die bundeshausmutter - martin christen - E-Book

die bundeshausmutter E-Book

Martin Christen

0,0

Beschreibung

dritter und letzter band über leben und erfahrungen der jüngsten schweizer bundesrätin melody maurer als politikerin, partnerin einer russischen historikerin und mutter ihres drei monate alten töchterchens tiffany-dmitria. turbulent, politisch, feministisch, eindrücklich. männer- und machofrei. genau.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 150

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



"achgottverlag.ch""die bundeshausmutter", bild 1. mc 2024.

bundesverfassung der schweiz. eidgenossenschaft

art. 8 rechtsgleichheit

1 alle menschen sind vor dem gesetz gleich.

2 niemand darf diskriminiert werden, namentlich nicht

wegen der herkunft, der rasse, des geschlechts, des alters,

der sprache, der sozialen stellung, der lebensform, der religiösen,

weltanschaulichen oder politischen überzeugung

oder wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen

behinderung.

3 mann und frau sind gleichberechtigt. das gesetz sorgt für

ihre rechtliche und tatsächliche gleichstellung, vor allem in

familie, ausbildung und arbeit. mann und frau haben

anspruch auf gleichen lohn für gleichwertige arbeit.

art. 21 kunstfreiheit

die freiheit der kunst ist gewährleistet.

aus: schweizerische bundesverfassung (2016)

"die freiheit ... ist gewährleistet." (bv)"die bundeshausmutter", bild 2. mc 2024.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel eins. vorwort

Kapitel zwei. die schweiz

Kapitel drei. korr. 1

Kapitel vier. korr. 2

Kapitel fünf. tausende spanier*innen

Kapitel sechs. die meinungen: geteilt

Kapitel sieben. ekaterina ging es

Kapitel acht. ganzseitig

Kapitel neun. abpumpen

Kapitel zehn. der rückflug

Kapitel elf. glück pur

Kapitel zwölf. am tag der entlassung

Kapitel dreizehn. die schulreise

Kapitel vierzehn. wie kitschig

Kapitel fünfzehn. diktator biden

Kapitel sechzehn. "der bundesrat gratuliert

Kapitel siebzehn. zurück zu melody

Kapitel achtzehn. als zehnjährige

Kapitel neunzehn. das "märchenhotel"

Kapitel zwanzig. präsident macron

Kapitel einundzwanzig. und weil es so schön

Kapitel zweiundzwanzig. nachdem die

Kapitel dreiundzwanzig. zu nichts fähig

Kapitel vierundzwanzig. auch die zwei folgenden

Kapitel fünfundzwanzig. nach drei tagen

Kapitel sechsundzwanzig. weit, weit weg

Kapitel siebenundzwanzig. der glarner regierungsrat

Kapitel achtundzwanzig. "echolot hoch zwei."

Kapitel neunundzwanzig. das kantonale labor

Kapitel dreissig. dafür war in bern

Kapitel einunddreissig. zwei pferdeköpfe, eins

Kapitel zweiunddreissig. zwei pferdeköpfe, zwei

Kapitel dreiunddreissig. wohnungssuche

Kapitel vierunddreissig. die neue wohnung

Kapitel fünfunddreissig. kaum hatten sie

Kapitel sechsunddreissig. 'makabre todesdrohung!'

Kapitel siebenunddreissig. zeit der reflexion

Kapitel achtunddreissig. nun endlich

Kapitel neununddreissig. das trump-attentat

Kapitel vierzig.nach dieser langen nacht

Kapitel einundvierzig. momentan

Kapitel zweiundvierzig. noch herrschte

Kapitel dreiundvierzig. eigentlich sollte

Kapitel vierundvierzig. wieder vollkommen fit,

Kapitel fünfundvierzig. depressiv

Kapitel sechsundvierzig. den ersten mückenstich

Kapitel siebenundvierzig. nachdem sich melody

Kapitel achtundvierzig. ob er als autor

Kapitel neunundvierzig. dass die bundesfeier

Kapitel fünfzig. als rösti-ersatz

Kapitel einundfünfzig. sommerloch

Kapitel zweiundfünfzig. immerhin

Kapitel dreiundfünfzig. der unfall

Kapitel vierundfünfzig. endlich sonntag

Kapitel fünfundfünfzig. heute würden sie,

Kapitel sechsundfünfzig. die lust auf meer

Kapitel siebenundfünfzig. also doch!

