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Innerhalb der Schöpfung gibt es viele verschiedene Rhythmen, die alle dem Ur-Rhythmus des Grossen Atems untergeordnet sind. Dieses ewige Werden, Vergehen und Sein bezieht alles ein, was ist, von der kleinsten Zelle bis zur entferntesten Galaxie und gestaltet dadurch die Evolution. Die Energien, die dies ermöglichen, stammen aus dem Urgrund unseres schöpferischen Universums, den die Wissenschaftler Quantenvakuum oder das Reich reiner Potentialität nennen. Nach dem Axiom »Wie oben so unten« widmet sich die Autorin in diesem Buch dem Rhythmus der 12 Tierkreis-Zeichen und beschreibt auf leicht verständliche Art unser Menschsein als Teil eines grösseren universalen Energiesystems. Mit Blick auf die Teile - die Zeichen - und das Ganze - der Tierkreis - vermittelt dieses Buch 12 Botschaften als Essenz eines jeden Zeichens, nähert sich den Ur-Qualitäten des Lebens an und macht unsere damit verbundenen Aufgaben innerhalb der Evolution sichtbar: die menschliche Ausdrucksform der zentralen Kräfte des Universums. Silke Schäfer blickt tief in die Natur dessen, wer wir wirklich sind, zieht Quervergleiche mit den modernen Wissenschaften und macht Mut, unser Leben für die höchsten Ziele zu leben. Das Erkennen der eigenen geistigen Natur erlaubt, die Göttlichkeit in anderen und in allen Lebensformen zu erkennen. Und die Erkenntnis, dass die menschliche Erfahrung ein kleiner, aber nicht unwichtiger Teil eines kosmischen Evolutionsprozesses ist, der vor ca. 13,8 Milliarden Jahren begann, führt automatisch zur Übernahme von Verantwortung für sich selbst und für das Ganze. Silke Schäfer macht deutlich, wie wir durch Verständnis, Achtsamkeit und Respekt gegenüber unserer eigenen schöpferischen Kraft und im Umgang mit den Natur-Rhythmen das Lebende lebendiger machen können und dabei erkennen, dass sich eine evolutionäre Spiritualität offenbart, die immer weiter in Richtung des Göttlichen fortschreitet.
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Seitenzahl: 470
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Dieses Buch widme ich meinen Eltern
Ella & Gerd Schäfer.
&
Mein Dank gilt meiner Lehrerin und Gründerin des Astrologisch-Psychologischen Instituts API Adliswil/Zürich, Louise Huber, die mich während meines Astrologie-Studiums geistig-spirituell sehr inspirierte und mich 1998 darum bat, die von ihr seit 1974 geführten Vollmond-Meditationen weiter zu führen.
Speziell danken möchte ich auch Regula Curti, die mich im Jahr 2000 in die Seeschau holte, um die Vollmond-Meditationen in ihrem Haus der klingenden Leere zu einem monatlichen Treffpunkt zu machen.
seeschau.ch / beyondsinging.com
Auch danke ich besonders Ursula Bischoff, die mich zum Glück 2002 dazu inspirierte, meine Gedanken der monatlichen Kurzvorträge aufzuschreiben, woraus zunächst die regelmässigen Sternen-News und schlussendlich dieses Buch entstanden sind.
Ein grosses Dankeschön geht auch an Monika Winkler, für das erste Lektorat und an Maya Muraro für das zweite Lektorat.
Herzlich danken möchte ich auch Felix Joy, der zeitgleich mit meinem Schreiben die 12 Tierkreisbilder realisierte und mich aufmerksam durch dieses Buchprojekt begleitete. Wir beide sind zu Findern geworden und haben die Gnade kennengelernt, was es heisst, wenn zwei Menschen versuchen, nicht zusammenzuwachsen, sondern zusammen zu wachsen. Unsere gemeinsame Reise als Paar dauerte 17 Jahre.
FelixJoy.com
Und selbstverständlich gilt mein grosser Dank unserer Tochter Jette, die uns immer wieder mit ihren Weisheiten überrascht, erfreut und tief berührt.
»Wenn wir die Suche für immer aufgegeben haben, werden wir zu Findern. Ein wahrer Finder kann mit seiner spirituellen Praxis fortfahren oder auch nicht. Falls er oder sie es jedoch tut, geschieht dies nur aus dem Bedürfnis, sich um des evolutionären Prozesses willen immer weiter zu entwickeln. Die täglichen Anstrengungen fallen dann nicht mehr so ins Gewicht, da der eigentliche Lebensinhalt das Fördern der eigenen und der kollektiven Bewusstseinsentwicklung geworden ist. Wir strengen uns an, weil wir ins Leben verliebt sind und gar nicht mehr anders können, als die höchsten Potentiale durch unsere eigene Entwicklung zu erschliessen.«
Andrew Cohen
AndrewCohen.org / AndrewCohen.de
The circle of life - Der ewige Kreis
Von Geburt an beginnt das Erlebnis,
Wenn wir uns zur Sonne dreh ´n
Es gibt mehr zu sehen als man je sehen kann
Mehr zu tun, soviel mehr zu versteh ´n.
Das Leben hier ist ein Wunder
Alles neu, alles endlos und weit
Und die Sonne zieht leis ´ ihren goldenen Kreis
Führt Gross und Klein in die Ewigkeit
Und im ewigen Kreis
Dreht sich unser Leben
Dem Gesetz der Natur
Sind wir geweiht
Wir sind alle Teil
Dieses Universums
Und das Leben
Ein ewiger Kreis
Lied aus dem Musical »König der Löwen«
Musik: Sir Elton John
Text: Tim Rice
Deutscher Text: Frank Lenart
Wie oft schmunzeln mein Mann und ich, wenn uns unsere Tochter mit ihren Lebensweisheiten überrascht. Im Alter von fünf Jahren hatte sie beim Abend-Ritual meinen Gute-Nacht-Kuss leidenschaftlich abgewischt und mich danach angestrahlt mit den Worten: »Mama, der Kuss ist weg, aber die Liebe bleibt.« Das war wie eine Initiation. Diese Lebensfreude und diese Lebensweisheit strahlten uns an durch die Augen unserer Tochter, und es war in einem Bruchteil von Sekunden deutlich zu spüren: diese Worte kommen direkt aus der Seelenebene, weil sie so wahr, so echt und so umfassend sind. Ganz Kind? Nein. Ganz Lebendigkeit. Es ist unsere eigene Lebendigkeit, an die uns unsere Kinder erinnern. Es ist unsere eigene Lebensfreude, die uns von den Kindern gespiegelt wird, denn der natürliche Zustand des Kindes ist Lebensfreude. Sie kommt direkt aus den höheren Ebenen der Gefühlswelten. Dieser Satz unserer kleinen Tochter hat es auf den Punkt gebracht: Wenn wir uns erlauben, in den noch so unscheinbaren Kleinigkeiten des Alltags, wie in einem Gute-Nacht-Kuss, die unmittelbare Lebendigkeit und Lebensfreude wertzuschätzen - auch wenn der Kuss kurz danach schon wieder Vergangenheit ist - dann kommen wir automatisch immer mehr in Kontakt mit unserer Seele. Und wenn wir uns erlauben, mit unserer eigenen Seele in Kontakt zu sein, dann werden wir zu immer neuen Aufgaben gerufen. In diesem Moment war mir ganz klar, ich schreibe dieses Buch.
Kurze Zeit später sassen wir drei in Hamburg im Musical König der Löwen und waren alle drei zu tiefst berührt von der Schönheit der Musik, von der phantastischen Choreografie, von der Tiefe der spirituellen Botschaft - von dem schöpferischen Gesamtkunstwerk. »... Dem Gesetz der Natur sind wir geweiht, wir sind alle Teil dieses Universums ...« Dieses Musical ist ein Spiegel unseres Lebens, des Circle of Life - des ewigen Kreises. Es war deutlich sichtbar und spürbar: Wenn wir uns sensibilisieren für den Rhythmus der Schöpfung - beginnend bei unserem Herzschlag -, wenn wir unsere Wahrnehmung immer mehr verfeinern und die Gesetzmässigkeiten der Natur erkennen und anerkennen, dann wird die Menschheit den nächsten Schritt hin zu einer grösseren Dimension der Liebe und der Weisheit gehen, weil wir uns ganz einfach wieder erinnern. Hierfür möchte ich mit meinem Buch beitragen. Ich möchte Sie anregen, sich wieder zu erinnern an Ihre innere Heimat. Zwar kann ich nur einen winzig kleinen Ausschnitt aus dem Kosmos beschreiben, aber die 12 Tierkreiszeichen mit ihren archaischen Energien, durch die unser Sonnensystem u.a. mit uns kommuniziert, bieten eine Möglichkeit für diejenigen, die offen sind für die Sprache der Symbole und Analogien, für eine erweiterte Perspektive des Lebens.
Die deutsch-jüdische Philosophin und Politikwissenschaftlerin Hanna Arendt hat es mit ihren Worten formuliert:
»Im Allgemeinen werden wir nicht zu einer angemessenen Beurteilung der Lage kommen, wenn wir nur das betrachten, was jeweils in unserem Blickfeld auftaucht oder direkt vor unseren Füssen liegt; wir müssen vielmehr bewusst den Blick auf das ganze Umfeld richten und uns ein Verständnis der Gesamtsituation verschaffen, wenn wir die Lage richtig einschätzen wollen. Wir benötigen dazu eine Rundumorientierung, und die verschaffen wir uns am besten, wenn wir das Gespräch mit anderen suchen, die unser Bild abrunden.«
Gern zitiere ich auch Ken Wilber , den Protagonisten des Integralen Denkens, aus einem Interview zur Integralen Philosophie:
»In Wirklichkeit ist alles in Bewegung. Alles ist ein sich entwickelnder Strom. Alles bewegt sich in Richtung grösserer Komplexität und höherer Integration. Doch die wichtige Folgerung davon ist: Es geschieht nicht irgendwo dort draussen. Es betrifft uns. Wir sind dieser Prozess. Es gab nie einen Zeitpunkt, wo wir je davon getrennt waren. Vor dem Urknall war nichts und aus dieser kreativen Explosion, dieser ersten Ursache, sind wir selbst entstanden. Wir sind eine Manifestation dieser ersten Ursache. Wir können gar nichts anderes sein.«
Der Quantenphysiker und einer der bedeutendsten Querdenker und Impulsgeber unserer Zeit, Prof. Dr. Hans-Peter Dürr benennt es in seinem Buch Warum es ums Ganze geht:
»Die grundlegenden, revolutionären Ergebnisse der modernen Physik weisen den Weg in eine lebenswerte Zukunft, die geprägt ist von Vielfalt und Verbundenheit: Vielfalt in Natur und Kultur, Verbundenheit der Menschen untereinander - und mit der Natur.«
Der Gründer und Inhaber der dm-Drogeriemarkt-Kette Prof. Götz Werner sprach am 20. März 2011 am Kongress für bedingungsloses Grundeinkommen in Zürich über seine Vision: »Wenn wir unterwegs sind, brauchen wir Orientierung.« Er sprach dann von den Seefahrern und dem Polarstern und sagte:
»Die Sterne geben Orientierung.«
Hier möchte ich mit meinem Buch ansetzen. Mit dem Blick zu den Sternen und mit der Reise durch den Tierkreis und die archaischen Energien, die rhythmisch in Erscheinung treten, möchte ich eine grössere Rundumorientierung geben. Ich möchte dazu beitragen, dass wir erkennen, dass wir Menschen nicht ausserhalb der Schöpfung stehen, sondern in Verbundenheit untereinander und mit der Natur leben. Denn wir sind beides: wir sind der Ursprung und das Ziel. Wir sind heilige Natur. Wir sind der evolutionäre Prozess. Wir können gar nichts anderes sein, da alles mit allem durchdrungen ist. Darin besteht das Kunstwerk unseres Lebens.
Um immer wieder die Balance finden zu können, schreibe ich speziell über das Fülle-Bewusstsein, weil dies unserem Ursprung entspricht. Wenn wir hinausschauen, ist oft zu beobachten, dass wir in der westlichen Welt (noch) keine Glücks-Kultur haben. Das Leid ist allgemein anerkannt. Wir müssen nur die laute Berichterstattung der Tagesaktualitäten verfolgen. Wir werden so lange mit Angst, Skandalen, Mord und Totschlag manipuliert, bis wir selbst glauben, die Welt sei schlecht. Warum haben wir noch keine Glücks-Kultur? Warum wissen die Menschen nichts mit Ihnen anzufangen, wenn Sie sagen, es geht Ihnen gut? Weil sich durch das spaltende Bewusstsein immer die Wertung einschleicht und wir sofort vergleichen, beurteilen, verurteilen und durch Vorurteile, Neid und Angst blockiert sind. Anstatt den eigentlichen Wert zu sehen, gehen wir in die Wertung. Damit leben wir nicht nur in der Trennung, sondern wir trennen uns gleichzeitig von unserer inneren Quelle ab. Überprüfen Sie sich selbst. Lenken Sie Ihre tägliche Aufmerksamkeit auf das Fülle- oder auf das Mangel-Bewusstsein? Identifizieren Sie sich mit der weltweiten Knappheit? Lassen Sie sich durch Angst einschüchtern? Oder stehen Sie selbstbewusst, sicher und klar in Kontakt mit Ihrem Selbst und handeln im Wissen, dass wir Menschen die Fülle sind, weil Gott die Fülle ist?
Es ist mir ein Anliegen, mit diesem Buch u.a. für unsere Fülle, unsere Verbundenheit und unser Glück zu sensibilisieren, da der Zugang hierfür meist durch die grosse Illusion des Getrenntseins - sprich: Angst - verwehrt wird. Die Fähigkeit, glücklich zu sein und Freude und Fülle zu empfinden, hängt von unserer Verbundenheit zur eigenen inneren Quelle ab. Die Grundlage für dieses Urvertrauen wird bereits pränatal gelegt, also während der Schwangerschaft im Bauch unserer Mutter, was übrigens im Horoskop erkennbar ist. Es stellt sich die Frage, ob bereits in dieser Zeit ein Misstrauen gegenüber der Schöpfung genährt wird durch Fruchtwasserpunktion oder unendlich viele (kostenintensive) Ultraschall-Untersuchungen? Der nächste Schritt, der das Urvertrauen beeinflusst, ist die Geburt. Wird das Kind geboren oder entbunden? Dann folgen die zwei wichtigen Bonding-Jahre und der Weg in unsere Gesellschaft hinein. Wird in dieser sensiblen Zeit das Kind durch Negativ-Botschaften und Leistungsdruck geprägt, so sieht es zunächst in seiner Welt hauptsächlich das Negative, den Mangel und die Konkurrenz. Und zudem stellt sich die Frage, ob das Bildungswesen den ganzen Menschen zur Blüte bringt, indem das Potential mit all seinen Möglichkeiten erkannt und gefördert wird, oder ob das Kind zu einem »Werkzeug der Wirtschaft« umgeformt wird, wie es Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther von der Universität Göttingen formuliert. Er spricht davon, dass 40% der Kinder in Deutschland Angst vor der Schule haben.... Wer keine Verbundenheit und keine Zugehörigkeit erlebt, sucht schlussendlich nach Ersatzbefriedigung. Aus dem Mangel an Verbundenheit entstehen Neid, Geiz, Habsucht, Gier. Das Meistern der grossen Herausforderungen in unserer Zeit hat viel damit zu tun, ob es uns gelingt, das Schöpferische in den Alltag zu übersetzen. Das Schöpferische ist an Raum und Zeit nicht gebunden. Es ist als eine Kraft nicht fassbar, sondern nur wahrnehmbar. Der Sozialpsychologe Erich Fromm hat es 1976 in seinem Klassiker Haben oder Sein auf den Punkt gebracht, indem er in seiner philosophischen Anthropologie der Gesellschaft die zwei uns inne wohnenden Charakterstrukturen beschreibt:
»Der eine Teil in uns will haben, der andere will sein. Der eine Teil in uns ist materiell ausgerichtet, der andere Teil spirituell.«
Beides gehört zusammen: das Materielle und das Spirituelle, der Alltag und die Schöpfung, der Kuss und die Liebe. Denn die Gesetzmässigkeiten auf unserer Erde unterliegen u.a. dem Prinzip der Polarität, von der schon die hermetischen Philosophen des alten Ägyptens und Griechenlands rund um Hermes Trismegistos berichteten. Anstatt Polarität können wir auch die beiden grossen Kraftströme Yin Yang nennen, die hier auf der Erde wirken, und durch deren Anwesenheit wir lernen, indem wir die Unterschiede erkennen. So lange wir nur den materiellen Pol leben, kommen wir mit dem anderen, nicht gelebten Teil - bewusst oder unbewusst - ins Defizit. Sobald der spirituell-schöpferische Teil in unserem Leben seinen gemässen Platz einnehmen darf, erhöht sich die Aura des persönlichen Glücks. Es geht immer um die zwei grossen Kraftlinien und damit um die zweifache Sicht: um Schöpfung und Alltag, um Geist und Materie. Wir sind Teil des Geschehens, und gleichzeitig können wir uns von ausserhalb des Geschehens wahrnehmen, beobachten und dadurch bewusst werden. Das ist ein äusserst komplexer Vorgang.
So wie die zeitlosen Weisheiten es lehren und die Wissenschaften es nachweisen, gibt es im Kosmos Strukturen, Rhythmen und eine Reihe von Gesetzen, die universell sind und miteinander eine Matrix bilden. Diese Matrix beschreibt ein grosses, komplexes Bewusstsein, innerhalb dessen wir als Menschen einen Teil erfassen können. Die Begründerin der modernen angloindischen Theosophie, Helena Petrovna Blavatsky spricht in ihrem monumentalen Werk Die Geheimlehre von einem Grenzring des Bewusstseins. Jeder Mensch hat einen eigenen, persönlichen Grenzring, der sich im Laufe des Lebens erweitert, während wir reifer werden. Dies spüren wir besonders dann, wenn wir z.B. durch bestimmte Lebensumstände in eine Krise geraten und nicht mehr weiter wissen. Schauen wir später auf diese Krisenzeit zurück, können wir den Sinn erkennen und die Bedeutung dieser Krise in unser Leben einordnen. Sie erhält ihren gemässen Platz in uns. Wir fühlen uns dann irgendwie leichter, denn uns ist etwas bewusst geworden. So haben wir unseren Grenzring erweitert. Bewusstwerdung ist also kein abstraktes Geschehen oder ein rein intellektueller Vorgang, sondern bezieht das Organische, jede einzelne Zelle in unserem Körper mit ein. So kann man sagen, dass Bewusstsein aus den tiefen Zusammenhängen der einheitlichen Natur von Geist und Materie entsteht. Indem wir uns dieser Einheit immer bewusster werden und entsprechend handeln, gestalten wir gemäss dem Axiom Energie folgt den Gedanken massgeblich mit an der Evolution der Menschheit. So kann die ganze Schöpfung immer weiter in Richtung des Göttlichen fortschreiten. Der Physiker, Kosmologe und Mystiker Prof. Dr. Brian Swimme vom California Institute of Integral Studies in San Francisco, den ich in diesem Buch immer wieder mit Freude zitieren werde, verwendet folgende Worte:
»Wir wissen, dass das Universum mehr als nur ein mit Dingen gefüllter Raum ist, und dass die getrennten und unterschiedlichen Wesen im Universum einen gemeinsamen Ursprung haben. Dieser Urgrund bleibt an der fortwährenden Existenz und Funktion eines jeden Dinges beteiligt. Jedes Wesen im Universum hat seinen Urgrund in einem dynamischen Bereich reiner schöpferischer Kraft oder reiner Potentialität. ... Wir haben Milliarden von Jahren des Universums in unseren Körpern. Aber es gibt nicht nur das Wissen oder die Information in uns. Da ist ebenso Energie und Kraft, zu handeln. Die Energie vom letzten Essen durchfliesst uns. Diese Energie kommt von der Sonne. Die Sonne strahlte ihre Energie aus, die von der Erde aufgenommen und in Nahrung umgewandelt wurde. Also ist es die Sonnenenergie, die durch uns fliesst. Aber die Sonne bezieht ihrerseits die Energie aus den Wasserstoffatomen, welche ihre Energie aus der Geburt des Universums haben. Die Energie der Geburt des Universums fliesst durch uns. In diesem Sinn fasst das Universum alles von sich selbst zusammen und gebiert jedes neue Wesen. ... Vielleicht ist die gesamte Welt der Natur eine ungeheure Party, ein Festival - und wir sind der lang ersehnte Champagner.«
Zusammenfassend möchte ich mit diesem Buch sichtbar machen, dass wir Menschen mit unserem kleineren Leben hier auf der Erde in ein grösseres Leben eingewoben sind, dessen Zyklen und Rhythmen uns durchdringen. Wenn wir die Erhabenheit und unendliche Schönheit des Kosmos nur ansatzweise erfassen und die Bedeutung unseres Menschseins als schöpferische Ausdrucksform der zentralen Kräfte des Universums verstehen, dann wird sich eine neue Beziehungskultur der Liebe entfalten. Sie besteht darin, aus der inneren Mitte heraus zu leben, andere einzuladen, zu ermutigen, zu inspirieren, in Freiheit neue persönliche Erfahrungen zu machen und so die erschaffene und die erschaffende Welt zu verbinden. Dann leben wir wertungsfrei mit dem Bewusstsein der zweifachen Sicht gleichermassen: mit dem Alltag und der Inspiration, mit der Pflicht und der Kür, mit der Aktivität und dem Innehalten, mit der Instabilität und der Kreativität, mit der Vielfalt und der Verbundenheit, mit der Persönlichkeit und der Seele, mit dem Werden und dem Sein, mit Yang und Yin, mit Materie und Geist, mit der Vergänglichkeit und der Ewigkeit, mit der Erfahrung und dem Bewusstsein. Dann erwacht eine innere Lebendigkeit und Kraft, die weiss: »Der Kuss ist weg, aber die Liebe bleibt.« Das ist meine Vision.
Herzlichst,
Silke Schäfer
Der Kuss ist weg, aber die Liebe bleibt. Mit diesem Titel hat Silke Schäfer ein Buch verfasst, das mich beim Lesen in seiner Lebendigkeit und Hingabe an die farbige, unermessliche Schöpferkraft in allem und durch alles spontan an den ‚Kuss‘ von Gustav Klimt erinnert.
Diejenigen der Leserschaft, die Silke Schäfer kennen, hören sie förmlich sprechen, sind im Bann dessen, was an innerlich dargestelltem Bildmaterial aus ihr heraussprudelt. Es ist die ganz besondere Kunst der Autorin, Verknüpfungen anzudenken und Verbindungen zu schaffen. Sie bewegt sich damit förmlich in eine ‚astrologische Interdisziplinarität‘ hinaus, die uns die Kausalität, die Beziehung zwischen Ursache und deren Wirkung, verdichtet fühlen lässt.
Jedes Zeichen ist mit Sorgfalt und Präzision in seiner Einzigartigkeit herausgearbeitet, dargestellt, lässt Begebenheiten wie auch Menschen vor dem geistigen Auge hervortreten, die genau diesem oder jenem Aspekt entsprechen und durch die bewegten Bilder ihres Partners, Felix Joy, Gestalt annehmen in einer Art alles verbindendem ‚Kuss‘.
Im Zentrum steht der Mensch. Felix Joy gelingt es, durch Formen, Bewegungen der Linien, Ausdruck in der Gebärde, Platzierung der Gegenstände etc. die Spezialität wie auch die Qualität hervorzuholen, die jedem Kapitel zu eigen ist. In aller Schlichtheit und Konzentration weist er damit auf das Wesentliche hin.
In welchem Zeichen auch immer ich lese, so stosse ich auf Kostbarkeiten, die wie im ‚Kuss‘ von Gustav Klimt einen glanzvollen Schein wiederspiegeln, der sich im Bild durch das Gold und die auf das Engste und Innigste ineinander versunkenen beiden Menschen in eine goldene Aura gehüllt darstellt, entrückt, vereinigt im Eins Sein, im All Eins Sein. Klimt entzog den Körpern die uralte Spannung zwischen Mann und Weib und verlagerte sie in die Ornamente ihrer Gewänder, den rechteckigen und runden Mustern.
Auch im vorliegenden Buch sind die Polaritäten und deren Auflösung erfahrbar. Das männliche und weibliche Prinzip, das Eckige und Runde, Langsame und Schnelle, Achtsame und Spontane, Nährende und Karge, Geistige und Körperliche, das Feurige, Erdige, Luftige und Wässerige, etc. Die Fülle der im Buch dargestellten Qualitäten des Tierkreiszeichens finden sich zu einem Tanz zusammen, um eines zu tun, nämlich jedem von uns seine Prinzipien zu spiegeln, Energien aufzuzeigen, Spannungen und deren Lösungsansatz erkennen zu können und vieles mehr.
Die Vielfalt und das unbeschreibliche Darstellungs- wie auch Erklärungs- und Verdichtungsvermögen von Silke Schäfer kommen in meinem Ausbildungsinstitut Pegasus IX den Student/innen zugute, die im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung sowohl auf der psychischen wie auch auf der analogen, astrologischen Ebene Zusammenhänge erkennen lernen. Die Beziehung zu Standort, Werdegang, Umgang, der Art, wie sie sich in ihrem Leben haben ‚verhalten müssen‘ oder dargestellt haben, wird sichtbar. Deutlich wird, was sich im Verhalten jedes einzelnen manifestiert hat, welche Wahlmöglichkeiten zur Verfügung standen und stehen, wie sich Zeitfenster öffnen und schliessen. Es ist eine Freude, diese Arbeit in einem solchen Kontext in den psychischen Wachstumsprozess einbeziehen zu können.
Silke Schäfer ist es in ihrem Buch auf besondere Weise gelungen, das Spiel der Repräsentanten im Tierkreis verwoben mit der spirituellen Sicht auf die Zusammenhänge im Universum auf eine Weise aufzuzeigen, die sie lebendig werden und deutlich zum Ausdruck kommen lassen.
Wer sich die Zeit für diesen Lesegenuss schenken möchte, wird verwöhnt, denn alles das berührt. Es berührt wie der Kuss. Wir erkennen uns als Geschöpf und Schöpfer im grossen Rad des göttlichen Spiels.
Annette Conzett
Psychotherapeutin IKP, ASP
AnnetteConzett.ch
»Wenn Ihr beginnt, den grossen Rhythmus der Weltenmutter zu verstehen, die vergeht, in sich stirbt und wieder geboren wird, um zu schöpfen, erkennt Ihr den Kreislauf, der Euch einen neuen Zyklus von Zeit, Verständnis und Begegnung mit Euch und der Erde ermöglicht.
Wenn dieser Rhythmus aber nicht akzeptiert wird, treten Schwingungen auf zwischen der Weltenmutter und der Erde, und Strukturen auf der Erde und im Himmel zerspringen. So muss die Krise erfahren werden, weil nicht losgelassen wurde.
Das Vergehen muss als Prozess des ewigen Lebens ebenbürtig zur Schöpfung verstanden werden, wie das Geborenwerden und der Reichtum. Denn Alles kommt und Alles vergeht.
Wenn Ihr Menschen einmal diesen ursprünglichen Rhythmus versteht, kehrt tiefe Heilung in eure Seelen ein, denn Ihr würdet Euch wieder mit den Initiationen des Lebens verbinden, und in Euch entstünde eine tiefe Achtung und Ehrfurcht vor der Schöpfung.«
Maria Magdalena, 2009
Übermittelt von Durga Holzhauser
TheFemaleGrail.com
Die Themen, mit denen sich dieses Buch befasst, sind sehr weitreichend und alle eng miteinander verwoben. Die Einteilung der Kapitel in zwölf Tierkreiszeichen soll Ihnen als Leserin oder Leser eine Hilfe zum Verständnis des astrologischen Konzeptes sein. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass das Geschriebene nichts anderes ist als eine einfache Einführung in ein fortschreitendes und sich immer weiter ausdehnendes Studium, das dem interessierten Lernenden eine Hilfe auf seinem Lebensweg sein kann.
Um die Inhalte dieses Buches persönlich nutzbar zu machen, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
Zunächst ermitteln Sie das gewünschte geozentrische Horoskop. Es bildet die Perspektive des Horoskopinhabers von der Erde in Richtung Sonnensystem ab und setzt sich zusammen aus den drei Koordinaten, welche die Position auf der Erde zum Zeitpunkt der Geburt ermitteln: Tag, Ort und Uhrzeit. Die Geburtszeit ist im Allgemeinen im Geburtsschein eingetragen.
Wenn Sie das gewünschte Horoskop vorliegen haben, können Sie in der Zeichnung und in der Datentabelle ablesen, in welchem Zeichen die Planeten stehen. Für erste einfache Deutungsschritte widmen Sie sich am besten folgenden Planeten:
Die Sonne ist das Zentrum unseres Sonnensystems und repräsentiert unser Bewusstsein, unser persönliches Ich und unsere persönlichen Ziele. Das Zeichen, in dem die Sonne steht, gibt Hinweise auf die vorhandene und noch zu entwickelnde Qualität unseres Bewusstseins und zeigt die Art und Weise, mit welcher Strategie wir vorgehen, um unsere Ziele zu erreichen.
Der Mond repräsentiert das Unbewusste und den Teil in uns, den wir das gefühlvolle und innere Kind nennen. Das Zeichen, in dem der Mond steht, gibt Hinweise auf die vorhandene und die noch zu entwickelnde Qualität unseres Gefühlskörpers und zeigt die Art und Weise, wie wir unsere Gefühle zum Ausdruck bringen. Bei Kindern im Alter bis zu ca 7.5 Jahren wird zunächst nur der Mond aus Ausdrucksorgan der kindlichen Persönlichkeit gedeutet. Sobald die kognitive Phase zwischen 7 und 8 Jahren beginnt, wird für die Persönlichkeitsdeutung die Sonne genommen.
Saturn repräsentiert die Vergangenheit, die Abhängigkeiten, die körperlich physischen Grenzen und unsere Ängste. Das Zeichen, in dem Saturn steht, gibt Hinweise auf die vorhandene und die noch zu entwickelnde Qualität unseres physischen Körpers und zeigt die Art und Weise, wie wir mit der daraus erwachenden Verantwortlichkeit, Disziplin, mit Hindernissen und Grenzen umgehen und wie wir unsere Grenzen immer mehr erweitern.
Merkur repräsentiert die Kommunikation und unsere linke Gehirnhälfte des kognitiven Denkens. Das Zeichen, in dem Merkur steht, gibt Hinweise auf die vorhandene und die noch zu entwickelnde Qualität unseres Denkens und zeigt die Art und Weise, wie wir auf der Mentalebene Informationen aufnehmen, verarbeiten, verstehen, analysieren und logisch vorgehen.
Venus repräsentiert unser inneres Yin, unser Werte- und Qualitätsbewusstsein sowie unseren Gleichgewichtssinn. Das Zeichen, in dem Venus steht, gibt Hinweise auf die vorhandene und die noch zu entwickelnde Qualität unseres Schönheitssinnes und Selbstwertes und zeigt die Art und Weise, wie wir Beziehungen eingehen, welche Harmonie wir leben mögen, wie wir uns wohl fühlen, und wie wir mit Finanzen umgehen.
Mars repräsentiert unser inneres Yang, unsere Durchsetzungskraft und unseren persönlichen Willen. Das Zeichen, in dem Mars steht, gibt Hinweise auf die vorhandene und die noch zu entwickelnde Qualität unseres Mutes und unserer Entschlossenheit und zeigt die Art und Weise, wie wir unsere Ziele erreichen und unsere Sexualität leben.
Jupiter entspricht allen Sinnesfunktionen, mit denen wir die Welt wahrnehmen, insbesondere den Augen, der Freude und dem daraus entstehenden Wert und Urteilsvermögen, der Bildungsfähigkeit, Sinnfindung, Toleranz und Gerechtigkeit.
Chiron: Das Zeichen, in dem Chiron steht, gibt Hinweise auf die vorhandene und die noch zu entwickelnde Qualität unserer inneren Heilkraft. Sofern uns diese Qualität noch nicht bewusst ist, wird die Energie als Schmerz wahrgenommen.
Lilith nennt man den schwarzen Mond. Sie steht für die grosse Göttin, für das machtvolle, unbewusste Weibliche in uns und für die freie Frau mit ungezähmter weiblicher Kraft.
Uranus zeigt die Fähigkeit der Intuition, der schöpferischen Intelligenz, der Spontanität, der Findung von Unabhängigkeit, Freiheit und Individualität. Erfindung des Neuen. Absicherung durch technische oder geistige Systeme.
Neptun symbolisiert die Fähigkeit zur Identifikation, zur überpersönlichen Menschenliebe. Das Hingabevermögen, Mitfühlen, soziale Verständnis, Helferwille, Fähigkeit zur Vision, Illusion, Täuschung, Bewusstseinserweiterung, Transzendenz.
Pluto zeigt unsere Wandlungsfähigkeit hin zum höheren Selbst, den geistigen Willen, die eigenen Masken, die Manipulationskraft, das Machtbedürfnis. Metamorphose, Umbruch, Tod, Geburt, Katharsis, Ekstase, eigener geistiger Weg.
