Die drei ??? und die Gesetzlosen (drei Fragezeichen) - Kari Erlhoff - E-Book
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Die drei ??? und die Gesetzlosen (drei Fragezeichen) E-Book

Kari Erlhoff

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Beschreibung

Die drei ??? übernehmen jeden Fall. Schneller als Peter Shaw gucken kann, wird er in einen heiklen Fall verwickelt: Zufällig hört er, wie seine Mathe-Lehrerin Ms Blunt ein dubiöses Telefonat führt. Als gewissenhafter Detektiv heftet er sich an die Fersen der Lehrerin und findet heraus, dass die unauffällige Frau ein dunkles Geheimnis hat. Die drei ??? begeben sich auf einen Roadtrip durch die kalifornische Prärie und auf die Spur skrupelloser Verbrecher!

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Seitenzahl: 150

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und die Gesetzlosen

erzählt von Kari Erlhoff

Kosmos

Umschlagillustration von Silvia Christoph, Berlin

Umschlaggestaltung von der Peter Schmidt Group, Hamburg,

auf der Grundlage der Gestaltung von Aiga Rasch (9. Juli 1941–24. Dezember 2009)

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2022, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG,

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

Mit freundlicher Genehmigung der Universität Michigan

ISBN 978-3-440-50510-6

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Ein Fall für Peter

»Du bist in Gefahr!«

Peter Shaw schluckte. »Ist das nicht etwas übertrieben?«

Mrs de Bruijn rückte ihre knallrote Brille zurecht. »Ich übertreibe nie. Ich bin Schulberaterin. Mein Job ist es, dir die Wahrheit zu sagen. Das ist nicht schön, muss aber sein. Deine Noten sind sehr schlecht.«

»Ich habe den letzten Mathe-Test bestanden«, widersprach Peter. »Und ich bin sehr gut in Sport.«

»Das bin ich auch. Seit über vierzig Jahren.« Mrs de Bruijn bewegte sich leicht, wobei ihre Gesundheitsschuhe quietschende Geräusche auf dem Linoleum machten. »Aber es reicht nicht aus, hier mal einen Ball zu werfen, da einen Ball zu treten und hektisch herumzulaufen. Für ein Sportstipendium brauchst du eine Sportart, in der du überragend bist. Nicht zehn, in denen du einfach nur ziemlich gut bist. Alternativ musst du etwas Ungewöhnliches bieten. Cheerleading oder Eiskunstlauf statt Basketball – um mal ein Beispiel zu nennen.«

»Aber –«, setzte Peter an, doch die Beraterin ließ ihn nicht ausreden.

»Du gehörst keiner Minderheit an, kommst aus erschreckend normalen Verhältnissen und hast keine außergewöhnliche Geschichte.«

»Meine Freunde und ich arbeiten neben der Schule sehr erfolgreich als Detektive!« Mit einem neuen Anflug von Selbstvertrauen reichte Peter der Beraterin eine Visitenkarte.

»Tatsächlich kommen solche ehrenamtlichen Einsätze bei den Colleges und den Universitäten gut an«, gab Mrs de Bruijn unbeeindruckt zu. »Aber Justus Jonas und Bob Andrews überführen nicht nur Verbrecher, sie haben zusätzlich auch noch gute Noten. Du hingegen solltest lieber mehr für die Schule tun. Schule ist Arbeit!«

»Ich könnte doch –«

»Du könntest in Literatur um eine Zusatzaufgabe bitten. Das würde sich auf deine Note auswirken.«

Peter ächzte. »Das geht nicht. Ich muss doch eh schon ein ganzes Buch für ein Referat lesen.«

»Ein ganzes Buch, womöglich ohne Bilder?«, fragte Mrs de Bruijn. Ihr linkes Auge zuckte. »Und dazu dann auch noch ein Referat?«

»Es ist ein sehr dickes Buch«, verteidigte sich Peter. »Wirklich! Ich könnte doch einfach noch härter für Basketball trainieren.« Er zog nervös sein Sport-Shirt in den gelb-roten Farben der Rocky Beach Highschool glatt.

