Der tantrische Dreier - Inanna Ling - E-Book

Der tantrische Dreier E-Book

Inanna Ling

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Beschreibung

In diesem Buch bekommst du exklusive Einblicke hinter die Kulissen eines Tantraseminars. Egal, ob du selbst Seminare veranstaltest oder nur neugierig bist, wie ein solches Seminar vonstatten geht: Hier findest du Pläne, Methoden, Übungen, detaillierte Ritualbeschreibungen und die Reaktionen der Teilnehmer. Hier lüfte ich die Geheimnisse hinter den Kulissen.

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WARUM GERADE DAS BUCH?

Ich begann dieses Buch zu schreiben, nachdem ich bereits zahlreiche Online-Seminare zum Thema „Der flotte Dreier“ gegeben hatte, und merkte, dass die Theorie zwar hilfreich ist, die Praxisübungen jedoch nicht ersetzen kann.

Das positive Feedback sowie die Nachfrage der Zuschauer nach einer Vorführung oder einem Präsenz-Seminar stiegen mit jeder Veranstaltung. Und so empfand ich den Wunsch, mein Wissen in Buchform zu verpacken. Es soll dem Leser als Anleitung zur mutigen Erforschung der eigenen Sexualität dienen.

Ich biete dir eine geistige Reise in die Vorbereitung und den Ablauf dieses Seminars, die notwendigen Anpassungen währenddessen und das Feedback von Teilnehmern. Die praktischen Übungen, die wir in meinen Seminaren ausführen, bringen signifikante positive Änderungen ins Leben der Beteiligten, und ich hoffe, dass auch du, lieber Leser, liebe Leserin dich von diesem Buch zu neuen Erfahrungen anregen lässt.

Wenn du Fragen hast, schick mir eine E-Mail an [email protected]

Buchreihe "Sexuelle Freiheit".

Band: "Der Flotte Dreier"

Band: „Der Tantrische Dreier“

Beide Bände können unabhängig von einander gelesen werden.

© Inanna Ling

INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT

LEHRSTIL

Der logische Lehrstil

Der emotionale Lehrstil

Seminarpreise

Psychologie gegen Tantra

DIE VORBEREITUNG DES SEMINARS

DER PLAN: WAS LERNEN WIR?

WAS ERWARTET DICH?

SEMINARSTRUKTUR

Tag 1: Vertrauen und Gruppenverschmelzung

Tag 2: Dreier und Verhaltensregeln

Tag 3: Vorbereitung zum Ritual

Ritual

TAG 1: DER PLAN

Vertrauen und Verschmelzung der Gruppe

Wie erreichen wir diese Verschmelzung?

1. Berührung

2. Umarmungen

3. Rhythmus

Übungsbeschreibungen und die Gründe

Optische Raster ausschalten

Händespiel *: Fühle die Hände, die dich berühren

Händespiel *: Teil 1

Händespiel *: Teil 2

Vorstellungsrunde

Augenspiel **: Öffne die Tore zu deiner Seele

Augenspiel **: Der Ablauf

Zusammenfassung der beiden Spiele

Weitere Spiele und Rituale in Kurzform

Frauen berühren Männer *

Männer berühren Frauen *

Die magische Tierwelt *

Der tantrische Knoten **

TAG 1: DIE REALITÄT

Der Start

Händespiel *

Bodyflow *

Trinkpause

Frauen berühren Männer *

Männer berühren Frauen *

Das gemeinsame Duschen

Die magische Tierwelt *

Der tantrische Knoten **

TAG 2: DER PLAN

Der Plan zur Erinnerung: Dreier und Verhaltensregeln

Tag 2: Die Realität, Reinigung

Die Spirale ***

Die Entstehung der Spirale

Die Warme Dusche ***

Ritual: Shiva geht auf die Reise **

Erklärung des Sinns des Rituals „Shiva geht auf die Reise“

TAG 3: PLAN VERNICHTET

Tag 3: Die Realität, Bonding

Die tantrische Verschmelzung und Orgasmus

Tag 3: Die Theorie

Körper

Geist

Die Seele

Die Wünsche unserer Seele sind heilig

Die Trio-Symbiose

TAG 3: Die Praxis der Befreiung und Verschmelzung

Hier ist die Bonding-Ausführung

Bonding, die Realität

Der Vortrag über unsere Gefühle

ANGST

WUT

TRAUER

Freude

Scham

Kartenziehen „Die Kraft der Göttinnen“

Die tantrische Welle, beschreibung

TAG 4: SPIELEN

Tag 4 war der Spieltag.

