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Johannes Paul II.
In der Rekordzeit von nur sechs Jahren, rascher sogar als Mutter Teresa aus Kalkutta, und nach beschleunigtem Verfahren, das bereits drei Monate nach seinem Hinscheiden eröffnet wurde (»Santo subito«), wird Johannes Paul II. am 1. Mai 2011 nun feierlich im Petersdom zu Rom seliggesprochen – als Zwischenstation vor seiner sicher zu erwartenden Heiligsprechung. Dabei hatte Johannes Paul II., der durch sein souveränes mediales Auftreten und den Umgang mit seiner Parkinson-Erkrankung die Herzen der Menschen erobert hat, in seiner langen Amtszeit (1978–2005) selbst die ungeheure Zahl von etwa 1.800 Selig- und Heiligsprechungen abgesegnet – und so alle Statistiken über die Jahrhunderte weit in den Schatten gestellt.
Und Andreas Englisch beschäftigt sich eingehend mit der Frage, in welchen Fällen der polnische Papst auch selbst Wunder gewirkt hat: Exemplarisch hierfür ist der Fall der Genesung der französischen Ordensfrau Marie Simon-Pierre, deren Wunderheilung Johannes Paul II. nach der Erlösung von seinem eigenen Parkinson-Leiden bewirkt haben soll – sie sah sich plötzlich von dieser Krankheit befreit, nachdem der tote Papst in Gebeten um Hilfe angefleht worden war. Aber Andreas Englisch berichtet auch von vielen anderen, bislang geheim gehaltenen Fällen von verbürgter Wunderheilung, die sich schon zu dessen Lebzeiten auf Auslandsreisen des Papstes zugetragen haben und die er selbst aus der Nähe beobachten oder persönlich nachrecherchieren konnte.
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Seitenzahl: 330
Andreas Englisch
Der Wunderpapst
Johannes Paul II.
1. Auflage
© 2011 by C. Bertelsmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlaggestaltung: R·M·E Roland Eschlbeck und Rosemarie Kreuzer
Bildredaktion: Dietlinde Orendi
Alle Fotos außer 11 u.: L’Osservatore Romano Photographic Service /Città del Vaticano; 11 u.: Don Alessandro Overa
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
ISBN 978-3-641-06301-6
www.cbertelsmann.de
Für meinen Sohn Leonardo und
Pressebüro des Heiligen Stuhls, Vatikanstadt. Treffen mit Papstsprecher Joaquín Navarro-Valls. Februar 1999.
Joaquin nahm mich beiseite. »Andreas, das, was du gesehen hast, was manche Menschen für, sagen wir, übernatürlich halten, was in der Nähe von Johannes Paul II. geschehen sein soll, der Papst will nicht, dass darüber gesprochen oder geschrieben wird.«
»Ich verstehe«, versicherte ich ihm, »kein Wort von mir, solange er am Leben ist, und noch ein paar Jahre danach. Ich verspreche es.«
Ich habe mich an dieses Versprechen immer gehalten. Bis jetzt.
Petersplatz, Vatikanstadt. Freitag, 8. April 2005.Der Zypressensarg Papst Johannes Paul II. stand genau dort, wo Karol Wojtyla mehr als zwei Jahrzehnte lang zu Millionen Menschen gesprochen hatte. Zeremonienchef Piero Marini saß auf einem Stuhl neben dem Sarg, als könnte der Tote noch eine letzte Bitte an ihn richten, ihn auffordern, sein Messgewand geradezurücken, das Mikrofon zu halten oder ihm ein Glas Wasser zu geben, weil seine Stimme zu versagen drohte. Bischof Piero Marini hatte an diesem Tag auf das Privileg verzichtet, vor den Augen der Welt dem Dekan der Kardinäle, Joseph Kardinal Ratzinger, zu assistieren, während er die Totenmesse für Karol Wojtyla zelebrierte. Er hatte es seinem Stellvertreter Enrico Vigano überlassen, diese ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen. Er selbst saß dort neben dem Sarg, und es musste ein Reflex sein, dass er jetzt den toten Papst im Auge behielt, wie er den Lebenden immer im Auge behalten hatte.
Achtzehn Jahre lang hatte Piero Marini jede einzelne Stolper-Falte in den vielen Metern roten Teppichs für ihn geglättet, bevor Johannes Paul II. an den Ort eines Gottesdienstes kam. Jede einzelne Treppenstufe hatte er daraufhin abgeschätzt, ob sie zum unüberwindlichen Hindernis für einen Papst werden könnte, der das letzte bisschen gab, was von seinen Kräften noch übrig war. Bischof Piero Marini schaute ab und zu auf den Sarg des »Marathonmann Gottes«, des »eiligen Vaters«, als wollte er sichergehen, dass der kalte Wind an diesem Morgen auf dem Petersplatz Karol Wojtyla nicht schadete. Marini saß an seiner Seite, so wie im Jahr 1987 in Miami, als ein Tropensturm, ein Hurricane, der bald schon die Dächer abdecken würde, auf die päpstliche Messe zuraste. Damals musste Piero Marini den Papst dazu bewegen, den Gottesdienst abzubrechen. Sie schafften es gerade noch rechtzeitig, in den Schutzraum zu gelangen, bevor der Hurricane den Platz der Messe verwüstete. Er war auch dabei gewesen, als ein Attentäter 2002 in Baku in Aserbaidschan den schwachen Papst fast umriss, wie immer bereit, ihn aufzufangen. Er hatte ihm in Tausenden von Gottesdiensten zur Seite gestanden, und jetzt saß er immer noch an seiner Seite, als sei nicht Schluss, als sei das Leben des Karol Wojtyla noch nicht zu Ende.
Nicht nur er empfand an diesem Tag so; viele konnten einfach nicht begreifen, dass der lange Weg des Karol Wojtyla jetzt tatsächlich zu Ende gegangen sein sollte. Auch ich nicht. Seit dem Ausbruch seiner schweren Krankheiten, seit der Hüftoperation, der Parkinson-Krankheit, war Johannes Paul II. immer wieder sein nahes Ende prophezeit worden, aber er hatte einfach weitergemacht. Immer wieder sagten ihm die Medien voraus, dass die nächste Reise seine letzte sein würde, aber er marschierte weiter. Notfalls nahm er den Rollstuhl, notfalls ließ er sich tragen, notfalls musste ein Aufzug eingesetzt werden, um ihn wie ein Paket in das Flugzeug zu bugsieren. Gestoppt hatte ihn das alles nicht.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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