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Die "Tabellen zur Entwicklung des Substantivs" wollen eine kurze, übersichtliche Darstellung über die historische Entwicklung des Substantivs vom Indogermanischen bis zum Neuhochdeutschen geben.
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Seitenzahl: 59
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Einführung
Indogermanische (idg.) o-Deklination; germanische (germ.) a-Deklination: Maskulinum: TAG
Idg. o-Deklination; germ. a-Deklination: Neutrum: WORT
Idg. o-Deklination; germ. a-Deklination. Idg. io-Stämme; germ. ja-Stämme: Maskulinum: HIRTE
Idg. o-Deklination; germ. a-Deklination. Idg. ïo-Stämme; germ. ja-Stämme: Neutrum: KÖNIG
Idg. o-Deklination; germ. a-Deklination. Idg. uo-Stämme; germ. wa-Stämme: Maskulinum: SCHNEE
Idg. o-Deklination; germ. a-Deklination. Idg. uo-Stämme; germ. wa-Stämme: Neutrum: KNIE
Idg. i-Deklination; germ. i-Deklination: Maskulinum: GAST
Idg. i-Deklination; germ. i-Deklination: Femininum: NOT
Idg. â-Deklination; germ. ô-Deklination: Femininum: GABE
Idg. â-Deklination, germ. ô-Deklination; idg. ïâ-Stämme, germ. jô-Stämme; Feminimum: SÜNDE
Idg. â -Deklination; germ. ô-Deklination : Idg. uâ-Stämme, germ. wô-Stämme.
Idg. u-Deklination, germ. u-Deklination: Maskulinum: SONNE
Idg. u-Deklination; germ. u-Deklination: Femininum: HAND
Konsonantische Deklination. Idg. n-Stämme; germ. n-Stämme. Maskulinum: HAHN.
Konsonantische Deklination. Idg. n-Stämme, germ. n-Stämme. Neutrum: HERZ
Konsonantische Deklination. Idg. n-Stämme, germ. n-Stämme. Femininum: ZUNGE
Konsonantische Deklination. Idg. nt-Stämme, germ. nd-Stämme. Maskulinum: FREUND
Konsonantische Deklination. Idg. r-Stämme; germ. r-Stämme. Maskulinum: BRUDER
Konsonantische Deklination. Idg. s-Stämme, germ. z-Stämme. Neutrum: LAMM
Konsonantische Deklination. Germ. î n-Stämme. Femininum: HÖHE
Konsonantische Deklination. Wurzelnomina. Maskulinum: MANN
Konsonantische Deklination. Wurzelnomina. Femininum: NACHT
Der Autor
Die vorliegenden „Tabellen zur Entwicklung des Substantivs“ wollen eine kurze, übersichtliche Darstellung über die historische Entwicklung des Substantivs vom Indogermanischen bis zum Neuhochdeutschen geben. Eine tabellarische Aufstellung verlangt Vereinfachungen und Schematisierungen und kann natürlich die sprachlichen Stufungen zeitlicher und mundartlicher Art besonders des Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen nicht einfangen. Die verschiedenen Schreibweisen und Sprachstufen sind also nur insofern berücksichtigt, wie sie zu einem ersten Verständnis des historischen Flexionssystems notwendig sind. Die Tabellen ersetzen mithin keinesfalls eine intensive Beschäftigung mit der Historischen Grammatik, sondern können nur eine erste Orientierungshilfe und zusammenfassende Übersicht sein.
Hinweis:
Nom.:
Idg.:
*
dhagh -o-s
Germ.:
*
dag -a-z
Got.:
dag -s
Ahd.:
tag
Mhd.:
tac
Nhd.:
Tag
Gen.:
Idg.:
*
dhagh -e-so
Germ.:
*
da
g
-e-za
Got.:
dag -i-s
Ahd.:
tag -e-s
Mhd.:
tag -e-s
Nhd.:
Tag -e-s
Dat.:
Idg.:
*dhagh -õi
Germ.:
*da
g
-ai
Got.:
dag -a
Ahd.:
tag -ê
Mhd.:
tag -e
Nhd.:
Tag -(e)
Akk.:
Idg.:
*
dhagh -o-m
Germ.:
*da
g
-a-n
Got.:
dag
Ahd.:
tag
Mhd.:
tac
Nhd.:
Tag
Nom.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung sigmatisch. Auslautendes idg. -s wird germ. -z; idg. -o wird germ. -a, welches im primären Auslaut schwindet, außer in einsilbigen Wörtern mit kurzem Vokal. Der got. Ausgang zeigt Auslautverhärtung. Im Ahd. schwindet idg. -s im primären Auslaut.
Gen.: Stammformans Idg. in der e-Hochstufe; Endung -so. Idg. -o wird germ. -a, welches im primären Auslaut schwindet. Germ. -e erscheint im Got. stets als -i, sofern nicht -r,h,hv- folgen. Der got. Ausgang geht zurück auf ein germ. -ez und zeigt Auslautverhärtung.
Dat.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -ei. Idg. o-ei wird -õi, wird germ. -ai, wird ahd. -ê, das im primären Auslaut eine More verliert. Der got. Ausgang ist vieldeutig.
Akk.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -m. Auslautendes idg. -m wird germ. -n, welches schwindet; idg. -o wird germ. -a, welches im primären Auslaut schwindet, außer in einsilbigen Wörtern mit kurzem Vokal.
Nom.:
Idg.:
*
dhagh -õs
Germ.:
*da
g
-õz
Got.:
dag -os
Ahd.:
tag -â
Mhd.:
tag -e
Nhd.:
Tag -e
Gen.:
Idg.:
*dhagh -õm
Germ.:
*da
g
-õn
Got.:
dag -e
Ahd.:
tag -o
Mhd.:
tag -e
Nhd.:
Tag -e
Dat.:
Idg.:
*
dhagh -o-mis
Germ.:
*
da
g
-u-miz
Got.:
dag -a-m
Ahd.:
tag -o-n
Mhd.:
tag -e-n
Nhd.:
Tag -e-n
Akk.:
Idg.:
*
dhagh -o-ns
Germ.:
*
da
g -
a-nz
Got.:
dag -a-ns
Ahd.:
tag -â
Mhd.:
tag -e
Nhd.:
Tag -e
Nom.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -es. Idg. -o-es wird -õs. Auslautendes idg. - s wird germ. -z. Der got. Ausgang zeigt Auslautverhärtung. Germ. -õ wird got. -o, während es sich im Ahd. als -â zeigt. Im Ahd. schwindet idg. -s im primären Auslaut, außer in einsilbigen Wörtern nach kurzem Vokal. Im Mhd. wird im gesamten Pl. jeder Vokal im primären Auslaut zu -e abgeschwächt.
Gen.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -ôm. Idg. -o-ôm, wird -õm. Auslautendes idg. -m wird germ. -n, welches schwindet, außer in einsilbigen Wörtern mit kurzem Vokal. Die got. Form auf -e steht im Idg. und Germ. isoliert. Germ. -õ wird lautgesetzlich ahd. -o.
Dat.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Instrumentalendung -mis. Auslautendes idg. -s setzt sich im Germ. meist als -z durch. Germ. -mz assimiliert sich zu -mm, welches auslautend zu -m gekürzt und bereits in ahd. Zeit zu -n abgeschwächt wird. Das idg. -i schwindet meist schon im Germ. Das idg. -o wird vor folgendem Nasal zu germ. -u verdumpft, welches bereits im Ahd. zu -o abgeschwächt wird. Die got. Form auf -a setzt idg. -o über ein germ. -o fort.
Akk.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -ns. Auslautendes idg. -s setzt sich im Germ. meist als -z durch. Idg. -o wird germ. -a. Die got. Form zeigt Auslautverhärtung, die idg. Endung bleibt erhalten. Im Ahd./Mhd. schwindet die idg. Endung völlig. Das ahd. -â der Endung ist wahrscheinlich aus dem Nom. Pl. übernommen.
Nom.:
Idg.:
*
u-°rdh -o-m
Germ.:
*
w -ord -a-n
Got.:
w-aúrd
Ahd.:
w-ort
Mhd.:
w-ort
Nhd.:
W-ort
Gen.:
Idg.:
*
u-°rdh -e-so
Germ.:
*
w -ord -e-sa
Got.:
w-aúrd -i-s
Ahd.:
w-ort -e-s
Mhd.:
w-ort -e-s
Nhd.:
W-ort -e-s
Dat.:
Idg.:
*
u-°rdh -õi
Germ.:
*
w -ord -ai
Got.:
w-aúrd -a
Ahd.:
w-ort -e
Mhd.:
w-ort
Nhd.:
W-ort -(e)
Akk.:
Idg.:
*
u-°rdh -o-m
Germ.:
*
w -ord -a-n
Got.:
w-aúrd
Ahd.:
w -ort
Mhd.:
w -ort
Nhd.:
W-ort
Nom./Akk.: Beide Casus sind schon vom Idg. her deckungsgleich. Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -m. Auslautendes idg. -m wird germ. -n, welches, außer in einsilbigen Wörtern mit kurzem Vokal, schwindet. Idg. -o wird germ. -a, welches im primären Auslaut schwindet.
Gen.: Stammformans Idg. in der e-Hochstufe; Endung -so. Idg. -o wird germ. -a, welches im primären Auslaut schwindet. Idg. -s wird germ. -z, germ. -e erscheint im Got. stets als -i, sofern nicht -r,h,hv-folgen.
Dat.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -ei. Idg. -o-ei wird -õi, wird germ. -ai, wird ahd. -ê, das im primären Auslaut eine More verliert. Der got. Ausgang ist vieldeutig.
Nom.:
Idg.:
*
u-ºrdh -â
Germ.:
*
w-or-d -ô
Got.:
w-aúrd -a
Ahd.:
w-ort
Mhd.:
w-ort
Nhd.:
W-ort -(e)
Gen.:
Idg.:
*u-ºrdh -õ-m
Germ.:
*w-ord -õ-n
Got.:
w-aúrd -e
Ahd.:
w-ort -o
Mhd.:
w-ort -e
Nhd.:
W-ort -e
Dat.:
Idg.:
*
u-°rdh -o-mis
Germ.:
*
w-ord -u-miz
Got.:
w-aúrd -a-m
Ahd.:
w-ort -u-n
Mhd.:
w-ort -e-n
Nhd.:
W-ort -e-n
Akk.:
Idg.:
*u-°rdh -â
Germ.:
*w-ord -ô
Got.:
w-aúrd -a
Ahd.:
w-ort
Mhd.:
w-ort
Nhd:
W-ort -(e)
Nom./Akk.: Beide Casus sind schon vom Idg. her deckungsgleich. Das idg. -â ist ursprünglich ein singuläres Kollektivbildungssuffix und entspricht dem Stammformans der idg. â-Deklination. Von dort ist es sekundär als Endung hier eingedrungen. Idg. -â wird germ. -ô, das im Got. im primären Auslaut zu -a gekürzt wird. Das im Ahd. zu erwartende -u findet sich nicht; der Schwund des -u nach langer Wurzelsilbe hat sich analog auch bei den kurzwurzligen Nomina durchgesetzt. Die nhd. Endung ist Analogiebildung zum Gen.
Gen.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -ôm. Idg. -o-ôm wird -õm. Auslautendes idg. -m wird germ. -n, welches, außer in einsilbigen Wörtern mit kurzem Vokal, schwindet. Die got. Form auf -e steht im Idg. und Germ. isoliert. Germ. -õ wird lautgesetzlich ahd. -o. Im Mhd. wird jeder Vokal im primären Auslaut zu -e abgeschwächt.
Dat.: