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Auch, wenn Sie sich vielleicht selbst schon zu den informierteren AfD-Kritikern oder gar Gegnern zählen verspreche ich Ihnen, dass Sie ihr Bild von dieser Partei am Ende dieser Lektüre noch einmal ganz stark überdenken müssen; und zwar zum absolut Negativen! Die AfD war, ist und kann niemals eine Alternative für irgendetwas sein. Sie ist und bleibt unwählbar.
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Seitenzahl: 66
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Nico Oelrichs
Die AfD-Abrechnung
Wie rechts(radikal) ist sie wirklich?
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort
Von der Anti-EURO- zur Anti-Migrationspartei
Führungskämpfe
Deutschland spaltete sich wegen AfD-Unterstützung
Rechtspopulismus oder ein neues Zuhause für den Neonazismus?
Familie und die Presse
Alice Weidel
Beatrix von Storch
Alexander Gauland
Björn Höcke
Die Thüringer Landtagswahl – ein großer Betrug?
Höckes Weisheiten
Bernd, äh… Björn, äh… Bernd?
Höcke, der schlechte Verlierer
Die AfD und ihre verquere Weltsicht
Die AfD und der Klimawandel
Die AfD und die Corona-Pandemie
Perverse Entgleisungen der AfD
Schlusswort
Impressum neobooks
Liebe Leserinnen und Leser,
mein Name ist Nico Oelrichs und ich bin geboren und wohne in der wunderschönen Stadt Hildesheim, östlich von Hannover. Diese meine Heimatstadt ist immer eine Reise wert, kommen Sie uns gerne einmal besuchen.
Wir sind die perfekte Mischung aus Land und kleiner Großstadt; aus Multikulti und christlicher Kirchenbaukunst; Oskar Schindler verbrachte seinen Lebensabend in unserer Stadt und im Spätsommer kommt gefühlt die ganze Schwarze- und Gothic-Szene, um bei uns zu feiern; wir sind modern und dabei doch so rückständig in vielen Dingen.
Gleich an der Ecke zum Arbeitgeber meiner Partnerin ist das lokale AfD-Büro, beinahe direkt gegenüber einem äußerst schmackhaften Vietnam-Restaurant.
Wann immer ich meine Liebste zur Arbeit begleitet habe, oder aber einfach so beim Stadtbummel, kam in mir oft die Frage auf:
Was ist diese AfD eigentlich hinter all diesen klischeehaften Auftritten im Fernsehen und all der Kritik und Ablehnung durch Mainstream und Altparteien?
Mit dieser „Abrechnung“ möchte ich einen genaueren Blick hinter die Kulissen dieser Partei werfen; die geläufigen, aber vor allem auch die weniger bekannten, da oftmals in den Tiefen des Internets versteckten, ungeschminkten Aussagen einiger AfD-Politiker*innen offenlegen, die so dermaßen krass und teilweise vielleicht sogar verfassungsfeindlich sind, dass man es nicht glauben mag, hätte man es nicht gelesen oder gehört.
Ich möchte Ihnen hiermit auch ein Rüstzeug für Debatten mitgeben, die Sie vielleicht mit Bekannten, Arbeitskolleg*innen oder gar Freund*innen führen, die der AfD nicht gänzlich abgeneigt sind; Menschen, die sich tatsächlich vor einer „Islamisierung“ fürchten, die vielleicht sogar durchaus in irgendeiner Form von „Migrantengewalt“ betroffen gewesen sind oder die in unserer modernen und toleranten Zeit einfach nicht mehr zurecht kommen, weil sie in einer vollkommen anderen Epoche sozialisiert worden sind.
Ja, es gibt Probleme in Deutschland. Es wäre blauäugig zu glauben, es gäbe keine Subkulturen, gescheiterte Integration oder Clanstrukturen, besonders in Großstädten wie Bremen, Berlin und Frankfurt, aber die AfD ist mitnichten die Partei, die sich an diesen Missständen abarbeiten kann und darf!
Auch, wenn Sie sich vielleicht selbst schon zu den informierteren AfD-Kritikern oder gar Gegnern zählen verspreche ich Ihnen, dass Sie ihr Bild von dieser Partei am Ende dieser Lektüre noch einmal ganz stark überdenken müssen; und zwar zum absolut Negativen!
Die AfD war, ist und kann niemals eine Alternative für irgendetwas sein. Sie ist und bleibt unwählbar.
Lassen Sie uns beginnen…
Bei ihrer Gründung im Jahr 2013 war der Hauptschub der AfD die Ablehnung von Rettungsaktionen für verschuldete Mitgliedstaaten der Europäischen Union wie Griechenland. Aber im Laufe der Zeit ist sie in erster Linie eine Anti-Einwanderungspartei geworden.
Die AfD lehnt die Begrüßungspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel gegenüber Flüchtlingen, insbesondere aus der arabischen Welt, ab, in der seit 2015 mehr als 1,5 Millionen Migranten nach Deutschland gekommen sind. Die Partei will die deutsche Verfassung ändern, um das Recht auf eine individuelle Anhörung im Asyl abzuschaffen. Dadurch würde die AfD versuchen, alle diejenigen Fälle, deren Anträge auf Verbleib in Deutschland abgelehnt werden, unverzüglich abzulehnen, unabhängig davon, ob die Länder, in die die Abgewiesenen zurückgeschickt werden, sicher sind oder nicht. Sie befürwortet auch Ausländer, die in Deutschland Verbrechen begehen, in Gefängnissen außerhalb des Landes zu inhaftieren und Minderjährige ab 12 Jahren wegen bestimmter Straftaten als Erwachsene zu behandeln.
