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Wer dauerhaft glücklich sein will, sollte wissen, wo man das Glück finden kann. In lebensnahen und liebevoll geschriebenen Kurzgeschichten möchte der Autor den Leser mit dem Gedanken vertraut machen, dass das Lebensglück nicht in der Welt mit ihren vielfältigen Ablenkungen zu finden ist. Schönheit, Macht und Reichtum sind keine Garanten für ein glückliches Leben. Das Buch bietet als Lebensalternative eine warme und einfühlsame Begegnung mit Jesus Christus an, ohne dabei in die klischeehaften Vorstellungen eines rachsüchtigen und strafenden Gottes zu verfallen. Die Texte laden Sie ein, in den tieferen Schichten der eigenen Seele den Schlüssel zum wahren Lebensglück zu suchen. Vielleicht begegnet Ihnen dabei ja auch Jesus Christus, der Ihnen zuruft: "Kommet alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken!"
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Seitenzahl: 401
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Vorwort
Der Lotse
Die Liebe als Grundlage des Lebens
Im Anfang
Wer ohne Sünde ist
Herr, du erforschest mich
Zum Geburtstag
Der Weinstock
Der Herr ist mein Hirte
Gedanken zum Jahresanfang
Die Freuden des Winters
Die vier Jahreszeiten
Der Wegweiser
Frühling
Schmerz und Leid
Das Senfkorn
Die Geschichte mit dem Pharisäer Simon
Der Zimmermann
Die Schlange
Gedanken zum Karfreitag
Frühlingsgefühle
Ostern
Muttertag
Himmelfahrt
Pfingsten
Hab keine Angst
Der Heiland
Das Licht in der Finsternis
Erntedank
Das Licht
Der Herr ist im Tempel seiner Heiligkeit
1. Advent
Der Esel
Der Herr will in uns geboren sein
Weihnachten
Drei Weise aus dem Morgenland
Jahreswechsel
Die Hochzeit
Anmerkungen
Leider wird den meisten Menschen der Keim zum Unglücklichsein bereits in die Wiege gelegt. Die von den Eltern und Lehrern vermittelten Werte, wie z. B. das Streben nach Besitz, Macht und Durchsetzungsvermögen, tragen nicht gerade dazu bei, ein ausgeglichener und glücklicher Mensch zu werden. Denn solange der Mensch die in der Welt so hoch angesehenen Ziele noch nicht erreicht hat, ist er unglücklich. Hat er sie dann nach vielen Mühen erreicht, merkt er, dass ihm das Glücksgefühl durch die Hände gleitet. Und er muss sehr viel Energie dafür aufwenden, um das Erreichte zu bewahren und wenn möglich zu vermehren.
Dieser kräftezehrende Prozess führt nicht selten zu der Erkenntnis, dass die Freuden und das Glück, wie sie die Welt mit ihren vielfachen Verlockungen zu geben vermag, meist nur von kurzer Dauer sind. Hier dämmert dem verzweifelt nach einem Ausweg suchenden Menschen die Erkenntnis, dass Glücklichsein eine Kunst ist, die erlernt werden will.
Der schmale Lehrpfad zum Glücklichsein führt nicht selten zur Religion. Zu dieser Erkenntnis ist auch der bekannte Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung gelangt, als er schrieb: „Unter allen meinen Patienten jenseits der Lebensmitte, das heißt jenseits 35, ist nicht ein einziger, dessen endgültiges Problem nicht das der religiösen Einstellung wäre. Ja, jeder krankt in letzter Linie daran, dass es das verloren hat, was lebendige Religionen ihren Gläubigen zu allen Zeiten gegeben haben, und keiner ist wirklich geheilt, der seine religiöse Einstellung nicht wieder erreicht, was mit Konfession oder Zugehörigkeit zu einer Kirche natürlich nichts zu tun hat.“ (C. G. Jung, Gesammelte Werke, Band 11, 362)
Während meiner langjährigen Vortragsarbeit sind einige Kurzgeschichten und Feierstunden entstanden, die das Thema "Glücklichsein“ in einfühlsamer Weise aufgreifen. Die meist emotional angelegten Texte möchten den Leser dazu verführen, für kurze Zeit dem Stress des Alltags zu entfliehen, um sich auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens besinnen zu können. In diesen Geschichten nimmt Jesus Christus eine zentrale Stellung ein, denn Er hat wie kein Zweiter auf dieser Welt, den Weg zum wahren Glück aufgezeigt.
Viel Freude beim Lesen dieses Buches wünscht Ihnen Jürgen Kramke
Leider ist es in der heutigen Zeit etwas aus der Mode gekommen, sonntags in die Kirche zu gehen, um gemeinsam mit anderen Menschen Gott die Ehre zu erweisen. Abgesehen davon, dass für die meisten Menschen Gott überhaupt nicht existiert, ist der Kirchenbesuch selbst für die Menschen, die an Gott glauben, oftmals mit so vielen Hindernissen verbunden, dass sie es vorziehen, die für den Kirchgang notwendige Zeit anderwärtig zu verwenden. Die meist mehr oder weniger gut nachvollziehbaren Gründe für das Fernbleiben von den Feierstunden sind so vielgestaltig, dass man darüber wahrscheinlich ein Buch schreiben könnte.
Ich denke, dass die Prediger in den verschiedenen Kirchengemeinden meist vor leeren Bänken stehen, liegt nicht unbedingt daran, dass die Prediger so schlecht sind, oder dass das, was sie zu sagen haben, alles verstaubter Schnee von gestern ist. Ich glaube, der hauptsächliche Grund für das Fernbleiben der Menschen liegt darin, dass Gott in unserer Gesellschaft so gut wie gar keine Rolle mehr spielt. Egal in welchem meinungsbildenden Medium man schaut, Gott spielt in den Meldungen, wenn Er überhaupt erwähnt wird, nur eine völlig unbedeutende Statistenrolle. Die wirklichen Helden unserer Zeit sind Tennisspieler, junge, gut aussehende Schauspieler und Torwarte. In der Regel spielt Gott im Leben dieser Personen, wenn überhaupt, keine besonders wichtige Rolle. Zumindest aber erwecken sie bei ihren großen Fangemeinden nicht unbedingt den Eindruck, dass man den ungezügelten Spaß und die Freude an weltlichen Vergnügungen zugunsten eines nebulösen Gottes infrage stellen sollte.
Es ist daher nicht weiter verwunderlich, wenn dank der Medien die Menschen der heutigen Zeit auf alles Mögliche Lust haben, nur auf den ihnen unbekannten Gott haben sie keine Lust. Sie sind bereit für die Dinge, die ihnen Spaß und Ablenkung vom trüben Alltag bringen, viel Geld, Zeit und Energie aufzubringen, aber die Zeit, darüber nachzudenken, welchen Stellenwert Gott im Leben des Menschen haben sollte, haben sie nicht.
Eine, so finde ich, sehr bedauerliche Entwicklung in unserer Gesellschaft, denn auf diese Art und Weise werden in unserer mediengesteuerten Welt Menschen erzogen, die von der wirklichen Freude und der wahren Glückseligkeit keinerlei Vorstellungen haben. Einer Freude, die völlig unabhängig von dem Besitz materieller Güter ist, einer Freude, die nicht davon abhängt, ob der Mensch von anderen Menschen um seiner selbst willen geliebt wird, einer Freude, die nicht von außen in den Menschen hinein getragen wird, sondern die aus dem tiefsten Innern des Menschen emporwallt. Mit dieser Art von Freude kann die umsatzorientierte Mediengesellschaft natürlich nicht allzu viel anfangen, denn eine Freude, die von innen heraus kommt, die nicht teuer erkauft werden muss, bringt keine Werbeeinnahmen und somit keinen materiellen Gewinn. Und überhaupt, was nichts kostet, hat bekanntlich keinen Wert.
