Das Allgäu erfahren. 30 Radtouren durch malerische Landschaften und reizvolle Städte - Bahnmüller Lisa - E-Book

Das Allgäu erfahren. 30 Radtouren durch malerische Landschaften und reizvolle Städte E-Book

Bahnmüller Lisa

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Beschreibung

Malerische Landschaften und kulturelle Highlights im Allgäu in 30 leichten bis mittelschweren Radtouren entdecken. Mit Zeit für Besichtigungen, Picknicks und authentische Einkehrmöglichkeiten mit Geschichte. Und nicht fehlen dürfen natürlich: praktische Tipps für unterwegs und GPS-Tracks zum Downloaden. Rund 5.600 Quadratkilometer Fläche nimmt das Allgäu ein. Unmöglich, das alles im Detail zu erkunden? Aber einen Versuch ist es wert. Am besten mit dem Fahrrad auf den 30 abwechslungsreichen Tagestouren dieses Fahrradführers: durch die Kulturlandschaften zwischen Bodensee und Füssen, zwischen Mittelschwaben und Kleinwalsertal. Mit vielen Natur- und Kulturhighlights, gelebtem Brauchtum und authentischer Einkehr.

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Seitenzahl: 199

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Pause an der Alpe Eschbach im Stillachtal bei Oberstdorf (Tour 18)

Lisa und Wilfried Bahnmüller

Das

ALLGÄU

erfahreu

30 Radtouren durch malerischeLandschaften, zu reizvollenStädten und zu kulturellen Highlights

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

Inhalt

Einführung

ENTLANG DER A 96

1Von Lindau nach Kressbronn28 km

Im Apfelreich des Bodensees

2Von Hergensweiler nach Lindau27 km

Am Grenzfluss Leiblach entlang

3Um Lindenberg32 km

Ebene Bahntrassen und viel Käse

4Von Isny nach Wangen54 km

Zwei Städte und ruhiges Bauernland

5Rund um Kißlegg26 km

Auf und Ab mit Aussicht auf viele Weiher

6Von Leutkirch nach Schmidsfelden35 km

Zwei Badeseen und ein Künstlerdorf

7Um Maria Steinbach22 km

Zwei Wallfahrtskirchen und ein Museum

8Von Buxheim nach Illerbeuren40 km

Kultur zwischen Iller, Aitrach und Lautrach

9Von Memmingen nach Ottobeuren36 km

Eine Reichsstadt und eine Reichsabtei

10Von Mindelheim nach Bad Wörishofen39 km

Auf dem Pfarrer-Kneipp-Weg

OBERALLGÄU

11Von Dietmannsried nach Altusried27 km

Im Kluftinger Land

12Kempten und der Niedersonthofener See32 km

Um die Allgäuer Metropole

13Große Tour um den Alpsee 40 km

Wadenzwicker im Hügelland

14Kleine Alpseerunde32 km

Genussradeln der leichten Art

15Von Blaichach nach Martinszell 38 km

Eine Stadt, ruhige Dörfer und ein Moor

16Um den Grünten23 km

Der Wächter des Allgäus

17Von Bad Hindelang ins Hintersteiner Tal35 km

Mitten in die Berge

18Ins Stillachtal und Rappenalptal32 km

Genussradeln zur Buchenrainalpe

19Im oberen Illertal30 km

Über die Hörnerdörfer zum Illerursprung

OSTALLGÄU

20Rund um Oy-Mittelberg33 km

Weite Sicht und kühle Seen

21Um den Grüntensee23 km

Aussicht auf den Wächter des Allgäus

22Von Pfronten ins Tannheimer Tal34 km

Alpentäler und Almwiesen

23Von Pfronten nach Füssen31 km

Rund um den Falkenstein

24Von Görisried nach Kempten35 km

Stiller Wald und lebendige Großstadt

25Von Marktoberdorf auf die Bergmangalpe27 km

Dunkler See und weite Sicht

26Von Stötten nach Marktoberdorf32 km

Blumenmeer und eine prächtige Allee

27Nördlich des Forggensees33 km

Seenparadies bei Lechbruck

28Durch das Ostallgäuer Land40 km

Dem Käse auf der Spur

29Über die Wieskirche zum Forggensee37 km

An Allgäus Grenzen

30Rund um Altenstadt50 km

Der schöne Süden

Bruckmanns Tourenfinder

Nachwort

Register

Impressum

Wir besuchen Städtchen wie Isny im Allgäu (Tour 4).

