#dkinfografik. Technik einfach verstehen - Jack Challoner - E-Book

#dkinfografik. Technik einfach verstehen E-Book

Jack Challoner

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Beschreibung

Spannende Technologien und Erfindungen verständlich erklärt! Ob Waschmaschine, Roboter, Drohne, Handy oder Internet: Mithilfe anschaulicher Grafiken, faszinierender Fakten und spannender Fragestellungen wird in diesem Technik-Buch anhand von 150 Beispielen verdeutlicht, wie die Technik in unserem Alltag funktioniert. Durch die speziellen Infografiken werden Sie selbst aus komplexen Sachverhalten schlau – vom Reißverschluss bis zur künstlichen Intelligenz. Technik verstehen – so geht's! Dieses Technik-Buch veranschaulicht, welche Funktionsweise hinter den Technologien unseres alltäglichen Lebens steckt – zum Beispiel: Woher weiß das Smartphone, wo oben ist? Wie verhindert ein autonom fahrendes Fahrzeug Unfälle? Woraus ist unsere Kleidung gemacht? Wie arbeitet ein Herzschrittmacher? All diese und viele weiteren Fragen werden in den neun Kapiteln dieses innovativen Technik-Buchs beantwortet: - Energietechnik. - Verkehrstechnik. - Werkstoff- und Bautechnik. - Technik im Haushalt. - Ton- und Bildtechnik. - Computertechnik. - Kommunikationstechnik. - Landwirtschaft und Ernährung. - Medizintechnik. Wie funktioniert was? In diesem Technik-Buch erfahren und verstehen Sie es dank genialer grafischer Darstellung. Das Buch eignet sich auch bestens als Nachschlagewerk für Schule oder Studium!

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Seitenzahl: 368

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TECHNIK
EINFACH
VERSTEHEN
Praktisches Wissen grafisch erklärt
#dkinfografik
TECHNIK
EINFACH
VERSTEHEN
INHALT
DK London
Lektorat
Jonathan Metcalf, Liz Wheeler, Claire Gell, Kate Taylor, Nathan Joyce,
Ruth O’Rourke-Jones, Martyn Page, David Summers, Miezan van Zyl,
Peter Frances, Rob Houston, Angeles Gavira Guerrero
Beratung
Alison Ahearn, Roger Bridgman, Giles Chapman, Caramel Quin, Josephine Roberts,
Kristina Routh, Jack Challoner, Clive Gifford, Ian Graham, Wendy Horobin, Andrew Humphreys,
Hilary Lamb, Katie John
Gestaltung und Bildredaktion
Karen Self, Michael Duffy, Dave Ball, Mik Gates, Mark Lloyd, Francis Wong,
Steve Woosnam-Savage, Gregory McCarthy, Bianca Zambrea
Umschlaggestaltung
Surabhi Wadhwa-Gandhi, Tanya Mehrotra, Emma Dawson, Priyanka Sharma,
Saloni Singh, Sophia MTT
Herstellung
Jacqueline Street-Elkayam, Meskerem Berhane
Illustrationen Edwood Burn, Mark Clifton, Phil Gamble, Manjari Hooda,
Rohit Rojal, Lakshmi Rao, Nain Rawat, Gus Scott, Alok Singh
Für die deutsche Ausgabe:
Programmleitung Monika Schlitzer
Redaktionsleitung Dr. Kerstin Schlieker
Projektbetreuung Carola Wiese
Herstellungsleitung Dorothee Whittaker
Herstellungskoordination Ksenia Lebedewa
Herstellung Evely Xie
Titel der englischen Originalausgabe:
How Technology Works
© Dorling Kindersley Limited, London, 2019
Ein Unternehmen der Penguin Random House Group
Alle Rechte vorbehalten
© der deutschsprachigen Ausgabe by Dorling Kindersley Verlag GmbH, München, 2019
Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten
Deutsche digitale Ausgabe, 2024
Dorling Kindersley Verlag GmbH
Jegliche – auch auszugsweise – Verwertung, Wiedergabe, Vervielfältigung oder
Speicherung, ob elektronisch, mechanisch, durch Fotokopie oder Aufzeichnung,
bedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung durch den Verlag.
Übersetzung Dr. Stephan Matthiesen
Lektorat Hans Kaiser
eISBN 978-3-8310-8372-5
www.dk-verlag.de
Hinweis
Die Informationen und Ratschläge in diesem Buch sind von den Autoren und vom Verlag
sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden.
Eine Haftung der Autoren bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-,
Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
ENERGIE-
TECHNIK
WERKSTOFF-
UND BAU-
TECHNIK
Leistung und Energie
Wasserversorgung
Ölraffinerien
Generatoren
Elektromotoren
Kraftwerke
Stromversorgung
Kernenergie
Windenergie
Wasserkraft und
Geothermie
Sonnen- und
Bioenergie
Batterien
Brennstoffzellen
10
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32
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Metalle
VERKEHRS-
TECHNIK
Bewegte Maschinen
Fahrräder
Verbrennungsmotoren
Autos
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40
42
44
Elektro- und Hybridautos 46
Radar
Radarkameras
Eisenbahn
Segelboote
Motorschiffe
U-Boote
Strahltriebwerke
Flugzeuge
Hubschrauber
Drohnen
Raumsonden
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52
54
56
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60
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64
66
68
Metallverarbeitung
Beton
Kunststoffe
Verbundwerkstoffe
Recycling
Nanotechnologie
3-D-Drucker
Bögen und Kuppeln
Bohrungen
Bagger
Brücken
Tunnel
Hochhäuser
Aufzüge
Kräne
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74
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100
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TECHNIK
IM HAUSHALT
COMPUTER-
TECHNIK
Hausanschlüsse
Heizung
Mikrowellenherde
Wasserkocher und
Toaster
Geschirrspüler
Kühlung
Staubsauger
Toiletten
Schlösser
Alarmanlagen
Textilien
Kleidung
Waschmaschinen
Das Smarthome
106
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TON-
UND BILD-
TECHNIK
Wellen
Mikrofone und
Lautsprecher
Digitalaudio
Teleskope und
Ferngläser
Elektrisches Licht
Laser
Hologramme
Projektoren
Digitalkameras
Drucker und Scanner
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152
154
Die digitale Welt
Digitalelektronik
Computer
158
160
162
Wie Computer arbeiten 164
Tastaturen und Mäuse
Computersoftware
Künstliche Intelligenz
Wie Roboter arbeiten
Was Roboter können
Virtuelle Realität
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172
174
176
LANDWIRTSCHAFT
UND
ERNÄHRUNG
KOMMUNIKATIONS-
TECHNIK
Radiosignale
Radios
Telefone
Telekommunikations-
netze
Fernsehübertragung
Fernseher
Satelliten
Satellitennavigation
Das Internet
Das World Wide Web
E-Mail
WLAN
Mobile Geräte
Smartphones
E-Papier
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Pflanzenanbau
Nutztierhaltung
Erntemaschinen
Anbau ohne Boden
212
214
216
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Präzisionslandwirtschaft 220
Sortieren und Verpacken 222
Konservierung
Verarbeitung
224
226
Genetische Modifikation 228
MEDIZIN-
TECHNIK
Schrittmacher
Röntgenbilder
MRT-Scanner
MIC-Operationen
Gliedmaßenprothesen
Gehirnimplantate
Genetische Tests
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234
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240
242
244
Künstliche Befruchtung 246
REGISTER
DANK
248
256
ENERGIE-
TECHNIK
Leistung und
Energie
Energie lässt Dinge geschehen – von winzigen
Stromstößen bis zu gewaltigen Explosionen.
Energie wird in Joule gemessen. Leistung ist
die Rate, mit der Energie von einer Form in eine
andere umgewandelt wird.
Wie man Leistung misst
Leistung ist die umgewandelte
Energiemenge, geteilt durch die
dafür benötigte Zeit. Je mehr
Energie in der gleichen Zeit umge-
wandelt oder je schneller eine
bestimmte Energiemenge umge-
wandelt wird, desto höher ist die
Leistung. Eine Elektroheizung mit
1800 Watt wandelt pro Sekunde
dreimal so viel elektrische Energie
in Wärme um wie eine mit 600 Watt.
WAS IST DAS
DREHMOMENT?
Das Drehmoment ist ein
Maß für eine drehende Kraft,
die auf eine Achse wirkt oder
von ihr ausgeübt wird. Oft wird
damit die »Zugkraft« eines
Motors beschrieben.
Erzeugung und Nutzung von Energie
Was wir unter Leistung verstehen, hängt von der Situation ab. Für
manche Dinge bezieht sich »Energie« bzw. »Leistung« auf die erzeugte
Energie, bei anderen auf die Energie, die zum Betrieb benötigt wird.
EINHEITEN
Es gibt mehrere Einheiten für Leistung und
Energie in verschiedenen Situationen, etwa
bei Motoren, Geräten und Menschen.
