Die Szenekultur der Lolitas im Spiegel der Gothic & Lolita Bible - Sandra Grimme - E-Book

Die Szenekultur der Lolitas im Spiegel der Gothic & Lolita Bible E-Book

Sandra Grimme

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Beschreibung

Angelehnt an die Kunstfigur der "Lolita" existiert ein Szenestil, der bisher über die Grenzen Japans hinaus kaum bekannt ist. Zentrales Medium dieser Szene ist die Zeitschrift Gothic & Lolita Bible, die als taktgebend für die "dos" und "don'ts" dieser Stilrichtung angesehen wird. Die Arbeit bietet eine eingehende Analyse dieser Zeitschrift und zeigt anhand zahlreicher Abbildungen, wie Mode und Inszenierung der "Lolitas" ihren Anhänger_innen präsentiert werden. Unter den Kategorien "Punk-Lolita", "Gothic-Lolita", "Sweet Lolita" und "Classic Lolita" werden die Ausdifferenzierungen und Nuancen dieser Szenekultur erklärt. Ebenso wird Einblick in die soziale Struktur der Leser_innenschaft der Gothic & Lolita Bible gegeben und lässt Rückschlüsse auf die aktuelle Situation japanischer Jugendlicher zu, die sich in zunehmendem Maße mit identitären Verunsicherungen und biografischen Bruchstellen auseinandersetzen müssen.

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Seitenzahl: 139

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Wissenschaftliche E-Book-Reihe, Band 12

Originalausgabe

© 2012 Archiv der Jugendkulturen Verlag KG, Berlin und bei den AutorInnen

Alle Rechte vorbehalten

Herausgeber:

Archiv der Jugendkulturen e.V.

Fidicinstraße 3, D – 10965 Berlin

Tel.: 030 / 694 29 34; Fax: 030 / 691 30 16

E-Mail: [email protected]

Ansprechpartner für die Wissenschaftliche Reihe: Klaus Farin; [email protected]

Vertrieb: www.jugendkulturen.de

Lektorat: Gabriele Vogel

ISBN (epub) 978-3-943774-78-8ISBN (pdf) 978-3-943774-77-1

Die Wissenschaftliche Reihe im Archiv der Jugendkulturen

Alljährlich entstehen an Universitäten und Fachhochschulen Hunderte von wissenschaftlichen Arbeiten, die zumeist nur von zwei Gutachtern gelesen werden und dann unbeachtet in den Asservatenkammern der Hochschulen verschwinden. Dabei enthalten viele dieser Arbeiten durchaus neues Wissen, interessante Denkmodelle, genaue Feldstudien. Das Archiv der Jugendkulturen, Fachbibliothek und Forschungsinstitut zugleich zu allen Fragen rund um Jugendkulturen, hat deshalb damit begonnen, wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Jugend zu sammeln und öffentlich zugänglich zu machen. Mehr als 500 solcher Arbeiten enthält die Präsenzbibliothek des Archivs inzwischen – für jedermann kostenlos und frei zugänglich.

In der Wissenschaftlichen Reihe publiziert das Archiv der Jugendkulturen seit 2007 zudem qualitativ herausragende wissenschaftliche Arbeiten zu jugendkulturellen Zusammenhängen. Die Arbeiten werden von fachkundigen GutachterInnen gelesen und vor der Veröffentlichung professionell lektoriert. Da pro Jahr von 20 - 25 eingereichten Arbeiten nur zwei veröffentlicht werden, kann bereits die Aufnahme in den Verlagskatalog als Auszeichnung verstanden werden. Doch für die AutorInnen lohnt sich die Veröffentlichung auch materiell. Die Archiv der Jugendkulturen Verlag KG verlangt von ihren AutorInnen keinerlei Kostenbeteiligungen! Im Gegenteil: AutorInnen, deren Arbeiten wir in unserer Wissenschaftlichen Reihe veröffentlichen, erhalten bereits für die Erstauflage ein Garantiehonorar von 2.000 Euro!

