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Was also historische Hintergründe und Einsichten im Falles des apostolischen Römerbriefes sind, lässt sich heutzutage trefflich nachforschen und einsehen. Darüber existiert zahlloses Material zum leichten Studium. Es ist aber noch eine andere Perspektive, die mich besonders interessiert, indem ich die alte, seltsam duftende Dame, einer Mumie gleich, in den Räumen ehrwürdiger Historia belasse und sie nicht zu mir mit nach Hause nehme. Denn dort, in meinen eigenen Wänden, brauche ich keine Mumien und schweren Olfaktorien, die mich mit Vergangenheiten bedrängen in Weisen der Strenge und der Versuchung zuweilen, eine Art Koitus mit längst Erstorbenem zu betreiben, und sei es nur geistig-seelisch. Es läuft mir kalt den Rücken hinunter allein schon bei der Vorstellung jener toten Liturgien. Vielmehr treffe ich mich mit der alten Dame zuweilen gleichsam „auf neutralem Boden“. Ich reserviere „meine eigenen Wände“ nunmehr nur noch für Expressionen des Lebens und der Menschenfreundlichkeit. Das finde ich in Jesus Christus. Seit er in mein Leben gekommen ist und ich ihn kennen darf, hat sich meine Perspektive geändert. Die alte Dame wurde von der Schneekönigin, die einst Gerda und Kai drangsalierte, degradiert zu einer Oma von nebenan, welche betrüblich zuweilen dasitzt und grübelt, oft aber auch unbeschreiblich schöne Geschichten zu erzählen vermag. Jesus Christus ist selbst mein Leben geworden und rückt alles an seinen Platz. Und Frau Historia steht nicht mehr an der Spitze. Ich konnte dich niemals erlösen von deinem Schmerz, sagt sie mir heute kleinlaut. Kennst du Jesus Christus, habe ich sie gefragt. Nein, sprach sie zu mir, und ich schenkte ihr Kaffee nach, nein, ich kann ihn gar nicht kennen, Denn er hat keine Bedeutung für mich! Warum will ich wissen. Weil ich keine Seele habe, keine richtige Seele, flüsterte sie leise, ich habe nur Zahlen und Jahreszeiten und Geschichten, von denn viele aus Bosheit in die Welt gesetzt wurden! Ich habe alles gesammelt in mir, ich bin der Geruch und das Aussehen einer lebendigen Toten! Du kannst nicht lieben, oder, wollte ich wissen. Nein, nicht lieben und nicht hassen, antwortete sie. Was kannst du dann, fragte ich. Und lange schwieg sie. Nichts, sagte sie, ich kann nichts, außer – sie überlegte – außer, dass ich Menschen täusche! Aber wenn jemand aufwacht wie du, fing sie an zu lächeln, dann treibe ich ihn zu Gott, obwohl er keine Bedeutung für mich hat. Dem Erwachten zeige ich mich als Gottes Dienerin! Nun schwieg ich für eine Weile und wollte dann wissen, ob ich ihr irgendwie helfen könnte. Sie schaute mich an und sagte streng: Kümmere dich nicht um mich, das kannst du und brauchst du auch nicht! Geh nur mit mir ab und zu Kaffee trinken! Und glaub nicht, dass ich dich liebe! Ich tue nur, was ich kann. Mehr ist es nicht. Gott wird dir alles zeigen! Und nun lass mich in Ruhe! Ich lese den Brief des Paulus an die Römer nun nicht mehr vornehmlich im Odeur der alten Dame, sondern im frischen Angesicht Jesu Christi...
