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Im Urlaub Kraft tanken für den Alltag, das gelingt ganz entspannt mit diesem Bildband über die schönsten Auszeiten in Österreich. Die Natur und die Berge genießen kann man ohnehin viel besser handylos. Bei Wanderungen auf stillen Wegen, zu einsam gelegenen Hütten oder beim Besuch eines Klosters lässt sich neue Energie schöpfen und einfach mal abschalten. Reisen Sie zu Orten abseits des Trubels und gönnen Sie Ihrer Seele Offline-Zeit und Ruhe.
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Seitenzahl: 216
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Lisa und Wilfried Bahnmüller
*****
Mit Erholungsgarantie
RAUSCHENDE WÄLDER
ÖSTERREICH IST GRÜN
1 Bregenzerwald2 Böhmerwald3 Im Kobernaußerwald4 Ysperklamm5 Schremser Hochmoor6 Der Große Ahornboden7 Patscherkofel-Zirbenweg8 Am Troppberg9 Via Sacra
AUSSERGEWÖHNLICHE ÜBERNACHTUNGEN
WASSERREICH ÖSTERREICH
MYSTISCHE BERGSEEN, WILDE FLÜSSE UND ROMANTISCHE UFER
10 Bodensee11 Im oberen Lechtal12 Plansee13 Seebensee14 Achensee15 Inn16 Thiersee17 Walchsee18 Trumer Seen19 Oberndorf20 Mondsee und Irrsee21 Attersee22 Fuschlsee23 Wolfgangsee und Schwarzensee24 Bad Ischl25 Traunsee26 Altausseer See27 Grundlsee28 Hallstätter See29 Hallstatt30 Donau31 Drau32 Weissensee33 Millstätter See34 Ossiacher See35 Faaker See36 Wörthersee37 Keutschacher See38 Neusiedler See39 Nationalpark Seewinkel40 Illmitz, Apetlon und Podersdorf
WASSERFÄLLE UND SCHLUCHTEN
ÖSTERREICHS SCHÖNSTE TÄLER
VOM ALPENGLÜHEN, VON BLUMENWIESEN UND BERGDÖRFERN
41 Montafon42 Großes Walsertal43 Kleinwalsertal44 Nauders45 Oberes Inntal46 Pitztal47 Ötztal48 Tannheimer Tal49 Vilstal50 Lermoos, Ehrwald und Biberwier51 Stubaital52 Wipptaler Täler53 Zillertal54 Alpbachtal und Wildschönau55 Brandenberger Tal56 Pillerseetal57 Saalachtal58 Oberpinzgau59 Habachtal60 Gasteiner Tal61 Rauriser Tal62 Virgental63 Defereggental64 Villgratental65 Lesachtal66 Mölltal67 Liesertal68 Maltatal69 Gosautal70 Hinterwinkl71 Oberes Ennstal72 Sölktäler73 Murtal74 Stodertal75 Almtal76 Wachau77 Pinkatal78 Stremtal
ÖSTERREICHS SPEZIALITÄTEN
GIPFEL, BERGE UND MASSIVE
ES GEHT HOCH HINAUF
79 Silvretta80 Mieminger Kette81 Westliches Karwendel82 Östliches Karwendel83 Kaiserwinkl84 Nationalpark Hohe Tauern85 Großglockner-Hochalpenstraße86 Leoganger Steinberge87 Steinernes Meer88 Schafberg89 Traunstein90 Sengsengebirge91 Dachsteinmassiv92 Grimming93 Bad Mitterndorf94 Gesäuse95 Nockberge96 Nockalmstraße97 Karnische Alpen98 Karawanken99 Südsteirische Weinberge100 Schneeberg101 Semmering102 Geschriebenstein103 Leithagebirge
BERGSEEN
Der rote Adler mit dem Lorbeerkranz ist das Tiroler Wappen und steht für die Freiheit. Der Kleine Fuchs, ein Schmetterling, der Alpenblumen liebt. Frisches Quellwasser vom Berg
Der Große Priel mit dem Schiederer Weiher
Gottfried Keller
Burgenländer Weinberg mit Inkarnat-Klee, auch Blutklee oder Rosenklee genannt
Auszeit nehmen
Im hektischen Alltag kommt zwischen Beruf, Haushalt und Familie immer etwas zu kurz. Ständig jonglieren wir mit Meetings, Konferenzen, Terminen oder Elternabenden. Um das alles zu meistern, ist es umso wichtiger, zumindest ab und zu für sich selbst zu sorgen. Sich bewusst Zeit zu nehmen, um abzuschalten. Doch was bedeutet diese Auszeit, und wie kann das Abschalten aussehen?
