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Die Geschichte des Peloponnesischen Krieges sollte nicht nur die tatsächlichen Ereignisse schildern, sondern auch die anthropologischen Fundamente dieser Auseinandersetzung freilegen. Zur Klärung der Vorgeschichte und der Ursachen des Krieges blickte Thukydides weit in die altgriechische Geschichte zurück, um daran die chronologische Darstellung des Krieges bis zum Jahr 411 v. Chr. anzuschließen. Die sachliche Schilderung basiert auf Namen, Zahlen und ihrer chronologischen Anordnung. Thukydides zog auch archäologische Funde, Urkunden u.a. Quellen mit heran. Erstmals zeigte sich ein Geschichtsschreiber um Objektivität und Faktengenauigkeit bemüht, während er unbelegbare Traditionen, Legenden und Mythen aus seiner Erzählung ausklammerte.
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Seitenzahl: 1116
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Thukydides wurde um 460 v. Chr. in Athen geboren und lernte Rhetorik und Philosophie. Er war vertraut mit dem Werk Herodots, dessen Vorlesungen er selbst beiwohnte.
Später war er im attischen Militär als General tätig und nahm 424 v. Chr. als Flottenkommandant am Peloponnesischen Krieg (431-404) teil. Da er dabei den Fall der Stadt Amphipolis an den spartanischen Feind nicht verhindern konnte, wurde er für 20 Jahre aus Athen verbannt. Sein Exil verbrachte er in Thrakien, wo er den Verlauf des Krieges genau beobachtete und analysierte. Auf diese Weise schuf Thukydides sein umfangreiches Geschichtswerk. Nach Ende des Peloponnesischen Krieges (404 v. Chr.) kehrte Thukydides vermutlich nach Athen zurück, wo er um 400 v. Chr. verstarb.
Im Gegensatz zu Herodot, der heute als „Vater der Geschichtsschreibung“ gilt, kann Thukydides als Begründer der politischen Geschichtsschreibung und als Geschichtsphilosoph betrachtet werden. Denn der Gang der Ereignisse erscheint bei ihm nun nicht mehr dem Willen der Götter untergeordnet, sondern als ein Produkt menschlichen Handelns. Mit seiner Unterscheidung zwischen augenscheinlichen Anlässen und tiefer liegenden Ursachen historischer Ereignisse lieferte Thukydides überdies ein bis heute beachtetes methodisches Grundprinzip der systematischwissenschaftlichen Geschichtsschreibung.
DER BEGRÜNDER DER POLITISCHENGESCHICHTSSCHREIBUNG
Die Geschichte des Peloponnesischen Krieges sollte nicht nur die tatsächlichen Ereignisse schildern, sondern auch die anthropologischen Fundamente dieser Auseinandersetzung freilegen.
Zur Klärung der Vorgeschichte und der Ursachen des Krieges blickte Thukydides weit in die altgriechische Geschichte zurück, um daran die chronologische Darstellung des Krieges bis zum Jahr 411 v. Chr. anzuschließen.
Die sachliche Schilderung basiert auf Namen, Zahlen und ihrer chronologischen Anordnung. Thukydides zog auch archäologische Funde, Urkunden u.a. Quellen mit heran. Erstmals zeigte sich ein Geschichtsschreiber um Objektivität und Faktengenauigkeit bemüht, während er unbelegbare Traditionen, Legenden und Mythen aus seiner Erzählung ausklammerte.
Thukydides
Der Peloponnesische Krieg
THUKYDIDES
Vollständige Ausgabe
Übertragen von August HornefferDurchgesehen von Gisela StrasburgerEingeleitet von Hermann Strasburger
Mit 6 Karten
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttps://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Alle Rechte vorbehalten
Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2013Der Text basiert auf der Ausgabe marixverlag, Wiesbaden 2010Neu gesetzt und behutsam revidiertnach der Ausgabe Bremen, 1957Lektorat: Dietmar Urmes, BottropCovergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbHBildnachweis:GOETZFRIED Antique Maps, Tettnang, www.vintage-maps.comeBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0191-1
www.marixverlag.de
Vorwort
Einleitung
ERSTES BUCH
ZWEITES BUCH (Frühjahr 431 – Frühjahr 428 v. Chr.)
