Die Altschottische Loge "Hermann zu den neun Sternen" 1811 im Orient Goslar - Peter Reimer - E-Book

Die Altschottische Loge "Hermann zu den neun Sternen" 1811 im Orient Goslar E-Book

Peter Reimer

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Beschreibung

Die heutige Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" (3WK) wurde 1740 von König Friedrich II. von Preußen als Johannisloge "Aux Trois Globes" in Berlin gegründet. Seit dem Jahre 1800 bearbeitet sie als älteste deutsche Großloge zusätzlich zu den drei Johannisgraden Lehrling - Geselle - Meister noch vier weitere Erkenntnisstufen (sogenannte höhere Freimaurergrade). Der IV. Grad nach der Lehrart der 3WK - der Grad des Altschottischen Meisters - wird in der Allgemeinen Altschottischen Loge mit ihren örtlichen Schottenlogen verliehen. 1811 begründeten Mitglieder dreier Johannislogen im damals napoleonisch besetzten Königreich Westphalen - Freimaurer aus Alfeld, Goslar und Osterode - ebenfalls eine Altschottische Loge unter dem Namen "Hermann zu den neun Sternen" in Goslar. Mit der Herausgabe der Gründungsakten gelingt es dem Verfasser, ein plastisches Bild der Errichtung dieser Schottenloge in einer politisch und ökonomisch schwierigen Zeit zu vermitteln. Dabei handelt es sich um die bemerkenswerte Vorgeschichte einer Schottenloge, die 1822 von der 3WK reaktiviert wurde und bis 1935 bestand. Mit den Worten des Autors: "Um dem Vergessen vorzubeugen und das Wissen weiterzugeben, wurde dieses historische Dokument aus der deutschen Kurrentschrift transkribiert und für nachfolgende Generationen lesbar gemacht. Wünschen wir, dass hiervon einstmals Gebrauch gemacht wird."

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Der Forschungsbeirat der Großen National-Mutterloge »Zu den drei Weltkugeln« (GNML 3WK) zu Berlin wurde im Jahr 2018 gegründet und nach dem Aufklärer, Bildungsreformer, Theologen, Freimaurer und National-Großmeister JOHANN FRIEDRICH ZÖLLNER (1753-1804) benannt.

ZÖLLNER entwarf für die GNML 3WK die Grundverfassung von 1797, erneuerte maßgeblich deren Rituale und verfasste für die meisten freimaurerischen Grade die Instruktionen.

Die noch heute praktizierte einzigartige freimaurerische Lehrart der GNML 3WK geht insbesondere auf sein schöpferisches Wirken als National-Großmeisterin den Jahren 1799 bis 1804 zurück.

JOHANN FRIEDRICH ZÖLLNER gilt der GNML 3WK noch immer als einer ihrer größten Wohltäter in Beziehung auf Lehre und Ritual.

Inhaltsverzeichnis

Begleitwort

Einleitung

Die Altschottische Loge „Hermann zu den neun Sternen“ im Orient Goslar

Begleitwort

Die damaligen Zeiten waren alles andere als ruhig und friedlich. In diesen Turbulenzen von 1807, welches Goslar zum neuen Königreich Westfalen verschlug, kamen auch eine Vielzahl von neuen Beamten, welche dem Bunde angehörten, nach Goslar. Bereits 1808 stifteten sie die Johannisloge „Hercynia zum flammenden Stern“. Die Bauhütte unterstand von 1808 bis 1813 dem Großorient des Königreichs Westphalen und zählte bereits im Jahr 1810 - 52 aktive Mitglieder.

In der Festschrift „Das erste Jahrhundert der Loge Hercynia in Goslar 1809 – 1909“ heißt es zur Gründung der Altschottischen Loge „Hermann zu den neun Sternen“ im Orient Goslar: „Der Wunsch des Brs. Bruns, der aus Hildesheim kommt, in den 4. Grad befördert zu werden, veranlaßt den Antrag bei der Großloge, der Hercynia die Etablierung einer Schottenloge zu gestatten, und diesem Wunsche wird seitens der Mutterloge unter dem 23. Juli 1811 willfahrt.“ So schlicht und einfach war es wohl nicht, wie die Aktenstücke zur Gründungsgeschichte der Altschottischen Loge „Hermann zu den neun Sternen“ aufzeigen.