Ich denke, die medienorientierten Menschen der heutigen Zeit wissen meist gar nicht, mit wie viel Kraft und Energie es verbunden ist, von einer auf äußere Anreize angewiesenen Lebensliebe zu einer aus dem Inneren entspringenden Gottesliebe zu gelangen. Damit der Mensch einen Seelenzustand erreicht, der in ihm wahre Freude aufkommen lässt, sind oftmals schwerste innere Kämpfe notwendig. Es ist einer der schwierigsten Kämpfe im Leben des Menschen, wenn er seinen weltzugewandten Willen soweit umbilden will, dass durch das urwaldähnliche Dickicht der Begierden und weltlichen Neigungen der eine oder andere Strahl der göttlichen Liebe durchdringen kann.
Doch bevor dies geschehen kann, muss der Verstand des Menschen erkennen, dass die durch äußere Reize entstehende Befriedigung des weltzugewandten Willens ein ausgesprochen unökonomisches Unterfangen ist. Denn der aus der Lebensliebe gespeiste Wille des Menschen braucht immer wieder neue und bessere Außenimpulse, um meist nur für kurze Zeit zufrieden zu sein. Der Verstand ist normalerweise in der Lage zu erkennen, dass die ungezügelte Befriedigung des Willens mit weltlichen Lustbarkeiten langfristig zu einem Desaster führt. Zumal die göttliche Vorsehung dafür sorgt, dass es im Leben des Menschen immer wieder Situationen gibt, die dem Verstand die Begrenztheit und die Endlichkeit des irdischen Lebens vorführen. Die Folge dieses Erkennens ist die, dass der Verstand nach Auswegen sucht, die dem Willen, unabhängig von äußeren Reizen, Zufriedenheit schenken. Wenn er nun wahrhaftig sucht, dann wird er nicht umhin kommen, sich mit der Religion auseinander zu setzen. Die Auseinandersetzung mit Gott kann, wenn der Verstand des Menschen offen genug ist, dazu führen, dass es zu einer Verbindung der göttlichen Liebe mit dem Verstand kommt. Die daraus entspringende Weisheit ist die Kraft, die es dem Verstand ermöglicht, den nach weltlicher Befriedigung schielenden Willen umzubilden.
Jetzt geht der innere Kampf erst richtig los. Denn der weltzugewandte Wille ist nicht so ohne Weiteres bereit, von den vielen lieb gewonnenen im Falschen begründeten Wahrheiten loszulassen. Er wird immer wieder Begründungen finden, warum der Mensch unbedingt die eine oder andere weltliche Befriedigung benötigt. Er wird versuchen, den für die Befriedigung seiner weltlichen Gelüste schädlichen Einfluss der göttlichen Liebe zu unterbinden.
Spätestens an dieser Stelle der Weisheitsentwicklung wird der Verstand erkennen, dass er den Kampf gegen die Weltliebe in seiner Seele nicht allein gewinnen kann. Die aus der Erziehung stammenden Bedürfnisse nach weltlichen Glücksimpulsen sind im Willen des Menschen so stark verankert, dass es die von der göttlichen Liebe inspirierte Weisheit des Verstandes nicht ohne Hilfe schafft, den Willen umzubilden.
Was kann der Verstand in dieser Situation tun? Wie soll er als Steuermann das kleine Boot seiner Seele durch die gierigen Wogen der Welt führen, die alles daransetzen seine Lebensliebe zu verschlingen? Die Welt mit ihrer breiten Palette an materiellen Ablenkungen und Vergnügungen ist doch inzwischen so perfekt organisiert, dass es für den einzelnen Menschen einer kaum zu schaffenden Anstrengung bedarf, um diesen Verlockungen nicht zu erliegen. Um überhaupt eine Chance zu haben, durch das tobende Meer der weltlichen Verführungen einen sicheren Hafen zu erreichen, ist es unumgänglich, einen Lotsen an Bord zu nehmen.
Nun gibt es natürlich eine Menge Lotsen auf dieser Welt, die von sich sagen, dass sie die optimalen Voraussetzungen mitbringen, um unser kleines Seelenboot durch das tosende Meer der Welt mit ihren vielen Untiefen und Sandbänken zu führen. Das Erste, was diese Lotsen machen, besteht darin, dass sie uns ihre meist aus esoterischen Büchern bestehenden Seekarten verkaufen. Damit verknüpfen sie die Zusage, dass wir uns nur genau an ihre in den Seekarten angegebenen Routen halten müssen, um in den von ihnen als sicher propagierten Hafen zu gelangen. Ein kleines Detailproblem bei diesen Lotsen besteht darin, dass sie uns für gutes Geld lediglich die Karten mit einer mehr oder weniger guten Wegbeschreibung verkaufen, uns aber ansonsten ganz allein das Boot steuern lassen.
Leider sind viel zu viele Menschen, als sie allein gelassen nur mit einer auf Weltlotsen basierenden Seekarte durch das von Ungewittern hochgepeitschte Weltenmeer fuhren, in den Untiefen der falschen Begründungen versunken. Andere wiederum sind auf den Sandbänken ihrer neuen Philosophien aufgelaufen, ohne zu merken, dass sie bei der Umbildung ihres Willens feststecken. Aber dennoch gibt es Menschen, die den von diesen Lotsen versprochenen Hafen erreicht haben. Dort angekommen zurren sie an der Hafenmauer das Boot ihrer Seele fest, begeben sich in die nächste Herberge und wiegen sich in Sicherheit.
Doch diese Sicherheit, die sich meist auf die Philosophien von Menschen stützt, ist trügerisch. Denn der Sturm weltlicher Begründungen kennt keinen Halt vor weltlichen Glaubensgebäuden. Kaum glaubt sich die Seele sicher vor den Anfechtungen der Welt, schon stürmen neue und natürlich noch bessere Weltlotsen in die Herberge und wollen uns ihre wesentlich besseren Seekarten verkaufen. Sie beeilen sich, uns zu versichern, dass ihre Karten wesentlich genauer und detailreicher sind und dass das von ihnen angepriesene Ziel viel besser als diese dunkle Kaschemme ist. Und so wandern die suchenden Menschen von einem esoterischphilosophischen Hafen zum anderen, ohne dem Ziel einer wahrhaftigen Umwandlung ihrer Seele näher zu kommen.
Irgendwann, meist nach vielen Umwegen, wendet sich der Verstand an einen Lotsen, der ihm bisher nicht in den Sinn gekommen ist, weil er einerseits in der Welt nicht so besonders angepriesen wird und weil er andererseits seine Dienste umsonst anbietet, was ja doch recht verdächtig ist. Denn was nichts kostet, kann ja wohl auch nicht viel wert sein. Aber dennoch, nach den vielen angefahrenen Häfen, die sich alle als ziemlich dunkle Orte herausgestellt haben, in denen die Seele keinen Frieden gefunden hat, kann es ja nichts schaden, diesem von der Welt verschrienen Lotsen einen Besuch abzustatten.
