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Melissa Terrin ist stolz darauf, ihr Leben voll und ganz im Griff zu haben – trotz der Tatsache, dass sie eine Vampirdame ist, die von den Gedanken anderer immerzu attackiert wird. Als Ärztin in der Notaufnahme ist sie stets an vorderster Front, um Menschen zu helfen. Ihre Kollegen mögen und respektieren sie und ihre Familie hat endlich akzeptiert, dass sie sich nicht überall einmischen kann. Ihr geordnetes Leben gerät allerdings aus den Fugen, als man ihr ihren neuen Kollegen Dr. Mark Hoffmann vorstellt. Er ist nett, witzig und sieht gut aus, was nicht nur Melissa auffällt. Doch, was hat es mit seiner Vergangenheit auf sich, dass er sich ständig vor ihr verschließt? Als dann die Verwaltungschefin des Krankenhauses spurlos verschwindet und ein hartnäckiger Vampirermittler beginnt ihr das Leben zu erschweren, ist ihr durchgeplanter Alltag endgültig dahin.
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Seitenzahl: 369
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Dies ist ein Buch aus der Reihe: Manchmal muss es eben Blut sein! »Ein Vampir fürs Leben« »Erinnerungen eines Vampirs« »Eine Vampirdame im Sprechzimmer«
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind
im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Eine Vampirdame im Sprechzimmer
Sabrina Georgia
1. Auflage
Oktober 2015
© 2015 DerFuchs-Verlag
D-69231 Rauenberg (Kraichgau)
DerFuchs-Verlag.de
Korrektorat: Ulrike Rücker
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk einschließlich aller seine Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Prolog
Mit einem gewaltigen Brummschädel erwachte sie. Alles um sie herum war düster und sie ertastete einen Seidenstoff zwischen ihren Fingerspitzen. Was war nur geschehen? Wie hatte sie es dieses Mal geschafft, in einen solchen Schlamassel zu geraten? Melissa war sich zwar klar darüber, dass ihr Leben nie normal sein würde, denn schließlich war sie ein Vampir, doch das hier war einfach zu verrückt. Sie versuchte sich zu bewegen, jedoch ohne Erfolg.
Sie lag in einem engen Kasten, der gerade einmal so groß war, dass sie hineinpasste. Sie konnte sich keinen Zentimeter rühren. Jede freie Stelle in ihrem Gefängnis schien mit diesen Seidenstoffen ausgestopft worden zu sein, zumindest fühlte es sich so an. Melissa wäre noch nicht einmal imstande gewesen, sich an der Nase zu kratzen, geschweige denn sich zu befreien, was sie mehr als nervös machte. Es herrschte Totenstille. Melissas Gehör war selbst für einen Vampir überdurchschnittlich und dennoch vernahm sie nicht den geringsten Laut. Da war einfach nichts. Keine Geräusche, keine Gedanken. Panik packte sie und nur langsam ließ sich diese zurückdrängen. Ob man sie irgendwo eingebuddelt hatte? Nein, sie konnte keine Erde riechen. Dann: Ein sanftes Schaukeln und leises Wasserplätschern ließ sie aufhorchen. Wo, verdammt noch mal, war sie nur?
Krampfhaft versuchte Melissa, sich an irgendetwas aus den letzten Stunden zu erinnern, doch es lag alles ziemlich im Nebel. Oje, das Gefühl kam ihr bekannt vor. Jemand hatte sie unter Medikamente gesetzt. Melissa fühlte sich schwer an ihre Entführung vor fast drei Jahren erinnert, als ihr Kidnapper sie ebenfalls unter Drogen gesetzt und sie so gefügig gemacht hatte. Damals hatte Melissa sich geschworen, nie wieder zum Opfer zu werden, doch nun lag sie hier, eingeschlossen und mal wieder hilflos. Sie hasste es und versuchte sich von der Panik und den anderen aufsteigenden Gefühlen abzulenken. Sie musste die Schwachstelle in ihrem Gefängnis finden, um nach draußen zu gelangen. Bewacht wurde sie nicht, das hätte sie mitbekommen. Also gab es noch einen Weg in die Freiheit. Sie atmete tief ein und eine Frage kam ihr in den Sinn, als sie die stickige Luft in ihre Lungen sog:
Wieso war sie noch nicht bewusstlos? In diesem Sarg - Melissa war sich mittlerweile ziemlich sicher, dass es einer war - konnte nur recht wenig Sauerstoff vorhanden sein. Da sie noch atmete, war entweder ihr Behältnis nicht ganz luftdicht oder ihre Entführung war noch nicht allzu lange her. Melissa versuchte, die größte Wahrscheinlichkeit abzuwägen und konzentrierte sich weiter auf ihre Umgebung. Sie spürte einen ganz leichten Luftzug. Der Sarg war also nicht ganz luftdicht. Irgendwie beruhigte sie die Tatsache, bis ihr die Alternative in den Sinn kam. Unter Krämpfen leidend dem Blutdurst zu erliegen und zu verhungern war ebenfalls kein Lichtblick.
