Das änderte meinen Blick auf die Symbole radikal. Ich begann, sie zu scannen, und lernte, den Raum, der sie umgibt, also die zugrunde liegende göttliche Idee und ihre Verbindungen zu lesen. Viele meiner Gaben, die während der Regelschulzeit durch den künstlichen Leistungsstress und den Dauerzwang des Auswendiglernens systematisch verbogen oder mental von mir abgespalten wurden, fügten sich nun wieder zusammen. Es eröffnete sich mir eine neue Welt – und diese ist unerschöpflich …
Ich schreibe dies extra, a) um dich zu warnen, dass du vielleicht manches in diesem Buch nicht sofort kognitiv verstehen wirst, und b) um dir die unnötigen Kopfschmerzen zu ersparen und dich einzuladen, deine rechte intuitive Gehirnhälfte zu aktivieren. Vorurteilsfrei.
Es gibt Unmengen von Büchern, die uns über die linke Gehirnhälfte erklären, wie wir uns von »unten nach oben« entwickeln sollten, um zur besten Version des eigenen Selbst zu werden. Sie beschreiben die Wirkung, also das Problem, und suchen im besten Fall die Ursache, also das höchste Potenzial.
In diesem Buch ist es andersherum. Ich beginne mit dem höchsten Potenzial, mit der göttlichen Ursache, und beschreibe, wie wir diese alles durchdringenden, hochkomplex miteinander interagierenden kosmischen Energien und Frequenzen durch uns im Alltag bewusst manifestieren können. Dies mag die eine oder andere Person vielleicht frustrieren, wenn der kleine Erbsenverstand in der linken Gehirnhälfte denkt: »So weit bin ich noch nicht.« In solchen Krisenmomenten hast du vier Möglichkeiten:
Du verschenkst das Buch an einen lieben Menschen.
Du legst das Buch zur Seite und versuchst es in ein paar Monaten wieder.
Du entspannst dein Gehirn und gehst ein paar Runden im Wald spazieren, bevor du weiterliest und fühlend erkennst, was ich mit »Neue Zeit« meine.
Du liest mit einem Lächeln auf dem Gesicht einfach weiter und lässt dich neugierig auf die größeren Perspektiven ein, ohne (!) dass dein Ego die Führung übernimmt. Die Synapsen für das intuitive Verstehen blitzen mit jedem Aha-Moment auf und werden mit der Zeit immer aktiver.
Und jetzt kommt die Steigerung: Ich lade dich ein, während des Lesens immer die zwölf Tierkreiszeichen als ein Ganzes zu betrachten, als ein Team, als eine Menschheit, deren Teil du bist, genau wie deine Eltern, deine Kinder, deine Bekannten, wie alle, die du nicht magst, und alle die, denen du noch nie begegnet bist. Jedes Tierkreiszeichen übernimmt in unserer Weltgemeinschaft einen Aspekt des Göttlichen, was zu einer bunten Vielfalt in der Einheit führt. Manchen von ihnen fühlst du dich verbunden, weil Resonanzen entstehen. Andere magst du vielleicht nicht besonders, weil sie Themen in dir zum Schwingen bringen, die du lieber nicht anschauen möchtest. Mit manchen hast du Seelenverträge, denen du nicht ausweichen kannst.
Es gibt aber kein besseres oder schlechteres Zeichen. Es gibt nur unterschiedliche Aufgaben und Grade des Bewusstseins. Alle zwölf Zeichen sind gleichwertig und bedingen einander, so wie in deinem physischen Körper alle Organe und Extremitäten eine Einheit bilden. Was wäre ein Fußballteam ohne den Torwart? Warum sollte im Orchester die Oboe wichtiger sein als das Cello? Dieses Buch könntest du nicht lesen, wenn du die Hälfte des Alphabets ausgrenzen würdest. Nicht jeder hat einen »grünen Daumen« oder eine Affinität für Buchhaltung oder Panzerfahren. Ein Kunde von mir wollte Konzertpianist werden, musste aber die Technikfirma des Vaters übernehmen; am Schluss waren alle unglücklich. Meine vielen Jahre in der freien Filmbranche fand ich toll, weil jeder an seinem Platz war und die Aufgaben der anderen respektierte. So haben wir gemeinsam Kunstwerke erschaffen, in denen aber nur die wenigsten aus unserem Team vor der Kamera standen und dann auf der Leinwand zu sehen waren. Wie in jedem Team sind die Aufgaben auch in der Weltgemeinschaft unterschiedlich verteilt, was niemanden dazu berechtigt, sich selbst anderen gegenüber zu erhöhen oder zu erniedrigen oder andere zu etwas zu zwingen.