An der Haustür des kleinen freundlich aussehenden Hauses am Rande der Stadt steht der wohlklingende Name Jesus Christus. Kaum haben wir den Klingelknopf berührt, öffnet sich schon die Haustür, und ein freundlicher Mann, so um die 30, schaut uns liebevoll in die Augen und fragt uns, was er denn für uns tun könne. Ein wenig verdutzt über den ungewöhnlich angenehmen Empfang, fragen wir etwas zögerlich, ob er uns eine Seekarte verkaufen kann, mit der wir durch das tosende Meer unserer weltzugewandten Lebensliebe in einen sicheren Hafen gelangen können. Wir erklären ihm, dass uns unsere bisherigen Reisen meist nur in ganz finstere, von den dunklen Wolken der weltlichen Wünsche und Begierden verhangene Häfen geführt haben, in denen sich weder ein innerer Frieden noch helle Erkenntnisse einstellen wollten.
Nachdem uns Jesus Christus geduldig mit liebevollem Ernst zugehört hat, spricht Er die folgenden Worte: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht im Finstern gehen, sondern das Licht des Lebens haben“. (Joh. 8,12)
Natürlich versteht unser Verstand diese Worte nicht und fragt sofort nach, was Jesus damit sagen will. Dieser antwortet:
„Kommt zu mir alle, die ihr mühselig seid und beladen, und ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und demütig von Herzen, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft, und meine Bürde ist leicht.“ (Matth. 11,28)
Okay denkt sich der Verstand, das hört sich ja alles ganz gut an, und darum bittet er den Lotsen Jesus Christus aus alter Gewohnheit, dass er ihm eine Seekarte geben soll, mit der er sein kleines Lebensschifflein in den nächsten und hoffentlich sicheren Hafen lenken kann. Jesus lässt sich auch nicht lange bitten und holt aus den hinteren Räumen seines einfach, aber sehr geschmackvoll eingerichteten Hauses ein recht umfangreiches Kartenwerk mit dem klangvollen Namen „Heilige Schrift“ hervor. Der Verstand nimmt das Buch entgegen, bedankt sich und begibt sich in die Kajüte seines Lebensbootes, um dieses neue Kartenwerk zu studieren.
Als inzwischen erfahren im Umgang mit dieser Art von Seekarten, erkennt der Verstand recht bald, dass dieses Kartenwerk anders als all die anderen bisher verwendeten Karten ist. Und in der Tat ist es so, dass die Heilige Schrift gegenüber all den anderen von Menschen verfassten Schriften den Vorzug hat, dass sich Gott durch sie den Menschen offenbaren will. Durch die Bibel kann der suchende Mensch alles erfahren, was er wissen muss, um sein Lebensschifflein so zu führen, dass es nicht an den vielen Klippen der weltlichen Versuchungen zerschellen muss.
Durch das Studium der Heiligen Schrift kann der Mensch erfahren, welch herrliche Eigenschaften Gott hat und welch ein hohes Ziel Er für den Menschen vorgesehen hat. Er kann erfahren, wovor sich der Mensch in Acht nehmen sollte und welche Fehler er im Laufe seiner Persönlichkeitsentwicklung vermeiden sollte. Je mehr sich der Verstand des Menschen mit der Bibel auseinandersetzt, um so deutlicher wird ihm bewusst, warum ihn die bisherigen weltdurchtränkten Philosophien weder den erhofften Frieden noch die notwendige Weisheit bringen konnten, um seinen Willen umzubilden. Ihm wird klar, dass es im Grunde genommen nur eine wahre Seekarte der Liebe und Weisheit gibt, die es dem Verstand ermöglicht, den Willen umzubilden. Alle anderen Karten sind oftmals so weit von der Wahrheit entfernt, dass es überhaupt nicht verwunderlich ist, dass die bisherigen Versuche gescheitert sind, einen sicheren und lichtdurchfluteten Hafen anzusteuern, in dem die menschliche Seele die Voraussetzungen findet, um die Glückseligkeit zu erlangen.
Durch das Studium der Seekarte mit dem Namen „Heilige Schrift“ erkennt der Verstand aber noch etwas, was sein ganzes weiteres Handeln beeinflussen wird. Ihm wird nämlich bewusst, was der von der Welt verachtete Lotse Jesus Christus damit meinte, als Er sagte, dass Er das Licht der Welt sei. Er spürt, dass die Worte, welche von Jesus in der Bibel aufgezeichnet sind, tiefe Wahrheiten sind, deren Beachtung dem Verstand lichtvolle Weisheitsimpulse schenkt, die ihm zum ersten Mal die Mittel in die Hand geben, seinen Willen umzubilden. Er erkennt, dass Jesus Christus das Licht ist, das die Finsternis aus seiner Seele verbannen kann. Aber er erkennt auch, dass dieses Unterfangen einer so großen Kraftanstrengung bedarf, dass er dies ohne Hilfe nicht umsetzen kann.
Wenn dann der Verstand deprimiert in der Kajüte seines Lebensbootes sitzt, kommen ihm die Worte in den Sinn, welche Jesus zu ihm bei seinem ersten Besuch gesprochen hatte. Ihm wird langsam bewusst, das die Worte: „Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“, auch etwas mit ihm selbst zu tun haben. Und so begibt sich der Verstand noch einmal zu dem Lotsen, um ihn zu fragen, ob er ihm jemanden empfehlen könnte, der ihn bei seiner hoffentlich letzten Fahrt durch die tobende See seiner Seele behilflich sein könnte.
Der Daumen will gerade den Klingelknopf berühren, als sich die Tür des Lotsenhauses öffnet und Jesus Christus, mit schwerem Ölzeug bekleidet, in der Tür steht. Der Verstand erschrickt, denn damit hat er nicht gerechnet, dass Jesus gerade einen Job übernehmen muss und von daher sicherlich keine Zeit für ein kurzes Gespräch hat. Er will sich schon völlig entmutigt abwenden, als Jesus ihm zu verstehen gibt, dass Er bereits auf ihn gewartet hat, um mit ihm gemeinsam die große Fahrt anzutreten. Völlig verblüfft geht der Verstand gemeinsam mit Jesus Christus in das Führerhaus seines Lebensbootes und begibt sich mit ihm auf die Reise zum Hafen der himmlischen Glückseligkeit.
Die Tatsache, dass Jesus mit schwerem Ölzeug bekleidet ist, deutet schon darauf hin, dass diese Fahrt sicherlich kein Zuckerschlecken wird. Ganz im Gegenteil, Jesus kennt doch all unsere Seelenuntiefen, Er weiß doch um die versteckten Weltwinkel in unserem Willen und Er kann uns nicht eher in den Hafen der himmlischen Glückseligkeit einlaufen lassen, bis die letzte Sandbank weltlicher Philosophien abgetragen und die letzte Untiefe weltlicher Begründungen mit himmlischen Weisheiten aufgefüllt ist. Jesus ist aber auch derjenige, der uns in den Zeiten, in denen wir ob der großen Turbulenzen in unserer Seele verzagen wollen, Kraft und Zuversicht schenkt. Er macht uns Mut, wenn wir ängstlich werden, Er schenkt uns Ruhe, wenn wir aufgeregt werden, Er gibt uns Kraft, wenn wir schwach werden, und Er hält uns, wenn wir zu fallen drohen. Der Herr Jesus Christus ist der einzige Lotse in unserem Leben, auf den wir uns wirklich immer und zu jeder Zeit einhundertprozentig verlassen können. Er ist unser Wegbereiter, unsere Wahrheit und unser Leben.