»So eine Scheiße!«, knurrte Melissa und stieß mit ihrem Knie gegen den Sargdeckel. Er bewegte sich natürlich kein Stück. Wäre ja auch zu schön gewesen.
Wut war jedoch eine weit bessere Reaktion als Verzweiflung, also versuchte sie, diese aufrechtzuerhalten.
»Oh Mann. Wo ist denn dieser Vampirermittler, wenn man ihn mal braucht?«, fauchte sie leise vor sich hin. Die Stille machte ihr große Angst, also redete sie, um nicht wieder in Panik zu verfallen. Sie dachte an dieses irrsinnige Verhör, dass man mit ihr geführt hatte. Wie war der Name des Ermittlers doch gleich gewesen? Ach verdammt! Ihr Hirn fühlte sich einfach nur matschig an. Sie grübelte eine ganze Weile, bis sie darauf kam:
Allerton! Das war der Name des Ermittlers. Robert Allerton! Dieser penetrante Mann hatte sie zu mehreren ungeklärten Todesfällen in der Umgebung befragt. Er hatte doch tatsächlich die Frechheit besessen, ihr gegenüber anzudeuten, dass sie genau der Typ von Vampirin wäre, die ins Täterprofil passe. Sie hatte Kenntnisse in der Anatomie des Menschen, wirkte unschuldig, war nicht verheiratet und hatte natürlich kein Alibi für die entsprechenden Zeitpunkte. Bei diesem Gedanken wurde Melissa noch immer rot vor Zorn. Ausgerechnet sie zu beschuldigen, die tagtäglich Menschen das Leben rettete oder ihnen die Schmerzen nahm. Das war schon eine Frechheit! Noch schlimmer fand Melissa jedoch, dass der tatsächliche Täter jemand sein musste, den sie kannte, eine Person aus ihrem Alltag. Jemand Fremdes war doch sehr unwahrscheinlich. Das machte sie nur noch wütender.
Mehrmals knallte sie ihr Knie gegen den Sargdeckel, knurrte und fauchte, bis ihr Knie vor Schmerzen pochte. Sie hatte die Faxen dicke und wollte hier raus. Hoffentlich fiel es jemandem auf, dass sie nicht ihr gewohntes Leben fortführte. Sie dachte an ihre Familie. Wieso hatte sie nicht die Angewohnheit, jeden Abend bei ihrer Mutter anzurufen? Dann würde es ziemlich schnell auffallen, dass sie weg war. Leider war sie eher ein Eigenbrötler und liebte ihre Ruhe, wenn sie von einem langen Arbeitstag nach Hause kam. Sie würde auf den Zufall hoffen müssen. Allerspätestens, wenn sie nicht bei dem Familienwochenende auftauchen würde, würde es auffallen. Es war das Wochenende vor Kims und Scars Hochzeit. Würde sie so lange durchhalten, bis Alexandra und Thomas Alarm schlagen konnten? Sie musste einfach daran glauben, dass es jemandem auffiel! Aber das war eigentlich etwas, worauf sich Melissa verlassen konnte: Ihre Familie war für sie da. Immer.
Hoffentlich war es dann nicht schon zu spät ...
1
Eine Woche zuvor...
Melissa kämpfte mit sich. Sie hatte eigentlich keine Lust, diesen störrischen Mann zu behandeln, doch er war leider einer der einflussreichsten in ihrer Gesellschaft. Yvor Sommer - oder Summers oder, wie auch immer er sich sonst nannte - war ein Vampir und leider genau vor ihrem Krankenhaus in einen Unfall geraten. Zu ihrem Leidwesen war es eher unwahrscheinlich, dass er sich von einem normalen Arzt behandeln lassen würde, auch wenn er aussah, wie durch den Fleischwolf gedreht.
»Ich brauche nichts. Meine Wunden heilen auch so«, knurrte er sie an und Melissa biss die Zähne zusammen, um nichts darauf zu erwidern. Zu ihrer Verblüffung schnappte sie einen Gedankenfetzen auf, der ihr eine ganz andere Seite dieses Mannes zeigte. In seiner Jacke, die er gegen Schwester Stefanie verteidigt hatte, als wäre es ein Heiligtum, hatte er irgendwelche Süßigkeiten, die er anscheinend jemandem im Krankenhaus vorbeibringen wollte.