Radfahrer im Wald bei Tannheim (Tour 8)

Bootshäuschen am Großen Alpsee (Tour 13)

Üppig blühende Wiese mit Skabiosen (Tour 26)

PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK

leicht

mittel

schwierig

Dauer

Streckenlänge

ZEICHENERKLÄRUNG ZU DEN TOURENKARTEN

Wandertour mit Laufrichtung

Tourenvariante

Ausgangs-/ Endpunkt der Tour

Wegpunkt

Bahnlinie mit Bahnhof

S-Bahn

Tunnel

Seilbahn, Gondelbahn

Bushaltestelle

Parkmöglichkeit

Hafen

Autofähre

Personenfähre

Flugplatz

Kirche

Kloster

Burg/Schloss

Ruine

Wegkreuz

Denkmal

Turm

Leuchtturm

Windpark

Windmühle

Mühle

Hotel, Gasthof, Restaurant

Jausenstation

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)

Unterstand

Grillplatz

Jugendherberge

Campingplatz

Information

Museum

Bademöglichkeit

Bootsverleih

Sehenswürdigkeit

Ausgrabung

Kinderspielplatz

schöne Aussicht

Aussichtsturm

Klettersteig/Steig mit Sicherungen

Wasserfall

Randhinweispfeil

Maßstabsleiste

Einführung

Das Allgäu erfahren

Das Allgäu erfahren – das ist ein zweideutiger Titel: Zum einen wollen wir das Allgäu auf zwei Rädern erfahren, zum anderen wollen wir mehr vom Allgäu erfahren. Und das funktioniert natürlich besonders gut als Kombination.

Unsere 30 Radtouren führen alle zu ganz besonderen Highlights im Allgäu. Die Radrundenstehen unter den Rubriken Stadtspaziergänge, Naturparadiese oder Sehenswürdigkeiten, wobei sich oft das eine mit dem anderen kombinieren lässt.

Es ist eine große Überraschung, wie viel Neues, Spannendes, Schönes, Unbekanntes und Interessantes man im Allgäu entdecken kann. In diesem Buch stehen jede Menge Tipps, Erklärungen und Hinweise auf kunsthistorisch Bedeutendes, aufkulinarische Highlights, auf Hintergrundinformationen und historische Begebenheiten.

Deshalb brauchen wir viel Zeit:

•um viele Dinge und Sehenswürdigkeiten am Wegrand zu besichtigen,

•um die Natur genau beobachten zu können,

•um in einem Biergarten oder gemütlichen Wirtshaus wieder Kraft zu tanken,

•um einfach mal in die schöne Landschaft zu schauen,

•um die Füße ins Wasser baumeln zu lassen oder ins Wasser zu springen.

Und um einfach das wunderbare Allgäu mit seiner landschaftlichen Vielfalt ausgiebig zu genießen und zu erfahren.

Das Kleingedruckte: Tourenauswahl

Alle beschriebenen Ausflüge sind Rundtouren und der Leistungsbogen für die 30 Touren ist dabei sehr breit gespannt, was Dauer, Länge, Höhenmeter und somit auch die Kondition betrifft. Radanfänger starten am besten mit den leichteren Touren. Viele gute, allgemeine Tipps gibt es übrigens auf der Homepage des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (www.adfc.de).

Zwei Räder sind wichtig: Fahrräder

Wir sind die Strecken mit einem Tourenrad, einem Mountainbike sowie mit E-Bikes gefahren. Ein robustes Citybike oder Trekkingrad ist auch in Ordnung. Dagegen ist ein Rennrad ungeeignet, denn wir bevorzugen verkehrsfreie Straßen, Wege und auch mal Pfade. Fahrräder kann man sich an vielen Stellen im Allgäu direkt ausleihen, wer ein bestimmtes Fahrrad möchte, reserviert es besser einen Tag vorher.