Kapitel achtundfünfzig. um tom,

Kapitel neunundfünfzig. melodys grossmutter,

Kapitel sechzig. mehrmals war der autor

Kapitel einundsechzig. genau in einer woche

Kapitel zweiundsechzig. genau in einer woche

Kapitel dreiundsechzig. am donnerstagvormittag,

Kapitel vierundsechzig. "liebe rothristerinnen..

Kapitel fünfundsechzig. "... und rothrister."

Kapitel sechsundundsechzig. und

Kapitel siebenundsechzig. ende

zwei.

die schweiz.

atmete auf.

ein schrei der erleichterung ging durchs land.

und quer durch europa.

überall feierten die menschen überschwänglich die

bevorstehende rückkehr des "swiss baby tiffany".

die fussball-europameisterschaft war für stunden ein

nebenthema, die medien überboten sich im

halbstundentakt mit den neusten der neusten news:

die kleinkindererzieherin, der dieser im hauptbahnhof von

barçelona stehen gelassene kinderwagen aufgefallen war

und die darauf die polizei alarmierte,

wurde ununterbrochen interviewt,

gefragt, ab wann sie denn eine ahnung gehabt hätte,

um was für ein baby es sich da handeln könnte,

ob das baby erwacht sei, als sie auf die polizei gewartet

habe,

wer als erste person des baby aus dem wagen

herausgenommen hätte,

in welchem gesundheitszustand es gewesen sei,

wie es sich verhalten

und warum sie sich überhaupt so früh am morgen im

hauptbahnhof aufgehalten habe.

etwa ab halb zehn uhr waren dann spanische tv- und

radiostationen live auf sendung und berichteten vor ort

respektive aus und vor der dem hauptbahnof

nächstgelegenen polizeistation über das momentan

aktuellste geschehen.

der kleinkindererzieherin galt das hauptinteresse,

die längst ihre arbeit in der kinderkrippe irgendwo im

stadtzentrum hätte aufnehmen müssen,

jedoch wegen des rummels den ganzen rest des vormittags

damit verbrachte,

den vorgang des auffindens,

des abwartens,

des sich vergewisserns

akribisch, haarklein und schön der reihe nach den

newsgierigen journalist*innen zu erzählen

respektive im polizeilich ausführlichst erfassten protokoll

festhalten zu lassen,

insbesondere jenen moment, in dem die chefin der

polizeiwache die vermutung äusserte,

es könnte tatsächlich das seit wochen vermisste entführte

bundesratsbaby sein,

das von der täterschaft unerkannt im hauptbahnhof

abgestellt worden sei,

worauf der teufel nun erst richtig losging:

denn von jetzt an handelte es sich um ein eindeutig

nationales,

europäisches,

ja globales ereignis,

so dass die regierung eingeschaltet,

die genaue vorgehensweise abgesprochen und

entscheidungen auf höchster politischer ebene getroffen

werden mussten,

bis sich endlich,

ziemlich genau um zehn uhr mitteleuropäischer

sommerzeit,

der spanische justizminister telefonisch in bern meldete,

um den bundsrat persönlich über das auffinden des

töchterchens von bundesrätin maurer und den,

wie ein kurzer gesundheits-check durch eine kinderärztin

ergeben habe,

ausgezeichneten gesundheitszustand des babys

zu informieren.