»Herr Sommer, Sie sollten erstens zwei Blutbeutel zu sich nehmen und sich zweitens noch etwas schonen. Gerade jetzt sind Sie nicht in der Verfassung, aus dem Krankenhaus zu marschieren.«
Yvor Sommer knurrte, ließ sich allerdings problemlos in die Kissen drücken. Melissa hatte ihn von den anderen Patienten separiert in einem Raum untergebracht und überlegte krampfhaft, was sie nun mit diesem Sturkopf machen sollte.
›Ich habe für einen solchen Mist keine Zeit. Ich muss mich bei Yvi entschuldigen‹, schnappte sie einen weiteren Gedankenfetzen auf und der Groschen fiel. Yvi wurde im Krankenhaus nur eine Person genannt, die eine Schwäche für Süßkram hatte. Yvonne Nowak war eine ausgesprochen gute und gewissenhafte Psychotherapeutin. Vermutlich saß sie gerade in ihrer Praxis und behandelte ihre eigenen Patienten, denn Yvi hatte dank der Einsparungsmaßnahmen der Krankenhausleitung nur einen Halbtagsjob. Melissa beschloss, der Sache ein wenig auf die Sprünge zu helfen.
»Ich hole Ihnen jetzt einen Blutbeutel. Den trinken Sie und dann warten Sie noch mindestens eine halbe Stunde, sonst rufe ich einen Ermittler«, drohte sie dem Mann und er knickte tatsächlich ein.
Eilig marschierte sie in Richtung des nahen Schwesternzimmers. Sie musste es irgendwie schaffen, Yvi ins Krankenhaus zu lotsen, ohne Yvor Sommer zu erwähnen. Vielleicht bekam sie ihn dann los. Entschlossen griff sie nach dem Telefon und wählte Yvis Praxisnummer. Wie praktisch, dass die Schwestern für Notfälle die Nummern der Ärzte an einem Brett gepinnt aufbewahrten.
»Praxis Dr. Nowak«, hörte sie Yvis Stimme und legte sogleich los.
»Gott sei Dank bist du dran, Yvi! Kommst du bitte gleich zu uns ins Krankenhaus? Es gab einen Unfall. Der Patient verlangt nach dir.«
Ja, das schien die richtige Strategie gewesen zu sein: Ihre Kollegin Yvi versicherte ihr eilig, sie wäre auf dem Weg und Melissa legte breit grinsend auf. Wäre doch gelacht, wenn sie diesen Griesgram nicht weich bekam.
»Was machst du denn hier im Schwesternzimmer? Ist schon Pause?« Schwester Stefanie verzog das Gesicht in gespielter Überraschung. Melissa winkte ab. Sie war es gewohnt, dass diese junge Frau schnippisch und genervt war. Sie kannte sie nicht anders. Stefanies Traumjob wäre eigentlich Schauspielerin gewesen, doch war sie durch irgendwelche ungeklärten Zufälle an den Beruf der Krankenschwester geraten. Vielleicht hatte sie ja gehofft, einen netten und reichen Mann gesund pflegen zu können und diesen dann zu behalten. Falls das ihre Absicht gewesen sein sollte, war es ein wirklich bescheuerter Plan. Die meisten Patienten hier waren alte Leute oder Kinder, abgesehen von ein paar Arbeits- oder Sportunfällen. Und diese sahen dann entweder nicht gut genug aus oder man war schon froh, wenn sie die Rechnung für den Aufenthalt hier zahlen konnten. Und genau aus diesem Grunde hatte sich Melissa auch in diesem Krankenhaus gemeldet. Die Arbeit war zwar anstrengend, doch die meiste Zeit angenehm, und vor allem gab es hier geregelte Arbeitszeiten. Und so hatte sie endlich die Möglichkeit, wieder mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen.
»Könntest du Yvi bitte zu mir in die Notaufnahme schicken, wenn sie dir über den Weg läuft? Yvor Sommer ist als Patient eine echte Herausforderung und ich brauche ihre Hilfe«, erklärte Melissa ihr und Stefanie rollte wie gewohnt mit den Augen. Sie war wirklich unverbesserlich, allerdings hatte sie ihr Herz am rechten Fleck.
Melissa marschierte wieder in Richtung Notaufnahme und direkt zum Blutkonservenkühlschrank. Sie musste diese Nervensäge erst einmal mit Blut versorgen, bevor er noch auf den Gedanken kam, sich an den Patienten zu bedienen. Zum Glück machte es für das Krankenhaus keinen Unterschied, ob man die Blutkonserve für Yvor Sommer als Bluttransfusion oder für die Nahrungsaufnahme brauchte. Eine Unterschrift reichte, dann war sie auch schon wieder auf dem Weg. Yvor Sommer lag noch immer regungslos auf dem Bett und erholte sich von dem Unfall. Melissa war erstaunt, dass ein Vampir seines Alters nicht schneller regenerierte. Dieser Mann war wirklich seltsam.
