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Beschreibung

Digital, nachhaltig, resilient – das sind die aktuellen Anforderungen an das Management in der Finanzbranche. Die Veränderungen reichen aber wesentlich weiter und betreffen nicht nur Unternehmen und ihre Kunden, sondern unsere gesamte Gesellschaft. Individuen, Unternehmen, Branchen, Staat und Gesellschaft vernetzen sich in zunehmendem Maße miteinander. Daten, Analytik und Technologien spielen daher eine immer größere Rolle. Nur wer Daten intelligent verknüpft und in Ökosystemen mit anderen Marktteilnehmern austauscht, kann in der gerade entstehenden digitalen Gesellschaft – der "Digital Society" – bestehen. Das Buch "Digital Society" analysiert diese neuen Rahmenbedingungen und zeigt Erfolgsfaktoren und Lösungsmöglichkeiten insbesondere für die Finanzbranche auf. Ausgehend von strategischen Überlegungen stellt es unterschiedliche Business Cases und Innovationen vor und erläutert die Rolle von Plattformen und Technologien im Kontext der digitalen Gesellschaft. Die Autorinnen und Autoren stammen aus der Wissenschaft, der Beratung, der Politik und der Unternehmenspraxis. Damit verfolgt das Buch einen multidisziplinären Ansatz, der für eine solide theoretische Fundierung sowie einen hohen Grad an Praxisrelevanz sorgt. Das Buch liefert Einblicke in den Status quo, aber auch in weiterführende Trends der digitalen Gesellschaft. Es gibt damit konkrete Impulse für zukunftsweisende strategische und technologische Projekte in der Finanzbranche.

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Seitenzahl: 673

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Dietmar Schmidt  Marcus W. Mosen Jürgen Moormann (Hg.)

Digital Society

 
Strategien, Innovationen und Plattformen in der Finanzbranche
 
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.dnb.de abrufbar.
Besuchen Sie uns im Internet: https://www.frankfurt-school-verlag.de
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
 
Konvertierung in ePub: mediaTEXT Jena GmbH
ISBN (Print): 978-3-95647-216-9
ISBN (PDF): 978-3-95647-218-3
ISBN (ePub): 978-3-95647-217-6
ISBN (Mobi): 978-3-95647-219-0
1. Auflage 2024© Frankfurt School Verlag | Frankfurt School of Finance & Management gGmbH, Adickesallee 32-34, 60322 Frankfurt am Main

Inhaltsverzeichnis

Geleitwort
Vorwort
Herausgeber
Autorinnen und Autoren
Teil I: Digitalisierung und Geschäftsmodellinnovation
Digital Finance: Herausforderung und Chance für die Finanzbranche
Stefan Roesler
Megatrends und ihre Auswirkungen auf das Banking
Stefan Schindler, Florian Rentsch
Transformation einer traditionellen Bank in ein Digitalunternehmen
Florian Meiser, Jörg Oliveri del Castillo-Schulz
Der digitale Euro: Konzept, Motive und Projektplanung
Burkhard Balz
Digital Payment: Chancen und Risiken für die (digitale) Gesellschaft
Marcus W. Mosen
Digitale Brieftaschen: Eine Analyse der Ansätze, Chancen und Risiken
Daniel Goldscheider, Torsten Lodderstedt
Machine-to-Machine-Payments: Die Zukunft des Zahlens
Amaia Delp Artano, Christian Hartmann, Sebastian Maus
Begleitung der Customer Journey im Forderungsmanagement: Gesellschaftlicher Auftrag, Digitalisierung und Datenschutz
Marc Knothe
Teil II: Nachhaltigkeit und Resilienz
Nachhaltige Digitalisierung: Chancen realisieren, Risiken minimieren
Barbara Engels
Nachhaltigkeit im deutschen Mittelstand: Herausforderungen und Lösungsansätze
Thomas Bischof
Versicherungsvertrieb der Zukunft: Persönlich – Digital – Nachhaltig
Jörg Kähmann, Nils Lutterklas, Torsten Uhlig
Green IT: Chancen, Herausforderungen und Regulierung
Tabea Rößner, Samee Ullah
Bildungschancen in der digitalen Gesellschaft
Thomas Jarzombek
Financial Literacy in the Digital Age
Jan Boehm
Partnerschaften zur Stärkung der Digitalisierung des öffentlichen Sektors
Hedi Krüger, Dirk Mühlenweg, Catharina Naatz, Peter Robejsek, Knut Schlohmann
Digitale Gesellschaft in der analogen Innenstadt: Der digitale Stadtgutschein
Patrick Koch
Teil III: Daten, Plattformen und Technologien
Digital Twins von Kunden: Grundlagen, Anwendung, Potenziale
Dietmar Schmidt, Florian Schneider, Catharina Münch
Data Trustees for Creating a Thriving Data Ecosystem: The Case of EuroDaT
Stephan Bredt, Moritz Kiese
Open Insurance und APIs: Anforderungen und Umsetzungsmöglichkeiten
Sascha Kwasniok, Julius Kretz, Frank Kettnaker
Der Mensch – mehr als die Summe seiner Daten
Rainer Sommer
Operationalisierung der Vertriebsstrategie mithilfe datengetriebener Analysen
Peter Koßmann
Daten-Fairness in der digitalen Gesellschaft
Wolfgang Epting
Datengestützte Gesundheitsversorgung am Beispiel der privaten Krankenversicherung
Kai Kuklinski, Karsten Dietrich
Crypto Funds as a New Category of Asset Management
Marla Sophie Bläsius, Philipp Sandner
Dezentrale autonome Organisationen: Konzept, Steuerung und Bedeutung für die Finanzbranche
Guido Perscheid, Jürgen Moormann

Geleitwort

Liebe Leserin, lieber Leser,
wir brauchen neue Ambitionen und Ziele. In den vergangenen Jahren war Deutschland kein Schrittmacher der Digitalisierung – im Gegenteil. Wir haben zugesehen, wie andere Länder das Tempo vorgaben. Das müssen und können wir ändern.
Europa und Deutschland haben das Potenzial, sich als internationaler Top-Standort insbesondere für die Digitalisierung der Finanzbranche zu etablieren. Dafür brauchen wir in Deutschland eine Infrastruktur, die die Entwicklung digitaler Champions in dieser Branche gezielt fördert. Und wir brauchen einen technologieoffenen, harmonisierten Rahmen, der die Skalierung innovativer Produkte, Dienste und Lösungen im Finanzwesen ermöglicht und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts steigert. Letztere muss zu unserem wichtigsten Ziel für die digitale Zukunft Deutschlands werden, gerade im Finanzsektor. Wir haben Geld und wir haben Ideen. Was wir nicht haben, aber dringend brauchen, ist der unbedingte Wille, in der digitalen Weltordnung vorn mitzuspielen. Dafür sind massive Investitionen in digitale Technologien, in Forschung und Entwicklung notwendig. Insbesondere die Unterstützung von Start-ups und FinTechs ist hier von entscheidender Bedeutung. Ein Schlüssel liegt dabei auch in Europa. In den letzten Jahren sind auf europäischer Ebene wegweisende Entwicklungen angestoßen worden – wie PSD2 und die Bankenunion. Jetzt sollte Europa bei digitalem Zentralbankgeld eine weltweit führende Rolle anstreben.
Die Digitalisierung birgt zugleich neue Herausforderungen: Kriminalität verlagert sich nicht nur im Finanzwesen vom analogen in den digitalen Raum. Und weder die Innen- noch die Außensicherheitspolitik hat bisher ausreichend wirksame Antworten auf diese Bedrohungen gefunden. Doch ohne robuste Cybersicherheitsstrategie geht es nicht, denn Schutz, Sicherheit und Vertrauen gehören zu den wichtigsten Aufgaben, die Politik und Wirtschaft gemeinsam für die digitale Gesellschaft meistern müssen.
Wir sehen: Die Aufgabenliste ist lang und das Pflichtenheft gut gefüllt. Deutschland braucht neue Ambitionen und Ziele. Diese müssen wir anvisieren und damit die 2020er-Jahre nicht nur im Finanzwesen zu einer digitalen Dekade machen.
Das vorliegende Buch behandelt wichtige Aspekte der Digitalisierung unserer Gesellschaft. Ich wünsche mir, dass das Werk zur Inspiration anregt und vielfältige Anstöße zur Weiterentwicklung der Finanzbranche im Kontext der Digital Society gibt. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!
Dr. Ralf Wintergerst, Präsident des Bitkom e. V.

Vorwort

Digital, nachhaltig, resilient – das sind die aktuellen Anforderungen an das Management in der Finanzbranche. Die Veränderungen reichen aber wesentlich weiter und betreffen nicht nur Unternehmen und ihre Kunden, sondern unsere gesamte Gesellschaft. Hinzu kommt, dass sich Individuen, Unternehmen, Branchen, Politik und Gesellschaft in hohem Maße miteinander vernetzen. Daten, Analytik und Technologien spielen daher eine immer größere Rolle. Nur wer Daten intelligent verknüpft und in Ökosystemen mit anderen Marktteilnehmern austauscht, kann die gerade entstehende digitale Gesellschaft – die „Digital Society“ – mitgestalten und in ihr bestehen.
Bei diesem Wandel unserer Gesellschaft kommt den Banken, Versicherungsunternehmen und sonstigen Finanzdienstleistern besondere Bedeutung zu. Sie stehen im Zentrum der wirtschaftlichen Aktivitäten – sowohl auf regionaler als auch auf nationaler und internationaler Ebene. Unternehmen der Finanzbranche sichern Risiken ab, finanzieren Projekte und weitere Geschäftsaktivitäten, vermitteln Kapitalanlagen und wickeln Zahlungen ab. Dementsprechend hat das in der Finanzbranche tätige Management eine große Aufgabe im Sinne einer verantwortungsvollen (Mit-)Gestaltung der digitalen Gesellschaft.
Es geht jedoch nicht nur um Digitalisierung im engeren Sinne. Sicherlich spielen Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Blockchain, Cloud Computing und möglicherweise das Metaversum eine große Rolle dabei, wie wir unser Arbeits- und Privatleben zukünftig gestalten. Damit stellt die Digitalisierung den ersten großen Entwicklungsstrang dar. Ein zweiter Entwicklungsstrang ist die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Lebensweise. Die Dekarbonisierung unserer Welt ist die vermutlich größte Herausforderung, vor der wir stehen. Die Erfüllung der ESG-Kriterien (Environment, Society und Governance) ist ein gutes Beispiel dafür, wie verschiedene Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette miteinander vernetzt sind, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Den dritten Entwicklungsstrang sehen wir im Aufbau von widerstandsfähigen (resilienten) Unternehmen und Institutionen. Kriegerische Auseinandersetzungen, Pandemien, aber auch kleinere Störungen, z. B. in Lieferkettenstrukturen, erfordern eine schnelle und effektive Anpassungsfähigkeit.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass sich die Digital Society auf mehreren Ebenen widerspiegelt, wobei zumindest drei Ebenen zu unterscheiden sind: Auf der gesellschaftlichen Ebene sind die soziokulturellen und demografischen Entwicklungen, die ökonomischen Entwicklungen, die politischen (und in der Folge legislativen) Entwicklungen sowie die technologischen Entwicklungen zu sehen. Die Ebene der Unternehmen umfasst alle Aktivitäten, die mit Geschäftsstrategien und -modellen, Prozessen und einzusetzenden Technologien zusammenhängen. Dazu zählen auch Planung, Einsatz und Förderung von Mitarbeitenden und Führungskräften. Die dritte Ebene ist die des Individuums. Diese Ebene betrifft uns nicht nur als Erwerbspersonen, Arbeitsuchende, Arbeitslose etc., sondern auch als Kunden. Dieser Aspekt hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen, denn immer mehr Unternehmen versuchen, Kunden an allen relevanten Punkten ihrer jeweiligen „Customer Journey“ zu erreichen.
Sowohl die Entwicklungsstränge Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Resilienz als auch die Ebenen Gesellschaft, Unternehmen und Individuen sind eng miteinander verwoben. So ermöglichen erst neue Technologien ein nachhaltiges Wirtschaften (z. B. Nutzung von Solarenergie, Wiederverwendung von Produktteilen) und den Aufbau resilienter Strukturen (z. B. Integration von Prozessen, IT-Systemen und Daten, um Lieferkettenbrüche zu bewältigen). Technologien sind auch für Analysen nötig, um Entscheidungen von immer stärker vernetzten Kunden (sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich) besser verstehen und antizipieren zu können.
Neue Technologien führen zu innovativen Prozessen, Applikationen und Geschäftsmodellen. Dazu muss das Verständnis gefördert werden, welche Auswirkungen die neuen Entwicklungen und ihr enormes Tempo auf jeden Einzelnen, jedes Unternehmen, aber auch auf die Gesellschaft insgesamt haben. Ein Beispiel hierfür ist die rasante Entwicklung und Verbreitung von KI in den letzten Monaten und die Vielzahl der daraus resultierenden Veränderungen auf allen drei Ebenen.
 