DRITTES BUCH (Sommer 428 – Frühjahr 425 v. Chr.)
VIERTES BUCH (Sommer 425 – Frühjahr 422 v. Chr.)
FÜNFTES BUCH (Sommer 422 – Winter 416/15 v. Chr.)
SECHSTES BUCH (Winter 416/15 – Sommer 414 v. Chr.)
SIEBTES BUCH (Sommer 414 – Sommer 413 v. Chr.)
ACHTES BUCH (Sommer 413 – Sommer 411 v. Chr.)
Anhang
Zeittafel (mit Buch- und Kapitelverweisen)
Geographischer Index
Aus dem Schaffen August Horneffers
Griechenland (Übersicht)
Sphakteria
Delion
Amphipolis
Sizilien
Syrakus – Karte der Belagerung
Von den wenigen vollständigen Übertragungen des thukydideischen Geschichtswerkes ins Deutsche hat bisher nur die jetzt zweihundert Jahre alte des Göttinger Professors der Theologie J. D. Heilmann eine Art klassischer Geltung erlangen können. Aber diese für ihre Zeit vortreffliche Arbeit ist stilistisch veraltet und auch im philologischen Textverständnis zu weit überholt, als dass man sich noch mit ihr begnügen dürfte. Zweifellos besteht heute ein dringendes Bedürfnis nach einer verlässlichen und gut lesbaren Ausgabe des Thukydides in unserer Sprache.
Die hier vorgelegte Übersetzung muss als das beurteilt werden, was sie ist: die Arbeit eines Liebhabers. August Horneffer (1875–1955) war, seiner Ausbildung nach, Musikwissenschaftler und als Schriftsteller vorzugsweise auf den Gebieten der Philosophie und Pädagogik tätig. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg eröffnete er gemeinsam mit seinem Bruder unter dem Titel »Antike Kultur« eine Sammlung von »Meisterwerken des Altertums in deutscher Sprache«, für die er selbst Übersetzungen von Werken des Herodotos, Platon, Demosthenes, Theophrastos, Cicero, Caesar und Tacitus verfasste. In dieser Reihe (bei W. Klinkhardt, Leipzig) erschien auch 1912 die erste Hälfte seiner Übersetzung des Thukydides: Buch I–IV. Buch V–VIII werden hier erstmalig aus dem Manuskript veröffentlicht, welches sich im Nachlass des Verfassers vorfand.
Horneffers Übersetzung ist vor allem durch das Bestreben gekennzeichnet, durch schlichte, im allgemeinen unpreziöse Wortwahl und durch Zerlegung der verwickelten syntaktischen Perioden des Thukydides in kleinere, leicht überschaubare Satzgebilde dem Leser die Schwierigkeiten der gedanklichen Aneignung zu erleichtern. Der Fachmann weiß, dass charakteristische logische Feinheiten, die bei Thukydides vielfach gerade im Satzbau stecken, hierbei geopfert werden müssen; dem Laien aber wird die Vereinfachung willkommen sein, und an seine Bedürfnisse ist bei dieser Ausgabe in erster Linie gedacht.
Horneffers Text wurde unter Heranziehung der übersetzenden und erklärenden Fachliteratur durchgehend am griechischen Original nachgeprüft und, soweit es mit der Pietät gegen den Verfasser vereinbar schien, in eine unter diesen Umständen vor der philologischen Wissenschaft vertretbare Form gebracht. Tiefer in die Gestaltung des sprachlichen Ausdrucks einzugreifen, fühlten sich die Herausgeber nur an gedanklich besonders wichtigen Stellen berechtigt.