Im Frühling blühen die Apfelbäume am Bodensee besonders schön (Tour 1).

Auf unseren Touren gibt es auch einige Steigungen zu bewältigen, hier erleichtern ein paar Gänge mehr das Fahren. Gerade mit E-Bikes ist es im hügeligen Allgäu deutlich einfacher zu radeln und überdies gibt es schon ein gutes Ladestationen-Netz. Und wer höflich nach einer Lademöglichkeit in dem Gasthaus fragt, in dem er auch einkehrt, hört wahrscheinlich selten ein »Nein«. Nur seinen eigenen Stecker oder das Ladesystem sollte man dabeihaben.

Wie lange? Wie weit? Fahrzeiten und Höhenangaben

Bei der Tourenlänge und den Höhenmetern haben wir uns um genaue Recherche bemüht. Ein Tacho ist hilfreich, aber nicht nötig. Abstecher zu Besichtigungen, Einkehrmöglichkeiten oder Badestopps wurden in den angegebenen Zeiten jedoch nicht eingerechnet, die muss man zusätzlich einplanen. Für die Zeitangaben gehen wir von einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 10 km/h aus. Bei ebener Strecke geht es natürlich schneller voran, auf Steigungen dementsprechend langsamer. Selbstverständlich können sich Öffnungszeiten von Sehenswürdigkeiten oder Gaststätten ändern. Genaue Angaben lassen sich im Internet schnell recherchieren, so ist man immer auf dem aktuellen Stand. Viele der Touren eignen sich auch für Familien mit Kindern, die sicher Fahrrad fahren können. Einige sind nicht zu lange, manche lassen sich abkürzen, die meisten führen über sehr verkehrsarme Nebenstraßen.

Verfahren ausgeschlossen: Fahrradkarten

Die Karten im Buch sind zusammen mit der Beschreibung im Text eigentlich ausreichend. Wer aber die Tour verlängern oder abkürzen will, der braucht noch eine zusätzliche Fahrradkarte zur Orientierung. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den Kompass-Karten gemacht, die noch dazu den Vorteil haben, dass sie fast überall erhältlich sind.

Der Hunger kommt von allein: Einkehr

Fast überall gibt es Einkehrmöglichkeiten. Verhungern oder gar verdursten muss im Allgäu niemand. Neben den von uns vorgestellten Einkehrmöglichkeiten gibt es natürlich noch eine ganze Menge mehr. Leider haben viele Wirtshäuser oft nur am Abend geöffnet, so fallen tagsüber einige sehr gute weg. Wir möchten hier auf jeden Fall erwähnen, dass wir von den vorgestellten Gasthäusern nicht gesponsert werden. Sie haben uns einfach gefallen oder wir kennen sie schon seit vielen Jahren und waren immer zufrieden damit. Bedenken sollte man, dass Ruhetage, Öffnungszeiten und Betriebsferien variieren können, genauso wie es Pächterwechsel gibt und sich Küchen verändern. So sollte man immer darauf achten, genügend zum Trinken dabei zu haben und zumindest einen Apfel, Durchhaltekekse oder einen Müsliriegel einpacken. Manchmal ist ja auch die selbst mitgebrachte Brotzeit am leckersten.

