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Spannender Lesestoff von der ersten bis zur letzten Seite. Das motiviert: ein ganzes Buch auf Deutsch lesen, alles verstehen und dabei glänzend unterhalten werden. Die DaF-Lektüren spielen an realen Orten und führen die Leser/-innen in Städte und Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Und mit Worterklärungen, Illustrationen, landeskundlichen Infos, Rätseln und Aufgaben sind die Bände weit mehr als "nur" Lektüre. Da ist für alle etwas dabei. Ob Lernkrimi oder Soap, ob für Anfänger/-innen oder Fortgeschrittene - die Lektüren gibt es auf dem Niveau A1/A2 oder A2/B1. Sie sorgen für Abwechslung im Kurs und liefern kurzweiligen Lesestoff für daheim oder unterwegs. Passende Hörbücher stehen als Download im MP3-Format bereit.
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Seitenzahl: 50
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Das Grüne Band
Spurensuche in Göttingen A2/B1
Von Christian Baumgarten und Volker Borbein Illustriert von Stefan Bachmann
Das Grüne Band
Spurensuche in Göttingen
Christian Baumgarten und Volker Borbeinmit Illustrationen von Stefan Bachmann
Lektorat und Redaktion: Joachim BeckerRedaktionelle Mitarbeit: Rebecca Syme und Sophie WolfLayout: Annika Preyhs für Buchgestaltung +Technische Umsetzung: Klein & Halm Grafikdesign, BerlinUmschlaggestaltung: Ungermeyer – grafische Angelegenheiten, Berlin
Illustrationen:
alle Cornelsen/Stefan Bachmann
Bildquellen:
Cover – dpa Picture-Alliance/Zentralbild – S. 5 Cornelsen/Volkhard Binder – S. 49 Cornelsen/Volkhard Binder – S. 50 o.l. Fotolia/rammi76; o.r. Fotolia/BildPix. de, M. Fotolia/BildPix.de; u.r. Fotolia/fotobeam.de – S. 51 o.r. Fotolia/daniel0750; M.l. Fotolia/BildPix.de; M.r. Fotolia/Pixelmixel; u.l. Fotolia/Joerg Sabel; u.M. Fotolia/ petrabarz
www.cornelsen.de
1. Auflage, 1. Druck 2017
© 2017 Cornelsen Verlag GmbH, Berlin
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E-Book-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmund, www.readbox.net
E-Book-ISBN 978-3-06-121026-7
Inhalt
Personen
Orte der Handlung in Göttingen
Das Grüne Band
Karte: Göttingen und Umgebung
Landeskunde Göttingen
Einige Daten der deutschen Geschichte nach 1945
Übungen
Lösungen
Personen
Claire, 18 Jahre,
Kanadierin, lebt in Québec, Kanada, macht einen Sprachkurs in Göttingen.
Laurent und Sophie,
beide 46 Jahre. Claires Vater und Mutter wohnen in Québec.
Gisela und Manfred,
die Großeltern von Claire.Sie sind Auswanderer.
Thomas Held, 76 Jahre,
der Bruder von Gisela, der Onkel von ClairesVater, lebt in Göttingen.
Alexis, 19 Jahre,
Grieche, studiert in Athen.
Miguel, 20 Jahre,
Spanier, studiert in Madrid.
Youna, 22 Jahre,
Südkoreanerin, lebt in Seoul,kennt Berlin.
Kapitel 1 | Großmutter
Québec, Kanada
Claire klingelt. Ihre Großmutter öffnet die Tür. Claire umarmt ihre Großmutter.
„Bonjour, Mamie. Je suis venue pour1, ich bin…“
Gisela unterbricht mit einem Lächeln ihr Enkelkind.
„Lass uns Deutsch reden. Ich komme sonst aus der Übung 5 und vergesse alles. Außerdem ist das eine kleine Vorbereitung für deinen Besuch in Deutschland. Komm rein“
„Ist Opa nicht da?“, fragt Claire.
„Er ist in der Stadt. Er macht Einkäufe. Ausnahmsweise! – Möchtest du etwas trinken, Claire?“
„Gerne. Einen Orangensaft, bitte“
Mit einem Glas Orangensaft kommt Gisela aus der Küche
zurück.
Sie setzen sich im Wohnzimmer auf das Sofa.
„So. Jetzt erzähle. Wann beginnt dein Seminar?“
„Nächste Woche fahren wir. Papa will seinen Onkel Thomas besuchen“
Claire macht eine kleine Pause.
