Die englischen Klassiker der Nationalökonomie - Joachim Starbatty - E-Book

Die englischen Klassiker der Nationalökonomie E-Book

Joachim Starbatty

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Beschreibung

The English classics of the national economy gave economics its generally-accepted scientific foundation: They systematically measured connections of cause and effect and disclosed the interdependencies of economic activity. Confrontation with the English classics provides the reader with the necessary clarity regarding the spirit of the historical background of the Western economic order. Anyone concerned with economic developments and the economic effects of political activity can, and must, study the classics. The work is supplemented by a contribution of Professor Heinz Rieter on patterns of interpretation of classic national economy.

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Joachim Starbatty

Die englischen Klassiker der Nationalökonomie

Lehre und Wirkung

Mit einem Beitrag von Heinz Rieter: Deutungsmuster Klassischer Nationalökonomie

Verlag W. Kohlhammer

Die Umschlagbilder zeigen von links Adam Smith, Thomas Robert Malthus, David Ricardo und John Stuart Mill.

1. Auflage 2016

Korrigierte und ergänzte Neuauflage des 1985 erschienenen Bandes

Alle Rechte vorbehalten

© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH Stuttgart

Print:

ISBN 978-3-17-025658-3

E-Book-Formate:

pdf:       ISBN 978-3-17-025659-0

epub:    ISBN 978-3-17-025660-6

mobi:    ISBN 978-3-17-025661-3

Für den Inhalt abgedruckter oder verlinkter Websites ist ausschließlich der jeweilige Betreiber verantwortlich. Die W. Kohlhammer GmbH hat keinen Einfluss auf die verknüpften Seiten und übernimmt hierfür keinerlei Haftung.

Vorwort

 

 

Eine doppelte Freude ist mir unverhofft zuteil geworden. Uwe Fliegauf vom Kohlhammer-Verlag ermunterte mich, das Bändchen »Die englischen Klassiker – Lehre und Wirkung« neu aufzulegen; mein Kollege und Freund Heinz Rieter fand sich bereit, meinen Text in die Rezeptionsgeschichte einzuordnen und ihn mit den Deutungsmustern der englischen Klassik zu konfrontieren.

Wir hatten zunächst überlegt, gemeinsam den Text zu überarbeiten. Aus zwei Gründen haben wir davon abgesehen: Umwälzendes ist in den letzten Jahren nicht erschienen; auch fürchteten wir, dass der ursprüngliche Charakter des Bändchens, den Leser ohne Umschweife mit der Gedankenwelt der englischen Klassik vertraut zu machen, verloren gehen könnte. Stattdessen zeigt Heinz Rieter in seinem Kommentar, wie unterschiedlich die Klassiker gelesen und gerade in der zeitgenössischen Literatur gedeutet werden können. So wird dem Leser neben der Einführung ein konziser Überblick geboten, was die englischen Klassiker in den Augen der Ökonomen geleistet haben und wie sie in die Gegenwart fortwirken. Doch mahnt Rieter, sich von deren Ideenreichtum nicht zu dem Glauben verführen zu lassen, damit sei die Wahrheit erschöpfend behandelt worden.

