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Die Reihe Die achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar. Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit. Daneben werden auch jeweils Möglichkeiten gezeigt, was eine solche alte Religion für die heutige Zeit bedeuten kann - schließlich ist eine Religion zu einem großen Teil stets der Versuch, die Welt und die Möglichkeiten der Menschen in ihr zu beschreiben. Das Buch Neben den bekannten Göttinnen wie Frigg, Freya, Gerdr, Idun, Hel oder Jörd gibt es auch noch 50 unbekanntere Göttinnen. 24 von ihnen sind Aspekte der Freya, je 2 sind Aspekte der Frigg, der Skadi und der Sif sowie eine ein Aspekt der Gerdr. Die übrigen 19 Göttinnen sind weitgehend eigenständig. Die bekannteren von ihnen sind Heid, Gullveig, Lofn, Thorgerdr, Thrudr und Fulla. Einige von ihnen wie Thorgerdr und Fulla müssen einst in Kult und Magie recht wichtig gewesen sein. Der in den Liedern und Sagas beschriebene Charakter dieser Göttinnen fügt den bekannteren Asinnen noch eine Vielzahl von neuen Facetten hinzu.
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Seitenzahl: 369
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Bücher von Harry Eilenstein:
Astrologie (496 S.)
Photo-Astrologie (428 S.)
Horoskop und Seele (120 S.)
Tarot (104 S.)
Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)
Physik und Magie (184 S.)
Der Lebenskraftkörper (230 S.)
Die Chakren (100 S.)
Meditation (140 S.)
Reinkarnation (156 S.)
Drachenfeuer (124 S.)
Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)
Schwitzhütten (524 S.)
Totempfähle (440 S.)
Muttergöttin und Schamanen (168 S.)
Göbekli Tepe (472 S.)
Hathor und Re 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)
Hathor und Re 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)
Isis (508 S.)
Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)
Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)
Der Kessel von Gundestrup (220 S.)
Der Chiemsee-Kessel (76 S.)
Cernunnos (690 S.)
Christus (60 S.)
Odin (300 S.)
Die Götter der Germanen (Band 1 – 80)
Dakini (80 S.)
Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)
Eltern der Erde (450 S.)
Blüten des Lebensbaumes 1: Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)
Blüten des Lebensbaumes 2: Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)
Blüten des Lebensbaumes 3: Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)
Über die Freude (100 S.)
Das Geheimnis des inneren Friedens (252 S.)
Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)
Das Beziehungsmandala (52 S.)
Die Symbolik der Krankheiten (76 S.)
König Athelstan (104 S.)
Die Themen der einzelnen Bände der Reihe „Die Götter der Germanen“
Die Entwicklung der germanischen ReligionLexikon der germanischen ReligionDer ursprüngliche Göttervater TyrTyr in der Unterwelt: der Schmied WielandTyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 1Tyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 2Tyr in der Unterwelt: der ZwergenkönigDer Himmelswächter HeimdallDer Sommergott BaldurDer Meeresgott: Ägir, Hler und NjördDer Eibengott UllrDie Zwillingsgötter AlcisDer neue Göttervater Odin Teil 1Der neue Göttervater Odin Teil 2Der Fruchtbarkeitsgott FreyrDer Chaos-Gott LokiDer Donnergott ThorDer Priestergott HönirDie GöttersöhneDie unbekannteren GötterDie Göttermutter FriggDie Liebesgöttin: Freya und MenglödDie ErdgöttinnenDie Korngöttin SifDie Apfel-Göttin IdunDie Hügelgrab-Jenseitsgöttin HelDie Meeres-Jenseitsgöttin RanDie unbekannteren JenseitsgöttinnenDie unbekannteren GöttinnenDie NornenDie WalkürenDie ZwergeDer Urriese YmirDie RiesenDie RiesinnenMythologische WesenMythologische Priester und PriesterinnenSigurd/SiegfriedHelden und GöttersöhneDie Symbolik der Vögel und InsektenDie Symbolik der Schlangen, Drachen und UngeheuerDie Symbolik der HerdentiereDie Symbolik der RaubtiereDie Symbolik der Wassertiere und sonstigen TiereDie Symbolik der PflanzenDie Symbolik der FarbenDie Symbolik der ZahlenDie Symbolik von Sonne, Mond und SternenDas JenseitsSeelenvogel, Utiseta und EinweihungWiederzeugung und WiedergeburtElemente der KosmologieDer WeltenbaumDie Symbolik der Himmelsrichtungen und der JahreszeitenMythologische MotiveDer TempelDie Einrichtung des TempelsPriesterin – Seherin – Zauberin – HexePriester – Seher – ZaubererRituelle Kleidung und SchmuckSkalden und Skaldinnen62 Kriegerinnen und Ekstase-KriegerDie Symbolik der KörperteileMagie und RitualGestaltwandlungenMagische WaffenMagische Werkzeuge und GegenständeZaubersprücheGöttermetZaubertränkeTräume, Omen und OrakelRunenSozial-religiöse RitualeWeisheiten und SprichworteKenningarRätselDie vollständige Edda des Snorri SturlusonFrühe SkaldenliederMythologische SagasHymnen an die germanischen GötterErscheinungsformen der Freya
1. Die Göttin
Eir
Der Name „Eir“
Gylfis Vision
Fiölswin-Lied
Kenningar
Thulur
Runeninschriften
Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
Zusammenfassung
Anrufung der Eir
Traumreise zu Eir
2. Die Göttin
Hleidr
Der Name „Hleidr“
Huldar-Saga
Zusammenfassung
Anrufung der Hleidr
Traumreise zu Hleidr
3. Die Göttin
Heid
Der Name „Heid“
Die Vision der Seherin
Fridthjof der Kühne
Landnahme-Buch
Die Saga über Pfeile-Odd
Der Priesterinnen-Name „Heid“
Zusammenfassung
Heid bei früheren Völkern
Das Aussehen der Heid
Anrufung der Heid
Traumreise zu Heid
4. Die Göttin
Gullveig
Der Name „Gullveig“
Die Vision der Seherin
Zusammenfassung
Gullveig bei früheren Völkern
Das Aussehen der Gullveig
Anrufung der Gullveig
Traumreise zu Gullveig
5. Die Göttin
Lofn
Der Name „Lofn“
Gylfis Vision
Thulur
Huldar-Saga
Skaldskaparmal
Katrinardrapa
Fragment des Skalden Bjarni Ason
Zusammenfassung
Anrufung der Lofn
Traumreise zu Lofn
6. Die Göttin
Hnoss
Der Name „Hnoss“
Thulur
Thulur
Skaldskaparmal
Gylfis Vision
Skaldskaparmal
Heimskringla
Skaldskaparmal
Zusammenfassung
7. Die Göttin
Görsemi
Der Name „Görsemi“
Thulur
Zusammenfassung
Anrufung der Hnoss und der Görsemi
Traumreise zu Hnoss und zu Görsemi
8. Die Göttin
Iwidie
Der Name „Iwidie“
Odins Rabenzauber
Zusammenfassung
Anrufung der Iwidie
Traumreise zu Iwidie
9. Die Göttin
Jorunn
Der Name „Jorunn“
Odins Rabenzauber
