Der Planet Venus und seine Kinder - Dietmar Dressel - E-Book

Der Planet Venus und seine Kinder E-Book

Dietmar Dressel

4,6

Beschreibung

In diesem Roman lesen sie etwas über die Schöpfung, oder Gott, wie manche auch dazu sagen. Wie entstand sie, und wo existiert sie? Unser Universum - ist es endlich? Was ist nach dem Urknall passiert? Venus, ein kleiner Planet am Rande einer Galaxis, entwickelt sich gut, was man von seinen denkenden Zweibeinern nicht sagen kann. Sie raffen, was sie raffen können, sind neidisch bis zum abwinken und bringen sich mit dem Feuer der Sonne grausam gegenseitig um. Am Ende gelingt es einer kleinen Gruppe von ihnen auf der Erde zu landen, die noch in den Anfängen einer ganz einfachen, menschlichen Entwicklung steckt. Was werden die wenigen klugen Venusianer mit ihrem Wissen unternehmen? Wollen sie den Erdbewohnern dabei helfen sich friedlich zu entwickeln, oder wird die Abschlachterei von neuem beginnen? Lesen sie das im II. Teil der Trilogie: Der Zweck unseres Lebens Dem Autor gelingt es, trotz der schwierigen Thematik, glaubhaft und spannend eine fantastische Geschichte zu erzählen. Es werden möglicherweise auch viele neue Fragen auftreten, was der Autor so sicherlich auch beabsichtigt hat.

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DD

Die Gegenwart zeigt uns die Fehler der Vergangenheit, damit wir die Zukunft besser gestalten können.

Der schlechte Teil der Vernunft ist, in Blindheit zu handeln.

Für die Einsicht in Liebe zu handeln, muß man einen anstrengenden Weg gehen.

Die Sehnsucht ist die Triebfeder allen Geschehens.

Dietmar Dressel

Zum Roman

In diesem Roman lesen sie etwas über das „geistige Sein“, eingebettet in der „geistigen Energie“. Wie entstand es und wo existiert es? Das materielle Universum, ist es endlich?

Venus, ein kleiner Planet am Rande einer Galaxis, entwickelt sich gut, was man von seinen Venusianern nicht sagen kann. Sie raffen, was sie raffen können, sind neidisch bis zum abwinken und bringen sich mit dem Feuer der Sonne grausam um.

Am Ende gelingt es einer kleinen Gruppe von ihnen auf dem Planeten Erde zu landen, der noch in den Anfängen einer ganz einfachen, menschlichen Entwicklung steckt. Was werden die wenigen klugen Venusianer mit ihrem Wissen unternehmen? Wollen sie den Erdbewohnern dabei helfen sich friedlich zu entwickeln, oder wird die Abschlachterei von neuem beginnen? Lesen sie im II. Teil der Trilogie: „Der Mensch und die Schöpfung“, den Roman:

„Der Zweck unseres Lebens“

Dem Autor gelingt es, trotz der schwierigen Thematik, glaubhaft und spannend eine fantastische Geschichte zu erzählen. Es werden möglicherweise auch viele Fragen auftreten, was der Autor so sicherlich auch beabsichtigt hat.

Mehr Informationen unter BoD Verlag

www.bod.de

Inhalt

Meine Geburt

Eine stürmische Kindheit

Die Geburt meiner Kinder

Warum haben sie immer nur Hunger

Ein kosmisches Gespräch

Ich werde krank

Ein gefährliches Experiment

Muss ich sterben

Meine Kinder auf der Flucht

Meine Geburt

Ich erwache im Dunkeln, weil die Vögel sich regen, ein Murmeln

in den Bäumen, das Flattern der Flügel. Es ist der

Morgen meiner Geburt, der erste von vielen.

Löwen brüllen über Tempel, und die

Erde bebt. Aber es ist nur das

Morgen, das Wache

hält über das Heute.

Ägyptisches Totenbuch

Ich spüre eine machtvolle Kraft um mich herum, und kann sie nicht beschreiben. Jeden Augenblick, so empfinde ich jedenfalls meine Situation, werde ich davon geschleudert. Ist das alles wegen mir? Oder ist da etwas in Bewegung geraten, von dem ich nur ein winziger kleiner Teil bin?