Wenn der Autor sich noch einmal über das Gedruckte beugt und auch nach den Schriften der Klassiker greift, so wird ihm wieder bewusst, dass sie für Leute geschrieben haben, die sich Aufklärung über ökonomische Zusammenhänge und über Ursache-Wirkungsketten erhofften. Der Leser folgte gerne den ausgebreiteten Argumenten und legte die Werke mit dem Gefühl aus der Hand, verstanden zu haben, dass Arbeit die Quelle des Wohlstands ist und dass der Außenhandel als Ausdruck einer Erweiterung der Arbeitsteilung allen beteiligten Nationen dient. Wenn die Leser nicht überzeugt waren, so wussten sie doch nun, wie bestimmte Sachverhalte von allgemein als kompetent eingeschätzten Ökonomen gesehen wurden. Wenn Joseph Schumpeter – ein wenig spottend – schreibt, dass Adam Smith eine Abneigung gegen alles hatte, was über den gesunden Menschenverstand hinausging, und niemals die Grenzen des Fassungsvermögens selbst der dümmsten Leser überschritt, so übertreibt er zwar, doch sagt er zugleich, dass Smith seine Leser an die Hand nahm und Schritt für Schritt aufklären wollte.1 Der normale Leser brauchte nicht Tage und Wochen wie der Leser von heute, um sich durch Texte zu quälen, die von den Peers der jeweiligen Fachrichtung für wert erachtet wurden, in den führenden Journals gedruckt zu werden. Offensichtlich schreiben Ökonomen heute nicht mehr für ein interessiertes Publikum, sondern für den Beifall ihrer eigenen Fachkollegen. Ob der Leser schließlich etwas Aufklärenswertes erfährt, sei dahin gestellt. Es ist offensichtlich in Vergessenheit geraten, dass die Ökonomie eine schöne und wohlwollende Wissenschaft ist – auf die Besserung der Situation des Menschengeschlechts ausgerichtet. Weiter ist eine Maxime von John Stuart Mill beherzigenswert: Ein guter Ökonom könne niemals der sein, der nur etwas von Ökonomie verstehe.

Was bei nochmaligem Studium der Schriften und der Lebensläufe der Klassiker ebenfalls auffällt, ist ihr Bemühen, im Sinne ökonomischer Vernunft auf die Politik einzuwirken. In diesem Sinne waren die Klassiker Altruisten: Es ging ihnen nicht um die Füllung ihrer persönlichen Schatulle, sondern um die Besserung der Situation des Menschengeschlechts. Adam Smith ist nach London, die Metropole des aufstrebenden England, gezogen, um der Politik nahe zu sein. David Ricardo verschaffte sich einen Sitz im britischen Unterhaus, um für die Abschaffung der britischen Kornzölle zu werben. Thomas Robert Malthus schrieb Eingaben an den britischen Premierminister, um ihn von einer gut gemeinten, aber in seinen Augen ökonomisch schädlichen Armengesetzgebung abzubringen. John Stuart Mill ließ sich ins Unterhaus wählen, um für seinen aufgeklärten Liberalismus und insbesondere für die Gleichberechtigung der Frau einzutreten.

Ich selbst bin als junger Wissenschaftler in die politische Beratung gegangen, um zu erfahren und zu prüfen, was und wie Politiker aus theoretischen Erkenntnissen lernen und wie aus Theorien Politik wird. Vier Jahre dauerte diese Lehrzeit. Wenn mich heute ein junger Wissenschaftler fragt, ob er diesem Beispiel folgen solle, so rate ich ab. Es würde ihm nicht positiv angerechnet, sondern als vertane Zeit im Sinne des modernen Wissenschaftsbetriebs gewertet. Stattdessen rate ich ihm: Geh vier Jahre in die USA, lerne die dort vertretenen Techniken und Taktiken, und du bist aus akademischer Sicht ein gemachter Mann. Aber womöglich wendet sich das Blatt. Mehr und mehr Studenten interessieren sich für Ideen- und Wirtschaftsgeschichte. Und bei den englischen Klassikern lernen sie überdies ökonomisches Denken und Argumentieren.

Daher wünsche ich mir, dass junge Ökonomen in Bibliotheken gehen, die Schriften der Klassiker aus den Regalen nehmen und sich darin vertiefen. Wenn sie überdies noch Bücher in die Hand nehmen, nach denen sie gar nicht gesucht haben, so stoßen sie oft auf Erkenntnisse, die ihnen verborgen geblieben wären, wenn sie bloß auf ihren Computern Texte abgerufen hätten. Vielleicht regt die zweite Auflage der Englischen Klassiker Leser dazu an, wieder in Bibliotheken zu gehen und die Originalliteratur der englischen Klassiker zu studieren. Wenn sich diese Hoffnung erfüllte, dann hat es mein Text verdient, neu aufgelegt zu werden.