Zusammenfassung
Jorunn bei früheren Völkern
Anrufung der Jorunn
Traumreise zu Jorunn
10. Die Göttin
Syr
Der Name „Syr“
Thulur
Gylfis Vision
Sigurdardrapa
Lied-Fragment des Arnorr Jarl-Skalde Thordar-Sohn
Zusammenfassung
Syr bei früheren Völkern
Anrufung der Syr
Traumreise zu Syr
11. Die Göttin
Hörn
Der Name „Hörn“
Der Beiname „Hörn“ der Göttin Freya
Zusammenfassung
Anrufung der Hörn
Traumreise zu Hörn
12. Die Göttin
Skjalf
Der Name „Skialf“
Thulur
Heimskringla
Zusammenfassung
Anrufung der Skjalf
Traumreise zu Skjalf
13. Die Göttin
Thröng
Der Name „Thröng“
Thorsdrapa
Zusammenfassung
14. Die Göttin
Thrungva
Der Name „Thrungva“
Thulur
Zusammenfassung
Anrufung der Thröng/Thrungva
Traumreise zu Thröng/Thrungva
15. Die Göttin
Thungr
Der Name „Thungr“
Placitusdrapa
Zusammenfassung
Traumreise zu Thungr
16. Die Göttin
Ilmr
Der Name „Ilmr“
Skaldskaparmal
Dritte grammatische Abhandlung
Landnahmebuch
Zusammenfassung
17. Die Göttin
Biört
Der Name „Biört“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
Anrufung der Biört
Traumreise zu Biört
18. Die Göttin
Blid
Der Name „Blid“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
19. Die Göttin
Blidur
Der Name „Blidur“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
Anrufung der Blid(ur)
Traumreise zu Blid(ur)
20. Die Göttin
Frid
Der Name „Frid“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
21. Die Göttin
Frid(u)r
Der Name „Fridur“
Kenningar
Zusammenfassung
Anrufung der Frid(ur)
Traumreise zu Frid(ur)
22. Die Göttin
Hlif
Der Name „Hlif“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
23. Die Göttin
Hlifthursa
Der Name „Hlifthursa“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
Anrufung der Hlif(thursa)
Traumreise zu Hlif(thursa)
24. Die Göttin
Dietwarta
Der Name „Dietwarta“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
Traumreise zu Dietwarta
Erscheinungsformen der Frigg
25. Die Göttin
Fulla
Der Name „Fulla“
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Skaldskaparmal
Gylfis Vision
Skaldskaparmal
Kenningar
Skaldskaparmal
Thulur
Fulla die Asin
Zweiter Merseburger Zauberspruch
Brakteaten
Zusammenfassung
Das Aussehen der Fulla
Anrufung der Fulla
Traumreise zu Fulla
26. Die Göttin
Hlin
Der Name „Hlin“
Gylfis Vision
Die Vision der Seherin
Kenningar
Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
Zusammenfassung
Anrufung der Hlin
Traumreise zu Hlin
Erscheinungsformen der Skadi
27. Die Göttin
Ljod
Der Name „Ljod“
Völsungen-Saga
Zusammenfassung
Anrufung der Ljod
Traumreise zu Ljod
28. Die Göttin
Marnar
Der Name „Marnar“
Haustlöng
Thorsdrapa
Zusammenfassung
Anrufung der Marnar
Traumreise zu Marnar
Erscheinungsformen der Sif
29. Die Göttin
Sjöfn
Der Name „Sjöfn“
Gylfis Vision
Thulur
Palcitusdrapa
Zusammenfassung
Anrufung der Sjöfn
Traumreise zu Sjöfn
30. Die Göttin
Bil
Gylfis Vision
Die Bedeutung der Namen „Bil“ und „Hjuki“
Kinderreim
Gylfis Vision
Thulur
Kenningar
Bilwis
Der „Mann im Mond“
„Bil“ in Ortsnamen
Zusammenfassung
Anrufung der Bil
Traumreise zu Bil
Erscheinungsformen der Gerdr
31. Die Göttin
Thorgerdr
Der Name „Thorgerdr Hölgabrudr“
Skaldskaparmal
Skaldskaparmal
Joms-Wikinger-Saga
Njals-Saga
Thorleifs Thattr Jarlsskalds
Färinger-Saga
Hardar-Saga
Saga über Ketil Forelle
Zweiter Merseburger Zauberspruch
Die beiden Aspekte der Jenseitsgöttin
Die drei Matronen
Die jüngere Version der Huldar-Saga
Die ältere Version der Huldar-Saga
Zusammenfassung
Das Aussehen der Thorgerdr
Anrufung der Thorgerdr
Traumreise zu Thorgerdr
Eigenständige Göttinnen
32. Die Göttin
Irpa
Der Name „Irpa“
Zusammenfassung
Traumreise zu Irpa
33. Die Göttin
Thrudr
Der Name „Thrudr“
Thor-Lied
Skaldskaparmal
Thorsdrapa
Ragnarsdrapa
Ragnarsdrapa
Grimnir-Lied
Alwis-Lied
Gylfis Vision
Grimnir-Lied
Die Saga über Thorstein Viking-Sohn
Kenningar
Germanische Frauennamen
Der Alp
Zusanmmenfassung
Anrufung der Thrudr
Traumreise zu Thrudr
34. Die Göttin
Snotra
Der Name „Snotra“
Gylfis Vision
Thulur
Gauta Thattr
Huldar-Saga
Zusammenfassung
Anrufung der Snotra
Traumreise zu Snotra
35. Die Göttin
Ingibjörg
Der Name „Ingibjörg“
Die Geschichte über Helgi Thorisson
Die Saga über Thorstein Viking-Sohn
Die Saga über Sturlaug den Mühen-Beladenen
Gesta danorum
Die Saga über Fridthjof den Kühnen
Zusammenfassung
Das Aussehen der Ingibjörg
Anrufung der Ingibjörg
Traumreise zu Ingibjörg
36. Die Göttin
Skellinefja
Der Name „Skellinefja“
Die Saga über Thorstein Viking-Sohn
Zusammenfassung
37. Die Göttin
Sinthgunt
Der Name „Sinthgunt“
Zweiter Merseburger Zauberspruch
Zusammenfassung
Anrufung der Sinthgunt
Traumreise zu Sinthgunt
38. Die Göttin
Syn
Der Name „Syn“
Gylfis Vision
Thulur
Thorsdrapa
Steinar
Landnahmebuch
Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
Zusammenfassung
Anrufung der Syn
Traumreise zu Syn
39. Die Göttin
Njörun
Der Name „Njörun“
Skaldskaparmal
Thulur
Njörun als Asin
Kenningar
Zusammenfassung
Anrufung der Njörun
Traumreise zu Njörun
40. Die Göttin
Nehalennia
Der Name „Nehalennia“
Statuen der Nehalennia
Zusammenfassung
Anrufung der Nehalennia
Traumreise zu Nehalennia
41. Die Göttin
Zisa
Der Name „Zisa“
Jakob und Wilhelm Grimm: „Deutsche Mythologie“
Zusammenfassung
42. Die Göttin
Fjötra
Der Name „Fiötra“
Gauta Thattr
Zusammenfassung
43. Die Göttin
Tamfana
Der Name „Tamfana“
Annales
Die Inschrift von Neapel
Zusammenfassung
Traumreise zu Tamfana
44. Die Göttin
Var
Der Name „Var“
Thulur
Gylfis Vision
Thrym-Lied
Runeninschrift von Bergen
Haustlöng
Kenningar
Zusammenfassung
Anrufung der Var
Traumreise zu Var
45. Die Göttin
Vör
Der Name „Vör“
Thulur
Gylfis Vision
Kenningar
Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
Zusammenfassung
Anrufung der Vör
Traumreise zu Vör
46. Die Göttin
Modgudr
Der Name „Modgudr“
Gylfis Vision
Zusammenfassung
Anrufung der Modgudr
Traumreise zu Modgudr
47. Die Göttin
Vigglöd
Der Name „Vigglöd“
Thulur
Zusammenfassung
48. Die Göttin
Hrist
49. Die Göttinnen
Ostara
und
Hrede
de temporum ratione
Zusammenfassung
Themenverzeichnis
24 der 50 unbekannteren Göttinnen, also ungefähr die Hälfte, sind Beinamen oder Erscheinungsformen der Freya, also teilweise oder vollständige Verselbständigungen von bestimmten Beinamen, Aspekten oder Funktionen der Freya.
