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Erst kürzlich ist Kathryn Delcour in ihre Heimatstadt New York zurückgekehrt. Nachdem sie zwei Jahre zuvor zur Witwe wurde, fand sie Trost und ihre Bestimmung in der althergebrachten Praxis des Tantra und unterrichtet nun andere in dieser spirituellen und erotischen Technik. Als Kathryn eines Tages einen Mann beaufsichtigt, der eine sehr intime Tantramassage bei seiner Ehefrau anwendet, sieht sie sich durch diese heiße Sitzung mit ihrer eigenen sexuellen Frustration konfrontiert. Schon bald erkennt sie, dass sie einen wahren Lover braucht. Jedoch hat es kein Mann geschafft, das gleiche Feuer in ihr zu entfachen, wie ihr verstorbener Ehemann ... bis sie auf den Milliardär Adam Kingsley trifft. Wir kennen Adams Sicht der Dinge. Begib dich nun auf eine kleine Reise in Kathryns Gedanken — an dem Tag, an dem beide das erste Mal aufeinander trafen.
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Seitenzahl: 59
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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1. Auflage 2016
© 2016 by Lago, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
© der Originalausgabe 2014 by Liv Morris
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Übersetzung: Karen Rosens, Anne Schwarz
Lektorat: Dunja Reulein
Umschlaggestaltung: Marc-Torben Fischer, München
Umschlagabbildung: iStockphoto
Satz: Andreas Schlangen, Neuss
ISBN E-Book (PDF) 978-3-95762-067-5
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-95762-068-2
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
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Meinem lieben Nomad gewidmet.
Kapitel 1
Ein Gefühl der Zufriedenheit überkommt mich, als ich alles für meine Tantrasitzung vorbereitet habe. Ich lasse den Blick durch das Zimmer schweifen und sehe, wie die flackernden Kerzen die Seidentapisserien in Bernsteinfarbe tauchen. Sanfte Musik mit einem hypnotischen Rhythmus tönt aus den verborgenen Lautsprechern. Wie ein rhythmischer Puls – stetig und gemessen. Die Ausstattung und das sinnliche Ambiente sind perfekt. Für diese Sitzung möchte ich, dass alles absolut perfekt ist, wird es doch der letzte Besuch meines Klienten bei mir sein. Eine Art großes Finale. Ich freue mich darauf, ihn seine frisch erworbenen Techniken vorführen zu sehen. Ich hoffe, dass er das Alte hinter sich lässt und zu neuenHöhepunkten aufbricht.
Gerade als ich ein Keilkissen auf der gepolsterten Bodenmatte zurechtrücke, läutet die Türklingel meiner Wohnung und verkündet das Eintreffen meines Klienten. Ich verlasse mein kerzenerleuchtetes Büro, eile zur Gegensprechanlage im Flur und hebe den Hörer ab.
»Hallo«, antworte ich etwas atemlos.
»Mrs Delcour, Mr und Mrs Browning sind hier in der Eingangshalle. Sie sagen, sie hätten einen Termin bei Ihnen.«
»Danke, Carl. So ist es. Bitte schicken Sie sie nach oben.«
»Ja, Mrs Delcour.« Zwar weiß ich Charlies formvollendete Anrede zu schätzen, aber als Mrs angesprochen zu werden veranlasst mich immer, mich etwas alt zu fühlen.
Ich bin eine vierunddreißigjährige Witwe, und mir ist durchaus schmerzhaft bewusst, dass ich etwas Ungewöhnliches bin. Gealtert vor meiner Zeit und sehr allein. Ich kann mich nicht einmal erinnern, wann ich mir das letzte Mal die Beine habe enthaaren lassen. Noch etwas, das ich auf meine To-do-Liste für den Termin im Schönheitssalon heute Nachmittag setzen sollte.
Das Enthaaren gehörte in letzter Zeit nicht gerade zu meinen Prioritäten, denn in den letzten zwei Jahren hatte ich keinen echten Sex. Obwohl der Gedanke mir durchaus in den Sinn kommt, und zwar häufiger, als es mir lieb ist. Die vertraute Sehnsucht nach einem Mann, danach, dass er mich ausfüllt und besitzt, erfüllt mein Denken und weckt in mir ein schmerzhaftes Begehren, das ich weggesperrt hatte.