Die Abbildung zeigt den Zusammenhang der skizzierten Entwicklungsstränge und Ebenen. Darin finden sich – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – Aufgaben und Herausforderungen, die auf dem Weg zur Digital Society zu bewältigen sind. Es ist offensichtlich, dass die Unternehmen neue Kompetenzen und Lösungen entwickeln müssen, um den gewaltigen Anforderungen gerecht zu werden. Dabei können weder die Entwicklungsstränge noch die Ebenen getrennt voneinander betrachtet werden, sondern sind, wie eingangs erwähnt, eng miteinander vernetzt und beeinflussen oder bedingen sogar einander. Aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Konzepten wie Open Data (und daraus resultierend Open Banking, Open Insurance etc.) ist diese Vernetzung wichtiger denn je. Gleichzeitig muss aber auch der verantwortungsbewusste Umgang mit Daten und die Regulatorik eine starke Beachtung finden, um Risiken, die durch einen offeneren Umgang mit Daten in einer digitalen Gesellschaft zwangsläufig entstehen, zu minimieren.
In diesem Buch beleuchten wir die aktuellen Entwicklungen und ihre Konsequenzen im (weit gefassten) Kontext der Finanzbranche. Dabei war es uns wichtig, die Finanzbranche als komplexes System zu verstehen, das Einflüssen aus den verschiedensten Bereichen unserer Gesellschaft unterliegt – und auch selbst Einfluss auf die Gesellschaft ausübt. Daher ist die Berücksichtigung von Sichtweisen aus der Politik, der Unternehmenspraxis, der Beratung, der Wissenschaft und weiterer Interessengruppen essenziell.
Zu diesem Zweck haben wir eine Reihe von Experten eingeladen, ihre Gedanken, Lösungsansätze und Einschätzungen in Beiträge zu fassen und mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, zu teilen. Das Thema der Digital Society ist ein umfassendes, komplexes Gebiet, mit dem sich das obere Management intensiv beschäftigen muss. Die Beiträge sind daher vorwiegend aus Geschäftsleitungssicht geschrieben.
Das Werk haben wir in drei Blöcke gegliedert – wohl wissend, dass es aufgrund der Vielschichtigkeit des Themas unterschiedliche Möglichkeiten zur Gliederung gibt. Zu jedem Teil finden Sie eine kurze Einführung. Das Buch ist folgendermaßen strukturiert:

Der 1. Teil „Digitalisierung und Geschäftsmodellinnovation“ behandelt u. a. die Themenfelder Megatrends, Transformation sowie Entwicklungen bei Digital Payments.

Der 2. Teil „Nachhaltigkeit und Resilienz“ umfasst Themen wie Green IT, Vertrieb der Zukunft, Bildung in der Digital Society und Private-Public-Partnerschaften.

Der 3. Teil „Daten, Plattformen und Technologien“ enthält u. a. Beiträge zu Digital Twins, Data Trustees, Daten-Fairness, Open Insurance und dem Einsatz von Blockchain.

Wir bedanken uns bei allen Autorinnen und Autoren herzlich für die Bereitstellung ihrer Erfahrungen und ihr großes Engagement, durch das sie zum Gelingen dieses Buchs beigetragen haben. Auch danken wir Dr. Ralf Wintergerst, Präsident des Digitalverbands Bitkom und Vorsitzender der Geschäftsführung & Group CEO der Giesecke+Devrient GmbH, für sein freundliches Geleitwort zu diesem Buch. Darüber hinaus geht unser Dank an Janine Hertel-Molitor, die höchst engagiert über Monate mit den Autoren kommuniziert und Texte redigiert hat, an Dr. Florian Schneider, der bei der Konzeption und Ausformulierung diverser Beiträge unterstützt hat, sowie an Catharina Münch, die tatkräftig das Projektmanagement begleitet hat. Weiterhin bedanken wir uns bei Samee Ullah, Assia Theune und Ricardo Münch für ihre Unterstützung des Projektteams. Britta Fietzke vom Lektorat Sach | Verstand danken wir für das professionelle Endlektorat und Ulrich Martin für die konstruktive Begleitung des Buchprojekts von Seiten des Frankfurt School Verlags.
Unser besonderer Dank geht an die Unternehmen Mastercard und Roland Berger, ohne deren großzügige Sponsorenschaft dieses Buch nicht hätte entstehen können.
Wir hoffen, dass dieses Sammelwerk zu einem guten Verständnis der Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit der digitalen Gesellschaft beiträgt. Wir würden uns freuen, wenn die Beiträge Handlungsimpulse geben und weitere Denkanstöße liefern. In diesem Sinne wünschen wir allen Leserinnen und Lesern eine anregende Lektüre, interessante Erkenntnisse und viel Erfolg bei der praktischen Umsetzung.
Bad Homburg v.d.H., Köln, Frankfurt a.M., Dietmar Schmidtim Oktober 2023Marcus W. MosenJürgen Moormann
[1]
Fußnoten:
[1]
Anmerkung der Herausgeber: Begriffe wie Mitarbeiter, Kunde, Autor usw. werden in diesem Buch i.d.R. im Maskulinum verwendet. Diese Nutzung dient ausschließlich der besseren Lesbarkeit. Eventuelle weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Herausgeber

Dietmar Schmidt
Dietmar Schmidt ist geschäftsführender Gesellschafter der mexxon Gruppe (www.mexxon.com) mit branchenübergreifendem Schwerpunkt in Künstlicher Intelligenz, Smart Data und digitalen Ökosystemen. Seine Expertise liegt darin, eine erfolgreiche Datenstrategie in Unternehmen zu etablieren und qualitativ hochwertige Datenplattformen zu entwickeln. Zudem ist er Mitglied im Votum Verband, Aufsichtsratsmitglied der Haftpflichtkasse Darmstadt, Mitglied der Bundesfachkommission „Künstliche Intelligenz und Wertschöpfung 4.0“ des deutschen Wirtschaftsrats und Beirat der FRIDA – Free Insurance Data Initiative e. V.
Marcus W. Mosen
Marcus W. Mosen ist Advisor, Beirat, Aufsichtsrat und Investor in Payment-, Tech- und FinTech-Unternehmen (www.mwmosen.com). Er war mehr als 20 Jahre lang in Geschäftsführungsverantwortung bei führenden Zahlungsverkehrsanbietern wie First Data, Easycash, Ogone, Ingenico und Concardis. Er hat maßgeblich Entwicklungen im Zahlungsverkehrsmarkt in Deutschland und Europa in operativer und strategischer Verantwortung initiiert und mitgestaltet. Derzeit hat er Aufsichtsratsmandate bei AlphaQ Venture Capital, Consumer Edge, Geidea und N26. Zudem ist er als Senior Advisor bei Roland Berger aktiv.
Prof. Dr. Jürgen Moormann
Prof. Dr. Jürgen Moormann ist Professor für Bank- und Prozessmanagement an der Frankfurt School of Finance & Management. Seine Forschungsfelder sind Strategieentwicklung, Business Engineering und Prozessmanagement, insbesondere in der Finanzbranche. Er ist Autor bzw. Herausgeber von elf Büchern und hat rund 300 Artikel in wissenschaftlichen und praxisorientierten Zeitschriften veröffentlicht. Seine Forschungsergebnisse hat er auf nationaler und internationaler Ebene in zahlreichen Vorträgen vorgestellt. Er ist Mitglied mehrerer akademischer und praxisbezogener Beiräte.

Autorinnen und Autoren

Burkhard Balz

Mitglied des Vorstands, Deutsche Bundesbank, Frankfurt a. M.

Thomas Bischof

Vorstandsvorsitzender, Gothaer Allgemeine Versicherung AG, Mitglied der Vorstände Gothaer Versicherungsbank VVaG und Gothaer Finanzholding AG, Köln

Marla Sophie Bläsius

Associate Consultant, Bain & Company Germany, Inc., Frankfurt a. M.

Dr. Jan Boehm

Director Public Affairs and Corporate Development, N26 Group, Berlin

Dr. Stephan Bredt

Abteilungsleiter Wirtschaftsordnung, Finanzdienstleistungen, Börsen, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Wiesbaden

Amaia Delp Artano

Senior Consultant, Roland Berger GmbH, Frankfurt a. M.

Dr. Karsten Dietrich

Vorstand Personenversicherung, AXA Konzern AG, Köln

Barbara Engels

Senior Economist für nachhaltige Digitalisierung, Institut der Deutschen Wirtschaft, Köln

Wolfgang Epting

Solution Advisor Chief Expert, SAP Deutschland SE & Co. KG, Walldorf

Daniel Goldscheider

Gründer und Geschäftsführer, OpenWallet Foundation, Brüssel

Christian Hartmann

Senior Project Manager, Roland Berger GmbH, München

Thomas Jarzombek

Mitglied des Deutschen Bundestages (CDU), Düsseldorf

Jörg Kähmann

Leitender Handlungsbevollmächtigter Marktforschung/Strategisches Marketing, SIGNAL IDUNA Gruppe, Dortmund

Frank Kettnaker

Mitglied der Vorstände Alte Leipziger Lebensversicherung a. G., Hallesche Krankenversicherung a. G. und Alte Leipziger Holding AG, Oberursel

Dr. Moritz Kiese

Partner, d-fine AG, Zürich

Marc Knothe

Managing Director/CEO, Market Germany & Austria, Intrum Deutschland und Österreich, Heppenheim/Wien

Patrick Koch

Geschäftsführer, Stadtguthaben GmbH, Düsseldorf

Peter Koßmann

Bereichsleiter Makler und Kooperationen Schaden/Unfall, ERGO Group AG, Düsseldorf

Julius Kretz

Bereichsleiter Marketing – Systeme und Plattformen, Alte Leipziger Lebensversicherung a. G., Oberursel

Hedi Krüger

Director, Product & Solutions Lead Germany, Mastercard, Frankfurt a. M.