Für mich ist es ein sehr schöner Gedanke, dass der Herr im Leben eines jeden Menschen der Lotse sein möchte. Mir leuchtet es auch ein, dass der Mensch erst einmal die wichtigsten Passagen des großen, vom Herrn empfohlenen Kartenwerks kennen muss, bevor Jesus das Führerhaus unseres Lebensbootes betreten kann. Denn solange in unserem Willen die Liebe zur Welt vorherrscht und unsere Weisheit aus rein weltlichem Wissen besteht, solange ist in unserer Seele einfach kein Platz für Jesus.
Bereits durch das Studium des reinen Wortsinns der Heiligen Schrift wird dem Menschen aufgezeigt, welche Gesetzmäßigkeiten ihm auf seinem weiteren Lebensweg helfen können, den Willen in neue Bahnen zu lenken. Eine um ein vielfaches größere Hilfe wird die Heilige Schrift für denjenigen, der beim Lesen die Lehre der Entsprechungen1 anwendet. Wer dies tut, dem wird bald bewusst, dass es Gott gefallen hat, dem Menschen eine Seekarte in die Hand zu geben, mit deren Hilfe er alle Untiefen in seiner Seele ausloten kann. Dem Verstand des Menschen wird recht schnell klar, dass er das Führerhaus in seinem Lebensboot möglichst schnell von all dem zurückgelassenen Zeug der früheren Lotsen befreien muss, damit für den einzig wahren Lotsen Jesus Christus Platz ist.
Der Verstand muss lernen, welch eine große Bedeutung die Worte: „Prüfet alles und behaltet das Gute!“ haben. Er muss all sein bisher als sicher geglaubtes Wissen dahin gehend überprüfen, ob sich nicht als Wahrheit getarnte Weltfalschheiten in seiner Seele manifestiert haben, die Jesus daran hindern, unser Lotse zu sein. Er muss sich fragen, ob denn die vielen alltäglichen Dinge, mit denen er sich umgibt, auch wirklich im Sinne Jesu sind.
Was nutzt es meiner Seele, wenn ich z. B. daran glaube, dass mich bestimmte Edelsteine, die ich an meinem Körper trage, mehr vor Krankheiten schützen als das tägliche Gebet zum Herrn, der von sich sagt, dass Er unser Heiland sein will? Was bringt es meiner Seele, wenn ich mein Seelenheil bei einem Psychologen suche, der nicht an Gott glaubt und somit auch nur ein sehr begrenztes Wissen über die Seele des Menschen haben kann, wo uns doch Jesus zuruft: „Kommet alle, die ihr mühselig und beladen seid, Ich will euch erquicken.“ Welchen Wert hat es für meine Seele, wenn ich einen großen Teil meiner Lebenszeit damit verbringe, mich z. B. mit fernöstlichen Philosophien auseinanderzusetzen, während ich für den, der von sich sagt, dass Er das Licht der Welt ist, so gut wie keine Zeit habe?
Diese oder ähnliche Dinge liegen bunt durcheinander gewürfelt im Führerhaus des Lebensbootes herum und warten darauf, von dem Verstand über Bord in das Meer des Vergessens geworfen zu werden. Die Bibel mit ihren tiefen Gedanken kann ihm dabei eine große Hilfe sein. Wenn er sich durch sie darüber bewusst wird, dass Gott die alles umfassende Liebe ist und dass durch Jesus Christus die göttliche Weisheit Mensch geworden ist, deren Hauptinteresse darin besteht, jeden einzelnen Menschen so zu führen, dass die göttliche Liebe in seine Seele einfließen kann, dann hat der Verstand die Messlatte gefunden, an der sich alle Dinge der Welt messen lassen. Dann sollte es ihm auch nicht mehr so schwer fallen, all die vielen Facetten des Lebens danach abzuklopfen, ob sie mit den Leitsätzen unseres Herrn Jesus Christus vereinbar sind.
Wenn der Mensch dies tut, dann ist die Zeit nicht mehr fern, und der Lotse aller Lotsen zieht in die Kajüte seines Lebensschiffes ein, um mit ihm gemeinsam die nicht immer einfache Fahrt durch das Meer des Lebens zu beginnen. Dazu setzt der Verstand die Segel und lässt sich gemächlich von dem Wind der göttlichen Wahrheit aus dem schützenden Hafen der weltlichen Begründungen hinaustreiben. Kaum hat die Seele das offene Meer seines weltzugewandten Willen erreicht, brechen auch schon die Stürme des im Falschen begründeten und nach weltlicher Befriedigung strebenden Willens los. Der Verstand hält das Ruder des Bootes fest umklammert und steuert, so gut es eben geht, gegen die Wellen der Begierden an. Der Sturm wird immer stärker, und die Wellen nehmen Dimensionen an, die der Seele angst und bange werden lassen. In dieser extrem unangenehmen Situation fällt dem Verstand ein, dass ja unten in der Kajüte der Lotse sitzt und eigentlich nur darauf wartet, das Ruder übernehmen zu dürfen.
Ja lieber Leser ist es in unserem Leben nicht auch manchmal so, dass wir versuchen, aus eigener Kraft durch die äußeren und inneren Anfeindungen der Welt zu gehen? Ertappen wir uns nicht auch bisweilen dabei, dass wir uns in der Zeit weltlicher Anfechtungen viel zu spät, oftmals gar nicht, an unseren Herrn Jesus Christus wenden? Wenden wir uns nicht noch viel zu oft an die Lotsen der Welt, obwohl unser Jesus in vollem Ölzeug mit der besten Seekarte der Welt unter dem Arm nur auf einen Wink von uns wartet, um unser Lebensruder übernehmen zu können?
Und dies, obwohl wir wissen, dass nur Jesus uns den Weg zur wahren Glückseligkeit zeigen kann, dass nur Er die notwendigen Wahrheiten kennt, die uns von dem Joch unserer Weltzugewandtheit befreien können und wir nur durch Ihn das wahre unsterbliche Leben erhalten können! Nur Jesus allein ist die Instanz in der gesamten Schöpfung, die jedem Einzelnen von uns den Weg aus seiner Weltgefangenschaft weisen kann. Nur mit Jesus können wir den Hafen der göttlichen Liebe und Weisheit erreichen.
Als nun das Wort Gottes erklang, da erschien dieses Wort in jeder Kreatur, und dieser Laut war das Leben in jedem Geschöpf. Aus dem gleichen Wort heraus wirkt des Menschen Geist die Werke, aus dem gleichen Laut bringt die Vernunft ihre Werke tönend, rufend oder singend hervor. [Hildegard von Bingen (1098 - 1179)]
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Wer sich einmal eine der vielen Fernsehserien anschaut, wird sehr schnell bemerken, dass von den Menschen des ungezügelten Fernsehkonsums der Begriff “Liebe“ häufig mit körperlichem Wohlbefinden in Verbindung gebracht wird. Wenn das im Film dargestellte Paar eine sexuelle Beziehung eingeht, wird dies als ein Beweis dafür gesehen, dass die beiden sich lieben. In diesen Filmen wird dem Zuschauer suggeriert, dass es sich bei der körperlichen Einlassung auf einen anderen Menschen um Liebe handelt, wenn mindestens einer der beiden danach den Wunsch verspürt, mit dem Anderen eine feste Beziehung einzugehen.