Das Problem ist, dass man für das, was ich da vorhabe, zu zweit sein muss. Und ich habe unter den Millionen Männern dieser Stadt noch keinen einzigen gefunden, der mein Interesse geweckt oder mich heiß gemacht hätte. Alle Männer, denen ich begegnet bin, waren bestenfalls gewöhnlich, und vor allem bestand keinerlei Chemie zwischen uns. Ich brauche eine Herausforderung. Einen Sparringspartner. Einen Mann mit Leidenschaft – oder zumindest mit Leidenschaft für mich. Eine spürbare Hitze wäre auch schön.
Ein kräftiges Klopfen an der Wohnungstüre hallt durch den Marmorflur und kündigt das Eintreffen der Brownings an.
Ein letzter Blick in den Flurspiegel, gefolgt von ein paar schnellen Handgriffen, um mein enges Mieder zu richten, und ich bin bereit für die Sitzung. Dieser Klient bringt seine Frau mit, und zwar heute zum ersten Mal. Ich war ihm empfohlen worden. Er war einer der ersten Männer vom Typ »Im Schlafzimmer geht es ausschließlich um mich«, denen ich das Vergnügen hatte zu zeigen, wie man eine Frau befriedigt. Mr Browning meinte, die Ergebnisse im Bett seien so großartig gewesen, dass er aus Dankbarkeit liebend gern einen Tag lang mein Sklave wäre. Beim Gedanken daran beginne ich zu schmunzeln und öffne die Tür.
»Hallo, Ross.« Ich begrüße die beiden glücklichen und vorfreudigen Gesichter mit einem warmen Lächeln. »Und das muss Lily sein.«
»Guten Morgen, Kathryn.« Ross gibt mir einen leichten Kuss auf die Wange. Seine Augen leuchten, als er sich von mir löst. Er ist ganz aufgeregt. »Das ist Lily, meine wunderbare Frau.«
»Hallo, Lily.« Wir lächeln einander zu und schütteln uns zur Begrüßung die Hände. Dann winke ich die beiden herein. »Ich habe mich schon darauf gefreut, Sie kennenzulernen.«
»Oh, es ist so großartig, Sie endlich zu treffen, Kathryn. Zuerst muss ich Ihnen danken. Guter Gott! Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.« Kichernd lehnt sie sich an Ross, der sie in die Arme nimmt. Ihre körperliche Intimität ist deutlich spürbar, und ich muss lächeln, denn was ich sehe, macht mich sehr zufrieden.
»Sie brauchen kein Wort mehr zu sagen. Ich kann sehen, wie sehr Sie zu schätzen wissen, was Ross gelernt hat.« Lily schaut mich an und nickt. Ich zwinkere ihr wissend zu und reiche ihr meinen Arm. Es wird Zeit, dass wir loslegen.
Wir gehen durch den Flur; Ross folgt uns. Ich blicke über meine Schulter und lächle ihn breit und zustimmend an. Die Frau neben mir ist offensichtlich glücklich. Ganz anders als das, was er mir beschrieben hatte, als wir uns zum ersten Mal begegneten.
Die beiden sind ein junges Paar – Anfang dreißig und frisch verheiratet. Vor einiger Zeit hatte sich ein alter Schwarm wieder bei Lily gemeldet, ein Mann, mit dem sie mit Mitte zwanzig ausgegangen war. Sie behauptete zwar, ihn niemals geliebt zu haben, aber der alte Verehrer hatte es offenbar verstanden, sie so zu ficken, dass sie alles um sich herum vergaß, wie Ross es formulierte.
Dies war für ihn der Anlass, ihr Sexleben zu überdenken. Ross wusste, dass Lily ihn liebte, aber er spürte, dass er sein Verhalten im Schlafzimmer verbessern musste. Eine ziemliche Untertreibung, wie ich merkte, sobald ich mehr über ihn erfahren hatte. Ich erinnere mich, wie er mir mehrfach gestand, dass Lily beim Sex nie einen Höhepunkt hatte. Über die mögliche Ursache hatte er nie wirklich nachgedacht. Ein Glück für Ross, dass ich keine Domina bin, sonst hätte er damals mein Büro mit einem wunden, roten Hintern verlassen.
Lily zieht mich am Arm, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. »Ich habe meinen Freundinnen alles von Ihnen erzählt, Kathryn. Ich kann selbst nicht glauben, was jetzt bei uns im Schlafzimmer abgeht.«
Lilys Stimme wird beim Sprechen leiser, und als ich sie anschaue, merke ich, dass sie sich in ihren Gedanken verloren hat. Ich schwöre, sie würde traumleicht davonschweben, wenn ich sie nicht festhielte.