Die Anmerkungen, von denen einzelne auf Horneffer selbst zurückgehen, wurden möglichst knapp gehalten. Erläuterung der Ortsnamen findet der Leser im geographischen Register, welches mit einigen wenigen Verbesserungen aus der Ausgabe von G. Boehme übernommen ist.
Hermann Strasburger
Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung, das eine wie das andere, sind sowohl Wissenschaft als auch Kunst. Nur diejenigen Werke geschichtlicher Darstellung behaupten Rang und Wirkung über einen Kreis fachlicher Interessenten hinaus und über die Jahrhunderte hinweg, die an beiden Bereichen gleichmäßigen Anteil haben. Eher noch, so zeigt sich, wird dem Historiker von Mit- und Nachwelt die schwächere wissenschaftliche Originalität als der Mangel an einprägsamer Gestaltungskraft nachgesehen. In dieser volkstümlichen Wertung steckt eine Ahnung des Richtigen, wie es Theodor Mommsen, selbst in beiderlei Hinsicht einer der größten Historiker aller Zeiten, in seiner Rektoratsrede von 1874 als tiefe Einsicht ausgesprochen hat: »Der Geschichtsschreiber gehört vielleicht mehr zu den Künstlern als zu den Gelehrten.« Damit meint Mommsen nicht etwa nur den Darsteller, sondern durchaus auch den Forscher: Denn »der Schlag, der tausend Verbindungen schlägt, der Blick in die Individualität der Menschen und Völker spotten in ihrer hohen Genialität alles Lehrens und Lernens«.1
Diese Sätze gelten bereits für die Entstehung der abendländischen Geschichtskunde im klassischen Zeitalter der Griechen, im fünften vorchristlichen Jahrhundert. Die Geschichtswissenschaft, so wie wir noch heute ihr Wesen verstehen, ist von Künstlern begründet worden: Herodot und Thukydides. Nicht nur als Meisterwerke der Erzählungskunst haben gerade ihre Bücher als einzige von den nicht wenigen Geschichtswerken ihres Jahrhunderts das Altertum überlebt, sondern auch als wissenschaftliche Leistungen mit vollem Recht, da ihre Divinationskraft für die wesentlichen und schöpferischen Züge der historischen Aufgabe sie so hoch über den gleichzeitigen Gelehrtenbetrieb der neu entstehenden Disziplin hinaushob, dass sie dieser auch wissenschaftlich die überzeitlich lebensfähigen Impulse zu geben vermochten, also das Verdienst der Gründertat auch in dieser Hinsicht ihnen gebührt.
Aus der eminent künstlerischen Wesensart der Geschichtswissenschaft versteht es sich noch mehr als aus dem zufälligen Mangel an Quellenzeugnissen, dass man die Entstehung dieser Disziplin nicht eigentlich erklären, das heißt als das logische Produkt von geistigen Komponenten und Vorstufen zeigen kann. Man kann, und das soll im Folgenden zunächst kurz geschehen, einige Voraussetzungen und Einflüsse benennen, die höchstwahrscheinlich begünstigend oder auch hemmend gewirkt haben, aber im Kern bleibt das Phänomen irrational, zumal die Unmittelbarkeit seiner Frühvollendung, weil sie individueller Genialität entspringt.
Historisches Denken ist den Griechen altgewohnt. Das älteste literarische Zeugnis griechischen Geistes, die Ilias, die wohl der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. angehört, zeigt diese Bewusstseinsform bereits so hoch entwickelt, dass wir ihr ein noch wesentlich höheres Alter zuschreiben müssen. Andererseits geht die Kunst des Schreibens, wie man seit der kürzlichen Entzifferung der Schreibtafeln aus Pylos und Mykenä weiß, bei den Griechen bis mindestens in die Mitte des 2. Jahrtausends zurück. Wenn es nun zu geschichtlichen Aufzeichnungen, auch in primitivem Chronikstil, offenbar nirgends im griechischen Raum vor dem Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. kam, obwohl einzelne andere Künste und Wissenschaften schon weit vorangeschritten waren, so muss die späte Entwicklung der Geschichtskunde erstaunen. Der Hauptgrund, der sich für sie anführen lässt, ist die vormalige Vertretung der Geschichte durch den Mythos.