Die erste Hälfte der Kapitel dieses Buches ist daher auch eine Ergänzung des Bandes 22 über die Göttin Freya.
Die Bedeutung des Namens „Eir“ stimmt völlig mit ihrer Charakterisierung in „Gylfis Vision“ überein, da er „Hilfe, Gnade“ bedeutet.
Die klarste, aber leider auch sehr kurze Aussage über Eir findet sich in „Gylfis Vision“ in der Edda in einer Aufzählung der Asinnen:
„Die dritte ist Eir, die Beste der Heilerinnen.“
Im Fiölswin-Lied, das die Reise des Svipdag zu Menglöd beschreibt, erscheint Eir als eine der Dienerinnen der Menglöd.
Menglöd ist identisch mit Freya, wie ihr Name zeigt, der „die, die ihren Halsreif liebt“ bedeutet – mit diesem Halsreif wird Freyas Brisingamen gemeint sein, der wie Odins Ring Draupnir und die Torques der Kelten ein Symbol der erfolgreichen Jenseitsreise ist.
So wie „Menglöd“ von „Brisingamen“ abgeleitet worden sein wird, so wird auch Freyas Riesinnen-Name „Menja“ von diesen beiden Namen abstammen. „Men“ bedeutet „Schmuckstück“. Das kaum bekannte Wort „brisinga“ bedeutet in etwa „Feuer, Bernstein, Sonne, leuchten“ – man kann „Brisingamen“ in guter Näherung mit „Sonnenring“ übersetzten.
Vermutlich wird das Heilen wie in den Mythologien der meisten anderen Völker als eine Erweiterung der Wiedergeburt aufgefaßt worden sein: Derjenige, der den Tod „heilen“ kann, kann auch jede Krankheit heilen. Daher sind es fast immer die Toten- und Jenseitsgöttinnen sowie die Schamanengötter, von denen sich die Heiler- und Heilerinnengottheiten abgeleitet haben.
Eir die Heilerin
Eir tritt in der folgenden Szene des Fiölswin-Liedes auf:
Windkald (Tyr-Svipdag):
„Sage mir, Fiölswin, was ich Dich fragen will
Und zu wissen wünsche:
Wie heißen die Mädchen, die vor Menglöds Knien
Einig beisammen sitzen?“
Fiölswin (Odin):
„Hlif heißt eine, die andere Hlifthursa,
Die dritte Dietwarta,
Biört und Blid, Blidur und Frid,
Eir und Örboda.“
Diese neun Mädchen erinnern an die neun Töchter der Meeres- und Jenseitsgöttin Ran und auch an die neun Tage, nach denen von Draupnir acht identische Ringe abtropfen, sodaß es dann neun Ringe sind, sowie andere Stellen, an denen die „9“ als die Zahl des Jenseits erscheint. Die neun Mädchen der Menglöd sind daher ein recht sicherer Hinweis darauf, daß die Szene im Jenseits spielt.
Die Bedeutungen der Namen der neun Mädchen sind sich alle sehr ähnlich: „Eir“ ist das germanische Wort für „Hilfe, Gnade“. Dazu paßt gut, daß „Hlif“ „Schützende“ bedeutet und „Hlifthursa“ „beschützende Riesin“. Auch die übrigen Namen der neun Mädchen fügen sich gut in diese Annahme: „Blid“ und „Blidur“ bedeuten „Sanfte“; „Frid“ und „Fridur“ bedeutet wahrscheinlich „Freundliche“ und „Dietwarta“ vermutlich „Volksschützerin“.
„Biört“ ist die „Glänzende“. Aus ihrem Namen wurde später „Bertha“, die eine hilfreiche Wintergöttin ist, die in den Märchen auch als „Frau Holle“ erscheint.
„Örboda“ ist ein Beiname der Göttin Ran. An den Textstellen, an denen Ran „Örboda“ genannt wird, heißt Rans Mann Tyr-Ägir „Gymir“. Der Name „Örboda“ in dieser Aufzählung bestätigt die Vermutung, daß diese neun Mädchen mit Rans neun Töchtern identisch sind. „Örboda“ oder „Aurboda“ bedeutet „Licht-Botin“. Sie ist u.a. die Mutter der Riesin Gerdr.
Da man davon ausgehen kann, daß die Mädchen der Göttin Freya-Menglöd Namen tragen, die Qualitäten ausdrücken, die Menglöd an ihren Schülerinnen schätzt, kann man aus diesen Namen schließen, daß auch Freya-Menglöd selber eine Heilerin ist und daß auch sie selber die Eigenschaften haben wird, nach denen ihre Mädchen benannt worden sind.
Eir im Hügelgrab
Menglöd wohnt auf bzw. in einem Berg, der den Namen „Hyfiaberg“ trägt, was „Heilberg“ bedeutet. Die Heilung scheint daher in Bezug auf Menglöd eine zentrale Bedeutung gehabt zu haben.
Svipdag ist die Sonne (Tyr), wie sein Name („Tagesanbruch“) und auch der Name seines Vaters Solbiart („Sonnenglänzender“) zeigt. Menglöd-Freyas Berg ist daher ein Hügelgrab, d.h. das Tor in die Unterwelt, aus der die Sonne jeden Morgen neugeboren zurückkehrt.
Der „Heilberg“ ist somit das reale Hügelgrab der Ahnen und das mythologische Hügelgrab des ehemaligen Sonnengott-Göttervaters Tyr, zu denen man ging, um Hilfe, Rat und Heilung zu erhalten. Diese Bitten scheint man vor allem an Freya-Menglöd und ihre neun Dienerinnen gerichtet zu haben.