Watt (W)
Ein Watt entspricht der Leistung, bei der pro
Sekunde ein Joule Arbeit verrichtet oder ein
Joule Energie umgewandelt wird. Die Rate, mit
der beispielsweise eine Glühbirne elektrische
Energie in Lichtenergie umwandelt, wird in
Watt gemessen.
Kilowatt (kW) und Megawatt (MW)
Ein Kilowatt ist 1000 Watt; dies ist eine
nützliche Einheit für die Leistung großer
Motoren oder elektrischer Haushaltsgeräte.
Ein Megawatt entspricht 1 Mio. Watt. Nur
riesige Maschinen erzeugen Leistung in dieser
Größenordnung, etwa Kraftwerke, Schiffe und
Beschleuniger in der Teilchenphysik.
Kilowattstunden (kWh)
Eine Kilowattstunde ist die Energie, die umge-
wandelt wird, wenn eine Leistung von 1 kW
für eine Stunde (3600 Sekunden) wirkt, also
3,6 Mio. Joule. Die Strommenge im Haushalt
wird meist in Kilowattstunden gemessen.
Pferdestärke (PS)
Die Leistung von Motoren wird traditionell
auch in Pferdestärken (PS) gemessen. Ein PS ent-
spricht 735,5 W (0,7355 kW), etwa die Leistung
eines Arbeitspferds. Dabei wird die Nutzleistung
so gemessen, dass Reibungsverluste im Motor
und Getriebe schon berücksichtigt sind.
Kernkraftwerk: 1000 MW
Bei Kraftwerken wird wie bei Windturbinen
meist angegeben, wie viel Strom sie pro-
duzieren können, wenn sie unter optimalen
Bedingungen laufen (»Nennleistung«).
Mikrowellenherd: 1000 W
Bei Mikrowellenherden ist angegeben, welche
Stromleistung sie benötigen (z. B. 1000 W)
und außerdem die Energie, die sie typischer-
weise im Jahr verbrauchen (etwa 62 kWh).
Benzin-Superauto: 1100 kW (1500 PS)
Bei Automotoren wird die maximal mögliche
Leistung angegeben. Einige Superautos wie
der Bugatti Chiron erreichen eine Leistung
von 1100 kW oder 1500 PS.
Windkraftanlage: 3,5 MW
Eine typische Windturbine kann eine Leistung
von bis zu 3,5 MW erzeugen und im Jahres-
durchschnitt (je nach Standort) den Strom-
bedarf von über 1000 Haushalten decken.
LED-Fernsehgerät: 60 W
Zwar hat ein LED-Fernseher eine viel geringere
Leistung (typischerweise 60 W) als ein Mikro-
wellenherd, aber der jährliche Energie-
verbrauch (um 54 kWh) ist ähnlich.
Elektroauto: 110 kW (etwa 150 PS)
Die meisten Elektroautos haben eine viel
kleinere Leistung als Autos mit Verbrennungs-
motor, aber die Elektromotoren besitzen ein
höheres Drehmoment beim Anfahren.
ENERGIETECHNIK
Leistung und Energie
Energieumwandlung
Nach dem Gesetz der Energieerhaltung kann Energie nicht geschaffen
oder vernichtet werden, aber von einer Form in viele andere umgewandelt
werden. Elektrizität ist eine sehr wertvolle Energieform, weil sie sich leicht
in Schallenergie, Wärme (thermische Energie), Licht (Strahlungsenergie)
und – mit einem Motor – Bewegung (kinetische Energie) umwandeln lässt.
10 11
ENERGIEVERLUSTE
Reaktionen freigesetzt, die die Bindungen
zwischen Atomen aufbrechen. So wird
etwa beim Verbrennen von Kohle die
chemische Energie in Licht und
Wärme umgewandelt.
Chemische Energie
Chemische Energie ist die
Energie, die in chemischen Bindun-
gen von Substanzen steckt, etwa in
Lebensmitteln, Batterien oder fossilen
Brennstoffen. Sie wird durch chemische
Bewegung hat, etwa ein Mensch beim
Laufen oder Skifahren. Es gibt verschie-
dene Formen, darunter Rotations-
energie und Vibrationsenergie. Die
Menge der kinetischen Energie
hängt von der Masse und
Geschwindigkeit des
Objekts ab.
Bewegungsenergie ist die Energie,
die ein Gegenstand aufgrund seiner
Kinetische Energie
Kinetische Energie oder
Jedes Gerät verschwendet
einen Teil der zugeführten
Energie. Glühbirnen wandeln
nur einen Teil des Stroms in
Licht um, der Rest geht als
Wärme verloren. Schlecht
eingestellte oder schadhafte
Geräte, etwa Kühlschränke mit
einem Leck in der Dichtung,
verschwenden mehr Energie.
Leck
Kühle
Luft ent-
weicht.
Mechanische Energie ist die
kinetische Energie eines Körpers
zusammen mit seiner potenziellen
Energie – also der Energie aufgrund
seiner Lage, die in andere Formen
umgewandelt werden kann. Ein Bei-
spiel ist eine zusammengedrückte
Feder, die ihre potenzielle Energie
freisetzt, wenn sie sich zu ihrer
ursprünglichen Länge
ausdehnt.
Mechanische Energie
Wärme ist der Strom von thermischer
Energie von einem Ort zu einem
anderen, etwa die Wärme, die die
Flamme eines Herds an den
Kochtopf abgibt.
Thermische Energie oder Wär-
meenergie ist genau genommen
eine Form der kinetischen Energie,
die in der Vibrationsbewegung der
einzelnen Atome eines Stoffs steckt.
Wärmeenergie
Energieumwandlung im Solarmodul
Ein Solarmodul besteht aus fotovoltaischen
Zellen (»Solarzellen«, S. 30). Sie wandeln
die Strahlungsenergie des Sonnenlichts
in elektrische Energie – einen Strom von
Elektronen – um.
STRAHLUNGS-
ENERGIE
SOLARMODUL
ELEKTRISCHE
ENERGIE
Fossile Brennstoffe
Etwa zwei Drittel des Stroms und über 1 Mrd. Fahrzeuge und
andere Maschinen werden weltweit mit Brennstoffen erzeugt
und angetrieben, die aus fossilen Überresten früherer Lebe-
wesen entstanden. Diese fossilen Brennstoffe (Öl, Kohle und
Erdgas) sind nicht erneuerbare Ressourcen mit begrenzten
Vorräten. Die Verbrennung wandelt chemische Energie vor
allem in Wärme um, wobei sehr viel Treibhausgase entstehen.
CHINA UND DIE
USA TRAGEN
40 PROZENT ZU
DEN TREIBHAUSGAS-
EMISSIONEN DER WELT BEI.
Wasserversorgung
Eine gute Versorgung mit frischem, sauberem
Trinkwasser gilt in vielen Ländern als selbst-
verständlich. Bevor es den Wasser hahn er-
reicht, wird Wasser mehrfach behandelt,
um es sicher zu machen.
1
Reihe von Schutzgittern, Sieben und Filtern,
damit Fische und andere Wassertiere sowie
Fremdstoffe wie Sand, Abfall oder Laub nicht
in die Wasseraufbereitungsanlage geraten.
Wassereinlass
Das Wasser strömt durch eine
Schutzgitter,
Siebe und Filter
WASSER-
EINLASS
Schneller Mixer
Wie Wasser aufbereitet wird
Süßwasser wird verschiedenen Quellen entnommen,
etwa Seen, Flüssen oder Aquiferen (wasserführenden
Gesteinsschichten) im Untergrund. In Regionen, in
denen es nicht genug Süßwasser gibt, entfernen Ent-
salzungsanlagen Salz aus Meerwasser. Dann wird das
Wasser aufbereitet, um Mikroorganismen zu entfernen,
die Krankheiten verursachen können. Bei der Aufbe-
reitung werden auch schädliche chemische Substanzen
und ein unerwünschter Geruch oder Geschmack ent-
fernt. In jedem Schritt wird die Wasserqualität getestet.
FLUORIDIERUNG
Fluoride werden in manchen
Ländern dem Trinkwasser zugesetzt,
da sie den Zahnschmelz härten
und damit gegen Karies vorbeugen.
Doch Kritiker warnen, dass die
Überdosierung von Fluoriden bei
kleinen Kindern zu Zahnschäden,
etwa höherer Porosität und Farb-
veränderungen, führen kann.
Flocken
2
durch schnell rotierende
Mixer mit Flockungs-
mitteln wie Ammonium-
sulfat gemischt. So ver-
klumpen (koagulieren)
kleine Schwebstoffe zu
größeren Flocken.
Koagulation
Das Wasser wird
3
Langsames
Rührwerk
fördert die Verklumpung der schweben-
den Flocken zu größeren Makroflocken.