„Und so kann er auf mich aufpassen!“
„Das glaube ich nicht. Dein Vater vertraut2 dir. Dein Vater 20 hat seinen Onkel lange nicht mehr gesehen. Ich übrigens auch nicht. Wo genau findet das Seminar statt?“
„An der Volkshochschule3 in Göttingen.“
„Da hast du Glück. Göttingen ist eine interessante und schöne alte Stadt. Durch die vielen Studenten bleibt die Stadt aber immer jung. In Göttingen habe ich den besten
Kuchen meines Lebens gegessen. Du musst unbedingt in die
Konditorei Cron und Lanz gehen. Vielleicht bringst du mir Süßigkeiten von dort mit.“
„Versprochen!“
„Sag mir noch einmal das genaue Thema“, bittet Gisela.
„Das Seminar besteht aus zwei Teilen: einem Sprachkurs und den Ausflügen an die ehemalige4 deutsch-deutsche Grenze. Es geht um deutsche Geschichte. Das Thema heißt: ,Mauer – Grenze5 – Grünes Band.’“
„Da habt ihr ein volles Programm. Und das alles in zwei Wochen“
„Ja. Aber das Beste kommt noch. Papas Onkel6 Thomas wird über die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg7 sprechen. Er wird auch mit uns auf Exkursion gehen8“
Gisela traut ihren Ohren nicht9.
„Das hat mir mein Sohn nicht gesagt. Das ist ja eine Überraschung! Die deutsch-deutsche Grenze war für meinen Bruder furchtbar. Sie hat sein Leben fast zerstört10. Aber das wirst du bald von ihm selbst erfahren“
*
Gisela hört auf zu sprechen. Tausend Gedanken gehen ihr durch den Kopf:
„Ja, lange ist das her“, denkt sie. „Manfred und ich, damals, Anfang der sechziger Jahre … Wir wohn- ten an der deutsch-deutschen
Grenze und waren so unzufrieden mit der deutschen Politik. Plötzlich wussten wir: Wir müssen auswandern. Aber wohin? Manfred hatte die Idee: nach Kanada, nach Québec! Das fand ich gut. Wir wollten vor allem für unsere Kinder eine sichere Zukunft. Wir hatten nur sehr wenig Geld, aber viele Pläne. Ja, und wir suchten Abenteuer“
Claire wartet. Gisela schweigt11 noch immer und ihre Gedanken gehen zurück, weit zurück:
„Die ersten Jahre in der neuen Heimat waren schwer, sehr schwer. Aber es war die richtige Entscheidung, das war uns klar12. Laurent wurde in Québec geboren. Er heiratete Sophie. Laurent und Sophie haben Kinder bekommen, Claire und Christophe, unsere beiden wundervollen Enkelkinder! Sie kennen nur Kanada, aber sie sprechen auch Deutsch und in der Familie reden wir oft über Deutschland“
*
Plötzlich weiß Gisela wieder, was sie fragen wollte: „Sag mal, Claire. Was ist das ,Grüne Band‘? Davon habe ich noch nie etwas gehört.“
„Das erzähle ich dir genau, wenn ich an dem Seminar teilgenommen habe. Einverstanden?“
Gisela nickt13. In Gedanken ist sie immer noch bei ihrem Bruder Thomas in Deutschland.
„Wo wohnst du in Göttingen?“
„Im Studentenwohnheim. Aber die erste Nacht bin ich in der Wohnung von Thomas. Papa wird die ganze Zeit bei Thomas wohnen“
„Weißt du schon, wer an dem Seminar teilnimmt?“
Claire öffnet ihren Laptop und zeigt Fotos.
„Die Teilnehmer kommen aus verschiedenen Ländern: Griechenland, Polen, Südkorea, Spanien. Wir sind in Kontakt miteinander“
„Wie schön, dass du die Teilnehmer des Seminars jetzt schon kennenlernen kannst. Früher wäre das nicht möglich gewesen. Wer ist der gutaussehende Mann mit den schwarzen Haaren auf dem Bild?“
„Das ist Alexis aus Athen. Ich freue mich schon, ihn persönlich kennenzulernen.“
1 Französisch: Guten Abend, Oma. Ich bin gekommen, um …
2 vertrauen: das glauben, was eine Person sagt
3 Hier können Erwachsene Kurse zu verschiedenen Themen besuchen, zum Beispiel: Fremdsprachen, Mathematik und Naturwissenschaften, Fotografieren, Tanzen, Malerei und vieles mehr.
4 ehemalig: früher, jetzt nicht mehr
5 die Grenze, -n: Trennungslinie, die zwei unterschiedliche politische Gebiete voneinander trennt
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