Es geht darum, Zeit für die Dinge zu haben, die wir schätzen. Es ist wichtig, zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu schöpfen. Das funktioniert aber nur, wenn wir auf die Bremse treten, einen Gang zurückschalten und tief durchatmen. So gewinnen wir Abstand zum Alltag und können unsere Perspektive ändern. Aus der Entfernung sehen wir Ungereimtheiten und Sinnloses, das uns im Alltagsstress nicht auffällt. Das Schlüsselwort dazu ist »abschalten«, denn wer abschaltet, kann sich für Neues öffnen und wird wieder kreativ.
Dabei hilft uns die Natur. Inmitten einer fantastischen Landschaft rücken die täglichen Probleme in den Hintergrund.
Mit allen Sinnen nimmt man seine Umwelt wahr und findet kraftspendende Orte, die zur Meditation einladen. Unterwegs zu sein und Neues zu erleben gibt dem Körper genau die Lebendigkeit zurück, die im Alltag oft verlorengeht.
Ein Land, in dem das ziemlich gut klappt, ist Österreich! Österreich macht süchtig! Warum ist das so? Österreich ist das Land der Berge, Wälder und Seen. Darin steckt eine tiefe Sehnsucht. Zugleich werden viele schöne Erinnerungen geweckt: an wilde Gipfel, friedvolle Almen, karge Felsen und weite Täler. An tiefe Schluchten, blaue Seen und tosende Wasserfälle. An grüne Wälder, knorrige Bäume und bunte Wiesen. An trutzige Burgen und freundliche Bergbauern. An lockeren Kaiserschmarrn und süffigen Zweigelt. An einsame Kirchen und uralte Klöster.
Ganz von allein verändern die Wälder, Seen, Berge und Täler unseren Blickwinkel. Hier finden wir Weite, Distanz und Ruhe. Das Abschalten erdet uns, und wir können gestärkt in den Alltag zurückkehren.
Lisa Bahnmüller
Österreich ist grün
Der Ahornboden mit seinen bis zu 400 Jahre alten Baumriesen liegt auf der Nordseite des Karwendels.
Wald beruhigt, er macht glücklich und gesund, das ist inzwischen allgemein bekannt. In Österreich gibt es besonders viel Wald, das merkt man schon an zahlreichen Ortsnamen, in denen das Wort »Wald« auftaucht. So findet jeder zwischen dem Bregenzerwald und dem Wienerwald sein grünes Fleckchen Österreich inmitten rauschender Wälder.
Es ist wohl das Wechselspiel zwischen Licht und Schatten, zwischen Werden und Vergehen, das uns so gefällt. Vielleicht spielt auch die Wirkung der verschiedenen Grüntöne mit hinein. Und ganz sicher lieben wir die frische Waldluft mit ihrem würzigen, erdigen Duft sowie den feinen ätherischen Ölen, die Abermillionen Blätter, Zapfen und Nadeln abgeben.
Kein Wunder, dass die Menschen zunehmend den Wald als Erholungsort aufsuchen. Dabei bedeutet ein Spaziergang im Wald, die Bäume und Pflanzen mit allen Sinnen aufzunehmen, das Grün auf sich wirken zu lassen und eine Verbindung mit der Natur herzustellen. Bereits 20 Minuten im Wald senken nachweislich die Stresshormone und den Blutdruck und geben unserer Auszeit eine besondere Qualität.
Österreich ist knapp zur Hälfte von Wald bedeckt. Auf vier Millionen Hektar seiner Fläche, das entspricht der Größe der Schweiz, wachsen Bäume. Dabei leistet der Wald viel mehr, als nur uns Menschen gutzutun. Der Wald regelt das Kleinklima, er speichert Wasser, hält Hochwasser und Lawinen zurück, er produziert Sauerstoff, bremst – sofern er gesund ist – Stürme aus und sorgt für die biologische Vielfalt. Denn vom Wald und seinen Bäumen, die im steten Kreislauf der Natur wachsen und vergehen, profitieren unzählige weitere Pflanzen, Tiere, Insekten und Pilze.
