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Der erste Band der Werkausgabe vollzieht den lyrischen Bogen in Klaus Merz' Werk von den Anfängen Mitte der Sechziger- über die frühen Achtziger, als Klaus Merz, nachdem er während zehn Jahren ausschließlich Prosa und Theatertexte geschrieben hatte, die Lyrik wieder aufnahm, bis in die frühen Neunzigerjahre hinein nach. Dabei werden zahlreiche Gedichte aus dem Frühwerk von Klaus Merz, die zum größten Teil noch vor seinem Buch-Debüt 1967 entstanden sind, erstmals abgedruckt. Unter dem Titel "Zugewachsene Gärten" enthält dieser Band ebenso ein bislang unveröffentlichtes, in den 1980er Jahren entstandenes Lyrik-Manuskript aus dem Vorlass von Klaus Merz im Schweizerischen Literaturarchiv.
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Seitenzahl: 41
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HAYMONverlag
Klaus Merz
Frühe Lyrik 1963–1991
WerkausgabeBand 1
Herausgegeben von Markus Bundi
© 2011
HAYMON verlag
Innsbruck-Wien
www.haymonverlag.at
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
ISBN 978-3-7099-3719-8
Buchgestaltung und Satz:
hoeretzeder grafische gestaltung, Scheffau/Tirol
Umschlaggestaltung:
hoeretzeder grafische gestaltung, Scheffau/Tirol, nach einem Entwurf und unter Verwendung einer Zeichnung von Heinz Egger
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
Dieses Buch erhalten Sie auch in gedruckter Form mit hochwertiger Ausstattung in Ihrer Buchhandlung oder direkt unter www.haymonverlag.at.
Weiße Gedanken(unveröffentlichte Gedichte 1963–1967)
Abendlied
Winter (1)
Frage um Schnee
Museum (1)
Nach langem Winter
Konzertsaal
Schnee
Nacht
Unterwegs
Tag für Tag
Rückkehr
Wo auch
Zeugen
Und wissen
An Auffahrtstagen
Immer recht freundlich bitte
Lied
Treibgut
Herbst wäscht Gold
September (1)
Ich sammle die Pupillen
Reif
b-Moll
Im Schloss
Pax
Im Dorf wohnen
Schnee fällt auf die Urnen
Auswärts
Strand
Ich stehe vor Athen
In meinem Haus
Das Geschehnis
Mit gesammelter Blindheit(1967)
Siehe
Nur noch im Dunkeln
Gehen
Auszug
Nachts
Kore
Verloren
Zu neuen Jahren
Der Kreis
Frühe
Knospen deine Augen
Ernte
Anfertigung eines Schmuckstückes
Weiße Dämmerung
Schiffbruch
Neue Beschlüsse
Spät
Flucht
Erst in der Knospe
Losgelöst
Geschiebe mein Land(1969)
Make up
Frühzeit
Ausgewiesen
Ausblick
Seenot
Beschlüsse
Erledigung
Rückkunft
Mohn
Wiederholbar
Eiszeit
Meinem Bruder Martin
Bilanz
Mittag
Anflug
Herbst
Dämmer
Winter (2)
Ankunft
März
Distanzen
Vier Vorwände ergeben kein Haus(1972)
Vorstunde
Mein Einsatz
Abends
Tauwetter
Frühling zieht ein
August
Hafenstadt
In Stoßzeiten
Steh auf
Mitgift
Wienerblut
Gedichte
Aussicht
Exekution
Berufsberatung
Wahlen
Kahlschlag
Axiom
Echo
Sabotage
Fusion
Buchstabensuppe
Manöver
Metamorphose
Fundamental
Liquidation
Omphalosstein zu Delphi
Schicht
Abend für Abend
Verrufene Landschaft
In der Frühe standen wir auf
Eine Reise zerfällt hinter mir
Ostern (1)
Sommer-End
Immer schon gegessen
Unterwegs
Kurzwaren(1978)
Poesie
Schöne Erwartung
Abend am See
Mit Redensarten leben gelernt
Grammatik
Frühjahrsmode
Verwandtschaft
Data
Abschminken
Jahreszeiten
Kompensation
Mieterrecht oder Von den Vorteilen der Liebe
Manchmal
Humanismus
Abdankung
Landleben(1982)
Altweibersommer
Wenig Hoffnung
Es änderte sich nichts
Archäologie
Landleben
Geographie (1)
Zeitung
Short story
Lebens-Versicherung
Musiklehre
Glück
September (2)
Warnung
Wunsch
Abends
Zugewachsene Gärten(unveröffentlichte Gedichte im Umfeld von Landleben)
April
In zugewachsenen Gärten
Räderwerk
Trockenzeit
Erkundung
Klaustag
Ich höre dich den Verlust
Windstiller Abend
Solothurner Reminiszenz
1979
Börsenkurse
Du musst deinen Blick
Feierabend
M.
