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Ren Dhark ist so nah am Ziel seiner Träume wie niemals zuvor: Wird es ihm nach unsäglichen Mühen endlich gelingen, das Rätsel der Mysterious zu lösen – jener verschollenen Rasse, von der nichts zurückblieb außer den Artefakten ihrer Supertechnik? Die Spur führt Ren Dhark quer durch die Milchstraße in Regionen, die noch nie zuvor ein Mensch erreicht hat. Dort macht er eine unfaßbare Entdeckung, die alles Leben in unserer Galaxis bedroht – und er findet die Straße zu den Sternen.
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Seitenzahl: 460
Ren Dhark
Classic-Zyklus
Die große SF-Saga von Kurt Brand
Band 16
Die Straße zu den Sternen
Inhalt
Titelseite
Vorwort
Prolog
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
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Impressum
Vorwort
Es ist vollbracht! Mit diesem Band liegt die Buchausgabe der ursprünglichen Heftserie REN DHARK komplett vor. Auf mehr als fünfeinhalbtausend Seiten präsentiert sich dem Freund gepflegter Science Fiction ein Epos, das keinen Vergleich zu scheuen braucht. Der Zeitpunkt könnte nicht passender sein: Das Millennium neigt sich seinem Ende entgegen, und wir haben die Neuausgabe der längst schon klassischen REN DHARK-Hefte erfolgreich zu Ende gebracht.
Und so, wie in wenigen Tagen das neue, das dritte Jahrtausend beginnt – wenn Sie dieses Buch in Händen halten, ist es natürlich längst angebrochen – so beginnt nun auch für REN DHARK eine neue Epoche. Ich darf aus dem Vorwort zum ersten REN DHARK-Buch zitieren, das im Frühjahr 1994 erschien: »Im übrigen ist es feste Absicht, die (…) REN DHARK-Saga bei einem Erfolg der Buch-Edition nahtlos und stimmig fortzuschreiben.« Diese Absicht wird just in diesem Moment schon kräftig in die Tat umgesetzt.
Für den Erfolg unserer REN DHARK-Ausgabe müssen wir uns nicht zuletzt bei Ihnen, unseren Lesern, bedanken. Nur Ihr Interesse an den Abenteuern der von Kurt Brand erdachten Figur macht es uns möglich, die Serie im Sinne ihres Schöpfers fortzuführen.
Wie ich schon im Vorwort zum letzten Band kurz darlegte, sind wir auf eine Mappe gestoßen, in der Kurt Brand den Fortgang der Serie REN DHARK bis weit über das Heft 200 hinaus relativ detailliert dargelegt hatte. Den Autor muß das vorzeitige Ende der Serie, das vom Verlag unwiderruflich auf Heft 98 festgelegt wurde, nicht nur überrascht, sondern auch schwer getroffen haben. Denn die Kernfrage der Serie, die alle Abenteuer wie ein roter Faden durchzog – die Frage nach der wahren Natur und nach den Motiven der Mysterious – wurde ganz plötzlich und dazu auf recht konventionelle Weise gelöst.
Kurt Brand wollte seine treuen Leser nicht enttäuschen, sie nicht im Unklaren lassen über die Lösung des Rätsels, der REN DHARK 98 Hefte lang hinterhergejagt war. Das wahre Geheimnis der Mysterious ließ sich in den wenigen Zeilen, die Kurt Brand noch schreiben konnte, als er von der Einstellung der Serie erfuhr, nicht sinnvoll darstellen. Also erfand er die »Notlösung«, die am Ende dieses Buches natürlich nicht fehlen darf. Schließlich hat sie – und auch das ist typisch für Kurt Brand – ihren ganz eigenen Charme.
Aber er hegte wohl noch lange die Hoffnung, REN DHARK eines Tages selbst fortsetzen zu können. Und zu diesem Zweck schrieb er auf, wie es tatsächlich um die Mysterious stand. Später hat Kurt Brand wohl nicht mehr daran geglaubt, daß seine Ideen erst nach seinem Tod verwirklicht werden sollten – im dritten Jahrtausend! Doch ich bin sicher, der Termin hätte ihm gefallen. Denn er ist passend.