Einsam im Böhmerwald – ein Geheimtipp zwischen mystischen Wäldern und wilden Steinformationen. www.boehmerwald.at
Mitten im Waldviertel – eine perfekte Kombination von Wasser und Wald in der Ysperklamm. www.ysperklamm.info
Grünes Karwendel – Spaziergänge und Wanderwege unter knorrigen Bäumen am Ahornboden. www.silberregion-karwendel.at
Auf dem Patscherkofel – Panoramawege über Innsbruck im Reich der duftenden Zirben. www.patscherkofelbahn.at
Durch den Wienerwald – Kunst und Kultur auf dem Pilgerweg Via Sacra zwischen Wien und Mariazell. www.wienerwald.info
»MEOR EHROD DAS AULT,
UND GRÜSSED DAS NÜ, UND BLIBOD
ÜS SEALB UND DR HOAMAT TRÜ.«
Gebhard Wölfle
Der Ausspruch »Wir ehren das Alte, begrüßen das Neue und bleiben uns selbst und der Heimat treu« des Mundartdichters Gebhard Wölfle steht sinnbildlich für die Region Bregenzerwald in Vorarlberg. Ihr gelingt der Spagat zwischen Tradition und Moderne. Der Bregenzerwald ist bekannt für seine einsamen Landschaften. Gerade einmal 32 000 Menschen leben hier. Dabei ist der Bregenzerwald kein reines Waldgebiet, sondern eine Kulturlandschaft, die sich zwischen dem Bodensee, dem bayerischen Allgäu und dem Großen Walsertal erstreckt. Von der weiten Bregenzer Bucht am Bodensee über die Hügel, von der Ebene des Rheintals bis hin zu den gewaltigen Bergketten der Zentralalpen eignen sich seine Landschaften ideal für eine Auszeit.
Im Bregenzerwald wird Handwerk großgeschrieben, in den Bergen findet man Sennereien und die typische dreistufige Bewirtschaftung der Weiden, die sich aufteilt zwischen dem Tal, der Mittelalpe, genannt Vorsäß, und der Hochalpe. Aber auch die Moderne hat hier ihren Platz: Besonders ins Auge sticht der Mut vieler »Wäldler«, in architektonischer Hinsicht neue Wege zu gehen. In keiner anderen Region Österreichs werden so viele nachhaltige, innovative und manchmal auch gewagt moderne Bauten errichtet wie im Bregenzerwald. Bevorzugtes Baumaterial: Holz aus den heimischen Wäldern. Auf verschiedenen Routen kann man diese sensationellen Bauten erkunden. Und erreicht damit einen zusätzlichen Effekt, denn gerade das Wandern trägt im Bregenzerwald zur Entschleunigung bei.
Eine Tour, die in der Nähe der Marktgemeinde Bezau startet, lohnt sich besonders. Am Ende der Mautstraße im Schönenbachtal geht es zur Mittelalpe, dem Vorsäß Schönenbach. In der Almsiedlung fügen sich urige Hütten, weite Almwiesen, Bäche und bewaldete Berghänge zu einem Bild reiner Idylle. Abseits von Trubel, Lärm und Zivilisation kommt man ganz bei sich an und kann vollkommen abschalten. Eine weitere schöne Wanderung startet in Hittisau, wo man bei einem Dorfumgang die Engenlochschlucht besucht. Angenehme Kühle, der rauschende Wildbach, schattig-grüne Waldwege und abenteuerliche Stege überraschen die Wanderer. So könnte man endlos gehen.
TIPPS & INFOS
BEZAU 650 m
KULTUR: In Bezau und Umgebung kann man zu zwölf Dorfrundgängen, den Umgängen, starten. Jeder dieser Umgänge zeigt die Facetten der typischen Bregenzerwald-Dörfer. So führen die Wege von geschichtsträchtigen Häusern zu modernen Neubauten, von urigen Heustadeln zu traditionsreichen Gaststätten, von ehrwürdigen Kirchen bis hin zu neuzeitlichen Kapellen.
GENUSS: Mitten in Bezau nimmt das Lokal Gams 1648 eine Sonderstellung ein. Hier vereinen sich Pizzeria, Vinothek und Blumenladen zu einer kultigen Einkehrmöglichkeit. Das stylische Restaurant gehört zum modernen Kuschelhotel Gams in der Ortsmitte von Bezau, www.hotel-gams.at
WEBSEITE:www.bezau-bregenzerwald.com
Die Bergwälder im Naturpark Nagelfluhkette bei Sibratsgfäll im Abendlicht
Auch Mountainbiker finden im Bregenzerwald herrliche Rundtouren, etwa im Lecknertal bei Hittisau.