Das einzige, was ich wirklich fühle, ist eine bedrückende Enge. Ich kann mich kaum bewegen. Die unglaubliche Hitze, die mich fast an den Rand der Verzweiflung bringt, wird immer unerträglicher. Es fehlt nicht mehr viel, und ich verbrenne vielleicht?.

Ich will aber nicht im Universum verglühen, da könnte ich mir ja meine Geburt sparen. Leben will ich! Wie komme ich bloß von hier weg, und das möglichst schnell und wenn es geht, auch sehr weit von diesem unheimlichen Ort. Von wegen Geburtsidylle.

Nanu, was passiert denn jetzt auf einmal?! Ich fange an mich um mich selbst zu drehen. Das Tempo wird immer schneller. Was soll denn das werden? Und überhaupt? Irgendwie habe ich das Gefühl, immer schwerer zu werden. Noch vor kurzer Zeit kam es mir so vor, als schwebe ich wie ein leichter Nebel durch das Universum. Je weiter ich ziehe, umso mehr verspüre ich das Gefühl, dass mich mein zunehmendes Gewicht erdrücken könnte. Na, wenigstens ist es nicht mehr so heiß um mich herum. Hoffentlich finde ich in dem ganzen Durcheinander einen Platz, an dem ich in Ruhe und Gelassenheit meine Bahn ziehen kann. Ein paar warme Strahlen auf meiner zarten Außenhaut könnten dabei auch nichts schaden. Vorher muss ich allerdings noch unbedingt den ganzen Geburtenstaub loswerden, sonst wird nichts mit molliger Gemütlichkeit auf meiner Haut.

“Mit jeder Geburt eines Planeten wird etwas Neues im materiellen

Universum geschaffen, was es so noch nicht gegeben hat.“

Dietmar Dressel

Wenn ich nur wüsste, wie ich das machen soll? Ich werde mich mal auf den Weg zu den riesigen Wolken machen, vielleicht ziehen die mir beim Vorbeisausen den staubigen Dreck von meinem schönen Körper. Hoffe ich doch wenigstens. Die leben ja von diesem Zeug. Wie sehe ich denn sonst aus? Eingehüllt in lauter grauer und schmutziger Luft. Also, darauf kann ich echt verzichten.

Seit einiger Zeit zieht mich eine geheimnisvolle Kraft zu einem kleinen Lichtfleck der, je näher ich komme, immer heller wird. Sah er am Anfang so aus wie ein kleiner winziger Punkt im großen Universum, wird die kleine Kugel, und eine Kugel ist es, immer größer und größer. Wenn ich weiter darauf zurase, werde ich mit diesem Feuerball einen heftigen Zusammenprall erleben. Na, na – irgendwo sollte doch jemand sein, mit dem ich darüber reden könnte.

„Hallo, wo immer du auch bist, bitte lass das, ich will mit Niemandem zusammenstoßen. Könntest du bitte so nett sein, und dafür sorgen, dass ich vorbei fliege? Ich mein ja nur!“

„Kaum bist du auf der Welt, schon fängst du an zu schreien! Was macht dich denn so ängstlich?“ „Danke, dass du da bist! Siehst du zufällig das was ich sehe?“ „Natürlich! So eine große Feuerkugel ist ja nicht zu übersehen. Solche hellen, runden Körper nennt man in diesem materiellen Universum „Sonnen“. Und damit du mich nicht unnötig danach fragen musst, was eine Sonne ist, erkläre ich dir das kurz:

„Eine Sonne nennt man auch Stern. So ein Stern ist ein gewaltiger, natürlicher Fusionsreaktor. Er produziert sehr viel Licht und Wärme tief in seinem Inneren. Das geschieht durch heftige Energieumwandlungsprozesse von verschiedenen Stoffen. Verursacht wird das, weil die gewaltigen Massen der äußeren Sternschicht im Zentrum so eines Sterns für ausreichend hohe Temperatur- und Druckwerte sorgen.“