Diese setzen sich zusammen mit Bakterien
und anderen Verunreinigungen am Boden
des Flockungsbeckens ab, während
das gereinigte Wasser zur weiteren
Bearbeitung weitergeleitet wird.
Flockung
Ein langsam rotierendes Rührwerk
RECHEN UND
SANDFANG
Bakterien
verarbeiten
Phosphate.
Abwasserreinigung
Das Abwasser von Haushalten und
Betrieben fließt durch Abflüsse in
die öffentliche Kanalisation, durch
die es in Kläranlagen geleitet wird.
Dort werden Fremdstoffe entfernt
und das Wasser mit verschiedenen
Verfahren behandelt, damit mög-
lichst wenig Phosphate und Nitrate,
Fette, feste Abfallstoffe sowie krank-
heitserregende Mikroorganismen
in die Umwelt gelangen.
(BIOLOGISCHE REINIGUNG)
BELEBUNGSBECKEN
Schaum auf der Oberfläche
VORKLÄRBECKEN
Bakterien wandeln Nitrate
in Stickstoffgas um.
Flockungsmittel
aus einem
Speichertank
wird ins Wasser
geleitet.
Das Wasser bleibt meist
20–60 Minuten in einem
Flockungsbecken, damit die
Flocken größer werden.
1
des Vorklärbeckens ab und werden abgepumpt. Ein
Rechen entfernt Öl und Schaum von der Oberfläche.
Erste (mechanische) Stufe
Feststoffe, etwa Fäkalien, setzen sich am Boden
ENERGIETECHNIK
Wasserversorgung
844 MILLIONEN
DIE ANZAHL DER MENSCHEN OHNE
Einflussrohr
12 13
ZUGANG ZU SAUBEREM TRINKWASSER.
7
AKTIVKOHLE
SAND
KIES
Räumer
Sedimentation
Das Wasser fließt in ein Sedi-
mentations- oder Absetz becken, wo
es viele Stunden bleibt, sodass sich
Flocken und kleinere Schwebteilchen
am Boden absetzen können. Dort
werden sie durch einen Räumer –
rotierende oder von Ketten ge-
zogene Rechen – entfernt.
4
ABFLUSS
Filtration
Das Wasser fließt langsam
durch mehrere Schichten – oft Aktiv-
kohle, Sand und Kies. Dies filtert die
meisten übrigen Partikel aus. Die
Filterschichten werden regelmäßig
durch eine Rückspülung gereinigt:
Man pumpt sauberes Wasser
umgekehrt durch die Schichten.
5
6
läuft durch einen Tank, wo es
(falls Keime vorhanden sind)
mit Chlorgas desinfiziert
wird. Chlor schädigt die
Zellen von Mikroben, die
verschiedene Krankheiten
verursachen, sodass sie sich
nicht vermehren.
Chlorung
Das gefilterte Wasser
PUMPE
wird das Wasser in hoch
gelegene Tanks oder ab-
gedeckte Speicher oder
Reservoire gepumpt. Ein
Pumpwerk leitet das Wasser
zu Verteilerstationen, wo
es weitere Pumpen mit
konstanter Flussrate an die
Verbraucher verteilen.
Speicherung
Mit starken Pumpen
SAUBERES WASSER
3
eckige Becken, die Belebungsbecken,
gepumpt. Durch Rotore wird Luft in
das Wasser gepumpt, damit Bakterien
gedeihen, die Abfallstoffe abbauen
und in Biomasseflocken umwandeln.
Flüssigkeit läuft ins
Vorklärbecken zurück.
Feststoffe werden zu
Dünger getrocknet.
ENTWÄSSERUNG
SCHLAMM-
2
Pressen Wasser entzogen, das in die Klärbecken
zurückgeleitet wird. Der Schlamm wird dann
getrocknet und gepresst und als Dünger genutzt.
Verarbeitung des Klärschlamms
Dem Schlamm wird durch Zentrifugen oder
Zweite (biologische) Stufe
Das Wasser wird in große recht-
4
Dritte Stufe
Hier finden verschiedene Prozesse
ZU FLÜSSEN, SEEN, MEEREN
statt, auch die Abtrennung von Schlamm
im Nachklärbecken. Teils wird das Wasser
noch durch Schilfrohrbestände geleitet,
um weitere Stoffe auszufiltern. Manche
Kläranlagen desinfizieren das Wasser mit
Chemikalien oder UV-Licht.
NACHKLÄRBECKEN
WAS IST
HARTES WASSER?
Hartes Wasser ist Grundwasser,
das viel gelöstes Kalzium und
Magnesium enthält, die aus
dem Gestein ausgewaschen
wurden. In hartem Wasser
schäumt Seife weniger
stark.
Ölraffinerien
Erdöl wird aus Lagerstätten in der Erdkruste
gewonnen und per Schiff oder Pipelines zu
Raffinerien gebracht. Es besteht aus einem
Gemisch von Kohlenwasserstoffen, die für ver-
schiedene Produkte getrennt werden können.
Fraktionierte Destillation
Die Kohlenwasserstoffe im Rohöl haben
unterschiedliche Siedepunkte. Man trennt
sie, indem man das Öl verdampft; aus dem
Gas kondensieren dann bei verschiedenen
Temperaturen unterschiedliche Produkte.
Dies geschieht in einer Destillations-
kolonne, wobei Stoffe mit niedrigerem
Siedepunkt weiter oben kondensieren.
Böden in bestimmten Höhen sammeln
die sogenannten Fraktionen.
GLOCKE
Dampf
steigt in der
Kolonne auf.
Boden sammelt
die Fraktion.
Schlitz
Hals
BODEN
DAMPF
Durch kleine, bewegliche Deckel über
Öffnungen kann das Dampfgemisch
durch den Boden aufsteigen, aber die
Flüssigkeit nicht hinunterfließen.
Glockenboden
5
Kolonne kondensiert eine
Fraktion des Öldampfs, wird
flüssig, sammelt sich auf
den Destillationsböden und
wird zur Weiterverarbeitung
abgeleitet.
Durch Fallrohre fließen
Flüssigkeiten von einem
Segment zum anderen.
4
Gasdampf steigt auf
Kohlenwasserstoff-
fraktionen mit niedrigerem
Siedepunkt (»leichte Fraktio-
nen«) steigen in der Kolonne
durch Öffnungen in den
Böden weiter nach oben
als schwerere Fraktionen.
Dampf steigt durch Löcher
in den Böden auf.
3
Höhen der Säule, bei ver-
schiedenen Temperaturen,
kondensiert jeweils eine
Fraktion zu einer Flüssigkeit
und wird so abgetrennt,
während die anderen als
Gas weiter aufsteigen.
Destillation
In verschiedenen
Straight-Run-Benzin
Dies ist Benzin, das ohne
weitere Verarbeitung
genutzt wird. Etwa die
Hälfte des Rohöls wird
zu Benzin als Fahrzeug-
kraftstoff verarbeitet.
Destillationsboden
In jedem Segment der
Leichtes Naphtha
Diese Fraktion, auch
Leichtbenzin genannt,
wird oft zu Ethylen ver-
arbeitet, aus dem Kunst-
stoffe wie Polyethylen
hergestellt werden.
Flüssiggase
Leichtere Kohlenwasser-
stoffe wie Propan und
Butan kondensieren
nicht und werden am
Kolonnenkopf als Gas-
gemisch entnommen. Sie
werden in Gasflaschen
abgefüllt und zum Heizen
und Kochen genutzt.
Schweres Naphtha
Diese Fraktion wird
oft – etwa durch
Cracken (siehe unten) –
zu Benzin und anderen
Rohölprodukten
weiterverarbeitet.
Kerosin
Es wird als Brennstoff zum
Heizen genutzt oder weiter zu Treib-
stoffen für Flugzeuge raffiniert.
ENERGIETECHNIK
Ölraffinerien
14 15
IN JAMNAGAR
(STAAT GUJARAT,
INDIEN) STEHT DIE
2
GRÖSSTE RAFFINERIE DER
WELT, DIE BIS ZU 170 000
TONNEN ERDÖL PRO
TAG VERARBEITET.
1
Nachdem Salz und einige
andere Verunreinigungen
entfernt wurden, wird das
Rohöl mit überhitztem
Wasserdampf auf über
400 °C erhitzt.
Entsalztes Rohöl
wird erhitzt
Öl wird eingeleitet
Das erhitzte Rohöl wird
in die Kolonne eingeleitet. Der
Großteil steigt als Gas auf, aber
einige schwerere Fraktionen
bleiben flüssig.
Diesel
Dieselkraftstoff, der
weniger leicht ent-
flammbar als Benzin ist,
ist ein wichtiger Brenn-
stoff für Kraftwerke und
Fahrzeugmotoren.
Schweröl
Diese Fraktion umfasst
verschiedene Produkte wie
Schmieröle oder schwere
Heizöle für Schiffsantriebe
oder Kraftwerke.