Ein ganz besonderer Wald erstreckt sich zwischen Bayern, Tschechien und Österreich. Der grenzenlos scheinende Böhmerwald überzieht die vielen Kuppen und Hügel zwischen den drei Ländern mit seinem dichten grünen Dach. Auffallend im Böhmerwald ist die Artenvielfalt. Durch die jahrzehntelange Trennung der Länder, als der Eiserne Vorhang nach dem Zweiten Weltkrieg Ost von West abschirmte, konnte sich hier im Grenzgebiet eine einzigartige Natur entwickeln. Kaum ein Mensch drang in die Gebiete ein und störte die Idylle, die Natur durfte in einen Dornröschenschlaf sinken. Luchse siedelten sich an und sogar eine kleine Elchgruppe. Zum Glück entwickelte sich der Tourismus im Böhmerwald nach der Grenzöffnung langsam und behutsam – perfekt für jede Art von Entschleunigung. Hier können Ruhebedürftige tief in die Natur der Wälder eintauchen. Auf den Gipfeln stapeln sich die Steine zu enormen Formationen, der geologische Begriff dazu lautet Wollsackverwitterung. Sie türmen sich zu sagenumwobenen steinernen Figuren, von denen man die schönsten Ausblicke über den Böhmerwald genießen kann. Man darf jedoch nicht erstaunt sein, wenn nicht überall grüne und dunkle Wälder sprießen, es gibt große Lücken. In einigen Gebieten hat der Borkenkäfer erbarmungslos zugeschlagen und Teile des Waldes vernichtet. Aber ganz überraschend wird uns hier der Kreislauf des Lebens bewusst. Langsam erholt sich der Wald. Ein ständiges Werden und Vergehen, nah am Puls der Natur.
TIPPS & INFOS
AIGEN-SCHLÄGL 596 m
KULTUR: Der Schwarzenberger Kanal ist eine Holztriftanlage aus dem 18. Jahrhundert, in der früher das Holz des Böhmerwalds durch sogenannte Schwemmer zur Donau transportiert und von dort weiter nach Wien geflößt wurde. Heute lässt sich der Kanal grenzüberschreitend auf schönsten Wanderwegen erkunden. Die Kombination Wasser und Wald wirkt dabei besonders beruhigend.
WANDERUNG: Eine kurze Wanderung führt von Grünwald, fünf Kilometer von Aigen entfernt, in gerade einmal 40 Minuten hinauf zum Bärenstein. Vom Gipfel mit seinen steinernen Quadern eröffnet sich eine einzigartige Aussicht über den nahen Moldausee und die dichten Wälder.
WEBSEITE:www.boehmerwald.at
Diese Wollsackverwitterung, eine typische Felsformation im Böhmerwald, steht auf dem Bärenstein. Auf den Lichtungen der dichten Wälder rund um den Schwarzenbergkanal wachsen wilde Lupinen.
»ICH LIEß MEINE SEELE RUHIG WERDEN
UND STILL; WIE EIN KLEINES KIND BEI DER
MUTTER IST MEINE SEELE STILL IN MIR.«
Psalm 131,2
Der Kobernaußerwald gilt als echter Geheimtipp: Das dichte zusammenhängende Waldgebiet, das sich über einige Hügel zwischen dem Innviertel und dem Hausruck in Oberösterreich erstreckt, ist eines der größten Waldgebiete Mitteleuropas. Touristisch fast unbekannt, empfiehlt sich der Kobernaußerwald als idealer Rückzugsort für eine einsame Auszeit. Das weitläufige bewaldete Gebiet bietet Wildtieren Schutz und ist der Lebensraum zahlreicher Insekten und Pflanzen. Uns schenkt der Wald Wohlfühlmomente, und er spendet Kraft unter dicken alten Fichten. Dabei ist der Kobernaußerwald von einem dichten Netz an Forstwegen durchzogen. Dennoch stellt sich das Gefühl ein, man könnte tagelang, einsam wie ein Wolf, durch diese Wälder streifen und dabei keiner Menschenseele begegnen. Zahlreiche Freizeitangebote wie Wanderwege, Mountainbike-Strecken oder der Ruperti-Weitwanderweg, der über knapp 50 Kilometer von Maria Schmolln nach Haag am Hausruck führt, eignen sich für eine ausgedehnte Ferienzeit in diesem Naturjuwel. Wer eine kürzere Tour sucht, macht sich auf den Weg zur Schranne. Startplatz ist das Forsthaus in Hocheck in der Gemeinde Pöndorf. Der gut 8,5 Kilometer lange Rundweg führt einsam durch den Wald zum historischen Grenz- und Handelsplatz Schranne. Waldbaden ist dabei inkludiert, denn die Wanderer sind beständig von herrlichem Grün umgeben.
TIPPS & INFOS
LOHNSBURG AM KOBERNAUSSERWALD 523 m
RAD: Abschalten und den Kopf frei bekommen, das funktioniert auch auf dem Rad. Vom Aussichtsturm Steiglberg bei Lohnsburg aus starten Mountainbiker zu einer tagesfüllenden Runde. Stets der Beschilderung »Trekkingbikestrecke Vöcklatal« folgend geht es für 50 Kilometer durch den Kobernaußerwald. Hügel, Wald und Wiesen wechseln sich ab, und am Abend, vollgepumpt mit frischer Waldluft, haben Körper und Geist viel frische Energie getankt.