»Hier. Das sollte für den ersten Genesungsprozess reichen.« Sie hielt ihm den Blutbeutel hin, doch er zog nur angewidert die Nase kraus. Er wollte ihr das Leben anscheinend noch etwas schwerer machen. »Wollen wir noch einmal über die Ermittler reden oder nehmen Sie jetzt endlich das Blut zu sich?«
Yvor Sommer knurrte.
2
Mark war nervös. Wieso wusste er selbst nicht, denn eigentlich hatte er ja nichts zu befürchten. Frau Krause hatte ihn zu einem letzten Gespräch eingeladen, bevor er seinen neuen Arbeitsplatz gezeigt bekommen würde. Auf der einen Seite freute er sich, dass endlich wieder ein normaler Alltag auf ihn wartete, auf der anderen Seite war er sich nicht sicher, ob er dafür schon bereit war.
Um sich von der Nervosität abzulenken, beschloss er, zum Krankenhaus zu laufen. Die Sonne schien und außerdem hatte er noch massig Zeit. Er schnappte sich also seine Jacke und seine Tasche, stopfte sich den Haustürschlüssel in die Hosentasche und marschierte los. Es war ein gutes Gefühl, in Richtung Krankenhaus zu laufen, ohne sich immer wieder suchend umzuschauen. Er war sich mittlerweile sicher, dass es vorbei war. Er hatte das Drama endlich hinter sich.
»Ach, hallo Herr Hoffmann!« Seine Vermieterin Frau Michels lächelte ihn an, während er grüßend auf sie zulief. Diese ältere Dame war einfach zum Gernhaben.
»Ich hoffe, Ihnen und Ihrem Mann geht es gut?«, erkundigte er sich und sie strahlte.
»Das Übliche bei dem Wetter. Er hat einen Männerschnupfen. Aber den bekomme ich ohne Sie kuriert, Herr Doktor«, lachte sie und Mark musste schmunzeln.
»Nur daran denken: Wenn er ruhiger wird, könnte was Ernstes dahinterstecken. Immer brav beobachten, Schwester Marianne.«
Dieses Geplänkel machte Frau Michels offensichtlich großen Spaß, denn sie kicherte und winkte ab, während Mark weiterging. Ja, mit den Damen konnte er gut, manchmal leider besser, als ihm lieb war. Er war zwar kein Casanova, wusste allerdings, wie er Frauen für sich gewinnen konnte - und sein Doktortitel war ebenfalls nützlich. Vielleicht war es auch sein Charme gewesen, der ihm den neuen Job eingebracht hatte, denn Frau Krause, die Personalleiterin, hatte ihn von Anfang an behandelt wie den perfekten Mitarbeiter. Sie hatte auch auf gewisse und unbeholfene Art und Weise versucht, mit ihm zu flirten, worauf Mark jedoch nicht eingegangen war. Am Arbeitsplatz hatte er nie Beziehungen, außerdem war die Frau dann doch zu alt für ihn und vermutlich mit ihrem Job verheiratet.
Ein Kribbeln im Nacken ließ ihn innehalten. Hatte er da nicht gerade noch eine Person auf der anderen Straßenseite gesehen? Wo war sie nur hin? Er runzelte die Stirn und versuchte, sich an die verschwommene Gestalt in seinem Augenwinkel zu erinnern. Oder hatte er sich diese Person nur eingebildet? Schreiende Kinder lenkten ihn ab und er entspannte sich wieder. Da war sicherlich niemand gewesen, der ihn beobachtet hatte.
›Mensch, Mark, du bist ganz schön durch den Wind. Mach dich endlich mal wieder locker‹, sagte er in Gedanken zu sich selbst und atmete tief durch.
Wieso nur hatte er noch immer das Gefühl, beobachtet zu werden? Das Kribbeln erinnerte ihn an frühere Zeiten und das behagte ihm ganz und gar nicht. Einen solchen Mist würde er nie wieder mitmachen.
»Entschuldigen Sie bitte. Würden Sie mir kurz helfen? Ich bekomme den Kinderwagen leider nicht allein die Stufen hinunter.« Eine ziemlich junge Mutter machte mit Verzweiflung im Blick auf sich aufmerksam und deutete auf den Kinderwagen, in dem ein properes Kind saß. Mark sah sich noch einmal um, doch die Straße war nach wie vor leer.