„Aha, habe ich nicht verstanden, aber ich werde darüber nachdenken. „Entschuldige bitte, wer bist du eigentlich? Und wieso verstehst du mich?“ „Deine Fragen sind leicht zu beantworten. Ich bin ein Geistwesen aus dem „geistigem Sein“, eingebettet in der „geistigen Energie“. Du kannst „ES“ zu mir sagen.“ „Klingt gut und lässt sich leicht merken. Ich habe mir auch einen Namen zugelegt. Du kannst „Venus“ zu mir sagen. Der Name gefällt mir ganz gut.“ „Einverstanden! Und was das „Verstehen“ betrifft. Ich verstehe nicht deine Sprache, sondern ich kann geistig fühlen, was du alles so denkst! Zurück zu deinem kosmischen Problem!“

„Ihr zwei, also die große helle Sonne und du seid hier ja nicht allein.“ „Und wo sind bitte die anderen alle, „ES“?“ „Du hast in diesem riesigen großen Raum sieben weitere Planeten.“ „Entschuldige bitte, „ES“, ich sehe hier nur die leuchtende Kuller. Und wo sind die anderen, von denen du gesprochen hast?“ „Von deiner Art leben noch drei Planeten in der Nähe dieser schönen gelben Sonne. Es gibt zwar auch noch vier andere Planeten, aber deren Kreisbahn sind sehr weit weg von dir, und sie sind in ihrer Art völlig anders als ihr vier, die ihr euch hier in der Nähe der Sonne bewegt.“ „Wieso sind sie anders, „ES“?“

„Weißt du, liebe Venus, es werden Planeten geboren, die mögen es schön warm, so wie du. Und dann gibt es Planeten, die brauchen, um leben zu können, sehr viel Platz. Und mit der Wärme haben sie es nicht so.

In deiner Nähe kreist der Planet Mars, der Planet Merkur und der Planet Erde. So sind jedenfalls ihre Namen.“ „Das ist gut! Dann bin ich nicht so allein, so wie ich dachte. Nur sehen kann ich keinen von ihnen.“ „Hab Geduld, Venus, mit der Zeit wirst du sie finden. Der Planet Erde ganz in der Nähe deiner Bahn, ist fast so gebaut wie du. Ihr seid euch beide ziemlich ähnlich. Nicht weit entfernt von dir ist der Planet Mars. Er ist in seiner Art etwas ruppig, aber sonst ganz zugängig. So wie ich das sehe, entwickelt sich der Planet Merkur, der vierte in eurem Bund, zu einem richtigen Eigenbrötler.

Ihr werdet es nicht leicht haben, mit ihm eine enge kosmische Verbindung zu halten. Er wird so ein richtiger Einzelgänger werden, vermute ich jedenfalls!“ „Danke, „ES“, jetzt kenne ich wenigstens meine „Familie“ und an der Sonne bin ich auch vorbei. Möchte mich mit ihr wirklich nicht anlegen. So groß wie sie ist, bleibt es bestimmt nicht nur bei kleinen Beulen auf meiner hübschen Kuller.“ „Du solltest ständig darauf achten, Venus, dass dein Abstand zu ihr so ist, dass du keinen Schaden nehmen kannst. Es wird die Zeit kommen, wo du in sie eingehen wirst, das dauert aber noch sehr, sehr lang. So, jetzt Schluss damit! Brauchst du mich noch? Ich habe nämlich noch viele andere Planeten, die meinen Rat brauchen?“ „Nein, „ES“, und danke für deine Hilfe!“

Nanu, wieso werde ich plötzlich so langsam? Ich will nicht wieder zurück, wo ich herkam, und bin heilfroh, dass ich diesen Glutball hinter mir habe. Also nein! Bitte nicht! Das kann in meinem Leben doch nicht so weitergehen, dass ich ständig an der hellen Kuller, oder wie „ES“ sie bezeichnete, Sonne, vorbeifliege. Immer nur entlang an der heißen Kugel, hin und her. Der Abstand zwischen uns beiden wird auch immer geringer, na wenn das mal gut geht. Ich komm einfach nicht weg von ihr, und näher komme ich seit einiger Zeit auch nicht mehr. Schon sehr komisch! Zusehens rase ich nicht daran vorbei, sondern lass mich von ihr einfangen, und dreh mich schön behutsam um mich selbst, und so, wie ich das merke, auch um die helle Sonne herum.