Kai Kuklinski

Vorstand Vertrieb, AXA Konzern AG, Köln

Prof. Dr. Sascha Kwasniok

Studiengangsleiter, Professor BWL – Versicherung, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Mannheim

Dr. Torsten Lodderstedt

Geschäftsführer, Tuconic GmbH, Mühlheim a. M.

Nils Lutterklas

Vorstandsreferent, SIGNAL IDUNA Gruppe, Dortmund

Sebastian Maus

Partner und Globaler Leiter Payments, Roland Berger GmbH, Berlin

Florian Meiser

Bereichsleiter, Head of CI/CD CHAMP, Commerzbank AG, Frankfurt a. M.

Prof. Dr. Jürgen Moormann

Professor für Bank- und Prozessmanagement, Frankfurt School of Finance & Management, Frankfurt a. M.

Marcus W. Mosen

Geschäftsführender Gesellschafter, m.w.mosen GmbH, Köln

Dirk Mühlenweg

Director, Government Engagement, Mastercard, München

Catharina Münch

Head of Marketing & Communication, mexxon Gruppe, Bad Homburg v. d. H.; Doktorandin, Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Catharina Naatz

Manager, Business Development Public Sector, Mastercard, Berlin

Dr. Jörg Oliveri del Castillo‑Schulz

Mitglied des Vorstands & COO, Commerzbank AG, Frankfurt a. M.

Guido Perscheid

Business Development Manager, Center for Deep Tech Innovation, Berlin; Doktorand, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Florian Rentsch

Vorsitzender des Vorstands, Verband der Sparda-Banken e. V., Frankfurt a. M.

Dr. Peter Robejsek

Geschäftsführer, Mastercard Deutschland, Frankfurt a. M.

Stefan Roesler

Geschäftsführer, Deutscher Sparkassen Verlag GmbH, Stuttgart

Tabea Rößner

Mitglied des Deutschen Bundestages (Bündnis 90/Die Grünen), Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Digitales, Berlin

Prof. Dr. Philipp Sandner

Professor für Innovation und Entrepreneurship, Leiter des Frankfurt School Blockchain Centers, Frankfurt School of Finance & Management, Frankfurt a. M.

Stefan Schindler

Vorsitzender des Vorstands der Sparda-Bank Nürnberg eG, Vorsitzender des Verbandsrats des Verbandes der Sparda-Banken e. V., Nürnberg

Dr. Knut Schlohmann

Senior Managing Consultant, Mastercard Data & Services, Offenbach

Dietmar Schmidt

Geschäftsführender Gesellschafter, mexxon Gruppe, Bad Homburg v. d. H.

Dr. Florian Schneider

Consultant, mexxon Gruppe, Würzburg

Dr. Rainer Sommer

Mitglied des Vorstands, Provinzial Holding, Münster

Torsten Uhlig

Mitglied des Vorstands, SIGNAL IDUNA Gruppe, Dortmund

Samee Ullah

Senior Business Developer, mexxon Gruppe, Bad Homburg v. d. H.

Teil I: Digitalisierung und Geschäftsmodellinnovation

Einführung

Die Finanzbranche, einst von monumentalen Institutionen und jahrhundertealten Traditionen geprägt, steht heute an vorderster Front der digitalen Transformation. Mit dieser tiefgreifenden Veränderung befasst sich der erste Teil des vorliegenden Buches, der eine umfassende Analyse der aktuellen und zukünftigen Trends bietet. Es ist nicht zu übersehen, wie digitale Plattformen und Technologien den Kern dessen neu definieren, was es bedeutet, in der Finanzwelt tätig zu sein. FinTechs haben das Spielfeld betreten und bieten mit ihrer Agilität und ihrem technologischen Know-how Dienstleistungen an, die früher bestenfalls im Hoheitsgebiet großer Banken und Versicherer lagen. Künstliche Intelligenz, Blockchain-Technologie und Big-Data-Analytik drängen sich in den Vordergrund und versprechen, sowohl die Effizienz als auch die Sicherheit von Finanztransaktionen zu revolutionieren. Wie reagieren traditionelle Banken und Versicherer auf diese Umbrüche, und wie integrieren sie Digitalisierung in ihre Produkte und Dienstleistungen? Welche neuen Geschäftsmöglichkeiten entstehen durch diese Technologien, und wie wird die Kundenerfahrung neu definiert?
Dieser erste Teil des Buches zeigt nicht nur eine Momentaufnahme der aktuellen Lage, sondern auch eine Vorausschau auf die Zukunft der Finanzbranche. Es ist sowohl ein Kompass für Führungskräfte und Fachexperten als auch ein Leitfaden für Neugierige, die die Transformation der Finanzlandschaft besser verstehen möchten.
Eröffnet wird der Teil von Stefan Roesler, der sich dem Thema „Digital Finance“ widmet. Dabei untersucht er aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Internet of Payment und Digitales Geld hinsichtlich ihrer Potenziale und Herausforderungen für die deutsche Finanzbranche.
Aktuellen Entwicklungen gehen auch Stefan Schindler und Florian Rentsch in ihrem Beitrag nach. Sie befassen sich mit den gesellschaftspolitischen Megatrends Community, Urbanisierung, Konnektivität und Nachhaltigkeit, zudem analysieren sie die Auswirkungen dieser Trends auf das Bankgeschäft.
Aus den derzeitigen Veränderungen und der damit verbundenen Digitalisierung entstehen nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch erhebliche Herausforderungen für etablierte Finanzunternehmen. Florian Meiser und Jörg Oliveri del Castillo-Schulz zeigen, wie – basierend auf moderner Software-Entwicklung – ein großes, traditionelles Kreditinstitut in ein agiles Digitalunternehmen transformiert werden kann.
Aufbauend auf den einleitenden Ausführungen zum digitalen Geld im ersten Beitrag dieses Buchteils diskutiert Burkhard Balz zunächst das Konzept des digitalen Zentralbankgelds und geht anschließend auf das konkrete Projekt „Digitaler Euro“ ein.
Marcus W. Mosen behandelt anknüpfend daran die weitreichende Bedeutung von „Digital Payment“ für unsere Gesellschaft. Er stellt in seinem Beitrag aktuelle Entwicklungen, u. a. digitale Wallets und Plattformen, und deren Akzeptanz in der Gesellschaft vor. Insbesondere geht er auf den laufenden Diskurs in Wirtschaft und Politik bezüglich neuer Digital-Payment-Initiativen ein.
Die digitale Brieftasche (Wallet) nimmt im Kontext des Digital Payment eine zentrale Rolle ein, denn sie ist die grundlegende Infrastruktur für das digitale Bezahlen, die digitale Identität und weitere Nachweise. Daher widmen sich Daniel Goldscheider und Torsten Lodderstedt intensiv diesem Thema. Sie erläutern nicht nur verschiedenste Aspekte der digitalen Brieftasche, sondern auch die Interessen ihrer Herausgeber. Sie rufen eindrücklich zur Nutzung neutraler digitaler Brieftaschen auf.
Automatisches und autonomes Bezahlen wird zukünftig eine immer wichtigere Rolle spielen. Amaia Delp Artano, Christian Hartmann und Sebastian Maus gehen in ihrem Beitrag daher auf Zahlungen ein, die „Machine to Machine“ erfolgen. Dabei stellen sie Voraussetzungen, Entwicklungsstufen und Hürden vor. Auf dieser Basis entwickeln sie strategische Handlungsfelder für Unternehmen der Finanzbranche.
Zum Abschluss des ersten Buchteils wird mit der Customer Journey ein Themenbereich aufgegriffen, der sich durch die folgenden Buchteile zieht und an dieser Stelle als Öffnung der Thematik dienen soll. Am Beispiel des Forderungsmanagements zeigt Marc Knothe auf, welche Herausforderungen und Chancen die Digitalisierung bei der Begleitung der Customer Journey mit sich bringt. Dabei geht er auch auf den Datenschutz ein, der im Kundenkontext von besonderer Bedeutung ist.

Digital Finance: Herausforderung und Chance für die Finanzbranche

Stefan Roesler
 
1  
Einleitung
2  
Internet of Payments
2.1  
Problematik des Internet of Things
2.2  
Konzept des Giralgeldtoken
3  
European Payments Initiative und Digitaler Euro
3.1  
Akzeptanz
3.2  
Digitales Geld und Digitale Assets in der Wallet
3.3  
Tokenisierung des Weltspartags
4  
Fazit
Literatur

1  Einleitung

Im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie wird oft von einem Digitalisierungsschub gesprochen, den Deutschland aufgrund der Krise erfahren haben solle. Es bleibt jedoch fraglich, ob die Auswirkungen von Homeoffice, Videokonferenzen und Online-Fortbildungen auf die digitale Transformation signifikant genug sind. Der Digitalisierungsindex des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt, dass der deutschlandweite Wert lediglich um acht Punkte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Der Index misst anhand von 37 Indikatoren den Stand der Digitalisierung am Wirtschaftsstandort Deutschland.[1] Den Ausgangspunkt bildet das Jahr 2020, in dem der Index zum ersten Mal erhoben wurde. Ob dies tatsächlich als ein Schub betrachtet werden kann oder lediglich als ein kleiner Schritt in die richtige Richtung zu bezeichnen ist, bleibt abzuwarten.
Ein Blick auf das Bezahlverhalten der deutschen Bürger zeigt ein ähnlich unentschiedenes Bild: Laut einer Statistik zur Anzahl der Kartenzahlungen je Einwohner in den Mitgliedsländern der EU im Jahr 2021 befindet sich Deutschland im unteren Bereich, auch wenn der Anteil von Kartenzahlungen in den letzten Jahren stetig gestiegen ist.[2] Gleichzeitig bestimmen Innovationen aus dem Bereich des maschinellen Lernens, der künstlichen Intelligenz und dem Metaverse den gesellschaftlichen Diskurs maßgeblich.
Dieser vermeintliche Widerspruch zeigt, dass es für die deutsche Wirtschaft noch ein weiter Weg ist, den digitalen Anschluss zu finden – von einem aktiven Mitgestalten kann nicht gesprochen werden. Gleichzeitig bringen digitale Innovationen nicht nur Vorteile, sondern auch zahlreiche offene Fragen mit sich. Diese gewissenhaft und mit einem hohen Sicherheitsanspruch zu beantworten, bietet daher die Chance für ein Alleinstellungsmerkmal, d.h. ein Qualitätssiegel für Deutschland.
Es ist somit ratsam, Innovationen wie etwa digitale Assets, den digitalen Zahlungsverkehr und die Non Fungible Tokens (NFT) differenziert zu betrachten. Bestes Beispiel sind die Krypto-Währungen, die seit ihren letzten Höchstständen im Jahr 2021 stark an Wert verloren haben. Dennoch ist der Markt mittlerweile gereift und dadurch sowohl facettenreicher als auch breiter aufgestellt. Er bietet unter Rendite-Risiko-Aspekten neue Perspektiven verglichen mit dem ersten Krypto-Hype.
Für die Bankenwelt heißt das in erster Linie, Chancen und Nutzen für die Kunden abzuwägen. Wie es gelingen kann, digitale Assets, ein Internet of Payments oder die Tokenisierung in das eigene Geschäftsmodell aufzunehmen, hängt stark von der Ausrichtung der jeweiligen Bank ab und geht immer mit Impulsen der jeweiligen Kunden einher. Wenn die Digitalisierung z.B. bei Firmenkunden neue Geschäftsfelder erschließt oder bei Privatkunden ein Begehren weckt, müssen zwangsläufig auch der Zahlungsverkehr und/oder die Finanzdienstleistungen an die neue Nachfrage angepasst werden.

