Die Kanzlermaschine - Volker Resing - E-Book

Die Kanzlermaschine E-Book

Volker Resing

4,4

Beschreibung

Fast scheint es so, als ob die Modernisierung der CDU alles abgeräumt habe, was zu ihrem Markenkern gehörte. Resing schildert auf der Grundlage zahlreicher Hintergrundgespräche mit unbestechlichem Blick das Personal und die Befindlichkeiten der größten Volkspartei und analysiert, inwiefern sich die Positionen der CDU in den Merkeljahren verändert haben. Er erklärt, welche Bedingungen die Entwicklung der CDU prägen und was die Zukunft der Partei sein könnte. Eine fundierte und anregende Perspektive auf die CDU, die Kanzlerin und den aktuellen Politikbetrieb.

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Volker Resing

Die Kanzlermaschine

Wie die CDU funktioniert

Impressum

© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2013

Alle Rechte vorbehalten

www.herder.de

Umschlaggestaltung: Designbüro Gestaltungssaal

Umschlagmotiv: © Designbüro Gestaltungssaal

ISBN (E-Book) 978-3-451-34695-8

ISBN (Buch) 978-3-451-30592-4

„Wir wollen jetzt die Kirche im Dorf lassen.“

Helmut Kohl am 22. Oktober 1998 bei seinem letztenLagebericht im Bundesvorstand der CDU in Bonn

„Ran an den Speck, wir haben noch viel vor.“

Angela Merkel am 5. Dezember 2012 auf dem Parteitagin Hannover nach ihrer Wiederwahl als Parteivorsitzende

Inhalt

Kanzlermaschine auf dem Prüfstand

Nicht Partei, sondern Union

Merkels Modernisierung

Aus Ausländern werden Migranten

Das Betreuungsgeld-Paradox

KT und die Wehrpflicht

Die Kernschmelze

Bildung ohne Hauptschule

Mindestlohn – die Graswurzelbewegung

Strukturen einer Großfamilie

Der Kreisverband – Heimathafen der Partei

Die Regionalkonferenz: Sich kümmern

Bürgersprechstunde mit der letzten Reihe

Die Logik der Parteitage

Beiboote der Macht

Der Tod der Karteileiche – Mitglieder, Anhänger, Wähler

Der Beliebigkeitsbazillus – Programme, Werte, Stile

Die Großstadt-Sehnsucht

Das konservative Rätsel

Das „C“

It’s the economy, stupid

Merkels Leerrohre – Die CDU vor der Wahl

Koalitionen, Emotionen

Nach Merkel

Nachwort

Literatur

Kanzlermaschine auf dem Prüfstand

Eigentlich war es der Moment des größten Triumphs. Die CDU konnte nach der Großen Koalition wieder eine bürgerliche Regierung bilden. Am Ziel aller Träume, sollte man meinen. „Angie, Angie“ riefen die Anhänger und Mitarbeiter der Parteivorsitzenden Angela Merkel am späteren Abend des 27. September 2009 im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin zu, als sie vor das Mikrophon trat. „Wir haben etwas Tolles geschafft“, sagte die Kanzlerin. Sie lachte und herzte den damaligen Generalsekretär Ronald Pofalla, und die Menge jubelte. War das der Endpunkt eines über zehnjährigen Leidens? Nach der krachenden Niederlage Helmut Kohls 1998, nach dem selbstzerstörerischen Parteispendenskandal 1999, nach den Selbstzweifeln in den Schröder-Jahren, ob die CDU je wieder Regierungspartei werden könne. Nach der Großen Koalition, die einigen wie ein Regieren mit angezogener Handbremse vorkam, konnten jetzt wieder CDU/CSU und FDP das Land führen, wie unter Helmut Kohl, wie unter Konrad Adenauer. Endlich wieder glorreiche Zeiten. Doch dann sagte Merkel an diesem Abend im hohen Eingangsfoyer der Parteizentrale: „Ich will Bundeskanzlerin aller Deutschen sein.“ Das sei ihr Verständnis von diesem Amt. Gerade in den Krisenzeiten sei das wichtig. Von Merkel war kein Triumphgeheul zu erwarten, das wussten auch ihre Fans. Sicher hatte Merkel auch im Hinterkopf, dass das Ergebnis von 33,8 Prozent für sich genommen kein Erfolg war. Das schlechteste Ergebnis seit 1949 für die Union. Das sagte sie nicht, aber man konnte an ihrem Gesicht an diesem Abend diese Gedanken ablesen. Sie freute sich über die Feierlaune, aber sie feierte nicht mit. „Jetzt wartet Arbeit auf uns“, sagte sie. Noch so ein Merkel-Satz. Aber sie merkte noch indem sie es sagte, dass sie mit dieser Wendung nicht den Stimmungsnerv des Parteivolks traf. „Das soll jetzt keine Ernüchterung sein“, schob sie schnell nach und schloss mit: „Ihr könnt jetzt feiern, ich muss noch Medienarbeit machen“. Die Partei verzieh ihrer Kanzlerin in diesem Moment alles: ihre Nüchternheit, ihre Kontrolliertheit, ihre präsidiale Überparteilichkeit. Die Partei jubelte einfach weiter.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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