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"Die tatsächliche Erziehung eines Kindes beginnt vor der Geburt, weil sie sich zunächst im Unterbewusstsein vollzieht. Die Mutter kann durch ihre Gedanken, Gefühle und durch ihr ausgeglichenes Verhalten günstig auf die Seele des Kindes, das sie trägt, einwirken. Dieser magische Einfluss soll auch nach der Geburt weiterhin auf das Kind ausgeübt werden und deshalb sollten die Eltern wissen, wie empfindsam der Säugling auf seine Umgebung reagiert. Die Eltern und Pädagogen sollten schließlich ihre erzieherische Aufgabe durch ihr eigenes gutes Vorbild fortsetzen.Die tatsächliche Erziehung eines Kindes beginnt vor der Geburt, weil sie sich zunächst im Unterbewusstsein vollzieht. Das Kind ist kein kleines Tier, das zur gegebener Zeit nur dressiert werden braucht, sondern eine Seele, auf die die Mutter bereits während der Schwangerschaft durch ihre Gedanken, Gefühle und durch ihr ausgeglichenes Verhalten günstig einwirken kann. Dieser gewissermaßen magische Einfluss soll auch nach der Geburt weiterhin auf das Kind ausgeübt werden und deshalb sollten die Eltern wissen, wie empfindsam der Säugling seiner Umgebung gegenüber ist. Die Eltern und Pädagogen sollten schließlich ihre erzieherische Aufgabe durch ihr eigenes gutes Vorbild fortsetzen; denn ihre Handlungsweise wirkt viel tiefer auf das Kind ein, als Ihre Ratschläge und Anordnungen, mit denen sie es episodisch überschütten. Die unterbewusste Erziehung verlangt also das höchste Bewusstsein von Seiten der Erzieher." Omraam Mikhaël Aïvanhov
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Seitenzahl: 130
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Über den Autor
Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer spiritueller Meister, ein lebendiges Vorbild, ein »Überbringer des Lichts« und ein warmherziger, humorvoller Lehrer, der durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte.
Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten – so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt.
Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück.
In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um das Thema der Liebe und Sexualität oder um tiefgründige philosophische Themen – stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.
Kurzbeschreibung
»Für die meisten Männer und Frauen, die Väter und Mütter werden wollen, hängt die Konstitution ihres Kindes, dessen Charakter, Fähigkeiten, Eigenschaften und Fehler, vom Zufall ab oder vom Willen Gottes, von dem sie keine klare Vorstellung haben. Da sie vom Gesetz der Vererbung gehört haben, sind sie überzeugt, dass dieses Kind körperlich und moralisch den Eltern oder Großeltern, einem Onkel oder einer Tante ähnlich wird. Aber sie denken nicht daran, dass sie diese Ähnlichkeit begünstigen oder verhindern können. Und sie denken auch nicht daran, dass sie ganz allgemein zur guten Entwicklung ihres Kindes beitragen können, sowohl auf der körperlichen als auch auf der seelischen und geistigen Ebene. Aber da täuschen sie sich. Die Eltern können sehr wohl in positiver Weise auf das Kind, das sich in ihrer Familie inkarniert, einwirken.«
Omraam Mikhaël Aïvanhov
Inhaltsverzeichnis
Über den Autor
Kurzbeschreibung
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1: Zuerst müssen die Eltern erzogen werden
Kapitel 2: Die Erziehung beginnt vor der Geburt
Kapitel 3: Ein Entwurf für die Zukunft der Menschheit
Kapitel 4: Kümmert euch um eure Kinder
Kapitel 5: Ein neues Verständnis der mütterlichen Liebe
Kapitel 6: Das magische Wort
Kapitel 7: Ein Kind braucht immer eine Beschäftigung
Kapitel 8: Die Kinder müssen auf ihr künftiges Leben als Erwachsene vorbereitet werden
Kapitel 9: Der Sinn für das Zauberhafte soll dem Kind erhalten bleiben
Kapitel 10: Liebe ohne Schwäche
Kapitel 11: Erziehung und Unterricht
Vom selben Autor – Reihe Gesamtwerke
Vom selben Autor – Reihe Izvor
Vom selben Autor – Reihe Broschüren
Copyright
Da Omraam Mikhaël Aïvanhov seine Lehre ausschließlich mündlich überlieferte, wurden seine Bücher aus stenographischen Mitschriften, Tonband- und Videoaufnahmen seiner frei gehaltenen Vorträge erstellt.