Die beiden Strophen im Fiölswin-Lied, die sich auf diesen Berg beziehen, lauten:
Windkald (Tyr-Svipdag):
„Sage mir, Fiölswin, was ich Dich fragen will
Und zu wissen wünsche:
Wie heißt der Berg, wo ich die Braut (Menglöd),
Die wunderschöne, schaue?“
Fiölswin (Odin):
„Hyfiaberg heißt er, Heilung und Trost
Ist er seit langem den Lahmen und Siechen.
Gesund ward jeder, wie alt auch das Übel war,
Der den Steilen erstieg.“
Die Bezeichnung des Hyfiaberges als „steil“ ist vermutlich vor allem eine poetische Umschreibung.
Auch die Riesin Gunnlöd (=Freya?), zu der Odin in der Gestalt einer Schlange reist, wohnt in einem Berg/Hügelgrab.
Das Ritual der Eir
Svipdag und Odin unterhalten sich auch über die Rituale, mit deren Hilfe man die Hilfe der Menglöd und ihrer Mädchen, d.h. auch die Unterstützung der Eir erhalten kann:
Windkald (Tyr-Svipdag):
„Sage mir, Fiölswin, was ich Dich fragen will
Und zu wissen wünsche:
Beschützen sie alle, die ihnen opfern,
Wenn sie dessen bedürfen?“
Fiölswin (Odin):
„Jeglichen Sommer, so ihnen geschlachtet
Wird an geweihtem Orte,
Welche Krankheit auch die Menschenkinder überkommt,
Jeden nehmen sie aus ihren Nöten.“
Diese Schlachtopfer werden an verschiedenen Orten in der germanischen Überlieferung beschrieben. Eines der bekannteren Beispiel steht am Beginn der Mythe über den Raub der Asin Idun durch den Riesen Thiazi bzw. durch Loki: Diese Erzählung beginnt damit, daß der Schamanengott Odin, der Priestergott Hönir und Loki zusammen ein Opfermahl auf einem Steinaltar unter einer uralten Eiche (Weltenbaum) zubereiten, d.h. einen Stier für Thiazi (Tyr) kochen.
Eir am Weltenbaum
Es wird zwar nicht gesagt, daß der Berg der Menglöd am Weltenbaum steht, aber da dieser Baum eine wichtige Rolle in dem Gespräch zwischen Svipdag und Odin spielt, wird er wohl nicht weit von dem Hügelgrab entfernt stehen. Er scheint der „Schlüssel“ zu Menglöds Berg zu sein, d.h. der Eingang in die Unterwelt.
Windkald (Tyr-Svipdag):
„Sage mir, Fiölswin, was ich Dich fragen will
Und zu wissen wünsche:
Wie heißt der Baum, der die Zweige breitet
Über alle Lande?“
Fiölswinn (Odin):
„Mimameid heißt er, Menschen wissen selten
Aus welcher Wurzel er wächst.
Niemand erfährt je, wie er zu fällen ist,
Da weder Schwert noch Feuer ihm schaden.“
„Mimameid“ bedeutet „Mimirs Baum“. Da der Tyr-Riese Mimir („Erinnerung“) an der Quelle Hvergelmir („brodelnder Kessel“) unter dem Weltenbaum Yggdrasil lebt, ist Mimameid mit Yggdrasil identisch. Dies ergibt sich auch schon dadurch, daß Mimameids Zweige über alle Länder ragen – was nur auf den Weltenbaum zutrifft.
Windkald (Tyr-Svipdag):
„Sage mir, Fiölswin, was ich Dich fragen will
Und zu wissen wünsche:
Welchen Nutzen bringt der weltbekannte Baum,
Dem weder Feuer noch Schwert je schaden?“
Fiölswinn (Odin):
„Mit seinen Früchten soll man feuern,
Wenn Weiber nicht wollen gebären.
Aus ihnen geht dann das, was vorher innen blieb:
So wird er der Leute Lebensbaum.“
Da auch der Weltenbaum selber eine Quelle der Heilung ist, wird der Berg der Menglöd an seinem Fuße stehen. Diese „mythologische Geographie“ entsteht in erster Linie allerdings einfach durch die Assoziation zwischen dem Weltenbaum als dem Weg zwischen Diesseits (Midgard) und Jenseits (Asgard/Hel) einerseits und dem Hügelgrab als dem Tor zwischen den beiden Welten andererseits. Dasselbe gilt auch für die Quelle Hvergelmir zwischen den Wurzeln der Weltesche, die ebenfalls wie alle „tiefen Wasser“ ein Symbol für das Jenseitstor ist.
Es ist beachtenswert, daß die „Krankheit“, die das Holz des Weltenbaumes heilt, gerade Problemen mit der Geburt sind, da der „Heilberg“ der Göttin gehört, die die Toten im Jenseits und die morgendliche Sonne wiedergebiert.
In der Dichtkunst der Skalden wird der Name „Eir“ mehrfach benutzt, um eine Frau zu kennzeichnen. Solche Kenningar wie „Eir aura“ („Eir der Reichtümer“) finden sich nur in den Sagas und Skalden-Lieder als Umschreibung für „Frau“, aber nicht in der Edda.
Über die Walküre Eir ist lediglich bekannt, das es sie gegeben hat, da sie in einer der Namens-Listen („Thulur“) in dem Skaldskaparmal-Kapitel der Edda aufgezählt wird.
Da Menglöd mit Freya identisch ist und die Walküren aus einer „Vervielfältigung“ der Freya heraus entstanden sind (beide haben „Vogelhemden“ und sind Odins Todesboten) ist „Walküre“ gleichbedeutend mit „Menglöds Mädchen“.
Namen der Walküren:
Dies sind nun
Odins Mädchen:
Hildr und Göndul,
Hlökk, Mist, Skögul;
da sind Hrund und Eir,
Hrist, Skuld aufzuzählen.
In Bergen in Norwegen wurden bei einer Ausgrabung 500 Runeninschriften aus der Zeit um 1300 n.Chr. gefunden, die z.T. einfach Besitzangaben waren („dies gehört Arni“), Schuldscheine oder ähnliche Kurznotizen, aber teilweise auch ganze Briefe waren. Auf einem „Brief“ eines Händlers an seinen Partner hat der Schreiber unter den Brief noch einen persönlichen Kommentar geschrieben, in dem er „Eir“ als Umschreibung für „Frau“ benutzt hat:
Die weise Var des Drahtes macht, daß ich unruhig sitze.
Die Eir des Makrelen-Grundes raubt mir oft viel Schlaf.
„Var“ ist die Göttin des Rechts und der Verträge und bedeutet hier wohl nur „Frau“. Der „Draht“ ist wohl die Filigran-Arbeit auf manchen germanischen Schmuckstücken und bedeutet somit „Schmuck“. Eine „weise Frau des Schmucks“ ist eine „weise und schmucktragende Frau“, d.h. eine „edle Frau“.
„Eir“ ist hier ebenfalls nur eine Umschreibung für „Frau“. Der „Makrelen-Grund“ ist der Meeresboden, was eine verkürzte Kenning für „Feuer des Meeres“ o.ä. und somit eine Umschreibung für „Gold, Schmuck“ sein wird.
Vermutlich beziehen sich beide Zeilen auf die Frau des Händlers, die fern von ihm in seiner Heimat ist.