2  Internet of Payments

2.1  Problematik des Internet of Things

Wie sehen Digitalisierungsinitiativen jenseits des Finanzsektors aus, die Institute nutzen können, um weiterhin für Geschäfts- und Privatkunden ein verlässlicher Partner zu bleiben? Exemplarisch sei hier das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) genannt. Im Grunde ist dies ein Sammelbegriff für die Vernetzung von physischen und virtuellen Objekten, die über das Internet miteinander verbunden sind. Spannend ist das IoT, weil es in nahezu allen Bereichen zum Einsatz kommen kann: in der Smart City, in der Medizin, in der Energieversorgung, in modernen Fabriken, im Bereich der Mobilität sowie in den eigenen vier Wänden.
Die Idee dahinter ist, dass Maschinen ohne die Interaktion mit einem Menschen auskommen. Beispielsweise würde ein E‑Auto seinen Fahrer vor der Haustür abliefern, um anschließend selbstständig zur Ladestation des Wohnquartiers zu fahren und eigenständig Strom zu laden. Gleiches gilt für die Produktionsstraße in einer intelligent vernetzten Fabrik. Über Sensorik kann der Materialbestand erfasst und von den Maschinen der ideale Bestellzeitpunkt errechnet werden, um Lagerkapazität und Produktionsauslastung zu optimieren.
Hier wird deutlich, dass das IoT vor allem dann reibungslos funktioniert, wenn es mit einem Internet of Payments vernetzt ist. Letztendlich wollen z.B. Ladesäulenbetreiber für ihre Warenlieferungen bezahlt werden – unabhängig davon, ob die Bestellung von einem Menschen oder einer Maschine ausgelöst wurde.[3]
Auch technisch können die entsprechenden Transaktionsprozesse von den Banken bereitgestellt werden. Voraussetzung dessen ist, dass die Geräte eine eigene Identität haben sowie eine vorautorisierte Zahlungsfreigabe. In der Praxis verbirgt sich dahinter derzeit jedoch nur ein teilautomatisierter Prozess, etwa wenn eine Kreditkarte als Zahlungsmedium hinterlegt und automatisch belastet wird. Es ist somit keine Frage des Könnens, sondern vielmehr, ob Maschinen untereinander Zahlungen selbstständig abwickeln dürfen.
An diesem Punkt gilt es, fundamentale Entscheidungen zu treffen. Zunächst ergibt sich die Frage nach der Rechtsfähigkeit von Maschinen, für die es bislang noch keine Rahmenbedingungen gibt. Im Gegenteil: Mit der aktuellen Payment Services Directive 2 (PSD2) wurde versucht, dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis im Zahlungsverkehr Rechnung zu tragen. Danach können nicht einmal Menschen ohne eine zusätzliche starke Authentifizierung eine Bezahlfreigabe auslösen. Zudem dürfte sich die Bewertung der Kreditwürdigkeit von Maschinen bzw. ihrer jeweiligen Eigentümer für die Kreditinstitute als schwierig herausstellen, zumal die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Verbraucher in ihren Rechten gegenüber Auskunfteien stärkt.[4]
Um einen solchen Sicherheitsstandard auch innerhalb des Internet of Payments zu erreichen, brauchen IoT‑Geräte zwingend eine digitale Identität, die einzigartig sein muss und nicht manipulierbar sein darf. Auch die Frage der Haftung muss beantwortet werden. Denn was würde passieren, wenn das selbstfahrende E‑Auto nicht nur seinen Ladevorgang bezahlt, sondern die Ladekosten für alle E‑Autos des Quartiers übernimmt? Wer haftet für diese Art von Schäden? Auf welche rechtsfähige Person ist eine solche Transaktion zurückzuführen? Und handelt es sich bei der inkorrekten Bestellung um einen einfachen Fehler oder um eine Manipulation Dritter?
Welche Bedeutung hinter dieser Art von Fehlern oder Manipulation steckt, wenn dieses Szenario in einer vollautomatisierten Fabrik stattfindet, liegt auf der Hand. Damit spielt auch der Schutz vor Cyberkriminalität in die Digitalisierung der Finanzbranche hinein. Derzeit ist eine hundertprozentige Sicherheit unmöglich, weshalb zwar viele Unternehmen automatisieren, aber innerhalb eines geschlossenen Systems. Die Anbindung nach außen – der Kerngedanke des IoT – birgt die eigentliche Gefahr. Laut des Digitalverbands Bitkom entsteht der deutschen Wirtschaft ein jährlicher Schaden von rund 203 Milliarden Euro durch Diebstahl von IT‑Ausrüstung und Daten, Spionage sowie Sabotage. Insbesondere Banken und Sparkassen sind aufgrund der lukrativen Daten ein beliebtes Ziel für Angreifer.[5] Nach Schätzungen von Accenture sind Finanzdienstleistern im Jahr 2019 im Zuge von Angriffen weltweit 310 Milliarden Euro Umsatz entgangen. Die Branchen zählt dadurch zu jenen mit den höchsten Einbußen.[6]

2.2  Konzept des Giralgeldtoken

Derzeit ist noch nicht absehbar, dass ein Teil des privaten Haushaltsbudgets an das eigene Auto übertragen wird. Das ist jedoch kein Abgesang auf die Digitalisierung im Finanzwesen. Im Gegenteil: Die Digitalisierung innerhalb der Finanzbranche schreitet gegenwärtig in rasantem Tempo voran,[7] wenn auch in vielen Bereichen noch deutlich hinter den technologischen Möglichkeiten, die bereits zur Verfügung stehen.[8] In Deutschland gab es 2021 knapp 82 Millionen Online-Girokonten und knapp die Hälfte der Bevölkerung nutzte 2022 die vielschichtigen Möglichkeiten des Online-Banking.[9] Die aktuelle Diskussion um digitale Assets ist insofern irreführend, weil sie suggeriert, Anlagegüter wie Wertpapiere würden bisher in physischer Form gehandelt. Die Zeiten, in denen Anlegern beim Aktienkauf tatsächlich ein Stück Papier ausgehändigt wurde, aber sind schon lange vorbei.
Was jedoch neu ist, ist die „Tokenisierung“, die Schaffung eines digitalen Abbilds eines Assets, was die Blockchain-Technologie erst ermöglicht. Hier liegt perspektivisch auch eine Chance für Machine-to-Machine-Zahlungen bzw. für das Internet of Payments. Der erste Schritt in diese Richtung ist die Tokenisierung des Zahlungsverkehrs, konkret in Form des Giralgeldtokens. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich hierbei um die Tokenisierung des Buchgeldes. Dazu wird die Distributed-Ledger-Technologie (DLT) verwendet. Blockchain und DLT werden oft synonym verwendet, hier muss aber differenziert werden: Distributed Ledger ist eine dezentrale Datenbank, die Blockchain eine Untergruppe der DLT.[10]
Für digitales Giralgeld müssen zunächst wichtige Fragen geklärt werden. Die Eigenschaften des klassischen Buchgeldes dürfen bei der Tokenisierung nicht verloren gehen. Beispielsweise sollte ein Giralgeldtoken als Sichteinlage der Einlagensicherung unterliegen. Auch die Preisstabilität darf nicht in Gefahr geraten, was bedeutet, dass es eine Bindung an das Guthaben in Geschäftsbankengeld im Rahmen der Giralgeldschöpfung geben muss. Zudem müssten sich die teilnehmenden Banken zur Rücknahme von Token verpflichten.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Interoperabilität. Nur wenn Giralgeldtoken der ausgebenden Banken untereinander konvertierbar sind, entsteht ein belastbares und vertrauenswürdiges Zahlungssystem. Dementsprechend muss die Interoperabilität auch mit dem bestehenden Zahlungsverkehr und anderen Netzwerken gegeben sein. Zudem ist Effizienz im Zahlungsverkehr notwendig. D.h., dass DLT-Transaktionen Forderungen automatisiert in Giralgeld ausgleichen können und dass das „Straight-through Processing“ auch weiterhin möglich sein muss.
Es gibt in Deutschland einige Kreditinstitute, die sich bereits an Konzepten und Projekten zum Giralgeldtoken versuchen – zum Teil institutsübergreifend. Die vorangegangenen Erläuterungen zeigen jedoch, dass auch von regulatorischer Seite die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Es ist unwahrscheinlich, dass die Branche selbst einheitliche Standards schaffen kann. Wie wichtig eine schnelle Entwicklung entsprechender Regulatorik ist, wird durch die Pleite der Krypto-Börse FTX deutlich. Mit dem Kauf der Schweizer Krypto-Unternehmensgruppe Digital Assets hatte das US‑Unternehmen im März 2022 mit FTX EU zwar eine MiFID‑II-regulierte Wertpapierfirma gegründet, inklusive einer Lizenz der zyprischen Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde. Abhebungen nach der Pleite sind allerdings nur für Kunden der FTX EU möglich. Gleichzeitig erheben Insolvenzverwalter auf den Bahamas und Antigua Anspruch auf das verbliebende Vermögen. Ein derart komplexes und damit undurchsichtiges Unternehmenskonstrukt erfordert daher, dass Regulatorik neu gedacht wird – vor allem dann, wenn es sich um neue Instrumente handelt, wie es bei dem Giralgeldtoken der Fall ist. Dieser wird bisher nicht innerhalb bestehender Regelwerke wie der EU-Verordnung zum Umgang mit Krypto-Assets (Markets in Crypto Assets Regulation, MiCAR) berücksichtigt.

