Die Gläserne Stadt - Jan David Clavijus - E-Book

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Jan David Clavijus

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Beschreibung

Die Gläserne Stadt: Als die Bürger dem Bau einer gläsernen Stadt zustimmen sehen die meisten von ihnen nur Vorteile: Endlich kann fast allen Verbrechern das Handwerk gelegt werden. Doch immer mehr Glas heißt immer weniger Privatsphäre. Vor allem wird die Nachtruhe gestört und Demonstrationen werden zu einer gefährlichen Angelegenheit ... Der Planet der Rechenkünstler: Der gläserne Planet 'globosus' rast auf die Erde zu. Eine Rettung ist möglich. Wenn man die richtigen Schlüsse aus seinem Wissen zieht ...

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Jan David Clavijus

Die Gläserne Stadt

 Erste Erzählung:Die Gläserne Stadt Zweite Erzählung:Der Planet der Rechenkünstler auf Kollisionskurs mit der Erde

Inhaltsverzeichnis

DIE GLÄSERNE STADT

Prolog

Der Schatten des Ungeheuers ...

Ein Spiegelbild der Sterne ...

Revolution

Ein großes Insekt mit nur einem Auge ...

DER PLANET DER RECHENKÜNSTLER

BUCHVORSTELLUNG: DER MOORKÖNIG

Leseprobe: Der Moorkönig

Impressum

DIE GLÄSERNE STADT

ZERBRECHT WAS EUCH ZERBRICHT

ZERBRECHT WAS EUCH ZERBRICHT

ZERBRECHT WAS EUCH ZERBRICHT

Prolog

Wenn sich das Sonnenlicht in den Häusern brach, blitzte und strahlte die Stadt wie die Oberfläche eines Diamanten. Jeden Winkel erreichte das Licht, jede Gasse. Sogar die Tiefgaragen. Licht und Schatten wurden zu lebendigen Wesen, die miteinander spielten. Jedes dieser Wesen wurde aus dem anderen geboren, löschte das andere aus. Licht und Schatten. Schatten und Licht.

wenn licht in tausendfachem licht sich bricht ...

So lautet die erste Zeile eines Gedichtes aus dieser Zeit. Doch Poesie war nur die eine Seite der Gläsernen Stadt. Die andere hieß 'Sicherheit'. Die Gläserne Stadt bot keine Verstecke, keine undurchsichtigen Mauern. Ein Albtraum für Verbrecher. Für die große Mehrheit ihrer Bewohner erschien sie damals allerdings wie ein Segen. Die Straftaten gingen zurück. Häusliche Gewalt hörte fast ganz auf. Doch auf die Dauer waren die Bewohner der Gläsernen Stadt wohl nicht zufrieden, denn wären sie zufrieden gewesen in ihrer Stadt der vollkommenen Sicherheit, dann hätten sie die 'Gläserne Stadt' nicht zertrümmert.

Der Schatten des Ungeheuers ...

Jahrhundertelang bestand die Gläserne Stadt aus Steinen und Beton, wie andere Städte auch: Mauern, die wie Felswände in den Himmel ragten. Millionen Bürger konnten Tätigkeiten nachgehen, die niemand sah. Dabei handelte es sich nicht immer um Straftaten, um deren Vorbereitung, oder deren Vertuschung - trotzdem blieb ein Hauch von Unsicherheit darüber, was im Verborgenen geschah. Man konnte auch sagen: Was im Verborgenen ausgeheckt wurde. Mauern schlucken nicht nur das alltägliche Leben, die Nacktheit der Bürger und die harmlosen Vergnügungen. Sie verbergen mehr. Kaum etwas dringt nach draußen. Manchmal ein Lachen, oder ein Streit, der zu laut geworden ist. Doch das ist die Ausnahme. In aller Regel schweigen Mauern und starren die Sicherheitsbehörden, die Nachbarn und die Erfinder von Verschwörungstheorien herausfordernd an. Hinter diesen starrenden, schweigsamen Mauern bleibt alles im Ungefähren. Sogar das, was man hört bleibt im Ungefähren. Das Lachen und die laute Musik in den Räumen, das Schreien und Weinen. Das alles sind nur die Umrisse von Leben. So wie man unter Wasser nur den Schatten eines Meeresungeheuers erkennt. Da kommt dann die Phantasie ins Spiel. Sie erschafft sich ihre eigene Wirklichkeit, die mehr mit der Wirklichkeit des Phantasierenden zu tun hat, als mit der Wirklichkeit der im Verborgenen Schreienden und Weinenden und mit der Wirklichkeit der lauten Musik. Die phantasierte Wirklichkeit schürt vor allem die Angst vor dem, was man nicht kennt, was man nicht hört und nicht sieht. In der steinernen Stadt wurde diese phantasierte Wirklichkeit übermächtig.

Trotz allem sprudelte das Leben. Die Menschen fuhren am Sonntag ins Grüne oder gingen ins Fußballstadion. Die Tage verbrachten sie in der Arbeit, die Feierabende vor dem Fernseher, oder vor den bunten Displays der Smartphones. In Kneipen saß man lärmend beisammen und im Kino duckte man sich in seinen Sessel. Doch nachts vermischten sich die Mauern der Häuser mit der Dunkelheit und was sich in dieser zweifachen Dunkelheit abspielte schien immer gefährlicher zu werden. Das zumindest behaupteten die Verschwörungstheoretiker, die im Internet lebten und sich gegenseitig auf neue und alte Gefahren hinwiesen, für die es zwar keine Beweise gab, über die aber bestimmte Zirkel hervorragend informiert waren.

---ENDE DER LESEPROBE---