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Hoffnung und Liebe inmitten von Grausamkeit und Tod
»Die Mädchen von Nanking« erzählt von Hoffnung und Liebe inmitten von Grausamkeit und Tod. Und davon, wie sich Verachtete durch eine mutige Entscheidung aus der Namenlosigkeit erheben und ihre Würde zurückgewinnen. Geling Yan, erfolgreiche US-Autorin chinesischer Herkunft, erinnert in ihrem mit Starbesetzung verfilmten Roman an das Massaker von Nanking.
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Seitenzahl: 234
Geling Yan
Die Mädchen von Nanking
Roman
Aus dem Englischen von Greta Löns
Knaus
Die chinesische Originalausgabe erschien 2006
unter dem Titel »Jingling Shisan Chai«.
Die englische Ausgabe erschien 2012 unter dem Titel
»The Flowers of War« im Verlag Harvill Secker, London.
Die deutsche Ausgabe, die durch CBI (China Book International)
unterstützt wurde, folgt der englischen Ausgabe.
1. Auflage
Copyright © by Geling Yan, 2006, 2011
Copyright © der englischen Übersetzung by Nicky Harman, 2012
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2012
beim Albrecht Knaus Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
ISBN 978-3-641-08167-6
www.knaus-verlag.de
Für meinen Vater Xiao Ma
1
Shujuan schreckte aus dem Schlaf hoch und war mit einem Satz aus dem Bett. Irgendetwas stimmte nicht. Es musste gegen fünf Uhr morgens sein, vielleicht auch ein wenig früher. War sie wach geworden, weil das Artilleriefeuer aufgehört hatte? Seit Tagen hatten die Gewehre gedonnert, doch nun herrschte plötzlich Stille. Da bemerkte sie einen warmen Fleck auf ihrem Baumwollnachthemd. Barfüßig und benommen stand sie da. Blut. Der feuchte Fleck wurde schnell eiskalt. Es war also geschehen. Ihr war passiert, was eines Tages jedem Mädchen passierte und es zur Frau machte.
Sie blickte über die beiden nur durch einen schmalen Gang getrennten Reihen von jeweils acht Notlagern. Orangefarbene Muster züngelten durch den Raum. In ganz Nanking brannten die Häuser, und der Schein der Flammen drang durch die Spalten der Verdunkelungsvorhänge vor den kleinen, ovalen Dachfenstern. Die anderen Mädchen atmeten tief und gleichmäßig. Vielleicht träumten sie von friedlicheren Zeiten.
Shujuan warf sich eine Jacke über die Schultern und stieg durch die Falltür hinab in die Werkstatt. Hier unten wurden Liedzettel für die Gottesdienste in St. Maria Magdalena und Broschüren für die missionarische Arbeit der Kirche gedruckt. Die Dachkammer über der Werkstatt stand normalerweise leer, die Falltür gab es nur, damit man im Notfall an die elektrischen Leitungen unterm Dach kam. Ein ausgeklügelter Mechanismus verband die Falltür mit einer Leiter, die nach unten ausfuhr, sobald die Klappe geöffnet wurde.
Als Shujuan und ihre fünfzehn Klassenkameradinnen am Vorabend im Kirchengelände einquartiert worden waren, hatte Pfarrer Engelmann sie angewiesen, sich möglichst die ganze Zeit oben in der Dachkammer aufzuhalten. Für ihre Notdurft hatten sie einen Eimer bekommen. Doch das Blut auf dem Nachthemd war ein Ausnahmefall– sie musste unbedingt nach unten in den Waschraum.
Auch die Unterbringung der Schülerinnen von St. Maria Magdalena im Kirchengelände war ein Ausnahmefall, mit dem Pfarrer Engelmann nicht gerechnet hatte. Gewöhnlich lebten die Mädchen im Internat der Missionsschule, das sie aber nicht mehr rechtzeitig verlassen hatten, um aus der belagerten Stadt flüchten zu können. Am Nachmittag des vorangegangenen Tages hatte Pfarrer Engelmann die Mädchen zusammen mit Diakon Adornato und den beiden Dienstboten Ah Gu und George Chen zum Fluss hinabgeführt, von wo sie die Fähre nach Pukou nehmen sollten. Doch genau in dem Moment, als das Dampfschiff anlegte, war eine Gruppe schwer verwundeter Soldaten aufgetaucht, und sie wurden zur Seite gedrängt. Einer der Soldaten hatte Pfarrer Engelmann erzählt, dass ihre Division unter schweren Beschuss geraten sei, und zwar nicht von den Japanern, sondern von den eigenen Leuten. Sie hätten den Befehl zum Rückzug erhalten, seien dann aber auf chinesische Soldaten getroffen, die von dieser Anordnung nichts gehört hatten und sie für Fahnenflüchtige hielten. Da sie vor dem Rückzug alle schweren Waffen zerstören mussten, seien sie für die Maschinengewehre und das Artilleriefeuer der anderen leichte Ziele gewesen. Einige Soldaten seien sogar von Panzern überrollt worden. Bis das Missverständnis aufgeklärt werden konnte, schloss der Soldat, seien in der sich zurückziehenden Einheit bereits mehrere hundert Soldaten getötet oder verletzt worden.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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