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Wussten Sie schon, dass Dichterling beobachtet und beschreibt, was das dahinter liegende Irrwitzige eines Geschehens anbelangt? Wie, das wussten Sie noch nicht? Na, dann will ich Ihnen das mal erklären. Wer weiß schon, was richtig ist und was falsch ist? Wussten Sie schon, dass das Richtige für den einen das Flasche für den Anderen ist? Oder, dass links für den einen rechts für den anderen ist? Oder, dass oben gleich unten sein kann? Das Wahre birgt gleichsam das Unwahre in sich, das Leben den Tod und Lachen gleicht Weinen. Sie können es drehen und wenden wie Sie es wollen, was der eine nicht sehen will, das sieht er nicht und was der andere sieht, dass lässt er sich nicht mehr nehmen. Bei alle dem zeigt sich das Absurde: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird und manchmal kommt einem die Welt vor wie Regen ohne Tropfen, oder?
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Seitenzahl: 106
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An alle
Nörgler, Meckerer, Jammerer, Miesepeter, Schlechtredner und Zauderer auf dieser Welt und im Universum:
Ihr wisst anscheinend noch nicht, dass man am Ende immer lächelnd einschläft.
PROLOG
Wußten Sie schon…?
INTERLOG
9to5
Alkohol
Arbeitslosigkeit
Arbeitsmarkt
Arm dran
Auf den Hund gekommen
Aufstocker
Autofahren
Autoindustrie
Bahnfahrt
Banken
Berufsausbildung
Berufstätigkeit
Berufung
Besserwisser
Besserwisserei
Beziehung
Bier
Bildung
Bildungstitel
Callcenteragent
Christkind
Denken
Doppelmoral
Einkaufen
Evangelische Kirche
Familie mit Kindern
Fleischesser
Flüchtlinge
Freiheit
Fußball
Glaube
Glauben
Gleicher
Gleichheit
Gleichnisse
Glück
Größe
Gott
Gutes
Hartz4
Hinz und Kunz
Impfzwang
Jahreswechsel
Jesus
Kindermund
Komisches
Lachen
Leben
Lebenszeit
Lehrer
Lernen
Lernfähigkeit
Liebe
Liebesschrei
Liebesverlust
Meckerfritze
Meinung
Meinung & Ahnung
Milliardäre
Nachbarn
Nicht-Wissen
Pädagogik
Papas
Pendler
Politiker
Positives Denken
Pubertät
Probleme
Rauchen
Religion
Scharfes Nachdenken
Schlecht drauf
Schnattern
Schönheit
Sein und Schein
Staatliche Gängelei
Steuersünder
Teuerungsraten
Tierliebe Fleischesser
Unwetter
Unzufriedenheit
Verstehen
Virus
Volleulen
Vorfahren
Vorsätze
Was wäre, wenn
Weihnachten
Weihnachtsmann
Weniger
Windows
Zeit
Zertifizierung
Zwang
EPILOG
Lächelnd einschlafen
Über den Autor
Quellennachweis
dass Dichterling beobachtet und beschreibt, was das dahinter liegende Irrwitzige eines Geschehens anbelangt? Wie, das wussten Sie noch nicht? Na, dann will ich Ihnen das mal erklären. Wer weiß schon, was richtig ist und was falsch ist? Wussten Sie schon, dass das Richtige für den einen das Flasche für den Anderen ist? Oder, dass links für den einen rechts für den anderen ist? Oder, dass oben gleich unten sein kann? Das Wahre birgt gleichsam das Unwahre in sich, das Leben den Tod und Lachen gleicht Weinen. Sie können es drehen und wenden wie Sie es wollen, was der eine nicht sehen will, das sieht er nicht und was der andere sieht, dass lässt er sich nicht mehr nehmen. Bei alle dem zeigt sich das Absurde: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird und manchmal kommt einem die Welt vor wie Regen ohne Tropfen, oder?
