Der Wolf vom Hügel Born - Dani Gebert - E-Book

Der Wolf vom Hügel Born E-Book

Dani Gebert

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Beschreibung

Man schreibt das Jahr 1535. Die Reformation in Solothurn ist noch nicht ganz zu Ende, als im kleinen Weiler Wil, wie Wolfwil früher genannt wurde, eine Bestie ihr Unwesen treibt. Jeden Monat stirbt ein Dorfbewohner und das immer bei Vollmond. Aberglaube nährt die Gerüchteküche, bis der Dorfälteste Anselm genug hat und sich mit ein paar Freiwilligen auf die Jagd nach dem Untier auf dem Hügel Born macht. Können er und seine Männer das Monster stoppen, oder ist die Strafe Gottes für die Reformation unaufhaltsam? Und was spielt das Kräuterweib am Ufer der Aare für eine Rolle?

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Seitenzahl: 38

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Kapitel 1: Wolfsangel
Kapitel 2: Wolfsschnee
Kapitel 3: Wolfsmonat
Kapitel 4: Wolfsmond
Kapitel 5: Wolfsgarn
Kapitel 6: Wolfsjagd
Kapitel 7: Wolfsgesang
Kapitel 8: Wolfskind
Kapitel 9: Wolfssilber
Kapitel 10: Wolfsnacht
Kapitel 11: Wolfwil
Epilog:
Wappen von Wolfwil im Kanton Solothurn:
Bonus: Zeichnung von Kevin Gebert:
Danksagung und Widmung:
Bisher erschienene Werke:

Der Wolf vom Hügel Born

Eine Kurzgeschichte

von

Dani Gebert

Nach einer schriftlich überlieferten Sage.

Januar 2022

IMPRESSUM:

„Der Wolf vom Hügel Born“

von Dani Gebert

© 2022 Dani Gebert

Alle Rechte vorbehalten.

Autor: Dani Gebert

Kontakt: [email protected]

Social Media: DaniGebert.Autor

Buchcover, Illustration: Dani Gebert

Bild „Alpha-Wolf“: Kevin Gebert / © Kevin Gebert und Dani Gebert

Lektorat, Korrektorat: Dr. Alexandra Sept (Stift und Papier Lektorat Ansbach)

ISBN (E-Book): 978-3-754945-48-3

Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung des Autors nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weitergegeben werden.

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Kapitel 1: Wolfsangel

Ende Oktober Anno Domini 1535. Die Dämmerung legte sich schon früh über das herbstliche Land. Crippin und Dammo mussten sich sputen, wenn sie noch vor Einbruch der Dunkelheit ihr Zuhause erreichen wollten. Die Kette ihres Fanggeräts rasselte beim schnellen gehen. Trotz der Eile waren sie stolz. Die beiden jungen Männer hatten eine Wölfin erlegt, die ihnen unten am Fluss in die Falle gegangen war. Mit einer Wolfsangel hatten sie das Tier fangen können.

Bei der Wolfsangel handelte es sich um ein etwa handbreites, beidseitig zugespitztes Flacheisen. Auf beiden Seiten hatte es einen spitzwinklig eingeschnittenen, dem anderen gegenüberstehenden Widerhaken. In der Mitte hatte die Angel ein Loch, an der eine armlange Kette hing. Am oberen Teil dieser Kette befand sich ein halbmondförmiger Anker, mit welchem sie an einem Ast befestigt wurde. Die Widerhaken der Wolfsangel wurden dann mit Aas, Eingeweiden von erlegten Jagdtieren oder von geschlachtetem Vieh behangen. Anschließend wurde die Falle an einem Baum so hoch aufgehängt, dass der Wolf danach springen musste, um zuschnappen zu können. Das Tier blieb mit der Schnauze an den Haken hängen und verendete, sofern es nicht schon vorher von Jägern gefunden und erlöst wurde.

Die jungen Männer hatten die Wölfin tot aufgefunden und an Ort und Stelle ausgeweidet. Dammo hatte die besten Fleischstücke für sich aufgeschnürt und Crippin das blutige Fell über die Schultern geworfen. Den brauchbaren Rest lagerten sie in einer nahe gelegenen Jagdhütte. Die Innereien und Knochen warfen sie in die Fluten der Aare.

Vom Erfolg der Jagd beflügelt, unterhielten sich die beiden freudig miteinander, während sie noch eine gute halbe Stunde Fußmarsch zu ihrem Dorf vor sich hatten.

Crippin sprach stolz: »Mein Mädchen wird den schönen Pelz zu schätzen wissen.«

»Und meine Eltern«, setzte Dammo fort, »mögen Wolfsfleisch gut gebeizt und gepökelt.«

Beide lachten und beschleunigten ihre Schritte. Bald waren sie zuhause und morgen schon würden sie den Rest ihrer Beute aus der Jagdhütte holen.

Kapitel 2: Wolfsschnee

November Anno Domini 1535, vier Wochen später. Im Dorf Wil, dessen Name die ersten Siedler einfach ihren wenigen Häusern gegeben hatten, war von diesem Tag an nichts mehr wie vorher. Ein lauter Schrei der Bäuerin vom Oberen Haselhof am Dorfrand weckte jeden Bewohner des Weilers. Aufgeschreckt machten sich die Leute auf den Weg zum Bauernhof. Die Bauersfrau hockte zittrig auf der kleinen Holztreppe, die ins Haus führte. Sie war umringt von anderen Dorfbewohnerinnen, die versuchten, sie zu trösten und selbst entsetzt waren.

Der Bauer und die Männer des Dorfes standen im Halbkreis vor der Stalltür.

»Wer oder was kann einen Menschen so zurichten?«, fragte einer bestürzt.

»Das ist Teufelszeug«, sprach ein Anderer abschätzig. »So etwas kann nur der Leibhaftige selbst anrichten.«

»Der Leibhaftige? Dann müssen wir den Pfarrer holen!«, rief ein Dritter aus. Es war Baldrich, der diese Aussage machte. Ein gottesfürchtiger Mann mit Halbglatze, der dazu neigte, schnell den Kopf zu verlieren und hinter allem das elementare Böse vermutete.

»Der Pfaff ist zurzeit in der Stadt Solothurn und nimmt an einer Synode teil«, gab Anselm genervt über die Worte von Baldrich und dessen Unaufmerksamkeit von sich. »Hast du schon vergessen, dass die Kirche immernoch mit den Wirren der Reformation zu kämpfen hat?«

Dann wandte sich Anselm an den Landwirt und fragte ihn: »Und du hast nichts gehört?«