Leider haben diese Serien auf sehr viele Menschen eine prägende Wirkung. So wie die Gewaltbereitschaft vieler Jugendlicher durch die oft brutalen Gewaltszenen der Fernsehserien beeinflusst wird, so prägt sich auch bei den Menschen der heutigen Zeit ein völlig falsches Bild für den Begriff “Liebe“ ein. Dieser auf körperlichen Lustgewinn basierende Liebesbegriff führt dazu, dass die Menschen sich nur dann geliebt fühlen, wenn dies mit einem körperlichen Wohlbefinden einhergeht. Dies kann so weit gehen, dass die Liebe auf den Auslöser für das körperliche Wohlbefinden übertragen wird. Und das muss nicht unbedingt ein Mensch sein, es kann auch ein Tier oder ein Auto sein.
Der Begriff „Liebe“ wird in unserer Gesellschaft meist mit „Fun“ und Spaß in Verbindung gebracht. Alles, was dem Menschen gute Gefühle, Kurzweil und Entspannung bringt, liebt er, alles was ihm schlechte Gefühle, Langeweile und Stress bringt, liebt er nicht. Gibt ihm sein Partner gute Körpergefühle, ist er seiner Meinung und verhält sich das Gegenüber so, wie er es sich wünscht, dann liebt er seinen Partner und der Partner liebt ihn. Erfüllt der Partner diese Kriterien nicht, dann kann es mit der Liebe sehr schnell vorbei sein.
Diese weitverbreitete Form der Liebe hat einen gravierenden Nachteil, sie muss permanent bestätigt werden. Die Frage, ob mich mein Partner, mein Hund oder mein Auto noch lieben, taucht immer wieder aufs Neue auf, wenn sich mein Wohlbefinden verschlechtert. Natürlich gibt es verschiedene Techniken, eventuellen Liebesverlusten entgegenzuwirken. Ich kann meinem Partner etwas kaufen, von dem ich weiß, dass er sich freut. Diese Freude führt in der Regel dazu, dass sich der Partner für eine gewisse Zeit so verhält, wie ich es brauche, um mich geliebt zu fühlen. Bei einem Hund ist das Problem sehr schnell durch den Kauf eines neuen Kauknochens zu lösen. Und bei einem Auto kann die Anbringung eines neuen Rallyerückspiegels schon wahre Wunder wirken.
Bei genauerer Betrachtung dieser von den Medien propagierten Liebe handelt es sich um eine ausgeprägte Eigenliebe. Der Mensch liebt nur noch die Dinge, die mit möglichst wenig Aufwand an Zeit, Energie und Geld sein Wohlbefinden steigern. Verhält sich das Gegenüber so, dass es dem Menschen mit minimalen Aufwand „Fun“ bringt, so ist er schnell bereit, von Liebe zu sprechen.
Es ist leicht nachzuvollziehen, dass diese Form der Liebe keine wirklich tiefen Empfindungen entstehen lässt. Ein Mensch, der Liebe mit der Befriedigung seines körperlichen Wohlbefindens verwechselt, wird sich nur schwer vorstellen können, was damit gemeint sein könnte, wenn der Psalmist David voller Freude ausruft: „Ich bin von Liebe erfüllt, denn es hörte der Herr auf mein lautes Flehen.“ (Ps. 116,1)
Und natürlich wird der von Fernsehserien geprägte Mensch auch nichts mit der Liebesdefinition eines Paulus anfangen können, wie er sie in seinem Brief an die Korinther beschreibt:
„Die Liebe übt Nachsicht; in Güte handelt die Liebe. Sie eifert nicht; die Liebe macht sich nicht groß, sie bläht sich nicht auf. Sie benimmt sich nicht ungehörig; sie sucht nicht das Ihre; sie lässt sich nicht erbittern; sie rechnet das Böse nicht an. Sie hat nicht Freude am Unrecht, freut sich jedoch an der Wahrheit. Sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“
Offensichtlich spricht Paulus von einer Liebe, die sich weit über die Reduzierung auf körperliches Wohlbefinden erhoben hat. Eine Liebe, die nach der Befreiung von dem Joch der materiell abhängigen emotionalen Bestätigung strebt. Eine Liebe, die es dem Menschen ermöglicht, die weltlichen Begründungen seiner bisherigen Lebensphilosophie infrage zu stellen. Eine Liebe, die der Seele des Menschen soviel Freiraum schenkt, dass der im Innersten eines jeden Menschenherzens verborgene göttliche Liebessamen zum Keimen kommen kann. Eine Liebe, die den Menschen veranlasst, nach der Wahrheit zu suchen. Einer Wahrheit, wie er sie nur bei Gott finden kann.
Oft ist es so, dass nach vielen Schicksalsschlägen im Menschen der Wunsch aufkeimt, Gott kennenzulernen. All sein Bemühen, von der Welt geliebt zu werden, ist kläglich gescheitert. In seinem Inneren überkommt ihn die Ahnung, dass das Streben nach weltlichem Glück immer nur für kurze Zeit Freude bringt. Ihm wird bewusst, dass sein bisheriges Lebensfundament auf Sand gebaut ist, und in ihm kommt ein Sehnen nach unvergänglicher Freude auf.
Wenn der Mensch in dieser seelischen Verfassung bereit ist, sich auf die Heilige Schrift einzulassen, wird sich ihm eine neue, bisher ungekannte Lebensdimension auftun, er wird Wahrheiten und Liebestiefen kennenlernen, wie er sie sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen konnte. Er wird erkennen, dass es einer radikalen Änderung seines bisherigen Lebens bedarf, um wirkliche tiefe Liebe erfahren zu können. Und weil es dem Menschen sehr schwer fällt, den breiten Weg der materiell orientierten Liebe zu verlassen, hat es die göttliche Vorsehung so eingerichtet, dass ihm, wenn er es wünscht, ein Helfer zur Seite gestellt wird, der mit ihm gemeinsam den schmalen Pfad gehen will, der von der weltorientierten Scheinliebe zur himmlischorientierten Realliebe führt.
Es versteht sich von selbst, dass dieser Helfer jemand sein muss, dem einerseits alle Tücken des irdischen Lebens bekannt sind und der andererseits mit allen Geheimnissen der himmlischen Liebe und Weisheit vertraut ist. Er muss unglaublich viel Geduld haben, denn wir Menschen neigen immer wieder dazu, rückfällig zu werden. Er sollte selbst auf der materiellen Ebene Schweres erfahren haben, bevor in ihm die göttliche Liebe erwacht, gewachsen und zur Frucht gediehen ist. Der Helfer sollte eine Sprache sprechen, die wir auch verstehen können, und er sollte für uns individuelle Programme bereithalten, die unsere speziellen Schwächen und Stärken berücksichtigen. Und Er sollte die notwendigen Wahrheiten kennen, um uns den Weg zum ewigen Leben zeigen zu können.
Beim Studium des Neuen Testaments wird man auf eine Person stoßen, die diese eben aufgezählten Eigenschaften in einzigartiger Weise besitzt. Jesus Christus, unser Herr, erfüllt all die Eigenschaften, die ein weiser und liebevoller Führer besitzen muss, um uns Menschen aus der Falle unserer Eigenliebe herausführen zu können. Er besitzt Weisheit wie kein anderer, er ist geduldig und langmütig, Er hat auf dieser Erde viel Ungerechtigkeit und Leid erfahren müssen, und Seine Liebe hat einen so hohen Grad erreicht, wie sie einem Gott ebenbürtig ist. Dass Jesus diese Eigenschaften besitzt, geht schon allein aus der Tatsache hervor, dass Er unschuldig am Kreuze hängend ausrief: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“.