Das brauchen wir: Ausrüstung

Die Bekleidung ist von der Jahreszeit und vom Wetter abhängig. Gute Dienste erweist eine gut gepolsterte Radhose. Sie schützt unseren Allerwertesten, ist elastisch genug, um jede Bewegung mitzumachen und gleichzeitig ist sie eng genug, dass sich die Hosenbeine nicht in der Kette verheddern können. Wer sich in einer solchen Hose unwohl fühlt, für den gibt es auch gepolsterte Fahrradunterhosen. Sehr bewährt hat sich Funktionswäsche für die Oberbekleidung. Sie trocknet leichter und ist atmungsaktiv. Wegen der schattigen Waldwege nehmen wir auch im Sommer einen Pulli mit. Im Frühjahr und Herbst haben wir gerne sogenannte Windstopperjacken dabei. Sie lassen den Fahrtwind nicht durch, trotzdem schwitzt man in ihnen nicht wie z. B. unter einer reinen Regenjacke. Letztere erfüllt natürlichen ebenfalls ihren Dienst an regnerischen Tagen. Badesachen, ein kleines Handtuch und Sonnenschutz sind in den Sommermonaten wichtig, denn in eigentlich allen Allgäuer Seen und Flüssen kann man baden oder sich zumindest erfrischen. Zur Sicherheit für unsere Räder sollten wir auf keinen Fall Fahrradschlösser vergessen. Es wäre schade, wenn man nach Besichtigungen, zu denen man sein Fahrrad ja nicht immer mitnehmen kann, ein böses Erwachen erlebt.

No risk, a lot of fun: Sicherheit

Auch beim Fahrradfahren gelten ein paar Regeln, die helfen, Unfälle zu vermeiden. Ein Fahrradhelm ist zwar nicht vorgeschrieben, aber bei uns gehört er zum Pflichtprogramm. Ebenso sollte man vor dem Start immer kurz seine Bremsen prüfen, nicht, dass sich bei der Anfahrt etwas gelockert hat. Auch ein Erste-Hilfe-Notfalltäschchen hat neben dem Ersatzschlauch und der Luftpumpe (ohne Fahrradpumpe nützt das beste Flickzeug nichts!) noch Platz im Rucksack oder der Fahrradtasche. Vor allem im Herbst wird es früh dunkel, deshalb müssen wir an eine Beleuchtung denken. An vielen Mountainbikes fehlt diese. Im Fachhandel gibt es mittlerweile auch Fahrradhelme mit eingebauten Leuchtdioden. Diese entsprechen zwar nicht der Straßenverkehrsordnung, sind aber besser als gar nichts.

Marienkapelle über Weißensberg bei Lindau am Bodensee (Tour 2)

Bei feuchter Fahrbahn und steileren Abfahrten radeln wir vorsichtig und sehr überlegt, vor allem, wenn es sich um ungeteerte Feldwege handelt. An manchen Stellen schieben wir aus Sicherheitsgründen lieber. Das gilt übrigens sowohl für Fußgängerbereiche als auch für sensible Naturschutzgebiete. Außerdem radeln wir nicht abseits der Wege und Pfade oder querfeldein. Zudem müssen Weidegatter immer wieder verschlossen und Absperrungen akzeptiert werden.

Es geht auch ohne Stau: Anfahrt

Fast alle Ausgangsorte der Touren lassen sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Das ist umweltverträglicher und erspart einem den Stau am Abend. Nur die Ausgangsorte zu den Touren 7, 16, 27 und 29 sind schwieriger oder gar nicht ohne eigenen Pkw anzufahren. Aber oft kann man sich vor Ort ein Fahrrad leihen, was vor allem für Urlauber praktisch ist, die ihren Drahtesel nicht selbst mitnehmen wollen.

1 Von Lindau nach Kressbronn

Im Apfelreich des Bodensees

Zwischen Luxusvillen, Apfelplantagen und idyllischen Seen geht es heute ins Hinterland von Lindau. Abwechslungsreich und immer wieder gespickt mit herrlichen Aussichten über den Bodensee radelt man schließlich mit Blick auf die Bregenzer Berge – allen voran den Pfänder – entlang des Bodenseeradwegs zurück nach Lindau. Dann ist bestimmt noch genügend Zeit, die wunderschöne Altstadt zu erkunden.

Highlight: Stadtspaziergang

Ausgangs- und Endpunkt

Lindau, Bahnhof

GPS

47.544362, 9.681513

Anfahrt

Auto: Auf der Autobahn A 96 München–Lindau, Ausfahrt Lindau, Beschilderung zur Insel Lindau folgen und dann weiter der Beschilderung zum Bahnhof. Großer Parkplatz am südwestlichen Inselende in der Nähe des Bahnhofs. Bahn: Direkte Zugverbindung von München über Kempten nach Lindau.