Tübingen/Straßburg, im Oktober 2015

Joachim Starbatty

1     Joseph A. Schumpeter, Geschichte der ökonomischen Analyse, Bd. I, Göttingen 1965, S. 246.

Inhaltsverzeichnis

 

 

 

V

orwort

E

inleitung:

W

arum die

B

eschäftigung mit den englischen

K

lassikern lohnt!

I. D

ie englischen

K

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eit

1. Wen wir zu den englischen Klassikern rechnen

2. Smiths frohe Botschaft: Ihr könnt es schaffen!

3. Malthus‘ und Ricardos düstere Welt: Ihr könnt es nicht ändern!

4. Mills Botschaft: Ihr könnt es ändern!

II. D

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rdnungselemente des

S

ystems der natürlichen

F

reiheit

1. Die Grundidee: Die Steuerung menschlichen Verhaltens durch das institutionelle Arrangement

2. Privateigentum – von der naturrechtlichen zur utilitaristischen Interpretation

3. ›Trial and error‹ als ordnungspolitisches Prinzip

III. D

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A

ufgaben des staates und deren

F

inanzierung

1. Smiths Politikerbild

2. Die Felder staatlicher Tätigkeit

3. Die Finanzierung der Staatstätigkeit

IV. D

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W

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reislehre

1. Die neue Perspektive

2. Auf der Suche nach dem »wahren Maßstab« zur Ordnung des Güterkosmos

3. Malthus‘ und Mills abweichende Auffassung

4. Allokation und Arbitragegleichgewicht

V. D

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erspektiven der englischen

K

lassiker

1. Smiths optimistische Perspektive

2. Malthus‘ Bevölkerungsgesetz, Änderung der Verteilungsquoten und Stagnation

3. Die Irritationen der Lohnfondstheorie

VI. U

tilitaristische ethik, gesellschaftliche

W

ohlfahrt und

A

ußenhandel

1. Vorurteile

2. Utilitaristische Ethik und gesellschaftliche Wohlfahrt

3. Umverteilung und Kapitalbildung

4. Die Einstellung gegenüber den Fabrikgesetzen

5. Über Freihandel zur gesellschaftlichen Wohlfahrtssteigerung

VII. Z

ins

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achstum und

K

onjunktur

1. Zins als Entgelt für Abstinenz

2. Das »Sparen-gleich-Investieren-Theorem«

3. Die Vorstellung einer gleichgewichtigen wirtschaftlichen Entwicklung

4. Wachstum – wozu?

VIII. V

on der

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ettelbank zur

Z

entralbank

1. Geld als reales Phänomen

2. Die theoretischen Positionen

3. Der ›Bank Restriction Act‹ von 1797 und die »Bullion-Kontroverse«

IX. B

emerkungen zum methodischen

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K

lassiker

1. Wenig Neigung zur Methodologie

2. Smiths Modell der arbeitsteiligen Tauschgesellschaft

3. Ricardos klare Welt und sein »Laster«

4. Malthus‘ unsicherer Stand

5. Mill ist auf Malthus‘ Seite

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ersonenregister

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Einleitung: Warum die Beschäftigung mit den englischen Klassikern lohnt!

 

 

In einer relativ knappen Studie den Ideenreichtum der Klassiker der Nationalökonomie und ihre Wirkung auf Politik und Wissenschaft einfangen zu wollen, ist ein vermessenes Unterfangen, zumal wenn der Verfasser kein Engländer oder Schotte ist. Alfred Marshall soll belustigt gesagt haben, die klassische Nationalökonomie »sei anscheinend kein guter Seefahrer, nach der Farbe zu urteilen, mit der sie auf dem Festland ankam«.1 Marshall meint, die Interpretation und die Umsetzung des Gedankengutes der Schotten und Engländer könnten in die Irre gehen, weil man nicht den Boden kenne, in dem es wurzele.