Jesus Christus, der unschuldig zu Tode gebracht wurde und am dritten Tag nach seiner Beerdigung von den Toten zum Leben auferstanden ist, hat mit dieser Tat bewiesen, dass Er alles Wissen und alle Fähigkeiten besitzt, um den Tod zu überwinden. Wer könnte besser geeignet sein, uns, die wir in der finsteren Nacht der Welt leben, das Licht der Erkenntnis und der Liebe zu bringen? Jesus ist der Einzige, der den Kampf mit der Welt, mit all ihren Verlockungen, wirklich gewonnen hat. Dieser lebendige Jesus ist der Einzige, der uns, die wir mit der Welt verstrickt sind, den Weg zum Himmelreich zeigen kann.
Jesus Christus, der von sich mit Recht sagt, dass Er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, ruft uns zu: „Kommet alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ Er reicht uns seinen starken Arm und will uns auf dem schmalen Pfad, der uns von der breiten Prachtstraße der glitzernden Welt wegführt, Führer und Stütze sein. Er möchte uns den kürzesten Weg zu wahrer Freude, wahrem Glück und wirklicher Liebe zeigen. Er möchte uns in ein Reich führen, in dem die Schätze weder von Motten noch von Rost verzehrt werden und wo es keine Diebe gibt, die einbrechen und stehlen wollen.
Die ganze Sache hat nur einen Haken. Und dieser Haken ist in uns selbst begründet. Wir Menschen neigen dazu, ungeduldig, besserwisserisch und unflexibel zu sein.
Es ist in unserem Leben doch oft so, wie wenn wir in einer uns unbekannten Berggegend eine Wanderung zum Gipfel unternehmen wollen. Wir schließen uns einem Bergführer an und kommen gut voran. Natürlich geht uns das alles viel zu langsam und irgendwie nerven auch die ständigen Ratschläge des Bergführers, aber dennoch erreichen wir gut gelaunt die erste auf dem Weg zum Gipfel liegende Berghütte. Dort angekommen bereitet es uns ein großes Vergnügen, die Speisen und Getränke des Hüttenwirts ausgiebig zu verkosten. Die Mahnungen unseres Bergführers, den Magen nicht zu überlasten, ignorieren wir, denn wir wissen ja wohl am besten, was wir uns zutrauen können und was nicht. So vergeht die Zeit, wir werden müde und träge, sodass wir unsere Wanderung abbrechen müssen und ohne nur in die Nähe des Gipfels gekommen zu sein, gerade noch rechtzeitig vor der Dunkelheit den Abstieg zum Ausgangspunkt unserer Wanderung schaffen.
Geht es uns nicht oft genauso, wenn wir durch das unbekannte Gebirge unserer weltzugewandten Seele wandern? Am liebsten halten wir uns in den bequemen, meist in schattigen Tälern liegenden Dörfern auf, wo wir all die angenehmen weltlichen Ablenkungen haben, wie sie uns in einem touristisch erschlossenen Ort geboten werden. Dass das Licht der göttlichen Liebe und Weisheit nicht bis runter in das Tal unserer Seele scheint, fällt meist gar nicht so auf, da wir uns ohnehin in den hellerleuchteten Gebäuden unserer Weltweisheit aufhalten. Wir beschäftigen uns mit großer Hingabe mit den Dingen, die uns das Gefühl geben, weise und geliebt zu sein. Wir suchen nach Schätzen und wundern uns, warum sie trotz all unserer Bemühungen von Rost und Motten verzehrt werden. Kaum haben wir mal nicht aufgepasst, haben die Diebe der Nacht uns bestohlen.
Es ist nur natürlich, dass unsere weltzugewandte Weisheit früher oder später spürt, dass die Liebe, wie sie die Welt zu geben vermag, nicht das Ziel des Lebens sein kann. Auf dieser Stufe der Persönlichkeitsentwicklung ergibt es sich meist, dass wir bereit sind, uns einem Bergführer anzuvertrauen, der uns aus dem dunklen Tal unserer Weltliebe in die lichten Bergregionen unserer Liebe zu Gott führen soll. Natürlich gibt es auch auf diesem Gebiet eine unglaublich große Anzahl von mehr oder weniger, meist weniger guten Bergführern.
Alle versprechen uns, dass wir nur durch Sie auf dem kürzesten Weg zur Bergspitze gelangen können. Ein paar esoterische Bücher hier, ein paar Meditationen dort, und nachdem wir ein ordentliches Entgelt an den jeweiligen Führer bezahlt haben, sind wir schon auf dem besten Weg zur Talstation der Seilbahn, die uns in die hohen Bergregionen bringen soll. Einfacher und bequemer geht es ja wohl nicht. Oder?
Leider ist es so, dass es in dem Gebirge der menschlichen Seele keine Seilbahnen gibt. Jeder Schritt, den wir zur Überwindung der Welt in uns gehen wollen, müssen wir selbst gehen. Es ist auch nicht möglich den zweiten Schritt vor dem Ersten zu tun, denn solange ein Fundament unseres Glaubens auf Falschem aufgebaut ist, solange wird das Glaubensgebäude immer Gefahr laufen einzustürzen.
All dies verschweigen uns meist die gutbezahlten Bergführer der Welt. Sie wollen uns mit ihren falschen Begründungen in ihren Bann ziehen und uns letztendlich von der Wahrheit, wie man sie nur bei Gott finden kann, und der daraus entspringenden Liebe fernhalten. Zum Glück findet sich in unserem Tal, etwas außerhalb des Welttrubels, ein Bergführer, der uns kostenlos und ohne falsche Versprechen zum Gipfel führen möchte. Er wird eigentlich nur deshalb so ungern als Führer genommen, weil er die oft als unangenehm empfundene Eigenart hat, dem Wanderer, den er begleitet, ziemlich schonungslos die Wahrheit zu sagen. Trotz dieser und noch einiger anderer für den Weltmenschen unangenehm erscheinenden Eigenarten kommt der suchende Mensch, meist erst nachdem er bemerkt hat, dass die von der Welt so hoch gelobten Bergführer, gar kein Interesse daran haben, ihn zum Gipfel zu führen, zu dem von der Welt gemiedenen Bergführer mit dem klangvollen Namen Jesus Christus.
Unser Führer Jesus Christus wartet bereits auf uns und hat schon alles so vorbereitet, dass wir zügig unseren dunklen Ort im Tal verlassen können, um zu den lichtdurchfluteten Almen der höheren Bergregionen zu wandern. Zunächst einmal geht es gut voran, die breiten gut ausgebauten Wege unserer Glaubensbegründungen führen von unserer Glaubensherberge zum Ortsrand, ohne dass wir uns besonders anstrengen müssen, zumal unser Führer Wort hält und unser gesamtes Gepäck trägt. Kaum haben wir den sichergeglaubten Ort unserer Lebensbegründungen verlassen, werden aus den gut befestigten Straßen schmale dunkle Pfade. Alles, was wir in unserer Lebensphilosophie als wahr und richtig anerkannt haben, erscheint uns ohne das Licht der Weltweisheitslampen dunkel und leer. Unser Führer Jesus bemerkt natürlich unsere Unsicherheit und muntert uns auf, Geduld zu haben, denn je höher wir den Berg erklimmen, das heißt, je weiter wir uns von der Weltweisheit entfernen, umso mehr göttliches Licht kann in uns einströmen. Doch bereits hier, am Fuße des Berges, macht sich unsere Ungeduld bemerkbar.