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Kapitel 1
1. Absender, Grüße (1,1-6)
2. Sehnsucht nach den Römern (1,8-15)
3. Was das Evangelium im Kern ist (1,16-17)
4. Von der Verschrobenheit der Menschen (1,18-23)
Exkurs
Kapitel 2
1. Du bist unentschuldbar, o Mensch (2,1-10)
2. Gottes Gesetz richtet sie alle (2,11-16)
3. Auch Judäer sind Sünder (2,17-29)
Kapitel 3
1. Die ganze Welt ist dem Gericht Gottes verfallen (3,1-20)
2. Gottes Lösung: Jesus Christus (3,21-31)
Kapitel 4
1. Abraham und sein Glaube (4,1-15)
2. Abraham ist unser aller Vater (4,16-25)
Kapitel 5
1. Frieden mit Gott durch Jesus Christus (5,1-11)
2. Durch Adam Tod, durch Jesus Christus Leben (5,12-21)
Kapitel 6
1. In Sünde bleiben, damit Gnade zunehme? (6,1-11)
2. Die Sünde herrsche nicht! (6,12-23)
Kapitel 7
1. Ihr kennt das Gesetz (7,1-6)
2. Ist das Gesetz Sünde? (7,7-12)
3. Ist das Gute mir zum Tod geworden? (7,13-25)
Kapitel 8
1. Christus hat uns befreit vom Gesetz der Sünde (8,1-11)
2. Wir müssen nicht nach dem Fleisch leben (8,12-17)
3. Auf Hoffnung hin sind wir gerettet worden (8,18-30)
4. Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? (8,31-39)
Kapitel 9
1. Paulus leidet für seine Verwandten im Fleisch, die Israeliten (9,1-18)
2. Gottes Langmut mit Israel und den Nationen (9,19-33)
Kapitel 10
1. Israels Eifer für Gott (10,1-3)
2. Christus ist Ziel (Ende) des Gesetzes (10,4-13)
3. Israels Unglaube an Christus scheint verwirrend (10,14-21)
Kapitel 11
1. Gott hat sein Volk nicht verstoßen (11,1-10)
2. Du bist ein wilder Ölbaum, in Israel eingepfropft (11,11-21)
3. Ganz Israel wird errettet werden (11,22-36)
Kapitel 12
1. Der vernünftige Gottesdienst (12,1-8)
2. Ungeheuchelte Liebe und ihre Entfaltungen (12.9-21)
Kapitel 13
Vorbemerkung
1. Von den Vollmachten Gottes (13,1-7)
2. Die Erfüllung des Gesetzes ist die Liebe (13,8-10)
3. Zieht den Herrn Jesus Christus an (13,11-14)
Kapitel 14
1. Vom Umgang unterschiedlicher Glaubensansichten (14,1-18)
2. Habe deinen Glauben für dich selbst vor Gott! (14,19-23)
Kapitel 15
1. Die Starken sind verpflichtet, die Schwachen zu tragen (15,1-7)
2. Christus ist Diener der Beschneidung geworden um der Wahrheit Gottes willen (15,8-13)
3. Warum dieser Brief geschrieben wurde (15,14-21)
4. Pläne des Paulus (15,22-33)
Kapitel 16
1. Empfehlungen und Grüße (16,1-16)
2. Ermahnungen (16,17-20)
3. Grüße (16,21-24)
4. Lob Gottes (16,25-27)
1. Absender, Grüße (1,1-7)
2. Sehnsucht nach den Römern (1,8-15)
3. Was das Evangelium im Kern ist (1,16-17)
4. Von der Verschrobenheit der Menschen (1,18-23)
Exkurs
1 Παῦλος δοῦλος Χριστοῦ Ἰησοῦ, κλητὸς ἀπόστολος ἀφωρισμένος εἰς εὐαγγέλιον θεοῦ,
Paulus, Sklave (Diener) Christi Jesu, berufener Apostel, auserwählt (bestimmt) zum (für das) Evangelium Gottes,
2 ὃ προεπηγγείλατο διὰ τῶν προφητῶν αὐτοῦ ἐν γραφαῖς ἁγίαις
welches er (Gott) vorher versprach (ankündigte) durch seine Propheten in heiligen Schriften
3 περὶ τοῦ υἱοῦ αὐτοῦ τοῦ γενομένου ἐκ σπέρματος Δαυὶδ κατὰ σάρκα,
(, und zwar) über seinen Sohn, indem er aus Samen Davids (dem) Fleisch nach (in natürlicher Abstammung) wurde (geschah, entstand),
4 τοῦ ὁρισθέντος υἱοῦ θεοῦ ἐν δυνάμει κατὰ πνεῦμα ἁγιωσύνης ἐξ ἀναστάσεως νεκρῶν, Ἰησοῦ Χριστοῦ τοῦ κυρίου ἡμῶν,
(nun aber,) indem er bestellt (bestimmt) wurde (als, zum) Sohn Gottes in Macht (Kraft) gemäß einem (dem) Geist (der) Heiligkeit aus (der) Auferstehung (der) Toten: (ich spreche von) Jesus Christus, unserem Herrn,
5 δι’ οὗ ἐλάβομεν χάριν καὶ ἀποστολὴν εἰς ὑπακοὴν πίστεως ἐν πᾶσιν τοῖς ἔθνεσιν ὑπὲρ τοῦ ὀνόματος αὐτοῦ,
durch welchen wir empfangen haben Gnade und Apostelamt zum Gehorsam (des) Glaubens unter allen den Nationen (Völkern) zugunsten seines Namens,
6 ἐν οἷς ἐστε καὶ ὑμεῖς κλητοὶ Ἰησοῦ Χριστοῦ,
unter welchen auch ihr seid: Berufene Jesu Christi!
7 πᾶσιν τοῖς οὖσιν ἐν Ῥώμῃ ἀγαπητοῖς θεοῦ, κλητοῖς ἁγίοις, χάρις ὑμῖν καὶ εἰρήνη ἀπὸ θεοῦ πατρὸς ἡμῶν καὶ κυρίου Ἰησοῦ Χριστοῦ.
Allen den seienden Geliebten Gottes in Rom, berufenen Heiligen: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater und (vom) Herrn Jesus Christus!
8 Πρῶτον μὲν εὐχαριστῶ τῷ θεῷ μου διὰ Ἰησοῦ Χριστοῦ περὶ πάντων ὑμῶν ὅτι ἡ πίστις ὑμῶν καταγγέλλεται ἐν ὅλῳ τῷ κόσμῳ.
Uns so danke ich zuerst meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, dass euer Glaube verkündigt wird in der ganzen Welt!
9 μάρτυς γάρ μού ἐστιν ὁ θεός, ᾧ λατρεύω ἐν τῷ πνεύματί μου ἐν τῷ εὐαγγελίῳ τοῦ υἱοῦ αὐτοῦ, ὡς ἀδιαλείπτως μνείαν ὑμῶν ποιοῦμαι
Denn der Gott ist mein Zeuge, dem ich diene in meinem Geist in dem Evangelium seines Sohnes, wie unablässig ich Erwähnung von euch tue (mache)
10 πάντοτε ἐπὶ τῶν προσευχῶν μου δεόμενος εἴ πως ἤδη ποτὲ εὐοδωθήσομαι ἐν τῷ θελήματι τοῦ θεοῦ ἐλθεῖν πρὸς ὑμᾶς.
jedesmal bei meinen Gebeten, bittend, ob ich vielleicht endlich einmal Glück haben werde in dem Willen des Gottes, zu euch zu kommen!
11 ἐπιποθῶ γὰρ ἰδεῖν ὑμᾶς, ἵνα τι μεταδῶ χάρισμα ὑμῖν πνευματικὸν εἰς τὸ στηριχθῆναι ὑμᾶς,
Ich sehne mich nämlich, euch zu sehen, damit ich euch etwas Gnadengabe mitteile, damit ihr Halt gewinnt!
12 τοῦτο δέ ἐστιν συμπαρακληθῆναι ἐν ὑμῖν διὰ τῆς ἐν ἀλλήλοις πίστεως ὑμῶν τε καὶ ἐμοῦ.
Dieses aber ist (bedeutet), mitgetröstet (mitgestärkt) zu werden unter euch durch den gegenseitigen Glauben, euren ebenso wie auch meinen.
13 οὐ θέλω δὲ ὑμᾶς ἀγνοεῖν, ἀδελφοί, ὅτι πολλάκις προεθέμην ἐλθεῖν πρὸς ὑμᾶς, καὶ ἐκωλύθην ἄχρι τοῦ δεῦρο, ἵνα τινὰ καρπὸν σχῶ καὶ ἐν ὑμῖν καθὼς καὶ ἐν τοῖς λοιποῖς ἔθνεσιν.
Ich will euch aber nicht in Unkenntnis lassen, Brüder, dass ich (mir) oft vorsetzte, zu euch zu kommen, und ich war verhindert bis jetzt, damit ich (in Zukunft) einige Frucht bekomme auch unter euch, wie auch unter den übrigen Nationen (Völkern).
14 Ἕλλησίν τε καὶ βαρβάροις, σοφοῖς τε καὶ ἀνοήτοις ὀφειλέτης εἰμί,
Hellenen (Griechen) ebenso wie Barbaren (Nichtrömer und Nichtgriechen), Weisen ebenso wie Unverständigen bin ich Schuldner (bin ich es schuldig)!
15 οὕτως τὸ κατ’ ἐμὲ πρόθυμον καὶ ὑμῖν τοῖς ἐν Ῥώμῃ εὐαγγελίσασθαι.
So (dementsprechend), was mich betrifft, bin ich geneigt, auch euch, denen in Rom, die frohe Botschaft (das Evangelium) zu verkündigen!