ROHÖL
Destillationskolonne
Die Destillations- oder Rektifikations-
kolonne ist ein senkrechtes Rohr
mit horizontalen Böden, auf denen
sich die verschiedenen Fraktionen
sammeln.
ERHITZER
Der »Sumpf-
kocher« erhitzt
das verbleibende
flüssige Öl.
SÄUBERUNG VON ÖLVERSCHMUTZUNGEN
Chemikalien, die man Dispergier-
mittel oder Dispergatoren nennt,
werden auf das Wasser gesprüht.
Bei Unfällen mit Öltankern oder Lecks in Pipelines
kann Rohöl in die Umwelt gelangen und Ökosysteme
katastrophal schädigen. Die Säuberung auf See geschieht
mit Ölsperren (schwimmende Balken oder Schläuche), um
das Öl zu sammeln, sowie mit chemischen Methoden.
SUMPF
Residue
Nicht verdampftes Öl
sammelt sich im Sumpf.
Dieses Residue (engl. für
»Rückstand«) wird zu
Bitumen (Asphalt) für den
Straßenbau verarbeitet.
VERDAMPFER
Flüssigkeit im Sumpf
(unteres Ende der Kolonne)
wird in den Verdampfer geleitet.
Cracken
Lösemittel im Dispergiermittel
dringen in den Ölteppich ein, damit
Tenside auf das Öl wirken können.
Tenside verringern die Oberflächen-
spannung, sodass sich einzelne
Öltropfen aus dem Teppich lösen.
Die Tröpfchen verteilen sich und
werden langfristig von Mikro-
organismen zersetzt.
Rohölfraktionen mit niedrigerem Siede-
punkt sind leichter entflammbar und
verbrennen mit einer saubereren Flamme.
Daher sind sie stärker gefragt als die
schwereren Fraktionen. Um den Bedarf
zu decken, werden schwere Fraktionen
durch das sogenannte Cracken teils in
wertvollere Produkte umgewandelt. Dabei
werden die langen Kohlenwasserstoff-
ketten der schweren Fraktionen durch
Hitze oder Katalysatoren wie Siliziumoxid
oder Aluminiumoxid zu kürzeren
Ketten aufgebrochen.
Generatoren
Stromgeneratoren funktionieren nach dem
Prinzip der elektromagnetischen Induktion.
Wenn eine Drahtspule zwischen zwei Magnet-
polen rotiert, wird ein elektrischer Strom in
der Spule und im Stromkreis induziert.
Gleichstrom und Wechselstrom
Generatoren erzeugen entweder Wechselstrom oder Gleichstrom.
Gleichstrom fließt immer in einer Richtung durch einen Strom-
kreis; Batterien geben Gleichstrom ab. Wechselstrom wechselt
viele Male pro Sekunde die Richtung. Seine Spannung kann ein-
fach durch Transformatoren erhöht oder erniedrigt werden, um
den Strom effektiver über große Entfernungen zu transportieren.
Deshalb läuft die Stromversorgung mit Wechselstrom.
Wechselstromgeneratoren
Die rotierende Drahtspule ist mit dem äußeren Stromkreis über Schleifringe und Schleif-
bürsten verbunden. Jede der beiden Schleifbürsten hat kontinuierlichen Kontakt mit
einem Ring und bildet die leitende Verbindung zwischen den rotierenden Ringen und
den festen Drähten des äußeren Stromkreises. Der Strom wechselt bei jeder vollen
Umdrehung der Spule zweimal die Richtung.
Richtung des elektrischen
Stroms
Schleifbürste im Kontakt
mit rotierendem Schleifring
Lampe leuchtet.
Drahtspule
Magnetische Feldlinien
Schleifringe drehen
sich mit der Spule.
Kurbel dreht die
Welle mit der Spule.
1
Richtung des
induzierten Stroms
mechanische Kraft der Kurbel. Sie dreht eine Drahtspule in dem Magnet-
feld zwischen den Polen eines Permanentmagneten. Die Bewegung
des Drahts im Magnetfeld induziert einen elektrischen Strom in einer
Richtung. Er ist dann am stärksten, wenn sich der Draht rechtwinklig
zum Feld bewegt, also hier in der waagrechten Stellung der Spule.
Spule beginnt zu rotieren
Die Welle dieses Wechselstromgenerators rotiert durch die
2
Kurbel wurde um
180° gedreht.
Strom kehrt
Richtung
um.
sich die Teile, die sich vorher abwärts bewegten, nun aufwärts. Da sich
die Lage der Spule relativ zu den Magnetpolen umgekehrt hat, kehrt
sich auch die Richtung des induzierten Stroms um. Daher wechselt die
Stromrichtung bei jeder halben Drehung. Der Strom fließt über die
Schleifringe und Bürsten durch den äußeren Schaltkreis.
Stromrichtung kehrt sich um
Wenn die Spule um 180° im Magnetfeld gedreht wurde, bewegen
Äußerer
Stromkreis
Drahtspule um 180° gedreht
Spannung (V)
+170
0
0,04
-170
Fluktuierende
Spannung
Verschiedene Stromarten
Beim Gleichstrom bleibt die Spannung
gleich. Beim Wechselstrom fluktuiert
sie, weil der Strom die Richtung um-
kehrt. Um die gleiche Leistung zu
transportieren, muss die Spitzen-
spannung höher sein.
LEGENDE
Wechselstrom
Gleichstrom
(Sekunden)
Zeit
Gleichstrom hat
konstante Spannung.
SÜDPOL
NORDPOL
SÜDPOL
NORDPOL
ENERGIETECHNIK
Generatoren
FAHRRADDYNAMOS
Ein Fahrraddynamo versorgt
eine elektrische Fahrrad-
lampe. Ein üblicher Seiten-
läuferdynamo hat ein Reib-
rad, das beim Fahren durch
die Seitenwand des Reifens
angetrieben wird und das
über eine Achse einen
Permanentmagneten dreht.
Die resultierende Magnet-
feldänderung wird über
einen u­förmigen Blechanker
an eine Spule weitergegeben,
in der dadurch ein Wechsel-
strom induziert wird.
Rotierende
Achse
Reibrad wird vom
Reifen getrieben.
WAS IST DIE
FREQUENZ VON
WECHSELSTROM?
Sie besagt, wie oft er die
Permanent-
magnet
Drahtspule auf
einem Blechanker
Induzierter Strom
fließt zur Lampe.
Richtung wechselt, gemessen in
Hertz (Hz). 1 Hz ist eine Umkehr
pro Sekunde. In Europa hat
Netzstrom 50 Hz, in Amerika
meist 60 Hz.
16 17
Gleichstromgeneratoren
Bei einem Gleichstromgenerator wird der Wechselstrom durch eine Vorrichtung,
den Kommutator oder Stromwender, in Gleichstrom umgewandelt. Er hat einen
Schleifring mit zwei voneinander isolierten Hälften. Dadurch wird die Polarität
immer genau dann umgeschaltet, wenn die Stromrichtung in der Spule
wechselt, sodass sie insgesamt gleich bleibt.
Magnetfeldlinien
Bürste in Kontakt mit
abwechselnd je einer
Hälfte des Kommutators
Lampe leuchtet.
Stellung
der Spule mit
maximalem
Strom
Jede Seite der Spule ist
mit einem der Segmente
verbunden.
Kommutator oder
Stromwender
1
Kurbel dreht
Achse und Spule.
Umschalten der Verbindung
Magnetfeldlinien
Strom fließt durch den
Stromkreis von einem
Segment des Kommutators
zum anderen.
In der Lage der Spule, in der die Induktion am stärksten ist, fließt
2
der Strom durch ein Segment des Kommutators, dann durch den äuße-
ren Stromkreis und zurück durch das andere Segment. Wenn sich die
Spule um 180° dreht, verliert die Schleifbürste den Kontakt mit dem
ersten Segment und kommt in Kontakt mit dem anderen Segment. So
fließt der Strom bei jeder Halbdrehung wieder in die gleiche Richtung.
Kurbel ist um 90°
gedreht.
Im Stromkreis fließt
kein Strom.
Unterbrechung des Stroms
In der vertikalen Stellung bewegt sich der Draht nicht recht-
winklig zu den Magnetfeldlinien, sondern an ihnen entlang, sodass hier
kein Strom induziert wird. Deshalb erzeugt ein Gleichstromgenerator
keinen konstanten, sondern einen gepulsten Strom. Die meisten tech-
nischen Generatoren haben daher mehrere gegeneinander gedrehte
Spulen mit Kommutatoren, sodass eine davon immer optimal steht.
In vertikaler Stellung der Spule
wird kein Strom induziert.
Lampe
leuchtet
nicht.