Tourencharakter

Rundtour meist auf geteerten, aber sehr wenig befahrenen Straßen. Der Rückweg führt über den Bodenseeradweg.

E-Bike-Ladestation

Lindau: Fahrradboxen am Inselparkhaus P4 mit Stromanschluss, Ladestation an der Touristinfo, Alfred-Nobel-Platz 1 oder im Strandcafé Lindenhof, Lindenhofweg 41; Kressbronn: Schnaidter Hof, Ortsteil Gohren

Radverleih

Lindau: RadInsel, Dammsteggasse 4, Fahrradverleih bei der Jugendherberge, Herbergsweg 11

Information

www.lindau-tourismus.de

Erstmal aufs FestlandWir beginnen unsere Tour am Bahnhof auf der Lindauer Insel und wenden uns, das Bahnhofsgebäude im Rücken, nach links. Wir folgen so stets in Gleisnähe dem Straßenverlauf in die Dammsteggasse und sind kurz darauf verkehrsberuhigt auf der Dammbrücke unterwegs, die das Festland mit der Insel verbindet. Rechts von uns liegt der »Kleine See«, auf dem im Sommer viele Segelboote liegen. Kaum haben wir das Ufer erreicht, geht es links in den Lotzbeckweg, zunächst noch am Bodenseeufer entlang, bis er schließlich in die größere Schachener Straße mündet. Auf ihr geht es nach links weiter. Nun radeln wir an einem ganzen Reigen prächtiger alter Villen in parkähnlichen Grundstücken vorbei, auf die wir oft nur einen winzigen Blick erhaschen.

Ab ins HinterlandNach wenigen Minuten erreichen wir die trutzig anmutende St.-Leonhards-Kapelle, die man eher für eine kleine Burg hält. Hier verlassen wir die Schachener Straße nach rechts und radeln nun in die Enzisweilerstraße Richtung Hoyersberg. Wir überqueren die Bahngleise in den Ortsteil Enzisweiler, dann geht es leicht aufwärts zum Kreisverkehr an der großen Lindauer Straße, der wir für 200 m nach links folgen. An der Wegegabelung halten wir uns dann rechts und folgen der Beschilderung nach Bodholz in die Austraße. In Bodholz geht es gleich am Ortsanfang rechts in die Sennereistraße und dann erneut rechts in die Rathausstraße. Kurz darauf radeln wir unter den Gleisen hindurch und unmittelbar dahinter nach links, entlang der ersten Obstplantagen. In Reih und Glied begrüßen uns nun die Apfelbäumchen, es geht erneut über die Eisenbahntrasse und dann rechts hinauf in den Weiler Taubenberg. Das nette Café »Gauchos« lockt zu einer ersten Einkehr, wobei wir aber noch nicht einmal die Hälfte der Strecke erreicht haben. Aber eine Tasse Tee geht eben immer. Ansonsten folgen wir der Beschilderung nach Bruggach und biegen gleich nach links ab. Bergab wenden wir uns nach dem großen Reiterhof rechts, queren die Schnellstraße und radeln über Felder direkt auf den Zwiebelturm von Unterreitnau zu. Im Ort wählen wir hinter der Wallfahrtskirche St. Urban und Silvester die Straße links, die nach Bechtersweiler ausgeschildert ist. Keine 500 m später biegen wir vor dem Waldstück rechts auf die kleine Nebenstraße nach Hörbolz ab. Erst geht es am Waldrand entlang und dann nach einem Waldstück vorbei an einer Streuobstwiese, Hopfenanbauflächen und Apfelplantagen bis Hörbolz.

In Lindau bleibt noch Zeit für eine Besichtigung des Lindauer Hafens.