Damit bekommt ja jeder Fleck auf meinem Körper regelmäßig Wärme und Licht ab. Nicht übel! Frag mich mal einer, wie das geklappt hat, ich weiß es nicht. Das Geistwesen „ES“? Klar, der weiß das natürlich. Hätte mir ruhig einen Tipp geben können.

Gar nicht so ungünstig, dieser Zustand. Zu schnell bin ich nicht, sonst fliege ich wieder von ihr weg, aber auch nicht zu langsam, damit ich nicht mit ihr zusammenpralle. Außerdem merke ich, wird es auf meiner Außenhaut angenehm warm. Na endlich! Die Hitze war ja fast nicht mehr zu ertragen. So könnte ich mir mein Leben vorstellen, und wer weiß, was sich durch die mollige Wärme auf meinem Körper alles so entwickeln wird.

Eine stürmische Kindheit

Ist nicht die Kindheit der verborgene Keim, aus welchem nach

und nach der reiche Baum des Lebens mit allen seinen

Leiden und Freuden sich auseinanderschlägt?

Johann Peter Hebel

Wenn mich jemand so sehen sollte, wird er vermutlich sagen: „Eine gut aussehende große Kugel, mit einer tollen Figur.“ Ich glaube, meine äußere Erscheinung ist bestimmt gut anzuschauen. In mein Inneres kann ja keiner hinein sehen. Außerdem ist es dort drinnen ziemlich heiß. Was es da zu gucken geben soll, weiß ich auch nicht. Na, so toll wird das sicherlich auch nicht sein, vermute ich mal. Schön rund und fest bin ich. Keine Staubwolken um mich herum, nur schöne warme und helle Strahlen, die von der Sonne kommen. Damit auch meine ganze Oberfläche in den Genuss dieses Lichtes und der Wärme kommt, dreh ich mich gleichmäßig nicht nur um die Sonne, sondern auch um mich selbst.

Mein Weg um die Sonne hat sich stabilisiert. Wir sind, praktisch gesehen, eine für beide Seiten zufrieden stellende Gemeinschaft eingegangen, die möglichst lange halten sollte, hoffe ich doch wenigstens.

Was meinte „ES“ eigentlich damit, ich sollte mich mit dem Planeten Erde näher anfreunden. Vielleicht weil er nahe an meiner Kreisbahn seine Bahn zieht und auch ungefähr so groß und so gut gebaut sein soll wie ich. Am besten wird sein, ich kümmere mich erstmal um meine eigenen Belange, das andere rennt mir ja nicht davon. Wohin sollten wir auch fliegen, die Sonne hält uns ja fest.

Seit einiger Zeit verspüre ich auf meiner Oberfläche heftige Aufschläge. Ziemlich große Brocken fallen auf meine Außenhaut, und machen sich dort breit. Manche Sachen fühlen sich für den ersten Moment kalt an, das Gefühl lässt aber nach einiger Zeit wieder nach. Wenn ich das richtig empfinde, entstehen auf meiner gesamten Oberfläche große Massen, die sich nass anfühlen. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, Schmerzen empfinde ich jedenfalls nicht. Ich werde mal nach „ES“ rufen. Ich verstehe das alles nicht, möchte es aber gern wissen wollen damit ich weiß, was auf meiner schönen Oberfläche alles so vor sich geht.

„Hallo, lieber „ES“, könntest du dir bitte etwas Zeit für mich nehmen. Bei mir geschehen gewisse Dinge, von denen ich gern wüsste, ob sie mir schaden, oder ob ich sie vielleicht später einmal verwerten kann, und bestimmten Entwicklungsprozessen auf meiner Oberfläche auch zugutekommen werden?“

Es vergehen einige kosmische Zeiteinheiten, und die eigenartigen nassen Massen, so wie sie Venus empfinden kann, werden immer größer, und der mentale Ruf zu dem Geistwesen „ES“ immer ungeduldiger. Endlich kann sie seine ruhige gedankliche Stimme erkennen.