SÜDPOL
NORDPOL
SÜDPOL
NORDPOL
E
F
G
L
E
Universalmotoren
Ein Universalmotor hat statt des Permanentmagneten
einen Elektromagneten (»Erreger«) aus Drahtwicklungen
um einen Ständer. In dessen Magnetfeld rotiert eine
weitere Spule auf einem Anker aus Blech. Durch die
Erregerwicklungen und die Ankerwicklungen fließt der
gleiche Strom, da sie in Reihe geschaltet sind. Daher
haben sie stets dieselbe Polarität, sodass der Motor
sowohl mit Gleich- als auch mit Wechselstrom läuft.
Elektrische Bohrmaschine
Die meisten Bohrmaschinen haben
einen Universalmotor, der ein hohes
Drehmoment besitzt und dessen
Rotationsgeschwindigkeit man
einstellen kann.
Elektromotoren
Elektromotoren nutzen Anziehungs- und Abstoßungs-
kräfte von elektrischen Strömen und Magnetfeldern für
Rotationsbewegungen. Motoren sind unterschiedlich
groß, von mikroskopisch kleinen Aktoren in elektro-
nischen Geräten bis zu riesigen Schiffsantrieben.
Südpol des
Permanentmagneten
Drahtspule
Kommutator
(Stromwender)
Nordpol
Magnetfeld-
linien
Bürste
1
BATTERIE
Drahtspule, die zwischen den Polen eines
Permanentmagneten sitzt. Dadurch wird
die Spule zum Elektromagneten.
Stromfluss in der Spule
Ein elektrischer Strom fließt in die
Wie ein Elektromotor funktioniert
In vielen Motoren bewegt sich eine Drahtspule durch das stationäre
Magnetfeld eines Permanentmagneten. Wenn ein Strom fließt, wird
die Spule zum Elektromagneten mit Nord- und Südpol. Sie dreht sich
dann so, dass ihre Pole mit denen des Permanentmagneten ausge-
richtet sind. Ein Kommutator oder Stromwender schaltet bei jeder
halben Drehung die Stromrichtung um und vertauscht so die Pole der
Spule, sodass sie sich weiter in dieselbe Richtung dreht. Die Spule
sitzt auf einer Achse, die externe Komponenten wie Räder antreibt.
2
BATTERIE
des Permanentmagneten dreht sich die
Spule. Nach einer Vierteldrehung
ziehen sich die ungleichen Pole
an, und sie dreht sich weiter.
Drehung der Spule
Abgestoßen von den gleichen Polen
WIE SCHNELL
ROTIEREN GLEICH-
STROMMOTOREN?
Typisch sind etwa 25 000
Umdrehungen pro Minute,
aber manche Motoren, etwa
in Staubsaugern, erreichen
bis zu 125 000.
Bürste überträgt Strom
von der Batterie zum
Kommutator.
ETWA 45 %
DES STROM-
VERBRAUCHS TREIBEN
ELEKTROMOTOREN AN.
Antriebswelle wird vom Motor
gedreht.
Spule rotiert, abgestoßen vom
Permanentmagneten.
Kommutator rotiert
zusammen mit der Spule.
ENERGIETECHNIK
Elektromotoren
18 19
4
die Antriebswelle. Das Getriebe
reduziert die Drehzahl, steigert aber
das Drehmoment, um das Material
mit großer Kraft zu durchbohren.
Antriebswelle rotiert
Der rotierende Anker dreht
3
die Polarität des Magnetfelds
des Ankers um. Dadurch wird
er abwechselnd angezogen und
abgestoßen und rotiert.
Kommutator
Der Kommutator kehrt
2
Ständer- und die Ankerwicklungen
und erzeugt Magnetfelder. Der
Strom fließt durch beide Spulen
hintereinander (»Reihenschaltung«).
Magnetfeld
Der Strom fließt durch die
Lager stützt
das Ende
der Achse.
LÜFTER
Getriebe erhöht
das Drehmoment
(Kraft der Rotation).
Lüfter kühlt den Motor.
Ständer (Stator) mit Erreger-
wicklungen aus Kupferdraht
Spule rotiert
weiter.
Kommutator
kehrt Strom in
der Spule um.
Pole der Spule
werden vom
Permanent-
magneten
abgestoßen.
BATTERIE
3
Stromumkehr
Der Kommutator kehrt die Richtung
4
des Stroms um. Das kehrt auch die Polarität
des Magnetfelds der Spule um, sodass ihre
Pole erneut abgestoßen werden.
LINKE-HAND-REGEL
Die einfache Regel zeigt, wie sich ein Draht im Magnet-
feld bewegt. Mit dem Daumen der linken Hand in
Richtung des Elektronenstroms (also vom Minuspol zum
Pluspol, entgegen der »technischen Stromrichtung«) und
dem Zeigefinger in Richtung der Magnetfeldlinien zeigt
der Mittelfinger die Richtung der Kraft auf den Draht.
Richtung des Elektronen-
stroms
richtung
Kraft, die auf
den Draht wirkt
Magnet-
feld-
BATTERIE
Abstoßung der Pole
Die Spule dreht sich weiter, weil sie
von den Polen des Permanentmagneten
abwechselnd angezogen und abgestoßen
wird, wenn die Stromrichtung wechselt.
1
Steckdose durch ein Kabel
zum Schalter geleitet. Der
Strom fließt nur zum Univer-
salmotor, wenn der Schalter
gedrückt wird und den Kon-
takt herstellt. Manche Bohrer
haben statt des Netzkabels
wiederaufladbare Batterien.
Stromversorgung
Strom wird von der
SCHALTER
ANKER (ROTOR)
KOMMUTATOR
GETRIEBE
S T
R O
M L E I
T U
N G
Kraftwerke
Elektrizität ist eine sehr vielfältige Energieform,
die über lange Strecken transportiert und für
viele Zwecke eingesetzt werden kann. Enorme
Strommengen werden in Kraftwerken erzeugt,
meist aus fossilen Brennstoffen wie Kohle.
Wie ein Kraftwerk funktioniert
In einem konventionellen Kohlekraftwerk wird in einem Kessel
über einer Brennkammer überhitzter Dampf erzeugt, der Turbinen
antreibt, die mit Generatoren zur Stromerzeugung verbunden
sind. Ein großes Kraftwerk kann 2000 MW Strom erzeugen; genug
für eine Million Haushalte. Der Dampf wird dann gekühlt und
kondensiert wieder zu Wasser. Die Rauchgase werden gereinigt,
und die Asche und Schlacke wird oft zu Blöcken gepresst.
66 % DES STROMS
WERDEN WELTWEIT
AUS FOSSILEN
BRENNSTOFFEN ERZEUGT.
SIND WIR WENIGER
VON KOHLE ABHÄNGIG?
Im Gegenteil: Der Kohle-
verbrauch ist in den letzten Jahr-
zehnten in die Höhe geschossen.
Seit den 1970er-Jahren stieg
der jährliche Verbrauch
um über 200 %.
Gereinigte Abgase werden durch
den Schornstein ausgestoßen.
ENTSCHWEFELUNGS-
ANLAGE
Ammoniak wird ein-
geleitet und reagiert
mit Stickoxiden zu
Stickstoff und Wasser.
DAMPF
Kalksilo
ABSCHEIDER
STAUB-
Dampf wird in
Turbine geleitet.
KESSEL
SCHORNSTEIN
Der entstehende
Gips wird in der Bau-
industrie genutzt.
Asche wird gesammelt und als
Betonzusatz genutzt.
BRENNKAMMER
WASSER
ZUM
KESSEL
1
Brennkammer transportiert. Ein großes
Kraftwerk kann über 1000 Tonnen Kohle
pro Stunde verbrennen.
Brennstoff
Kohle wird zermahlen und in die
Kohlemühle zerkleinert
die Kohle.
2
Einspeisung von Kaltwasser
auf über 500 °C erhitzt. Die Rauchgase laufen zur Reinigung durch
einen Staubabscheider und eine Entschwefelungsanlage,
Brennkammer und Kessel
Wasser, das durch Rohre im Kessel läuft, wird bei hohem Druck
Luftzuführung
ENERGIETECHNIK
Kraftwerke
Rauchgasreinigung
Die Rauchgase aus der Verbrennung
werden vor ihrer Freisetzung von
Schadstoffen gereinigt. Ein Staub-
abscheider entfernt Feinstaub mit-
hilfe elektrostatischer Ladungen,
und über 95 % des Schwefels werden
durch Rauchgasentschwefelungs-
anlagen entfernt. Doch schädliche
Emissionen sind dennoch ein
Problem. In der EU werden jähr-
lich mehrere Millionen Tonnen
Schwefeldioxid emittiert.
Abgas enthält nur
noch wenig Feinstaub.
3
Turbine
ELEKTRO-STAUBABSCHEIDER
Metallplatte
Negativ
geladener
Staub wird
von positiv
geladener
Platte ange-
zogen.
20 21
WIRKUNGSGRAD
Nur etwa ein Drittel der
Energie des Brennstoffs erreicht
den Verbraucher. Über 60 %
gehen im Kraftwerk verloren.