die gesamte bundesverwaltung brach darauf in einen

tumultartigen freudentaumel aus,

die arbeit wurde für zwölf minuten unterbrochen,

damit an allen arbeitsplätzen aller bundesämter auf das

freudige ereignis angestossen werden konnte.

kurz:

bundesbern war für einen zeitraum von nahezu fünfzehn

minuten komplett ausser kontrolle.

um exakt vier minuten nach zehn uhr erfuhr es schliesslich

die direktest betroffene, bundesrätin maurer, endlich auch

noch selbst:

"was???

wo???

wann???

wer???

unter welchen umständen???

wie geht's tiffany???",

kreischte sie ungläubig zu ihrem smartphone in ihrer linken,

von ihren glücksgefühlen, ihrer unsäglichen freude,

gewaltigen, aus tiefster seele brechenden schluchzern

überwältigt,

komplett erschüttert und jede

fassung verlierend,

als wäre eine tonnenschwere last von ihr gefallen,

als sie von viola amherd die sensationelle nachricht

erfahren hatte.

"sofort!!!

einfach sofort!!!",

müsse sie nach barçelona, egal wie,

und auf dem allerschnellsten weg,

schrie, lachte und schluchzte sie,

ihren rund zweiminütigen hysterischen schüttel-, wein- und

lachkrampf selbstbehherrschungsfrei fortsetzend.

und da nicht nur ein persönliches, privates,

sondern ein allgemeines, öffentliches interesse von

höchster nationaler, internationaler bedeutung mit

oberster prioritätsstufe vorlag,

schlug die bundespräsidentin augenblicklich vor,

per bundesratsjet von bern-belp direkt nach barçelona zu

jetten,

um am dortigen flughafen das baby

in empfang zu nehmen.

sie käme auch mit und würde die notwendigen schritte

sofort in die wege leiten.

was jedoch seine zeit brauchte, da diese ungeplante

bundesratsreise zuerst vorbereitet, bewilligt, organisiert,

kommuniziert werden musste, was trotz topspeed beinahe

zwei stunden dauerte.

doch um 12 uhr 48 war es so weit:

zusammen mit einer kleinen, rasch einberufenen delegation

sassen die zwei bundesrätinnen im bundesratseigenen

flugzeug und warteten auf den abflug.

"tiffany, wir kommen!", entfuhr es vernehmbar melodys

klopfendem herzen,

als sich der bundesratsjet laut dröhnend richtung start- und

landebahn in bewegung setzte.

"tiffany, wir kommen!""die bundeshausmutter", bild 4. mc 2024.

drei.

korr. 1.

so leid es ihm tue, doch kapitel zwei könne und dürfe er so

nicht stehen lassen,

das sei ihm, dem autor,

zwar nicht befohlen,

doch immerhin nahegelgt worden.

und er gebe auch freimütig zu,

dass er hie und da etwas übertrieben habe,

so dass er mit sich übereingekommen sei,

die folgenden passagen abzuänden,

denn sie würden ja in der nüchternen schweiz leben,

wo alles viel weniger dramatisch,

viel unemotionaler,

also viel deutschschweizerischer ablaufe respektive abgehe

als anderswo:

1. von einem "freudentaumel der gesamten

bundesverwaltung" könne keine rede sein,

das sei eine masslose übertreibung:

natürlich hätten sich alle wirklich gefreut,

jedoch auf normale, unenthusiastische, anständige weise,

2. habe es nie die geringste spur einer "ausser kontrolle"

geratenen bundesverwaltung gegeben,

auch das sei eine lüge,

denn wie sich die verwaltungsangestellten in notfällen zu

verhalten hätten,

werde alljährlich anhand entsprechender "notfallszenarien"

geübt,

was jedoch hier sowieso nicht vorgelegen hätte,

3. entbehre die beschreibung der reaktion von bundesrätin

maurer auf die tiffany-meldung jeder grundlage und stelle

fast schon eine einklagbare beleidigung der magistratin dar:

in keiner einzigen sekunde habe sie "die fassung verloren",

sie habe vollkommen sachlich, neutral und magistral

reagiert, so, wie es sich gehöre und wie man das erwarten

dürfe,

und besonders die passage mit dem "zweiminütigen"

"hysterischen schreikrampf" sei das komplette gegenteil

dessen, was sich in wirklichkeit abgespielt habe –

er als der verfasser müsse nicht bei sinnen gewesen sein, als

er diesen text so formulierte...