›Du leidest ja unter Verfolgungswahn. Entspann dich‹, ging es ihm erneut durch den Kopf. So wandte er sich der jungen Mutter zu und lächelte sie an. Mit einem dankbaren »Sie sind mein Held des Tages« ließ sie ihn mit anpacken und Mark freute sich über diese nette Geste.
»Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag!«, rief er ihr nach, als sie sich winkend von ihm entfernte. Er genoss den Sonnenschein und summte leise, als er weiter schritt. Bei so schönem Wetter und solch freundlichen Menschen durfte er sich wirklich nicht verrückt machen. Er hatte es definitiv hinter sich.
3
»Melissa würdest du bitte nach dem Patienten auf Zimmer 121 sehen? Er wird seinen Verband vermutlich erst dann in Ruhe lassen, wenn eine Ärztin ihm das klarmacht«, klang Schwester Stefanie genervt und hielt Melissa eine Krankenakte hin. Nachdem diese endlich Yvor Sommer losgeworden war, hatte sie wieder Zeit für ihre Lieblingsbeschäftigung. Natürlich war es nicht immer leicht, allerdings hatte sie genau das gewollt. Sie hatte sich vor zwei Jahren dazu entschieden, wieder in die Stadt zu ziehen. Zum einen, weil ihr ihre neue Familie fehlte, zum anderen, da ein neues Familienmitglied unterwegs gewesen war. Die kleine Samantha war der Stolz der Familie und wurde nicht nur von Melissa vergöttert. Sie hatte etwas an sich, das wirklich alle liebenswert fanden. Samantha war durch und durch der Sonnenschein der Familie Terrin.
Melissa zog sich die Krankenakte vor die Brust und marschierte schnurstracks auf Zimmer 121 zu. Sie kannte den murrenden alten Herrn Müller von ihrem morgendlichen Rundgang und fand ihn amüsant. Er war ein netter Mann, ein bisschen vergesslich ab und an und manchmal auch ein wenig dickköpfig. Aber er glaubte Melissa, wenn sie eine Diagnose stellte. Oft erwähnte er, wie sehr sie seiner Enkelin ähnelte. Das fand sie schon witzig, war sie doch mittlerweile 247 Jahre alt und damit wesentlich älter als Herr Müller, doch er behandelte sie - ganz typisch für einen Normalsterblichen - wie ein Küken.
»Was machen Sie denn für Sachen, Herr Müller?« Sie untersuchte den Verband um den Bauch des alten Mannes und runzelte demonstrativ die Stirn. »Wenn Sie weiter an der Wunde herumzerren, wird es sich entzünden und das ist gar nicht gut.«
»Vielleicht soll es ja so sein und ich schaffe es dann endlich zu sterben«, seufzte er leise und stimmte Melissa damit traurig.
Er hatte ihr erzählt, dass seine Frau erst vor kurzem gestorben war und wie sehr er sie vermisste. Er trauerte leise und seine Gedanken waren voller Sehnsucht nach seiner Katharina, die etwas ganz Besonderes gewesen sein musste - sein Fels in der Brandung, sein Leben, seine Liebe. Nach all den Ehejahren leuchteten seine Augen immer noch, wenn er von ihr sprach.
»Das wollen Sie doch nicht wirklich. Denken Sie an ihre Enkelin. Glauben Sie nicht, Sie würden ihr fehlen? Sie braucht ihren Großvater sicherlich noch einige Jahre.«
Sie sah in seine müden Augen. Melissa hörte seine Gedanken, die langsam wieder positiver wurden. Er begann zu lächeln. Ja, seine Enkelin war es wert, weiter zu leben. Er war stolz auf sie und sah sie vor sich. Melissa konnte nicht widerstehen und studierte seine Erinnerungen. Sie lächelte. Seine Enkelin war ein sehr hübsches Mädchen und anscheinend ein richtiger Wirbelwind.
»Habe ich Ihnen erzählt, dass sie Lehrerin werden möchte? Sie studiert Geschichte, Sport und Musik«, klang er wieder stolz und Melissa nahm mit Freude seinen neuen Lebensmut wahr.
»Na, das ist doch ein schöner Beruf. Und ab jetzt lassen Sie die Finger vom Verband und geben mir die Chance, Sie gesund zu machen? Ich möchte doch, dass Sie Ihrer Enkelin noch sehr lange erhalten bleiben.«
Er nickte und lehnte sich zurück in die Kissen. Er würde ihr keine Schwierigkeiten mehr machen. Seine Gedanken hatten sich beruhigt, das Negative verloren und wanderten nun zu alltäglichen Dingen, die er zu erledigen hatte, wenn er wieder nach Hause kam.