SCHLUSSWORT

ÜBER DIE AUTORIN

ZUSATZINFORMATIONEN

Tagesablauf als Beispiel für Organisatoren

Feedback von Teilnehmer

Links und Kontaktdaten

Nach dem Seminar ist vor dem Seminar

Meine Vision und Mission

Haftungsausschluss

VORWORT

Tantra ist die Physik der Sexualität und bildet in allen meinen Seminaren die Grundlage. Das Ziel ist es, die sexuelle Verschmelzung zu erreichen und den Teilnehmern auf diese Weise den Weg zu weiteren spannenden Experimenten mit ihrer Sexualität zu ebnen.

Unsere Sexualität hat einen viel größeren Einfluss auf unseren Alltag als es in der Gesellschaft angenommen und akzeptiert wird. In diesem Buch zeige ich hin und wieder übergreifende Beispiele und Vergleiche aus unserem täglichen Leben, die in Verbindung mit unserer Sexualität stehen. Ob wir über eine Ausbildung, Autobahn oder unser Essen reden, für mich sind die Verknüpfungen zum Sex immer vorhanden.

Ich beschreibe, wie ich das Seminar der flotten Dreier vorbereitet habe, und wie daraus ein Tantraseminar geworden ist. Die Vorbereitungen waren strukturiert und emotionslos, die Umsetzung wurde aber sehr spannend und etwas ganz Anderes als vorgenommen.

Die Intensität und den emotionalen Einfluss der Übungen oder Rituale habe ich mit Sternen gekennzeichnet.

* Die Übung ist leicht auszuführen und emotional eher zum Aufwärmen oder für zwischendurch geeignet.

** Die Übung ist relativ einfach in der Ausführung, weist aber eine stärkere emotionale Wirkung als jene mit einem Stern auf.

*** Die Übung ist emotional tiefgreifend. Nach dieser Übung wird immer eine längere Pause benötigt. Sie kann emotionale Blockaden ins Wackeln bringen.

LEHRSTIL

Jeder Lehrer oder in dem Gebiet Guru genannt, bringt eigenen Still und eigenen Charakter in die Lehre die er weitergibt mit. Deswegen ist es sehr wichtig das der Lehrstill und Guru-Persönlichkeit im Anklang mit dir als Teilnehmer ist.

Hier erkläre ich dir zwei Lehrstillrichtungen mit den Vor- und Nachteilen von beiden. Das ist nur eine Richtung ohne Details. Da ich noch keine passende Namen für die beide Stills gefunden habe, werde ich sie selbst benennen.

Ich würde es logischen und emotionalen Lehrstill nennen, den die beide Wörter beschreiben eigentlich die gegengesetzliche Richtung und dennoch sprechen uns in unterschiedlichen Lebenssituationen beide an.

DER LOGISCHE LEHRSTIL

Der logische Lehrstil bringt, wie der Name schon sagt, eine logische, strukturierte Abfolge des Wissens mit sich. Ähnlich wie an der Uni, Schule oder bei einem Lehrgang. Das Resultat des Gelernten wird anhand einer Prüfung festgestellt. Dies spiegelt auch die Qualität des Lehrers wider. Ein hoher Notendurchschnitt beweist in erster Linie, dass der Lehrer es geschafft hat, das Wissen effektiv zu vermitteln. Ob die Teilnehmer es am Ende nutzen, bleibt ihnen überlassen.