„Warum bist du nur so schrecklich ungeduldig, hier bin ich doch! Also, liebe Venus, was bringt denn deine Unruhe und deine Sorgen so zum kochen?“ „Endlich, danke dass du für mich Zeit hast. Kannst du mir bitte erklären, was alles so mit, und auf mir geschieht, und vielleicht noch geschehen wird?“ „Ich verstehe deine Befürchtungen gut. Nehmen wir uns beide die Zeit, damit ich dir erklären kann, was in deiner unmittelbaren Nähe, und auf dir selbst, sich in nächster Zeit entwickeln und zutragen wird.“ „Sag mal, „ES“, woher weißt du das alles?“ „Aber Venus, ich bin doch ein Geistwesen und sehe jederzeit die ständigen Veränderungen im materiellen Universum. Hast du das vergessen?“ „Entschuldige bitte. Also gut, dann fang mal an mir möglichst verständlich zu erklären, was mit mir geschieht. Wenn es mir zu schwer wird, schrei ich.“ „Das darfst du, aber bitte nicht zu laut.“

Das Geistwesen „ES“ erklärt dem Planeten Venus, welche großen und weitreichenden Veränderungen auf, und um den Planeten Venus in naher kosmischer Zukunft geschehen werden. Und inwieweit das gegebenenfalls auch Folgen haben wird.

Für kosmische Verhältnisse bist du noch eine ziemlich heiße Kugel, und die vielen Aufschläge die du verspürst, sind große Brocken aus fester Materie, die auf deiner Oberfläche aufprallen, und damit deine Temperaturen noch weiter aufheizen. Große Kolosse aus Eis, die ebenfalls auf deiner Außenhaut aufschlagen, sorgen allerdings dafür, dass sich deine heiße Oberflächentemperatur langsam abkühlen kann damit entstehen kann, was ja entstehen soll.

„Und was soll auf mir, wenn ich das mal so sagen darf, sich alles so entwickeln?“ „Über dieses Thema unterhalten wir uns ein anderes Mal. Jetzt ist es dafür noch zu früh, und du zu jung dafür. Jetzt frag nicht gleich warum das so ist, es ist so! Genau genommen, bist du ja noch ein Kind, also liebe kleine Venus, alles zu seiner Zeit. So, jetzt aber weiter im Text!“

Wir waren bei den Temperaturen auf deiner Oberfläche stehen geblieben. Die großen Eismassen, die auf dir einschlagen schmelzen, und bilden weitreichende Wasserflächen. Ich nenne sie einfach mal Urozeane. Eine wichtige Voraussetzung, damit winziges Leben in einer möglichst großen Artenvielfalt entstehen kann. Was ich damit meine, erkläre ich dir später. In naher Zukunft wird sich dein Äußeres ganz erheblich verändern, das ist jetzt schon erkennbar.

„Nein! Sehe ich dann vielleicht aus, wie so ein altes Ungeheuer von einer Gesteinskugel?“ „Aber nein, Venus! Deine Außenhaut bleibt nicht mehr so heiß und relativ glatt, sondern wird romantischer. Jetzt gib Ruhe, und frag mich bitte nicht, was Romantik ist. Lass mich weiter erklären.“

Die Oberfläche deines Äußeren wird vorwiegend aus großen gewellten Ebenen, mit nicht besonders hohen Bergen bestehen. Diese festen Flächen werden mehr als die Hälfte deiner gesamten Oberfläche bedecken, und dich noch ansehnlicher aussehen lassen als jetzt. Die übrigen Teile deiner Oberfläche werden mit Wasser ausgefüllt. Damit bekommst du eine angenehme Oberflächentemperatur, die für entstehendes Leben sehr wichtig sein wird.

Damit du und der Planet Erde euch nicht so sehr von einander unterscheidet, damit meine ich, dass ihr beide ja ähnlich aussehen sollt, wird sich bei dem Planeten Erde die Oberfläche, also die äußere Erscheinung, ähnlich entwickeln wie bei dir.