Wenn ich mich von dem Wagnis, die Lehre der englischen Klassiker für ein breites Publikum zu Papier zu bringen, nicht habe abbringen lassen, so waren hierfür folgende Gründe verantwortlich: Es hat Vergnügen bereitet, den Ideen der englischen Klassiker nachzuspüren. Man konnte bei ihnen richtig »in die Schule gehen«.2 Sie wollten von der Öffentlichkeit verstanden werden, um Einfluss auf die praktische Politik nehmen zu können; sie sahen die Wechselwirkungen zwischen wirtschaftlichem, sozialem und politischem Kosmos. Dies gilt auch für Ricardo. Knut Borchardt sagt über Ricardos »Grundsätze«: »Es ist ein sehr abstraktes theoretisches Buch, aber seine politischen Konsequenzen sind überwältigend, wie man dann auch aus den damaligen Parlamentspapieren sieht.«3 Weiter verschafft das Studium der englischen Klassiker Klarheit über den geistesgeschichtlichen Hintergrund der westlichen Zivilisation4 und über den eigenen geistigen und politischen Standort, nach Max Weber das höchste, was Wissenschaft zu leisten vermag.

In der dogmengeschichtlichen Studie über die englischen Klassiker habe ich mir folgende Ziele gesetzt:

•  Eine Darstellung dessen, was sie gedacht haben, anhand der Originalliteratur und der Interpretationen, die wir vor allem Joseph Schumpeter, Lionel Robbins, Mark Blaug, Erich Streissler und Thomas Sowell verdanken;

•  die Wirkungen ihrer Ideen auf die wirtschaftswissenschaftliche Entwicklung und die Kritik, die ihnen zuteil wurde, werden skizziert;

•  der wirtschafts- und sozialgeschichtliche Hintergrund soll ausgeleuchtet werden, um zu zeigen, welche zeitgenössischen Probleme oder Ereignisse sie zur Abfassung ihrer Abhandlungen oder Traktate veranlasst haben;5

•  ihr Einfluss auf die praktische Wirtschaftspolitik soll angedeutet werden.

Dieses Buch kann diesen Anliegen nur unvollkommen gerecht werden. Es hätte seinen Zweck erreicht, wenn der Leser es aus der Hand legte, um bei Smith, Malthus, Ricardo oder J. S. Mill selbst nachzulesen, was sie wirklich über das »eherne Lohngesetz« oder über die Bevölkerungsentwicklung dachten, ob sie die Politiker wirklich für verschlagene und listenreiche Geschöpfe hielten, ob Smith wirklich das Vorurteil der alten Griechen gegenüber den Kaufleuten teilte, im Gott Hermes den Schutzpatron sowohl der Diebe als auch der Kaufleute zu sehen. Alfred Amonn stellte seiner Einführung in Ricardos »Grundsätze« folgenden Satz von James Bonar als Motto voran: »Ricardos hundertjähriger Todestag wird am besten gefeiert durch das erneute Studium seiner Werke«.6 Dieses Motto müßte für die englischen Klassiker insgesamt gelten.

1     Diese Äußerung Marshalls wird von Singer (1954, S. 24) berichtet.

2     Über Adam Smith sagt Recktenwald: »Im Grunde sollte eigentlich niemand über wirtschaftliche und politische Grundzusammenhänge urteilen oder die ökonomische Wissenschaft studieren, in ihr forschen oder gar mit Sachverstand darüber lehren wollen, ohne den Wohlstand der Nationen zu kennen.« (H. C. Recktenwald, in: A. Smith, Der Wohlstand der Nationen. Eine Untersuchung seiner Natur und seiner Ursachen. Aus dem Englischen übertragen und mit einer umfassenden Würdigung des Gesamtwerks von H. C. Recktenwald, München 1974, S. LXXIX)

3     1978, S. 14.