In der Speaker-Szene zum Beispiel wird die Anwendung des Gelernten oft als Qualitätsmerkmal genutzt, um neue Kunden anzuwerben: „38 Personen aus den Top 100 sind aus meiner Schule.“ Das heißt, dass sie das erworbene Wissen gut angewendet haben. Vielleicht sollten die Lehrer unter euch sich das als Anregung nehmen.

Einer der Vorteile dieses Stils ist die Tatsache, dass unser Gehirn voll gefordert wird. Die damit einhergehenden Anstrengungen setzen neue Reize. Das neuronale Netz verändert sich, es bilden sich neue Verbindungen unter den Nervenzellen. Das optimierte Netz kann das Wissen in Zukunft einfacher durchleiten oder kombinieren. Es ist wie der Bau einer neuen Straße: Eine kleine Strecke, die zwei Autobahnen verbindet, bringt uns manchmal schneller ans Ziel als das Errichten einer neuen Autobahn.

Ein anderer Vorteil ist das Erfolgserlebnis, das durch das Erreichen des Ziels entsteht und somit das fördernde Ich-habe-es-geschafft-Gefühl erzeugt.

Der Teilnehmer bekommt ein Zertifikat oder Diplom, das seinen Fortschritt festhält, und kann es allen zeigen oder an die Wand hängen. Man kann seine Qualitäten bei der Suche nach einer neuen Arbeit mit dem Dokument bestätigen. Das macht einen guten ersten Eindruck aus.

Je schwieriger die Ausbildung gewesen ist, desto stolzer präsentiert man das Zertifikat oder Diplom, um persönliche Besonderheiten hervorzuheben. Sinngemäß: „Ich habe das Zertifikat oder Diplom, was mich zu einem besonderen Kandidaten macht und meine Wertschätzung erhöht: Mehr Geld, mehr Anerkennung, mehr Einfluss.“

Also merken wir, wie viel von diesem Stück Papier abhängt. Und da melden sich schon die Nachteile wie von selbst.

Macht uns ein Stück Papier wirklich aus? Sind wir etwas Besseres, weil wir es besitzen und die anderen nicht? Sagt es aus, dass wir in der Lage sind, das Wissen korrekt anzuwenden, oder zeigt es nur, dass wir es “irgendwie geschafft haben”?

Der logische Stil bringt zwar Struktur ins Lernen, ignoriert jedoch unsere Tagesform und die aktuelle Aufnahmebereitschaft, die Lehre zu empfangen. Auch unsere Lerngeschwindigkeit ist nicht immer die gleiche und variiert in Abhängigkeit von den jeweiligen Lebensgegebenheiten. Es kann durchaus vorkommen, dass Emotionen die Aufnahme des Wissens blockieren. Doch das aufgestellte Programm kann keine Rücksicht auf die emotionale Lage jedes einzelnen Teilnehmers nehmen. Aber was geschieht, wenn jemand mit dem Lernen nicht hinterhergekommen ist und das Programm abbricht? Hat es etwas mit den falsch gesetzten Prioritäten zu tun? Ist man nicht schlau genug? Oder ist der Abbruch sogar ein Zeichen des Mutes?

An dieser Stelle kommt der emotionale Lehrstil ins Spiel.

DER EMOTIONALE LEHRSTIL

Hierbei steht die emotionale Bereitschaft der Teilnehmer, das Wissen aufzunehmen, im Vordergrund. Das heißt, erst wenn die Gruppe oder die einzelne Person bereit ist, zuzuhören, kann das Wissen transportiert werden.

Der Vorteil dieser Methode liegt auf der Hand. Wir lernen so viel, wie wir im Augenblick verarbeiten können. Das Programm wird sehr flexibel gestaltet. Die Schwierigkeitsstufe der Übungen wird der Aufnahmefähigkeit der Teilnehmer angepasst. Wenn die Gefühlsautobahn frei ist, erhöhen wir die Geschwindigkeit; bildet sich ein emotionaler Stau, fahren wir langsamer. Manchmal muss die Übung sogar gestoppt werden, sodass wir uns zuerst um die Auflösung des emotionalen Staus kümmern können.