„Wärest du damit zufrieden, liebe kleine Venus?“ „Ja, ich denke schon! Die Vorstellung, ich sei das kleine hässliche Kullerchen, und meine liebe Erde ein hübscher bunter Ball, würde mich nicht begeistern. Und wer weiß, vielleicht kann das viele Leben, das ja wie du sagst, dann bei uns entstehen wird, miteinander spielen und sich austauschen. Na, mal sehen! Ich werde es ja erleben, sagst du jedenfalls.“ „Das wirst du, und glaub mir, so viel kann ich dir schon verraten, langweilig wird das für euch beide bestimmt nicht.

Manchmal entwickeln sich solche Lebewesen auch anders, als wir annehmen, und stellen großen Unfug an, gelinde ausgedrückt!“ „Wie meinst du das, „ES“?“ „Lass dir das so erklären!“

Wie du ja aus unseren Gesprächen bereits weißt, wurdest du im materiellen Universum geboren, und wirst möglicherweise für eine sehr lange Zeit dort leben.

Alles was sich auf und in dir entwickelt, kleine Venus, ist so aufgebaut, dass sich alles in seiner Gesamtheit gegenseitig unterstützt und sich ergänzt, so dass du eigentlich nicht krank werden kannst, oder bei besonders schlimmen Situationen vielleicht sogar sterben müsstest. Nun entfalten hie und da einige Lebewesen, die sich aus dem komplexen Leben entwickeln können einen Hunger nach jeder Art von Materie, was dir und auch dem Planeten Erde ganz erheblichen Schaden zufügen könnte.

„Das will ich allerdings nicht, „ES“!“ „Es dürfte dir schwer fallen, das zu unterbinden. Wenn es soweit ist, reden wir darüber. So, und nun wieder zu dir und wie es auf deiner Oberfläche weiter gehen wird.“

In der kommenden Zeit wird sich um deinen Planeten eine schützende Lufthülle bilden, damit lebenswichtige Gase, die sich in der nächsten Zeit auf deiner Oberfläche entwickeln werden, nicht ins materielle Universum entweichen. Dort kann sie ja niemand gebrauchen.

Das alles wird einige Zeit andauern, und auch recht stürmisch zugehen. Durch deine optimale Nähe zur Sonne, wird sich auf dir eine warme und lebensfrohe Welt entwickeln. Gleiches gilt natürlich auch für den Planeten Erde. Keine Sorge, es tut nicht weh. Ihr beide könnt, bis sich das alles eingespielt und aufgebaut hat, erstmal ein kleines Schläfchen machen. „Das nehme ich wörtlich, lieber „ES“!“ „Sollst du auch!“

Während sich das Geistwesen „ES“ von Venus zurückzieht, und sich um andere Interessensgebiete kümmert, verzieht sich Venus in eine angenehme friedliche Traumwelt. Der Planet selber schläft natürlich nicht. Auf ihm vollziehen sich gewaltige Veränderungen. Erstmal sorgen ablaufprozessuale materielle Prozesse dafür, dass keine großen Eismassen auf dem Planeten Venus mehr aufschlagen, damit eine gewisse Ruhe auf der Oberfläche eintreten kann. Ganz langsam bildet sich eine Uratmosphäre. Noch fehlen in ihr wichtige Gase wie Sauerstoff, ohne dem sich Leben; gleich welcher Art nicht entwickeln kann. Die bereits formierten Land- und Wassermassen ordnen sich in stabile Formationen, und die langsam sinkenden, noch immer relativ warmen Temperaturen, werden zunehmend für das entstehende Leben erträglicher und sind damit eine gute Voraussetzung für vielseitige Entwicklungen auf der Oberfläche.

Wenn der Planet Venus, bei seinen Bemühungen, den richtigen Abstand zur Sonne zu finden, nicht so viel Geduld bewiesen hätte, und bei den teilweise wilden Bewegungen die Distanz etwas geringer ausgefallen wäre, könnte sich die Entstehung von ersten Spuren des Lebens nicht fortsetzen. Die Temperaturen wären zu heiß geworden, und das viele Wasser, die Quelle für die Entstehung von Leben, wäre verdampft.