Kapitel 1: Zuerst müssen die Eltern erzogen werden
Vielleicht stellen sich manche von euch die Frage, warum ich als Pädagoge nur sehr selten über Kindererziehung spreche. Alle Pädagogen befassen sich mit den Kindern, nur ich nicht; ich mache eine Ausnahme. Warum? Weil meiner Ansicht nach die Erziehung bei den Eltern beginnen muss.
Ich glaube an keinerlei pädagogische Theorie, sondern nur an die Lebensweise der Eltern vor und nach der Geburt der Kinder. Deshalb lag mir nie so viel daran, über die Erziehung der Kinder zu sprechen. Wenn sich die Eltern nicht einmal selbst erziehen, wie wollen sie dann ihre Kinder erziehen? Man spricht mit Eltern über die Erziehung ihrer Kinder, als ob sie wirklich vorbereitet wären, denn dann, wenn sie Kinder haben, nimmt man an, dass sie zur Erziehung auch imstande sind. Doch häufig haben sie keine Ahnung und müssen erst einmal selbst belehrt werden, wie sie sich verhalten sollen, um einen guten Einfluss auf ihre Kinder auszuüben.
Und dann werde ich kritisiert, weil man meine Vorgehensweise nicht kennt: »Pädagoge? Pah! Der ist kein Pädagoge, er spricht nie über die Erziehung der Kinder!« Solche Aussagen beweisen, dass man meinen Gesichtspunkt noch nicht verstanden hat. Solange die Eltern nicht richtig handeln, nützen selbst die besten pädagogischen Erklärungen nichts. Diese würden den Kindern sogar sehr schaden, wenn sie falsch verstanden und falsch angewendet werden.
Viele Menschen, die Kinder bekommen wollen, fragen sich nicht, ob sie wirklich die Bedingungen dafür erfüllen, ob sie bei guter Gesundheit sind und über die materiellen Mittel verfügen, um die Kinder aufzuziehen und vor allem, ob sie die notwendigen guten Eigenschaften besitzen, damit sie ihnen als Beispiel dienen und ihnen in allen Lebenslagen Sicherheit und Beistand geben können. Daran denken sie nicht. Sie setzen Kinder in die Welt, die dann, sich selbst überlassen, alleine aufwachsen, sich so gut wie möglich durchschlagen und eines Tages, unter ebenso bedauerlichen Umständen wie ihre Eltern, selbst Kinder bekommen.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele junge Leute heiraten wollen, ohne dass sie daran denken, sich auf ihre künftige Rolle als Vater und Mutter vorzubereiten. Bei manchen jungen, schwangeren Frauen muss man sich wirklich fragen... Ein Kind trägt ein anderes Kind! Man sieht es am Gesicht: ein Kind. Nun, was soll dabei herauskommen? Solange man nicht dafür vorbereitet ist, sollte man lieber keine Kinder in die Welt setzen, denn sonst wird man es teuer bezahlen müssen, das kann ich euch versichern.
Ihr fragt: »Sich vorbereiten? Wie soll man sich denn vorbereiten?« Sich vorbereiten heißt, Gedanken, Gefühle und ein Verhalten haben, das außergewöhnliche Wesen in eine Familie zieht. Ja, die Einweihungswissenschaft lehrt, dass ein bestimmtes Kind nicht aus Zufall in eine Familie hineingeboren wird. Die Eltern haben es bewusst oder unbewusst – aber meistens unbewusst – angezogen. Deshalb sollten sie bewusst Genies und gottähnliche Wesen herbeirufen, denn sie können ihre Kinder auswählen. Aber dies wissen die meisten nicht.