Für den interessierten Leser hier noch die Titel der Originalromane, die die Grundlage für dieses Buch bildeten: Kosmischer Abgrund von Staff Caine (alias Hermann Werner Peters) sowie Die Schranke hinter Soradan, Der Signalstern und Die Straße zu den Sternen, alle von Kurt Brand.
Giesenkirchen, in den letzten Tagen des zweiten Jahrtausends
Hajo F. Breuer
Prolog
Im Herbst des Jahres 2057 ist die Lage auf der Erde so gespannt wie lange nicht mehr. Die Schatten, unheimliche Intelligenzen, über die man so gut wie nichts weiß, greifen überall in der Galaxis scheinbar völlig grundlos andere Völker an. Auch die Erde hat einen Überfall der Schatten nur unter größte Mühe abweisen können.
Ein wenig Entlastung bringt die Entspannung des Verhältnisses zu den Tel, den sogenannten Schwarzen Weißen. Dem Vankko Crt Sagla ist es gelungen, den Kluis in weiten Teilen abzuschalten. Der Kluis, das riesige Rechengehirn, das der wahre Herrscher über das Telin-Imperium war, hatte für eine bedrohliche Zuspitzung der Lage gesorgt und einen Angriffskrieg auf Terra vorbereitet.
Noch allerdings herrscht weitverbreitetes Mißtrauen auf beiden Seiten. Die brüchige politische Beziehung zwischen Terra und Cromar, der Zentralwelt der Tel, basiert vor allem auf der persönlichen Freundschaft zwischen Ren Dhark und Dro Cimc, einem der fähigsten Militärbefehlshaber der Tel und Sohn des Vankko Sagla.
Die innenpolitische Lage auf der Erde ist gekennzeichnet von enormen Finanzproblemen und einem hohen Bevölkerungsdruck. Auswanderung auf andere Planeten wäre das probate Mittel zur Beendigung der Krise. Doch dafür fehlt das Geld, denn die Verteidigungsanstrengungen Terras verschlingen ungeheure Summen – die Regierung ist so gut wie pleite!
Ren Dhark aber kann es sich nicht erlauben, in seinen Bemühungen auch nur für einen Augenblick nachzulassen. Denn neben den Schatten bedrohen nach wie vor die Schwankungen des galaktischen Magnetfeldes das Leben nicht nur der Terraner. Zwar ist es gelungen, die Erde mit einem von den Nogk gelieferten planetenweiten Schutzschirm zu umgeben, der die Strahlenstürme zuverlässig abschirmt. Doch auch dieses Projekt verschlingt Unsummen allein für die Versorgung mit Energie.
Den Nogk selbst, jenem faszinierenden Volk strahlungsabhängiger Mutanten, hilft kein Schutzschirm mehr gegen die kosmische Katastrophe. Ihnen blieb nur die Flucht in die Tiefen des Weltraums, in den Abgrund zwischen der Milchstraße und Andromeda…
1.
Seit die Nogk den Planeten verlassen hatten, war Nogk II eine Welt des Schweigens. Tag für Tag wanderte die blaugrüne Feuerkugel der Sonne Tantal über die hitzeflimmernden Wüsten. Unbarmherzig brannten ihre heißen Strahlen auf die Ruinen der Nogkstädte herab. Ihre wie grünliches Glas wirkenden, viele hundert Meter hohen Mauern funkelten. Und wenn sich nach einem langen Tag endlich die gewaltigen, tiefschwarzen Schatten der Ringmauern in der hereinbrechenden Dunkelheit verloren, wenn die Nacht über den hitzeflimmernden Planeten kroch, dann glühten die Ringstädte immer noch. Wie phosphoreszierende Mammutkrater standen sie in der Dunkelheit unter den funkelnden Sternen. Erst mit der Kühle der letzten Stunden vor Sonnenaufgang, wenn sich das Schwarz des Himmels wieder in ein blasses Grün verwandelte, erlosch dieses Leuchten.
