Der Rattenfänger von Hameln - Julius Wolff - E-Book
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Julius Wolff

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Beschreibung

Julius Wolffs 'Der Rattenfänger von Hameln' ist eine faszinierende Neuerzählung des berühmten deutschen Märchens. Wolff fängt die düstere Atmosphäre des mittelalterlichen Hamelns perfekt ein und verwebt geschickt Elemente von Mystik und Realismus. Der Roman zeigt einen einzigartigen literarischen Stil, der die Leser in die Welt des rätselhaften Rattenfängers und seiner mysteriösen Machenschaften eintauchen lässt. Die Geschichte des Rattenfängers wird von Wolff mit einer modernen Perspektive neu interpretiert, die sowohl Spannung als auch Nachdenklichkeit vermittelt. Der Autor schafft es, die Leser mit seiner fesselnden Erzählung und seinem packenden Schreibstil zu begeistern. Julius Wolff, ein bekannter deutscher Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, war bekannt für seine Werke, die tiefe Gesellschaftskritik und psychologische Einblicke enthielten. 'Der Rattenfänger von Hameln' ist kein bloßes Märchen, sondern eine allegorische Darstellung von Macht, Verführung und Konsequenzen. Wolffs intensive Auseinandersetzung mit menschlichen Abgründen macht dieses Werk zu einem faszinierenden Leseerlebnis für alle, die an anspruchsvoller Literatur interessiert sind. Dieses Buch ist ein Muss für alle Liebhaber von klassischer deutscher Literatur, die nach einer herausfordernden und gleichzeitig unterhaltsamen Lektüre suchen.

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Julius Wolff

Der Rattenfänger von Hameln

Die bekannteste deutsche Sage

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2017 OK Publishing
ISBN 978-80-272-1060-2

Inhaltsverzeichnis

Allen lieben Spielleut

Allen lieben Spielleut

Inhaltsverzeichnis

Ihr lieben Spielleut allesammt, Ob arm, ob Schätze sparend, Wie Ihr auch heißt, woher Ihr stammt, Ob seßhaft oder fahrend, Ihr Sinner und Erzähler all, Poeten, Troubadoure Und Musikanten überall, Nehmt hin die Aventiure.

Die Ihr trompetet und posaunt Und quinkelirt und zimpert, Paukt, trommelt, rasselt und rasaunt Und fingert, knipst und klimpert, Ob Flöte oder Clarinett, Ob Brummbaß oder Geigen, Ob Harfe oder Hackebrett Ihr klingen laßt zum Reigen,

Und die Ihr singet hochgemuth – Wie ist doch gottbegnadet, Wer in der eignen Töne Fluth Die frohe Seele badet! Wer von der edlen Zunft ein Glied Der Spieler und der Sänger – Euch widme ich getrost mein Lied Vom Ham'ler Rattenfänger.

Ist eine alte Stadtgeschicht, Halb spaßhaft und halb schaurig, Wär' nur das letzte Ende nicht, Ihr Brüder, gar zu traurig. Manch seltne Chronik schlug ich auf, Urkunden, Pergamente, Daß ich erführ' der Dinge Lauf, Sie recht bei Namen nennte.

Doch nirgends giebt es im Archiv Für Forscher was und Finder, Als daß ein Pfeifer kam und rief Die Ratten und die Kinder. Ein Spielmann war er, so wie wir, Fuhr durch das Reich die Straßen, Sang, spielte, küßte, so wie wir, Kühn über alle Maßen.

Und daraus ich dies Lied ersann, Wie ich mir das so dachte, Jedweder macht es, wie er kann, Ein Schelm, wer's besser machte! Hier sitze ich am Meeresstrand Und höre Wellenrauschen, So mögt, Gesellen, Ihr im Land Nun meiner Märe lauschen.