Glossige Grüße
Ralf-Peter Nungäßer alias Dichterling
Wußten Sie schon…
…dass der Mensch bei 9to5 ziemlich abstumpft? Wie, das wußten Sie noch nicht? Na, dann will ich Ihnen das mal erklären: Stellen Sie sich einmal vor, Sie könnten von 0 bis 24 Uhr leben wie sie wollten! Also, mal abgesehen von der Zeit zwischen 9 und 17 Uhr in der Sie für fremdbestimmte Arbeit tätig sind – zuzüglich eine Stunde Zwangspause und zwei Stunden Fahrtzeit zur und von der Arbeitsstelle. Bleiben noch 13 Stunden für Selbstbestimmung. Pustekuchen. Schlafenszeit von 22 bis 6 Uhr ist naturbedingt auch fremdbestimmt. Bleiben immerhin noch 5 Stunden für das selbst organisierte Leben. Tja, familiäre Verpflichtungen, Notdürfte, Wartezeiten aller Art, Nahrungsaufnahme, Körperpflege und Einkauf kosten summa summarum 3 Stunden Ihrer täglichen Lebenszeit. Die restlichen 120 Minuten verbringen Sie abends vor dem Fernseher. Da bliebe Ihnen am Ende kein Minütchen mehr für Sie selbst. Sehen Sie, jetzt wissen Sie warum der Mensch bei 9to5 ziemlich abstumpft, weil es sich in der Tat lohnt, auf dieser Welt zu sein, um sich voll und ganz entfalten zu können, oder?
Wußten Sie schon…
…dass Alkohol ein hervorragendes Lösungsmittel ist? Wie, das wußten Sie noch nicht? Na, dann will ich Ihnen das mal erklären: Wer Alkohol als Reinigungsmittel benutzt hat’s schwer. Mit Alkohol etwas zu bereinigen ist etwa so als wolle man den Bock zum Gärtner machen. Sicherlich dient das Ethanol als Lösungsmittel für Schmutz aller Art wie z.B. Fett. Der Gebrauch von Alkohol bei Fettleber ist hingegen eher kontraproduktiv, weil fetterzeugend anstatt fettentfernend. Gut, wer unbedingt seine Fettleber entfernt haben möchte, der sollte sich selbstredend mit diesem Lösungsmittel eindecken. Das Problem löst sich dann ziemlich schnell von selbst. So wirkt das Lösungsmittel Alkohol auch bei allen anderen Angelegenheiten: Partnerschaftsprobleme, Ehekrisen, berufliche Schwierigkeiten, wohlgeordnete Lebenspläne und sogar finanzielle Wohlstände werden allesamt mit hoher Effizienz durch den extremen Gebrauch von Alkohol mit hochprozentiger Wahrscheinlichkeit aufgelöst. Wer’s braucht! Sehen Sie, jetzt wissen Sie warum Alkohol ein hervorragendes Lösungsmittel ist, weil es praktisch alles auflöst woran Ihr Herz hängt, oder?
Wußten Sie schon…
…dass Arbeitslosigkeit glücklich macht? Wie, das wußten Sie noch nicht? Na, dann will ich Ihnen das mal erklären. Aber natürlich! Es ist doch allseits bekannt, dass Arbeitslosigkeit glücklich macht. Ach, Sie waren noch nicht arbeitslos? Sie Unglücklicher. Das macht aber nichts, irgendwann erwischt es jeden einmal – auch Sie! Glauben Sie mir. Und dann werden Sie schon sehen, wie glücklich dieser Zustand macht. Er sorgt nämlich dafür, dass nicht nur Sie, sondern auch Arbeitgeber glücklich sind. Denn sie sind froh darüber, endlich einen sozialversicherungspflichtigen Lohnempfänger weniger in ihrer Bilanzstatistik zu haben. Und er ist glücklich, weil er nun die Mehrarbeit kostengünstig auf die Übriggebliebenen verteilen kann. Fazit: Die Mehrarbeitenden sind von nun an unglücklich. Denn sie müssen ja viel mehr Leisten für das gleiche Geld. Der Arbeitgeber streicht dafür das Gesparte ein. Das macht ihn richtig glücklich. Der Arbeitslose ist von nun an aber auch richtig glücklich, weil er die verteilte Mehrarbeit jetzt nicht mehr verrichten muss. Sehen Sie, jetzt wissen Sie es: Von nun an kann doch niemand mehr so recht daran zweifeln, dass Arbeitslosigkeit glücklich macht, oder?