Eine reinliche Bewusstseinsscheidung zwischen Mythos und Geschichte haben die Griechen in ihrer Gesamtheit im Altertum niemals, das heißt auch nicht seit dem Bestehen der Geschichtsschreibung, durchgeführt; es war auch schon deshalb gar nicht von ihnen zu erwarten, weil die religiöse Aufklärung, die im 6. Jahrhundert ansetzt und im 5. Jahrhundert ihre eigentliche Blütezeit hat, nur eine verhältnismäßig kleine Schicht ergriff und im volkstümlichen Denken nie wirklich Wurzeln fasste. Solange aber der Glaube an die olympischen Götter als menschengestaltige Wesen fortbestand, fehlte einer Wahrscheinlichkeitskritik an den alten Sagen das durchgreifende Werkzeug. Lediglich hat das Einsetzen der Geschichtsschreibung an ungefähr der Wende vom 6. zum 5. Jahrhundert dem Wuchern des Mythos eine untere zeitliche Grenze gezogen. Aber was aus der Zeit vordem an »geschichtlichen« Traditionen durch poetische Festlegung, wie beispielsweise in den homerischen Epen, oder durch mündliche Weitererzählung bewahrt worden war, galt auch kritischen Geschichtsdenkern des späteren Altertums als im Kern wahr und damit als die älteste griechische Geschichte. Zwar beginnt die junge griechische Geschichtswissenschaft, deren Wegbahner der Ionier Hekataios von Milet ist (Blütezeit um 500), eben mit der kritischen Aufarbeitung aller dieser älteren Stoffbestände. Die Sagen werden in ein chronologisches System eingeordnet und dabei die zahllosen Widersprüche zwischen den lokalen Traditionen aufgedeckt und nach Möglichkeit ausgeglichen, allzu fabulöse Auswüchse mit rationalistischer Wahrscheinlichkeitskritik abgeschnitten. Aber was übrig bleibt, ist nun die sozusagen wissenschaftlich überprüfte Geschichte des griechischen Altertums, beruhend vor allem auf dem Gerüst der für authentisch gehaltenen Herrscherstammbäume, die von den Göttern über die Heroen bis zum Anschluss an die historischen Königsfamilien hinabführen. Diese quasi wissenschaftliche Beschäftigung mit der Geschichte der alten Zeit, die wir als Genealogie und Mythographie rubrizieren,2 unter deren Begründern Hekataios von Milet, Akusilaos von Argos und Pherekydes von Athen hervorragen, geht neben der gleichzeitig aufkommenden Pflege der Zeitgeschichte weiter; Hellanikos von Mytilene, ein vielseitig gelehrter Historiker der Zeit zwischen Herodot und Thukydides, hat beides nebeneinander betrieben. Nach dieser Gründerzeit verliert dann allerdings die Mythographie ihre lebendigen Impulse und sinkt zum Handbuchstoff herab. Vor allem stagniert sie in kritischer Hinsicht. Es bleibt im ganzen Altertum dabei, dass Homer ein gelehrter Mann war, der verlässliche Auskünfte über Geschichte, Geographie und andere Wissenszweige vermittelt. Selbst Thukydides in seiner sogenannten »Archäologie«, der kritischen Darstellung der griechischen Urgeschichte (I, 2–19), einer der großartigsten Proben historischen Denkvermögens, behandelt ihn als solchen, indem er die Erzählung der Ilias als geschichtliche Angaben nimmt, von denen lediglich ein gewisses Maß an natürlicher dichterischer Übertreibung und gelegentlich politisch unglaubhafte poetische Motivierungen in Abrechnung zu bringen seien.