Es ist beachtlich, daß die Germanen selbst in solchen Randbemerkungen (die hier durchaus gefühlsmäßige Natur sind) solche Kenningar benutzten.
Diese Zeilen zeigen vor allem, daß „Eir“ ein geläufiger Göttinnen-Name für die Germanen gewesen sein muß.
Das wilde weib aber darf weise frau oder halbgöttin sein. auch nach schottischer überlieferung zeigt die meerfrau heilkräuter an.
In der edda erscheinen mehrere solcher frauen. Eir gehört unmittelbar in der göttinnen reihe: ›hon er læknir beztr‹. ich bringe ihren namen in verband mit dem gothischen áirus nuncius, angelsächisch ârjan, altnordisch eira parcere, und dem althochdeutschen Irinc (gothisch Eiriggs?), Eir wird die schonende, helfende göttin und botin sein. in einer andern stelle stellt sie aber bedeutsam unter den neun frauen der weisen Menglöd.
Eir ist die beste Heilerin und ihr Name bedeutet „Hilfe“. Sie ist wie ettliche andere Göttinnen, die für ein Spezialgebiet zuständig sind, ein Aspekt bzw. in mythologischer Ausdrucksweise eine „Tochter“ oder „Dienerin“ der Freya.
Eir wohnt auf dem „Hilfeberg“ und heilt alle, die die Sommer-Opferrituale richtig durchgeführt haben. Sie könnte auch eine Geburtshelferin gewesen sein.
Dieser „Hilfeberg“ ist das Hügelgrab der Freya, d.h. der Eingang in die Unterwelt – dieses Hügelgrab ist gleichbedeutend mit der Halle der Hel. Das Hügelgrab steht neben dem Weltenbaum.
Bei den Goten hieß die Göttin Eir „Airus“, bei den Angelsachsen „Arjan“ und im Althochdeutschen „Irinc“ – wobei bei diesen drei Worten nicht ganz sicher ist, ob es sich nur um Substantive für „Hilfe“ oder um eine helfende Göttin handelt.
In späterer Zeit wurde Eir auch zu den Walküren gerechnet, die wie „Menglöds Mädchen“ aus den der Vervielfältigung der Freya entstanden sind, die in den Wiedergeburtsvostellungen begündet liegt (siehe den Band 31 über die Walküren).
Die folgende Verse sind keine traditionelle Anrufung, sondern eine Neudichtung.
Eir von Eikthyrnirs1 edlem Baum,
entfacht ist das Opfer-Feuer für die Asin!
Menglöds Mädchen, mächtige Magie-Kennerin,
mahle uns mit Grotti2 Heilung und Stärke!
Wunden-schließende Walküre, Wohltat-Bringerin,
wende Not und Leid von uns fort!
Heilerin vom Hilfsberg, Hlifs Freundin3,
helfe uns, gesund zu bleiben allezeit!
„Eir, ich möchte Dich gerne besser kennenlernen.“
„Was willst Du wissen?“
„Kannst Du mir etwas über Deinen Charakter sagen oder bei welchen Gelegenheiten die Germanen Dich um Hilfe gebeten haben?“
„Schau her.“
Ich sehe einen Kirschbaum blühen. Halb sehe und halb fühle ich die Göttin.
„Eir, kannst Du mir deutlicher machen, was Du mir zeigen willst?“
„Komm her.“
Dieser Kirschbaum ist extrem naturalistisch – der ist sehr deutlich zu sehen … Ich sehe den Erdboden – es ist lehmiger Boden, aber er ist ziemlich trocken; es liegen kleine Steine da – Kalkstein-Brocken, glaube ich …
„Was willst Du mir zeigen?“
„Wie fühlt sich das an?“
„Wie Heimat.“
„Das ist das, was ich bin.“
„Heimat?“
„Zuhause, Geborgenheit, Sicherheit – ein Stück Land, auf das man sich in Frieden hinsetzen kann …“
„Gibt es noch etwas, was Du mir zeigen magst?“
„Ist das nicht genug?“
„Doch, auf jeden Fall – das ist ganz viel wert. Ich habe einfach gemeint, ob es noch andere wichtige Aspekte gibt.“
„Das ist das, was ich bin.“
„Danke, Eir!“
Dieser Name ist vermutlich eine Bildung zu dem Adjektiv „hle“ für „geschützt“. „Hleidr“ wäre dann die „Beschützerin“.
Es ist jedoch auch eine Ableitung von dem Adjektiv „hledr“ für „berühmt“ denkbar.
„Hleidr“ ist somit entweder die „Beschützerin“ oder die „Berühmte“ – oder, falls hier eine absichtliche und bewußte Doppeldeutigkeit vorliegen sollte, „die allen bekannte Beschützerin“.
In der Huldar-Saga ist Hleidr die Tochter des Tyr-Riesen Svadi. Sie selber wurde in dieser Saga zu einer Völva, d.h. zu einer Seherin. Man kann sie daher als „zauberkundige Riesin“ ansehen. Als Tyr-Tochter wird sie recht sicher auf die Jenseitsgöttin zurückgehen – dieselbe Umdeutung findet sich auch bei Freya, Gerdr, Thrudr u.a. Göttinnen.
Als Tyr-Tochter wird sie letztlich auf Freya zurückgehen. Sie wird sich über folgende Stufen in Hleidr verwandelt haben:
Freya als Wiederzeugungs-Geliebte und Wiedergeburts-Mutter des ehemaligen Göttervaters Tyr
Freya als Frau des ehemaligen Göttervaters Tyr
Hleidr als Beiname der Freya
Hleidr als Tochter des Tyr
Hleidr als Riesin (Jenseitsgöttin)
Freya als Frau des neuen Göttervaters Odin (ab 500 n.Chr.)
Hleidr als eigenständige Göttin/Riesin
Hleidr als Seherin in der Sage
Hleidr tritt kurz mehreren Szenen in verschiedenen Kapiteln der Huldar-Saga auf.
1. Kapitel
König Hjörvard der Wikinger war ein Urenkel von König Odin. Als seine Frau niederkam, rief er seine eigene Pflegemutter, die Völva Hleidr zu Hilfe, ein Weib aus dem Geschlechte der Äsir. Mit ihrem Beistand kam der Knabe Hildibrandr zur Welt, den sie dann mit Zustimmung seiner Eltern mit sich in ihre Höhle nimmt, um ihn dort aufzuziehen und nach erreichtem 10. Jahr diesen zurückzugeben.
3. Kapitel
Hleidr selbst aber war eine Tochter des Riesen Svadi, welchen sein Verwandter Asathorr dahin gewiesen hatte, als er wegen Todschlagssachen aus den Byrgis-Tal landesflüchtig geworden war, und der von ihm geraubten Herborg Hadding-Tochter aus Thelamark.
Ihrer zwiespältigen Abkunft wegen konnte Hleidr mit Menschen ebensogut wie mit Unholden verkehren. Von einer Tochter her hatte sie aber einen Enkel Namens Kollr, der schon 12 Jahre alt war, als Hildibrandr zur Welt kam.