Mit vollen, weißen Segeln zieht Ein Schiff am Horizonte, Daß doch auch so führ' mein Lied, Daß so das Glück ihm sonnte! Ich gab ihm lust'ge Zeichen schon, Die kommen ihm zu Statten, Es führt die Fiedel am Gallion

In dem Rathhaussaal zu Hameln Tagt des Raths Wohledle Weisheit. Dicke Mauern, deren Pfeiler Hochgeschwungne Bogen tragen, Gürten die gewölbte Halle. An der Decke ist der Himmel Abgemalt mit Mond und Sternen; Wie die Sonne aus den Wolken Strahlt herab das Gottesauge Deß zum Zeichen, daß auch Alles, Was in diesem Saale vorgeht, Der Allgegenwärt'ge schauet. An der Wandung breit'ster Fläche Ist des heiligen Bonifacii, Dem das alte Stift geweiht ist, Irdische Mission geschildert, Wie die Heiden er bekehret, Hier die Donnereiche fället, Dort von Friesen wird erschlagen. Und in einem andern Felde, Wie Bernhardus, Graf von Bühren, Von Angarien auch genannt wohl, Und Christina, seine Gattin, Mit dem schatzbeladnen Esel Betend stehen und geloben, Eine Kirche da zu bauen, Wo sich Bruder Langohr müde Oder faul zur Ruhe strecke. Hier just blieb der Esel liegen, Und auf so geweihtem Boden Gründeten sie Bonifacio Eine Stätte, die mit Mönchen Aus dem Orden Benedicti Segenspendend er besetzte. Eine kleine Stufe höher, Als des Saales grauer Estrich, Abgesperrt durch eine Schranke, Steht der Sitzungstisch des Rathes, Drauf des Heilands Bild am Kreuze Und das Stadtbuch, der Donat, Hameln's Codex statutorum, Um den Tisch im Halbkreis sitzen Auf den lederüberzognen, Hochgelehnten Polsterstühlen Die zwölf Rathsherrn, und den Vorsitz Führt Herr Wichard Gruwelholt, Hameln's wackrer Bürgermeister. Edle Herren sind die Zwölfe, Graue Häupter der Geschlechter, Männer auch in besten Jahren Sind dabei, die Schwert und Lanze Besser, als die Feder führen; In die Stirne hängt das Haupthaar, Wallt auf steif getüllten Kragen, Der den kräft'gen Hals umschließet Und das bärtige Gesicht. Wamms und Mantel zeigen Wohlstand, Nicht gespart sind Sammt und Seide Auf dem feinen Tuch aus Flandern, Und man sieht, bewußt ist jeder Seines Amtes sich und Werthes In der schwierigen Berathung.