3  European Payments Initiative und Digitaler Euro

3.1  Akzeptanz

Privatkunden nutzen für ihre Einkäufe zunehmend ihre jeweilige Wallet, ihre elektronische Brieftasche. Was US‑Anbieter bei der Ausgestaltung ihrer digitalen Wallets auszeichnet, ist die Kundenzentrierung und das Kundenerlebnis: bequem und ohne Medienbrüche. Den Kunden geht es vor allem um das Einkaufserlebnis. Der Check-out an der Kasse darf dieses Erlebnis nicht stören oder verkomplizieren. Trotzdem sind viele Menschen hierzulande gegenüber digitalen Bezahlmethoden skeptisch eingestellt und fürchten um die Sicherheit.[11] Um in Zukunft noch mehr Menschen von einer digitalen Wallet zu überzeugen, muss sie deshalb sowohl eine größtmögliche Convenience haben als auch höchste Sicherheitsstandards erfüllen.
Die European Payments Initiative (EPI) zeigt, dass auch europäische Kreditinstitute gemeinsam an der Zukunft des Zahlungsverkehrs arbeiten. Im Jahr 2020 von mehreren Großbanken gegründet, ist es das Ziel der EPI, eine innovative Zahlungslösung aufzubauen, die auf einem neuen einheitlichen Zahlungssystem und einer europaweiten Plattform basiert. EPI soll zu Beginn Zahlungen von Person-zu-Person (P2P) und Person-zu-Geschäftsperson (P2Pro) ermöglichen, gefolgt von Online-Zahlungen im E- und M-Commerce sowie Zahlungen im stationären Handel. Ein umfangreiches Angebot an Transaktionsarten soll unterstützt werden, inklusive einmaliger Sofortzahlungen, Abonnements, Ratenzahlungen, Bezahlung bei Lieferung und Reservierungen. Zusätzliche Mehrwertdienste sollen mit der Zeit in die Wallet-Lösung integriert werden, u.a. ein verantwortungsvolles „Buy now, pay later“‑Angebot, Funktionen zur digitalen Identität und die Integration von Händlertreueprogrammen.
Welchen Stellenwert das Projekt hat, beschreibt Martina Weimert, CEO der EPI Interim Company: „Ohne die EPI wird sich die Abhängigkeit des europäischen Zahlungsverkehrs von internationalen Playern schnell verstärken – mit der Folge, dass Banken sowie der Handel, der großer Befürworter der Initiative ist, über die nächsten Jahre dafür bezahlen müssen.“[12]
Auch die Zentralbanken haben erkannt, dass ein Bedarf nach einer stabilen, vertrauenswürdigen und sicheren Digitalwährung besteht bzw. danach, die klassischen Währungen im Internet handelbar zu machen. Die Bank of England diskutiert ein digitales Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency, CBDC) ebenso wie die Europäische Zentralbank (EZB) und die People’s Bank of China. In der Schweiz hat die Schweizerische Bankiervereinigung mitgeteilt, „einen von beaufsichtigten Schweizer Banken garantierten, auf der Blockchain handelbaren digitalen Franken schaffen zu wollen.“[13]
Die EZB diskutiert seit Mitte 2021 über einen digitalen Euro. Laut Umfragen sorgen sich die EU-Bürger jedoch vor allem um den Schutz ihrer Daten und ihrer Privatsphäre. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde betont, dass ein digitaler Euro nicht die gleiche Anonymität bieten könne wie Bargeld. Deshalb sei ein Ja zu einem digitalen Euro auch nicht mit der Abschaffung von Bargeld verbunden.[14]
Ein von der EZB angebotener digitaler Euro werde, laut Lagarde, nicht programmierbar sein. Die Aufgabe, den digitalen Euro für entsprechende Anwendungen nutzbar zu machen, geht damit klar an die Finanzintermediäre, also die privaten Banken.[15] Das könnte sich als cleverer Schachzug erweisen. Es ist klar, dass ein digitaler Euro das zweistufige Bankensystem nicht gefährden oder gar die Rolle der Kreditwirtschaft als Intermediär innerhalb einer Volkswirtschaft grundlegend verändern darf. Soll der digitale Euro das Bargeld ergänzen, darf er ausschließlich für den Zahlungsverkehr funktionieren und nicht zur Wertaufbewahrung dienen. Damit bleiben auch die Auswirkungen auf die Bankbilanzen handhabbar. Voraussetzung ist allerdings, dass ein Geldkreislauf etabliert wird und die digitalen Euros regelmäßig zu den Banken und der EZB zurückfließen.
Letztendlich dürfte ein von der EZB initiierter digitaler Euro aber vor allem ein gesteigertes Vertrauen in den digitalen Zahlungsverkehr schaffen – vorausgesetzt, er wird politisch nicht „missbraucht“. Denn theoretisch ließe sich ein digitaler Euro auch für geldpolitische Zwecke nutzen, indem positive oder negative Zinsen direkt auf die digitalen Geldbestände angewendet werden. Zudem könnten auch die jeweiligen Regierungen Steuern oder Bußgelder digital direkt einziehen, Vermögen einfrieren oder beschlagnahmen. Die eingangs erwähnten Sorgen um Datensicherheit und Privatsphäre der Bürger sind also nicht grundlos. Auswirkungen dieser Art müssen analysiert werden, um die Risiken eines digitalen Euro weitestgehend auszuräumen und damit seine Akzeptanz zu erhöhen.

3.2  Digitales Geld und Digitale Assets in der Wallet

Gerade bei den jüngeren Privatkunden können die Kreditinstitute mit der Kombination aus digitalen Zahlungen und digitalen Asset – zusammengeführt in einer Wallet – punkten. Chancen gibt es hier vor allem aufgrund des erwarteten starken Marktwachstums digitaler Assets. Laut der Boston Consulting Group könnte das Volumen tokenisierter Assets weltweit bis 2030 rund 16,1 Billionen US-Dollar erreichen.[16] Bereits 2022 hat sich das weltweite tägliche Handelsvolumen digitaler Assets im Vergleich zu 2020 von 30 auf 150 Milliarden Euro verfünffacht. Das liegt u.a. daran, dass immer mehr Anlageklassen und unkonventionelle, bisher illiquide Vermögenswerte wie Kunst, exklusive Weine, teure Autos und Oldtimer sowie landwirtschaftliche Ernten tokenisiert werden.
Mit Blick auf Privatanleger kann zudem von einer „Demokratisierung“ des Marktes gesprochen werden. Während Werke von Picasso, van Gogh oder Richter bisher den High Networth Individuals vorbehalten waren, ist es über die Tokenisierung heute theoretisch möglich, einen einzelnen Pixel eines Gemäldes zu erwerben. Diese Fraktionalisierung von Vermögenswerten erschließt somit neue, wesentlich breitere Zielgruppen und damit neue Märkte, in denen gehandelt wird. Prognosen deuten darauf hin, dass künftig rund zehn Prozent des globalen Bruttoinlandprodukts als tokenisierte Vermögenswerte in Umlauf sein werden.[17]
Für Privatkunden gibt es grundsätzlich zwei Gründe, sich für digitale Assets zu entscheiden: zum Vermögensaufbau oder als Sammlerobjekt. Das ist nicht neu. Neu sind jedoch die Marktdimensionen. Denn neben den etablierten Anlageklassen zum Vermögensaufbau kommen über die Tokenisierung auch neue Produkte auf den Markt, etwa ein neuer Zugang zu Immobilien über tokenisierte Schuldtitel. Gleichzeitig wird das Zwei-Quadratmeter-Investment in hoch attraktiven Immobilienmärkten wie London, Paris oder München auch für Kleinanleger möglich, woraus sich wiederum neue Diversifizierungsmöglichkeiten ergeben.
Die Regulierung ist hier – anders als beim Giralgeldtoken – schon weiter fortgeschritten. Deutschland hat mit der Umsetzung der fünften EU-Anti-Geldwäsche-Richtlinie aus dem Jahr 2018 bei der Regulierung digitaler Assets eine Vorreiterrolle eingenommen. Seit Januar 2020 bedarf es für die Verwahrung von Krypto-Assets einer Lizenz der BaFin. Diese Hürde gilt seitdem für alle Unternehmen, die digitale Assets verwahren oder handeln wollen – inklusive der Krypto-Börsen. Schon damals sprachen Experten von einem Wettbewerbsvorteil für den Standort Deutschland aufgrund derselben hohen regulatorischen Standards für digitale Assets, die bereits seit Jahrzehnten auch auf den traditionellen Kapitalmärkten gelten. Das nimmt insbesondere Privatanlegern eine anfängliche Scheu und Skepsis.
Die Attraktivität digitaler Assets für Privatanleger ist auch eine große Chance für Unternehmen, sich neue Finanzierungsquellen und Perspektiven für das eigene Liquiditätsmanagement zu erschließen. Anleihen, Crowdinvesting, CO2-Emissionen – die Möglichkeiten der Tokenisierung sind vielfältig. Auch der fraktionalisierte Vertrieb illiquider Vermögenswerte ist über digitale Assets möglich und aus unternehmerischer Sicht interessant.
Die zunehmende Attraktivität digitaler Assets legt nahe, dass früher oder später viele, wenn nicht sogar alle Assets digitalisiert sein werden. Damit käme einem sicheren, digitalen Schließfach eine große Bedeutung zu. Hier könnte perspektivisch alles hinterlegt werden – vom Fahrzeugschein über die notarielle Beurkundung des Hauskaufs bis hin zum Zwei-Quadratmeter-Investment in London oder dem tausendstel Anteil eines Rembrandt-Gemäldes.
Dahin könnte sich – ebenfalls perspektivisch – auch die digitale Wallet entwickeln, die mit dem Trend zu digitalen Assets bereits einen Wandel von der reinen digitalen Brieftasche zu einem kleinen Safe durchläuft. Technisch unterscheiden sich die „Bezahl-Wallet“ und die „Asset-Wallet“ hinsichtlich ihrer Verschlüsselung voneinander. Die reine Bezahl-Wallet hat deutliche Ähnlichkeit mit dem bisherigen Online-Banking: Hinterlegt sind die Daten des Bankkontos; die Zahlungen selbst werden mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung ausgelöst. Die Nutzung ist mit Online- und Kontaktloszahlungen bis hin zur Bargeldabhebung jedoch vielschichtig.
Die Asset-Wallet wird hingegen mit kryptografischen Schlüsselpaaren, den Public und Private Keys gesichert. Im Prinzip funktionieren diese Schlüssel analog zum klassischen Passwort. Allerdings kann die Person, die über den Private Key verfügt, Assets irreversibel übertragen.[18] Damit ergeben sich Haftungsthemen und damit die Frage der sicheren und vertrauensvollen Verwahrung der Assets. Es gibt nach wie vor zwei Welten – eine mit dem Tech-, die andere mit dem Finanz-Know-how und der Bafin-Lizenz. Es werden aber immer mehr Brücken zwischen diesen Welten gebaut. Dabei müssen sich die einzelnen Kreditinstitute abhängig von der jeweiligen Kundenstruktur elementare Fragen stellen: Für welche Art von digitalen Assets sind welche Arten von Wallets zulässig und sinnvoll? Sollen sogenannte „Custodial Wallets“, die auch unter dem Namen „Self-Hosted Wallets“ bekannt sind, erlaubt werden? Und welche Anforderungen ergeben sich aus diesen Überlegungen für die Verwahrung?
Self-Hosted Wallets haben einen neuen Rechtsrahmen bekommen. Im Zuge der kommenden Transfer-of-Funds-Verordnung der EU, der nächsten Anti-Geldwäsche-Verordnung, soll die eigene Verwahrung von Coins und Token in einer Wallet nicht mehr explizit verboten werden. Der Fokus läge vielmehr auf der Identifikation der Wallet-Besitzer, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung mit digitalen Währungen einzudämmen. Für eine Integration von Self-Hosted Wallets in bestehende Strukturen spricht die Tatsache, dass sie im Markt häufig genutzt werden und gerade jüngere Kunden bereits damit vertraut sind. Auch der Aspekt, dass die Kunden ihre Assets selbst verwahren und eine Krypto-Verwahrlizenz nicht zwingend erforderlich ist, ist von Vorteil. Das Risiko liegt im Verlieren des Private Key, was den Zugang zu den Assets unwiderruflich sperrt. Das könnte unter Umständen nicht nur zu Reputationsschäden bei den Banken führen, sondern sie auch vor personelle Herausforderungen stellen, wenn der Kundenservice aufgrund von Problemen mit der Wallet überlastet wird.