»Wie wäre es mit Mathematik? Da sehe ich ebenfalls Aufholbedarf. Ein paar Extraaufgaben würden dir nicht schaden.«

»Ms Blunt gibt mir garantiert keine Chance!«, ereiferte sich Peter. »Sie überfordert uns ständig mit Dingen, die man nie im Leben braucht.«

»Addition, Subtraktion … und so etwas?«, fragte Mrs de Bruijn.

»Gleichungen«, sagte Peter. Er war sich nicht mehr sicher, ob Mrs de Bruijn ihn noch ernst nahm. »Da kommt jedenfalls kaum einer im Grundkurs mit. Außerdem kann sie mich nicht leiden.«

»Amanda Blunt ist eine hervorragende Lehrerin. Sie ist streng und hat hohe Ansprüche, aber ihr lernt bei ihr wenigstens etwas. Wenn dir Extraaufgaben in Mathematik nicht passen, kannst du gleich Montag im Cheerleading-Team anfangen. Die Mädchen sind gerade unterbesetzt und freuen sich bestimmt, wenn sie Unterstützung erhalten.«

»Cheerleading«, wiederholte Peter gepresst.

»Oder Zusatzaufgaben.« Mrs de Bruijn klappte die Akte zu, die vor ihr auf dem Tisch lag. Dann sah sie auf ihre Armbanduhr. »Mit etwas Glück erwischst du Ms Blunt noch.«

»Die Bewerbungen fürs Studium sind noch eine Ewigkeit hin. Ich habe massig Zeit.«

»Aber ich nicht.« Mrs de Bruijn stand auf. »Mein Büro schließt jetzt. Fragen rund um das Thema College beantworte ich mittwochs und freitags. Alle weiteren Probleme täglich in den Pausen.« Sie wies auf die Poster, die neben der Tür hingen. Neben plakativen Illustrationen verkündeten energisch unterstrichene Großbuchstaben, was alles in den Bereich der Beraterin fiel – von »Drogensucht« bis »Liebeskummer«.

»Nicht notwendig«, sagte Peter rasch. Er sprang auf, schnappte seinen Rucksack und eilte zur Tür. »Danke. Und ein schönes Wochenende.«

Peters Beine fühlten sich an wie Blei. Die letzten Schritte zum Klassenzimmer von Ms Blunt kamen ihm vor wie der Weg zu seiner eigenen Hinrichtung. Ein Gespräch mit ihr würde Peter definitiv den letzten Rest guter Laune kosten. Er hoffte inständig, dass die Lehrerin bereits Feierabend gemacht hatte. Zusätzliche Aufgaben in Mathematik passten Peter ganz und gar nicht. Vor ihm lag ein Wochenende mit Strandpartys, Surfen und Verabredungen. Noch dazu waren seine Eltern für zwei Tage verreist. Da war einfach kein Platz für Mathe. Der Gedanke an Cheerleading schnürte ihm jedoch erst recht die Kehle zu. Seine Freundin, Kelly Madigan, war die Anführerin des Teams. Das würde nicht gut gehen. Noch dazu überschnitten sich die Trainingszeiten mit Basketball. Peter musste wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Er holte tief Luft und marschierte beherzt zur Tür. Sie war nur angelehnt. Vorsichtig spähte Peter in den Raum.

»Ja, ich habe das schon verstanden.« Das war eindeutig Ms Blunt. Sie sprach kühl und sehr deutlich – so wie immer. Da war aber noch etwas Ungewohntes in ihrer Stimme. Wut? Oder Angst? »Ich bin in der Schule!«

Peter betrat das Klassenzimmer. Es war leer. Offenbar führte Ms Blunt das Gespräch in dem winzigen Lehrmittelraum hinter der Tafel. Er spähte zu der Tür, die sonst stets geschlossen war. Heute stand sie offen.

»Ich weiß! Aber das war früher«, rief Ms Blunt. »Jetzt bin ich Lehrerin. Ich habe einen anständigen Job, den ich nicht riskieren will und –« Sie brach mitten im Satz ab, obwohl kein Gesprächspartner zu hören war. Peter schlussfolgerte, dass es sich um ein Telefonat handelte. Und ganz sicher war es ein privates Telefonat. Es ging ihn nichts an. Überhaupt war es doch besser, erst am Montag mit Ms Blunt zu reden. Dann musste er die Zusatzaufgaben nicht am Wochenende erledigen. Er hatte so viel vor! Langsam ging er einen Schritt rückwärts.