In der Schule der alten Zeit fand die ganzheitliche Sicht keine Berücksichtigung. War ein Kind nicht in die gesellschaftlichen Standards eingemittet und fiel intellektuell durch die Maschen, kam es in Förderklassen oder in ein Heim für schwer erziehbare Kinder, begleitet von der Häme der anderen. Heute erhält es Drogen, die es ruhigstellen und die Eltern wieder durchschlafen lassen. Auch Hochbegabung wurde bis jetzt entweder stigmatisiert, nicht erkannt oder mit »Elite« gleichgesetzt und durch den Ehrgeiz der Eltern qualvoll überhöht. Oder man schickt die »Schlaumeier« aufgrund der Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit in die gesellschaftliche Verbannung der »Hochnäsigen«, für die man nur Spott übrighat.
Seit unsere Leistungsgesellschaft vor etwa 6000 Jahren ihren Siegeszug antrat, haben wir unendlich viel Potenzial vergeudet und auf allen Seiten sehr viel Leid erzeugt. Wir steckten Menschen in mentale Schubladen und in physische Konzentrationslager, weil wir mit zubetonierten Vorurteilen den Gesamtzusammenhang weder sehen noch leben konnten. Dabei ist es so einfach, jeden Menschen so zu sehen und zu verstehen, wie er wirklich ist, angefangen bei dir selbst und deiner Familie. Es braucht nur ein bisschen Lust auf Kombinatorik, ein Gefühl für die unantastbare Würde eines jeden und eine Kultiviertheit, um mit den Augen der Quelle zu schauen.
Um deinen Bezug zum Welt-Team für diese Inkarnation herzustellen und deine Position im Kosmos zu »verorten«, brauchen wir, wie beim GPS im Auto, nur drei Koordinaten: deinen Geburtstag, deinen Geburtsort auf Planet Erde und deine Geburtszeit. Durch den kosmischen Moment der Geburt erhalten wir eine in jede Richtung skalierbare Himmelskarte, wie die Franzosen sagen: Carte du ciel. Auf ihr sehen wir durch die Anordnung der Planeten in den Zeichen und Häusern die kosmischen Schwerpunkte, mit denen ein Mensch gesegnet ist. Wir sehen die Temperamente, die (Hoch-)Begabungen, die Aufgaben, das Karma, den Seelenplan und einiges mehr in einem ganzheitlichen, kosmischen, lebendigen Gefüge. Und im größeren Bild macht alles plötzlich Sinn. Alles. Ein paar Dinge sehen wir allerdings nicht: a) den Grad des Bewusstseins, b) das Geschlecht und c) wie ein Mensch sich entscheidet.
Wir alle sind von den Frequenzen des ganzen Kosmos durchdrungen, die in einer Art Basisprogramm in zwölf Tierkreiszeichen aufgeschlüsselt sind.
Jeder kennt die Energie, den ersten Schritt zu gehen (Widder), etwas manifestieren zu wollen (Stier), in Kommunikation zu treten (Zwilling), Geborgenheit zu schaffen (Krebs), selbstbewusst aufzutreten (Löwe), die heilige Ordnung herzustellen (Jungfrau), das Gleichgewicht zu halten (Waage), durch Krisen zu gehen (Skorpion), große Einsichten zu gewinnen (Schütze), Eigenverantwortung zu übernehmen (Steinbock), mit Gleichgesinnten die Welt zu verändern (Wassermann) und inneren Frieden zu finden (Fische). Je nach Vorliebe, Veranlagung und Interesse setzen wir privat und beruflich unsere Schwerpunkte, was im besten Fall zu Begeisterung, Erfüllung und einem tollen Teamgeist führt. In Schulklassen zum Beispiel ist ein Blick auf die Horoskope der Kinder sehr hilfreich, da man durch die Position der Lernplaneten Jupiter und Saturn das Lernverhalten einer ganzen Klassengemeinschaft sehen und gezielt fördern kann. Und so ginge das in allen Lebensbereichen.
Du kannst schon mit ganz wenigen Informationen zu einem größeren Verständnis kommen, angefangen mit den drei Tierkreiszeichen, in denen die Sonne (Identität), der Mond (Freude und Bedürfnisse) und der Aszendent (Seelenaufgabe) stehen. Die Richtung des Mondknotens in Haus und Zeichen beschreibt deine Bestimmung in dieser Inkarnation, also die Frequenz, die du hier auf Planet Erde lernen willst, was absolut faszinierend ist. Übe dich darin, zu erkennen, wer welche Gaben und Aufgaben übernimmt, insbesondere in deinem engeren Familien- und Freundeskreis. Dann schau dich um in der Welt und entdecke, wer mit welchen Energien gesegnet ist, auch in deinem beruflichen Umfeld. Und dann erkenne, dass die ganze Menschheit ein einziges Team ist. Es gibt keinen besseren oder schlechteren Menschen.