8. Kapitel
Als der Königssohn Hildibrandr bei der Hleidr 10 Jahre alt geworden war, hielt deren Vater, der Riese Svadi, ein großes Gastmahl, an dessen Schluß er jenem ein von Zwergen geschmiedetes und von Odinn mit besonderen Kräften begabtes Schwert, dem Kollr aber einen mächtigen Spieß schenkte.
Hleidr bringt nun den Hildibrand seinem Vater zurück und zieht, da ihr Vater inzwischen gestorben und sie nicht gewillt ist, länger unter den Riesen zu wohnen, in eine Waldhütte, nicht weit von König Hjörvards Behausung.
16. Kapitel
Inzwischen war König Visburr herangewachsen, hatte eine Tochter von Audi dem Reichen geheiratet und ihr als Brautgabe drei Höfe und ein goldenes Halsband gegeben.
Er erzeugte mit ihr den Gisli und Ondurr. Dann aber verließ er sie und gewann von einer anderen Frau den Domaldi.
Die erste Frau ging mit ihren Söhnen zu ihrem Vater zurück. Ihre Brautgabe aber erhielt sie nicht heraus und wagte sie auch nicht zu fordern.
Da wandte sich Audi an die junge Völva Hleidr, welche in den schwedischen Tal-Landen wohnte und nach einigen eine Tochter des Riesen Svadi und einer Schwedin war, und sie richtet in seinem Auftrag einen Zauber gegen Domaldi an.
28. Kapitel
Es wird erzählt, daß die Huld Völva eine Tochter namens Dagbjört gehabt habe. Zu der sei einmal Godormr der Tapfere gekommen und habe mit ihr einen Sohn erzeugt, welcher Kollr der Starke hieß. Der wuchs bei der Hleidr auf, habe dann die mit ihr verwandten Riesen aufgesucht und bei ihnen mit Hilfe der Huld große Taten vollbracht und seine Braut den Unholden abgejagt. Von ihnen sollen die Hrafnistumenn abstammen.
Hleidr Völva soll ferner auch den Häuptling Hjörvard aufgezogen haben und weiterhin auch dessen Sohn Hildibrand, welcher weit herumgekommen und mit Hilfe der Huld ein berühmter Mann geworden sei.
Der Name des Hleidr-Sohnes „Dagbiört“ bedeutet „Tageslicht“, vermutlich im Sinne von „aufgehende Sonne“. Dieser Name entspricht dem Namen „Solbiart“ („Sonnen-Licht“) des Vaters des Tyr-Svipdag im Fiölswin-Lied.
Hleidr ist hier noch als Sonnenmutter erkennbar, was sie der Freya und der Gerdr gleichsetzt.
Der Name der Seherin, Riesen-Tochter und Asen-Nachkomme „Hleidr“ bedeutet „Beschützerin“.
Sie ist vermutlich ein verselbständigter Aspekt der Freya, der von der Wiederzeugungs-Geliebten und Wiedergeburts-Mutter des ehemaligen Sonnengott-Göttervaters Tyr zur Tochter des Tyr-Svadi umgedeutet worden ist. Hleidrs Sohn heißt passend zu dieser Deutung „Dagbiört“, d.h. „Tageslicht“ oder „Sonnenlicht“.
Sie war die Hebamme und die Ziehmutter des Königs Hiörvard und seines Sohnes Hildibrand, die ein Urenkel bzw. Ururenkel des Odin waren. Hleidr steht somit an einer ähnlichen Position wie z.B. Lora, die Ziehmutter des Thor.
Diese Funktion ist recht wahrscheinlich eine Rationalisierung des früheren Motivs der Landesgöttin, die sich mit dem jeweiligen König des Landes bei seiner Krönung symbolisch vereint. Diese Vorstellungen lassen sich am deutlichsten bei der Göttin und Tyr-Tochter Skadi erkennen.
Hleidirs Auffassung als Großmutter des Helden Kollr wird auch zu diesem mythologischen Motiv gehören, da die Helden die Königssymbolik teilen.
In der Saga wurde aus der Göttin eine zauberkundige Seherin, die zu den Lebenden und den Toten („Unholde“) Kontakt pflegte.
Hleidrs Mutter soll eine Schwedin gewesen sein. Dies ist vermutlich eine Rationalisierung der Jenseitsgöttin, deren Töchter diese Art von Riesinnen in den Mythen ansonsten sind – was bereits eine Einordnung der ehemals eigenständigen Jenseitsgöttin in ein patriarchal geprägtes Sippensystem ist.
Die folgende Verse sind keine traditionelle Anrufung, sondern eine Neudichtung.
Hleidr, helfende Hebamme, höre mich,
hier stehe ich bittend in Deinem goldenen Tempel:
Sonnenmutter, Seherin der Asen,
sende mir klugen Rat und schnelle Hilfe!
Tochter des Tyr, Taten-weise Dise4,
Tag für Tag brauche ich Dein Licht!
berühmte Beschützerin, Dagbiörts mächtige Mutter,
begleite mich in meinem Leben mit Deiner Magie!
„Hleidr …“
„Komm' her! Geh' mit!“
Hm, eine so forsche Göttin habe ich noch nicht erlebt.
Sie geht in Richtung Wald. Ich gehe links von ihr.
In dem Wald ist ein Pfad; es geht etwas bergan. Da ist eine Lichtung. Da sind viele Nadelbäume, ein paar Eichen – komische Baum-Mischung …
Es ist leicht hügelig. Auf der Lichtung … ja … steht ein Holzhaus. 'Tempel' wäre etwas übertrieben … da stellt man sich so was Großes vor … Das Haus ist relativ schlicht.
„Komm' mit rein!“
Sie öffnet die Tür; das ist eine Tür mit einfachem Riegel. Es ist ein bißchen dämmrig drinnen. Es ist ein einzelner Raum, ein bißchen länger als breit – ungefähr 2,5m mal 4m. An den schmäleren Seiten (an einer von ihnen ist die Tür) sind die Giebel – es ist ein Schrägdach. Unter dem Dach sind Öffnungen oben in den Wänden, durch die Licht einfällt – und auch durch die offenstehende Tür.
An der gegenüberliegenden Seite steht eine Statue … nein, da sitzt eine Statue – eine Göttin.
„Das bin ich.“
Da sind noch andere Dinge links und rechts, die ich aber gerade nicht so genau erkennen kann.
„Kannst Du mir etwas über Deinen Charakter sagen?“
„Spürst Du den nicht?“
„Ich spüre Entschiedenheit und Willen.“
„Ja.“
„Das fühlt sich aber eigentlich nicht kriegerisch an – eher entschieden und schützend. Mehr wie eine Burg auf einem Berg – nicht so sehr wie Schwert und Speer.
„Ich beschütze die, die mich um Hilfe bitten.“
„Bist Du eine Zauberin?“
„Ich bin eine Göttin! Aber in manchen Sagen bin ich zu einer Zauberin geworden.“
„Bei welchen Gelegenheiten ist es gut, Dich um Rat zu bitten?“
„Es ist nicht gut, mich bei einer besonderen Gelegenheit um Rat zu bitten – Du kannst mich um Schutz und Führung in Deinem Leben bitten. Und wenn Du aufrichtig bist und das paßt, dann werde ich Dir das geben.“
„Danke, Hleidr!“
„Bitte.“
„Ich gehe dann jetzt wieder.“
Sie nickt.