Allgäu-Erfahrung: Lindau

Den Bodenseehafen von Lindau markieren ein gewaltiger Bayerischer Löwe und der einzige Leuchtturm Bayerns. Auf ihn kann man steigen und dabei einen herrlichen Überblick über die Stadt bekommen. Auf der Landseite des Hafenbeckens steht der Mangturm mit seinem bunten Ziegeldach. Er war der Vorgänger des heutigen Leuchtturms. Über den Löwen hinweg entdecken wir zwei Kirchtürme. Der eine gehört zur Pfarrkirche von Lindau, dem Münster Unserer Lieben Frau. Der zweite Turm markiert die Stephanskirche, die nach der Reformation zur Evangelischen Kirche der Stadt wurde. Nach unserer Rundschau gehen wir am besten zum Bahnhof, der für seinen feinen Jugendstil berühmt ist. Vom Bahnhofsplatz schwenken wir in die Maximilianstraße ein, die große Flanier- und Einkaufsmeile der Stadt. Ihr architektonischer Höhepunkt ist das Alte Rathaus, das schon 1422 in der Zeit der Gotik erbaut wurde. Sein heutiges Renaissancegesicht bekam es etwa 150 Jahre später, als die Gotik nicht mehr dem Repräsentationsstil der Stadt entsprach. Aber das ist noch lange nicht alles, was Lindau zu bieten hat: Bei einem Bummel durch die Gassen lässt sich noch viel mehr entdecken.

SeenlandschaftIn Hörbolz halten wir uns links, zunächst dem Schild »Kressbronn/Bechtersweiler« folgend, dann aber an der Weggabelung rechts in Richtung Wettis. Kurz hinter den wenigen Häusern von Wettis erreichen wir den Degersee, von dem uns nur ein kleines Auwäldchen trennt. Wer das Strandbad besuchen möchte, muss sich rechts entlang des Sees halten. Alle anderen folgen links der kleinen Straße nach Wielandsweiler und dort weiter links der Beschilderung »Nitzenweiler«. So erreichen wir zunächst den Schleinsee, wo sich für eine längere Rast mit leckerer Kuchenzufuhr das kleine »Hofcafé« bestens anbietet. Kurz danach sind wir in Nitzenweiler. Hier müssen wir etwas aufpassen, um die zweite größere Abzweigung nach links zu erwischen. Das Schild »Atlashofen/Gattnau« zeigt uns, dass wir richtig sind. Wir passieren einen Funkturm und sind kurz darauf im Weiler Atlashofen, dessen drei Bauernhäuser einzeln zwischen Apfelreihen stehen. Die Straße endet vor der Schnellstraße, wir radeln links über einen Bach und gleich darauf rechts durch die Unterführung, nun der Beschilderung »Kressbronn/Gattnau« folgend. Mit herrlicher Aussicht über den grünen Kirchturm von Gattnau auf den Bodensee radeln wir durch Hüttmannsberg hinunter zur größeren Landstraße, der wir nach rechts auf dem Radweg folgen. Schnell sind wir in Gattnau, das Dorf gehört bereits zu Kressbronn. Wir durchradeln den Ort in westliche Richtung und folgen dann links der Beschilderung nach Kressbronn auf die kleine geteerte, landwirtschaftliche Straße zwischen Obstbäumen hindurch. Gleich darauf sind wir in einem Wohnbaugebiet von Kressbronn. Wir folgen dem Straßenverlauf bergab durch Kressbronn, halten uns an der Vorfahrtsstraße links und gleich wieder links in Richtung Ortsmitte. Kurz darauf finden wir das erste Radwegschild nach Lindau, dem wir erneut links in die Hemigkofenerstraße folgen. An der großen Ampelkreuzung (Esso-Tankstelle) queren wir die Autostraße geradeaus in die Bahnhofstraße und finden so direkt am Bahnhof mit der Touristinfo die bekannte Radwegbeschilderung nach Lindau.

Guten Appetit

Mit schöner Aussicht liegt etwas oberhalb vom Schleinsee das idyllische Hofgut Schleinsee. Die kleine Speisekarte verwöhnt uns mit viel Selbstproduziertem und natürlich hausgemachten leckeren Kuchen. Für Kinder gibt es eine riesengroße spannende Spielscheune über zwei Etagen. Das erlaubt den Eltern einen geruhsamen Kaffee auf der sonnigen Terrasse. Geöffnet März–Oktober Do–So ab 14 Uhr, ansonsten nur am Wochenende (Januar–März geschlossen).

