Die Glasglocke - Sylvia Plath - E-Book + Hörbuch

Die Glasglocke E-Book

Sylvia Plath

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Beschreibung

Vor 50 Jahren erschien die amerikanische Erstausgabe der Glasglocke, Sylvia Plaths einzigem Roman – vier Wochen später nahm Plath sich das Leben. Ihr Roman avancierte bald zum Kult, beschrieb er doch wie kein Buch zuvor die Stimmungslage junger Frauen, ihre Zerrissenheit angesichts gesellschaftlicher Anforderungen. »Es war ein verrückter, schwüler Sommer, dieser Sommer, in dem die Rosenbergs auf den elektrischen Stuhl kamen und ich nicht wusste, was ich in New York eigentlich wollte«: Die neunzehnjährige Esther gewinnt eine vierwöchige Hospitanz bei einem Modemagazin in New York, garniert mit Partyeinladungen und Werbegeschenken. Doch Esther, bisher strebsame Studentin, kann sich weder in den Arbeitsalltag so recht einfinden noch die Verlockungen der Stadt genießen. Sie fühlt sich, als lebte sie unter einer Glasglocke, die sie mehr und mehr von allem trennt …

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Seitenzahl: 355

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Vor 50 Jahren erschien die amerikanische Erstausgabe der »Glasglocke«, Sylvia Plath' einzigen Romans – vier Wochen später nahm sie sich das Leben. Ihr Roman avancierte bald zum Kultbuch, beschrieb es doch wie kein anderes zuvor die Stimmungslage junger Frauen, ihre Zerrissenheit angesichts gesellschaftlicher Anforderungen.

»Es war ein verrückter, schwüler Sommer, dieser Sommer, in dem die Rosenbergs auf den elektrischen Stuhl kamen und ich nicht wußte, was ich in New York eigentlich wollte«: Die neunzehnjährige Esther gewinnt eine vierwöchige Hospitanz bei einem Modemagazin in New York, garniert mit Partyeinladungen und Werbegeschenken. Doch Esther, bisher strebsame Studentin, kann sich weder in den Arbeitsalltag so recht einfinden noch die Verlockungen der Stadt genießen. Ihre Verzweiflung nimmt zu, als sie in die heimische Enge zurückkehrt, wo sie weitere Rückschläge einstecken muß. Ihre zunehmenden Depressionen führen sie schließlich nach einem Suizidversuch in die Psychiatrie, und erst ganz allmählich findet Esther aus der »Glasglocke« heraus, in die sie sich ständig eingeschlossen fühlt.

Sylvia Plath wurde 1932 in Boston geboren. 1963 erschien ihr autobiographisch gefärbter einziger Roman Die Glasglocke, einen Monat darauf nahm sie sich das Leben. Durch ihre Gedichtbände Colossus und Ariel wurde sie zur internationalen Ikone amerikanischer Dichtung.

Zuletzt erschienen:

Ariel. Gedichte, 2008 (Neuübertragung der Urfassung, zweisprachige Ausgabe)

Sylvia Plath

Die Glasglocke

Aus dem amerikanischen Englischvon Reinhard Kaiser

Titel der Originalausgabe:The Bell Jar© 1963 Sylvia Plath

Die Neuübersetzung von Reinhard Kaiser erschien erstmals 1997 als Band 1221der Bibliothek Suhrkamp

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2013

© der deutschen Ausgabe Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1997Alle Rechte vorbehalten durch Suhrkamp Berlin,insbesondere das des öffentlichen Vortragssowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen,auch einzelner Teile.Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie,Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung desVerlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systemeverarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.Umschlaggestaltung: Hermann Michels und Regina Göllner

Die Glasglocke

Vorwort von Alissa Walser

»Help help I feel life coming closer when all I want is to die«

(Marilyn Monroe)

So wie ihre letzten Gedichte, ihre Ariel-Gedichte, scheint auch dieser eine Roman von Sylvia Plath nahe an jener durch sie selbst hindurchführenden Grenze entlang geschrieben, hinter der es kein Zurück mehr gibt. Und so nähert sich auch Esther Greenwood, das junge, »aufbrechende« Ich der Glasglocke, den Verlockungen dieser Grenze – wie die Maus aus dem Rachen der Katze der verlockenden Falle oder umgekehrt, wie die Maus aus der Falle dem verlockenden Rachen der Katze. Und dies genau ist die Art und Weise, in der Sylvia Plath Esther Greenwood diese Grenze nicht überschreiten, sondern energetisch beherzt darauf zugehen lässt. Sie umkreist sie (sich), berührt sie (sich) mitunter auch, doch ihr »Todesunwunsch« ist letztlich nichts anderes als die Kombination aus Flucht vor Schmerz und Sucht nach Körperlichkeit.

Ich habe Die Glasglocke gerade zum vierten Mal gelesen, und wieder provoziert mich der Text, und ich streiche Sätze an und wieder an. Auf fast jeder Seite mehrere. Wie die Beobachtung, die Esther im Kino sitzend macht: »Ich ließ den Blick über die Reihen hingerissener kleiner Köpfe gleiten, alle mit dem gleichen Silberglanz vorn und dem gleichen schwarzen Schatten hinten, und sie kamen mir vor wie eine Herde Mondkälber.« Und ich entziffere, was ich an den Rand des Satzspiegels gekritzelt habe, teilweise vor vielen, vielen Jahren, Kommentare in winziger Schrift, Bemerkungen wie: »Heute!« oder »Für immer und ewig!«

Auch die Stelle mit dem Feigenbaum. Kaum zu glauben, dass die Autorin diese Figur aus den 1950er Jahren heraus- und in die frühen 1960er Jahre eingeschrieben hat. Esther Greenwood stellt sich vor, sie sitze auf einem Feigenbaum und könne sich vor lauter Feigen nicht entscheiden, welche sie denn nun nehmen soll. Die Feigen stehen für die Möglichkeiten ihres Lebens. Wie soll sie bei so vielen Möglichkeiten mit ihrem Leben verfahren, das ja nur ein einziges ist? Es folgt die Aufzählung all der Möglichkeiten, denen sie ihr Leben widmen könnte. Einem Ehemann und Kindern. Sich selbst als berühmter Dichterin. Als brillante Professorin. Als tolle Redakteurin. Reisen nach Europa, Afrika, Südamerika. Einem Rudel Liebhaber mit seltsamen Namen und ausgefallenen Berufen. Sich selbst als Olympiasiegerin.

Ob ihre Entscheidungsunfähigkeit schon eine Wirkung der Glocke ist, die sich allmählich über sie stülpt? Es ist zwar nur eine Vermutung. Aber Esther wird verhungern. Denn Esther will alle Feigen. Typisch Plath, immer übergierig, immer vom Ehrgeiz hinterhergezerrt. Doch eine zu nehmen hieße (und das ist das märchenhaft Gesetzliche hinter ihrer Literatur), alle anderen zu verlieren. Und während sie unentschieden dasitzt, verschrumpeln die Feigen und fallen ab. Doch die Zeit (und das ist das Neue an den Märchen der Sylvia Plath) steht nicht still, sie geht weiter. Unbeeindruckt davon, was wir, die wir uns so gern mit ihr verkleiden, aus ihr herauslesen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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