Dies ist keine einfache Aufgabe für den Guru. Je mehr Personen am Seminar teilnehmen, desto mehr unterschiedliche emotionale Lagen sind vertreten. Da gilt es, behutsam vorzugehen, um niemanden mit den Aufgaben zu überfordern.

Das Ziel des Gurus soll sein, das Wissen so zu vermitteln, dass die Teilnehmer es möglichst unkompliziert in ihr Leben integrieren können. Sobald die Teilnehmer Veränderungen wahrnehmen, steigt der Spaß am Lernen ganz von selbst. Die Veränderungen beginnen und der Spaßfaktor steigt auch nach dem Seminar oder Lehrgang kontinuierlich. Alles in unserem Leben scheint sich plötzlich nach uns zu richten. Wir übertragen unbewusst die emotionale Befreiung vom Seminar in unser Leben. Wir entmüllen und bereinigen unsere Emotionen und atmen mit jeder neuen Aktion freier.

Die Nachteile des emotionalen Lehrstils stellen die Rückseite der Vorteile des logischen Lehrstils dar.

Wir können nicht sagen: „Ich habe das Programm geschafft, also bin ich was Besonderes.” Denn das Programm hat sich uns angepasst. Dadurch dass die Strukturen fließend sind, kann man seinen Erfolg nicht mit einem Zertifikat kennzeichnen. Es könnte höchstens ein Teilnahmezertifikat ausgehändigt werden. Ohne Stufen wie “Meister dritten Grades” u. Ä. wie bei anderen Ausbildungsystemen. Es ist bei solchen Zertifikaten auch nicht immer klar, ob eine Drei besser oder schlechter ist als eine Eins? Um es richtig einzuordnen, muss man wissen, wie das Bewertungssystem in diesem Fall aufgebaut ist.

Bei der emotionalen Führung ist niemand besser oder schlechter als die anderen. Alle merken sich den Lernstoff gleichermaßen gut und sind damit glücklich.

Es gibt kein Zertifikat zum Angeben, was zur geringeren Bereitschaft der potentiellen Teilnehmer führt, für das Wissen, das ihnen im Laufe eines Seminars vermittelt wird, zu zahlen.

Das Fehlen des Zertifikats bedeutet, dass wir unsere Wertschätzung und damit auch Geldfluss, Anerkennung und Einflussnahme nicht direkt steuern. Und alles, was wir nicht direkt steuern können, wollen wir auch nicht groß bezahlen.

SEMINARPREISE

Deswegen ist die Bereitschaft für ein Online-Seminar „Wie verkaufe ich am schnellsten?“ höher als für ein Tantraseminar, das das Leben verändert.

Demzufolge, wenn ein Guru hofft, von Teilnahmegebühren eines Tantraseminars leben zu können, wird er nicht drum herum kommen, jeden potentiellen Teilnehmer überreden zu müssen. Das erfordert enorm viel Kraft und dann muss noch ausreichend Energie vorhanden sein, um die Gruppe emotional zu leiten. Wenn der wirtschaftliche Aspekt bei Seminargestaltung die Führung übernimmt, bekommt man nicht selten Seminare angeboten, die das Gefühl vermitteln, es gehe dem Lehrer nur um das Geld. Eine Zwickmühle, die auf beiden Seiten nachvollziehbar ist.

Gerade bei Tantraseminaren, wo das Spiel der Emotionen im Vordergrund steht, sind die Teilnehmer empfindlicher, was die Bezahlung angeht. Denn das Ungleichgewicht im Inneren des Teilnehmers (“Geld ist schmutzig”) vereinbart sich schwer mit der Feststellung, dass für das Wissen über unsere Emotionen, Gefühle und Berührungen auch ein Betrag verlangt werden darf. Und weil es so wenig Tantralehrer gibt, darf dieser auch mal höher liegen als bei einem Online-Seminar “Wie verkaufe ich richtig?”.