In Lindau ist die Auswahl an Gaststätten gewaltig. Wir haben immer gerne etwas abseits vom großen Hafentrubel bei Wissingers im »Schlechterbräu« In der Grub gegessen. Egal ob wir Brotzeiten wählten oder Fleischgerichte, die Zubereitung war immer köstlich (Mo und Di Ruhetag).

BodenseeradwegAb dieser Stelle können wir uns eigentlich nicht mehr verfahren, denn Lindau ist nun perfekt ausgeschildert. Selbst wenn der Weg an unzähligen Stellen mal links mal rechts abbiegt und wir wirklich einmal falsch abzweigen, stoßen wir sicherlich kurz darauf wieder auf ein Radwegschild, das uns zielstrebig nach Lindau führt. Die große Richtung gibt dabei immer der Bodensee an. Diesen erreichen wir nun zunächst nach links durch die Straße Am Nonnenbach und dann rechts über die Bahnschienen auf der Seestraße.

Frühling in Wasserburg am Bodensee

So überfahren wir wieder die Grenze nach Bayern und erreichen über Nonnenhorn den Ort Wasserburg, wo sich ein Abstecher auf die kleine Halbinsel zur St.-Georgs-Kirche am romantischen Hafen lohnt. Später stoßen wir dann in Bad Schachen wieder auf die Kreuzung an der St.-Leonhards-Kapelle. Ab hier kennen wir den Rückweg und so ist es ein Leichtes, den Rest des Tages für die Besichtigung der Lindauer Altstadt zu nutzen.

2 Von Hergensweiler nach Lindau

Am Grenzfluss Leiblach entlang

Die Gegend um Lindau ist die westlichste Ecke des Allgäus, und die lässt sich wunderbar mit dem Fahrrad erfahren. Wir radeln durch eine faszinierende Landschaft, die von den Bergen zum Bodensee abfällt und immer wieder weite Aussichten bis zu den nahen Schweizer Bergen erlaubt. So könnte diese Radrunde auch unter dem Motto Stadtbesichtigung stehen, denn für die malerisch-romantische Altstadt von Lindau, die wir stressfrei ohne Auto und Parkplatzsuche erreichen, brauchen wir viel Zeit.

Highlight: Naturparadies

Ausgangs- und Endpunkt

Hergensweiler, Bahnhof

GPS

47.609900, 9.770935

Anfahrt

Auto: Autobahn A 96 München–Lindau Ausfahrt Weißensberg, auf der B 12 nach Hergensweiler. Erste Einfahrt in den Ort nehmen, nach dem Bahnübergang sofort rechts zum Wanderparkplatz. Bahn: Hergensweiler hat zwar einen Bahnhof, aber dort hält kein Zug mehr. Am einfachsten ist es, die Tour von Lindau aus zu beginnen.

Tourencharakter

Rundtour meist auf geteerten, aber wenig befahrenen Straßen. In Lindau muss allerdings mit starkem Ortsverkehr gerechnet werden. Einige kleinere Steigungen sind vor allem am Rückweg zu bewältigen. Badesachen nicht vergessen.

E-Bike-Ladestation

Lindau: Fahrradboxen am Inselparkhaus P4 mit Stromanschluss, Ladestation an der Touristinfo, Alfred-Nobel-Platz 1 oder im Strandcafé Lindenhof, Lindenhofweg 41

Radverleih

Lindau: RadInsel, Dammsteggasse 4, Fahrradverleih bei der Jugendherberge, Herbergsweg 11

Information

www.hergensweiler.de

Traumhafte Aussichten auf dem HinwegWir beginnen die Tour am ehemaligen Bahnhof von Hergensweiler, der inzwischen unter Denkmalschutz steht, und fahren leicht bergab den Gleisen entlang nach Süden. Die kleine Kapelle linker Hand auf dem Hügel ist dem hl. Antonius geweiht und heute das evangelische Gotteshaus. Sie stammt noch aus den Zeiten der Pest, bei ihr hat man die Pesttoten begraben. Wir merken sie uns für den Rückweg vor, um dann einen Abstecher zu ihr zu unternehmen. Die Aussicht von dort ist nämlich sensationell. Uns begleitet heute die Radwegbeschilderung »Leiblachtalrunde« mit der Nr. 2, sodass es nicht schwierig wird, den Weg zu finden.