Ich verbeuge mich.
Ich kehre zurück.
Heid ist eine Asin oder Riesin, die einst anscheinend von großer Bedeutung gewesen ist, über die es jedoch nur noch eine spärliche Überlieferung gibt.
„Heid“ bedeutet „Licht“ oder „strahlend-Schöne“, was vermutlich eine Umschreibung für die Sonne ist, die auch als eine Göttin aufgefaßt worden ist. Sie könnte auch eine Sonnenmutter gewesen sein.
Der Göttinnenname „Heid“ ist nicht mit dem Wort „Heide“ für „Wildnis mit flachem Bewuchs“ verwandt. Der christliche Begriff „Heide“ für „Nicht-Christen“ bezieht sich auf diese Wildnis und nicht auf die Göttin.
Zu der Göttin Heid als Sonnenmutter und somit auch als Jenseitsgöttin paßt, daß weise Frauen und Seherinnen oft „Heid“ genannt wurden – schließlich erhielten sie ihre Weisheit von der Jenseitsgöttin.
Der Name „Heid“ ist auch als „Heith“, „Lofnheid“ und „Lyngheid“ bekannt. Möglicherweise gehört auch Tyrs schöne Mutter zu ihnen, die im Hymir-Lied wie folgt beschrieben wird: „Eine andre kam allgolden hervor, weißbrauig, und brachte das Bier dem Sohn.“
Über die Göttin „Gullveig“ wird ausdrücklich gesagt, daß sie identisch mit „Heid“ ist. Sie wird von den Asen erstochen (abendlicher Tod der Sonnengöttin), sie wird von ihnen dreimal verbrannt und sie wird dreimal wiedergeboren (Umdeutung der Wiedergeburt der Sonnengöttin).
Über „Heid“ wird nur in diesem alten Lied berichtet. Die folgende Übersetzung ist nicht der „klassische Text“ von Karl Simrock, sondern eine möglichst wörtliche Übertragung aus dem altnordischen Original.
Ich erinnere mich an den Krieg der Völker,
den ersten in der Welt,
als sie Gullveig mit Speeren stießen
und sie in der Halle des Hohen verbrannten:
dreimal verbrannt,
dreimal geboren,
oft, nicht selten,
und doch lebt sie.
Der erste Krieg war der zwischen den Asen und den Wanen. Er begann, als „sie“, also die Asen, die Gullveig („Gold-Frau“) mit Speeren erstachen (siehe auch „Gullveig“ in Kapitel 4 in diesem Buch). Es ist daher anzunehmen, daß „Gullveig“ eine Wanen-Göttin gewesen ist.
Es sind nur vier Wanen bekannt:
Njörd,
Njörds nicht namentliche genannte Schwester-Frau, die jedoch wahrscheinlich mit Nerthus identisch ist,
Freyr, der Sohn von Njörd und Nerthus, und
Freya, die Tochter von Njörd und Nerthus.
Von diesen würde „Gullveig“ („Gold-Frau“) gut als Kenning für „Freya“ passen, da Freyas wichtigster Besitz ihr goldener Halsreif „Brisingamen“ („strahlender Halsreif“) ist, von dem sich auch die Freya-Kenning „Menglöd“ („Halsreif-Glückliche“) ableitet.
Die Asen haben Freya-Heid-Gullveig in ihrer Halle verbrannt, was nach einer Umdeutung eines Bestattungsfeuers klingt. Dieses Feuer-Motiv wird auch mit der Waberlohe, innerhalb derer Odin die Walküre Brünhilde gefangenhielt, identisch sein. Freya müßte dieser Symbolik zufolge eine Jenseits-Göttin sein – was ganz ihrer übrigen Mythologie entspricht.
Die Zahl „3“ ist ein Symbol für den Sonnenzyklus, weshalb Freya-Heid-Gullveig die Sonnenmutter sein wird.
In diesen Versen wird nicht gesagt, warum die Asen die Freya-Gullveig zu töten versuchten – möglicherweise diente dieses Motiv nur dazu, um den ersten Krieg zu erklären. Vermutlich sind die Wanen die nordgermanischen Götter gewesen und die Asen die südgermanischen Götter, die sich um 500 n.Chr. bei den Nordgermanen wieder zu einem Götterkreis zusammengeschlossen haben – was nicht ganz ohne Streit vor sich ging. Dabei wurde u.a. der ehemalige nordgermanische Götterkönig Tyr durch den südgermanischen Götterkönig Odin als Göttervater abgesetzt.
Sie nannten sie Heid,
wo auch immer sie zu den Häusern kam,
eine Stabträgerin mit großer Sehergabe
sie wirkte Gandr-Zauberkunst,
sie braute Seidir-Tränke, wo immer sie konnte
sie braute Seidir-Tränke in frohem Gemüt,
sie war stets eine Wohlduftende
für die hinterhältige Frau.
Freya wurde auch die Göttin der Zauberkunst angesehen. Der Stab („gand“) ist als Symbol des Weltenbaumes und somit auch des Weges zwischen Diesseits und Jenseits das wichtigste Kennzeichen der Seherinnen gewesen.
Der „gandr“ ist ursprünglich das Ritual der Priester-Seher und der Priesterinnen-Seherinnen gewesen durch das die Götter und die Ahnen herbeigerufen wurden. Später wurden daraus der Zauberstab und die Zauberkunst.
Der „seidir“ ist die Braukunst, die sich vor allem auf den rituellen Trank bezog, der von den meisten indogermanischen Völkern gut bekannt ist und der in der historischen Zeit bei den Germanen bereits zum „Skaldenmet“ geworden ist.
„Wohlduftende“ ist eine Umschreibung für „Freundin, Gefährtin, Willkommene“.
Der Begriff „hinterhältige Frau“ in dem letzten Vers klingt so, als ob die Seherinnen zu der Zeit, in der dieses Lied verfaßt worden ist, bereits nicht mehr den besten Ruf hatten und teilweise schon als „Hexen“ angesehen worden wären.
In dieser Saga wird über eine Zauberin mit dem Namen Heid berichtet. Anscheinend ist „Heid“ zu einer Bezeichnung für „Seherin“ geworden.
Die ganze Geschichte dieser Zauberin mit dem Namen „Heid“ findet sich in dem Kapitel „Wal“ in Band 44 und in dem Kapitel „Windzauber“ in Band 64.
Dann ließen sie zwei Zauberinnen, Heid und Hamglom, herbeirufen und gaben ihnen Lohn dafür, daß sie über Fridthjof und seine Männer einen so gewaltigen Sturm herbeiriefen, daß er sie alle vernichten würde.
Da sangen die Zauberinnen ihre Zauberlieder und stiegen auf das Magie-Gerüst mit Zauberei und Anrufungen hinauf.
Als Fridthjof und seine Männer jedoch aus dem Sogn-Fjord hinausgefahren waren, brach über sie ein heftiger Sturm und ein großes Gewitter über sie herein und die See wogte gewaltig.