Ernste Dinge, schwere Sorgen Stehen auf der Tagesordnung, Und die Wichtigkeit der Sitzung Blickt aus jeder Rathsherrnmiene. Um gemeiner Stadt Vermögen Handelt's heut sich, um den Säckel, Den der Bürgerschaft Erwählte Ihrem braven Monetarius Johann Steneken vertrauten. Eben hat in längrer Rede, Wohl gespickt mit glatten Zahlen, Er vom Stande der Finanzen Ein nicht grade sehr erbaulich Bild dem hohen Rath entwickelt. Näher rückt das Fest Martini, Wo die Stadt dem Herzog Albrecht, Braunschweig's Fürst und Oberlehnsherr Der Vogtei, hat zu bezahlen Vierzig silberne Talente. Sind auch schwere Kriegesschulden Aus der großen Mind'ner Fehde Noch zu tilgen, die um Hameln Einst der Ebersteiner führte Mit dem Bischof Wedekinde, Und die für die Stadt sich schimpflich Wendete und ach! so traurig Mit der Schlacht von Sedemünden. Auch um Herzog Albrecht's Kasse Stand's gewöhnlich nicht zum Besten; Oftmals war die Stadt verpfändet, – So auch jetzt dem Lüneburger – Doch den Pfandschilling zu leisten, Fehlt' es wieder mal dem Lehnsherrn, Und um Brandschatzung zu meiden, Mußte sich der Rath bequemen, An Herrn Otto den Gestrengen" Auch den Pfandschilling zu zahlen. Wie zu tragen solche Lasten, Stritt sich nun der Rechenmeister, Eine spröde Zahlenseele, Scharf und klar wie ein Exempel, Mit Henricus Hogeherte, Der die Zölle und Gefälle Hatte jährlich auszuschreiben Das verdrießlichste der Ämter. Forderte der Monetarius Von dem Zöllner neue Steuern, Weil nicht anders auszukommen, Schalt der Zöllner die Verwaltung Die nicht hauszuhalten wüßte, Hier verschwendete, dort kargte, Aber nie am rechten Orte. Bürgerschaft und Zünfte waren Nicht des Zöllners beste Freunde, Doch im Strauße mit dem Geldmann Steneken, dem Pfennigfuchser, Hatt' er sie auf seiner Seite; »Es geschieht nichts«, hieß es mürrisch, »Für den Schoß, den wir bezahlen, Nirgends sieht man eine Bess'rung Und Verwendung, möchten wissen, Wo das viele Geld mag bleiben.« Also klagten sie und drohten, Hielten Reden auf den Stuben Über ihres Rathes Wirthschaft, Und der Vierundzwanz'ger »Umstand« Paßte scharf ihm auf die Finger. Heute wieder kam's zum Klappen Zwischen jenen beiden Rathsherrn, Und es fielen schwere Worte. Bald der Eine, bald der Andre Sprang vom Stuhl auf im Gefechte; Wenn der Zöllner heftig ausfiel, Braun und blau vor Ärger wurde, Blieb der Geldmann kalt und trocken, Doch mit spitzen Redestacheln Reizte er noch mehr den Gegner. Jeder hatte seinen Anhang Hier am Tische, zu Parteien Schloßen sich die Bundsgenossen, Und es kreuzten sich wie Klingen Ruf und Schelten aller Zwölfe. Mit Herrn Steneken getreulich Hielt es Ludolph Senepmole, War ein Greis, beredt und lebhaft, Und Marquardus de Golterne, Ein geschworner Feind der Zünfte, Welche ihm sein reich gestepptes Wamms aus Bremen nicht verziehen; Bertram Lupus mit der Narbe, Bischöflichen Angedenkens, Brauste auf in jähem Zorne; Tile Scadelant, sein Schwäher, Und sein Vetter Klaus Grobowe Stimmten blindlings immer mit ihm. Auf Herrn Hogeherte's Seite, Der ein Lebemann und selber Großen Aufwand macht' im Hause, Stand nun Giso Senewolde, Edelmüthig von Gesinnung, Doch mit raschem, heißem Blute, Thidericus de Emberne, Stolz und vornehm, aber bissig, Hetzte ihn und gab das Stichwort, Das am meisten jene wurmte Und wie Kipper klang und Wipper; Heftig lärmten Bruno Dives, Amelung de Oldendorpe, Der, wie jedermann bekannt war, Nach dem Ritterschilde strebte, Und Matthias Werengisi, Ein gewalt'ger Mann, der trutzig Sein Baret mit langer Feder Tief sich in die Stirne drückte Und mit Sporen stets einherging. Drohend stieg das Ungewitter, Rothe Zornesadern schwollen, Und ein Stampfen gab's und Toben Daß die Fensterscheiben klirrten. Einer aber hatt' ein Gaudium An dem lichterlohen Brande: Jacob Werner Ethelerus, Hohen Raths gelehrter Schreiber; Außen ließ er sich nichts merken, Wem er Recht gab in der Meinung, Doch er lachte sich ins Fäustchen, Freute sich am Zank und gönnte Jedem recht sein Fett von Herzen, Ja, er hätt' es gern gesehen, Daß sie sich beim Kragen kriegten Und statt scharfer, grober Worte Hageldichte Streiche fielen. Aber kam es auch im Rathe Nicht zum Spruche und Beschlusse, Wie das Geld wohl zu beschaffen, Bis zum Prügeln kam's nun doch nicht; Dem Getöse und Gezänke Macht' ein End' der Bürgermeister, Der mit seines Schwertes Knaufe An die eichne Tafel pochte Und mit Amtes Kraft und Würde Sich nun also ließ vernehmen:

»Ehrenfeste und Fürsicht'ge, Günst'ge, liebe Herrn Collegae! Maßen, wie es hat den Anschein, Wir den Gegenstand des Streites Heute nicht zum Austrag bringen, Lasset uns nichts überstürzen Und die leid'ge Geldnothfrage Auf die nächste Sitzung schieben, Sintemalen eine Sache Hoher Wichtigkeit noch heute Zu erledigen uns obliegt. Männiglich bekannt und ruchbar In der Stadt, die wir regieren, Ist die schrecklich große Plage, Die das überhand genomm'ne Grausliche, vermaledeite Ungeziefer uns bereitet. Ratten, Ratten ohne Ende, Mäuse auch wie Sand am Meere Haben zwischen unsern Mauern Überall sich eingenistet, Hausen frech in unsrer Wohnung, In der Küch' und Kemenate, Auf dem Söller wie im Keller, Nagen uns zu Kopf, zu Füßen, Schlüpfen über unsre Betten Selbst, wenn wir darinnen liegen, Daß wir ihre kalten Schwänze Manchesmal im Antlitz fühlen, Naschen uns an Trank und Speise, Stecken ihre garst'gen Schnauzen In die Schüsseln, Krüg' und Töpfe, Fressen sich in alle Schränke, Wühlen sich durch alle Wände. Sind wir doch hier auf dem Rathhaus Nicht mal sicher vor den Bestien, Saht's wohl nicht vorhin, Ihr Herren, Wie sogar vor unsern Augen Ratten durch den Saal hier tanzten, Und doch war's nicht eben still hier. Nichts schlägt an zu Hülf' und Abwehr, Immer schlimmer wird die Plage Immer größer wird der Jammer, Denn sie mehren sich entsetzlich; Eine echte Rattenmutter Hält, Ihr wißt es, jeden Monat Regelmäßig Wochenstube, Bringt zur Welt dann Siebenlinge. Geht's so fort in dem Verhältniß, Fressen Ratten ja und Mäuse Wahrlich bei lebend'gem Leibe Noch die Haare uns vom Kopfe, Und uns bleibt nichts Andres übrig, Als – damit wir in den Kleidern, Die wir tragen, und Geräthen Diese Pest nicht noch verschleppen – Splitternackend auszuwandern Und die Stadt der Brut zu lassen. Nachts, wenn ich so schlaflos liege, Schlaflos, weil in meiner Kammer Hin und her das hopft und trappelt, Und das Sägen, Raspeln, Bohren Von verfluchten Mäusezähnen Mich nicht läßt die Augen schließen, Hab' ich oft im höchsten Zorne Alles, was ich konnt' erreichen, Schuh und Kleidung, Krug und Leuchter Nach den Ecken schon geschleudert, Brachte doch das Teufelsviehzeug Nimmermehr damit zur Ruhe, Aber mich nur in Verzweiflung, Daß ich lag in Schweiß gebadet. Brauche Umfrag nicht zu halten, Ob's nicht ähnlich Euch ergangen, Ob es Einer anders wüßte; (Alle schüttelten die Köpfe) Also komm' ich nun zur Sache. Gestern hat bei mir gemeldet Sich ein Fahrender, ein Spielmann Scheint er mir von äußrem Ansehn, Sagt, daß er von unserm Elend Unterrichtet und bereit sei, Uns mit seiner Kunst zu dienen, Denn ihm sei die Macht gegeben Über alles Ungeziefer, Wolle uns davon befreien, Wenn er mit des Königs Frieden Dürfe in der Stadt verweilen Und wir mit ihm handelseinig Einen Pakt zu schließen willig. Ich beschied ihn her und hieß ihn Auf dem Gange draußen warten, Bis er vorgelassen werde, Wenn's dem hohen Rath gefällig.« Lauter Beifall tönte ringsum Zu des Bürgermeisters Weisheit, Untermischt mit manchem derben Fluche auf die Langgeschwänzten, Welche sich dadurch mit nichten In dem lustigen Turniere Vor der hohen Rathsversammlung Im Geringsten stören ließen. Und es rief Herr Gruwelholt: »Stadtknecht, führt herein den Fremden!«