Der MC repräsentiert unsere Berufung und steht für unsere sichtbare Stellung in der Gesellschaft, also für unser äusseres , exoterisches Lebensziel. Das Zeichen, in dem der MC steht, gibt Hinweise auf die zu entwickelnde Qualität und Inhalte, wie wir unsere Berufung erfüllen.
Der Aszendent repräsentiert unsere Seelenaufgabe und steht für unser inneres, esoterisches Lebensziel. Das Zeichen, in dem der AC steht, gibt Hinweise auf die zu entwickelnde Qualität und Inhalte, wie wir unsere Seelenaufgabe gestalten.
Der aufsteigende Mondknoten respräsentiert unsere karmischen Herausforderungen. Das Zeichen, in dem der aufsteigende Mondknoten steht, gibt Hinweise auf die zu entwickelnde Qualität, durch die wir uns vom Schicksalszwang befreien können.
Weitere Informationen finden Sie auf meiner Website unter „Kurzdeutungen“. Für eine ausführliche Horoskopanalyse nehmen Sie bitte mit einer professionellen Astrologin oder Astrologen Kontakt auf.
Schweiz: Astrologenbund.ch
Deutschland: Astrologenverband.de
Österreich: Astrologenverband.at
»Unsere Aufgabe ist es, die menschliche Ausdrucksform der zentralen Kräfte des Universums zu finden.«
Prof. Dr. Brian Swimme / BrianSwimme.org
Es braucht seine Zeit, das Ungeformte sichtbar werden zu lassen. Aber genau darin liegt das Geschenk. Der erste Impuls, die Initiation für die Freude am Inkarnieren, kommt mit der Widder-Kraft zu Tage. Der Frühlingsbeginn ist immer ein Geschenk und ein Startschuss in einen neuen Energiekreislauf. Die Sonne überquert dann einen der vier bedeutungsvollen Eckpfeiler der Ekliptik und startet einen neuen Manifestationszyklus. Das astrologische Neujahr beginnt. Somit trägt die Fische-Zeit immer die Qualität der Samenlegung in sich, denn hier ist der gesamte Plan der Schöpfung enthalten und wartet auf den Beginn. Es ist aber auch eine Zeit der Auflösung, denn im Fische-Zeichen ist die Reise durch den Tierkreis zu Ende. Somit berühren sich im Zeichen Fische in geheimnisvoller Weise Anfang und Ende, Ursprung und Ziel. Noch ist alles unkonkret, unsicher, unausgeformt.
Viel näher dran und konkreter fassbar ist jetzt aber der Frühlingsbeginn, der Startschuss ins astrologische Neujahr. Eine neue Kraft und ein neuer Zyklus zur Manifestation dessen, was im Moment noch in uns schlummert, steht vor der Tür.
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dieser uns allen innewohnenden Durchstosskraft, mit den wärmenden Sonnenstrahlen und der lebendigen Umsetzung im Wissen: Egal, wie gross oder weit entfernt die Ziele sein mögen, jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
»Jedes Wesen im Universum hat seine Quelle und seinen Urgrund in einem dynamischen Bereich reiner schöpferischer Kraft.«
Brian Swimme, über die Urkraft des Universums
So fühlt es sich also an, wenn es wieder los geht! Dieses Kribbeln im Bauch, die Sonnenstrahlen auf der Haut, die klare Luft, die wärmeren Temperaturen und das Lächeln in den Gesichtern der Menschen. Jedes Jahr zum Frühlingsbeginn verlässt die Sonne das Zeichen Fische - meist am 20. oder 21. März - und wechselt in das Zeichen Widder. Dieser Übergang ist ein ganz besonderer. Wir nennen ihn in der Fachsprache die kosmische Spalte. Es ist der Nullpunkt im Jahresverlauf, der überschritten wird. Es ist der Wechsel vom alten ins neue Jahr. Himmel und Erde berühren sich. Geist und Materie küssen sich und legen den Weg frei für eine neue Jahresreise. Die Bedeutung dieser kosmischen Spalte ist enorm, denn es ist der natürliche Jahresbeginn, von dem die Menschen früher wussten, und den sie auch entsprechend zelebrierten. An dieser kosmischen Spalte wird sozusagen der Kreis unterteilt. Ein Kreis kennt keinen Anfang und kein Ende, aber die kosmische Spalte ermöglicht das Entstehen von Zeit und Periodizität. Wir können ab hier den Tierkreis in verschiedene Rhythmen, Zyklen und Zeitabläufe unterteilen und erhalten Orientierung durch die 2, 3, 4 und 12. Es ist der Zeitraum, wo wir besonders empfänglich sind für geistige Einflüsse, weil wir durch die »Spalte« in andere Sphären unseres Universums Einblick nehmen oder von dort Informationen erhalten können. Somit ist der Frühlingsbeginn immer eine gute Gelegenheit, sich Gedanken zu machen, was es zurück zu lassen gibt, und wie das neue Jahr gestaltet werden will.
Die Thalwiler Schriftstellerin Barbara Hampel hat es schlicht formuliert: »Der Frühlingsanfang möchte das ›Ankommen im Zustand, der Zusammenhänge aufbricht‹ stärken - und die Natur wird uns helfen, wach zu sein!« Was bricht in Ihrem Leben gerade auf? Was haben Sie persönlich gerade hinter sich gelassen? Was soll in Ihrem Leben dieses Jahr neu hinzukommen? Welche heimlichen Wünsche haben Sie in der Tasche? Wo können Sie weiter wachsen, innerlich expandieren, Neuland betreten, in Ihre Kraft kommen? Beobachten Sie, was sich innerlich und äusserlich in Ihrem Leben in diesen jetzt folgenden ersten drei Monaten Widder/Stier/Zwillinge zeigt. Das Zeitfenster zwischen dem 21. März und 21. Juni bietet - spirituell gesprochen - den zeitlichen und energetischen Rahmen, um die Leitlinien für die danach folgenden neun Monate von Krebs bis Fische zu legen. Die Reihenfolge der Urkräfte unseres Tierkreises lässt uns teilhaben an einem universalen Energiesystem, aus dem wir jeder Zeit schöpfen können. Nichts kann dabei übersprungen werden. Alles hat seine Zeit. Dabei ermöglicht uns unser freier Wille, die Geschwindigkeit zur Integration unserer Erfahrungen selbst zu bestimmen. Die einen integrieren etwas schneller, die anderen benötigen etwas mehr Zeit. Aber schlussendlich ist nicht wichtig, wann wir unsere Schritte gehen, sondern dass wir unsere Schritte gehen. Dabei können wir die Zeitqualität erkennen und dadurch Kraftquellen erschliessen, die uns ermöglichen, uns als Teil eines kosmischen Systems wahrzunehmen, das uns prägt, und das wir prägen. Dieses kosmische System ist gehalten durch eine wunderbare Ordnung. Und so sind auch wir gehalten in einem wunderbaren grossen Ganzen, das uns nicht hier auf die Erde geschickt hat, um uns zu ärgern, um uns gegenseitig zu behindern oder um in Sorge und Angst zu leben. Nein, wir haben Aufgaben innerhalb dieser grossartigen Schöpfung. Eine der zentralsten Aufgaben, die sich in allen alten Mysterien erkennen lässt, hat damit zu tun, dass sich das Göttliche oder Gott durch uns erfahren will. Durch jede und jeden von uns! D.h. einerseits: Alle sind wichtig. Alle! Und andererseits entspricht es unserem innersten Wesenskern, sowohl in der Fülle zu leben als auch im kooperativen Verbund mit anderen Menschen. Wenn sich diese Energien melden, dann sprechen wir im Allgemeinen von Glück und Freude.