Melissa warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Sie musste sich beeilen, hinkte ihrem normalen Tagesablauf hinterher. Sie war es gewohnt, Stress zu haben und unter Druck zu arbeiten, erhoffte sich diesen Rummel meist sogar. Als Vampirin musste sie sich nur darauf einstellen und genug Blut zu sich nehmen, dann war auch der blutigste Notfall reine Routine. Heute aber ging es noch hektischer zu als sonst, auch wenn es keine lebensbedrohlichen Notfälle mehr gab. Zum Glück war Freitag und das Wochenende hatte sie ausnahmsweise frei. Nichtsdestotrotz hatte das Krankenhaus ihre Handynummer, und niemand scheute sich davor sie anzurufen, falls ein Notfall eintrat und sie gebraucht wurde. Jeder der anderen Mitarbeiter wusste, dass die Klinik Melissas Leben war.
»Hey Blondie! Die Chefin will dich noch sprechen, bevor du nach Hause fährst.« Michael, einer der hochgewachsenen und breitschultrigen Krankenpfleger murrte jedes Mal, wenn Frau Krause jemanden der Ärzte zu sprechen wünschte. Er konnte die Frau aus der Krankenhausverwaltung nicht sonderlich gut leiden und Melissa verstand genau wieso. Frau Krause war ein Mensch, dem Zahlen mehr zu bedeuten schienen als die Patienten oder das Personal des Krankenhauses. Melissa war klar, dass ein Krankenhaus solche Menschen auch brauchte, um zu existieren, doch sie war froh, nicht so sein zu müssen. Dank ihres Bruders und ihrer Mutter hatte Melissa immer genügend finanzielle Mittel, sich einen gewissen Lebensstandard leisten zu können. Sie war allerdings schnell zufrieden zu stellen, denn Melissa war aus dem Püppchenalter herausgewachsen und liebte es einfach nur, Menschen auf ihre Art und Weise behilflich zu sein.
»Ist gut. Ich schau gleich bei ihr vorbei. Danke, Micha.« Sie lächelte ihn an und sah, wie sich sein Körper straffte. Er war etwas in sie verknallt, wie fast jeder Pfleger hier auf dieser Station - und manche ihrer Gedanken waren nicht ohne.
Melissa mochte die Menschen um sie herum, die nicht nur Persönlichkeit hatten, sondern auch eine gewisse Herzlichkeit ausstrahlten. Sie hatten alle einen guten Kern und darauf kam es an. Sie bedauerte, dass sie spätestens in zehn Jahren ihre Identität und ihren Arbeitsplatz würde wechseln müssen. Das war leider unvermeidbar, um sicherzustellen, dass keiner merkte, wie jung sie nach all den Jahren äußerlich blieb. Innerhalb von zehn Jahren veränderten sich normale Menschen wesentlich, Melissa allerdings würde selbst in den kommenden hundert Jahren noch so aussehen wie eh und je. Es gab typische Anzeichen, die sie immer wieder dazu brachten zu gehen. Es brauchte nur eine Kollegin, die sich über Melissas ›frisches Äußeres‹ wunderte und alles war mal wieder dahin. Niemand durfte ihr zu sehr ans Herz wachsen, und die Karriereleiter zu erklimmen, war für sie ebenfalls tabu. Sie musste eine von vielen bleiben. Ein Glück, dass sie auf diese Dinge nie sonderlich viel Wert gelegt hatte. Ihr hatte es immer gereicht, als Ärztin arbeiten zu können und Menschen zu helfen, egal wie lange eine Schicht auch dauerte oder wie schlecht der Job auch bezahlt war. Sie war mit Leib und Seele Ärztin.
Die Verwaltung des Krankenhauses lag in einem der Nebengebäude, in dem man nur selten einen Patienten zu Gesicht bekam. In diesen Räumen wurden hauptsächlich Dienstpläne und finanzielle Dinge besprochen oder anstehende Personalkürzungen, was Melissa ein wenig nervös machte. Um Kosten zu minimieren, hatte man vor einem Jahr beschlossen, auch noch andere Firmen in diesem Komplex unterzubringen und Melissa wunderte sich nicht, dass sie zusammen mit zwei Anzugträgern im Fahrstuhl nach oben fuhr. Ihre Gabe, die sich immer dann bei ihr zu Wort meldete, wenn sie es gar nicht brauchen konnte, gab ihr einmal wieder einen Einblick in die Abgründe des menschlichen Daseins. Die Gedanken der beiden Männer waren ihr zuwider und so hielt sie sich zurück, während der eine den anderen ansprach.
»Ich muss mich sputen. Ich muss noch ein paar Mahnungen mit der Post rausschicken lassen. Wieso manche Leute nicht bezahlen, wird mir immer ein Rätsel bleiben«, sagte der eine im grauen Anzug stirnrunzelnd zu dem in Dunkelblau, der zustimmend nickte und irgendwas von »Gleich zum Inkassobüro geben« murmelte.