Es gibt nur unterschiedliche Grade des Bewusstseins. Alles gehört zusammen. Das ist Neue-Zeit-Denken.
Mir hat es große Freude bereitet, mich gegenüber der Seele dieses Buches zu öffnen und aus der Sicht der Neuen Zeit über unsere höchsten Potenziale zu schreiben, die perfekt und sinnvoll eingebettet sind in ein gigantisches, unfassbares Universum. Dieses Buch konzentriert sich aber bewusst und in Kurzform nur auf das Wesentliche und das Höchste, um dir die Möglichkeit zu bieten, dich aus der Perspektive der göttlichen Idee kennenzulernen und dein eigenverantwortliches Streben in diese Richtung zu lenken. Es ist kein Rezeptbuch mit Lebensanleitung, was du zu tun hättest, sondern eine Einladung an deine Selbstständigkeit, denn die Neue Zeit ist eine Zeit der Selbsteinweihung durch ganzheitliches Sehen. Jeder Mensch, der sich ein bisschen für seine innere Natur und seinen Bezug zum Kosmos interessiert, kann spielerisch mit dem Forschen und Staunen beginnen, ohne gleich alles verstehen zu müssen. Und »alles« steht sowieso nicht in diesem Buch. Es ist eher eine Einladung, deine Intuition zu schulen, dein kleines Ich führen zu lernen und ganz ohne Kopfschmerzen in deinem eigenen Tempo Verknüpfungen herzustellen, so wie es Immanuel Kant 1788 formulierte: »Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir. Ich sehe sie beide vor mir und verknüpfe sie unmittelbar mit dem Bewusstsein meiner Existenz.« Dieses Buch ist ein Einstieg in den Kosmos. Deine Aha-Erlebnisse weisen dir den Weg.
So gilt mein großer Dank ganz besonders Anja Schmidt und Ulrich Ehrlenspiel für ihren Mut, dieses Buch in Auftrag gegeben zu haben und es zudem auch noch als erstes astrologisches Werk in ihr neu gegründetes Label Unum aufzunehmen. Weitere Bücher werden folgen. Eine umfassende Vertiefung der Astrologie biete ich über die Lern-Videos in meiner kostenpflichtigen Community an, über kostenfreie Videos auf meinem YouTube-Kanal und über verschiedene andere Angebote, einsehbar im Shop auf meiner Website SilkeSchaefer.com.
Es ist mir wahrlich eine Ehre, als Brückenbauerin unsere Zeitenwende auf diese Art mitprägen zu dürfen und das, was wir »Aufstieg« nennen, mit Rückerinnern und kosmischer Demut gleichzusetzen.
In unzerstörbarer Verbundenheit, von Herzen
Silke Schäfer
Es ist immer eine Frage der Perspektive. Jeder einzelne Moment unseres Daseins steht in einem Zusammenhang. Nur in welchem? Und kann man das messen? Oder benennen?
Um geboren zu werden, brauchen wir:
2 Eltern
4 Großeltern (1)
8 Urgroßeltern (2)
16 Ururgroßeltern (3)
32 Urururgroßeltern (4)
64 Penta-Großeltern (5)
128 Hexa-Großeltern (6)
256 Hepta-Großeltern (7)
512 Octa-Großeltern (8)
1.073.741.824 Ahnen (29)
In nur ungefähr 300 Jahren, bevor wir uns hier auf Planet Erde geboren haben, sind uns elf Generationen von 4.096 Ahnen vorausgegangen. In der 19. Generation sind es schon eine Million direkte Vorfahren. In etwa 700 Jahren in der 29. Generation sind es eine Milliarde Verwandte … Die Erbforschung befasst sich intensiv mit den Genen, die in diesen langen Folgen weitergegeben werden, also mit dem »menschlichen Material«. Meist wird hier auch Ausschau gehalten nach vererbten Talenten: musikalisch, künstlerisch, mathematisch, sportlich. In der Astrologie entspricht dies den vier Temperamenten Feuer, Erde, Wasser und Luft.
Doch was wissen wir über das Leben? Und was wissen wir über den Sinn des Lebens? Um ein Verständnis für den tieferen Sinn aller lebendigen Prozesse unseres Planeten Erde und all ihrer derzeit knapp acht Milliarden Menschen zu gewinnen, müssen wir unseren Geist ausdehnen. Planet Erde ist nicht nur unser Heimatplanet für eine gewisse Zeit, sondern die Erde ist mit ihren 4,5 Milliarden Jahren auch unsere kosmische Adresse als Teil des Sonnensystems, das vor fast 5 Milliarden Jahren entstand. Unsere Heimatgalaxie, in der sich unser Sonnensystem befindet, ist die Milchstraße. Das Milchstraßensystem gehört zu einer Lokalen Gruppe, zu der auch unsere Nachbargalaxie, die Andromeda-Galaxie, gehört. Die Lokale Gruppe wiederum ist Teil des Virgo-Superhaufens, eines Supergalaxienhaufens. Jede Galaxie enthält Milliarden von Sonnen und unzähligen Welten.