4. sei das zitat, "einfach sofort" wolle sie nach barçelona,

ebenfalls "erstunken und erlogen",

denn für die organisation von bundesrätlichen verlegungen

gäbe es ein in jedem fall einzuhaltendes prozedere,

das niemals eine derart willkürliche, unüberprüfte,

unreflektierte entscheidung, wie sie dargestellt worden sei,

zuliesse:

bundesrätliche reisen, bei denen jeweils auch sämtliche

möglichen sicherheitsrelevanten vorfälle in betracht

gezogen werden müssten,

würden seriös, kompetent, zuverlässig und ganz selten

unter zeitdruck

– was eigentlich nie vorkomme –

vorbereitet, organisiert und durchgeführt.

zudem würden von der verwaltung

– als dauerauftrag des gesamtbundesrats –

sämtliche umweltrelevanten daten und faktoren

berücksichtigt,

so dass "ein flug mit dem bundesratsjet" nie in frage

gekommen wäre.

und hätte der verfasser nur ein klein wenig recherchiert,

hätte er auch sofort zur kenntnis nehmen müssen,

dass momentan gar kein "bundesratsjet" zur verfügung

stünde,

da der bisherige ausgemustert worden sei.

auch eine fahrt in einer bundesrätlichen limousine käme

aus umweltschutzgründen nie in frage

– und wenn schon, dann hätte für die zwölfköpfige

delegation ein kleinbus gemietet werden müssen,

der es in bezug auf den energieverbrauch pro person

ebenfalls nie mit der variante "bahnreise" hätte aufnehmen

können.

5. sei auch der satzteil "um 12 uhr 28 war es so weit"

vollkommen unwahr, unrealistisch, unsinnig und

unbundesrätlich:

für die ausarbeitung der bestmöglichen und

umweltfreundlichsten reisevariante benötige die

bundesverwaltung normalerweise mindestens einen ganzen

arbeitstag,

so dass sich die abfahrt der beiden bundesrätinnen eher um

zwei tage als nur um einen vorschoben hätte.

und ein kurzer blick auf den fahrplan hätte genügt,

um festzustellen,

dass die einzige, wirklich in frage kommende variante für

die bundesrätliche zugsfahrt vom hauptbahnhof bern nach

barçelona sants die folgende gewesen wäre:

samstag, eventuell freitag, 22. ev. 21. juni 2024

- bern ab 06:04, basel an 07.01

- basel ab 07:21, mulhouse an 07:44

- mulhouse ab 07:52, montpellier saint-roch an 12:54

- montpellier saint-roch ab 13:17,

- barçelona sants an 16:31,

bundespräsidentin viola amherd

– wenn sie denn überhaupt hätte mitreisen wollen –

und bundesrätin melody maurer würden also

realistischerweise mindestens einen, wahrscheinlich sogar

erst zwei tage später nachmittags um halb fünf uhr in

barçelona eintreffen,

so dass sie sich überlegen müssten,

ob es nicht schneller ginge,

wenn die spanische regierung,

die sich ihres wissens an keine

umweltverträglichkeitsvorgaben zu halten haben würde,

tiffany-dmitria samt kleinkindererzieherin per spanischem

taxi in die schweiz nach bern transportieren liesse

– was gemäss schnellrecherche für die 916 kilometer 9

stunden und 15 minuten dauern würde.

der ursprüngliche kapitelschluss löse sich deshalb ebenfalls

in luft auf und werde wie folgt geändert:

"tiffany! endlich!", entfuhr es vernehmbar melodys

klopfendem herzen,

als das schwarze, spanische barçelona-taxi um 16 uhr

dreissig auf dem bundeshausplatz in bern vor dem

bundeshaus anhielt.

und den benzinmotor abstellte.