Ms Blunts Stimme war plötzlich sehr leise. »Ja, die Ausrüstung habe ich noch. Aber ich schleppe sie nicht mit mir herum. Oder glaubst du, ich setze Waffen im Unterricht ein?«

Waffen? Nun horchte Peter auf. Hatte seine Mathelehrerin das eben wirklich gesagt?

»Wieso bist du überhaupt verletzt? … Knöchel? Verstehe, da bist du raus. Schon gut, ich bin ja dabei. Ein letzter Auftrag. Nur dieses eine Mal noch! Danach rufst du mich nie mehr an, verstanden?« Sie wartete kurz. Dann fuhr sie fort: »Nein, er wird keine Chance bekommen, sich zu wehren. Hauptsache, es gibt keinen Stress mit Nachbarn, die den Helden spielen … Oh, das ist gut. Pass auf: Ich fahre nach Hause und drucke alles aus. Dann packe ich die Ausrüstung und mache mich auf den Weg nach Port Hueneme. Soll ich auch noch den Anruf erledigen?«

Peter machte unwillkürlich einen weiteren Schritt zurück. Man brauchte kein Detektiv zu sein, um zu verstehen, dass es gerade um eine krumme Sache ging.

»Ich würde das lieber selbst regeln«, sagte Ms Blunt nach einer kleinen Pause. »Aber du bist der Chef. Wo treffen wir uns? … Ja, das kenne ich. Warte, ich schreibe es schnell auf … Eine Hausnummer wäre … Nein, ich finde das trotzdem. Natürlich habe ich verstanden, dass es eilig ist.« Sie schnaubte. »Steck dir deinen Dank … an den Hut!«

Das Gespräch war beendet! Peter musste sofort aus dem Matheraum! So lautlos wie möglich huschte er auf den Flur. Er musste sich verstecken! Er musste Justus und Bob informieren! Er musste Ms Blunt verfolgen! Er musste ein Verbrechen verhindern! Und er musste aufs Klo! Er hatte nach dem Basketballtraining zu viel Wasser getrunken. Peter entschied sich für einen Sprint zur Toilette. Die lag schräg gegenüber und war sowieso das einzige Versteck weit und breit. In Windeseile verschwand Peter hinter der WC-Tür. Er würde Ms Blunt einen kleinen Vorsprung geben. Da es nur einen Weg zum Parkplatz der Highschool gab, konnte er sie draußen nicht verpassen. Zumindest dann nicht, wenn er sich beeilte.

Als er wenig später ins Freie joggte, steuerte Ms Blunt bereits die Lehrerstellplätze an. Ihr weinrotes Jackett und ihr knielanger Rock flatterten im Wind, während ihr aschblondes Haar wie Beton saß – fest zu einem straffen Knoten gebunden, aus dem keine Strähne entkommen konnte. Bei einem Kleinwagen, dessen Lack perfekt zu ihrem Jackett passte, hielt sie an. Zügig verfrachtete sie ihre Tasche in den Kofferraum, öffnete die Fahrertür und stieg ein. Peter hatte keine Ahnung, wo Ms Blunt wohnte. Möglicherweise kam sie nicht einmal aus Rocky Beach! Wenn er diesen Fall nicht in den Sand setzen wollte, musste er sie verfolgen.

Das Grauen in Pink

»Was um alles in der Welt ist das?« Bob Andrews blinzelte und schob seine Sonnenbrille hoch. Er starrte entgeistert auf ein Monstrum aus pinkfarbenem Blech. Es erinnerte entfernt an ein überdimensionales Marshmallow.