Melissa verkniff sich einen Kommentar, auch als sie hörte, wie einer der beiden an seine Provision dachte, die anscheinend auch schon verplant war. Sie schüttelte unmerklich den Kopf. Solchen Anzugträgern kam es nicht einmal in den Sinn, dass es auch Leute gab, die nur wenig Geld hatten. Menschen, die sich sehr weit aus dem Fenster lehnten, um alles bezahlen zu können. Melissa hatte Armut zum Glück nie am eigenen Leib erfahren müssen, doch würde sie deshalb niemals jemanden für minderwertig halten. Jeder, der krank war, bekam ihre Hilfe, egal ob reich oder arm. Sie dachte an den Straßenmusikanten, den sie eines Nachts behandelt hatte. Er war von ein paar Randalierern zusammengeschlagen worden und hatte elend ausgesehen. Natürlich hatte er keine Krankenkassenkarte gehabt und wäre im normalen Krankenhausbetrieb vermutlich abgewiesen worden. Melissa hatte ihn wieder zusammengeflickt und ihn über Nacht sicherheitshalber zur Beobachtung dabehalten.
›Meine Güte hatte es danach eine Diskussion mit Frau Krause gegeben‹, erinnerte sie sich. Aber trotz allem würde sie es immer wieder tun. Sie hatte den Rüffel über sich ergehen lassen und die Kosten der Behandlung selbst übernommen. Es war ein Witz gewesen, wenn man bedachte, dass Melissa dem Mann die Existenz gerettet hatte. Sie hatte schließlich nicht nur eine gebrochene Hand behandelt, sondern des Musikers wichtigstes Werkzeug. Sie sah ihn noch oft, wenn sie in der Stadt unterwegs war, um sich etwas zum Mittagessen zu besorgen. Der junge Mann war einfach ein begnadeter Gitarrist.
In der Verwaltung war kein Mitarbeiter mehr zu sehen. Alles war dunkel bis auf den zentral gelegenen Flur, den Melissa entlang schritt. Es war kein Wunder. Wer arbeitete denn noch um 21 Uhr? Die Einzige, die hier rund um die Uhr anzutreffen war, war die Verwaltungschefin Frau Krause.
Ihr Büro lag am Ende des Flurs, wo Melissa nun an der Tür klopfte. Sie wartete auf den üblichen schlecht gelaunten Ruf, der sie zum Eintreten aufforderte, der kam allerdings nicht.
»Ach, Frau Terrin. Schön, schön, da sind Sie ja.« Frau Krause öffnete ihr stattdessen selbst und lächelte. Es war ein sehr seltsames Bild, denn Melissa erinnerte sich nicht daran, diese Frau jemals so gut gelaunt gesehen zu haben. Sie war normalerweise ausgesprochen ernst.
»Sie wollten mich sprechen?«
Melissa bemerkte den großen dunkelhaarigen Mann, der vor Frau Krauses Schreibtisch auf einem Stuhl saß erst, als sie ein paar Schritte in den Raum getan hatte. Er stand auf und kam auf Frau Krause und Melissa zu. Sein Gang war selbstsicher und doch kam ihr dieser Mann nicht überheblich vor. Er wirkte irgendwie sympathisch.
»Ich wollte Ihnen Ihren neuen Kollegen vorstellen«, trällerte Frau Krause und der dunkelhaarige Fremde hielt Melissa lächelnd die Hand hin. »Das ist Mark Hoffmann - Dr. Mark Hoffmann, sollte ich wohl besser sagen.«
Melissa ergriff eher zaghaft seine Hand. Ihre Instinkte liefen auf Hochtouren. Als sich ihre Finger berührten, durchfuhr es sie wie ein Stromschlag. Melissa schluckte. Verdammt, sah dieser Mann gut aus! Sein Lächeln war ehrlich, denn es erstreckte sich bis zu seinen Augen, um das es kleine Fältchen warf. Sie hatten eine dunkelbraune Farbe und am liebsten wäre sie in ihnen versunken.
»Ich habe schon viel von Ihnen gehört, Dr. Terrin. Ich freue mich, mit Ihnen zusammenarbeiten zu können«, klang Dr. Hoffmanns Stimme angenehm samtig und zog Melissas Blick auf seine Lippen. Sie konnte nicht anders und lächelte ebenfalls.
»Ich hätte nicht gedacht, dass sie so hübsch ist«, nahm Melissa die Gedanken ihres Gegenüber wahr und biss sich leicht auf ihre Unterlippe.