"und den benzinmotor abstellte.""die bundeshausmutter", bild 5. mc 2024.

vier.

korr. 2.

irgendwie hatte auch melody maurer mitbekommen,

dass es bei der formulierung des zweiten kapitels der

dritten folge des bundesratsromans zu

meinungsdifferenzen gekommen wäre,

die darin gegipfelt hätten,

dass der autor seinen ursprünglichen entwurf sprachlich

"ausgeglichener, ausgewogener, deutschschweizerischer"

umgestaltet hätte,

worauf sie den autor, mit dem sie befreundet war,

anfragte,

ob sie als direktestbetroffene diesen manuskriptteil nicht

auch lesen dürfte.

was selbstverständlich kein problem war,

jedoch dazu führte, dass erneut gewisse passagen

nachträglich umgeschrieben wurden, denn wenn es um die

wahrheit,

"um die nackte wahrheit"

gehe,

dann würde sie es begrüssen, wenn auch in einem roman,

in dem sie eine der hauptfiguren sei,

"die wahrheit, und nichts als die wahrheit"

stünde,

eine haltung, die der verfasser zu mindestens hundert

prozent teilt,

so dass gewisse abschnitte erneut korrigiert respektive

umgeschrieben wurden:

erstens

würde sie sich wünschen, sofern sie das überhaupt dürfe,

dass die ursprüngliche schilderung ihrer reaktion stehen

bleibe,

denn sie sei tatsächlich von einem "wahnsinnigen

gefühlsausbruch" geschüttelt worden,

der "mindestens zwei minuten",

genau so,

wie der autor das in seiner ersten fassung beschrieben

habe,

angedauert hätte.

in diesem moment sei sie tatsächlich "ausser kontrolle"

geraten,

alle ihre mütterlichen gefühle tiefster traurigkeit und

höchsten glücks seien explosionsartig aus ihr

herausgebrochen,

hätten sie wortwörtlich "übermannt"

ähnlich der eruption eines vulkans,

wogegen sie machtlos gewesen sei –

und es gäbe keinen einzigen grund, diesen nicht

beherrschbaren zustand,

sofern der verfasser das so wolle,

nicht genau so zu beschreiben,

wie er sich tatsächlich abgespielt habe:

denn sie habe sich gegenüber dieser gewaltigen,

vulkanartigen gefühlseruption vollkommen hilflos gefühlt,

doch dürfe dieser psychische ausnahmezustand nie und

nimmer mit einer physisch übermannten vergewaltigung

verglichen werden,

sondern sei deren vollkommenes gegenteil:

ein plötzliches, völlig unerwartetes, aus heiterem himmel

blitzartig einschlagendes erlebnis allerhöchsten,

allertiefsten glücks,

wie sie es vorläufig einmal auf die schnelle und

unbeholfenerweise formulieren würde.

völlig unzutreffend sei deshalb die schilderung,

"sie habe vollkommen sachlich, neutral und magistral

reagiert, so, wie es sich gehöre und wie man das erwarten

dürfe" –

nein, das sei eine blanke lüge,

und es gäbe auch keinen grund,

sich für diesen gefühlsausbruch zu schämen,

da sie denke, dass jede liebende mutter so oder ähnlich wie

sie selbst auf die meldung,

man habe ihr kind – gesund und munter – wieder gefunden,

reagiert hätte.