4     Robbins: »Es ist keine Übertreibung zu sagen, daß man unmöglich die Entwicklung und die Bedeutung der westlichen liberalen Zivilisation verstehen kann, ohne die klassische Politische Ökonomie verstanden zu haben« (1952, S. 4). Dies gilt auch oder gerade für denjenigen, der sich für einen Marxisten hält. Die Leistung von Marx wird nur derjenige richtig einschätzen können, der weiß, was jener von den Klassikern gelernt hat. Neumark (Einführung, in: Ricardo, Grundsätze der Politischen Ökonomie und der Besteuerung, herausgegeben und mit einer Einführung versehen von F. Neumark, Frankfurt a. M. 1972, S. 11) schreibt: »So darf man vielleicht die Behauptung wagen, daß Marx primär wie in philosophisch-methodologischer Hinsicht durch Hegel, so in wirtschaftstheoretischer durch Ricardo (und in bezug auf ökonomisch-soziale Fakten durch die Verhältnisse in England) beeinflußt worden ist.« – Robinson schreibt: »Von Ricardo hatte Marx gelernt, wie man das entwirft, was wir heute ein Modell nennen - Annahmen zu machen und Schlüsse zu ziehen« (1965, S. 48).

5     Blaug (1971, S. 138) schreibt, dass die Lektüre von Smith, Ricardo oder Mill wesentlich interessanter sei, wenn dem Leser die Ziele der Kritik – zeitgenössische Institutionen wie die Armengesetze oder die Korngesetze – bekannt seien.

6     Amonn, 1924, S. 1 (Deckblatt).

I.   Die englischen Klassiker in ihrer Zeit

1.         Wen wir zu den englischen Klassikern rechnen

Als Vertreter der englischen Klassik sind Adam Smith, Thomas Robert Malthus, David Ricardo und John Stuart Mill ausgewählt worden. Für diese Auswahl sprechen zwei Gründe: Der begrenzte Raum zwingt zur Konzentration auf Leitfiguren; der Aufstieg der Nationalökonomie zur Wissenschaft begann mit Adam Smiths »Wealth of Nations« und fand seinen Abschluss in John Stuart Mills »Principles of Political Economy«. Vorläufer und Zeitgenossen wie David Hume und Nassau W. Senior sind einbezogen, wenn sie Grundlegendes zum Ideengut der Klassiker beitrugen.

Im Folgenden skizzieren wir Lebenslauf und Lebensumstände der Klassiker und das, was sie ihren Zeitgenossen sagen wollten. Sie sollen dadurch für den Leser Profil gewinnen und diesen so für ihre Botschaft aufschließen. Aus Raumgründen wird nur Smiths Leben und Werk ausführlicher gewürdigt.

Die Klassiker waren ein »buntes Völkchen«:

•  Adam Smith lehrte an den Universitäten Edinburgh und Glasgow, war Reisebegleiter des Herzogs von Buccleuch; die danach gewährte Rente ermöglichte Smith, die Fron des Hochschullehrers abzuwerfen und sich ganz der Fertigstellung des »Wohlstands« zu widmen; den Lebensabend verbrachte er als Nutznießer einer Sinekure;1

•  Thomas Robert Malthus war Pfarrer, schrieb einen provozierenden Essay zur Bevölkerungsentwicklung, kam so zur Nationalökonomie und wurde auf einen Lehrstuhl für Geschichte und Nationalökonomie berufen; damit war er der erste »professionelle« Nationalökonom, d. h. der erste, der von der Nationalökonomie lebte;

•  sein sieben Jahre jüngerer Freund und Widerpart, David Ricardo, Sohn jüdischer Einwanderer aus Holland, verdiente sich seine ersten Sporen und sein Vermögen an der Börse, betrieb nationalökonomische Studien, nachdem er sich zur Ruhe gesetzt hatte; im britischen Unterhaus war er ein allseits anerkannter Sachverständiger;

•  John Stuart Mill, Sohn des mit Ricardo befreundeten James Mill und Opfer dessen pädagogischer Experimentierwut, war leitender Mitarbeiter in der Verwaltung der East India Company; er steuerte neben seiner nationalökonomischen Forschung auf den Gebieten der Logik, Soziologie, Sozialphilosophie und der Staatslehre wegweisende Arbeiten bei; er liebäugelte mit sozialistischen Ideen; seinem Gastspiel im britischen Unterhaus war kein Glück beschieden.

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