Selbst der gesamte Virgo-Superhaufen bildet aber nur einen kleinen Teil des Universums. Der Kosmos im größten Maßstab, den wir kennen – also das beobachtbare Universum – ist eine Art Netzwerk von hundert Milliarden Galaxien. Unsere Heimatgalaxie ist eine davon. Unser kosmischer Horizont ist das, wie weit wir in der Raumzeit sehen können. Jenseits davon liegen Teile, die zu weit entfernt sind, als dass uns ihr Licht hätte erreichen können in den 13,8 Milliarden Jahren dieses Universums, das sich ständig verändert: Jeden Tag entstehen 275 Millionen neue Sterne und Planeten. Ebenso viele erreichen ihr Ende. Und alle sind unentwegt in Bewegung.
Das menschliche Auge erkennt nur einen kleinen Teil des Lichts im Kosmos. Viele Menschen vermuten jedoch, dass all die Welten, Sterne, Galaxien und Superhaufen des beobachtbaren Universums nur eine kleine Blase in einem unendlichen Ozean anderer Universen sind. Ein Multiversum. Welten ohne Ende.
Wir wohnen also ganz am Rand einer unbedeutenden Galaxie, irgendwo in einem ausgedehnten Multiversum, und sind vollkommen unscheinbar in einer überwältigenden Unermesslichkeit, die niemand in seiner Gesamtheit begreifen kann. Im realen Universum gibt es so viele Sterne, wie es Wassertropfen in allen Meeren des Planeten Erde oder Sandkörner an allen Stränden und in allen Wüsten unseres Planeten gibt. Unsere Heimatsonne ist nur ein Stern von ihnen. Sind wir angesichts solcher astronomischen Maßstäbe nicht unbedeutend?
Es ist tatsächlich erst 400 Jahre her, dass sich unsere kosmische Perspektive änderte. 1599 »wusste« jeder, dass wir mit einem stillstehenden Planeten Erde im Mittelpunkt eines kleinen Universums stehen, das für uns gemacht ist. Sonne, Planeten und Sterne waren nur Lichter am Himmel, die sich um die Erde drehten – bis der Astronom Nikolaus Kopernikus (*19.2.1473) den radikalen Vorschlag machte, dass wir nicht der Mittelpunkt des Universums sind. In der Idee, dass die Erde sich um die Sonne drehen würde, sahen viele, auch Luther, einen skandalösen Affront gegen die Heilige Schrift, aber die Ablösung des bis dahin gültigen geozentrischen Systems nach Ptolemäus war eingeleitet.
Dann tauchte ein junger Dominikanermönch in Neapel auf. Der herausragende Denker Giordano Bruno (*Januar 1548) wollte die Geheimnisse des Universums verstehen und begann, verbotene Bücher zu lesen, in die die Kirche fast die gesamte wissenschaftliche Literatur eingebracht hatte, die nicht der biblischen Geschichte entsprach. Mit 30 hatte er eine Vision von einer neuen Sicht des Kosmos und förderte das heliozentrische, sonnenzentrierte Weltbild des Kopernikus. Nachdem er eine Offenbarung der Grenzenlosigkeit erlebt hatte, wurde Bruno zum Prediger und verbreitete seine kosmologischen Heilsbotschaften in ganz Europa, wurde jedoch überall ausgeschlossen, denn seine Gedanken schienen für diese Zeit zu unglaublich. Seine Wahrheit war die Unendlichkeit des Weltraums und die Überzeugung, dass es auch andere Welten gab – damals zu revolutionär!
Bruno lebte in einer Zeit, in der es keine Trennung von Kirche und Staat gab und auch nicht die Vorstellung, dass Redefreiheit das heilige Recht eines jeden Menschen ist. So dauerte es nicht lange, bis er in die Fänge der Gedankenpolizei geriet, denn er hatte sich gegen das kirchliche Dogma ausgesprochen. Die römisch-katholische Kirche unterhielt das Gerichtssystem der Inquisition, dessen einzige Aufgabe es war, jeden zu verfolgen und zu drangsalieren, der es wagte, abweichende Meinungen zu äußern. Wenn Bruno mit seinen Enthüllungen über das Universum recht hätte, wären die Heiligen Schriften und die Autorität der Kirche anfechtbar. Brunos Weg endete schließlich am 17. Februar 1600 in Rom auf dem Scheiterhaufen, da er sich auch in den Fängen der Inquisition standhaft weigerte, von seinen Thesen abzuschwören. Er wurde bis heute von der Kirche nicht rehabilitiert.