3.3  Tokenisierung des Weltspartags

Digital Finance ist keinesfalls trivial und die damit verbundenen Chancen und Risiken sind durchaus komplex. Es gilt, die Werte, für die die deutschen Banken stehen, intelligent mit neuen Technologien zu kombinieren. Wie eine solche Kombination aussehen kann, zeigt das Fallbeispiel Toni Token exemplarisch: Toni Token ist der erste Sparkassen-NFT, der unter der Führung des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe entstanden ist und den die Kunden der teilnehmenden Sparkassen zum Weltspartag 2022 „minten“ konnten. Voraussetzungen waren eine Wallet-Adresse sowie eine IBAN. Der Weltspartag-NFT Toni Token ist ein auf 1.000 Stück limitiertes, digitales Kunstwerk, das den Kunden über einen sogenannten Utility-Ansatz einen Mehrwert in Form einer ein Jahr lang kostenlosen Mastercard Gold bringt. Die Zielsetzung war die Verbindung „alter“ Werte (Weltspartag) mit digitalen Innovationen (NFT).
Der Weltspartag wurde auch deshalb für diesen Piloten ausgewählt, weil die teilnehmenden Sparkassen so die Möglichkeit hatten, über einen Bildungsansatz Kunden spielerisch an Themen wie NFT und Blockchain heranzuführen. Gleichzeitig lieferten die Kundenreaktionen viele Informationen, z.B. über die grundsätzliche Bereitschaft, das vorhandene Verständnis sowie zukünftige Anforderungen und Bedürfnisse. So gab es viele Kunden, die bereits mit dem Web3 vertraut waren, für viele andere war Toni Token aber die erste Berührung mit der Idee des dezentralen Internets, in dem Nutzer wieder mehr Kontrolle über die eigenen Daten bekommen sollen.
Der Utility-Ansatz in Kooperation mit Mastercard wurde bewusst gewählt, um die Web3-Welt mit der physischen Welt zu verbinden. So wird aus etwas Abstraktem wieder etwas Greifbares mit einem realen Mehrwert (in diesem Fall ein Jahr lang eine kostenlose Mastercard Gold), das mit dem Produktangebot der Sparkassen verbunden werden kann. Relevant ist bei solchen Piloten, wie andere Branchen und Unternehmen ihre Kunden von der Web2- in die Web3-Welt begleiten. Daher fiel die Wahl der Blockchain im Rahmen dieses Pilotprojekts auf Polygon. Wichtig ist, dass Polygon laut eigener Aussage bereits klimaneutral ist – ein Problem, mit dem sich viele Blockchain-Projekte auseinandersetzen müssen.

4  Fazit

Die deutsche Wirtschaft darf den digitalen Anschluss nicht verpassen. Es müssen Marschrichtung und Tempo aber auch mit Bedacht gewählt werden. Viel wichtiger sind Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit bei allen Entscheidungen, die jetzt getroffen werden. Daher ist es sinnvoll, im kleinen Rahmen zu starten, Piloten zu initiieren und mit dem direkten Feedback der Kunden den Rahmen zu erweitern.
Dass die Finanzbranche nicht zu den absoluten Vorreitern gehört, kann durchaus zu einem Wettbewerbsvorteil für Digital Finance in Deutschland werden. Grundsätzlich sind der Wille, die Ideen und auch die technologischen Möglichkeiten vorhanden. Wenn es jetzt noch gelingt, die Schlagzahl zu erhöhen und gleichzeitig alte Werte wie Solidität und Stabilität hochzuhalten, dann sollte die Digitalisierung der Finanzbranche keine Sorgen bereiten.

Literatur

Backhaus, S. (2022): Wie geht es mit der EPI weiter?. https://www.dertreasurer.de/news/cash-management-zahlungsverkehr/wie-geht-es-mit-der-european-payments-initiative-weiter-2022771/ (letzter Abruf am 24.5.2023).
Berghoff, T. (2021): Cybersicherheit in Zahlen. Studie zur IT-Sicherheit bei Banken und Sparkassen: Gut, aber nicht gut genug, https://www.it-finanzmagazin.de/studie-cybersicherheit-it-sicherheit-banken-sparkassen-131074/ (letzter Abruf am 11.6.2023).
Bitcoin2Go (2023): Distributed-Ledger-Technologie (DLT): Definition und Anwendungen, https://bitcoin-2go.de/distributed-ledger-technologie/ (letzter Abruf am 5.6.2023).
Bitkom (2023): Die Zukunft der Bankenwirtschaft ist digital, https://www.bitkom.org/Themen/Digitale-Transformation-Branchen/Banking-Finance/ZukunftBankenwirtschaft.html (letzter Abruf am 5.6.2023).
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (2023): Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland. Digitalisierungsindex 2022, https://www.de.digital/DIGITAL/Redaktion/DE/Digitalisierungsindex/Publikationen/publikation-digitalisierungsindex-2022-langfassung.pdf?__blob=publicationFile&v=3 (letzter Abruf am 22.4.2023).
Deloitte (2022): Digital Banking Maturity 2022 Deutschland. Ungenutzte Potenziale und zunehmender Wettbewerbsdruck, https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/de/Documents/financial-services/Deloitte-Digital-Banking-Maturity-Studie-2022-Germany.pdf (letzter Abruf am 24.5.2023).
Europäische Zentralbank (2023): Häufig gestellte Fragen zum digitalen Euro, https://www.ecb.europa.eu/paym/digital_euro/faqs/html/ecb.faq_digital_euro.de.html (letzter Abruf am 5.6.2023).
Kumar, S./Suresh, R./Liu, D./Kronfellner, B./Kaul, A. (2022): Relevance of on-chain asset tokenization in ‘crypto winter’, https://web‑assets.bcg.com/1e/a2/5b5f2b7e42dfad2cb3113a291222/on-chain-asset-tokenization.pdf (letzter Abruf am 24.5.2023).
Mordrelle, E./Fischer, P. A. (2023): Die Schweizer Banken wollen einen neuen, digitalen Franken lancieren – Kommt nach dem „Britcoin“ nun der „Swisscoin“?, in: NZZ, 14.3.2023, https://www.nzz.ch/finanzen/die-schweizer-banken-wollen-einen-neuen-digitalen-franken-lancieren-kommt-nach-dem-britcoin-nun-der-swiss-coin-ld.1729651 (letzter Abruf am 12.6.2023).
o. A. (2021): In Ladesäulen für E‑Autos werden Kartenlesegeräte für bargeldloses Zahlen Pflicht, in: IT Finanzmagazin, 20.9.2021, https://www.it-finanzmagazin.de/in-ladesaeulen-fuer-e-autos-werden-kartenlesegeraete-fuer-bargeldloses-zahlen-pflicht-125314/ (letzter Abruf am 9.6.2023).
o. A. (2023a): Schufa verkürzt Speicherdauer für Einträge zu Privatinsolvenzen, in: ZEIT Online, 28.3.2023, https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-03/schufa-privatinsolvenzen-bgh-frist (letzter Abruf am 31.5.2023).
o. A. (2023b): Banken fordern zentrale Rolle bei einem digitalen Euro, in: Handelsblatt, 6.2.2023, https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken‑versicherungen/banken/digitalwaehrung-banken-fordern-zentrale-rolle-bei-einem-digitalen-euro/28965978.html (letzter Abruf am 24.5.2023).
PwC (2023): Why is crypto custody important for financial institutions?, https://www.pwc.com/us/en/tech‑effect/emerging-tech/digital-asset-custody-strategies.html (letzter Abruf am 4.6.2023).
Rohde, M. (2022): Zunehmende Sicherheitsbedenken bei Online-Zahlungen. Im Spagat zwischen Bequemlichkeit und Sicherheit, 15.11.2022, https://www.der-bank-blog.de/sicherheitsbedenken-online-zahlungen/studien/37691347/ (letzter Abruf am 10.6.2023).
Statista Research Department (2022): Online-Girokonten in Deutschland bis 2021, 22.7.2022, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/39539/umfrage/anzahl-der-online-gefuehrten-konten-in-deutschland/ (letzter Abruf am 5.6.2023).
Statista Research Department (2023): Anzahl der Kartenzahlungen je Einwohner in den Mitgliedsländern der EU im Jahr 2021, 20.3.2023, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/324905/umfrage/kartenzahlungen-je-einwohner-in-der-eu-nach-laendern/ (letzter Abruf am 24.5.2023).
Streim, A./Mann, S. (2022): 203 Milliarden Euro Schaden pro Jahr durch Angriffe auf deutsche Unternehmen, https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Wirtschaftsschutz-2022 (letzter Abruf am 31.5.2023).
World Economic Forum (2015): Deep Shift. Technology Tipping Points and Societal Impact, https://www3.weforum.org/docs/WEF_GAC15_Technological_Tipping_Points_report_2015.pdf (letzter Abruf am 24.5.2023).
Fußnoten:
[1]Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (2023).
[2]Vgl. Statista Research Department (2023).
[3]Vgl. o. A. (2021).
[4]Vgl. o. A. (2023a).
[5]Vgl. Streim, A./Mann, S. (2022).
[6]Vgl. Berghoff, T. (2021).
[7]Vgl. Bitkom (2023).
[8]Vgl. Deloitte (2022).
[9]Vgl. Statista Research Department (2022).
[10]Vgl. Bitcoin2Go (2023).
[11]Vgl. Rohde, M. (2022).
[12]Weimart, M., zitiert in Backhaus, S. (2022).
[13]Mordrelle, E./Fischer, P. A. (2023).
[14]Vgl. Europäische Zentralbank (2023).
[15]Vgl. o. A. (2023b).
[16]Vgl. Kumar, S. et al. (2022).
[17]Vgl. World Economic Forum (2015).
[18]Vgl. PwC (2023).

Megatrends und ihre Auswirkungen auf das Banking

Stefan Schindler, Florian Rentsch
 
1  
Einleitung
2  
Megatrend 1: Community
3  
Megatrend 2: Urbanisierung
4  
Megatrend 3: Konnektivität
5  
Megatrend 4: Nachhaltigkeit
6  
Fazit
Literatur

1  Einleitung

Das Bankgeschäft unterliegt seit jeher gesellschaftspolitischen Entwicklungen. Auch wenn sich das Kerngeschäft der Banken nicht verändert hat, ist das Wie einem steten Wandel unterworfen. Digitalisierung, Veränderung der Ansprüche von Kundinnen und Kunden bis hin zu einer immer detaillierter werdenden Regulatorik sind normale Rahmenbedingungen, auf die sich die Banken einstellen. Über diesen Themen liegen jedoch weltweite Megatrends, deren Entwicklung wir permanent beobachten und antizipieren müssen. Die für eine sich entwickelnde „Digital Society“ besonders wichtigen Trends stellen wir im Folgenden vor. Außerdem untersuchen wir deren Auswirkungen auf das Bankgeschäft im Allgemeinen sowie ihre Bedeutung für das Geschäftsmodell von Spar- und Darlehenskassen im Besonderen. Das zeigen wir anhand von Beispielen der Sparda-Gruppe.