Energie im Brenn-
stoff (100 %)
Verbraucher (33 %)
Transport-
verluste (5%)
Verbrauch im
Kraftwerk (7 %)
Staub wird
abtransportiert.
Einströmendes
Gas mit Fein-
staub
Schaufeln von Dampfturbinen mit großer
Kraft. Die schnelle Rotationsbewegung wird
über eine Welle an den Generator übertragen.
Der Hochdruckdampf treibt die
5
Stromversorgungsnetz
Die Spannung wird durch einen Trans-
formator erheblich erhöht. Dies verringert die
Verluste beim Transport mit Hochspannungs-
leitungen über weite Entfernungen.
Der Dampf wird im Kondensator
gekühlt und in den Kühlturm gesprüht. Der
Großteil kondensiert als Wasser in der Kühl-
turmtasse, aber ein Teil der Wärme entweicht.
6
Kühlturm
Wärme geht
ebenfalls verloren.
TURBINE
AUSGESTOSSENER
DAMPF
Wärmeverlust an
die Umwelt (55 %)
Dampf
GENERATOR
kondensiert.
KONDENSATOR
4
Tausend Umdrehungen pro Minute. Er erzeugt
Wechselstrom typischerweise mit 25 000 Volt.
Generator
Der Rotor des Generators rotiert mit einigen
TRANSFORMATOR
STROMNETZ
KÜHLTURM
Heißwasser wird
eingesprüht.
Wärmetauscher
WARMES WASSER WIRD VOM KONDENSATOR
ZUM KÜHLTURM GEPUMPT.
EINSTROM VON KALTLUFT
KALTES WASSER FLIESST ZUM KONDENSATOR.
TASSE (WASSERBECKEN)
WASSER VOM
PUMPWERK
Stromversorgung
Elektrizität wird überwiegend in großen Kraftwerken
(S. 20–21) erzeugt und dann zu Verbrauchern wie Fabriken
und Haushalten transportiert, oft über weite Strecken.
Dies erfordert ein großes, komplexes System von Kabeln,
Schalt- und Umspannwerken: das Stromnetz.
Stromübertragung
Die enorme Menge an elektrischem Strom, die
Industrie, Betriebe und Haushalte brauchen, muss
zu den Verbrauchern transportiert werden. Strom-
leitungen über und unter der Erde verteilen den
Strom, während Transformatoren, oft in Umspann-
werken, für die richtige Spannung sorgen. Ein Netz
von Sensoren und Messgeräten stellt sicher, dass
dieses lebenswichtige System optimal funktioniert.
5
0
GENERATOR
1
wandelt die kinetische Energie der Turbine
in elektrische Energie um. In der Praxis liefert
er einen Wechselstrom (S. 16) mit einer typi-
schen Spannung von 25 Kilovolt (25 000 Volt).
Kraftwerk
Der Stromgenerator im Kraftwerk
2
AUFSPANNTRANSFORMATOR
Umspannwerk
Im Umspannwerk wird mit Trafos die
3
Spannung hochtransformiert, meist auf 220,
380 oder 400 Kilovolt (»Höchstspannung«).
Je höher die Spannung, desto geringer die
Stromstärke und damit die Leitungsverluste.
TRANSFORMATOREN (TRAFOS, UMSPANNER)
Ein Transformator verändert die
Spannung durch elektromagnetische
Induktion. Ein Wechselstrom fließt
durch die Primärspule, die um einen
Eisenkern gewickelt ist. So entsteht
ein magnetisches Wechselfeld, das
einen Strom in der Sekundärspule
induziert. Hat die Sekundärspule
mehr Wicklungen als die Primär-
spule, wird die Spannung hoch-
transformiert (erhöht; »Aufspann-
trafo«), bei weniger Windungen her-
untertransformiert (»Abspanntrafo«).
Wechsel-
strom
fließt
durch
Primärspule.
Sekundärspule hat doppelt
so viele Windungen;
induzierte Spannung ist
doppelt so hoch.
WARUM KÖNNEN VÖGEL
AUF LEITUNGEN SITZEN?
Strom nimmt den Weg des
100 V
AUFSPANNTRANSFORMATOR
Eisenkern
200 V
geringsten Widerstands. Der
Körper des Vogels ist weniger
leitfähig als der Draht, daher
fließt der Strom nicht durch
den Körper, sondern weiter
entlang der Leitung.
Übertragungsnetz
aus stahlverstärktem Aluminium. Glas- oder
Keramikisolatoren zwischen dem Mast und
der Stromleitung verhindern, dass der Strom
durch den Mast zur Erde abfließt.
Höchstspannungsmasten bestehen oft
S
Isolator
Freileitungs-
seil
Tragklammern
3
3
MAST
8
0
0
Freileitungsmast
Freileitungsmasten sind meist hohe
Rohr- oder Gitterkonstruktionen aus
Stahl oder Aluminium. Sie tragen
Stromleitungen in sicherer Höhe über
dem Boden. Isolatoren trennen die
unter Spannung stehende Leitung
vom geerdeten Mast.
I
S
S
T
O
S
L
A
M
T
O
R
I
E
V
T
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0
V
0
V
S
E
2
8
0
0
0
0
0
R
0
O
M
A
ENERGIETECHNIK
Stromversorgung
DER HÖCHSTE FREILEITUNGSMAST
DER WELT (IN CHINA) IST
370 METER HOCH.
Das Mittelspannungsnetz
hat 10 kV bis 35 kV.
Abspanntransformator
erniedrigt die Spannung.
22 23
Sicherung
Primärseite erhält
Strom aus Freileitung.
Sekundärseite gibt
Niederspannung an
Haushalte ab.
ABSPANN-
TRANSFORMATOR
UMSPANNWERK
Trafo am Strommast
Diese tonnenförmigen Trafos
an Strommasten transformieren
die Mittelspannung auf Nieder-
spannung für Haushalte
herunter.
INDUSTRIEBETRIEBE
FABRIK
4
Verteilnetz
Hochspannung von 110 oder 132 Kilovolt
heruntertransformiert, um sie an Regionen
oder direkt an einzelne große Industrieanlagen,
die sehr viel Strom verbrauchen, zu verteilen.
Höchstspannung wird meist auf
Erdkabel
Da Freileitungen das Landschafts-
bild stören und Fläche verbrauchen,
werden viele Stromkabel unter-
irdisch verlegt. Diese Erdkabel
müssen mehrfach isoliert und
geschützt werden. Sie werden
meist in einem Graben verlegt. Die
einzelnen Abschnitte können bis
1 km lang sein. An den Verbindungs-
stellen wird der Graben besonders
verstärkt. Oft werden die Kabel
durch Kabelschutzrohre oder Beton-
abdeckungen gegen versehentliche
Schäden bei Bauarbeiten geschützt.
5
Umspannwerke und Trafostationen
Die Hochspannung wird in Umspann-
6
werken mit mehreren Trafos oder kleineren
Trafostationen zu Mittelspannung von 10 kV
oder 20 kV heruntertransformiert. Sie versorgt
Stadtteile oder kommerzielle Kunden.
TRAGSCHICHT
OBERFLÄCHE
SAND­ZEMENT­MISCHUNG
Schutzabdeckungen aus Beton
KOMPAKTIERTE
Getränktes Papier
zur Isolierung
Bleischeide
KOMPAKTIERTE SCHICHT VON
GESIEBTEM BODENMATERIAL
GESTEIN
Erdkabel
Schutz-
mantel
HAUS
liefert Strom an Haushalte. Die Spannung
wird oft durch Trafos verringert, die direkt am
Strommast hängen. Von dort wird der Strom
zum Sicherungskasten im Haushalt geleitet.
Niederspannung für Haushalte
Ein Netz von Niederspannungsleitungen
Leiter aus
Kupfer oder
Aluminium
Stahldraht-
armierung
Erdkabel sind spezielle Kabel, die so aufge-
baut sind, dass sie der Feuchtigkeit im Boden
widerstehen. Die leitfähigen Drähte werden
durch vier Schichten isoliert und geschützt.
Sie werden in mindestens 1 m Tiefe verlegt.
T
L
1
R
E
1
0
1
A
B
0
0
1 METER
N
0
0
S
A
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P
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0
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N
N
V
0
Kern-
energie
Kernenergie wird frei-
gesetzt, wenn Atomkerne
gespalten werden (Kern-
spaltung) oder wenn sie
miteinander verschmelzen
(Kernfusion). Ein Kernkraft-
werk nutzt die Energie, die
bei der Kernspaltung frei
wird, zur Stromerzeugung.
Kernspaltung
Kernkraftwerke werden mit
radioaktiven Elementen wie Uran
betrieben. Bei der Spaltung der
Atomkerne des Brennstoffs werden
enorme Energiemengen als Wärme
frei, die über Dampfturbinen
Generatoren antreiben. Kernspaltung
braucht relativ kleine Brennstoff-
mengen und setzt weniger Treib-
hausgase frei als fossile Brennstoffe.