Das Wesen kritischen Geschichtsdenkens bei den Griechen ist unserer Zeit im Ganzen zu fremdartig, als dass wir eine sichere gefühlsmäßige Vorstellung davon entwickeln könnten, wie ungefähr Griechen einer bestimmten Intelligenz-, Bildungs- oder Zeitstufe auf eine ihnen präzise gestellte historisch-kritische Frage reagiert haben würden, etwa die, ob bezüglich der Glaubhaftigkeit der Taten des Theseus oder des Solon oder des Themistokles nicht vielleicht doch ein gradueller Unterschied bestände. Wahrscheinlich aber wäre zwar die Begründung der Antwort nach unserem Gefühl mehr oder weniger kindlich, die Antwort selbst jedoch nicht ganz so naiv ausgefallen. Wer die geschichtliche und verwandte Literatur der Griechen von ihren poetischen Anfängen bis in die Spätantike hinein daraufhin betrachtet, kann sich nicht im Zweifel darüber sein, dass der Sinn für politische und damit auch historische Realität im allgemeinen Volksbewusstsein von Jahrhundert zu Jahrhundert merklich zugenommen hat. Das ist der Erfahrungsschatz der Menschheit, der sich von Generation zu Generation zwangsläufig vermehrt, eine Entwicklung, die von wissenschaftlichen Einflüssen und dem jeweiligen Niveau der zeitgenössischen Geschichtsschreibung wohl beschleunigt oder verzögert, gefördert oder zurückgeworfen werden kann, im Ganzen aber doch von ihnen unabhängig sich vollzieht. Dies lässt sich gerade auch an den Jahrhunderten zeigen, die der Begründung der Geschichtskunde vorausgehen. Denn der Mythos hat sich bezeichnenderweise gar nicht bis an die durch diese ihm gezogene Zeitgrenze heranzuschieben vermocht. Sein Stoff beginnt schon wenige Generationen nach dem Trojanischen Krieg, das heißt historisch in Zahlen sowohl der antiken als auch der modernen Zeitrechnung ausgedrückt, noch vor der Jahrtausendwende in den dünnen Streifen der nach unten überbrückenden Stammbäume zu versickern. Mit dieser Zeit bereits endete praktisch also der von den Mythographen später zusammengestellte geschichtliche Stoff. Ehe Herodot in der Zeit zwischen etwa 450 und 430 durch eigene Sammelarbeit aus mündlicher Kunde die Grenze der griechischen Geschichte von unten her bis in die Zeit um 700 v. Chr. hinaufschob, lag zwischen dem Bereich des Mythos und den gegenwartsnahe erinnerten Perserkriegen ein gewaltiger, in seiner historischen Ganzheit vom griechischen Geschichtsbewusstsein ignorierter Zeitraum, eine Lücke, die auch Herodot nicht mehr ganz schließen konnte, oder vielleicht besser gesagt: nicht schließen wollte, weil er selbst offenbar doch ein Gefühl für den qualitativen Unterschied zwischen mythischer und historischer Überlieferung besaß. Was freilich in diesem historischen Niemandsland von selbst gewachsen war, das waren mündliche Lokaltraditionen, halb legendärer, halb historischer Natur, vor allem die Gründungsgeschichten und Kulte der einzelnen Städte und Landschaften betreffend, wozu die ständigen Um- und Neusiedlungen griechischer Volkstumsgruppen in diesem »Zeitalter der Kolonisation« dauernd neuen Anlass boten. Einige von ihnen wurden im 7. und 6. Jahrhundert auch in Epen gefasst, deren schwacher Nachhall nicht für eine besondere Fruchtbarkeit und Bedeutung dieser Entwicklungsstufe zeugt. In Prosa aufgeschrieben wurden auch sie offenbar zu allermeist erst in und nach der Zeit, in der Herodot in seinem zeitlich und räumlich umfassenden Werk den Rahmen spannt, der sie zusammenhalten kann: im fünften Jahrhundert unserer Zeitrechnung.
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