SEHENSWÜRDIGKEIT: In Stelzen bei Lohnsburg steht die Kobernaußerwaldwarte: ein Aussichtsturm mit herrlichem Rundblick vom Böhmerwald über das Salzkammergut bis zu den Alpen. Eine Wendeltreppe, die gleichzeitig Platz für eine Galerie bietet, führt zur Plattform hinauf.
WEBSEITE:www.innviertel-tourismus.at
Das ungezähmte Wasser der Ysperklamm setzt gewaltige Kräfte frei. Zuerst blubbert es sanft. Dann wird es schneller, rauscht, schäumt und brodelt um dick mit Moos bewachsene Granitsteine. Über Kaskaden strömen die Wassermassen abwärts und bilden grüne Gumpen, bevor sie wieder Kraft aufnehmen und sich über Wasserfälle durch den Wald stürzen. Die Ysperklamm hat sich ihre Ursprünglichkeit bewahrt, hier lässt sich die Energie der Elemente spüren. In der Klamm befinden sich jede Menge Kraftplätze und zum Glück auch Liegen und Rastbänke, um sie in sich aufzunehmen.
Das faszinierende Wasser lässt sich nur auf einer Wanderung erkunden. In ihrem Verläuft entfernt man sich wie von selbst vom Alltag, tankt Energie und kann herrlich abschalten. Die frische, klare Luft, mit mikroskopisch kleinen Wassertropfen angereichert, sorgt zuverlässig für Wohlfühlmomente. Das Ganze geschieht unter dem dichten grünen Blätterdach eines Waldes. Kein Wunder, dass die Klamm zu den schönsten Plätzen in Niederösterreich zählt!
Es gibt kürzere und längere Wege durch die Klamm, in der eine Weggebühr fällig wird. Den größten Ruhe- und Erholungseffekt verspricht die längere Runde, der Druidenweg. Ausgangspunkt ist der Forellenhof im Yspertal. Dabei lassen sich viele sagenumwobene Druidensteine im lichten Wald entdecken, aber auch ein wunderschöner Aussichtspunkt, von dem aus der Blick weit über das Yspertal reicht.
TIPPS & INFOS
YSPERTAL 498 m
WISSENSWERTES: Im späten Mittelalter herrschte Henricus de Hyspere über ein Flusstal nördlich von Persenbeug an der Donau. Aus dem Namen entstand einfach durch Weglassen des ersten und letzten Buchstabens das heutige Wort Ysper, das nicht nur den alten Herrschersitz benennt, sondern das ganze Tal.
SPECIAL: Mit der Eintrittskarte in die Klamm erhält man in einigen Partnerbetrieben Vergünstigungen. Das lohnt sich, wenn man im Anschluss einkehren möchte: So gibt es Rabatte im Badstüberl, Gasthof Zur Linde, Café-Pizzeria Yspertal, Weineck Yspertal, Landgasthof Peilsteinblick, Landhotel Yspertal oder Gasthof-Pension Drei Hacken bzw. etwas on top, wie ein Gratisgetränk.
WEBSEITE:www.ysperklamm.info
Sanft rauscht das Wasser zwischen den bemoosten Steinen der Ysperklamm.
Während das Schilf im Wind raschelt und die gelben Seerosen auf den Wellen schaukeln, jagen Libellen durch die Luft, von Fröschen lautstark angefeuert. Zwischen Tümpeln und Teichen wachsen Moospolster, krüppelige Kiefern, Erlen und kleine Birken – so sieht ein Tag im Schremser Hochmoor aus, dem größten Moor im Waldviertel. Es liegt unweit der Stadt Schrems und breitet sich dort bis Langschwarza und Gebharts aus. Das Moor diente einst dem Torfabbau. An vielen Stellen wirken die Stiche im Wald wie Wunden, sie sind immer noch zu sehen, auch wenn die Feuchtgebiete mittlerweile unter Naturschutz gestellt wurden. Nun dürfen sie sich regenerieren, sie bleiben unberührt, eine neue Wildnis entsteht, und der Torf, ein wichtiger CO2-Speicher, kann wieder langsam wachsen.