Das Thema spreche ich hier bewusst an, weil diese Fragen sowohl bei Teilnehmern als auch bei Lehrern immer wieder heiß diskutiert und wie auf einem Basar verhandelt werden. Dabei stelle ich hier eine offene Frage: Was ist dir dein Glück wert?

Der Guru sagt: „Ich habe das Wissen, was dich glücklich machen kann, und wünsche mir, dass meine Fähigkeiten gewürdigt werden."

Der Teilnehmer sagt: „Ein paar Tausend Euro für ein Seminar mit einem ungewissen Ausgang sind mir zu risikoreich, wo ich mir doch auf YouTube kostenlose Videos anschauen kann.”

Gibt es für unser Glück eine Preisliste zur Orientierung?

In diesem Buch zeige ich euch, welche Arbeit hinter so einem Seminar steckt, und dass diese ohne Leidenschaft nicht zum erwünschten Erfolg führen kann.

PSYCHOLOGIE GEGEN TANTRA

Psychologen werden für die Analyse unseres Verhaltens von Krankenkassen bezahlt. Sie können unsere Schwächen gut erkennen und die Ursachen herausfinden, aber wer kann uns zeigen, wie es richtig geht? Wie finde ich, was für mich richtig ist? Wo kann ich es ausprobieren? Als ich in der Tantralehrer-Ausbildung war, hatten wir einen älteren Assistenten, der über 25 Jahre lang als Psychologe und Psychiater gearbeitet hatte. Er sagte mir, dass Psychologie gerade dort an ihre Grenzen stöße, wo Tantra den Horizont erweitere. Gemeinsam bilden sie ein mächtiges Instrument. Es ist so ähnlich wie Schulmedizin und Alternativmedizin. Es wäre toll, wenn diese, anstatt sich zu bekriegen, doch die Vorteile voneinander nutzen könnten. Denn Krebs kann nicht mit Kräutern geheilt werden und bei Schnupfen muss man nicht gleich ein Antibiotikum schlucken. Alles hat Vor- und Nachteile. Wir müssen lernen, uns orientieren zu können, was wofür das Richtige ist.

So auch beim Tantra und allen Sexcoachings: Man kann Berührungen nicht bei einem Psychologen lernen und man bekommt beim Tantra keine Psychoanalyse erstellt. Am besten wäre eine Kombination aus beidem. Deswegen muss ein Tantralehrer wenigstens die wichtigsten Grundlagen der Psychologie kennen, ansonsten begibt er sich auf ein sehr dünnes Eis. Wenn die Unwissenheit des Seminarleiters zusätzliche Verletzungen verursacht, anstatt die vorhandenen zu mildern, ist es eine traumatische Erfahrung, die zum Misstrauen gegenüber allen Tantralehrern führt, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Vielleicht hilft dir dieses Buch dabei, ein bisschen Licht in die Dunkelheit zu bringen.

Fazit:

Einem wird schnell klar, dass der emotionale Lehrstil eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für den Guru darstellt. Beim logischen Lehrstil muss man sich lediglich seine Lehrmethoden festlegen und diese dann routinemäßig vortragen. Beim emotionalen Lehrstil ist der Guru permanent gefordert. Er muss sich an die Gruppe anpassen und die Bedürfnisse jedes einzelnen Teilnehmers im Auge behalten.

Wie man sieht, hat jeder Stil seine Vor- und Nachteile. Der eine gibt mehr Struktur, der andere achtet mehr auf Emotionen. Beide haben das Ziel, Wissen zu transportieren.

Deswegen ist das Ziel wichtiger als die Methoden. Jeder sucht sich die passende Methode wie beim Lehren, so auch beim Lernen. Die Herangehensweisen können in unterschiedlichen Lebensphasen kombiniert werden. Wenn man jung, energiegeladen und mit wenig Verpflichtungen durch das Leben geht, kann man in dieser Phase mehr Wissen aufnehmen und z.B. ein Studium anfangen. Wer berufstätig und in einer Partnerschaft ist und dazu noch Kinder hat, hat weniger Zeit, sich mit Wissensstrukturen zu befassen. Das Wissen sollte sich der Lebensstruktur anpassen. Das emotionale Aufräumen in der festen Lebensphase sollte eher gefragt werden.