Seit 2011 wird diese Reihe durch eine elektronische Schwester ergänzt. Denn immer wieder mussten wir hervorragende Manuskripte ablehnen, da ein kleiner Verlag wie der unsrige sich nicht mehr als zwei wissenschaftliche Titel mit den gesetzten Qualitätsstandards (großformatige Hardcover, alle Bände sind reichlich illustriert, oft in Farbe) und dem bewusst sehr niedrig angesetzten Ladenpreis (um möglichst viele Menschen zu erreichen) leisten kann. Die E-Book-Reihe soll dieses Manko nun ausgleichen. Was für die Printreihe gilt, gilt auch für unsere E-Books: Sie werden ebenfalls unter der Fülle eingereichter Arbeiten sorgfältig ausgewählt und lektoriert, die AutorInnen erhalten ein kleines Garantiehonorar und werden am Umsatz beteiligt.

Das Archiv der Jugendkulturen e.V.

Das Berliner Archiv der Jugendkulturen e. V. existiert seit 1998 und sammelt – als einzige Einrichtung dieser Art in Europa – authentische Zeugnisse aus den Jugendkulturen selbst (Fanzines, Flyer, Musik etc.), aber auch wissenschaftliche Arbeiten, Medienberichte etc., und stellt diese der Öffentlichkeit in seiner Bibliothek kostenfrei zur Verfügung. Darüber hinaus betreibt das Archiv der Jugendkulturen eine umfangreiche Jugendforschung, berät Kommunen, Institutionen, Vereine etc., bietet jährlich bundesweit rund 80 Schulprojekttage und Fortbildungen für Erwachsene an und publiziert eine eigene Zeitschrift – das Journal der Jugendkulturen – sowie eine Buchreihe mit ca. sechs Titeln jährlich. Das Archiv der Jugendkulturen e. V. hat derzeit 230 Mitglieder weltweit (darunter viele Institutionen). Die Mehrzahl der Archiv-MitarbeiterInnen arbeitet ehrenamtlich.

Schon mit einem Jahresbeitrag von 48 Euro können Sie die gemeinnützige Arbeit des Archiv der Jugendkulturen unterstützen, Teil eines kreativen Netzwerkes werden und sich zugleich eine umfassende Bibliothek zum Thema Jugendkulturen aufbauen. Denn als Vereinsmitglied erhalten Sie für Ihren Beitrag zwei Bücher Ihrer Wahl aus unserer Jahresproduktion kostenlos zugesandt.

Weitere Infos unter www.jugendkulturen.de

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Abteilung für Japanologie und Koreanistik

Diplomarbeit

im Fach Regionalwissenschaft Japan

Die Szenekultur der Lolitasim Spiegel der Gothic & Lolita Bible

vorgelegt von

Sandra Grimme

WS 2010/2011

Studiengang: Regionalwissenschaft Japan, Nebenfach Soziologie

Betreuer: Dr. Detlev Taranczewski

INHALTSVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG

1.1 UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND UND FRAGESTELLUNG

1.2 FORSCHUNGSSTAND

1.3 METHODE

1.3.1 Inhaltsanalyse

1.3.2 Bildanalyse

1.3.3 Textanalyse

2. SZENEKULTUR UND STIL

2.1 SZENEKULTUR

2.2 STIL

3. WAS IST EINE LOLITA?

3.1 GOSURORI: GOTHIC & LOLITA, GOTHIC LOLITA ODER LOLITA?

3.2 ANATOMIE DER LOLITA – VESTIMENTÄRES SYSTEM

3.3 STOFFMOTIVE

3.4 STYLING

3.5 ACCESSOIRES

3.6 STILDIFFERENZIERUNG

3.6.1 Gothic Lolita

3.6.2 Punk Lolita

3.6.3 Classic Lolita

3.6.4 Sweet Lolita

4. DIE GOTHIC & LOLITA BIBLE

4.1 INHALT

4.2 BILDANALYSE

4.2.1 Körperdarstellung

4.2.2 Bühnenbild

4.2.2.1 Kulisse

4.2.2.2 Requisiten

4.3 STEREOTYPISIERUNG VON LOLITA

4.4 STEREOTYPISIERUNG EINZELNER LOLITA-STILE

4.5 TEXTANALYSE

5. SZENEKULTUR ALS ESSENZ DER GOTHIC & LOLITA BIBLE

5.1 LEBENSSTIL UND GESCHMACK

5.1.1 Wohnungseinrichtung

5.1.2 Film

5.1.3 Musik

5.1.4 Literatur

5.1.5 Kunst

5.1.6 Essen und Trinken

5.1.7 Events

5.1.8 Ausflugsziele

5.1.9 Schlussfolgerungen

5.2 SOZIALE STRUKTUR ALS GRUNDLAGE DER LOLITA-SZENE

5.3 ROLLEN

5.3.1 Die Lolita als Schülerin

5.3.2 Die Lolita als Konsumentin

5.4 BEZIEHUNGEN

5.4.1 Lolita und Freundschaft

5.4.2 Lolita und Partnerschaft

5.5 IDEALE

5.5.1 Schönheitsideal

5.5.2 Leben wie eine Prinzessin

6. ZUSAMMENFASSUNG

QUELLENVERZEICHNIS

ANHANG

TABELLEN- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS

TABELLEN

ABBILDUNGEN

ORIGINALSPRACHLICHE BEGRIFFE UND DOKUMENTE

1. Einleitung

Wer schon einmal einen Tōkyō-Reiseführer zur Hand genommen hat, kennt das als 'schrilles' Modeviertel beworbene Harajuku. Mit einer nahezu professionellen Fotoausrüstung, ohne die heutzutage kaum ein Reisender1 auszukommen scheint, begibt sich der Tourist auf die Jagd nach ebenso bunten Bildern, wie er ihnen bereits zuvor in seinen Recherchen begegnet ist. Am Ziel stellt er fest, dass die Takeshita Dōri von Ausländern in Turnschuhen und kurzen Hosen bevölkert wird; und die Brücke, an der sich vermeintlich jeden Sonntag die 'verrückt' gekleideten Jugendlichen treffen, scheint – sehen wir von den Touristen selbst ab – ebenfalls leer. Der Tourist ist auf der Suche nach Motiven, die er aber nicht kennt und nicht zu deuten weiß. Deshalb begnügt er sich mit dem Hello Kitty-Handyanhänger im Lolita-Look. Er ahnt nicht, dass sich die von ihm gesuchte Szene nur wenige Fußminuten weiter trifft, im Schutz des großen Kaufhauses La Foret oder in einem der vielen Läden in den schmalen Seitengassen. Auf der Omote Sandō posieren Lolitas und andere 'aufgebrezelte' Jugendliche vor großen Kameralinsen, doch diese Fotos landen nicht in irgendeinem der Flickr-Accounts fündig gewordener Touristen. Die Mädchen posieren für Modemagazine, um die sich weltweit Trendscouts reißen. Harajuku ist zum Inbegriff der Street Fashion geworden. Japan hat dieses Phänomen erkannt und reagiert: Das Auslandsministerium benannte am 25. Februar 2009 drei junge Damen aus dem Modeumfeld zu „Kawaii Ambassadors“ [niedliche Botschafterinnen], um für Japans stetig wachsende Popkultur weltweit zu werben. Auserkoren wurde u. a. Aoki Misako, ein bekanntes Model der (im Folgendem: G&LB), der führenden Zeitschrift für Liebhaberinnen der Gothic- und Lolita-Mode, die inzwischen Jahresumsätze von 20 Mrd. Yen (ca. 180 Mio. Euro) erzielt. Im Gegenzug zu den Botschafterinnen, die die Street Fashion im Ausland vertreten sollen, präsentieren sich internationale Popstars wie Katy Perry und Lady Gaga bei ihren Japanbesuchen von Kopf bis Fuß im Lolita-Stil. Die Mode ist damit nicht nur eine Randerscheinung, die als eine weitere Kuriosität aus Japan gelten könnte – nein, sie erreicht ein weltweites Publikum und internationale Beachtung.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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