Wanderungen führen hinein in die Feuchtgebiete. Die großen Highlights bieten das Museum und die Umweltstation UnterWasserReich Schrems. Dort bekommt man viele Informationen rund um das fragile Ökosystem Moor. Aber die mystische Landschaft will natürlich noch genauer untersucht werden. Das geht am besten über den Prügelsteig, der die Wanderer trockenen Fußes ins Moor bringt. Noch spannender ist die Himmelsleiter, eine Aussichtsplattform, die einem Waldwipfelpfad gleicht. Aus der Vogelperspektive schaut man auf das Naturschutzgebiet und den Moorwald. Mit etwas Glück lassen sich im Außengelände Otter in einem Gehege beobachten. www.unterwasserreich.at
TIPPS & INFOS
SCHREMS 532 m
SEHENSWÜRDIGKEIT: Zwischen Schrems und Aalfang erstreckt sich ein weiteres Naturdenkmal: Große Granitsteine liegen im Wald verstreut. Einer davon ist riesengroß und lässt sich dennoch bewegen: Wackelsteine gibt es öfter, trotzdem ist die Faszination dieser felsigen Naturwunder ungebrochen.
GENUSS: In Heidenreichstein hat sich die Käsemacherwelt einen guten Ruf erworben. Hier bekommt man Einblicke in die Welt der Käseherstellung und darf das Endprodukt gleich auf der Terrasse an einem Teich verspeisen. Im angeschlossenen Laden findet sich eine gute Auswahl der lokalen Spezialitäten aus dem Waldviertel. www.kaesemacher.at
WEBSEITE:www.waldviertel.at
Die Himmelsleiter wurde von dem Wiener Architekten Manfred Rapf entworfen und 2002 errichtet.
»BÄUME SIND GEDICHTE, DIE DIE
ERDE IN DEN HIMMEL SCHREIBT.«
Khalil Gibran
Im Rißtal, einer österreichischen Enklave, die ganz im Norden des Karwendels liegt und die nur über eine mautpflichtige Straße von Bayern aus erreicht werden kann, gibt es etwas ganz Besonderes. Am Talschluss, in der Eng, liegt ein eigenartiger, lichter und uralter Wald. Auf dem Großen Ahornboden gibt es mehr als 2200 Bergahorne. Von Moos bewachsen, krumm, buckelig, mit großen und kleinen Baumkronen, windschief und knorrig. Jeder Baum hat seinen ganz eigenen Charakter, einige sind über 400 Jahre alt.
Warum sich gerade hier ein solcher Wald bilden konnte, ist bis heute nicht ganz geklärt. Feststeht, dass der Almboden in der Eng seit vielen Jahrhunderten im Sommer als Weideland für Tiere genutzt wurde. Die erste schriftliche Aufzeichnung stammt von 1523, seitdem wurden die Almwiesen, bis auf eine kurze Unterbrechung, durchgehend beweidet. Aber genau diese Pause, die wohl in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges fällt, war die Geburtsstunde des Großen Ahornbodens. Während dieser Spanne konnten die Ahornbäume, die als Pionierpflanzen gelten, hochwachsen – es gab keinen Weidebetrieb, keine Tiere, die sie abgefressen hätten. Nach dem Krieg, als die Eng wieder mit Vieh bestoßen wurde, waren die Ahornbäume bereits zu groß. Man ließ sie vereinzelt als Schattenspender stehen. Zum Glück, denn so gibt es bis heute diesen herrlichen Bestand alter, knorriger Bäume.
Dabei ist der Bergahorn an sich schon eine besondere Baumart. Er führt ein Leben mit und gegen die Natur. Sein Lebensraum ist ständig bedroht von harten Witterungsbedingungen und Naturkatastrophen. Kälteperioden, Lawinen und Murenabgänge setzten den Bäumen zu. Im Lauf der Jahrhunderte sind die Stämme der Ahornbäume oft von Steinen überschüttet worden. Aber sie besitzen die einzigartige Fähigkeit, diesen Widrigkeiten zu trotzen. Sie wachsen einfach stoisch weiter. Langsam erreichen nun einige der ältesten Exemplare wirklich das Ende ihrer Lebenszeit, denn ganz so alt wie Linden oder Eichen können Bergahorne nun mal nicht werden. Doch der Naturpark Karwendel kümmert sich um den Erhalt dieser Kulturlandschaft und pflanzt neue Bäume nach.
Der kurzweilige Themenweg »Großer Ahornboden–Engalm«, führt zu den Almen. An Informationstafeln und Spielstationen für Kinder erfahren Wanderer Wissenswertes über die Natur und das Leben im Karwendel und natürlich auch über die uralten Ahornbäume.
TIPPS & INFOS
ENG IM RISSTAL 1227 m
SPECIAL: Vor allem im Herbst lohnt sich die Fahrt ins Engtal. Ein farbenprächtiges Spektakel erwartet dort die (zahlreichen) Besucher – denn der Ahornboden gilt schon längst nicht mehr als Geheimtipp. Die Baumriesen mit ihren goldfarbenen Blättern bilden einen wunderschönen Kontrast zu den Felswänden des Karwendels und dem blauen Himmel.