Freigesetzte
Wärmeenergie
In einem Kernreaktor
Die Kernspaltung findet in
einem Reaktor statt, der in einer
verstärkten Betonkuppel unter-
gebracht ist, die die entstehende
Strahlung zurückhält.
3
Kontrollstäbe
Kontroll-
4
strömt in einen Wärmetauscher, wo es Wärme-
energie an einen zweiten, geschlossenen Wasser-
kreislauf abgibt. In ihm wird kaltes Wasser zu
heißem Dampf unter hohem Druck erhitzt.
Dampferzeugung
Das vom Reaktorkern erhitzte Wasser
Heben der Kontrollstäbe
beschleunigt die Reaktion.
stäbe steuern die
Geschwindigkeit der
Kettenreaktion. Wenn
sie zwischen die
Brennstäbe gesenkt
werden, absorbieren
sie viele der freien
Neutronen, was die
Reaktion bremst.
TAUSCHER
WÄRME-
Kontrollstäbe
werden in den
Reaktorkern
gesenkt, um
Neutronen
aufzufangen
und die
Ketten-
reaktion zu
bremsen.
Urankern
Kern spaltet sich.
2
Emission von
Neutronen
Kettenreaktion
Von Neutronen getroffene Urankerne
werden instabil, spalten sich unter Wärme-
abgabe und geben dabei weitere Neutronen
ab. Diese treffen auf weitere Kerne, und
es kommt zur Kettenreaktion.
Uranbrennstäbe
Hunderte Metallstäbe,
zu Bündeln zusammengefasst,
enthalten kleine Kugeln (Pellets)
aus Uran. Sie werden in den
Reaktorkern gesenkt.
1
O
Wasser im
Reaktorkern
Pumpe lässt
das Wasser
zirkulieren.
PUMPE
R
E
BRENNSTÄBE
KONTROLL-
STÄBE
E
K
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ENERGIETECHNIK
Kernenergie
24 25
5
Rotierende Turbine
Die Schaufeln der Dampfturbine
6
werden von dem Hochdruckdampf aus
dem Wärmetauscher getrieben. Die
Turbine rotiert meist mit 1800–3600
Umdrehungen pro Minute.
DAMPF
TURBINE
Stromerzeugung
Der Stromgenerator wird von der
KERNSCHMELZE
Antriebswelle der Turbine angetrieben.
Ein Transformator erhöht die Spannung,
damit der Strom im Stromnetz mit mög-
lichst wenig Verlust verteilt werden kann.
GENERATOR
Zum
Stromnetz
Dampf wird
gekühlt und
kondensiert
zu Wasser.
KONDENSATOR
Heißes Wasser
strömt zum
Kühlturm und
wird in ihm
versprüht.
Kaltwasser vom
Kühlturm strömt
zurück zum
Kondensator.
Kernkraftwerk
Ein Kernkraftwerk besteht aus einem Kern-
reaktor, Dampfturbinen und Generatoren,
die alle mit einer Vielzahl von Kontroll- und
Sicherheitssystemen verbunden sind.
Wenn die Kühlsysteme in einem
Kernreaktor versagen, kann sich
die Hitze der Kettenreaktion in
den Brennstäben aufstauen. Im
Extremfall schmelzen die Stäbe und
brennen sich durch die Sicherheits-
behältnisse. Dabei können große
Mengen Radioaktivität frei werden
und die Umwelt kontaminieren.
2011 kam es nach einem Erdbeben
mit Tsunami im Daiichi-Kraftwerk
in Fukushima ( Japan) zur teilweisen
Kernschmelze in drei Reaktoren.
Schmelzende
Brennstäbe
brennen sich
durch die
Betonhülle.
Brenn-
stab
Kontroll-
stab
1
stäbe, die große Mengen Wärme
und Strahlung abgeben, werden
mehrere Jahre gelagert.
Brennstabbündel
Verbrauchte Brenn-
Einzelne
Brennstäbe
2
vermischt und die Masse dann in
Metallbehälter (Kokillen) gegossen.
wird mit geschmolzenem Glas
Kokille (Stahl- oder
Kupferbehälter)
Verglasung
Der radioaktive Abfall
3
Ton-
schicht
werden eingelagert, umgeben von
einer dicken Tonschicht zum Schutz
gegen Wasser und Bewegung.
Tonversiegelung
Die Glaskokillen
4
Kühl-
systeme
sollte 500–1000 m unter der
Erdoberfläche liegen und ständig
überwacht werden.
Endlagerstätte
Die Endlagerstätte
Lagerung des radioaktiven Abfalls
Verbrauchte Brennstäbe werden nach 2–5 Jahren
aus dem Reaktor entfernt, aber sie geben noch jahr-
zehntelang Wärme ab und noch viel länger gefährliche
Strahlung. Meist werden sie zunächst einige Jahre in
Abklingbecken (kalten Wasserbecken) gelagert. Dann
werden sie entweder wiederaufbereitet oder mit Beton
in Fässer eingegossen. Mehrere Länder planen Endlager
tief im Untergrund, aber noch ist keines in Betrieb.
Geologische Endlager
Eine mögliche Lösung für die Endlagerung nutzt die bereits
etablierte Technik der Verglasung, um die Abfälle dann in tiefe
Bohrlöcher mit konstanter Temperatur zu versenken.
ABFÄLLE PRO JAHR.
EIN 1000-MW-KERNKRAFT-
WERK ERZEUGT ETWA
27 TONNEN RADIOAKTIVE
Blattverstellung verändert
den Pitch (Anströmwinkel).
Rotor (Blätter und Nabe)
und Rotorwelle rotieren
im Uhrzeigersinn.
1
Rotorblätter sitzen an einer
Nabe auf einer frei rotierenden
Antriebswelle. Sie fangen den
Wind und drehen die Welle.
Ihr Anströmwinkel (»Pitch«)
kann verstellt werden, um die
Geschwindigkeit zu regulieren.
Rotorblätter
Die propellerartigen
2
Getriebe
Das Getriebe ist oft der teuerste Teil einer Wind-
kraftanlage und übersetzt die langsame Rotation der
Rotorwelle von etwa 15–40 Umdrehungen pro Minute
in eine schnelle Rotation (1000–1800 Umdrehungen
pro Minute), um den Generator effizient zu betreiben.
Anemometer misst die
Windstärke.
Bremsen stoppen
die Rotorblätter,
wenn die Windstärke
für einen sicheren
Betrieb zu hoch ist.
ROTORBLATT
Ein Motor im Turm dreht
die gesamte Gondel,
sodass die Rotorblätter
optimal im Wind stehen.
Wie eine Windkraft anlage
funktioniert
Die Rotorblätter wandeln die Energie
des Windes in mechanische Kräfte um,
die einen Generator treiben. Getriebe
und Generator sitzen auf dem Turm in der
Maschinengondel. Zwar brauchen Windkraft-
anlagen möglichst stetigen Wind, aber sie
können Tag und Nacht laufen und geben keine
schädlichen Stoffe ab. Oft werden sie in Gruppen als
Windparks errichtet, sowohl an Land als auch vor
der Küste (»offshore«), und sie sind meist ans Strom-
netz angeschlossen.
3
Generator
Der hinter dem Getriebe
Windfahne
misst die
liegende Generator wandelt
die mechanische Energie der
rotierenden Welle in elektrische
Energie um.
Windrichtung.
Anlagensteuerung
und -überwachung
sendet Wetter- und
Anlagendaten an zentrale
Diagnosezentren.
G
MASCHINENGONDEL
STEUERUNG
G
ROTORWELLE
GENERATORWELLE
G
G
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C
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ICH
CI
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TUN
TUN
ENERGIETECHNIK
Windenergie
26 27
STROMKABEL
Windenergie
Seit Jahrhunderten wird die Windkraft
für Segelschiffe und Windmühlen genutzt.
Moderne Windkraftanlagen liefern erneuer-
bare Energie, indem sie die kinetische
Energie des Windes in elektrische Energie
umwandeln, ohne fossile Brennstoffe zu ver-
brauchen oder Treibhausgase auszustoßen.
EINE TYPISCHE WINDKRAFT ANLAGE
ERZEUGT GENUG ELEKTRIZITÄT FÜR
1000 HAUSHALTE.
Dezentralisierung
Unter Mikroerzeugung versteht man Kleinstanlagen, etwa frei stehende
oder auf Dächern montierte Windkraftanlagen, teils verbunden mit
anderen regenerativen Energien wie Sonnenkollektoren zur Warmwasser-
erzeugung oder Fotovoltaikanlagen. Sie verringern die Abhängigkeit von
großen, zentralisierten Kraftwerken, die oft fossile Brennstoffe brauchen
und Schadstoffe abgeben.