Das Feuer-Zeichen Widder, in dem die Sonne sich seit Frühlingsbeginn befindet, ist das Zeichen des Beginns. Widder ist das erste Zeichen im Tierkreis und eröffnet den kosmischen Rhythmus. Hier beginnt immer etwas. Hier passieren entscheidende Impulse, die einen Anstoss geben. Widder-Persönlichkeiten sind deshalb auch sehr oft Pioniere, da sie die Freude der ungestümen Kraft und des Mutes in sich tragen, Dinge in Bewegung zu bringen. Dass sie sich dabei nicht immer beliebt machen, steht auf einem anderen Blatt. Mein Lehrer Bruno Huber hatte festgestellt, dass es statistisch gesehen am wenigsten Menschen gibt, welche im Zeichen Widder geboren sind. Aus einer höheren Perspektive betrachtet »brauchen« wir auf der Erde nicht so viele Menschen, welche Pionierarbeit leisten und Impulse geben können. Es braucht eher wenige Menschen mit diesem, dem Widder innewohnenden starken Willen und der Fähigkeit, die neuen Ideen, welche im Zeichen Widder geboren werden, aus höheren Ebenen zu empfangen und in Umlauf zu bringen. Die anderen können und sollten diese neuen Impulse und Ideen dann aufnehmen und ausarbeiten. Sobald eine Widder-Persönlichkeit die Kraft des exoterischen Herrschers Mars handhaben und konstruktiv lenken kann, kommt der esoterische Herrscher Merkur zum Zug. Dann beginnt das »Licht im Kopf« zu leuchten. Und das bedeutet bei einem ganzheitlich und spirituell ausgerichteten Widder, mit der Kraft des Mars neue Samen in die Gedanken der Menschen zu streuen. Diese Menschen sind Wegbereiter und Pioniere, tatkräftige Führer und Kämpferinnen, welche Lust und Freude daran haben, Türen zu öffnen, Bewegung ins Spiel zu bringen, Impulse zu setzen und dabei immer das Risiko einzugehen bereit sind, Zerstörung von alten Formen zu hinterlassen; es sind Menschen, die jeder Schwierigkeit die Stirn bieten und bereit sind, alles zu opfern, um ihr Ziel zu erreichen.
Aus esoterischer Sicht verkörpert das Feuer-Zeichen Widder das kosmische Feuer, welches als reines Bewusstsein existiert, und aus dem die ganze Schöpfung in ihrem Wechselspiel von Geist und Materie hervorgeht. Wenn wir Geist und Materie als artverwandt anschauen, sehen wir, dass Materie Geist in seiner niedrigsten Schwingung ist und Geist Materie in ihrer höchsten Schwingung. Aus diesem kosmischen Feuer entspringt alles, und damit ist die gesamte Schöpfung gemeint, von der grössten bis zu kleinsten Einheit. Wie es in den heiligen Schriften heisst, werden jedes Jahr zur Zeit des Widder-Vollmondes vom »Herr der Welt« aus Shamballa die Pläne für die Menschheit für das kommende Jahr übermittelt. Shamballa wird als ein ätherisches Zentrum beschrieben, welches sich als Kraftzentrum über den höchsten Bergen der Welt, über dem Himalaya, befindet und von dort über die ganze Welt ausstrahlt. Wenn wir uns hierfür sensibilisieren und zur Zeit des Widder-Vollmondes in diese Energien hinein meditieren, können wir sehr viel über unseren eigenen Weg für das nun anstehende Jahr empfangen, indem wir einen nahen Kontakt zu unserem Höheren Selbst herstellen können. Durch die neuen Erkenntnisse besteht die Möglichkeit, jetzt die nächst höhere Stufe der eigenen Entwicklung auf der Lebensspirale zu betreten. Widder ist also durch und durch das Zeichen des Neubeginns. Im darauf folgenden Zeichen Stier geht es um die Verinnerlichung, und im dritten Zeichen Zwillinge geht es um das zum-Ausdruck-bringen. Es ist also immer der Wille (Widder), der eine Idee in Umlauf bringt, die es dann zu verstehen gilt und die uns erleuchtet (Stier) und mit der wir anschliessend aktiv und intelligent umgehen sollten (Zwillinge). Diese ersten drei Zeichen und Monate des kosmischen Jahres stehen somit in einem direkten und besonderen Zusammenhang und dienen der Vorbereitung auf das Jahr. Die anderen neun Zeichen und Monate dienen der Umsetzung. Wer sein Leben also spirituell ausrichtet, wird jedes Jahr die Zeit Widder/Stier/Zwillinge für eine sehr genaue Vorbereitung des persönlichen Jahres nutzen.
Wenn wir das Jahr betrachten, haben wir zwei Möglichkeiten: die lineare und die zyklische Sichtweise. Linear gesehen, beginnt das Jahr am 1. Januar. Zyklisch gesehen beginnt das Jahr immer zum Frühlingsbeginn, meist am 21. März. In der Umgangssprache spricht man auch von Papa-Zeit (linear) und Mama-Zeit (zyklisch). Die Frau hat auf Grund der monatlichen Menstruation ein tiefes inneres Wissen um Zyklen, was der Mann so direkt nicht hat, sich aber aneignen kann, indem er sich dessen bewusst wird. Die Papa-Zeit wird auch gleichgesetzt mit der linken Hirnhälfte, welche die rechte, rationale Körperseite steuert. Die Mama-Zeit wird mit der rechten Hirnhälfte gleichgesetzt, welche für die linke, intuitive Körperseite verantwortlich ist. Wenn Sie also z.B. einen irdischen, rationalen Beruf ausüben und sich in Ihrer Freizeit künstlerisch, musikalisch oder spirituell beschäftigen, wechseln Sie immer, je nach Fokus, zwischen diesen beiden Zyklen und Welten. Die Kunst liegt darin, in beiden Welten gleichermassen zu leben. Eine Klavierlehrerin wird Ihnen zunächst einmal gewisse Grundbegriffe der Harmonien erklären. Ob Sie dann ganz technisch nach Noten spielen (linke Hirnhälfte), oder ob Sie auf dem Instrument frei improvisieren (rechte Hirnhälfte), hängt ganz davon ab, ob Sie linear oder dynamisch veranlagt sind. Einem Genie gelingt beides.
Zyklisch gesehen, befinden wir uns in einer Phase des Neubeginns. Mit dem Frühlingsbeginn startet unsere Sonne jedes Jahr einen neuen, einjährigen Entwicklungszyklus für uns alle. In den Weisheitslehren ist zu lesen, dass die Menschen »zu gegebener Zeit« den Frühlingsbeginn als eigentlichen Beginn des Jahres feiern werden.
Selbst die Kirche richtet sich mit ihren Festen Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten nach diesem kosmischen Rhythmus. Ostern fällt immer auf den ersten Sonntag nach dem Widder-Vollmond. Im Gregorianischen Kalender ist es frühestens der 22. März und spätestens der 25. April. Im ursprünglichen Sinne entstammt unser Oster-Fest einem Brauch der Kelten, welche sehr im Einklang mit dem Kosmos lebten. Sie feierten bereits 2‘500 v. Chr. immer im Frühjahr zur Tag- und Nachtgleiche ihr Vogelfest. Das Volk ging hinaus, um die Rückkehr der Zugvögel zu beobachten und dies zu feiern. Da in diesen Tagen ausserdem das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit erreicht war, wurde die Rückkehr der Vögel mit der Rückkehr des Lichts und des Lebens sowie dem Erwachen der Natur aus ihrem Winterschlaf gleichgesetzt und der germanischen Göttin Ostara geweiht. Da Ostara der Erde Fruchtbarkeit spendet, führt sie einen Hasen als dessen Symbol bei sich. Die Eier, die wir zu Ostern bunt bemalen, waren bereits damals das Symbol für das neue Leben und erinnern an eine tiefe spirituelle Realität des kosmischen Saatprinzipes. Ostern ist demnach ein heidnisches Wort. Im Jahr 325 n. Chr. vereinnahmte dann die christliche Kirche das Vogelfest, indem sie unter Konstantin dem Grossen im seinem ersten Kirchenkonzil von Nicäa beschloss, ihr jüdisches Passah-Fest auf den ersten Sonntag nach dem Frühlings-Vollmond zu verlegen. Hierdurch konnten sie das heidnische Fest konkurrenzieren und allmählich verdrängen. Ostern wurde dadurch das grosse Fest des Westens und aller Christen und wird mit dem Aufbrechen des Lichts am Heiligen Grab zu Jerusalem gleichgesetzt. Fragen Sie einmal Ihre Bekannten, ob ihnen bewusst ist, dass sich das Oster-Datum nach dem Kosmos richtet.
Ostern und Pfingsten haben also einen wichtigen Bezug zum kosmischen Rhythmus. Da Christus den Ausdruck der Liebe symbolisiert, wird im eigentlichen Ursprung am Osterfest, dem Fest des Westens, die Natur der Liebe betont. Auch das Vesakh-Fest, das grosse Fest des Ostens, ist an diesen Rhythmus gekoppelt. Es findet immer zum Vollmond im Zeichen Stier statt, dessen Datum ebenfalls jedes Jahr variiert. Da Buddha den Ausdruck der Weisheit symbolisiert, wird am Vesakh-Fest die Natur der Weisheit betont. Und hier erahnen wir bereits, dass Christus und Buddha eine starke Verbindung bilden, und dass Liebe und Weisheit, Westen und Osten gleichwertig sind und sich gegenseitig bedingen. Diese kosmische Verbindung wird jedes Jahr zum Vollmond in den Zeichen Widder und Stier gefeiert.