Die Bahn überquerend erreichen wir in einem Bogen und nach einer scharfen Linkskurve den Weiler Mollenberg. Unsere Straße berührt den Ort nur und führt geradeaus auf ein Wäldchen zu, an dessen Rand wir vorbeiradeln. Dann geht es über weite Streuobstwiesen zum Weiler Heimholz. Wir biegen rechts ab, überqueren nochmals die Bahn und erreichen auf der Heimholzer Straße den lang gestreckten Ort Schlachters. Hier folgen wir der Hauptstraße in den Ort und biegen von dort links in die Weiherstraße ein, die uns zum Schlachterner Weiher bringt. Der sehr naturbelassene Weiher bietet sich zur Abkühlung im Sommer an. Wir fahren am Südufer des Weihers entlang, überqueren auf einer Brücke die Autobahn und biegen gleich danach links ab. Nach einem Waldstück und dem Weiler Oberhof stoßen wir auf die Mühlenstraße, in die wir nach links einbiegen. Unter der Bodensee Schnellstraße hindurch führt unser Weg zuerst zwischen Waldrand und Gewerbegebiet hindurch und dann an Apfelplantagen vorbei nach Streitelsfingen, das wir in einem Rechts-links-Bogen durchqueren. Am Ortsende mit prächtigem Blick auf den Bodensee steht das Montfort-Schlössle, ein Hotel mit Gaststube und Biergarten, das leider nur abends (Ausnahme Sonntag) geöffnet hat. Wir folgen der Straße am Hotel vorbei abwärts und erreichen dann rasch die ersten Häuser der Stadt Lindau.

Kurz vor Lindau blicken wir weit über den Bodensee auf die nahen Schweizer Alpen.

Guten Appetit

In Lindau ist das kulinarische Angebot schier grenzenlos. Ein guter Tipp für Eltern mit Kindern liegt auf dem Rückweg: Die einsam gelegene Waldschenke in Hangnach ist zu einem mexikanischen Steakhaus geworden. Den wunderbaren Biergarten und die großen Kinderspielplätze gibt es aber immer noch und das mexikanische Essen, das hervorragend schmeckt, ist in seiner Schärfe dem deutschen Geschmack angepasst. Und natürlich gibt es auch Alternativgerichte auf der Speisekarte (nur an Sonn- und Feiertagen ab 11.30 Uhr geöffnet, unter der Woche erst ab 17 Uhr, Mo Ruhetag).

Auf die InselAn dieser Stelle möchten wir unsere detaillierte Wegbeschreibung beenden, denn es gibt unzählige Varianten durch das Straßengewirr, um unser Ziel, die Insel mit der Altstadt von Lindau, zu erreichen. Für den direkten Weg folgen wir am besten der Beschilderung »Lindau Insel«. Selbst wenn wir dabei einmal ein Schild übersehen und falsch abbiegen, dauert es nie lange und ein Stück weiter taucht schon das nächste Schild auf. Die große Richtung gibt der See im Hintergrund an, überdies geht es fast immer bergab.

Die Altstadt von Lindau liegt auf einer Insel im Bodensee, und zu der kommen wir über die Brücke der Chelles-Allee. Auf der Insel halten wir uns beim Kreisverkehr rechts, radeln die Stadtmauer entlang und biegen dann irgendwo links ab. Durch die Gassen stoßen wir auf die Maximilianstraße, die »gute Stube« der Stadt mit dem freskengeschmückten Rathaus. Ein Stück weiter noch durch die Gassen und wir haben unser Ziel, den Hafen von Lindau, erreicht. Aber Achtung, einige der Gassen sind reine Fußgängerzone, hier ist Schieben angesagt.

StadtgewirrNach der Stadtbesichtigung (siehe Tour 1