Dieser Zustand der Dunkelheit, der sich da in unserem Herzen breitmachen will, ist uns unangenehm. Wir spüren einerseits, dass die althergebrachten Lebensbegründungen, wie wir sie in den dunklen Tälern unserer Seele gelebt haben, falsch sind, und wir haben andererseits noch viel zu wenig Wissen von dem, was uns auf den lichtdurchfluteten, gottzugewandten Bergspitzen unserer Seele erwartet. Das macht uns ängstlich und verzagt. Wie oft geschieht es dann, dass wir unserem Bergführer den Rücken zukehren, um in das sicher geglaubte Tal unserer festgefahrenen Meinungen abzusteigen.
Natürlich spürt unsere Seele sehr bald, dass die Rückkehr in das Tal der weltzugewandten Freuden keine wahre Weisheit und keine wahre Liebe aufkommen lässt. Und so wenden wir uns wieder, etwas verzagt, an unseren Bergführer Jesus. Zu unserem großen Erstaunen werden wir feststellen, dass Jesus bereits auf uns gewartet hat. Ohne dass nur die Andeutung eines Vorwurfs in seinen Augen liegt, steht Er mit weit geöffneten Armen da, um uns freudig zu umarmen, unser Gepäck abzunehmen und ohne weitere Umschweife den erneuten Aufstieg in die lichteren Gefilde unserer Seele zu beginnen.
Diesmal kennen wir ja schon ein kleines Stück des Weges, und wir können die Zeit, bis wir neue Wege beschreiten, nutzen, von unserem Bergführer wichtige Informationen über den weiteren Weg zu erhalten. Jesus wird uns auf den von Ihm empfohlenen Wanderführer für die menschliche Seele aufmerksam machen, der sehr präzise alle Wege und Pfade zum Gipfel beschreibt. In diesem Buch sind neben den rechten Wegen auch gute Rastplätze und Herbergen beschrieben. Aber auch an Warnungen vor tiefen Schluchten, in die keinerlei göttliches Licht mehr dringen kann, fehlt es nicht. Das wirklich Verblüffende an dieser Buchempfehlung besteht darin, dass wir es bereits in unserem Bücherschrank zu stehen haben, nur war uns bisher die Wichtigkeit für unser persönliches Leben nicht bewusst.
Da uns dieses Buch von unserem Jesus empfohlen wird, darf man es zurecht als Heilige Schrift bezeichnen. So gesehen haben wir alles, was wir benötigen, um aus dem tiefen Tal unserer Weltzugewandtheit, mit all ihren auf Falschem begründeten Scheinwahrheiten, den Gipfel der göttlichen Liebe und Weisheit zu erklimmen. Jesus ruft uns bei Matthäus 7,7 zu:
„Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden! Denn jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, der findet, und wer anklopft, dem wird aufgetan werden. Oder wer ist unter euch, der seinem Sohn, wenn er um Brot ihn bittet, einen Stein gäbe? Oder, wenn er um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gäbe? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, um wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten!“
Lassen wir doch die Heilige Schrift zu unserem ganz persönlichen Wanderführer werden, und unser Jesus wird sich nicht lange bitten lassen, um uns aus den tiefen und dunklen Tälern unserer Seele herauszuführen. Mit seiner Hilfe wird es uns gelingen, die Welt immer mehr zu überwinden, um dadurch das Licht der göttlichen Liebe in uns einfließen zu lassen. Dieses wärmende und belebende Licht wird unseren Verstand und unsere Liebe in neue Regionen führen, von denen wir uns bis jetzt noch keinerlei Vorstellungen machen können. Jesus möchte sich an uns verschenken, er möchte unser Wegbegleiter aus der tiefen Nacht unserer Weltzugehörigkeit in das helle Licht der göttlichen Liebe sein. Nur Er allein kann dies, denn nur Er allein ist das Licht der Welt, und dieses Licht ist zu uns gekommen, um uns den Weg zur wahren Liebe zu zeigen.
Nun wird sich vielleicht der eine oder andere Leser denken, das hört sich ja alles ganz schön und nett an, mit dem Bergführer und dem Wanderbuch, aber was kann ich persönlich tun, damit der Herr an und in mir wirken kann. Ich weiß, dass ich mich oftmals im dunklen Tal meiner Seele befinde und würde gerne die lichten Höhen meiner Seele erklimmen. Doch meist zieht mich der Alltag mit seinen Tätigkeiten so in seinen Bann, dass es mir oft wirklich schwerfällt, meinen Blick nach oben, zum Herrn, zu richten.
Ich denke, diese Erfahrung machen wir alle, mehr oder weniger jeden Tag aufs Neue. Wir nehmen uns zwar fest vor, den Herrn in jeder Situation des Tages als den Mittelpunkt unseres Lebens zu sehen, aber kaum sind wir im Büro, im Supermarkt oder unternehmen den Versuch, eine dieser fürchterlich verkehrsreichen Straßen zu überqueren, schon hat uns der Alltagsstress wieder, und wir haben all unsere guten Vorsätze vergessen. Wir denken an alles Mögliche und reden über alles Mögliche, - nur an den Herrn denken wir nicht und bei welcher Gelegenheit kann man im Alltag schon über Jesus reden? Und abends im Bett fällt es uns wieder siedendheiß ein, - ups, wollten wir nicht gerade heute Jesus in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen?
Natürlich habe ich auch kein Patentrezept dafür, wie man dieses Problem lösen kann. Ich vertraue aber darauf, dass der Herr Jesus Christus die Seelenlandschaft eines jeden Menschen so genau kennt, wie ich die meine niemals erkennen kann. Ich vertraue darauf, dass Jesus mein Weg, meine Wahrheit und mein Leben ist. Und ich vertraue auf die Aussage Emanuel Swedenborgs2, dass die entsprechungsmäßige Auslegung der Heiligen Schrift die zweite Ankunft des Herrn ist.
Durch Swedenborg weiß ich, dass der Wille des Menschen von Kindheit an in der Welt und somit im Falschen verhaftet ist. All unser Wissen, welches wir im Laufe unserer Persönlichkeitsentwicklung erworben haben, haben wir von anderen, meist weltorientierten Menschen bezogen. Dazu gehört natürlich auch die Ausrichtung unseres Gefühlslebens. Ich erinnere nur an den körperbezogenen Liebesbegriff, wie er in den Fernsehserien gelehrt wird. Swedenborg sagt nun, dass wir unseren im Falschen begründeten, das heißt der Welt zugewandten Willen nur über die Weisheit unseres Verstandes umbilden können.