Mit dem Niedergang des Königreiches Westphalen war die Zukunft Goslars noch unentschieden, Preußen nahm die Stadt in Besitz, aber mit Aussicht durch den Wiener Kongress auf Anschluß zum Königreich Hannover. Auf Grund dieser Aussicht zielten Bestrebungen ein Anschluss der Hercynia an die Großloge Friedrich zu Hannover. Diese Verhandlungen zogen sich bis ins Jahr 1816 mit der Forderung der Großloge zur Aufgabe der Schottenloge „Hermann zu den neun Sternen“.

Der Chronist des ersten Jahrhunderts der Hercynia berichtet wie folgt darüber: “Gegenüber dieser Beschränkung in Auffassung und Gebrauch erwachte in der Hercynia der Geist ihres ersten Mstrs. v. St., des Brs. Dietrichs, der die altschottische Loge „Hermann zu den neun Sternen“ auf Grund innerster Überzeugung und tiefempfundenen Bedürfnisses in das Leben gerufen hatte. Die Brr. der Hercynia blieben entschieden und fest diesem Geiste treu und – brachen die Verhandlungen mit der Gr.=Loge zu Hannover ab, weil sie dem Anschluß an diese nicht ihr Heiligtum opfern mochten. Sie schufen durch ihr festes und unzweifelhaft klares Beharren für ihre Bauhütte eine Tradition, die ein Heiligtum der Hercynia geblieben und als ein solches gewahrt worden ist bis in unsere Zeit; denn mehr als einmal noch hat sich die Hercynia als eine Hochburg erwiesen, nicht nur der Ueberzeugungstreue im allgemeinen, sondern der Schottengrade insbesondere.“

Nun ist es unsere Aufgabe, unsere Überzeugungstreue in Form von Tradition und Werten zu bewahren und an die nächste Generation von Altschottischen Meistern weiterzugeben.

Helmut Ehlert abgeordneter Obermeister der delegierten Schottenloge „Niedersachsen“ im Orient Hannover

Einleitung

Am 12. August 1821 schrieben die Mitglieder des Altschottischen Direktoriums der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ (3WK) in Berlin an die Johannisloge „Hercynia zum flammenden Stern“ in Goslar, um eine merkwürdige Angelegenheit zu klären.

Die 1808/1809 noch unter Direktion des Großorients des Königreiches Westphalen errichtete Johannisloge gehörte seit dem 24. Dezember 1818 der Großloge 3WK an. In ihren Mitgliederlisten fanden sich zur Verwunderung des Berliner Direktoriums elf Brüder, die mit dem „4. Grad“, also dem sogenannten Schottengrad, aufgeführt wurden.

Es handelte sich um die Brüder:

Heinrich Friedrich Dieterichs,

40 Jahre, Amtsassessor, Erichsburg,

Schottenaufnahme am 11. September 1811,

Johann Georg Anton Niese,

51 Jahre, Dr. med., Goslar,

Schottenaufnahme am 11. September 1811,

Ludwig Cornelius Bornträger,

53 Jahre, Konsistorial-Prokurator, Hildesheim,

Schottenaufnahme am 15. Dezember 1812,

Johann August Stephan Giesecke,

64 Jahre, Justizrat und Erster Bürgermeister, Goslar,

Schottenaufnahme am 15. Dezember 1812,

Heinrich Johann Wilhelm Lehmann,

52 Jahre, Kreislandrat und Oberbürgermeister, Halberstadt,

Schottenaufnahme am 15. Dezember 1812,

Johann Julius Berensbach,

58 Jahre, Bürgermeister, Einbeck,

Schottenaufnahme am 26. Dezember 1812,

Franz Werner Wippern,

44 Jahre, Justizamtmann, Liebenburg,

Schottenaufnahme am 26. Dezember 1812

Friedrich Rudolph Barttlingck,

63 Jahre, Oberförster, Hahausen,

Schottenaufnahme am 26. Februar 1814,

Christian Ernst Gehrich,

67 Jahre, Prediger und Rektor, Goslar,

Schottenaufnahme am 26. Februar 1814,

Heinrich Christian Ludwig Gelpke,

55 Jahre, Dr. med., Goslar,

Schottenaufnahme am 26. Februar 1814 und

Georg Heinrich Mävers,

67 Jahre, Hauptmann, Goslar,

Schottenaufnahme am 26. Februar 1814.

Da im Orient Goslar keine delegierte Schottenloge der 3WK bestand, bat das Direktorium um Antwort zu der Frage, ob diese Brüder wirklich Schottische Meister unseres Systems seien oder ein vierter Grad irgendeines anderen Bundes oder Systems durch diese Zahl „4“ in der Rubrik gemeint werde.