Die AfD will die EU-Grenzen versiegeln, strenge Identitätsprüfungen entlang der deutschen Landesgrenzen einleiten und Lager im Ausland errichten, um zu verhindern, dass Migranten überhaupt nach Deutschland abreisen. Obwohl sie eine gezielte Einwanderungspolitik nach kanadischem Vorbild nominell befürwortet, hat die Spitzenkandidatin Alice Weidel erklärt, die Partei wolle eine "negative Einwanderung" nach Deutschland erreichen. Es wird auch argumentiert, dass Deutschland "islamisiert" wird, wobei Deutschland als Bollwerk für traditionelle christliche Werte darstellt wird.
Die Partei wird allgemein als gespalten zwischen "gemäßigten" und "rechtsextremen" Flügeln angesehen, von denen letztere an Boden zu gewinnen scheinen und sich in rassistischen Nationalismus und Antisemitismus verwandeln.
Die Hauptkandidaten der Partei eignen sich dabei hervorragend für eine Studie über Gegensätze. Vertreter der "rechtsextremen" Fraktion ist der 76-jährige Alexander Gauland, ein Anwalt und Journalist, der 40 Jahre lang Mitglied der konservativen CDU von Merkel war. Die "gemäßigte" Fraktion wird von der 38-jährigen Ökonomin Alice Weidel verkörpert, die mit ihrer aus Sri Lanka stammenden Partnerin und zwei Kindern mindestens Teilzeit in der Schweiz lebt.
Die AfD ist nicht nur die größte Oppositionspartei im Bundestag, sie hat es auch geschafft, in das Europäische Parlament und alle staatlichen Parlamente einzuziehen.
Aber es sind die östlichen Bundesländer (das Gebiet der ehemaligen DDR, die sich 1990 mit Westdeutschland wiedervereinigte), wo die Partei mit über 20% die stärkste Wählerschaft mobilisiert.
Der AfD wird häufig vorgeworfen, eine Strategie zu verfolgen, bei der eines der "rechtsextremen" Mitglieder ein soziales Tabu mit einer grenzwertigen und oft auch beleidigenden Aussage anspricht, nur damit hinterdrein ein "gemäßigtes" Mitglied kommt und die Aussagen abzumildern oder gar zu relativieren versucht, dabei das Ziel der Aussage aber pseudo-moderat untermauert und in der Parteidiskussion etabliert.
Es besteht kein absoluter Konsens darüber, wie die AfD als politisches Phänomen zu beschreiben ist, außer als Partei rechts von der CDU und ihrer bayerischen Schwesterpartei, der CSU, nachdem Merkel die Konservativen deutlich in Richtung Zentrum bewegt hat.
Sie spricht sowohl den rechtsextremen Rand als auch Menschen an, die mit dem Status quo unzufrieden sind und möglicherweise zuvor andere Parteien gewählt haben oder gar Nichtwähler gewesen sind. Einige Expert*innen haben von einer "Radikalisierung des Zentrums" gesprochen. Studien haben ergeben, dass die AfD Anhänger aller etablierten deutschen Mainstream-Parteien abgezogen hat und derzeit mehr als 23.000 Mitglieder zählt. So sehen einige Kommentator*innen den Aufstieg der Partei als Teil des gleichen populistischen internationalen Trends, in welchem die Wähler*innen in Großbritannien das Brexit-Referendum genehmigten und die Amerikaner Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten wählten.
Die öffentliche AfD-Bühne beteuert dabei, dass die Partei die direkte Demokratie, die Trennung staatlicher Mächte und die Rechts- und Ordnungsstaatlichkeit unterstützt. In ihrer kurzen Geschichte haben Kritiker*innen jedoch einzelne Mitglieder wie Thüringens Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke beschuldigt, neonazistische Ideen zu fördern und neonazistische Sprache zu gebrauchen. Kritiker*innen sagen, dass die Partei eine Strategie gezielter Brüche mit Anti-Nazi-Tabus verfolgt, um Rechtsextremisten anzusprechen.
Der Aufstieg der AfD fiel jedenfalls mit dem Niedergang rechtsextremer Parteien wie der NPD in die virtuelle Bedeutungslosigkeit zusammen.
Bis zuletzt hatte das Innenministerium erklärt, die AfD nicht als verfassungswidrig anzusehen, und die Partei vom Bundesamt für Verfassungsschutz, dem deutschen Geheimdienst, nicht ständig überwachen zu lassen.
Doch am 22.01.2021 meldete der SPIEGEL:
„Eine Beobachtung der gesamten AfD durch den Verfassungsschutz soll absolut rechtssicher sein: Nach SPIEGEL-Informationen hat Innenminister Seehofer Juristen seines Hauses mit einer neuerlichen Prüfung des zentralen Gutachtens betraut.“
*Die AfD versteht sich auch als Verteidiger des traditionellen Kernfamilienmodells. Sie ist gegen Abtreibungen und trotz Weidels herausragender Rolle feindlich gegenüber "alternativen" Lebensstilen. Sie befürwortet eine Reihe von Maßnahmen, die die staatliche finanzielle Unterstützung für traditionelle Familien erhöhen würden, und ist in dieser Hinsicht steuerlich nicht konservativ.
Wie Donald Trump oder populistische Führer in Osteuropa zeigen die Führer der AfD eine auffällige Feindseligkeit gegenüber den Mainstream-Medien. Die AfD befürwortet die Abschaffung der Lizenzgebühren für die deutschen Fernseh- und Radiosender, und Journalist*innen werden regelmäßig von Partyveranstaltungen ausgeschlossen. Reporter*innen, die die Presse-Hotline im Hauptquartier der Partei anrufen, um Informationen anzufordern, erhalten häufig eine aufgezeichnete Nachricht, in der sie aufgefordert werden, es später erneut zu versuchen.
*Quelle:(Deutsche Welle)