GENUSS: Bei den Engalmen gibt es eine Käserei. Als Agrargenossenschaft produzieren die Engbauern äußerst leckeren Käse. Diese stehen zusammen mit vielen anderen heimischen Schmankerln im großen Bauernladen zum Kauf. Damit gelingt die Verlängerung der Auszeit am Ahornboden bis zu Hause!
WEBSEITE:www.silberregion-karwendel.at
Die Engalmen sind im Sommer bewohnt.
Um den Bestand an Bergahorn-bäumen zu sichern, werden immer wieder neue nachgepflanzt.
»ES IST DIE AUFGABE EINES JEDEN
MENSCHEN, ZU SICH SELBST ZU KOMMEN.«
Edith Stein
Zirbelkiefern lieben das raue Klima und bevorzugen die Höhenluft, in der sie oberhalb von 1300 Metern bis in Lagen von 2800 Metern gedeihen. Mühelos überstehen die immergrünen Nadelbäume Fröste von unter -40° C und trotzen dabei Wind, Sturm und Schnee. Die Zirbe verströmt einen harzigen, aromatischen und lang anhaltenden Duft. Deshalb wird ihr Holz gern in Wohnräumen verwendet. Vor allem im Schlafzimmer soll sich ihr Duft positiv auswirken, das belegen wissenschaftliche Studien. Die Zirbe verlangsamt den Herzschlag, reguliert den Kreislauf und kann sogar gegen Kopfschmerzen helfen. Kein Wunder, dass die Zirbe die »Königin der Alpen« genannt wird.
Um diesem Wunderbaum nachzuspüren, muss man also hoch hinaus. Zirben wachsen nicht dicht gedrängt in Wäldern, sie mögen es licht und offen. Auch wenn die Zirbe selten ist, so kommt sie zumindest an einigen wenigen Orten in den Alpen in größerer Anzahl vor. Die Berghänge am Tiroler Patscherkofel sind ein solcher Platz. Dorthin führt der Patscherkofel-Zirbenweg als leichter bis mittelschwerer Themenwanderweg hoch über dem Inntal zwischen Innsbruck und Hall. Die Strecke gehört zu den Klassikern unter den Tiroler Genusstouren. An die vier Stunden erleben Wanderer herrliche Tiefblicke ins Inntal und weite Ausblicke auf rund 400 Alpengipfel. Unübertroffen ist die Sicht auf die Nordkette des Karwendelgebirges, die sich direkt hinter Innsbruck erhebt.
Die Höhepunkte dieser Wanderung markieren jedoch die Namensgeberinnen selbst: die Zirben. Auf zahlreichen Informationstafeln erfahren Interessierte viel Wissenswertes. Die Streckenwanderung führt durch einen der größten und ältesten Zirbenbestände Europas. Die großen Exemplare sind an die 250 Jahre alt, die älteste Zirbe in der Naturwaldzelle Ampasser Kessel, ein vollkommen verhutzeltes und knorriges Exemplar, bringt es sogar auf rund 750 Jahre. Sie gilt als ältester Baum Tirols. Der Weg beginnt an der Bergstation des Patscherkofel und führt nach Osten zur Tulfeinalm, wo man zur Glungezerbahn absteigen kann. Von dort schweben die Gondeln hinab ins Tal; ab Tulfes bringt der Bus die Wanderer zur Patscherkofelbahn in Igls zurück.
TIPPS & INFOS
IGLS BEI INNSBRUCK 904 m
KINDER: Wer sich mit Kindern eine Auszeit gönnt, freut sich an der Bergstation der Glungezerbahn über den Kugelwald, einen riesigen Abenteuerspielplatz für die Kleinen. An die 500 Meter Kugelbahn reihen sich hier mit einigen Raffinessen aneinander. Zum Einsatz kommen große Zirbenholzkugeln, die man sich zuvor im Alpengasthof Halsmarter ausleiht. Ein perfekter Platz für Familien!
NATUR: Ab Mai ziert ein Blumenmeer von Almrosen die Landschaft entlang des Zirbenwegs. Dann verwandeln sich die Berghänge am Patscherkofel in einen einzigartigen rosa Blütenteppich: ein Fest für die Sinne!
WEBSEITE:www.patscherkofelbahn.at
Die Almrosen, auch Alpenrosen genannt, gehören zur Familie der Rhododendren.