Knapp zehn Jahre nach Brunos Märtyrertum blickte der italienische Universalgelehrte und Astronom Galileo Galilei (*15.2.1564) zum ersten Mal durch ein Teleskop und erkannte, dass Bruno vollkommen recht hatte. Dieser kosmische Moment im Dezember 1609 war die Geburtsstunde der modernen Astronomie und besiegelte eine monumentale Zeitenwende. Galilei war imstande, das heliozentrische Weltbild zu beweisen, womit er das Weltbild der Kirche ins Wanken brachte. Der darauffolgende Streit mit der Kirche endete mit dem juristischen Sieg der Gedankenpolizei. Die Angst vor Folter und Scheiterhaufen bezwang ihn: Am 22. Juni 1633 schwor Galilei vor der Inquisition ab und begründete damit ein problematisches Verhältnis zwischen Kirche und Naturwissenschaften.
Von seiner Überzeugung, dass sich nicht die Sonne, sondern die Erde bewege, ließ er trotz des Widerrufs nicht ab. »Eppur si muove! Und sie bewegt sich doch!« soll Galilei gemurmelt haben, als er nach seiner Verurteilung den Raum verließ. Erst 360 Jahre später, am 31. Oktober 1992, rehabilitierte ihn die katholische Kirche durch Johannes Paul II. Ein wahrlich kosmischer Moment.
Mithilfe des deutschen Astronomen und Astrologen Johannes Kepler (*27.12.1571) konnte sich das heliozentrische Weltbild theoretisch widerspruchsfrei begründet auch im Bewusstsein der Öffentlichkeit durchsetzen. In seiner Astrophysik gelang es ihm, die im Makrokosmos wirksamen geometrischen Formprinzipien zu entdecken, und er formulierte die drei Keplerschen Gesetze über die Bahnen der Planeten um die Sonne.
Keplers wichtigstes Werk wurde die »Weltharmonik« (»Harmonices mundi«) aus dem Jahr 1619. Darin beruft er sich auf die Philosophie der Pythagoräer: In Gottes Bau der Welt seien Proportionen, Formen und Strukturen maßgeblich; Gesetz, Ordnung, Sinn und Rechtmäßigkeit seien in den Zahlen der Mathematik zu finden. Ähnliche Gedanken fänden sich schon in der Bibel: »Du hast alles nach Maß, Zahl und Gewicht geordnet« (Weisheit XI, 21). Kepler verstand geometrische Verhältnisse buchstäblich als »Gedanken Gottes«, als eine Art Logos: die heilige Geometrie vor der Schöpfung im Gedanken Gottes, der noch nicht manifest ist, sowie die heilige Geometrie der Schöpfung als Archetypus des Kosmos. Diese Weltharmonik und ihre Ordnung im Sonnensystem kennen wir heute als die Signatur der Sphären und die Basis der Astrologie. Die gleichen geometrischen Figuren, die wir in Blüten, Kristallen und Schneeflocken finden, entstehen als Sternfiguren von grandioser Schönheit durch die Bewegungsbeziehungen der Planeten (mehr dazu im Glossar unter dem Begriff Sternfiguren).
Wie können wir Menschen, die wir kaum mehr als 100 Jahre leben, nun darauf hoffen, unseren Platz im Kosmos, geschweige denn die Zeit zu begreifen, die die Geschichte des Kosmos umfasst und irgendeinen Sinn enthält? Um nur ein Gefühl für die kosmischen Dimensionen zu erhalten, können wir die Lebensdauer des Universums von etwa 13,8 Milliarden Jahren herunterskalieren auf ein Kalenderjahr. Die Geburt des Universums legen wir auf den 1. Januar des kosmischen Kalenders, auf den Moment, an dem unser gesamtes Universum aus einem einzigen Punkt hervorging.
In diesem Kalender entstand unsere Milchstraße vor etwa 11 Milliarden Jahren, das war der 15. März des kosmischen Jahres. Der Geburtstag unserer Sonne war der 31. August. Vor 4,5 Milliarden Jahren entstand die Erde. Am 21. September, also vor 3,5 Milliarden Jahren, begann das Leben auf Planet Erde. Am 17. Dezember erschienen die ersten Tiere. Am 28. Dezember erblühte die erste Blume. Und wir Menschen erschienen erst am 31. Dezember um 23:59 und 46 Sekunden. Das heißt, die gesamte überlieferte Geschichte der Menschheit umfasst nur die letzten 14 Sekunden des kosmischen Kalenders.
Wir sind absolute Neulinge im Kosmos!
