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Die Taufe ist ein heißes Eisen. Wer es anpackt, kann sich eigentlich nur die Finger verbrennen. Steffen Kern und Uwe Rechberger wagen es trotzdem. Dazu haben sie 40 Fragen zusammengestellt, die jeden Christen persönlich betreffen: Kindertaufe, Segnung, Bekenntnis, Tauferinnerung - Ihre Antworten sind kurz, prägnant, persönlich.
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Seitenzahl: 91
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Steffen Kern
Uwe Rechberger
Eine Taufe –
tausend Fragen
Wie wir ein
Gottesgeschenk
neu entdecken
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Hänssler-Taschenbuch
Bestell-Nr. 394.798
ISBN 978-3-7751-7010-9 (E-Book)
ISBN 978-3-7751-4798-9 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book:
Fischer, Knoblauch & Co. Medienproduktionsgesellschaft mbH, 80801 München
© Copyright 2007 by Hänssler Verlag
im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, D-71087 Holzgerlingen
Internet: www.haenssler.de
E-Mail: [email protected]
Umschlaggestaltung: krausswerbeagentur.de, Herrenberg
Titelbild: fotolia © Kristian Peetz
Satz: typoscript GmbH, Kirchentellinsfurt
Druck und Bindung: Ebner & Spiegel, Ulm
Printed in Germany
Die Bibelstellen wurden, wenn nicht anders angegeben, nach Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, zitiert.
Anstelle eines Vorworts
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Taufe ist ein heißes Eisen. Wer es anpackt, kann sich eigentlich nur die Finger verbrennen. Zu oft wurde und wird unter Christen darum gestritten. Ganze Kirchen und Gemeinschaften haben sich wegen Fragen rund um die Taufe getrennt. Bis heute reißt die Taufe viele Gräben auf, wobei – und da müssen wir uns gleich korrigieren: Nicht die Taufe reißt Gräben auf, sondern das jeweilige Verständnis der Taufe. Die Taufe selbst trennt nicht, im Gegenteil: Die Taufe verbindet. Davon zumindest ist das Neue Testament überzeugt. Paulus mahnt die Gemeinde in Ephesus:
»Seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.«
(Epheser 4,3-6)
Die Taufe ist also das Zeichen der Einheit unter uns Christen, denn sie ist das Zeichen unseres Herrn: Wir gehören zu Jesus Christus. In ihm ist die Einheit der Gemeinde verbürgt, in ihm allein. Deshalb wollen wir um diese Einheit ringen. Es ist traurig, ja geradezu tragisch, dass dieses Zeichen immer wieder zu schmerzlichen Trennungen geführt hat. Gott schenkt uns eine Taufe, aber wir haben tausend Fragen, die uns hindern, sein Geschenk anzunehmen.
Mit diesem Buch wollen wir dazu beitragen, in der Taufe wieder neu ein großes Geschenk unseres Gottes zu entdecken. Dabei werfen wir die Fragen auf, die uns immer wieder begegnen, sei es bei Gemeindeabenden, in Gemeinschaften, in CVJMs oder in Diskussionen mit unseren Studentinnen und Studenten im Bengelhaus. Die Taufe erhitzt die Gemüter und bewegt die Herzen. Deshalb haben wir zwar nicht tausend, aber immerhin vierzig Fragen zusammengestellt, die sich wohl die meisten Christen so oder so ähnlich schon einmal gestellt haben. Zumindest aber betreffen sie jeden Christen persönlich. Dazu gehört längst nicht nur die Frage nach der Kindertaufe oder nach der Erwachsenentaufe. Worin unterscheiden sich etwa Kindertaufe und Kindersegnung? Ist die Taufe ein Bekenntnis? Soll ich mich ein zweites Mal taufen lassen? Komme ich als Getaufter automatisch in den Himmel? Und: Wie kann ich bewusst als Getaufter oder als Getaufte leben?