zweitens

absolut unzutreffend sei auch die im zweiten entwurf

beschriebene bürokratie:

sie habe nach dem eintreffen der positiven nachricht im

bundeshaus so viel liebe, freude und mitgefühl erfahren

wie nie zuvor:

bundesangestellte, von denen sie nicht einmal die namen

kenne, und "wildfremde" besucherinnen und besucher

seien auf sie zugekommen und hätten ihr zu ihrem glück

gratuliert, hätten sie umarmt, hätten die unsägliche freude

mit ihr geteilt,

und viola amherd habe ein einziges telefongespräch mit

einer swiss-chefbeamtin geführt und schon wäre alles

organisiert gewesen:

ja, trotz aller in der bundesverwaltung geltenden

"bürokratischen regeln" und des persönlich grösser

werdenden "fussabdrucks" seien sie "sofort",

"privat und unbürokratisch"

nach barçelona geflogen,

hätten am dortigen flughafen tiffany-dmitria in empfang

genommen und tags darauf wieder den rückflug

angetreten.

so sei das gewesen.

nämlich.

so und nicht anders.

"entfuhr es melodys herzen"."die bundeshausmutter", bild 6. mc 2024.

fünf.

tausende spanier*innen

hatten sich am mittwoch-spätnachmittag in der

ankunftshalle des barçelona-flughafens eingefunden,

um fröhlich jubelnd

- die beiden schweizerischen bundesrätinnen maurer und

amherd,

- tiffany dmitria, das berühmteste baby europas

- und die eigene, vierköpfige regierungsdelegation,

bestehend aus den vier ministerinnen

teresa ribera,

yolanda diaz,

maria jesus montero cuadrado

und ione belarra

beklatschen, bejohlen und begrüssen zu können.

der beinahe pünktlich um 16 uhr gestartete flug verlief

problemlos

– und zum ersten mal in ihrem leben reiste melody,

perfekt betreut von pedro und juan, zwei männlichen

stewards,

sowie hervorragend vegan verpflegt,

per business class über jura-, alpen-, pyrenäenausläufer

direkt nach barçelona, der gaudi-stadt,

wo sie um fünf vor vier auf dem nahen flughafen weich und

rüttelfrei landeten.

als die zwei bundesrätinnen,

in begleitung von fünf weiblichen kaderangehörigen des

bundespersonals die ankunftshalle betraten,

brandete begeisterter jubel auf:

"bienvenidos a españa!"

"bienvenidos a españa!"

"bienvenidos a españa!", erklang es rund um die riesigen

glasschiebetüren, die die zoll- und die gepäckausgabe- von

der ankunftshalle des flughafens trennten,

aus hunderten sopran- und altkehlen,

in die sich auch vereinzelte bass- und tenörtöne mischten.

sofort wurden sie auch umringt von dutzenden von

kameras und mikrofone tragenden journalistinnen- und

journalisten,

die begannen, pausenlos zu knipsen, videos zu drehen,

mikrofone entgegenzustrecken und in verschiedensten

sprachen fragen zu stellen.

dass sich die vier ministerinnen an derartige

medienauftritte gewohnt waren,

wurde sofort klar,

als das für solche zwecke aufgebotene sicherheitspersonal

die medienleute freundlich, jedoch bestimmt in einen raum

am anderen ende des ganges wies,

wo bereits alles für die durchführung einer europaweiten

liveübertragung bereitstand,

die übrigens sowieso schon vor über zehn minuten

begonnen hatte.

hier, vor den augen und den kameras der europäischen

medien,

wurden als einstieg in diesen news-event

den beiden eidgenössischen magistratinnen zwei riesige,

kitschig-schöne blumensträusse

von zwei vergleichsweise winzigen, baskenlandtrachten

tragenden, lustig lachenden mädchen überreicht,

hinter denen die vier trachten-, aber nicht kleiderlosen

ministerinnen stolz, sich ihrer wichtigen rolle bewusst,

statuengleich standen,

ebenfalls freudig-freundlich lächelnd,

und ihnen, den beiden gästinnen,