In diesen letzten Sekunden des kosmischen Kalenders waren wir während 40.000 Generationen Nomaden, Jäger und Sammler. Unser Überleben hing davon ab, die Sterne lesen zu können, um das Anbrechen des Winters und die Wanderung von Wildtieren vorhersagen zu können. Vor etwa 10.000 Jahren kam es zu einer Revolution in unserer Lebensweise: Unsere Vorfahren lernten, ihre Umwelt zu gestalten. Sie kultivierten Pflanzen, zähmten Tiere, machten Land urban und wurden sesshaft. Das änderte alles! Dieser grundlegende Wandel beschreibt den Wechsel vom Zwilling-Zeitalter in das Stier-Zeitalter.
Erst zwei Sekunden vor Silvester entdeckten wir, dass die Erde aus zwei Halbkugeln besteht. Und in der allerletzten Sekunde dieses kosmischen Kalenderjahres begannen wir, mithilfe der Wissenschaft die Geheimnisse der Natur und ihrer Gesetze zu enthüllen.
In nur vier Jahrhunderten nach Galileos erstem Blick durch ein Teleskop gelang es uns, durch Raum und Zeit zu sehen und anhand von Fixsternen, extragalaktischen Radioquellen und supermassereichen Schwarzen Löchern (Quasare) zu erkennen, wo wir im Kosmos stehen. Der Ursprung unseres galaktischen Koordinatensystems, über das die Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) in Wien entscheidet, wurde in das Schwerkraftzentrum unseres Sonnensystems gelegt, also in den Mittelpunkt unserer Sonne – ein kleiner Stern von etwa 1,8 Milliarden Sternen, die bisher mit dem Weltraumteleskop Gaia der ESA aufgenommen wurden. Das neue James-Webb-Weltraumteleskop der NASA startete am 25.12.2021 und wird nun tiefer ins Universum hineinschauen als jedes Teleskop zuvor.
Jenseits aller Technologien wissen wir heute durch unsere sich stets erweiternde spirituelle Perspektive, dass wir eine geistige Gemeinschaft sind, die bis zurück zu den Sternen reicht. In unseren physischen Augen gibt es mehr Atome als Sterne im Universum. Mit jedem Atemzug atmen wir so viele Moleküle ein, wie es Sterne im sichtbaren Universum gibt. Sie waren schon in den Lungen aller Menschen, die vor uns gelebt haben. Unser Atem wird über alle Kontinente verteilt.
Viele alte Schriften erzählen davon, dass es ein universelles Bewusstsein gibt, das den ganzen Kosmos als lebendes Wesen durchzieht, dass wir eine kleine Zelle in diesem größeren lebenden Wesen sind und die heilige Geometrie die Grundlage aller Formen im Universum bildet. Das Feld um unsere Sonne herum ist aufgebaut wie ein riesiger Torus und die Muster der einzelnen Himmelskörper in diesem Feld ergeben in Ablauf und Form immer wieder geometrische Grundmuster und Proportionen, wie sie Leonardo da Vinci in seinen Zeichnungen sichtbar machte. Die hermetischen Gesetze, die ich dir noch einzeln vorstellen werde, stellen eine Sammlung von Grundregeln zum Aufbau des Universums dar. Im Feld des Bewusstseins sind alle Welten und Universen vorhanden, nur getrennt durch unterschiedliche Schwingungsfrequenzen.
Und wo geschieht die Verbindung von allem mit allem? Am heiligsten Platz des ganzen Universums: in unserem Herz. Wir alle gehen hervor aus dem Einen und das Eine manifestiert sich in uns vielen. In jedem gegenwärtigen Moment. Immer im Jetzt. Dies zu erkennen ist die Geburt unserer kosmischen Verantwortung und der Beginn der Erinnerung an den Weg nach Hause.
Die Seele in jedem von uns wird von einer Vielfalt von kosmischen Gesetzen geführt. Eines dieser Gesetze ist das Gesetz des Dienstes. Jede Seele möchte die in ihrer Natur liegende Weisheit und Liebe durch die Persönlichkeit, das tiefere Selbst, ausdrücken, ohne dass ihr das Ego in den Weg kommt. Dies geschieht dadurch, dass sie einen aufbauenden Beitrag für etwas leistet, das über sich selbst hinausgeht, und das nennen wir den Dienst am Planeten. Dieser Dienst ist die Grundlage für das Verständnis eines seelenerfüllten Lebens. Je mehr wir mit der Seele in Kontakt sind, desto mehr erscheint ganz natürlich der Wunsch, der Welt zu dienen. An der Stärke dieses Wunsches können wir quasi unseren Grad des Erwachens erkennen. Und dies ist ein großer Sprung in der Bewusstseinsevolution der Menschheit.
Über Tausende von Jahren ist die Seele für uns unbewusst. Über viele Inkarnationen haben wir unsere Persönlichkeit, unser Ego, entwickelt, während die Seele hinter den Kulissen wartete. Irgendwann im Laufe der evolutionären Reise erreichen wir einen Punkt, wo wir das erste Mal in Kontakt mit der Seele kommen. Diesen grandiosen Moment nennen wir Erwachen. Dies ist ein monumentaler Moment im Leben eines jeden Menschen, denn wir kommen in Kontakt mit etwas Größerem, mit einer Art innerer, angeborener Weisheit jenseits unseres Verstandes. Es ist der besondere kosmische Moment, wo du zum ersten Mal deine eigene Dualität erkennst, das Höhere und das Tiefere Selbst. Es taucht diese Ahnung auf, dass es da etwas in dir gibt, das du zu werden bestimmt bist. So beginnt eine neue Qualität von Disziplin und eine Überzeugung erwacht, dass du dies leben willst. Der anstrengende Teil der Transformation des Egos beginnt, damit das Ego der Seele dient – und nicht andersherum. Lass uns also in diesem Buch vom Idealfall aus der Sicht der Seele ausgehen.
Zu gegebener Zeit beabsichtigt die Seele, mit einem Aspekt von sich auf dem wunderbaren Planeten Erde zu inkarnieren, um in dieser Inkarnation (in carne: »Fleischwerdung«) neue Wachstumsschritte erleben zu können. Für ihre Geburt wählt die Seele vorausschauend sehr sorgfältig die exakte Geburtszeit und den korrekten geografischen Ort auf Planet Erde. Diese Präzision ist deswegen so bedeutungsvoll, da es sich bei jeder Geburt um einen ganz besonderen Moment handelt, der eine ganz spezifische Energie beinhaltet, die den Weg der Seele prägt. Wir können dies mit einer Wanderung vergleichen. Bevor du startest, wird alles, was du für deinen Weg brauchst, sorgfältig vorbereitet. Und dann heißt es: Auf die Plätze – fertig – los. Bevor es losgeht, ist alles fertig.
Genauso verhält es sich mit dem Moment unserer Geburt. Auf den unsichtbaren Ebenen wird für unsere Geburt alles das akkurat vorbereitet, was wir für diese Inkarnation brauchen. Dann naht der besondere Geburtsmoment, der bewusst in Zeit und Raum für einen ganz bestimmten Ort auf Planet Erde gewählt wird, sodass die sehr akkurate Vorbereitung in diesen heiligen Moment des Beginns hineinfließen kann. Die Geburtsumstände – egal, wie schön oder »nicht schön« sie sein mögen – bilden den Boden für die Entfaltung unseres inneren Seelenwissens, das wir mitbringen.
Ich kann es gar nicht oft genug wiederholen: Durch die Absicht der Seele kommt es zu einer bewussten Wahl des kosmischen Geburtsmomentes, der es der Seele erlaubt, ihrer Absicht zu folgen und im Laufe der Inkarnation genau die Menschen zu treffen und genau die Schicksalswendungen zu wählen, die für ihre Entwicklung als Seele und für die Entwicklung der ganzen Galaxie wichtig sind. Der Geburtsmoment ist somit absolut perfekt abgestimmt auf alle Faktoren und Einflüsse, die für diesen Menschen und durch diesen Menschen wichtig sind.
Um dies zu erreichen, geht es jedoch um sehr viel mehr als nur um eine Seele, die sich als eine unter vielen inkarniert. Damit die Seele während der gesamten Inkarnation auf ihrer Spur bleiben kann, kommen noch weitaus größere Einflüsse hinzu. Diese Aufgabe übernehmen insbesondere die Planeten des Sonnensystems, deren Beziehungen zum Menschen auf Planet Erde im Horoskop sichtbar werden.
So gesehen sind der exakte Geburtsmoment und die Geburtsumstände für einen Menschen von entscheidender Wichtigkeit, um auf all die unendlich vielen Faktoren und Einflüsse, die die Gesamtheit seines Lebens ausmachen, reagieren zu können, damit die Absicht der Seele erfüllt werden kann. Es muss also aus der Seelenperspektive alles akkurat stimmen – sowohl für die Seele, die sich inkarniert, als auch für sämtliche kollektiven und galaktischen Erfahrungen, die mit dem kosmischen Moment der Geburt zusammenhängen. Und dies gilt natürlich für alle Seelen, die sich inkarnieren. Es ist ein gigantisches, nicht fassbares »logistisches« Unterfangen mit 82 377 000 Babys, die jedes Jahr weltweit geboren werden, also mit 157 Geburten pro Minute (Stand: 2020) und allen Familienmitgliedern mit wiederum all ihren eigenen Seelenplänen, die durch die Ankunft eines Babys im perfekten Moment einen neuen Einfluss erfahren.