Man sollte also alles von Anfang an noch einmal überprüfen, und der Anfang, das ist die Zeugung des Kindes. Die Eltern denken nicht daran, dass sie sich monate- und jahrelang darauf vorbereiten müssen, ähnlich wie zu einer heiligen Handlung. Oft zeugt man ein Kind nach einem Abend, an dem man viel zu viel gegessen und getrunken hat. Ein solcher Augenblick wird gewählt, wenn man überhaupt noch von »wählen« sprechen kann! Sie hätten sich für einen Augenblick des Friedens und der Klarheit entscheiden können, in dem eine tiefe Harmonie sie verband. Aber nein, sie warten, bis sie vom Alkohol erregt sind und nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht! Unter solch wundervollen Umständen zeugen sie ein Kind! Was meint ihr, welche Elemente sie ihm mitgeben? Ein Kind, das mit solchen Elementen belastet auf die Welt kommt, ist weiter nichts als das erste Opfer seiner eigenen Eltern. Also wer muss nun erzogen werden? Ich würde sagen, die Eltern und nicht die Kinder.
Wie können sich die Eltern einbilden, dass sie ihre Kinder erziehen, wenn sie ihnen zu Hause unaufhörlich das Schauspiel ihrer Streitereien, Lügen und Unehrlichkeiten vorleben? Man hat festgestellt, dass ein Baby durch die Konflikte der Eltern krank werden und nervöse Störungen bekommen kann. Selbst wenn es nicht unmittelbar beim Streit dabei war, entsteht eine disharmonische Atmosphäre, die es empfindet, weil es noch sehr eng mit seinen Eltern verbunden ist. Das Baby ist sich dessen nicht bewusst, aber es nimmt trotzdem diese Dinge auf, sein Ätherleib bekommt die Schläge.
Die Eltern müssen ihre Verantwortung klar erkennen. Sie haben kein Recht, Geistwesen zur Wiedergeburt einzuladen, wenn sie ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind. Manche haben ein derart unbeschreibliches Benehmen, dass ich mich der Frage nicht enthalten kann: »Lieben Sie eigentlich ihre Kinder?« Dann sind sie empört: »Wieso? Ob wir unsere Kinder lieben? Natürlich!« »Nun, das glaube ich nicht, denn wäre dies der Fall, dann würden Sie Ihr Verhalten ändern und anfangen, so manche Schwächen zu korrigieren, die einen sehr negativen Einfluss auf die Kinder haben. Sie geben sich aber überhaupt keine Mühe! Ist das für Sie Liebe?«
Ich weiß, die Zukunft der Bruderschaft liegt bei den Kindern, aber trotzdem kümmere ich mich um die Eltern und will ihnen klar machen, dass sie keine Kinder in die Welt setzen dürfen, nur weil sie ihren ererbten Zeugungstrieb befriedigen wollen. Gewiss, dieser Trieb existiert, aber er muss auf eine geistigere Weise verstanden werden. Bei der Zeugung müssen die Gedanken, die Seele und der Geist beteiligt sein, um das Kind mit einer höheren Welt zu verbinden. Die Menschen begnügen sich meist mit einem tierischen Dasein: Sie essen, trinken und zeugen wie die Tiere. Ihrem Tun fehlt das Geistige. Die Liebe ist für sie unwichtig, für sie zählt die Lust. Fünf Minuten Vergnügen müssen sie dann ihr ganzes Leben lang bezahlen, und auch ihre Kinder müssen dafür büßen.
Ihr wollt, dass ich mich um die Kinder kümmere? Nein, zuerst will ich mich um euch kümmern, und indem ich das tue, befasse ich mich indirekt mit euren Kindern, die ihr bereits habt oder eines Tages haben werdet.
Kapitel 2: Die Erziehung beginnt vor der Geburt
Die meisten Menschen glauben, sie könnten nur im körperlichen Bereich etwas tun, um ein Kind zu zeugen; alles Übrige, die Konstitution ihres Kindes, dessen Charakter, Fähigkeiten, Eigenschaften und Fehler, hingen vom Zufall ab oder vom Willen Gottes, von dem sie keine klare Vorstellung haben. Da sie vom Gesetz der Vererbung gehört haben, sind sie überzeugt, dass dieses Kind körperlich und moralisch den Eltern oder Großeltern, einem Onkel oder einer Tante ähnlich wird. Aber sie denken nicht daran, dass sie diese Ähnlichkeit begünstigen oder verhindern können. Und sie denken auch nicht daran, dass sie ganz allgemein zur guten Entwicklung ihres Kindes beitragen können, sowohl auf der körperlichen als auch auf der seelischen und geistigen Ebene. Aber da täuschen sie sich. Die Eltern können sehr wohl in positiver Weise auf das Kind, das sich in ihrer Familie inkarniert, einwirken.
Die Eltern müssen jedoch schon vor der Zeugung mit der Vorbereitung beginnen, damit sie einen erhabenen Geist anziehen können. Denn höhere Wesen können sich nur bei Menschen inkarnieren, die bereits einen bestimmten Grad der Reinheit und Meisterschaft erreicht haben. Für ein solches Wesen ist es unwichtig, ob es in eine reiche oder berühmte Familie kommt; oft zieht es eine bescheidene Familie vor, in der keine Gefahr besteht, dass es sich einem leichten Leben hingibt. Aber das Erbgut der Eltern, bei denen es sich inkarniert, darf die spirituelle Arbeit, für die es auf die Erde kommt, nicht behindern. Nur wenige Männer und Frauen bieten den erhabenen Geistwesen günstige Bedingungen für eine Inkarnation, und deshalb ist die Erde von so vielen gewöhnlichen, kranken und verbrecherischen Menschen bevölkert anstatt von gottähnlichen Wesen.
Die Lehre der Universellen Weißen Bruderschaft zeigt also den Männern und Frauen, in welcher geistigen Verfassung und in welcher Reinheit sie sich auf die Zeugung eines Kindes vorbereiten sollen. Sie können sogar in Bezug auf die planetarischen Einflüsse den günstigsten Zeitpunkt dafür wählen. Wie konnten die Menschen so tief sinken, dass sie ein so wichtiges Ereignis wie die Zeugung eines Kindes dem Zufall überlassen? Gerade in diesem Moment sollte man den Himmel um Hilfe bitten und die Engel herbeirufen, damit man einen starken, lichtvollen Geist anzieht, der später ein Wohltäter der Menschheit wird. Aber nein, man sucht beim Alkohol oder wer weiß wo Unterstützung. Oft benimmt sich der Mann gerade in diesem Augenblick wie ein Tier: Er vergewaltigt seine Frau, die ihm gegenüber dann nur Verachtung, Abscheu und Rachegefühle empfindet. Ist es verwunderlich, wenn unter solchen Umständen ein Monster geboren wird?
Aber lasst uns die Frage der Zeugung ein bisschen näher betrachten. Damit ein Kind geboren werden kann, muss der Vater der Mutter einen Samen geben, den diese bis zur Reife tragen muss. Also kann man sagen, dass der Vater die schöpferische und die Mutter die formende Kraft ist. Der Same des Vaters ist eine Zusammenfassung, eine Verdichtung seiner eigenen Quintessenz. Sein ganzes Leben und Dasein kommen in diesem Keim zum Ausdruck. Deshalb hängt die mehr oder weniger gute Beschaffenheit des Samens von seiner Lebensweise ab.
Ich habe euch schon oft erklärt, dass unsere ganze Lebensweise in unserem Inneren, in unseren Chromosomen und Zellen aufgezeichnet wird. Jede Zelle hat ein Gedächtnis. Es nützt nichts, den anderen mit seinem netten, ehrlichen und großzügigen Verhalten etwas vorzuspielen, denn nur das, was man denkt und in seinem Innersten fühlt, wird aufgezeichnet und überträgt sich als Erbe von Generation zu Generation. Und wenn das Krankheiten und Laster sind, die eingeprägt sind und weitergegeben werden, dann ist es für Lehrer, Schulen oder Ärzte, die das Kind heilen sollen, zu spät. Nichts zu machen, es ist zu spät! Man gibt alles weiter; und wenn das erste Kind keine Spuren davon zeigt, dann ist es eben das zweite oder dritte. Jeder muss begreifen, dass die Natur unabänderliche und wahre Gesetze hat.
Es ist also ein Irrtum, zu glauben, dass das, was der Mann der Frau im Augenblick der Zeugung gibt, immer von gleicher Beschaffenheit ist. Wenn ein Mann noch nie an sich gearbeitet hat, um sich zu erheben und reiner zu werden, gibt er der Mutter einen Samen, aus dem ein ganz gewöhnlicher Mensch – wenn nicht sogar ein Verbrecher – wird.
Nehmen wir ein Beispiel, das ihr vielleicht nicht sehr poetisch findet, das aber wenigstens klar ist: Aus einem Wasserhahn fließt Wasser, welches entweder schmutzig oder kristallklar sein kann. Wer ständig nur hässliche Gedanken und Gefühle hegt, der kann nur schmutziges Wasser geben, während ein anderer, der unaufhörlich für das Gute und für das Licht arbeitet, kristallklares, lebendiges Wasser spenden kann. Ja, ihr braucht euch gar nicht zu wundern, der Mann gibt der Frau im Augenblick der Zeugung einen Samen, der je nach seinem eigenen Entwicklungsgrad verschieden ist.
Genau wie die Saat in der Erde das Muster eines Baums oder einer Blume in sich trägt, so enthält auch der Same des Vaters den Entwurf des Kindes, mit dessen Fähigkeiten und Talenten oder im Gegenteil mit seinen Mängeln und Fehlern. Die Mutter gibt dann während der Schwangerschaft neun Monate lang die Materialien zur Verwirklichung dieses Plans hinzu. Und auch zu diesem Thema kann ich außerordentlich interessante und wichtige Dinge offenbaren.
Während der neun Monate Schwangerschaft arbeitet die Mutter nicht nur daran, den physischen Körper des Kindes auszubilden, sondern sie wirkt unbewusst auf den Samen ein, den der Mann ihr gegeben hat, indem sie günstige oder ungünstige Bedingungen zur Entfaltung der verschiedenen Charaktereigenschaften, die der Samen enthält, schafft. Wie macht sie das? Indem auch sie auf ihre Gedanken, Gefühle und ihre Lebensweise achtet. Dies habe ich die geistige Galvanoplastik genannt.
Ich will euch zunächst einmal den chemischen Vorgang der Galvanoplastik beschreiben. Auf den spirituellen Bereich übertragen, kann dieser Vorgang von höchster Wichtigkeit für die ganze Menschheit werden.
Man taucht zwei Elektroden in einen mit der Lösung eines Metallsalzes – Gold, Silber, Kupfer usw. – gefüllten Behälter. Die Anode, der positive Pol, ist eine Platte aus demselben Metall wie das in der Salzlösung enthaltene. Die Kathode, der negative Pol, ist eine Gussform aus Guttapercha, die mit Graphit überzogen ist und entweder eine Figur, eine Münze oder eine Medaille darstellt. Die beiden Elektroden werden mit Metalldraht an die Pole einer Batterie angeschlossen und dann schickt man Strom hindurch. Das in der Lösung enthaltene Metall setzt sich an der Kathode an, während die Anode sich auflöst und dadurch die Flüssigkeit regeneriert. Die Gussform bedeckt sich allmählich mit dem in der Lösung enthaltenen Metall, und man erhält, je nach Wunsch, eine vergoldete, versilberte oder verkupferte Medaille.
Wenn ihr die Natur beobachtet, werdet ihr feststellen, dass dieser Vorgang der Galvanoplastik überall existiert. So nimmt z. B. unser Planet, die Erde, zahlreiche Einflüsse anderer Himmelskörper auf, denn sie ist der negative Pol, die Kathode, das weibliche Prinzip. Der Himmel (d.h. Sonne und Sterne) stellt den positiven Pol, die Anode, das männliche Prinzip dar. Zwischen Erde und Sonne (oder einem anderen Gestirn) besteht aufgrund des ständigen Kreislaufs ein Austausch. Diese beiden Pole sind in eine kosmische Lösung, den Äther, getaucht. Er ist das universale Fluidum, das alle Himmelskörper umhüllt. Die Batterie, die den Kreislauf auslöst, ist Gott, und beide Pole sind an Ihn angeschlossen.