In der Nähe des Bodens von größeren Gewässern, nahe an Vulkanen, bemühen sich derweil zaghaft kleinste organische Verbindungen zu einem winzigen Organismus zusammen zu wachsen. Dadurch bilden sich die ersten Spuren von Leben. Bakterienkolonien erblicken, im übertragenen Sinne betrachtet, das Licht der Welt.

Mit Hilfe der Photosynthese wird im zunehmenden Maße freier Sauerstoff gebildet, der sich in den natürlichen und ausgedehnten Speichern in der Atmosphäre ansammeln kann. Dank dieses Gases entwickeln sich immer mehr Bakterien mit unterschiedlichen Lebensformen und verbreiten sich über die ganze Venusoberfläche. Der Beginn des Lebens öffnet seine Tore.

Langsam könnte der Planet Venus, wenn er nicht gerade schlafen würde, die ersten sichtbaren Spuren des Lebens fühlen, und wie es emsig bemüht ist, sich zu entwickeln und zu verfestigen. Es ist die aktive Zeit des Lebens, in der sich eine große Vielfalt entwickeln wird. Lebewesen, die mit ihrer Umgebung gut zurechtkommen, entfalten sich prächtig und gewinnen die Oberhand. Andere, deren Lebensgrundlage im Wasser und auf der Bodenkruste schwindet, und die Veränderungen nicht verkraften, müssen sterben. Besonders in den großen Urozeanen, können sich bei guten Lebensverhältnissen immer größere Tiere ausbreiten. Die Vielfalt der Arten nimmt explosionsartig zu, und schafft bereits eine erkennbare Ordnung dafür, weshalb wer für wen da sein könnte, und welchen Zweck die unterschiedlichen Lebensformen erfüllen werden.

Vieles geschieht noch sehr experimentell, und nicht immer kann jede Lebensform überleben. Das muss so sein, denkt vermutlich Venus. Einen gewissen Spielraum zum Ausprobieren muß man der Entstehung des Lebens schon geben. Das fördert die Artenvielfalt und lässt auch den Schwachen eine gewisse Chance.

Nicht der Trieb unbedingt zu existieren sorgt dafür, was sich entwickeln kann und was nicht, sondern einzig und allein der Nutzen, den jedes einzelne Lebewesen für das andere erbringen kann, bestimmt darüber, ob es weiter leben wird, oder untergehen muss.

Schon kann man in den großen Ozeanen fischähnliche Lebewesen mit stark ausgebildeten Gebissen entdecken, die sich in räuberischer Art und Weise über ihre kleineren Artgenossen hermachen. Das scheint erstmal im hohen Maße nach einer großen Ungerechtigkeit zu schreien, ist es aber nicht. Die großen Fresser können nur existieren und sich entwickeln, weil ihnen ihre Umwelt Nahrung bietet. Und die Kleinen brauchen ein Korrektiv, damit sie sich nicht unkontrolliert vermehren können. Der Lebensraum soll ja für alle da sein. Eine Bedingung, auf die ein geschlossenes System, wie zum Beispiel ein bewohnbarer Planet, achten sollte. Wenn Lebewesen, gleich welcher Art, meinen das tun zu können was sie wollen, führt das zur Vernichtung ihrer Lebensgrundlage.

Auf einigen Stellen der Landmassen kann man die ersten zaghaften Bemühungen erkennen, wie sich Pflanzen und pflanzenähnliche Gebilde entwickeln. Die Vielfalt wird bereits üppiger, und ihr Wuchs beträgt bei einigen Arten beachtliche Ausmaße. Diese Entwicklung geht an verschiedenen Lebewesen im Wasser nicht unbemerkt vorüber, und einige beginnen sich mit dem noch unbekanntem Medium Land vertraut zu machen. Nicht immer geht das für einige gut aus, und sie verlieren ihr Leben, oder sterben gänzlich aus. Andere wiederum kommen sehr gut mit ihrer neuen Umgebung aus und vermehren sich prächtig.