Unser Verstand hat die von der göttlichen Vorsehung eingerichtete Gabe, mit der Liebe Gottes eine Verbindung einzugehen, um dadurch Weisheit zu erlangen. Dies kann dadurch geschehen, dass wir in der Heiligen Schrift lesen und die Worte der Liebe und Weisheit, die uns der Herr in diesem Buch schenkt, in uns eine Saite zum Schwingen bringt, die wir vorher noch gar nicht kannten. Hätten wir nicht die Worte, die uns der Herr geschenkt hat, wir wüssten nichts von der Unsterblichkeit unserer Seele, wir wüssten nicht, dass der unendliche und ewige Gott in Jesus Christus auf unserer Erde selbst Mensch geworden ist, und wir wüssten nicht, dass es diesem Gott gefallen hat, die Menschen dieser Erde zur Gotteskindschaft zu erwählen.
Wir erfahren durch die Lehre der Entsprechungen2 aus der Heiligen Schrift aber noch etwas, was für meine Persönlichkeitsentwicklung von höchster Bedeutung war. Wir können nämlich erfahren, welche Charaktereigenschaften der menschgewordene Gott Jesus Christus hat. Er ist die menschgewordene Weisheit, in Ihm wallt die göttliche Liebe, Er ist die fleischgewordene Geduld, Er ist der Hirte, der jedem seiner verlorenen Schafe nachgeht, um ja nur keines von ihnen zu verlieren, und Er ist barmherzig.
Durch das Erkennen dieser wunderbaren Eigenschaften unseres Herrn wurde mir klar, dass ich vor meinem Gott keine Angst zu haben brauche. All die unangenehmen Ereignisse in meinem Leben sind und waren keine Strafen eines rachsüchtigen Gottes, sondern Liebesbeweise eines weisen, geduldigen und barmherzigen Gottes, der mich mit allem Ernst auf meine innerseelischen Untiefen aufmerksam macht. Er wünscht sich doch nichts sehnlicher, als dass Licht, Sein Licht, in die tiefen Schattentäler meiner Seele scheint.
Die Analogie zwischen dem Herrn und einem Hirten, der jedem seiner verlorenen Schafen nachgeht, zeigt mir, dass der Herr Jesus Christus schon seit Anbeginn der Zeit damit begonnen hat, die Rahmenbedingungen für jeden einzelnen Menschen so zu gestalten, dass Er ihn auch finden kann. Es liegt lediglich an uns selbst, ob wir uns finden lassen wollen oder nicht. Damit der Hirt der Hirten uns verlorene Schafe auch finden kann, müssen wir von unserer Seite her eigentlich nicht viel tun.
Zum einen müssen wir durch die Aufnahme der göttlichen Liebe in unseren Verstand die Weisheit erlangen, die notwendig ist, um unseren Willen umbilden zu können, und zum anderen müssen wir Täter des Wortes werden. Es nutzt uns nämlich gar nichts, wenn wir die tollsten Erkenntnisse in unserem Gedächtnis gespeichert haben, sie aber in unserem Leben keinerlei Anwendung finden, weil sie nicht zu unserem Eigentum geworden sind. Nur wenn die Fundamente unseres Glaubens auf Fels gebaut sind, das heißt, wenn die Grundlagen unseres Glaubens göttliche Wahrheiten sind, die mit unserer Lebensliebe in Resonanz stehen, werden wir sie auch in unserem Alltagsleben zur Anwendung bringen. Wenn ich vom Verstand her weiß, dass wirkliche Lebensfreude nur mit Jesus möglich ist, dieses Wissen aber nicht zu einem Gefühl in meinem Willen geworden ist, dann bin ich kein Täter des Wortes.
Es versteht sich von selbst, dass diese Willensumwandlung nicht von heute auf morgen zu vollziehen ist. Das weiß natürlich auch der Herr, und deshalb ist es für mich sehr beruhigend zu wissen, dass eine der großen Eigenschaften unseres Gottes die Geduld ist. Wenn Er mit mir Geduld hat, dann sollte es geradezu meine Pflicht sein, mit mir selbst Geduld zu haben.
Ich denke, die Ungeduld mit uns selbst ist oft ein großer Umweg auf dem Weg zum Himmelreich. Es liegt in unserer durch den Alltag geprägten Natur, dass wir alles möglichst schnell und ohne große Umwege erreichen wollen. Und weil wir dies so gewöhnt sind, meinen wir, die Umbildung unseres im Falschen begründeten Willens in der gewohnten Geschwindigkeit durchführen zu müssen. Der große Denkfehler bei dieser Vorgehensweise ist der, dass wir meinen, von uns aus möglichst viel, möglichst schnell zu tun. Dadurch, dass wir uns so verhalten, nehmen wir unserem Jesus jegliche Möglichkeit, an uns unmittelbar zu wirken. Er darf sich uns ja nur dann nähern, wenn wir Ihm freiwillig unseren Willen öffnen. Solange wir diejenigen sein wollen, die die Fäden unserer Umbildung in die Hand haben, solange muss sich Jesus zurückhalten.
Sie können diesen langwierigen Prozess Ihrer Willensumbildung dadurch beschleunigen, dass Sie sich für Jesus öffnen, indem Sie sich darum bemühen, Zeit zu finden, in der Sie sich frei von weltlichen Gedanken und Wünschen ganz auf Jesus einlassen können. Suchen Sie sich einen Ort, in dem Sie sich abgeschirmt von der Welt zurücklehnen können, schließen Sie die Augen, und öffnen Sie Ihr Herz nur ein paar Minuten lang für Jesus, der sich nichts sehnlicher wünscht, als Ihr Vater, Freund und Bruder zu sein.
Die wunderbaren Einrichtungen der Sonne, der Wandelsterne, der Kometen, können nur nach Plan eines allwissenden und allmächtigen Wesens und nur nach dessen Weisung zustande kommen. Daraus folgt, dass Gott der wahrhaft lebende, allweise und allmächtige Gott ist, das unendlich vollkommene Wesen, welches hoch über dem Weltall steht.
[Sir Isaac Newton (1643 - 1727), englischer Mathematiker, Physiker und Astronom]
2 siehe Seite →
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meistens die ersten Sätze eines Buches darüber entscheiden, ob ich dieses Buch ganz lese oder ob ich bereits am Anfang das Interesse am Weiterlesen verliere. Am liebsten sind mir die Bücher, die einerseits von Anfang bis zum Ende interessant geschrieben sind und durch deren Lektüre ich andererseits etwas lerne, das ich auch in meinem weiteren Leben anwenden kann. Irgendwann vor längerer Zeit bin ich auf ein Buch gestoßen, das diese Forderungen in einzigartiger Weise erfüllt. Es ist dem Buchstabensinn zwar nicht immer einfach zu verstehen, aber es ist oft sehr spannend geschrieben und ich konnte bisher immer eine Menge Dinge lernen, die ich in meinem Leben auch anwenden konnte. Dieses Buch hat mein ganzes Bewusstsein, ja mein ganzes Leben verändert und ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass dieser Lern- und Entwicklungsprozess nie enden wird.
Das Buch, das ich meine, ist die Heilige Schrift, die mir, je länger ich mich mit ihr beschäftige, immer tiefere Erkenntnisse über den Herrn und vor allem aber über mich selbst und mein Verhältnis zu Jesus schenkt.
Wie ich ja schon erwähnte, ist der Anfang eines Buches für mich ein wichtiger Indikator dafür, ob ein Buch lesenswert ist oder nicht. Wenn wir die Heilige Schrift aufschlagen, beginnt sie ja bekanntlich mit den Worten:
Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.
Die Erde war wüst und leer, Finsternis lag über der Urflut, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.
Da sprach Gott: „Es werde Licht!“ Und es ward Licht.