Er fand sie hübsch. Ein seltsames Gefühl machte sich in Melissa breit und ließ ihre Knie weich werden. Ihr Körper erzitterte unmerklich, doch verlor sie leicht den Halt. Er bemerkte, wie sie ins Schwanken kam, und sah sie unsicher an.
»Alles in Ordnung mit Ihnen?«
Melissa wollte bejahen, doch sie brachte keinen Ton heraus. Aus irgendeinem Grund hatte sie ihren Körper nicht mehr im Griff. Melissa konnte sich nicht erklären, was los war, doch als Mark Hoffmann sie zu einem Sessel führte und sie besorgt beobachtete, war ihr das auch ziemlich egal. Er war so fürsorglich. Ihre Haut kribbelte dort, wo er sie am Arm berührte und all ihre Sinne liefen Amok. Was war das nur?
»Ich hole ein Glas Wasser. Die Gute hat sich sicherlich ein wenig überarbeitet. Sie schläft praktisch hier im Krankenhaus, um immer für die Patienten da zu sein.« Frau Krause lief aus dem Raum.
»Es geht schon wieder«, krächzte Melissa nun und versuchte aufzustehen. Dr. Hoffmann drückte sie jedoch wieder in den Sessel zurück. Er wirkte ruhig und sehr bestimmt, ganz der perfekte Herr Doktor.
»Sie bleiben brav sitzen. Haben Sie in den letzten Stunden etwas gegessen oder getrunken? Es sieht nach einer Unterzuckerung aus.« Er kniete sich vor Melissa und griff nach ihrem Handgelenk, um ihren Puls zu überprüfen.
Melissa zuckte unweigerlich zusammen, als seine Fingerspitzen ihre Ader berührten. Sie atmete tief ein, hielt dann jedoch den Atem an. Dieser Mann roch sogar unheimlich gut. Augenblicklich wurde es Melissa schwindelig und Blutdurst rauschte durch jede Zelle ihres Körpers. Sie versuchte, sich gegen den Impuls zu wehren und war erleichtert, als es gelang. Was für eine Katastrophe, sollten ihre Fänge ausfahren, während sie ein Normalsterblicher dabei beobachtet und unter die Lupe nahm.
»Ihr Kreislauf ist im Keller. Moment.« Er beugte sich an ihr vorbei und zog seine Jacke zu sich heran. Mark Hoffmann zog ein kleines Traubenzuckerpäckchen daraus hervor und reichte es ihr. »Nehmen Sie eins. Das hilft.«
›Bei normalen Menschen‹, ging es ihr durch den Kopf, hätte es am liebsten laut ausgesprochen, doch sie öffnete schweigend die Packung und schob sich ein Stück Traubenzucker zwischen die Lippen.
Sie konnte spüren, wie sich ihr Geruchssinn schärfte und ihre Zähne erneut drohten auszufahren. Es brauchte ihre volle Konzentration, dies zu verhindern und sie auf Normalzustand zu halten. Melissa hoffte inständig, dass Dr. Hoffmann nichts davon wahrnahm. Er war zu nett, um vor Angst vor ihr zu erstarren. Melissa hatte schon viele Kollegen dadurch verloren, dass sie eins und eins zusammengezählt hatten. Es war immer das Gleiche gewesen: Erinnerungen mussten gelöscht werden und ihr Leben war wieder verpufft.
Der Traubenzucker zeigte seltsamerweise schnell Wirkung und Melissa fühlte sich besser, obwohl es eigentlich nicht sein konnte. Dr. Mark hatte neben ihr kniend ausgeharrt, eine Hand auf ihr Bein gelegt und studierte ihr Gesicht. Er lachte leise, als sie seine Hand auf ihrem Oberschenkel irritiert anstarrte.
»Entschuldigung. Ich bin jemand, der gern auf Tuchfühlung geht. Falls es Sie stört, müssen Sie es nur sagen«, erklärte er ihr leise und sah bei diesen Worten so süß aus, dass Melissa nur den Kopf schütteln konnte.
»Das macht mir nichts aus. Mir wird oftmals das Gleiche nachgesagt. Ich heiße Melissa«, hauchte sie und blickte wieder in diese wunderbaren dunkelbraunen Augen.
»Mark. Freut mich wirklich sehr.«
4
Mark hatte sich lange mit Frau Krause und Melissa unterhalten und war sich klar, dass es ihm in diesem Krankenhaus gefallen würde. Er hoffte, dass er nun endlich zum letzten Mal seinen Arbeitsplatz wechseln musste. Bei dem Gedanken an dieses vampirische Miststück verging Mark immer wieder die gute Laune, obwohl er diese Episode erfolgreich hinter sich gebracht hatte. Er musste wirklich aufhören, ständig Angst vor seiner Entdeckung zu haben. Das Kapitel war abgeschlossen. Endgültig!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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