Wir haben uns bemüht, kurze und prägnante Antworten zu geben und ganz von der Bibel her zu argumentieren. Dabei ringen wir um die eine Taufe, die uns Gott schenkt, und wollen damit zugleich einen Beitrag zur Einheit unter uns Christen leisten. Natürlich haben wir dabei auch zu einer Position gefunden. Als wir dieses Buch gemeinsam erarbeitet haben, hat es uns überrascht und zugleich sehr gefreut, wie nah beieinander unsere Formulierungen sind. Als Pfarrer der Evangelischen Landeskirche, die in den Gemeinschaften des Pietismus, dem CVJM und dem Evangelischen Jugendwerk zu Hause sind, hinterfragen wir dabei auch unsere eigene Praxis. Bereits in unserer eigenen geistlichen Heimat begegnen uns unterschiedliche Ansichten zur Taufe. Wie viel mehr noch unter den Schwestern und Brüdern aus vielen Freikirchen, Verbänden und anderen Gemeinschaften, mit denen wir herzlich verbunden sind. An sie alle richtet sich dieses Buch. Wir wollen keiner Tradition nach dem Mund reden. Vielmehr stellen sich uns von der Bibel her kritische Anfragen, die die Taufpraxis in manchen Freikirchen ebenso infrage stellen wie die in den Volkskirchen.
Dank schulden wir dem Hänssler Verlag, allen voran unserer Lektorin Uta Müller. Vielen Dank, dass ihr dieses Buch ermöglicht und zwei Autoren mit ihren fixen Ideen ertragen habt! Ein herzliches Dankeschön auch unseren Kollegen im Bengelhaus für euren gelehrten Rat und eure treue Begleitung, unseren Sekretärinnen für euren unermüdlichen Einsatz, unserer Hausmutter für Kaffee und unzählige belegte Brötchen. Es ist ein Vorrecht, mit euch zusammenarbeiten zu dürfen!
Eine letzte Bitte: Seien Sie als Leserin oder Leser barmherzig mit uns. Unsere Einsicht ist begrenzt. Vieles könnte ergänzt, manches vielleicht auch korrigiert werden. Wir bitten Sie, sich nur einen Moment für die Impulse dieses Buches zu öffnen. Prüfen Sie unsere Aussagen an der Bibel und behalten Sie das Gute! Unsere Hoffnung ist, dass Sie dabei tatsächlich ein Gottesgeschenk ganz neu entdecken.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre
1. Warum taufen wir eigentlich?
Taufe – seit über zwei Jahrtausenden wird sie verkündigt und gefeiert. Aber warum eigentlich? Nur, weil es immer schon so war? Weil die Kirche es so wollte? Aus Angst vor bösen Mächten oder davor, Gottes Segen zu verpassen?
Warum taufen wir eigentlich? Am Anfang unseres gemeinsamen Weges in diesem Buch steht eine schlichte und zugleich unendlich kostbare Antwort: weil Jesus es geboten hat. So kurz und einfach die Antwort erscheint, so weitreichend und verheißungsvoll ist sie. Kein anderer als der Gottessohn Jesus Christus selbst hat die Taufe geboten.
»Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.«
(Matthäus 28,18-20; vgl. Markus 16,15 f.)
Wer die Taufe als kirchliches Zwangsritual betrachtet, um Mitglieder zu gewinnen, oder wer sie als gesellschaftliches Kulturgut anlässlich der Geburt ansieht, übersieht nicht nur das Gebot von Jesus, sondern auch seine Verheißung. Die Taufe wurde von Jesus Christus selbst eingesetzt. Jesus Christus will, dass ich getauft bin und das Meine dazu beitrage, dass »alle Völker« auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes getauft werden. Das wird noch bedeutsamer, wenn wir bedenken, dass es sich beim sogenannten Tauf- und Missionsbefehl um den letzten Willen von Jesus handelt und um seine letzten Worte. Danach ist er zu seinem himmlischen Vater zurückgekehrt.
Dieses Gebot »Taufet!« nimmt uns nicht nur in die Pflicht zu taufen. Jesus umrahmt sein Gebot mit der Verheißung seiner Macht und Nähe. Beides, das Gebot und die Verheißung, gibt der Taufe eine einzigartige Würde und Kraft. Ich bin getauft, weil Jesus, der gegenwärtige Herr des Himmels und der Erde, dies so wollte.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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