2  Megatrend 1: Community

Der Megatrend Community ist die moderne Formulierung für die traditionsreiche Genossenschaftsidee. So sagte der ehemalige UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon zum internationalen Jahr der Genossenschaften 2012: „Genossenschaften erinnern die internationale Weltgemeinschaft daran, dass eine Verbindung von Wirtschaftlichkeit und sozialer Verantwortung möglich ist.“[1]
Der Trend zum digitalen Leben schafft gleichzeitig ein Bedürfnis der Menschen nach Nähe und Miteinander. Genossenschaften sind hier ein natürlicher Ausgleich. Deshalb bieten Genossenschaftsbanken einen natürlichen Vorteil als Rechtsform. Sie sind in erster Linie darauf ausgerichtet, den Kunden zu dienen, statt auf Gewinnmaximierung. Die Kunden sind i.d.R. auch Mitglieder und haben dadurch ein Mitspracherecht bei Entscheidungen, z.B. bei sozialen Projekten oder Nachhaltigkeitsinitiativen. Für uns sind dabei folgende Charakteristika maßgeblich:

Regionale Verankerung: Die Genossenschaftsbanken sind stark in den regionalen Märkten verankert und haben dadurch eine enge Verbindung zu den Gemeinden und Kunden.

Solidarität: Die Genossenschaftsbanken sind auf Solidarität ausgerichtet, was bedeutet, dass wir uns gegenseitig unterstützen und gemeinsam Risiken tragen.

Langfristige Ausrichtung: Die Genossenschaftsbanken haben eine langfristige Ausrichtung und orientieren sich nicht nur an kurzfristigen Gewinnzielen. Das ermöglicht es, langfristige Beziehungen zu den Kunden aufzubauen und stabile Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Breite Kundenbasis: Die Genossenschaftsbanken haben eine Kundenbasis, die von Privatkunden bis hin zu kleinen und mittelständischen Unternehmen reicht.

Die Auswirkungen des Megatrends „Community“ sind für uns klar: Die Genossenschaftsbank ist nahbar und besonders attraktiv für Menschen, die mehr als eine anonyme Kundenbeziehung suchen.

3  Megatrend 2: Urbanisierung

Die Attraktivität von urbanen Räumen und der Trend zu Megacities ist ungebrochen.[2] Unter dem Begriff „Megacity“ werden Städte verstanden, die mehr als zehn Millionen Einwohner haben. Städte sind Magnete für kluge Köpfe und Innovatoren. Sie sind die Treiber von Innovation und Fortschritt, und sie sind die wirtschaftlichen Machtzentren der Welt. Das vielfältige Angebot an Arbeit und das individuelle „Freiheitsversprechen“ sowie der Reiz kultureller und sozialer Diversität werden auch in Zukunft mächtige Anziehungspunkte von Städten sein. Damit bietet die Urbanisierung viele Chancen für die Menschen und die Gesellschaft:

Wirtschaftliche Entwicklung: In Städten gibt es mehr Möglichkeiten für Arbeitsplätze und wirtschaftliche Entwicklung als auf dem Land. Die Nähe von Unternehmen und Arbeitsplätzen in Städten führt zu einer höheren Produktivität und einer besseren Ausnutzung von Ressourcen. Städte können auch bessere Infrastrukturen, Dienstleistungen und Einrichtungen anbieten, die zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen.

Kulturelle Vielfalt: Städte sind Schmelztiegel der Kulturen und bieten ein reiches kulturelles Erbe, das eine Vielzahl von Traditionen, Sprachen, Religionen und Lebensstilen umfasst. Die Vielfalt kann dazu beitragen, Toleranz und Akzeptanz zu fördern sowie zu einem besseren Verständnis der Welt beitragen.

Bildung: Städte haben Zugang zu einer breiteren und besseren Palette von Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten. So gibt es mehr Schulen, Universitäten und Fachhochschulen. Die Verfügbarkeit von Bildung und Fachwissen kann dazu beitragen, die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt zu verbessern.

Soziale Interaktion: Städte bieten eine Vielzahl von sozialen Aktivitäten und Möglichkeiten zur Interaktion mit anderen Menschen. Es gibt mehr Möglichkeiten zur Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen, sportlichen Aktivitäten, politischen Diskussionen und anderen öffentlichen Veranstaltungen. Diese Aktivitäten fördern die soziale Interaktion und das Gemeinschaftsgefühl.

Innovation: Städte sind oft Zentren der Innovation und Forschung. Die Nähe von Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen trägt dazu bei, neue Technologien und Ideen zu fördern, die wiederum zur Verbesserung von Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft beitragen können.

Die meisten neuen Megastädte entstehen in Entwicklungsländern, insbesondere in Asien und Afrika. Einige bereits bestehende Megacities in diesen Regionen, wie Lagos (Nigeria), Dhaka (Bangladesch) und Karachi (Pakistan), werden weiter deutlich wachsen. In China gibt es bereits mehrere Städte mit mehr als 20 Millionen Einwohnern, wie Shanghai, Peking und Chongqing. Auch Städte wie Shenzhen, Guangzhou und Tianjin sind mittlerweile Megacities.
Wird die Urbanisierung auch in Deutschland zunehmen? „Das knappe Wohnungsangebot, steigende Mieten und Immobilienpreise dämpfen den zuletzt hohen Zuzug in die Großstädte. Die Ballungszentren bleiben zwar insbesondere für Studierende und Berufseinsteiger attraktiv. Familien bevorzugen dagegen zunehmend das Umland der Großstädte“[3], so das Fazit des Instituts der Deutschen Wirtschaft. Hinzu kommt der Trend der Entkoppelung der Büroarbeit von einem festen Ort, der durch die Corona-Pandemie beschleunigt wurde. 
Trübe Aussichten bestehen für neuen Wohnraum. Dies zeigt auch die Sparda-Studie 2023 „Wohnen in Deutschland“.[4] Danach ist der Wunsch nach der Sicherheit einer eigenen Immobilie zwar ungebrochen groß, denn 74% der Menschen in Deutschland möchten in einer eigenen Immobilie leben. Die Eigentumsquote stagniert allerdings schon seit einem Jahrzehnt bei unter 50% und liegt damit im europäischen Vergleich auf dem letzten Platz.
Diese unrühmliche „rote Laterne“ beim Wohneigentum ist nicht nur das Ergebnis aktueller Krisen, sondern auch hausgemacht. Die auch im internationalen Vergleich völlig überdimensionierten und regional unterschiedlichen Bauvorschriften, die hohen Kaufnebenkosten – getrieben durch die Grunderwerbsteuer – und die Verknappung von Bauland steuern der Schaffung weiteren Wohnraums in den Städten entgegen.
Dagegen gibt es eine Reihe von Maßnahmen, mit denen Anreize zur Schaffung von Wohneigentum gesetzt werden könnten, u.a. eine transparente und zielgerichtete Förderpolitik oder Freibeträge für den Ersterwerb einer selbstbewohnten Immobilie. Entlastung am angespannten Wohnungsmarkt kann es nur geben, wenn insgesamt wieder mehr gebaut, mehr Bürgern zum Wohnungseigentum verholfen und so wiederum Mietraum frei wird.
Alle Faktoren deuten darauf hin, dass durch die geringe Bauaktivität die Mieten steigen werden. Somit wird das Thema Wohnen auch zur sozialen Frage. Politische Entscheidungsträger haben dies als wichtiges Thema erkannt. Die deutsche Regierung hat in den letzten Jahren verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Wohnungsbau zu fördern, wie die Einführung des Baukindergelds und die Erhöhung der Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau. Klar ist aber, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen werden.
Für Banken ist die Urbanisierung ein spannender Megatrend, der für sie zu einem erhöhten Bedarf an Finanzdienstleistungen führt. In städtischen Gebieten gibt es eine größere Konzentration von Unternehmen, die Kredite benötigen, sowie von Einzelpersonen, die Konten, Kredite und Hypotheken benötigen. Darüber hinaus bietet die Urbanisierung auch Möglichkeiten für neue Technologien und Innovationen im Finanzsektor, wie mobile Zahlungssysteme und digitale Bankdienstleistungen.
Sparda-Banken sind historisch in den Metropolen stark aufgestellt. Die moderne wertebasierte Metropol-Genossenschaftsbank, die Sparda-Bank, kann Partner und Lotse bei diesem wichtigen Trend für die Menschen sein.

4  Megatrend 3: Konnektivität

Im Jahr 1996 prägte der spanische Soziologe Manuel Castells in seinem Buch The Rise of the Network Society den Begriff der „Netzwerkgesellschaft“.[5] Eine seiner Thesen lautete, dass die Informations- und Kommunikationstechnologie eine zentrale Rolle bei der Umgestaltung der Gesellschaft spiele. Er sollte Recht behalten: Informations- und Kommunikationstechnologie hat die Art und Weise, wie wir kommunizieren, arbeiten, konsumieren und uns organisieren, nachhaltig verändert. Estland hat dies zuerst erkannt und den Zugang zum Internet bereits im Jahr 2000 zum Grundrecht erklärt.
Erst sieben Jahre später, am 9.1.2007, stellte Steve Jobs auf der Macworld Expo das erste iPhone vor. Die Idee, alle Informationen und Services des Internets auf einem Gerät zu vereinen, hat das Konsumverhalten der Verbraucher revolutioniert. Damit einher ging der rasante Aufstieg des E-Commerce und der sozialen Medien.
Auch das Nutzerverhalten von Bankkunden, ihre Erwartungen an (digitale) Produkte, Dienstleistungen und einen effizienten Kundenservice unterliegen seitdem einem schnellen Wandel. Ebenso wie im Einzelhandel steht damit die Zukunft der Bankfiliale und ihre Rolle im Omni-Channeling im Fokus. Eine Musterlösung gibt es jedoch nicht. Viele Institute testen neue Filialkonzepte. Hier sind zwei Beispiele aus der Sparda-Gruppe:

Die Sparda-Bank Berlin setzt auf regionale Präsenz ohne eigene Filialen. Dafür hat sie für ihre physische Präsenz ein ortsunabhängiges Raumkonzept entwickelt, das in Büroneubauten und Bestandsimmobilien gleichermaßen funktioniert. Eine traditionelle Filiale soll es künftig nicht mehr geben.

Die Sparda-Bank Nürnberg betreibt in Fürth, Würzburg und Aschaffenburg sogenannte Filialen der Zukunft. Diese Flagship-Stores gehen über das Konzept einer traditionellen Filiale hinaus. Sie dienen als Experimentierfeld, um kontinuierlich Neues auszuprobieren. Dabei verschmelzen die physische und virtuelle Welt miteinander. In unseren Filialen, die sich in innerstädtischen Hochfrequenzlagen befinden, bieten wir Kunden flexible Beratungsmöglichkeiten. Sie haben die Wahl, entweder persönlich von einem Berater vor Ort beraten zu werden oder sich per Videoberatung von einem Spezialisten aus einer anderen Filiale unterstützen zu lassen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Kunden auch dann Zugang zu spezialisiertem Fachwissen haben, wenn der entsprechende Experte nicht vor Ort ist. Im SpardaForum finden regelmäßig Veranstaltungen aus den Bereichen Finanzen, Soziales, Nachhaltigkeit, Lifestyle und Kultur statt. Darüber hinaus werden hybride Kundenwerkstätten angeboten, in denen sich die Mitglieder aktiv in die Weiterentwicklung der Genossenschaft einbringen können.