Wußten Sie schon…
…dass der Arbeitsmarkt eine reißende Bestie ist? Wie, das wußten Sie noch nicht? Na, dann will ich Ihnen das mal erklären: Was ein Wochenmarkt ist, wissen Sie. Was ein Jahrmarkt ist, auch. Der eine Markt dient der Versorgung, der andere dem Vergnügen. Der Arbeitsmarkt hingegen dient weder der Versorgung und ist erst recht kein Vergnügen. Wer auf dem Parkett des Arbeitsmarktes wandeln muss, dem werden allerlei ökonomische Wunderdinge alias Arbeitsmarktinstrumente suggeriert und man kommt aus dem Staunen so schnell nicht mehr heraus: Minijobs, Befristungsverträge, Tagelohnstrukturen, Außertariflichkeit, Schwarzarbeit, extreme Mobilität, Niedriglohnsektor, Jobkiller Qualitätsmanagement, SGB-Maßnahmen oder Firmeninsolvenzen als sozialverträgliche Perspektivenentwicklung für hochqualifizierte Fachkräfte sowie Milliardengewinne und Globalisierung mit Stellenabbaugarantie. Wenn der Arbeitsmarkt Sie einmal in seinen Klauen hat, dann müssen Sie sich warm anziehen! Der Arbeitsmarkt lässt Träume zerplatzen, er zerreißt Biografien, er beschränkt Entscheidungsfreiheiten, er zerstört Existenzen und degradiert Menschen zu würdelosen Befehlsempfängern. Er generiert sogar ein paar vermeintliche Glückspilze als Hochglanzvorzeigemodelle seiner pseudoprosperierenden Wirtschaftsentwicklung, frei nach dem Motto, wer arbeitslos wird, hat doch selbst daran Schuld. Sehen Sie, jetzt wissen Sie warum der Arbeitsmarkt eine reißende Bestie ist, weil er alle arbeitsmoralische Vernunft und Motivation unwiederbringlich verschlingt im gewissenlosen Schlund seiner geldgierigen Akteure mit ihrer unbestechlichen Haltung: „Wenn du nichts kostest kriegst du Arbeit“, oder?
Wußten Sie schon…
…dass „Arm dran“ besser ist als „Arm ab“? Wie, dass wußten Sie noch nicht? Na, dann will ich Ihnen das mal erklären: Stellen Sie sich einmal vor, sie hätten keinen Arm. Dann wären Sie eigentlich ziemlich arm dran. Aber irgendwie geht das ganz und gar nicht mit rechten Dingen zu: Denn, wenn man den Arm ab hat, dann ist das doch alles andere als Arm dran. Also ist man folglich nicht arm dran, wenn man Arm ab hat. Wobei, es kommt darauf an, vor allen darauf, was ab geht: Ist der Arm dran, dann ist man doch eigentlich in Wirklichkeit ziemlich arm dran, weil man dann an alles ranmuss, insbesondere auf der Arbeit. Da ist es doch wahrlich besser, man hat den Arm ab, damit man eben nicht arm dran ist, weil dann arbeitstechnisch nichts mehr ab geht, und dann setzt man so schnell an nichts mehr etwas dran. Na ja, bei genauerer Betrachtung ist daran ja auch was dran: Denn wenn der, der arm dran ist, den Kopf unter seinem Arm trägt, ist das immer noch besser als wenn man ohne Arm einen langen Hals schiebt, weil man sich dann selbst nicht mehr auf den Arm nehmen kann. Sehen Sie, jetzt wissen Sie weshalb „Arm dran“ besser ist als „Arm ab“, weil arme Arme immer noch besser dran sind als abbe Arme, oder?
Wußten Sie schon…
…dass man ziemlich schnell auf den Hund kommen kann? Wie, das wußten sie noch nicht? Na, dann will ich Ihnen das mal erklären: Also, entweder kann man ziemlich schnell ohne Hund in prekäre Umstände geraten, oder man besorgt sich einen Hund und gerät mit ihm – mitunter sogar durch ihn – in heikle Situationen, oder aber man lebt im Großen und Ganzen ganz gut ohne hundsmiserable Schicksalsschläge. Das kann man sich im Grunde alles aussuchen. Manchmal kann man sich das aber auch nicht aussuchen. Der Kölner würde jetzt gemäß des Rheinischen Grundgesetzes sagen: „Et kütt wie et kütt“. Nun könnte man bei dieser Gelegenheit sinnigerweise versuchen, mittels empirischer Untersuchungen wissenschaftlich zu erforschen, ob es tatsächlich Menschen mit Hund besser geht als Leuten ohne Hund, oder ob es im Allgemeinen Leuten mit Menschen besser oder schlechter geht als im Speziellen Menschen mit Hund und Leuten ohne Hund. In der Summe dieser Erfahrungen könnte man das Ergebnis entsprechend eines gesunden Menschenverstandes prognostisch vorhersagen im Sinne des Verhältnisses etwa zwischen Hunden untereinander. Sehen Sie, jetzt wissen Sie wie man ziemlich schnell auf den Hund kommen kann, denn wenn Sie keinen Hund haben sollten, dann ist sowieso alles für die Katz‘, oder?