Aus der Dunkelheit des Ganges Schritt durch die gewölbte Pforte Langsam in den Saal der Fremdling Und trat höflich sich verneigend Mitten vor den Tisch des Rathes. War ein Mann von schlankem Wuchse, Auf der markigen Gestalt, Die so leicht und doch so sicher In der kleidsam engen Tracht Sich bewegte, lag die Ruhe Und die Kraft des Selbstvertrauens. Um die freie Stirne wehte Was wie Stolz, und aus den lebhaft Sprechenden, entschiednen Zügen Lauerte verschlagne Klugheit. Um das Antlitz, das gebräunte Mit der leicht gebognen Nase Hingen lange, dunkle Locken, Und auf rother Lippe krümmte Übermüthig sich der Schnurrbart. Wachsam unter schwarzen Brauen Funkelten zwei tiefe Augen, Die mit einem schnellen Blicke Scharf wie eines Falken Seher Über die Versammlung blitzten. »Fremder,« sprach der Bürgermeister, »Sagt uns vörderst Euren Namen, Eure Herkunft, Stand und Alter.« »Weiß nicht, Herr, wo ich geboren, Auf der Heerstraß' ist's gewesen In dem Troß auf einer Kriegsfahrt, Ist wohl dreißig Jahr und länger, Bin ein Bankert, – nicht verschweig' ich's – Kannte Vater nicht und Mutter; War ein Reitersmann der Eine, Aber frei und ritterbürtig, Der im tiefen, nassen Graben Irgend einer Burg mag faulen, Und die Andre mußt' ihr Leben Lassen, als das meine anfing. Doch die Alte, die mich aufzog, Sagte, schön sei sie gewesen, Habe Lieder singen können, Wie kein andrer Mund auf Erden. Was die Alte davon wußte, Hat sie später mich gelehret Und dazu manch weises Sprüchlein, Denn die Kunst und Lust am Singen War mir selber angeboren; So bin ich ein Spielmann worden, Fahre unstet durch die Lande, Lieder hab' ich ungezählte, Eine Heimath hab' ich nicht.« »Und Eu'r Name?« – »Hunold Singuf.« »Hunold Singuf, Ihr getraut Euch, Unsre Stadt vom Ungeziefer, So von Ratten wie von Mäusen Binnen kurzer Frist zu säubern?« »So von Ratten wie von Mäusen, Ja! Herr, wenn mit Königs Frieden Ich in Eurer Stadt darf weilen.« »Und was fordert Ihr zum Lohne?« »Hundert Mark in gutem Silber Hamelenscher Witt' und Wichte.« »Könnt Ihr es nicht bill'ger machen?« Fragte schnell der Rechenmeister. »Keinen Albus dürft Ihr handeln, Ich bin nicht gewohnt zu mäkeln.« »Welche Frist begehrt Ihr, Singuf, Bis zum Tod der letzten Ratte?« Frug Henricus Hogeherte. »Mit dem Vollmond«, sprach der Spielmann, »Kann ich erst mein Werk beginnen. Gestern hatten wir ja Neumond; So von heute an gerechnet Brauch' ich dreimal sieben Tage Bis zum Tod der letzten Ratte; Und wenn nach drei andern Tagen Sich nicht Ratz noch Maus mehr zeiget Dann beding' ich noch ein Badgeld, Eine sondere Verstattung, Doch es sei nicht bare Münze, Auch nicht Geldwerth oder Ehre, Die dem Spielmann nicht gebühre.« »Welche Mittel doch und Wege, Welches Kraut und welchen Zauber Wollt Ihr brauchen?« fragte Lupus. »Herr, das ist nun mein Geheimniß,