Als Guru kann man von der Kombination aus beiden Stilen profitieren.

Ich zum Beispiel plane Strukturen und Ziel des ganzen Seminars und setze mir Zwischenziele für die einzelnen Tage. Je nach Bereitschaft der Teilnehmer passe ich die Übungen im Laufe des Seminars an, das Ziel bleibt allerdings unverändert.

Speziell in diesem Beispielseminar ist nahezu alles „schief gelaufen“, sodass ich sogar die Tagesziele ändern musste. Wie genau alles abgelaufen ist, erfährst du, lieber Leser, aus den nachfolgenden Kapiteln.

DIE VORBEREITUNG DES SEMINARS

Die Livestreams, die zahlreichen Likes unter den Videos, die Kommentare, die Fragen der Zuschauer, all das schrie nach einem Seminar mit praktischen Übungen. So nahm ich mir das Thema des flotten Dreiers ins Visier und kündigte das Seminar “Der flotte Dreier” an.

Teilnehmerzahl

Am Anfang dieses Seminars hatte ich über 30 Anmeldungen. 30 ist für gewöhnlich die Teilnehmerzahl, die ich emotional zu fühlen und zu führen in der Lage bin.

Bei Paaranmeldungen kommt es immer wieder vor, dass ein Partner aus irgendeinem Grund gehindert ist und der andere aus Solidarität auf die Teilnahme verzichtet, was natürlich absolut verständlich ist. Deswegen schalten wir immer ein paar Teilnehmer mehr als 30 frei.

Organisation

Bei Organisation eines Tantraseminares muss an alles gedacht werden, was Ablenkung der Teinehmer im Seminar hervorrufen könnte, angefangen mit der Zeitkontrolle bis hin zum Handykonsum. Jeder noch so kleine Ablenkungsfaktor beeinträchtigt die Qualität des Seminars.

Im Seminarhaus, wo meine Seminare stattfinden, gibt es kaum Netzempfang und W-LAN wird auf meine Bitte hin für die Teilnehmer nicht freigeschaltet. Wir bitten auch, die Uhren abzulegen, denn hier übernimmt unser Zeitdienst die Kontrolle und geht ca. 10 Minuten vor jedem neuen Block mit den Zimbeln durch die Gegend und die Gänge des Hauses. Alle lernen, sich auf das intuitive Zeitgefühl zu verlassen. Und das funktioniert erstaunlicherweise gut.

Kosten für Seminar-Accessoires

Auch die für die Seminargestaltung notwendigen Kosten dürfen nicht aus der Acht gelassen werden. Assistenten, Raummiete, Ritual-Accessoires für den Fall, wenn jemand etwas vergisst: Massageöle, Lungis, Platzdecken, Augenbinden, Unterlagen, Raumschmuck, Sauberkeit des Raums usw. Im Seminar sollen die Teilnehmer frei von Sorgen sein und sich nur auf das Lernen und Fühlen konzentrieren.

Wann ist das Ziel erreicht?

Die Teilnehmer sollten dieses Seminar als Dreier-Profis verlassen, um sich dann voll und ganz in den Genuss des Lebens zu stürzen. Bei einem anderen Seminarthema werden andere Ziele gesetzt.

Bewegkraft des Seminars

Genuss steht bei mir immer im Vordergrund. Wenn bei den anderen Lehrern zum Beispiel Disziplin als Bewegkraft den Vorrang hat, liegt meine Stärke im Genuss. Ich bin der Meinung, dass man mit Genuss mehr erreichen kann als mit Zwang. Meine Führungsphilosophie lautet: Mach es mit Spaß oder lasse es sein.