Ländlicher Sonntag
Post scriptum
Bootsvermietung(1985)
Kartengruß
Innenstadt
Föhn
Halse
Bescheidenes Tagwerk
Atlas
Museum (2)
Winterfahrplan
Für S.
Dialektik
Das Meer. Das Meer
Zeichnung
Nachricht vom aufrechten Gang(1991)
Tropenhaus
Der Sämann
Musikschule
Meisterschaft
Expedition
Pfauenaug
November
Katalog
Außenstation
Passeport
Ankunft Berlin
Tipp-ex
Nachbarn informieren
Milchstraße
Viareggio
Gegenlicht
Konstellation
Begegnung
Erwiderte Liebe
Augentrost
Wider-Sehen
Editorische Notiz
Klaus Merz
Verlassne Schaukeln läuten
den stummen Abend ein.
Die tagverbrauchte Helle
hängt alt im Wolkenhain.
Es dunkeln grüne Wiesen
vor transparentem Hang.
Der Knabe und der Taube
hörn späten Glockenklang.
Dumpf ziehen graue Bilder
in mein entleertes Haus
und aus gespaltner Stirne
tropft blauer Flieder aus.
Der Himmel flockt aus
ich gehe auf Eis.
Kein offenes Haus
die Nächte sind weiß.
Die Liebe ein Hund
treibt mich fort.
Schneesterne im Mund
halte ich Wort.
Die schwere Leere
fällt im Laub.
Die Flamme glast
wird feuertaub.
Ein Dunkel
aus den Äckern bricht.
Als fremdes Zeichen
wächst ein Baum ins Licht.
Ein Horizont
versinkt im See.
Wer stillt den Durst
nach weißem Schnee?
Außerhalb der Vitrinen
stehen wir stumm
vor den verjährten Gesichtern
und dürsten
über dem trockenen Grund
in den Scherbengefäßen:
Tief in den Särgen
erkennen wir schon
das eigene Mumienhaupt.
Der Sommer schwer zu bestehen.
Dein Feuer und im Feuer mein Herz:
Rot tropft die Eisscherbe aus.
Die Orgel
ist zugeschneit
Sierra Nevada.
Nachts steigen
aus eisigen Grüften
kalte Choräle.
In meiner Nacht wohnt
die Trauer deiner Augen.
Und lange hält mich
der Schatten zurück
bei der Lampe.
Ich schreibe:
Draußen fällt Schnee.
Die Lamellen stehen offen.
Die Stadt wirft Lichtgirlanden herein
legt Scheinkronen auf
vergoldet den Tüll.
Das Glück wird sichtbar
durch einen Spalt.
Der Atem, der dich anfliegt
zieht uns hindurch.
Aber irgendwo und nirgends
lässt dich der Morgen erwachen
beim alten Hahnschrei
in uns oder den Vororten.
Eng aneinander
die hautlosen Finger
die Flügel
einwärts gewachsen.
So schwimmen
fliegen wir fraglos
unbesprochenen Horizonten
entgegen.
Wieder
öffnet die Angst
ihre Pforten.
Tiere umkreisen
dein schlagendes Herz
und du versprichst
das Unmögliche
auch morgen
zu tun.
Heim kehrt ich
nach endloser Zeit
übers Moor.
Schöner
war der Garten
und unterm Schnee
das Geheimnis
weißer Gedanken.
Mit dem Schlüsselwort
meinem wiedergefundenen Namen
trat ich ein.
Wo ich auch bin
bin ich nicht.
Die Tage fallen vorbei
keiner enthält mich.
Meine Heiligen stehen
im Dunkeln, Gebete