Eigenversorgung
Eine Windkraftanlage kann den
Strombedarf eines Haushalts decken.
Überschüssiger Strom wird über
einen Stromzähler, der Strom
in beide Richtungen misst,
in das Netz eingespeist.
Sicherungskasten
verteilt den Strom und
sichert das Netz ab.
Überschüssiger
Strom wird ins Netz
eingespeist.
Stromzähler misst
die erzeugte
Energie.
Inverter wandelt
Gleichstrom von der
Anlage in Wechsel-
strom (S. 16) für den
Hausgebrauch um.
WINDKRAFT UND TIERLEBEN
Der Bau von Windenergie-
anlagen kann Ökosysteme an
Land und auf See stören, aber
am direktesten sind die Folgen
für Vögel und Fledermäuse.
Eine Lösung ist es, Windparks
nicht in der Nähe von Nist-
plätzen oder Wanderrouten
von Zugvögeln zu bauen.
Eine andere Möglichkeit
sind »akustische Leucht-
türme«: Geräte, die laute
Töne erzeugen, um
die Tiere zu warnen.
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fließt durch eines oder mehrere Kabel im
Inneren des Turms.
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Elektrischer Strom
Der vom Generator erzeugte Strom
Erhöhung der Spannung
Ein Aufspanntransformator erhöht die
Spannung des Stroms vom Generator, sodass
er entweder lokal verwendet werden kann
oder mit der richtigen Spannung ins allge-
meine Stromnetz eingespeist werden kann.
AUFSPANN-
TRANSFORMATOR
TURM
Wasserkraft und
Geothermie
Die Energie von fließendem Wasser und
die Wärme der Erdkruste lassen sich zur
Energieerzeugung nutzen. Sie sind saubere,
nach haltige Energiequellen, brauchen
aber meist erhebliche Investitionen.
Gezeitenkraft
Gezeitenkraftwerke nutzen die kinetische Energie
von Ebbe und Flut im Meer, um über Turbinen Strom-
generatoren anzutreiben. Einige Systeme sind frei
stehende Turbinen, die Windkraftanlagen ähneln. Meist
jedoch wird eine Bucht oder eine Flussmündung mit
einen Damm abgetrennt, der mehrere Turbinen enthält.
Niedriger
Wasserstand
GENERATOR
GEZEITEN-
BECKEN
Turbinen-
schaufeln
MEER
BODEN DER BUCHT
Gezeitenkraftwerk mit Damm
Das Wasser, das bei Flut in eine Bucht strömt, wird durch einen
Damm gestaut. Siele (Durchlässe) mit einem Fluttor oder Schütz
(Absperrplatte) kontrollieren den Fluss durch die Turbinen.
TRANSFORMATOR
Bei offenem Schütz
strömt Wasser durch
den Turbinentunnel.
Hoher
Wasserstand
Wasserkraft
Wasserkraftwerke wandeln die Energie des fallenden oder
schnell strömenden Wassers über Turbinen und Generatoren
in Strom um. Für ein größeres Gefälle wird das Wasser mit
einem Wehr (an Flüssen) oder einem Staudamm gestaut.
Damm staut Wasser im
Oberlauf auf.
OBERWASSER/STAUSEE
SCHÜTZ
WASSER-
EINLAUF
Rechen stoppt
große Fremdkörper
im Wasser.
1
Wassereinlauf
Das Schütz (eine Absperreinrichtung)
TURBINE
wird geöffnet. Dadurch kann der Druck des
Oberwassers das Wasser durch eine weite,
tunnelartige Druckrohrleitung pressen.
Fließendes
Wasser dreht
Turbinen-
schaufeln.
Schütztafel wird
gehoben und
öffnet Einlauf.
Turbine dreht
Antriebswelle.
GENERATOR
DAMM
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Geschwindigkeit durch eine Turbine und
treibt mit großer Kraft deren Schaufeln an. Die
Turbine treibt dann einen Generator, der aus
der Bewegung elektrischen Strom erzeugt.
Stromerzeugung
Das Wasser strömt mit hoher
Wasser strömt durch die
Druckrohrleitung zur Turbine.
Generator wandelt
die Rotation
der Turbine in
Strom um.
MASCHINENHAUS
TRAFO
Strom-
kabel
DRUCKROHR
SCHÜTZ
ENERGIETECHNIK
Wasserkraft und Geothermie
GEFAHREN BEI BOHRUNGEN
Beim Enhanced Geothermal-System (EGS) wird Wasser
unter hohem Druck in das Gestein injiziert, um Klüfte
und Risse zu erweitern, sodass es leichter durch größere
Gebiete zirkulieren und mehr Wärme aufnehmen kann.
Es gibt Hinweise, dass diese hydraulische Stimulation
unbeabsichtigte seismische Aktivität auslösen kann.
2006 wurde eine Geothermieanlage in Basel (Schweiz)
für ein Erdbeben der Stärke 3,4 verantwortlich gemacht.
Elf Jahre später verletzte ein Beben der Stärke 5,4 in
Pohang (Südkorea) 82 Menschen. Unter Verdacht steht
eine Geothermieanlage.
DER ITAIPU­DAMM AN DER
GRENZE PARAGUAYS UND
BRASILIENS LIEFERT 76 %
DES STROMS PARAGUAYS.
Laufwasserkraftwerke und Speicherkraftwerke
Um kontinuierlich Strom zu erzeugen, ist ein stetiger starker
Wasserstrom nötig, etwa bei Laufwasserkraftwerken an Flüssen.
Andere Anlagen, die Pumpspeicherkraftwerke, pumpen in ver-
brauchsarmen Zeiten Wasser mit überschüssigem Strom vom
Unterlauf zurück in den Stausee, um Energie zu speichern.
Hochspannung wird vom
Kraftwerk mit Freileitungen
ins Netz übertragen.
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Erdwärme oder Geothermie
Die Wärme des heißen Grundgesteins ist
verschieden nutzbar. Man kann heißes Grund-
wasser direkt anzapfen oder man pumpt
Wasser durch Geothermiegebiete. Das heiße
Wasser kann dann Strom erzeugen. Die
Geothermie erzeugt nur einen Bruchteil der
Emissionen eines Kohlekraftwerks.
Transformator
Wärmetauscher
Pumpe
Generator
Turbine
Kühlturm
1
hohem Druck durch eine Injektions-
bohrung in ein heißes geothermales
Reservoir gepumpt, das in Tiefen
von über 2000 m liegen kann.
Injektion von Kaltwasser
Kaltes Wasser wird mit
Aufstieg des Heißwassers
Das Wasser fließt durch
Klüfte im Gestein und wird auf weit
über 100 °C erhitzt, bevor es durch
Produktionsbohrungen wieder zur
Oberfläche steigt.
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3
heiße Wasser Energie an einen
zweiten Kreislauf von Wasser oder
einer anderen Flüssigkeit ab, die als
Dampf bzw. Gas eine Turbine treibt.
Wärmetauscher
Im Wärmetauscher gibt das
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STROMNETZ
Generator, der Elektrizität erzeugt.
Der Dampf strömt weiter zu einem
Kühlturm oder anderen Kühlsystem,
wo er wieder zur Flüssigkeit kon-
densiert, die zum Wärmetauscher
zurückströmt.
Stromerzeugung
Die Turbine treibt einen
ISOLIERENDE SEDIMENTGESTEINE
UNTER-
WASSER
Stromnetz
Ein Transformator erhöht die Spannung
auf die Hochspannung des Stromnetzes, um
Übertragungsverluste zu verringern. Der Strom
wird in das örtliche oder regionale Netz ein-
gespeist, das die Verbraucher versorgt.
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HEISSER GRANIT
PRODUKTIONSBOHRUNG
INJEKTIONSBOHRUNG
SONNENLICHT
Glas
N-SCHICHT
P-N-ÜBERGANG
P-SCHICHT
Freie Elektronen
in der n-dotierten
Siliziumschicht
und positiv
geladene Löcher
in der p-Schicht
wandern zur
Übergangsschicht.
Elektronen wandern als
Strom durch den Stromkreis
von der n- zur p-Schicht.
Sonnenlicht setzt Elektronen
in der n-Schicht frei.
Antireflexbeschichtung
Leiter
Transparenter Klebstoff
1
winzigen Energiepaketen, den
Photonen. Wenn Photonen auf
das Solarmodul treffen, das aus
Dutzenden einzelner fotovoltaischer
Zellen (»Solarzellen«) besteht, über-
tragen sie Energie auf Elektronen,
die dann als Strom fließen.
Nutzung der Sonne
Sonnenlicht besteht aus
Freileitungen
verbinden Kraftwerke mit
Verbrauchern.
INVERTER
2
Wechselstrom
Ein Inverter wandelt den
Sonnen- oder Solarenergie
Die Energie des Sonnenlichts ist auf
verschiedene Weise nutzbar. Sonnen-
kollektoren erwärmen Wasser in