»Ein Auto«, erwiderte Justus Jonas. »Oder besser gesagt: mein Auto.«

Die beiden Jungen waren gleich nach der Schule zur Sunrise Road gefahren, wo sich das Gebrauchtwarencenter T. Jonas befand. Genau genommen handelte es sich um einen Schrottplatz, der allerdings auch Antiquitäten und ungewöhnliche Gebrauchtwaren verkaufte. Nach dem frühen Tod seiner Eltern war Justus hier bei seiner Tante Mathilda und seinem Onkel Titus aufgewachsen. Der Schrottplatz war mit der Zeit auch für Peter und Bob zu einem zweiten Zuhause geworden. Sie hatten hier ihr Hauptquartier in einem ausgemusterten Wohnwagen. Die drei ??? nannten es »die Zentrale« und hatten darin ein richtiges Detektivbüro mit Labor und Archiv eingerichtet. Jetzt saßen Justus und Bob allerdings nicht darin, sondern standen in dem Bereich, der als Werkstatt für Autos und Maschinen diente.

»Peter hat bestimmt ein paar Tipps, wie ich das Ding fit machen kann.« Justus rieb sich die Hände.

»Das kannst du nicht ernst meinen, Erster.« Bob umrundete das kastenförmige Gefährt, das an eine seltsame Kreuzung aus Surferbus und Lieferwagen erinnerte. Es handelte sich um einen älteren GMC Truck mit starken Gebrauchsspuren. An der Seite glitzerte der Schriftzug Pizzy’s Partymobil und vor dem Kühlergrill prangte ein rosa lackierter Bullenfänger.

»Es ist ein Achtzylinder Conversion-Van«, sagte der Erste Detektiv. »Mit ausklappbarem Tisch im Innenraum.«

Bob seufzte. »Seit wann interessierst du dich für Autos? Und wichtiger noch: Seit wann kaufst du einfach so ein Auto? Ohne Peter vorher um Rat zu fragen, oder deinen Cousin Ty?«

»Tante Mathilda hat mir wieder einmal verboten, auf dem Motorrad zu fahren. Für einen Detektiv ist ein fahrbarer Untersatz jedoch unerlässlich.« Justus wich dem kritischen Blick seines Freundes aus. Ein eigenes Auto war seit Langem sein sehnlicher Wunsch. Deshalb wollte er sich diesen Wagen nicht ausreden lassen. »Es war ein Angebot. Bekannte von Onkel Titus wollten es als Fahrzeug für ihre Band nutzen, aber dann haben sie ein größeres Gefährt gefunden.«

»Ein besseres, meinst du«, korrigierte Bob.

Justus zog die Seitentür auf und präsentierte den Innenraum: eine grell bezogene Rückbank und zwei gegenüberliegende Sitze, an der Wand dazwischen ein Klapptisch, gleich daneben ein abgenutzter Schubladenschrank und halboffene Fächer unter den Sitzen. Hinter der Rückbank gab es eine Abdeckung aus Plüsch – vermutlich für einen kleinen Kofferraum. Am Boden lag Konfetti.

»Immerhin passt es zu deinem Outfit«, sagte Bob matt.

Der Erste Detektiv hatte noch nie viel von unauffälligen Shirts gehalten. Heute trug er ein deutlich zu weites Hawaiihemd mit Palmen, Früchten und Flamingos drauf. Jetzt nickte er zufrieden. »Sie haben mir einen spektakulären Sonderpreis gemacht. Ich konnte das Angebot nicht ablehnen.«

»Das liegt an der Farbe. Und am Zustand«, erklärte Bob. Er schnupperte. »Und daran, dass die Vorbesitzer darin literweise Parfüm und Fruchtsekt ausgegossen haben.«

»Das sind nur die Duftkerzen aller Geruchsrichtungen. Die liegen hinten im Gepäckkompartment.« Justus wurde vom Klingeln seines Handys unterbrochen. Er zog es aus der Tasche und nahm den Anruf entgegen. »Peter! Wir warten schon auf dich.«

Er lauschte kurz, dann unterbrach er seinen Freund. »Moment, ich schalte den Lautsprecher ein. Kannst du die Information für Bob wiederholen, Zweiter?«

»Ich habe es eilig!«, ertönte Peters Stimme. Es knisterte und rauschte in der Leitung.