Längst ersetzen Online- und Mobile-Banking den Filialbesuch für Routine-Bankgeschäfte. Der Anteil der Personen, die 2022 in Deutschland das Internet für Banking genutzt haben, lag bei 49%.[6] Bei der Sparda-Bank Nürnberg führten im gleichen Zeitraum 75% aller Kunden ihr Girokonto online.
Im Zeitraum von November 2022 bis Februar 2023 nutzten nur noch 9% aller Kunden der Sparda-Bank Nürnberg den persönlichen Schalterservice (ohne Beratungsgespräche) in den Filialen. Bei den über 65-Jährigen lag die Nutzung bei 14%, während bei den unter 18-Jährigen lediglich 4% diesen Service in Anspruch nahmen.
Verliert die traditionelle Bankfiliale durch die Digitalisierung auch bei der Neukundengewinnung an Bedeutung? Dagegen spricht, dass bei der Sparda-Bank Nürnberg die durchschnittliche Entfernung zwischen dem Wohnort der Kunden und der Filiale bei allen 165.000 Girokontokunden lediglich fünf Kilometer beträgt. Interessanterweise wohnen Kunden, die ihr neues Girokonto online eröffnet haben, ebenfalls im Durchschnitt nicht mehr als fünf Kilometer von der Filiale entfernt.
Es ist bemerkenswert, dass etwa 40% der Nutzer, die durch Online-Werbung (Social Media Ads, Google Ads) auf das Girokonto aufmerksam wurden, dieses letztlich nicht online, sondern persönlich in einer Filiale eröffnet haben. Das deutet darauf hin, dass eine Bankfiliale vor Ort und ein persönlicher Ansprechpartner für die Mehrheit der Sparda-Bank-Kunden ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl ihrer neuen Hausbank waren.
Aktuell beziehen noch knapp 70% der Kunden der Sparda-Bank Nürnberg regelmäßig Bargeld über die Geldausgabeautomaten in den SB-Zonen der Filialen. Allerdings wird die SB-Frequenz in den Filialen durch die steigende Akzeptanz von Mobile-Payment immer weiter abnehmen.
Aufgrund der Digitalisierung teilen Kunden ihre Erfahrungen online und in Echtzeit. Das betrifft nicht nur Konsumgüter, sondern auch Produkte und Services von Finanzdienstleistern. Internet-Nutzer verlassen sich häufig auf Empfehlungen und Bewertungen aus der Community. Plattformen wie Amazon, TripAdvisor, Trustpilot oder die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu spielen dabei eine wichtige Rolle. Laut einer Umfrage von Bitkom-Research beeinflussen Rezensionen und Kommentare maßgeblich die Entscheidungen der Internet-Nutzer. Für mehr als die Hälfte der Online-Shopper (55%) sind demnach Online-Bewertungen vor dem Kauf die wichtigste Informationsquelle, und 33% der 16- bis 29-Jährigen orientieren sich in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder Pinterest.[7]
Internetunternehmen wie Amazon setzen den Maßstab für ein kohärentes Einkauferlebnis. Von der Website-Navigation über den Kunden-Support bis zum Versand legen diese Unternehmen großen Wert auf eine herausragende User Experience. Das vorrangige Ziel der Sparda-Bank Nürnberg besteht daher darin, ein einheitliches und exzellentes Banking-Erlebnis zu schaffen, das über alle Kontaktpunkte hinweg aufeinander abgestimmt ist.
Durch das digitale Mitgliedernetzwerk, der „Sparda-Community“, werden die Kunden und Mitarbeiter aktiv in die Weiterentwicklung der Genossenschaft einbezogen. Die Bank präsentiert Ideen zur Weiterentwicklung von Produkten und Services, die dann gemeinsam diskutiert und bewertet werden. Gleichzeitig haben die Mitglieder der Community auch die Möglichkeit, eigene Ideen einbringen. Diese partizipative und transparente Zusammenarbeit zwischen Mitgliedern und Mitarbeitern der Genossenschaft fördert das Vertrauen und stärkt die Bindung zur Bank.
Auf der digitalen Crowdfunding-Plattform „Gemeinsam mit der Sparda-Bank“[8] ermöglichen wir Vereinen und Institutionen, ihre sozialen und kulturellen Projekte einer breiten Öffentlichkeit potenzieller Förderer vorzustellen und so finanzielle Unterstützung zu erhalten. Die Plattform ermöglicht es Initiativen, ihre gewünschte Zielsumme festzulegen. Gleichzeitig haben Förderer die Möglichkeit, das Projekt zu unterstützen, indem sie einen Betrag ihrer Wahl spenden. Über ein spezielles Widget können Unterstützer das Projekt auf ihrer eigenen Website einbinden oder über Social-Media-Buttons auf Facebook, Xing, Pinterest, Twitter, LinkedIn und WhatsApp weiterempfehlen. Die digitale Vernetzung eröffnet der Bank immer neue Möglichkeiten, mit ihren Kunden zu kommunizieren, ihre Bedürfnisse zu erfüllen und sie aktiv in die Genossenschaft einzubeziehen.
Angesichts dieser Entwicklungen haben wir überlegt, wie unser zukünftiges Geschäftsmodell aussehen soll. Ist es betriebswirtschaftlich tragfähig, unseren Mitgliedern weiterhin „nur“ traditionelle Bankprodukte wie Zahlungsverkehr, Finanzierungen, Geldanlagen, Bausparen und Versicherungen kanalübergreifend anzubieten? Sind wir in der vernetzten Gesellschaft von morgen mit diesem Angebot noch langfristig zukunftsfähig? Unsere Antwort lautet: Nein.
Die Zukunftsstrategie der Sparda-Bank Nürnberg setzt daher auf den Aufbau eines digitalen Ökosystems, das es ermöglicht, neue Zielgruppen und Geschäftsfelder zu erschließen und so neue Ertragsquellen zu generieren (Abbildung 1). Dabei setzen wir auf Kooperationen mit Unternehmen und Start-ups, um innovative Produkte und Services zu entwickeln, die das Leben unserer Kunden vereinfachen. Der Online-Kanal ist dabei der wichtigste Kundenkontaktpunkt.
Abbildung 1: Ökosystem 2030 der Sparda-Bank Nürnberg
Ein Beispiel für die Kompetenzvernetzung mit externen Partnern ist das Bedarfsfeld „Wohnen“. Hier wird die Bank ihren Kunden real und digital die wichtigsten Produkte und Services rund um das Wohnen anbieten. Dabei orientiert sich die Sparda-Bank Nürnberg sowohl am Lebenszyklus ihrer Kunden als auch am Lebenszyklus einer Immobilie. Das reicht von der Projektentwicklung neuer Bauvorhaben, über die Immobilienfinanzierung, die energetische Sanierung bis zur Handwerkervermittlung oder das Angebot einer neuen Kücheneinrichtung.
Die Sparda-Bank Nürnberg entwickelt ihre Filialen von Service- und Beratungsfilialen zu Orten der innovativen Markenwahrnehmung weiter. Hier ergänzen sich die reale und virtuelle Welt. Mit Welcome-Events für neue Mitglieder, Kundenevents zu aktuellen Themen bis hin zum Augmented-Reality-Showroom für das Bedarfsfeld Wohnen. Dabei werden Kundenberater, unterstützt von KI-basierten Beratungsprozessen, zu Beziehungsmanagern, die unseren Mitgliedern den Wunsch nach einer persönlichen Beratung erfüllen.
Bislang sind komplexe Altersvorsorge-, Geldanlage- oder Baufinanzierungsberatungen noch eine Domäne der Banken oder Finanzvermittler. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Unternehmen ihren Kunden auch dazu Apps und KI-gestützte Services anbieten. Unser Ziel ist es, dass unsere Kunden (eines Tages) von ihrem persönlichen Sparda-Avatar auf ihrem Smartphone begrüßt werden. Er ist die sprachgesteuerte KI-basierte Weiterentwicklung der Banking-App. Durch den Einsatz von Predictive Analytics antizipiert er die Wünsche und Vorlieben der Nutzer. So kann der Avatar personalisierte Angebote und Empfehlungen vorschlagen, die auf den individuellen Bedürfnissen der Kunden basieren. Darüber hinaus bietet er für Kunden, die auf eine persönliche Beratung keinen Wert legen, auch komplexe Beratungen an. Auf Wunsch erfolgt dies beispielsweise bei einer energetischen Sanierung unter Berücksichtigung aller möglichen staatlichen Förderungen.
Die Zukunft einer Sparda-Bank liegt auch in deren Verständnis der Chancen und Risiken, die aus der immer weiterwachsenden Vernetzung entstehen. Ein einzelnes Institut kann hier allein nichts ausrichten. Vielmehr ist hier das entschlossene Handeln der genossenschaftlichen Wertegemeinschaft gefragt.

5  Megatrend 4: Nachhaltigkeit

Die Folgen des Klimawandels mit Dürre- und Hitzeperioden, Stürmen und Überschwemmungen sind längst auch in Deutschland spürbar. Die Weltgemeinschaft hat sich 2015 im Pariser Klimaabkommen verpflichtet, die Erderwärmung im 21. Jahrhundert auf nicht mehr als 1,5 Grad zu begrenzen. Dazu soll der weltweite CO2-Ausstoß bis 2050 um 80 bis 95% verringert werden.[9] Europa soll mithilfe des Green-Deals bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent werden. Deutschland hat das ehrgeizige Ziel bis zum Jahr 2045 Treibhausgasneutralität zu erreichen.
Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels hat auch die Sparda-Bank Nürnberg im Zuge ihrer strategischen Neuausrichtung im Jahr 2022 ihren Unternehmenszweck neu formuliert: „Es ist uns ein Herzensanliegen, Menschen für ein nachhaltiges Leben zu begeistern und – zusammen mit unseren Mitgliedern – die Region, für uns alle und die nächsten Generationen, lebenswert zu gestalten.“[10]
Im Jahr 2015 wurde von der Weltgemeinschaft die Agenda 2030 verabschiedet. Diese umfasst 17 globale Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). In diesen Zielen werden ökonomische, ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt. Die Sparda-Bank Nürnberg hat aus den 17 globalen Entwicklungszielen sechs Bereiche ausgewählt, die für die Bank und ihre Region von besonderer Bedeutung sind (Abbildung 2). Diese Nachhaltigkeitsziele werden in das unternehmerische Handeln integriert und schrittweise auch in den Produkten und Services umgesetzt.
Abbildung 2: Nachhaltigkeitsziele der Sparda-Bank Nürnberg
Die Umsetzung dieser Nachhaltigkeitsziele erfolgt durch einen ambitionierten Aktionsplan, der von einem speziellen Team, dem GRIP-Team[11], sichergestellt wird. GRIP repräsentiert die Ausrichtung und Wirkung aller Maßnahmen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele auf allen Unternehmensebenen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Es dient auch als Synonym für den nachhaltigen Fußabdruck der Bank (Abbildung 3).
Abbildung 3: Handlungsfelder hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Sparda-Bank Nürnberg
Die Handlungsfelder orientieren sich am BVR-Nachhaltigkeitscockpit, das vom Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) entwickelt wurde. Dieses Cockpit erfasst und bewertet die ökonomischen, ökologischen und sozialen Leistungen der Bank. Es bietet eine umfassende Übersicht über die verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren und bildet die Fortschritte in den einzelnen Bereichen ab.
Die Sparda-Bank Nürnberg hat im Jahr 2021 als eines der ersten Unternehmen in der Finanzbranche die Zertifizierung als klimaneutrales Unternehmen erhalten. Die CO2