Die spätmittelalterliche Wirtschaftsstruktur. Entwicklungen und Probleme am Beispiel der Tuchherstellung - Timo Luks - E-Book

Die spätmittelalterliche Wirtschaftsstruktur. Entwicklungen und Probleme am Beispiel der Tuchherstellung E-Book

Timo Luks

0,0
15,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: sehr gut, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Geschichte des Mittelalters: Das 14. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Tuchherstellung im 14. Jahrhundert. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung verschiedener Krisenerscheinungen, die im Rahmen eines allgemeinen Strukturwandels betrachtet werden. Diesbezüglich muss eine Vielzahl einzelner Probleme, die zu strukturellen Veränderungen führten, analysiert werden. Eine solche Untersuchung, die u. a. den jeweiligen Grad des Vordringens von Kapital in die Produktion bestimmen soll, kann meiner Ansicht nach wesentliche Elemente jenes Prozesses herausarbeiten, an dessen Ende der Kapitalismus steht.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
1. Braudel und die Struktur
2. Marx und die Produktionsverhältnisse.
3. Sombart, Weber und der Kapitalismus
4. Konzeption der Arbeit
II. Ausgangssituation
1. Luxusgüter und Exportorientierung
2. Zugang zu Rohstoffen
3. Energieversorgung und Arbeitskräfte
4. Die „mittelalterliche Wirtschaftsgesinnung“
5. Der politisch-institutionelle Rahmen
6. Die Organisation des Produktionsprozesses.
III. Entstehung eines Massenmarktes
1. Expansion der Nachfrage
2. Stagnation und Wachstumskrise.
IV. Intensivierung und Wandel der gewerblichen Produktion.
1. Allgemeine Produktionsverlagerungen
2. Protoindustrialisierung.
3. Verlagssystem
VI. Schlußbemerkung
VII. Literatur

Page 1

Page 2

Timo Luks

Carl-von-Ossietzky Universität-Oldenburg

Magister Geschichte / Politikwissenschaft

Grundseminar: „Geschichte des Mittelalters: Das 14. Jahrhundert“ (Wintersemester 1999/2000)

Hausarbeit im Fach Geschichte, eingereicht von Timo Luks

„Die spätmittelalterliche Wirtschaftsstruktur. Entwicklungen und Probleme am Beispiel der Tuchherstellung“

Page 3

I. Einleitung

Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Tuchherstellung im 14. Jahrhundert. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung verschiedener Krisenerscheinungen, die im Rahmen eines allgemeinen Strukturwandels betrachtet werden. Diesbezüglich muss eine Vielzahl einzelner Probleme, die zu strukturellen Veränderungen führten, analysiert werden. Eine solche Untersuchung, die u. a. den jeweiligen Grad des Vordringens von Kapital in die Produktion bestimmen soll, kann meiner Ansicht nach wesentliche Elemente jenes Prozesses herausarbeiten, an dessen Ende der Kapitalismus steht.

1. Braudel und die Struktur

Da ich mich explizit mit dem spätmittelalterlichen Strukturwandel auseinandersetzt, ist eine Klärung der Begriffe ‘Struktur‘ und ‘Strukturwandel‘ vorweg unumgänglich. FernandBraudelsah in einer Struktur „ein Ordnungsgefüge, einen Zusammenhang, hinreichend feste Beziehungen zwischen Realität und sozialen Kollektivkräften“, die nur begrenzt einem historischen Wandel unterliegen und oft ganz und gar unbeweglich erscheinen. Dieser geographische, biologische, ökonomische, soziale und kulturelle Rahmen, bestimmt Grenzen, die in der Regel nicht überschritten werden können. Die Stabilität struktureller Konfigurationen zwingt jeder gesellschaftlichen „Tätigkeit einen monotonen, repetitiven Charakter auf“. Da eine Situation, in der es „mitunter vor[kommt], daß eine Innovation, die dem Interesse einer Gruppe im Besitze der Macht entspricht, sich ausbreitet, eine existierende Struktur umwälzt und eine neue an ihre Stelle setzt“ kennzeichnend für das 14. Jahrhundert war, können Wandel und Krisenerscheinungen des 14. Jahrhunderts mit diesem Ansatz erklärt werden. Dabei bietet sich die Untersuchung gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse an, deren Bewegungen entweder „eine Neuerung in eine Gewohnheit trans-formier[en]“ oder aber „den erlernten Normen treu bleib[en]“ und daher „ihre relative Unempfindlichkeit gegenüber den Wandlungen des [...] Milieus“ demonstrieren.1

2. Marx und die Produktionsverhältnisse

Für die Analyse der spätmittelalterlichen Tuchproduktion ist es unumgänglich, mitMarxdie Produktionsverhältnisse zu untersuchen, da diese „die ökonomische

1Braudel, Fernand: Geschichte und Sozialwissenschaften. Die longue duree, in: Honegger, Claudia (Hg.) Schrift und Materie der Geschichte. Vorschläge zur systematischen Aneignung historischer Prozesse, Frank-furt/M. 1977, S. 55; Pomian, Krzysztof: Die Geschichte der Strukturen, S. 169f., 174; Burguiere, Andre´: Historische Anthropologie, S. 74, beide in: LeGoff, Jacques; Chartier, Roger; Revel, Jacques (Hgg.): Die Rückeroberung des historischen Denkens. Grundlagen der Neuen Ge- schichtswissenschaft, Frankfurt/M. 1994.