Noch heute feiern die Menschen im Iran, im ehemaligen Mesopotamien, dem Ursprungsland der Astrologie, den Tag des Frühlingsbeginns in besonderem Masse. Meine Kollegin Hedy Baldassarrini, die lange im Iran lebte, hat mir Folgendes geschrieben:
Im Iran ist der Beginn des Sonnenjahres das grösste Fest des Jahres, aus der Zeit, als die offizielle persische Religion noch auf den Lehren Zarathustras fundiert war. Nicht einmal Khomeini hatte die Macht, dieses Fest der Freude abzuschaffen, obwohl er es als unislamisch erklärte. Für dieses Neujahrsfest, das zwölf Tage dauert, wird ein Tisch gedeckt, auf dem sich sieben Symbole befinden, die alle mit dem Buchstaben »S« beginnen.
Sabzi (Grün): Linsen oder Weizenkörner, die man etwa zwei Wochen vor dem Fest wie für Sprossen gewässert hat, bis sie grüne Blättchen haben. Sie symbolisieren die Geburt des neuen Jahres.
Samanu: ein halva-ähnliches, süsses Gebäck.
Serkeh (Essig) symbolisiert Fermentation.
Sir (Knoblauch) soll böse Geister verjagen.
Sib (Apfel) als Symbol für die Liebe.
Somagh (ein Gewürz), Symbol für Gesundheit.
Sekeh, eine Goldmünze als Symbol für Reichtum.
Dazu kommen auf den Tisch: eine blühende Hyazinthe für ihren angenehmen Duft, ein Buch mit Gedichten von Hafez oder ein Koran, ein kleiner Goldfisch in einer Glasbowl, der das Ende des vergangenen astrologischen Jahres symbolisiert, ein Kerzenständer mit so vielen Kerzen, wie Kinder in der Familie sind und Licht repräsentieren, eine Schale mit bemalten Eiern für Fruchtbarkeit, eine Orange, die in einer Schüssel Wasser schwimmt als Symbol für die Erde, die in der Weltraumzeit schwebt und ein schöner, vielleicht antiker Spiegel, der das ganze Haft Sinn (sieben S) Gedeck widerspiegelt. Diese Symbole bleiben für die ganze Dauer des Festes unberührt. In der letzten Nacht werden die Kerzen brennen gelassen aus Ehrfurcht für die Geister der Vorfahren, welche das Haus in dieser Nacht besuchen, um die Familie zu segnen.
Während der Festtage besucht jedermann die ältesten, dann die übrigen Familienangehörigen und Freunde, welche in den Tagen darauf den Besuch erwidern. Ein ständiges Kommen und Gehen, wobei immer Süssigkeiten, Früchte und Tee oder Sirup serviert werden. Am 13. Tag (Sizdeh Bedar) verlässt jedermann sein Haus und verbringt den Tag in der Natur für ein grosses Picknick, inklusive Teppich und Samovar! Es wird musiziert, gesungen, getanzt, und am Schluss wird das Sabzigrün der Linsen oder Weizenkörner auf ein fliessendes Gewässer gesetzt, denn man glaubt, dass sich darin alle negativen Einflüsse des alten Jahres niedergelassen haben.
Dieser Iranische Brauch beschreibt exakt, dass zyklisch gesehen im Zeichen Widder immer etwas Neues beginnt. Die dem Widder innewohnende Kraft und Bestimmung hat mit neuen, schöpferischen Impulsen zu tun. Dem zu Grunde liegt ein zu tiefst verinnerlichter starker Lebenswille, der Wille zu leben, der Wille zur Inkarnation. Und das ist Feuer, welches aus dem kosmischen Feuer entspringt und hier auf der Erde zur Manifestation drängt. Wie die Schriften sagen, existiert das kosmische Feuer nur als reines Bewusstsein, aus dem die gesamte Schöpfung hervorgeht. Dieses Feuer kann blind oder zielgerichtet gelebt werden. Feuer im Kamin hat eine zielgerichtete, kontrollierte Form, die uns erwärmt und erfreut. Unkontrolliertes Feuer im Busch, angefacht durch starken Wind, kann zu schwersten Verbrennungen und zu Zerstörungen führen - und doch dient es dazu, alte Formen zu zerstören, damit Neues an dessen Stelle treten kann. Genau so ist es mit dem Willen, welcher den Inbegriff des Zeichens Widder darstellt.
Wenn wir uns der Widder-Kräfte bewusst werden, haben wir jedes Jahr in der Widder-Zeit eine grosse Gelegenheit, mit unserer eigenen Kraft, unserem Willen, unseren Zielen und unserem Mut verstärkt in Kontakt zu kommen mit der Möglichkeit, uns mit diesen Themen einen neuen Umgang zu erlauben. Aber sich der eigenen Kraft und den neuen Ideen bewusst zu werden, ist erst der erste von drei Teilen. Wir müssen diese neuen Impulse umsetzen. Deshalb haben auch die beiden folgenden Monate und Zeichen Stier und Zwillinge je eine ähnlich wichtige Bedeutung wie Widder. In Widder wird der göttliche Impuls empfangen, in Stier nimmt der Impuls eine konkrete Form an, und in Zwillinge wird die neue Idee kommuniziert. Diese drei ersten Zeichen des kosmischen Jahres stehen in einem direkten Zusammenhang und dienen der Vorbereitung auf das ganze astrologische Sonnenjahr. Wenn wir also kosmisches Feuer empfangen und Inspirationen erhalten, müssen wir diese auch umsetzen. Insbesondere wenn wir darum bitten, neu inspiriert zu werden und dann diese Kräfte nicht umsetzen, handeln wir gegen ein Göttliches Gesetz. Dadurch können unschöne Situationen hervorgerufen werden, die sich oftmals als Krankheit zeigen. Das wäre, symbolisch gesprochen, der Weg zurück ins Zeichen Fische - nicht in dieser Welt anwesend sein - anstatt vorwärts ins Zeichen Stier - die neuen Impulse konkret manifestieren. Dazu eignen sich Anrufungen, Gebete und Meditationen besonders gut, so dass wir innerlich Inspirationen empfangen, die wichtig für uns und unseren weiteren Weg sind. Alle Engel-Geschichten berichten: »Auf halbem Wege komme ich Dir entgegen.« Oder: »Bittet, so wird euch aufgetan.« Das bedeutet aber, dass wir selbst den ersten Schritt - Widder - tun müssen. Erst dann gehen wir in eine entsprechende Resonanz und erhalten Hilfe. Aber auch Aufmerksamkeit im Alltag ist gefragt, denn die besten Eingaben kommen meistens dann, wenn wir sie nicht erwarten, wenn der Geist nicht sucht, sondern sich entspannt und von der linearen auf die zyklische Seite wechselt, wie z.B. beim Bügeln, beim Kochen oder in einem stillen Moment.
