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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: Gut, Universität Wien (Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften), Veranstaltung: Seminar "Politische PR", Sprache: Deutsch, Abstract: Akteure, Maßnahmen und Zielgruppen der Binnen-PR politischer Parteien werden vorgestellt und in ihren Besonderheiten untersucht. Als konkrete Beispiele werden Parteitage, Wahlkämpfe und Internet bzw. Intranet näher analysiert. Die vorliegende Arbeit will sich dieser Frage und ihren Aspekten in einem wissenschaftlich-theoretischen Rahmen nähern. Eine empirische Untersuchung könnte das Thema umfassender erklären, würde jedoch den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Somit soll als leitende Forschungsfrage an diese Arbeit die folgende gerichtet werden: „Was ist das Besondere an der internen Kommunikation von politischen Parteien? Als Ergänzung und vor allem auch als Anleitung für den Aufbau der Arbeit, will ich außerdem danach fragen: „Wie unterscheiden sich Parteien strukturell und in ihrer internen Kommunikation von anderen Organisationen?“ Daher werden im Laufe der Arbeit die folgenden Aspekte der internen Kommunikation beleuchtet, um anschließend in der Zusammenschau eine umfassende Arbeit geben zu können. Es wird zunächst der Rahmen der Betrachtung abgesteckt, in dem der Begriff „Organisation“ und andere zentrale Begriffe wie „System“ und „Funktionen“ erklärt werden. Es folgen eine Darstellung der Merkmale politischer Kommunikation und ihrer Funktionen, eine Gegenüberstellung von (interner) Öffentlichkeitsarbeit und (interner) Kommunikation sowie die Durchleuchtung von politischen Parteien aus organisationsstruktureller Sicht. Schließlich werden die gewonnenen Erkenntnisse anhand dreier praktischer Beispiele aus der Kommunikationswelt politischer Parteien, nämlich dem Wahlkampf, dem Parteitag und der Nutzung des Internet als Kommunikationsmedium überprüft und plastisch gemacht.
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Veröffentlichungsjahr: 2009
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Die interne Kommunikation politischer Parteien
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Organisationen haben intern und extern eine erheblichen Koordinations- und Steuerungsbedarf. Sie können als handlungsfähige soziale Akteure betrachtet werden, die spezifische Ziele verfolgen und strategisch agieren. Wenn Strategien verfolgt werden, greifen Organisationen u.a. auf Public Relations zurück, und somit auch auf Kommunikation als Steuerungsmechanismus
Politische Parteien kommunizieren im Zuge ihrer Arbeit auch mit „internen Öffentlichkeiten“. Das ist bekannt. Interne Kommunikationsformen und -mittel sind jedoch oft ein gut gehütetes Geheimnis. Keinesfalls ist ganz klar definiert, was denn nun genau die „PR nach innen“ einer politischen Partei ist: in welchen Zusammenhängen findet sie statt, mit welchem Zweck, an wen ist sie gerichtet, welcher Mittel bedient sie sich? Die vorliegende Arbeit will sich dieser Frage und ihren Aspekten in einem wissenschaftlich-theoretischen Rahmen nähern. Eine empirische
Untersuchung könnte das Thema umfassender erklären, würde jedoch den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Somit soll als leitende Forschungsfrage an diese Arbeit die folgende gerichtet werden: „Was ist das Besondere an der internen Kommunikation von politischen Parteien? Als Ergänzung und vor allem auch als Anleitung für den Aufbau der Arbeit, will ich außerdem danach fragen: „Wie unterscheiden sich Parteien strukturell und in ihrer internen Kommunikation von anderen Organisationen?“
Daher werden im Laufe der Arbeit die folgenden Aspekte der internen Kommunikation beleuchtet, um anschließend in der Zusammenschau eine umfassende Arbeit geben zu können. Es wird zunächst der Rahmen der Betrachtung abgesteckt, in dem der Begriff „Organisation“ und andere zentrale Begriffe wie „System“ und „Funktionen“ erklärt werden. Es folgen eine Darstellung der Merkmale politischer Kommunikation und ihrer Funktionen, eine Gegenüberstellung von (interner) Öffentlichkeitsarbeit und
3Die interne Kommunikation politischer Parteien Bettina Rausch (9926811)
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(interner) Kommunikation sowie die Durchleuchtung von politischen Parteien aus organisationsstruktureller Sicht. Schließlich werden die gewonnenen Erkenntnisse anhand dreier praktischer Beispiele aus der
Kommunikationswelt politischer Parteien, nämlich dem Wahlkampf, dem Parteitag und der Nutzung des Internet als Kommunikationsmedium überprüft und plastisch gemacht.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der internen Kommunikation ganz bestimmter Organisationen, nämlich politischer Parteien. Daher ist es notwendig, an dieser Stelle zu klären, was genau unter dem Begriff „politische Partei“, im Folgenden der Lesbarkeit halber auch nur „Partei“ genannt, zu verstehen ist. Dabei greife ich auf bestehende Definitionen und Erkenntnisse aus der Literatur zurück.
Eine umfassende und gleichzeitig prägnante Definition liefert Ulrich von Alemann. Parteien sind „auf Dauer angelegte gesellschaftliche Organisationen, die Interessen ihrer Anhänger mobilisieren, artikulieren und bündeln und diese in politische Macht umsetzen suchen - durch die Übernahme von Ämtern in Parlamenten und Regierungen.“ (Alemann 1995, S.9 zit. n. Jun 2004, S. 58) Uwe Jun ergänzt und erklärt diese Definition durch weitere detaillierte Abgrenzungen. Den Unterschied zwischen Parteien und single issue groups sieht er in der „Dauerhaftigkeit“, die Parteien ausmacht. Im Unterschied zu staatlichen Akteuren sei für Parteien die „Verankerung in der Gesellschaft“ wesentlich. Und im Vergleich mit Interessensvertretungen und (neuen) sozialen Bewegungen haben Parteien das „Privileg, den institutionellen Kontext des Entscheidungshandelns selbst bestimmen und damit auf die Handlungsmöglichkeiten und den Kontext anderer nach politischer Macht strebender Gruppen und Organisationen einwirken zu können.“ Politische Parteien können als einzige gesellschaftliche Organisationen direkt politische Macht ausüben. (Jun 2004, S. 58)
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