Zwischen den Ringstädten, halb verdeckt und zugeweht von rotbraunem Flugsand, lagen die stummen Zeugen eines unbarmherzigen Kampfes gegen jene schattenhaften Invasoren, denen die Nogk schließlich weichen mußten: die Wracks völlig zerstörter und deformierter eiförmiger Raumer. Manche der Schiffe waren über sechshundert Meter lang und an der mächtigsten Stelle ihres Druckkörpers fast vierhundert Meter stark.
Nogk II war eine Welt des Schweigens geworden, eine Welt des Todes. Jedenfalls schien es so, denn nichts regte sich auf seiner Oberfläche in den langen Stunden des Tages und in den von den Torsos der Ringstädte gespenstisch durchglühten Nächten.
Als die blaugrüne Sonne ihre funkelnde, gleißende Scheibe über den Horizont des neuen Tages schob, durchlief die braungelb gepunktete Puppe das erste heftige Zucken. Ihr lederartiger, gut zwei Meter langer Körper stemmte sich gegen die Wände ihrer gläsernen Zelle. Die zwei kurzen Stummelfühler begannen sekundenlang zu zittern. Dann krümmte sich die Puppe erneut zusammen. Mit aller Gewalt stemmte sich ihr Körper gegen die beiden kreisrunden, deckelartigen Verschlüsse ihres Gefängnisses, während es unter den Ringgliedern der Haut zu arbeiten begann.
Mit hellem, berstendem Geräusch sprang der Deckel ab und flog gut zwanzig Meter durch die Luft. Genau der Sonne entgegen, die jetzt ihre ersten Strahlen auf die gewaltigen Ringmauern der einstigen Hauptstadt der Nogk warf, vor der die Puppe in ihrer Zelle Monat um Monat gelegen hatte. Vergessen von den Nogk, übersehen von den Meegs, den Bewahrern des Lebens dieser Rasse.
Die Puppe streckte sich. Dann, nachdem ein Teil ihres Körpers sich aus der Zelle hervorgeschoben hatte, lag sie still. Es war, als müsse sie sich von der gewaltigen Kraftanstrengung erholen, die sie eben vollbracht hatte.
Nach einer Weile, als die blaugrüne Sonne Tantal schon hoch über dem Horizont der rotbraunen Wüste stand, begann es erneut in ihr zu arbeiten. Wieder krümmte sich ihr Raupenkörper zusammen. Mit kräftigen, schiebenden und stoßenden Bewegungen glitt sie endgültig aus ihrer Zelle und kroch einige Meter in die Wüste hinaus.
Abermals blieb sie scheinbar erschöpft liegen, während es unter den Ringgliedern ihres Körpers zu pulsieren begann.
Nach einer knappen Viertelstunde bildete sich dicht hinter ihren Stummelfühlern eine wulstartige Verdickung. Und dann, von einer Sekunde zur anderen, platzte die Puppenhülle auf. Ein metallisch glänzender, kobaltblau leuchtender Kopf schob sich aus der Hülle hervor. Wo sie nicht nachgab, halfen seine scharfen Beißzangen nach. Der Kopf besaß Ähnlichkeit mit dem einer überdimensionalen Libelle, erinnerte aber auch an ein schönes, bunt glitzerndes Reptil.
Eine halbe Stunde später lag die leere und jetzt völlig leblose Hülle neben dem kobaltblauen, schillernden Wesen, das eine seltsame Mischung aus Insekt, Reptil und Humanoidem war, etwas über zwei Meter groß, langbeinig, schlank, mit kräftigen Armen, an deren Enden sich vierfingrige Hände in den langsam heißer werdenden Sand krallten.
Seine äußere Form wies das Wesen ohne jeden Zweifel als einen Nachkommen der Nogk aus. Nur daß es nicht wie seine Erzeuger eine lederartige, braune Haut mit gelben Punkten besaß, sondern einen geschmeidigen, kobaltblauen Körper, der im gleißenden Licht der Sonne Tantal metallisch schimmerte.
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