Hier tritt ebenfalls eine Seherin mit dem Namen „Heid“ auf:
Ihr Sohn war Ingimund der Alte; er wurde in Hefn bei Thorir, dem Vater Grims und Hromunds, aufgezogen.
Die Wahrsagerin Heidr weissagte ihnen allen, sie würden sich in dem Lande ansiedeln, das unentdeckt westwärts im Meere liege.
Aber Ingimund sagte, er würde das Gegenteil tun.
Die Wahrsagerin sagte, das würde er nicht können, und gab als Wahrzeichen an, daß ein Amulett aus seiner Tasche verschwinden und sich erst wiederfinden würde, wenn er in jenem Lande seine Hochsitzsäulen eingraben würde.
Auch kommt eine Seherin mit dem Namen „Heid“ vor:
Eine Frau wurde Heidr genannt, sie war eine Seherin und Zauberin und wußte durch ihre Zauberkunst von ungeschehenen Dingen. Sie fuhr zu Festen weit im Lande umher, dorthin, wo die Bauern sie einluden. Sie sagte den Menschen ihr Schicksal und die Witterungsverhältnisse und andere Dinge voraus.
Sie hatte dreißig Leute bei sich: fünfzehn Jungen und fünfzehn Mädchen. Es war ein großes Gefolge, weil dort viele Zauberlieder gesungen werden sollten, wo sie sich aufhielt.
Es trug sich zu mit ihrer Reise, daß sie auf einem Fest in der Nähe Ingjalds war.
… … …
Ingjald sprach: „Ihr sollt die Seherin hierher zum Fest einladen.“
… … …
Asmund ging nun mit noch vier Männern und lud die Seherin nach Berurjodr ein.
Sie empfing ihn wohlwollend und sagte, daß sie kommen würde, und am selben Abend traf sie mit ihrem ganzen Gefolge ein.
Ingjald ging ihr mit großer Mannschaft entgegen und führte sie in die Halle, wo ein gutes Gastmahl bereitet wurde.
… … …
Ingjald und die Seherin hatten in der Nacht einen großen Zauber vor. Sie ging zu der Zeit mit ihren Leuten hinaus, um den Zauber auszuüben, als die andern schlafen gingen.
Am Morgen danach ging Ingjald zu Heidr, um Auskunft über das Orakel zu holen und fragte, wie der Zauber verlaufen sei.
„Das glaube ich“, sagt sie, „daß ich gewiß die Dinge erfahren habe, die für Dich von Bedeutung sind, und die Du mich gebeten hast zu erfragen.“
„Dann nehmen wir unsere Plätze ein, und jeder wird für sich das Orakel befragen.“
Der Name „Heid“ tritt auffällig oft als Name einer Priesterin oder Seherin auf:
In einem Fall ist „Heid“ entweder ein Beiname oder eine Berufsbezeichnung für „Seherin“.
In zwei Fällen tritt die Seherin Heid in einer Saga auf, die auf die Mythen des ehemaligen Sonnengott-Göttervaters Tyr zurückgeht.
- - -
Es gibt viele Personennamen, die mit „Heid“ gebildet worden sind. Sie lassen sich in die drei Gruppen „alt“, „evtl. eine Neubildung“ und „neu“ unterteilen. Die zweite dieser beiden Gruppen kann noch vor dem Hintergrund alter Vorstellungen entstanden sein, während dies bei der dritten Gruppe schon sehr unsicher ist.
1. Personennamen - alt
Namen
Bedeutung
Männer
Frauen
a) Sonne, Sonnengöttin
Dagheid
Tages-Licht, Sonnen-Licht
Baugheid
Ring-Licht, rundes Licht (Sonne)
Foldheid
Erd-Licht, Erden-Licht
Thjodheid
Volks-Licht
Heidbjört
Licht-Glanz
Adalheid, Adelheid
edles Licht, Licht-Erbhof
Botheid, Botheidr
helfendes Licht
Fastheid
(stand-)festes Licht
=> Die Sonne scheint am Tag (Dagheid), erhellt die Erde (Foldheid) und ist rund (Baugheid). Ihr kostbares, verläßliches, helles Licht (Adalheid, Fastheid, Heidbjört) scheint für alle Menschen (Thjodheid) und hilft ihnen (Borheid).
Die Sonne ist als Göttin aufgefaßt worden, da alle diese Namen Frauennamen gewesen sind.
1. Personennamen - alt
Namen
Bedeutung
Männer
Frauen
d) Sonnen-Priesterin
Gislheid
die dem Licht Geweihte
Heidvik
die dem Licht Geweihte
=> Diese beiden Namen sind die einzigen Namen, die mit Sicherheit einst Titel von Priesterinnen, vermutlich Sonnen-Priesterinnen gewesen sind.
1. Personennamen - alt
Namen
Bedeutung
Männer
Frauen
e) Sonstige
Gunnheid
Kampf-Licht
Thorheid
Thor-Licht
Ulfheid
Wolf-Licht
=> „Wolflicht“ bezieht sich evtl. auf die Wolfskrieger-Gestalt (Fernir) des Tyr – aber das ist unsicher.
„Thorheid“ ist recht sicher ein Name, der aus der Zeit nach der Absetzung des Thor als Göttervater stammt.
„Gunnheid“ ist ein zu allgemeiner Name, um ihn sicher deuten zu können – es könnte evtl. der endlose, zyklische Kampf zwischen Tyr und Loki gemeint sein.
1. Personennamen - evtl. neu
Namen
Bedeutung
Männer
Frauen
a) Sonnengöttin
Heiddis
Licht-Göttin
Heidbrun
Licht-Brünne, Licht-Gelbbraun („Hellgoldene“)
Heidr
Heidi, Heidr
Kurzform von mit „Heid“ gebildeten Namen
b) helfende Sonnengöttin
Heidveig
Licht-Macht/Kraft
Heidborg
Licht-Schutzort
c) Sonnen-Priesterin
Heidvör
Licht-Frau/Braut
d) Sonnengott (Tyr)
Marrheid
Meeres-Licht, Pferde-Licht
Ingheid
Yngvi-Licht
Heidvig
Licht-Kampf
e) Sonstige
Gestheid
Gast des Lichtes
Torfheid
Torf-Licht
=> Abgesehen von den beiden letzten Namen passen diese Namen, deren Alter nicht sicher ist, gut zu den bereits besprochenen Gruppen.
1. Personennamen - neu
Namen
Bedeutung
Männer
Frauen
a) Sonnen-Mutter (Göttin)
Brynheid
Brünnen-Licht, gelbes Licht
Magnheid
mächtiges Licht
b) Sonnengott-Göttervater Tyr
Heidmar
Licht-Ruhm
Heidmann
Licht-Mann
Heidmund
Licht-Hand (Schwertgott Tyr)
Valdheid
Herrschafts-Licht
c) wiedergeborene Sonne (Göttin oder Tyr)
Heidny
neues Licht, Morgensonne
d) sterbende Sonne (Göttin oder Tyr)
Elinheidur
altes Licht (Abendsonne)
Skarpheid
geschrumpftes Licht
Ormheid