Es spielt somit bereits vorgeburtlich alles in einer hochgradigen Komplexität zusammen, die unseren kleinen Erbsenverstand schlicht und einfach sprengen würden. Aber – und das ist das Wunderbare – wir können die Komplexität herunterskalieren, mithilfe eines Horoskopes darstellen und in den Seelenplänen lesen wie in einem Buch.
Wir alle werden für eine ganz bestimmte Zeitspanne mit einer ganz bestimmten Aufgabe, einem unendlichen Potenzial und ebenso unendlichen Möglichkeiten geboren, die in verschiedenen Zeitlinien und Bewusstseinsebenen sich miteinander beeinflussend gelebt werden können. Um dieses Potenzial im höchsten Maße ausschöpfen zu können, ist das gesamte Universum in steter, direkter Kommunikation mit der Seele eines jeden von uns, die wir hier in dieser physischen Welt inkarniert sind. Die zwei magischen Schlüssel für das Erfüllen der Seelenpläne sind der Respekt gegenüber dem Universum und die Co-Kreation mit der Schöpfungsordnung.
Auch wenn der Himmel bedeckt ist und wir weder die Sonne noch die Planeten sehen können, sind deren Einflüsse immer da, sowohl individuell als auch kollektiv. Wir fühlen es durch eine innere Führung, durch ein inneres Drängen, durch unsere innere Stimme, insbesondere dann, wenn wir an eine Weggabelung kommen und unser Leben eine neue Richtung nehmen will.
Wenn wir nur einen Bruchteil dessen erahnen, was in einem Menschenleben durch die schöpferische Co-Kreation mit dem Universum möglich werden kann, können wir fühlen: Es ist wahrlich eine Ehre, als ein kleiner, aber wichtiger Teil des Universums hier auf Planet Erde inkarniert zu sein. Und wir können fühlen, dass die Geburt eines Menschen etwas ausgesprochen Heiliges ist, dem wir mit größter Dankbarkeit und höchster Wertschätzung begegnen sollten.
Während der Schwangerschaft mit meiner Tochter war ich zutiefst berührt, als ich solch eine Ehrerbietung direkt und einfach so erfuhr. Hochschwanger begegnete ich auf meinem Weg ins Dorf einem Herrn in seinen Achtzigern. Es war Anfang April, die Sonne schien, und der Herr strahlte immer stärker, je näher wir uns kamen. Sein freundliches Wesen und seine langsamen Bewegungen luden mich ein, auf dem Sandweg am Rand der saftigen Wiese stehen zu bleiben und seinen Worten zu lauschen. Er schaute zunächst auf meinen kugelrunden Bauch und dann in meine mit Liebe gefüllten Augen und sagte in ruhigem Ton: »Sie sind gesegnet. Sie tragen eine heilige Frucht.« Dann verneigte er sich und ging seines Weges.
Auch die Seelen der zukünftigen Eltern kennen den Plan und inspirieren die zukünftige Mutter und den zukünftigen Vater, ein inneres Wissen zu entwickeln, zu gegebener Zeit Eltern zu werden. Irgendwann steigen schöne Gefühle auf und aktivieren ihre Bereitschaft, sich für das Göttliche zu öffnen, was im Horoskop der werdenden Eltern durch Transite, Progressionen und den Alterspunkt erkennbar ist.
Noch ahnen sie nicht, dass sie als Eltern in die höchsten Himmel der Liebe emporgehoben und in die tiefsten Krisen gestürzt werden durch die Schönheiten des Universums, die plötzlich in ihrer Welt sichtbar werden und alles Gewohnte auf den Kopf stellen werden.
Aber dann naht der Moment, in dem die magnetische Liebe zueinander und die Freude füreinander so groß sind, dass es zur Vereinigung kommt. Ein kosmisches Fest wird gefeiert, wenn zwei Menschen aus der Tiefe ihrer Liebe Ja sagen zu ihrer Verantwortung, miteinander Eltern zu werden. Ihre Seelen stehen in direktem Kontakt mit der Seele (oder den Seelen), die zu ihnen kommen wird. Ein Freudentanz herrscht auf den Ebenen des Unsichtbaren, denn es bereitet sich ein heilender Segen vor, der über Planet Erde kommen wird.
Hellsichtige können diese vorkörperliche Kommunikation von Seele zu Seele sehen. Der begnadete visionäre Künstler Alex Grey nimmt uns in seinem Bildband Sacred Mirrors mit in genau diese Welt, indem er uns die gesamte Bandbreite der menschlichen Erfahrung vor Augen führt – von der vorkörperlichen bis zum Tod – und sie mit seiner »Vision vom kosmischen Bewusstseinsgitter« verbindet. Dieser faszinierende Bildband aus dem Jahr 2008 ist mittlerweile zum Kult geworden.