Wußten Sie schon…
…dass Aufstocker Sozialschmarozer sind? Wie, das wußten Sie noch nicht? Na, dann will ich Ihnen das mal erklären: Schmarozer leben ja bekanntlich auf Kosten ihres Wirtes. Nun sind ja selbständig Tätige in der Regel Leute, die grundsätzlich auf Kosten anderer ihren Reichtum begründen. Mit anderen Worten: Arbeitgeber nutzen Arbeitnehmer aus. Also sind sie im Grunde der Betrachtung als Schmarozer zu bewerten. Wenn sie dann auch noch von sich behaupten es ginge ihnen wirtschaftlich dreckig, dann gehen sie zur ARGE und beantragen SGB II. Nun sind sie endlich das, als was wir solche Leute gerne sehen wollen: Nämlich Sozialschmarozer, weil sie ja ohnehin ihren gut bestellten Reichtum auch noch auf Kosten der Sozialgemeinschaft vermehren, also aufstocken, wollen. Selbstverständlich kommt in diesem Zusammenhzang niemand auf die gloreiche Idee, dass diese Sozialschmarozer – alias SGBII-Aufstocker – womöglich bislang wertvolle wirtschaftliche Leistungen für das Bruttosozialprodukt geleistet haben könnten. Nein, nein, der Prophet taugt im eigenen Land nichts – das ist ja hinlänglich bekannt. Und dass diejenigen, die in allen Medien die in Not Geratenen derart diskreditieren selbst Menschen sind die vom Steuerhaushalt der Republik bezahlt werden, täuscht anscheinend nicht darüber hinweg, dass man als Aufstocker nicht das verbriefte Recht in Anspruch nehmen darf was alle anderen auch in Anspruch nehmen: Kurzarbeitergeld, Kindergeld, Elterngeld, ALG I, SGB II oder Subventionen. Wer hierzulande als Aufstocker gilt, kommt schnell in den Verruf als kriminell und als Betrüger dazustehen. Es lebe die Böllsche „Ehre der Katharina Blum“! Sehen Sie, jetzt wissen Sie, dass Aufstocker Sozialschmarozer sind, denn es kommt lediglich auf die Bezeichnung des Bezuges einer öffentlichen Leistung an, um auf der Gewinner- oder Verliererseite zu stehen, oder?
Wußten Sie schon…
…dass Autofahren eine hervorragende Blutdrucktherapie ist? Wie, das wußten Sie noch nicht? Na, dann will ich Ihnen das mal erklären: Wer Auto fährt will meistens eine größere Strecke relativ rasch von A nach B kommen – am besten heil. Dabei liegt die Betonung in der Regel auf Schnell. Denn wer nicht schnell genug für andere ist, wird unter lautstarkem Gebrüll gepaart mit bestialischen Handzeichen – gelinde ausgedrückt – als „Lahme Ente“ tituliert. Man kann dann als berädertes Geflügeltier affig gestikulierende Wesen an sich vorbeirauschen beobachten, die sich vorher erst einmal ganz in berauschter Drogenusermanier minutenlang als Schnüffler am Auspuff ausgetobt haben, um anschließend völlig vom Abgasdunst umnachtet in einem waghalsigen Überholmanöver ihre übertrieben aufgeblähte geistig-emotionale Minderwertigkeit zur Schau zu stellen. Spätestens an dieser Stelle stellt sich der ansonsten besonnene Autofahrer die anthropologische Frage, ob hier eigentlich nur noch Chromanions auf Rädern innerhalb dieses Planeten umher wandeln. Sehen Sie, jetzt wissen Sie weshalb Autofahren eine hervorragende Blutdrucktherapie ist, weil Autofahrer in ihrer Metallrüstung zum schwarzen Ritter neolithischer Omnipotenzleidenschaft avancieren, oder?
Wußten Sie schon…