Um sich fortzupflanzen, benötigen die Pflanzen Helfershelfer, die sie meist in der Tierwelt finden. Kommen die mit der raschen Entwicklung der Pflanzen nicht nach, oder sterben aus, durch welche Gründe auch immer, ist das für die stürmische Entfaltung der üppigen Pflanzenwelt nicht besonders vorteilhaft. Sie müssen sich dann um andere Geburtshelfer kümmern, und wenn die nicht zu finden sind, wird das weitere Wachstum ganz erheblich beeinträchtigt und verlangsamt sich spürbar.

Es ist für beide Seiten, für die Pflanzen und für die Tiere nicht immer leicht, in der noch unruhigen und unbeständigen Umwelt den richtigen Platz zu finden, um sich gegenseitig bei der Fortentwicklung beizustehen und zu unterstützen.

Der Pflanzenwuchs entwickelt sich immer stürmischer, und erobert, dank der fleißigen Unterstützung bestimmter Tierarten, die den Samen bis in weit entfernte Gebiete transportieren können, große karge Landmassen, die bisher noch nicht von der Pflanzenwelt besiedelt wurden. Das alles trägt dazu bei, dass sie sich immer besser ausbreiten kann. Auf diese Weise entstehen die ersten größeren Wälder, die wiederum eine verlockende Basis für die Tiere bilden, die hier Nahrung und Schutz finden und sich vermehren und weiter entwickeln werden.

Ziel dieser prozessualen Entwicklung ist es ja, Lebewesen entstehen zu lassen, die am Ende ihrer Entwicklung zu einem eigenen Erkennungsprozess gelangen, und sich möglicherweise zu denkenden körperlichen Lebewesen der höheren geistigen Ordnung herausbilden werden.

„Wir alle sind nur eine weiterentwickelte Art von Affen, auf einem

unbedeutenden Planeten eines sehr durchschnittlichen Sterns.

Aber wir können das Universum verstehen. Das macht

uns zu etwas sehr Besonderem.“

„Wir laufen Gefahr, uns aus Gier und Dummheit selbst

zu zerstören.“

„Zu fragen, was vor dem Beginn des Universums war,

ist so sinnlos wie die Frage: Was ist nördlich

vom Nordpol.“

Stephen Hawking

Die Geburt meiner Kinder

„Der Schmerz der Geburt von denkenden körperlichen Lebewesen

der höheren geistigen Ordnung ist die Geburtenhilfe des

„geistigen Seins“, eingebettet in der

„geistigen Energie“.

Dietmar Dressel

Und wieder bemüht sich Venus mit einem großen Korb voller Fragen das Geistwesen „ES“ zu erreichen, das sich, trotz kräftiger Rufe nach ihm, nicht melden will. Sie bräuchte dringend Antworten auf viele wichtige Fragen. Wo bleibt er nur! Immer wenn ich ihn nötig habe, hat er vermutlich keine Zeit und überhaupt Zeit? Was ist das schon wieder für ein Gebilde?

„Na, so schwer ist das doch mit der Zeit nicht zu verstehen, Venus. Entweder du hast sie, oder sie hat dich und manchmal hast du sie eben nicht. Und so wie du dich eben benimmst, hast du sie vermutlich nicht.“ „Ach, da bist du ja! Also, wie ist das mit der Zeit?

An dem was du sagst, ist ja tatsächlich was dran. Immer wenn ich dich gern in meiner Nähe hätte, geht mir die Zeit ab. Ich weiß zwar nicht wohin sie verschwindet, aber sie ist weg wenn ich sie brauche.“ „Zeit kannst du nicht so einfach mir nichts dir nichts verschwinden lassen, oder an dich anketten. So lässt sie nicht mit sich umspringen, kleine Venus. Entweder du nimmst sie wirklich ernst, oder du tust es nicht. Dann allerdings treibt sie dich vor sich her.“ „Ach was! Wer treibt hier bitte wen vor sich her?“ „Dann schrei halt nicht ohne Unterlass ständig nach mir, und übe dich so lange in Geduld, bis ich mich bei dir melde.“ „Also gut! Was ist denn das nun schon wieder, Geduld?“ „Jetzt bleiben wir erstmal bei der Zeit, kleine Venus. Für dich und für viele andere, ist es der absolute