Kommen wir noch zu einer anderen Betrachtung dieser bedeutungsvollen Widder-Zeit: Ich hatte erwähnt, dass im Anfang die weitere Entwicklung enthalten ist. Wenn Sie ein Samenkorn in den Boden pflanzen, wissen Sie, dass daraus einmal ein Erdbeerstrauch oder eine Eiche wird. Entscheidend dabei sind die Umstände, unter denen dieser Samen gelegt wird. Wir alle kennen den berühmten Satz des Astronauten Neil Armstrong, der als erster Mensch den Mond betrat: »Ein kleiner Schritt für mich, ein grosser Schritt für die Menschheit.« Er wusste um die kleine Ursache des Schrittes und die grosse Wirkung für die Geschichte. Auch die Chaos-Forschung ist sich dessen bewusst, denn sie beschäftigt sich im Wesentlichen mit Systemen, deren Dynamik unter bestimmten Bedingungen empfindlich von den Anfangsbedingungen abhängt, so dass deren Verhalten nicht langfristig vorhersagbar ist. Der Schmetterlingseffekt ist hierfür das gängige Bild, welches besagt, dass ein Flügelschlag eines Schmetterlings in China einen Orkan in den USA auslösen kann. Dieses wissenschaftliche Modell trägt eine tiefe spirituelle Weisheit in sich, nämlich eines der hermetischen Gesetze: »Wie unten, so oben. Wie oben, so unten.«
In der Astrologie ist der Anfang des Lebens, also der Umstand der Geburt, im Horoskop erkennbar. Die Art, wie wir die physische Geburt erleben, ist wegweisend für unser ganzes Leben - wie im Kleinen, so im Grossen. Da eine Geburt der Übertritt von einem Zustand in einen anderen ist, erleben wir jedes Mal, wenn wir im späteren Leben von einem Thema in ein neues übertreten, diese uns zutiefst bekannte Matrix - bis wir sie transzendieren. Waren wir unerwünscht, liegt bei allen Lebensübergängen dieses Gefühl darunter, und die Motivation wird äusserst strapaziert. Hatten wir einen schnellen Übergang, z.B. eine Sturzgeburt, zeigen sie die Resultate unserer Lebensübergänge oftmals schneller, als wir es begreifen. Lag die Nabelschnur um den Hals, ist bei Übergängen im Leben die Existenzangst präsent. Hat die Mutter sich narkotisieren lassen, fühlt sich der Mensch bei späteren Lebensübergängen wie gelähmt. Ist die Mutter während der Geburt sogar verstorben, nimmt das Kind starke Schuld auf sich und traut sich kaum an Veränderungen im Leben heran, da dies nur Unheil bringen würde. Fühlen sich Mediziner und Eltern über die Schöpfung erhaben und holen das Kind per gewünschtem Kaiserschnitt zur Welt, wird dessen Eigeninitiative abgelehnt, das Geburtsrecht entzogen, und es läuft später bei jeder anstehenden Veränderung im Leben das Verweigerungs-Programm: »Ihr habt mich ja geholt, also macht ihr mal für mich.« Ist das Kind willkommen und ohne Hilfsmittel natürlich geboren, dann erfährt es die direkte Urkraft des Lebens und des kosmischen Feuers und geht mit diesem Power und mit einem unerschütterlichen Urvertrauen an jede Veränderung im Leben heran.
Egal, unter welchen Umständen Sie oder Ihre Kinder ins Leben getreten sind: Entscheidend ist, Sie haben es geschafft! Sonst würden Sie jetzt diese Zeilen nicht lesen. Sie haben es geschafft! Und das sollte das Motto bei jedem Neubeginn und jedes Jahr im Frühling sein: Ich schaffe es! Füllen Sie sich mit dieser Lebensenergie, und wenn genug davon vorhanden ist, kann diese Energie überlaufen und andere Menschen inspirieren, so dass Sie zu einem verlängerten Arm Gottes werden auf der Basis dieses unerschütterlichen Urvertrauens. Das ist Widder-Energie in seiner Urform.
Der Neustart auf allen Ebenen kann jetzt mit dem Frühling beginnen. Sind Sie bereit? Was möchten Sie umsetzen? Wo möchten Sie in einem Jahr stehen? Welche Ziele verfolgen Sie? Haben Sie überhaupt Ziele oder zumindest eine Richtung, die Ihnen den Weg zeigt? Wenn Sie sich hierüber noch keine Gedanken gemacht haben, dann nutzen Sie diese März/April-Wochen. Wenn Ihre Ziele noch nicht vor Ihnen aufgetaucht sind, dann vertiefen Sie sich zumindest so weit, dass Sie eine Ahnung Ihrer Talente und Aufgaben erhalten, die Sie der Welt zur Verfügung stellen können. Denn die Widder-Kraft, die im Widder-Monat die Oberhand gewinnt, ist pure Impuls-Kraft und somit eine Kraft der Tat. Diese unerschrockene Tatkraft sollte eine Richtung erhalten. Indem wir tun, bewegen wir etwas. Schauen Sie, welche konzentrischen Kreise entstehen, wenn Sie einen kleinen Stein ins Wasser werfen. Das gesamte Wasser gerät in Bewegung. Sollten Sie aber - vielleicht in stiller Resignation - das Gefühl haben, Ihre Stimme würde kein Gehör finden und Ihre Meinung hätte kein Gewicht, dann verinnerlichen Sie die Geschichte der Drei-Millionsten Schneeflocke:
Vom Gewicht des Nichts
»Sag mir, was wiegt eine Schneeflocke?« fragte die Tannenmeise die Wildtaube. »Nicht mehr als ein Nichts« gab sie zur Antwort. »Dann muss ich dir eine wunderbare Geschichte erzählen«, sagte die Meise. »Ich sass auf dem Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing; nicht etwa heftig im Sturmgebraus; nein, wie im Traum, lautlos und ohne Schwere. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und Nadeln meines Astes fielen und darauf hängen blieben. Genau drei Millionen siebenhunderteinundvierzigtausendneunhundertzweiundfünfzig waren es. Als die drei Millionen siebenhunderteinundvierzigtausendneunhundertdreiundfünfzigste Flocke niederfiel - nicht mehr als ein Nichts, wie du sagst - brach der Ast ab.« Dann flog sie davon. Die Taube, seit Noahs Zeiten eine Spezialistin in dieser Frage, sagte zu sich nach kurzem Nachdenken: »Vielleicht fehlt nur eines einzigen Menschen Stimme zum Frieden der Welt.«
Kurt Kauter 1973
Schauen Sie jetzt im Frühling mit staunenden Augen zu den Knospen in der Natur. Sie brechen auf! Was ist das für eine Kraft, die die Knospen jedes Jahr aufbrechen lässt? Hier stehen wir am Scheideweg zwischen Spiritualität, Philosophie, Religion und Naturwissenschaft. Diese den Knospen innewohnende Kraft ist der göttliche Geist, das kosmische Feuer, der schöpferische evolutionäre Impuls, was sich hier auf der Erde manifestieren will. Es ist die Idee des Göttlichen, die nach Manifestation drängt und sich willentlich ihren Weg bahnt. Es ist pure Impuls-Kraft, eine Kraft der Tat. Und so geht es los!
Aber auch indem wir nicht tun, bewegen wir etwas, da wir die Bewegungsfreiheit der anderen aktivieren. Das Nicht-tun ist aber nicht zu verwechseln mit dem Tun im Nichts-Tun, dem meditativen Innehalten oder bewussten Ausruhen. Wenn Sie nicht-tun oder sich im falsch verstandenen Sinne zurücknehmen, dürfen Sie sich nachher nicht beschweren, dass Sie sich in einer Ohnmachtssituation wieder finden oder Ihre Geschichte einen Lauf nimmt, von dem Sie meinen, dass er Ihnen eigentlich nicht entspricht. Denken Sie immer daran, dass es nicht möglich ist, keinen Einfluss auszuüben, da alles Leben eine Einheit ist und sich daher alles Leben gegenseitig beeinflusst. Auch wenn Sie sich in Ihr Schneckenhaus zurückziehen, üben Sie Einfluss aus. Insbesondere in den Jahren 2008 - 2023, während Pluto (TransFORMation) durch das Steinbock-Zeichen (Verantwortung) wandert, sind wir alle eingeladen, uns darüber klar zu werden, dass wir alle Einfluss nehmen auf das Leben als Ganzes und die Aufgabe erhalten, uns dahin gehend zu entwickeln, dass wir Verantwortung übernehmen müssen für unser Tun/Nicht-Tun, für unsere Gefühle, Gedanken und unser Sein, damit die Evolution weiter schreiten kann. Unter Einbezug der Widder-Kraft geht es um das Tun auf der Basis der Urkraft des Lebens, und diese Urkraft, die allem Leben innewohnt und hochmagnetisch arbeitet, heisst Liebe.
Schauen wir uns den Entwicklungsweg im Zeichen Widder näher an: Diese starke Impulskraft wird auf der unbewussten 1. Stufe, auf der persönlichkeitszentrierten Ebene, als blinder Wille gelebt und zeigt sich vollkommen rücksichtslos gegenüber den Mitmenschen. Dazu gibt es viele Wortschöpfungen, die solch ein Verhalten benennen: Angeber, Idiot, Streber etc. Ein Mensch auf dieser ersten Stufe ist sich gewöhnlich seiner selbst noch gar nicht bewusst. Das Verlangen, die Wünsche des niederen Selbst zu leben, ist sehr instinktgesteuert. Dieser Mensch bewegt sich durch das Leben oftmals komplett richtungslos und mit einer Haltung von: »Weg da, jetzt komme ich!« Der Antrieb des Handelns beim unentwickelten Widder ist eine ziellose Impulsivität. All die drängenden, dickköpfigen Eigenschaften machen sich sehr deutlich bemerkbar. Dabei sieht er sich oft im Gegensatz