»Peter hat gerade eben in der Schule ein verdächtiges Gespräch belauscht«, sagte Justus, um Bob auf den neusten Stand zu bringen. »Dann ist er seiner Lehrerin gefolgt.«

»Ja!«, rief Peter ungeduldig. »Ms Blunt hat einen Auftrag bekommen. Eindeutig eine kriminelle Sache! Eine Entführung, vielleicht sogar ein Mord. Deshalb hat sie sich auch erst geweigert. Klang so, als wäre sie früher mal ein Mitglied in einer Bande gewesen.«

»Ms Blunt?«, fragte Bob ungläubig. »Die ist doch total pingelig und kleinkariert. Ich wette, die würde noch nicht einmal im Parkverbot halten.«

»Jetzt hört mir doch mal zu!«, verlangte Peter. »Sie ist gerade in ihrem Haus und packt Waffen für den Job ein!«

»Wo bist du?«

»In Rocky Beach. San Pedro Street 135. Ich parke ganz in der Nähe. Wenn sie rauskommt, folge ich ihr. Ihr Ziel ist Port Hueneme.«

»Der Ort liegt bei Oxnard, ungefähr eine Dreiviertelstunde von hier entfernt, die Küstenstraße rauf«, erklärte Justus. »Aber bist du dir sicher, dass es einen Fall gibt, Zweiter? Du kannst Ms Blunt nicht leiden, möglicherweise …«

»Just, sie plant ein Verbrechen! Sie hat von Waffen geredet. Soll ich sie entkommen lassen? Nur, weil ich sie zufällig nicht mag?«

»Auf keinen Fall.« Justus sah zu Bob. »Wir werden für Verstärkung sorgen. Schalte bitte die Tracking-Funktion auf deinem Handy für Bob und mich frei. Dann können wir genau sehen, wo du dich befindest.«

»Ausnahmsweise finde ich das gut. Moment! Sie kommt raus!« Peters Stimme klang rau. »Jetzt geht sie zu ihrem Auto. Mit zwei großen, schwarzen Taschen. Da könnte locker ein Gewehr drin sein, vielleicht auch mehrere.«

»Fällt dir sonst noch etwas auf?«

»Sie macht ein Gesicht, als hätte sie den Stress des Jahrhunderts. Und … Kollegen, ich leg auf. Sie fährt gleich ab!«

»Vergiss nicht, das Tracking zu aktivieren.«

»Mache ich«, versprach Peter. Dann beendete er hastig die Verbindung.

»Ms Blunt soll eine Verbrecherin sein?« Bob lachte auf. »Vielleicht wurde sie einfach zum Paintball eingeladen. Ich wette, das ist alles ganz harmlos.«

Justus lehnte sich nachdenklich an sein neues Auto. »Das mag sein. Wir sollten jedoch auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass unser Zweiter Detektiv gerade die Pläne von echten Verbrechern durchkreuzt.« Er sah auf sein Handy und tippte auf dem Bildschirm herum. »Das Tracking ist aktiv. Ich würde sagen, wir machen jetzt mal eine Probefahrt. Ziel: Port Hueneme.«

Peter steuerte seinen MG auf die Küstenstraße Richtung Norden. Normalerweise genoss der Zweite Detektiv diese Strecke. Nämlich dann, wenn er seinen Sportwagen mit offenem Verdeck fuhr – mit einem Surfbrett auf der schmalen Rückbank und einem Sommer-Hit im Ohr. Jetzt war da nur eins: ein mulmiges Gefühl im Bauch. Er hätte Inspektor Cotta anrufen sollen. Der war zwar nicht für Port Hueneme zuständig, kannte die drei ??? aber gut genug, um Hinweise von ihnen ernst zu nehmen. Wenigstens würde bald Unterstützung durch Justus und Bob kommen. Als Team waren sie unschlagbar.

Der Zweite Detektiv schaltete das Radio ein. Die Moderatorin versprach ein besonders schönes, sonniges Wochenende: »Südkalifornien, wie wir es lieben. Perfektes Frühlingswetter um die 22 Grad bei einer leichten Brise. Ideale Bedingungen für die Surfer unter euch. Also schnappt euch die Boards, zieht die Neos an und sucht nach der ultimativen Welle. Wir spielen für euch dazu den passenden Song: Ocean Love von Sandy Shore.«