Blick vom Patscherkofel über Innsbruck auf die Nordkette des Karwendelgebirges
Der Wienerwald ist viel mehr als nur ein Wald. Seine Hügel sind eigentlich die Ausläufer der Alpen. Auch wenn der Wienerwald direkt vor den Toren Wiens liegt, gehört nur ein kleiner Teil zur österreichischen Hauptstadt. Der viel größere Bereich lässt sich Niederösterreich zuordnen. Heute sind weite Teile des Wienerwalds als Biosphärenpark geschützt. Diese besondere Auszeichnung erhielt er aufgrund seiner einzigartigen Natur- und Kulturlandschaften. Der schützenswerte Raum gliedert sich in drei Zonen. In der Kernzone, dem flächenmäßig kleinsten Gebiet, hat die Natur absoluten Vorrang und darf sich ungestört zu den Urwäldern von morgen entwickeln. Auch in der zweiten Schutzzone ist die Vielfalt an Lebensräumen von zahlreichen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten gesichert. Kein Wunder, dass Einheimische und Touristen gerne herkommen, um zu wandern und im heilkräftigen Wasser zu waten, Kultur zu schnuppern oder die mit viel Wild angereicherte Küche nebst einem guten Tropfen Wein zu genießen.
Zwischen Purkersdorf und Rekawinkel führt eine Wanderung auf dem Panoramaweg über den Troppberg durch einen märchenhaften Winkel des Biosphärenparks Wienerwald. Besonders schöne Eindrücke hinterlässt eine Wanderung im Herbst. Zauberhaft ist es, im Nebel aufzusteigen und mit dem Glück belohnt zu werden, dass die Sonne noch genügend Kraft hat, um sich durchzusetzen. Die Blätter leuchten in allen Farben und schenken den Wanderern einen letzten Sommertag. Von der Aussichtswarte am 542 Meter hohen Troppberg bietet sich eine herrliche Aussicht auf Wien, auf Tulln, ins Alpenvorland mit Schneeberg und Ötscher und ins Wein- und Waldviertel.
TIPPS & INFOS
PURKERSDORF 248 m
WANDERUNG: Südlich von Purkersdorf liegt der Naturpark Purkersdorf mit vielen Themenwanderwegen, die sich auch hervorragend für Kinder eigenen. Wer möchte, kann bis zur Rudolfshöhe (475 hm) hinaufsteigen. Auch dort gibt es eine Aussichtswarte. www.naturpark-purkersdorf.at
WELLNESS: Die Kurorte im Wienerwald haben eine lange Tradition. Eine Auszeit bieten zwei Thermen. Die Römertherme in Baden oder das Thermalbad in Bad Vöslau, wo wir in reinstem Mineralwasser dem Alltag entfliehen. www.thermal-bad-voeslau.at oder www.roemertherme.at
WEBSEITE:www.wienerwald.info
Schloss Mayerling wurde nach dem Tod von Kronprinz Rudolf in ein Kloster umgewandelt.
Den Alltag hinter sich lassen, um zu sich zu kommen oder dem Leben einen neuen Sinn zu geben – das alles kann man gut bei einer Wanderung auf einem Pilgerweg. Dabei muss es nicht immer der bekannte Jakobsweg ins spanische Santiago de Compostela sein. Die Via Sacra, die Heilige Straße, einer der ältesten Pilgerwege Österreichs, führt von Wien durch den Wienerwald in den Wallfahrtsort Mariazell in der Steiermark. 1632 fand die erste Prozession statt, und noch heute hat die zwischen vier und fünf Tagen dauernde Wallfahrt in der Region Tradition.
Im Lauf der Jahrhunderte haben sich die Wege immer wieder geändert, inzwischen haben sich vor allem zwei Routen durchgesetzt. Die historisch gewachsene, klassische Strecke ist die Via Sacra, die sich an religiösen Stationen wie Stiften, Kirchen, Klöstern, Kapellen und vielen Bildstöcken orientiert. Daneben gibt es den Wiener Wallfahrerweg mit der Markierung 06 – von Perchtoldsdorf vor den Toren der Hauptstadt zur Basilika – mit einer sportlicheren Note, der mit mehr landschaftlicher Schönheit auftrumpft. Beide Strecken verlaufen zwar ein Stück weit parallel, sind aber dennoch völlig voneinander getrennt. Man muss sich also im Vorfeld für einen der beiden Wege entscheiden, auch wenn sie am Schluss beide in Mariazell enden. Wer keine Zeit für mehrtägige Wanderungen hat, kann natürlich auch einzelne Tagesetappen herausgreifen, wobei ein besonders schöner Rundweg am Kloster Heiligenkreuz beginnt.
TIPPS & INFOS
HEILIGENKREUZ 312 m
KULTUR: