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Elvis Presley – ein Name, der wie Donnerhall durch die Musikgeschichte klingt. Doch wer war dieser Mann wirklich? Ein begnadeter Künstler, ein getriebener Performer oder eine perfekt inszenierte Legende? Dieses Buch beleuchtet die Entstehung des Mythos Elvis Presley mit all seinen Facetten. Von den bescheidenen Anfängen in Tupelo über den kometenhaften Aufstieg zum ›King of Rock ’n’ Roll‹ bis hin zu den exzentrischen Anekdoten seiner späten Jahre – hier wird kein Detail ausgelassen. Was machte Elvis’ Stil so einzigartig? War sein Erfolg reines Talent oder auch das geschickte Kalkül seines Managers Colonel Tom Parker? Und wie konnte ein Junge aus Mississippi zur unsterblichen Ikone werden, die Jahrzehnte nach ihrem Tod noch immer verehrt wird? ›Die Erfindung des Elvis Presley‹ ist keine sentimentale Hommage, sondern eine präzise Analyse eines Phänomens, das die Musikwelt für immer veränderte. Ein Sachbuch für alle, die hinter die Fassade der Legende blicken wollen – fundiert, spannend und voller überraschender Erkenntnisse.
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Seitenzahl: 125
Veröffentlichungsjahr: 2025
Eine Betrachtung
von
Lutz Spilker
DIE ERFINDUNG DES ELVIS PRESLEY – DER EWIGE KING
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Softcover ISBN: 978-3-384-56827-4
E-Book ISBN: 978-3-384-56828-1
© 2025 by Lutz Spilker
https://www.webbstar.de
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany
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Inhalt
Inhalt
Das Prinzip der Erfindung
Vorwort
Ein Junge aus Tupelo
Die ersten musikalischen Einflüsse
Die spirituelle Kraft des Gospels
Der raue Klang des Blues
Die erzählende Kraft des Country
Die Verschmelzung der Einflüsse
Ein Geschenk verändert alles
Die ersten Berührungen mit der Musik
Autodidaktische Aneignung des Gitarrenspiels
Einfluss der Umgebung
Der Moment, in dem Musik zur Leidenschaft wurde
Ein einfaches Geschenk mit großer Wirkung
Aufbruch nach Memphis
Sun Records – Der entscheidende Moment
Ein schüchterner Junge mit einer besonderen Stimme
Die magische Aufnahme von ›That’s All Right‹
Ein unerwarteter Sturm
Der Beginn einer neuen Ära
Der Mythos Elvis nimmt Gestalt an
Der Mann mit der neuen Stimme
Die Geburt eines Bühnenphänomens
Die ersten Bühnenauftritte
Der Hüftschwung, der Amerika erschütterte
Der Durchbruch im Fernsehen
Die Geburt eines Mythos
Colonel Tom Parker betritt die Bühne
Der mysteriöse Colonel
Die Begegnung mit Elvis
Vom Musiker zur Marke
Der Preis des Erfolgs
Ein zwiespältiges Erbe
Vom Geheimtipp zur Sensation
Ein Plattenvertrag mit RCA
Die erste RCA-Session
Heartbreak Hotel - Der Song, der alles veränderte
Der erste Fernsehauftritt
Ein Sturm auf die Charts
Der endgültige Durchbruch
Fernsehen, Skandale und der große Durchbruch
Der erste Kinofilm – Elvis auf der Leinwand
Der Vertrag mit Hollywood
Ein vorsichtiger Einstieg
Die Vermarktung des Filmstars Elvis
Kritik und erste Zweifel
Ein neues Kapitel beginnt
Einberufung zur Armee – Ende oder Neuanfang?
Vom Star zum Soldaten
Ein neues Leben in Deutschland
Die Begegnung mit Priscilla
Musikalische Einflüsse und neue Richtungen
Rückkehr in eine neue Welt
Ein Wendepunkt, kein Ende
Die Rückkehr und der Wandel
Der respektable Elvis
Sanftere Töne
Der Einfluss Hollywoods
Der Balanceakt zwischen Musik und Kommerz
Ein neues Jahrzehnt, eine neue Identität
Hollywood-Jahre – Mehr Schein als Sein?
Der Einstieg ins Filmgeschäft
Kommerz statt Kunst
Der Verlust der musikalischen Identität
Unzufriedenheit und der Wunsch nach Veränderung
Der schleichende Abschied von Hollywood
Schein oder Sein?
Das Comeback – Die 68er-Show als Wendepunkt
Der Funke, der neu entfacht werden musste
Die schwarze Lederjacke und die Wiedergeburt eines Künstlers
Ein elektrisierender Moment, der Geschichte schrieb
Die Folgen des Comebacks
Ein Moment für die Ewigkeit
Las Vegas – Glanz und Gigantismus
Der Beginn einer neuen Ära
Die Inszenierung des King
Ein Publikum wie kein anderes
Der Preis des Erfolgs
Ein Vermächtnis für die Ewigkeit
Der Mythos wächst – Jumpsuits, Exzesse und Eskapaden
Der König im Glitzerpalast
Die Ästhetik eines lebenden Denkmals
Die dunkle Seite des Ruhms
Der tragische Glanz eines unsterblichen Stars
Aloha from Hawaii – Das erste globale Konzert-Event
Eine Vision wird Realität
Die Vorbereitung auf das Jahrhundertkonzert
Elvis auf der Bühne
Der weltweite Erfolg und das Vermächtnis
Der Preis des Ruhms – Medikamentenkonsum und gesundheitlicher Verfall
Der Anfang vom Ende
Isolation im eigenen Palast
Der Körper eines gefallenen Königs
Die dunkle Seite des Ruhms
Der letzte Akt
Das Erbe einer Legende
Der letzte Auftritt – Das Ende einer Ära
16. August 1977 – Die Welt hält den Atem an
Ein Schock, der um die Welt ging
›Graceland‹ unter Belagerung
Globale Trauer
Die offizielle Todesursache und Spekulationen
Ein Abschied für die Ewigkeit
Ein Vermächtnis, das weiterlebt
Ein Tod, der keiner ist? – Verschwörungstheorien und der unsterbliche Mythos
Die ersten Zweifel
Die Flucht vor dem Ruhm
Das FBI und die Elvis lebt-Theorie
Die Elvis-Sichtungen
Der unsterbliche Mythos
Das Geschäft mit Elvis – Ein Imperium nach dem Tod
Vom persönlichen Rückzugsort zum internationalen Pilgerziel
Das Erbe des ›King‹ und die Marketingstrategie
Die Bedeutung des ›Elvis-Business‹ für die Musikindustrie
Der Mythos von Elvis Presley bleibt lebendig
Das kulturelle Erbe – Einfluss auf Musik und Popkultur
Der Einfluss auf Musiker der 60er Jahre und darüber hinaus
Elvis als Vorlage für die Pop-Ikone der 70er und 80er Jahre
Der Einfluss auf die Musikindustrie und das Management von Künstlern
Elvis als kulturelles Erbe
Die Erfindung des Elvis Presley – Eine abschließende Betrachtung
Elvis als Mensch und Musiker
Das geschickte Marketinggenie
Die Schaffung einer unsterblichen Legende
Die Frage der Authentizität
Die Spuren des Colonel Parker
Von Millionen umgeben und doch mittellos?
Wo lebte Parker nach Elvis’ Tod?
Warum hörte man nichts mehr von ihm?
Das einsame Ende eines einflussreichen Mannes
Das Erbe von Colonel Parker
Über den Autor
In dieser Reihe sind bisher erschienen
Ein Image und ein Mensch sind zweierlei.
Es ist verdammt schwer, einem Image gerecht zu werden.
Elvis Presley
Elvis Aaron Presley (* 8. Januar 1935 in Tupelo, Mississippi; † 16. August 1977 in Memphis, Tennessee), häufig nur Elvis genannt, war ein US-amerikanischer Sänger, Musiker und Schauspieler. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Rock- und Popkultur des 20. Jahrhunderts und wird oft als ›King of Rock ’n’ Roll‹ oder einfach als ›The King‹ bezeichnet. Eine weitere Betitelung war früher auch ›Elvis the Pelvis‹, was seinem Hüftschwung bei den Auftritten zu verdanken war. Elvis Presley gilt mit wahrscheinlich über einer Milliarde verkauften Tonträgern als der erfolgreichste Solokünstler aller Zeiten.
Das Prinzip der Erfindung
Eine Erfindung ist etwas Erdachtes.
Jemand denkt sich etwas aus und stellt es zunächst erzählend vor. Das Erfundene lässt sich nicht anfassen, es existiert also nicht real – es ist ein Hirngespinst. Man kann es aufschreiben, wodurch es jedoch nicht real wird, sondern lediglich den Anschein von Realität erweckt.
Vor etwa 20.000 Jahren begann der Mensch sesshaft zu werden. Der Homo sapiens überlebte seine eigene Evolution allein durch zwei grundlegende Bedürfnisse: Nahrung und Paarung. Alle anderen, mittlerweile existierenden Bedürfnisse, Umstände und Institutionen sind Erfindungen – also etwas Erdachtes.
Auf dieser Prämisse basiert die Lesereihe ›Die Erfindung …‹ und sollte in diesem Sinne verstanden werden.
Vorwort
Elvis Presley ist tot. So zumindest lautet die offizielle Version, die seit jenem 16. August 1977 in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Doch trotz seines physischen Ablebens bleibt er präsenter denn je. Seine Musik wird weiterhin gehört, seine Konzerte – nun in Form von Hologrammen oder Tribute-Performances – füllen noch immer ganze Hallen, und das Bild des jungen Mannes mit der Gitarre, der in den 1950er Jahren eine musikalische Revolution lostrat, ist nach wie vor in Millionen von Köpfen lebendig. Er wurde zum Mythos, zur Legende, zur Ikone. Und doch stellt sich die Frage: War Elvis Presley nur ein Mensch oder vielmehr eine Erfindung?
Dieses Buch widmet sich genau dieser Frage. Wer war Elvis Presley wirklich? War er ein talentierter Junge aus bescheidenen Verhältnissen, der durch seine Musikalität und Disziplin zum ›King of Rock ’n’ Roll‹ aufstieg? Oder war er vielmehr das Produkt einer durchdachten Inszenierung, einer Imagebildung, die von seinem Manager ›Colonel‹ Tom Parker und der Musikindustrie zielgerichtet geschaffen wurde? Wir beleuchten seinen Werdegang, seine Erfolge und seinen unverkennbaren Stil, aber auch die Mosaiksteinchen, aus denen sich das Bild einer Künstlerpersönlichkeit zusammensetzt, die bis heute faszinierend und unerreicht bleibt.
Elvis Presley war eine Erscheinung, die in vielerlei Hinsicht ihresgleichen sucht. Seine Stimme besaß eine Bandbreite, die ihn nicht nur als Rock ’n’ Roller, sondern auch als herausragenden Interpreten von Balladen, Gospel und Blues etablierte. Sein Aussehen, das bis ins kleinste Detail gepflegt und inszeniert wurde – von seiner Haarfarbe, die er dunkel färbte, bis hin zu den glitzernden Outfits seiner Spätkarriere – war Teil seines Markenzeichens. Seine Bewegungen, vor allem das legendäre ›Elvis-Wackeln‹, sorgten für Aufsehen, Proteste und Verzückung gleichermaßen. Doch was davon war naturgegeben, was war bewusst inszeniert, und was wurde von Medien und Industrie zu einer Marke geformt?
Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Elvis in eine Zeit hineingeboren wurde, in der der Rock ’n’ Roll nicht nur Musik, sondern eine gesellschaftliche Bewegung war. Die Jugend der 1950er und 1960er Jahre suchte nach neuen Ausdrucksformen, nach Rebellion, nach Vorbildern, die sich von den Konventionen der Elterngeneration abhoben. Elvis bot genau das: Er war einer von ihnen und doch unerreichbar, er war bodenständig und doch unantastbar. Diese Dualität machte ihn zum idealen Idol.
Doch der Ruhm hatte auch seine Schattenseiten. Der Einfluss seines Managers, der ihm nicht nur zu gigantischen Erfolgen verhalf, sondern auch seine Karriere in kommerziell profitable, aber künstlerisch fragwürdige Bahnen lenkte, ist nicht zu unterschätzen. Hinzu kamen der immense Druck, den Erwartungen gerecht zu werden, gesundheitliche Probleme und eine Medikamentenabhängigkeit, die ihn letztendlich das Leben kostete.
Die ›Erfindung des Elvis Presley‹ ist ein Buch, das nicht nur die Musik, sondern auch die Mechanismen des Erfolgs untersucht. Es zeigt, wie sich aus einem jungen Mann aus Tupelo, Mississippi, eine weltweit verehrte Ikone formte – mit allen Facetten von Glanz und Tragik. Wir betrachten die Stationen seines Lebens, die Wendepunkte seiner Karriere und jene kleinen Details, die ihn nicht nur als Künstler, sondern auch als Menschen greifbar machen.
Dieses Buch soll weder Legendenbildung noch Entzauberung betreiben. Es geht nicht darum, den ›King‹ vom Thron zu stoßen oder ihn in den Himmel zu loben, sondern vielmehr darum, seine Geschichte in all ihren Nuancen zu erfassen. Denn nur so lässt sich verstehen, warum Elvis Presley nicht nur ein Name in der Musikgeschichte ist, sondern ein Synonym für ein ganzes Zeitalter und eine bis heute lebendige Faszination.
Ob er wirklich gestorben ist oder in den Herzen seiner Fans weiterlebt – das mag jeder für sich entscheiden. Sicher ist nur eines: Die Legende Elvis Presley wird niemals verstummen.
Ein Junge aus Tupelo
In den frühen Morgenstunden des 8. Januar 1935, als der kalte Wind durch die kleinen Holzhäuser von East Tupelo, Mississippi, zog, kam ein Junge zur Welt, dessen Name einmal die ganze Welt in Atem halten sollte. Doch an diesem Tag, in einem winzigen, ärmlichen Haus mit nur zwei Zimmern, dachten Vernon und Gladys Presley nicht an Ruhm oder Reichtum. Sie dachten an das Überleben. Elvis Aaron Presley wurde in eine Welt geboren, die von Entbehrungen und der harten Realität der Great Depression geprägt war.
East Tupelo war eine Siedlung, in der die meisten Bewohner ums nackte Überleben kämpften. Das Haus, in dem Elvis das Licht der Welt erblickte, war ein einfaches Shotgun House – ein schmaler, rechteckiger Holzbau, dessen Räume in einer Linie angeordnet waren. Es bot kaum Schutz gegen die drückende Sommerhitze oder die klirrende Kälte des Winters. Vernon Presley, der Vater des späteren Kings of Rock ’n’ Roll, hatte das Haus mit eigenen Händen gebaut – ein Symbol für den unermüdlichen Kampf, den er und seine Familie gegen die Armut führten. Doch dieser Kampf war oft ergebnislos. Arbeit war rar, und Vernon nahm jede Gelegenheit wahr, um Geld zu verdienen – ob als Landarbeiter, Milchfahrer oder später als Fabrikarbeiter. Seine finanzielle Situation war jedoch so instabil, dass er wegen eines Scheckbetrugs sogar eine Haftstrafe verbüßen musste, eine Erfahrung, die der Familie noch tiefere Wunden zufügte.
Gladys Presley, Elvis’ Mutter, war das unangefochtene Zentrum seines jungen Lebens. Sie war eine Frau mit einer fast schon übermenschlichen Hingabe zu ihrem Sohn, eine Mutter, die ihn mit einer solchen Intensität beschützte, dass sie ihn kaum aus den Augen ließ. Der Verlust von Elvis' Zwillingsbruder Jesse Garon, der tot zur Welt kam, hatte Gladys für immer geprägt. Sie glaubte, dass Elvis als eine Art göttliches Geschenk überlebt hatte – ein Glaube, der die innige Beziehung zwischen Mutter und Sohn zeitlebens beeinflussen sollte. In den spärlich eingerichteten Räumen des Presley-Hauses war Elvis nie wirklich allein – nicht nur, weil seine Mutter immer in der Nähe war, sondern auch, weil die Familie in engem Kontakt mit Verwandten und Nachbarn lebte. Der Zusammenhalt in der Gemeinschaft war überlebenswichtig. Jeder half jedem, und obwohl das Leben entbehrungsreich war, gab es auch Momente der Freude – oft in Form von Musik.
Schon als kleines Kind wurde Elvis von Klängen umgeben, die später seine eigene Musik tief beeinflussen sollten. Die Presleys waren gläubige Menschen, und der junge Elvis verbrachte viele Stunden in der ›Assembly of God‹ Church, wo er fasziniert den Gospelgesängen lauschte. Die emotionale Kraft dieser Lieder sollte ihn sein ganzes Leben lang begleiten. Es war dort, zwischen den schlichten Holzbänken der Kirche, dass Elvis zum ersten Mal den Wunsch verspürte, selbst zu singen. Doch Gospel war nicht der einzige Klang, der durch die Straßen von Tupelo wehte. In der Stadt gab es eine lebendige Mischung aus musikalischen Einflüssen: der Blues der schwarzen Arbeiter, die auf den Baumwollfeldern schufteten, die Country-Melodien der weißen Farmer und die rhythmischen Klänge, die von improvisierten Straßenmusikern dargeboten wurden. Diese stilistische Vielfalt legte unbewusst das Fundament für den späteren Stil von Elvis Presley – ein Stil, der die Genres auf eine Art vermischen sollte, wie es niemand vor ihm getan hatte.
Trotz der Armut und der begrenzten Möglichkeiten hatte Elvis eine unbändige Neugier und ein starkes Gefühl für das, was ihn faszinierte. Seine Mutter erkannte früh seine Begeisterung für Musik und sparte selbst das Wenige, was sie hatte, um ihm zum zehnten Geburtstag eine Gitarre zu kaufen. Es war kein Fahrrad, wie er es sich gewünscht hatte, aber es war ein Geschenk, das sein Leben unwiderruflich verändern sollte. Die Gitarre wurde zu seinem treuen Begleiter, auch wenn er sich das Spielen selbst beibringen musste. Während andere Jungen Baseball spielten oder durch die Straßen streunten, saß Elvis oft allein und übte Akkorde, seine Finger über die Saiten gleitend, während er Melodien nach Gehör nachspielte.
Das Leben in Tupelo blieb jedoch hart. Die Armut war allgegenwärtig, und die Presleys mussten häufig umziehen, immer auf der Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft. Elvis erlebte hautnah, was es bedeutete, sich nicht sicher sein zu können, wo man am nächsten Tag schlafen würde. Vielleicht war es diese Unsicherheit, die ihn später dazu brachte, sich so intensiv an materiellen Dingen festzuhalten, an Luxusgütern, die weit über das hinausgingen, was ein einzelner Mensch benötigte.