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Man kann es doch: in der Schule etwas fürs Leben lernen. Ernst Peter Fischer, der bekannte Wissenschaftshistoriker, erzählt von den großen und einfachen Ratschlägen, die ihm ein Lehrer mit auf den Lebensweg gegeben hat. Ratschläge, die ihn bis heute begleiten und uns allen dabei helfen können, gut durchs Leben zu kommen. Und die zeigen, dass alle guten Antworten in neuen Fragen münden. Ein großartiger Denk- und Lesegenuss.
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Seitenzahl: 134
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Ernst Peter Fischer
EINFACH KLUG
Ratschläge für ein gelingendes Leben
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2014
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Umschlaggestaltung: Verlag Herder
Umschlagmotiv: © Eric VAZZOLER
E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
ISBN (Buch) 978-3-451-06733-4
ISBN (E-Book) 978-3-451-80202-7
Die Schule gehört zum Leben, auch wenn man die beiden dauernd trennen will. Denn wie heißt es so schön: Wir lernen nicht für die Schule, sondern für das Leben. Non scholae, sed vitae discimus. So klingt das lateinische Original, das in meiner Schulzeit so häufig zu hören war, dass wir alle in der Klasse diese Worte für das ganze Leben behalten mussten. Meine Generation ist diesem Spruch in ihren Schülertagen sogar so oft ausgesetzt worden, dass er irgendwann nicht mehr zu ertragen war, und das war das Erste, was ich auf der Schule sowohl für sie als auch für das Leben gelernt habe: Was zu oft und zu rasch wiederholt wird, nutzt sich ab, kehrt sich um und wird lächerlich oder macht wütend (wie die Werbung im Fernsehen).
Auf diese Lektion hätte jeder selbst kommen können, und wahrscheinlich ahnten wir alle in der Klasse längst den oben genannten Sachverhalt in Anbetracht der vielen immer gleichen und nur gut gemeinten Ermahnungen, mit denen die Lehrer uns Disziplin beibringen wollten – also etwa „Meldet euch, wenn ihr etwas wisst“ oder „Antwortet in ganzen Sätzen“ oder „Die fortschreitende Verdummung ist nicht aufzuhalten“ und einiges andere mehr. Wir hörten bei diesen Sätzen kaum noch hin und hätten also längst wissen können, dass durch permanentes Repetieren etwas sinnlos werden kann und die Angesprochenen abstumpfen oder zum Lachen gereizt werden. Doch eines Tages machte uns ein Lehrer ausdrücklich auf diese Möglichkeit der Sprache aufmerksam, und seitdem gehört es zu meinem Schatz des Wissens. Dies passierte auf einer Klassenfahrt, die mit dem Bus von Wuppertal – meiner Heimatstadt, in der ich zur Schule ging – nach Trier führte, und natürlich sollten wir uns anständig aufführen. Der zuständige Lehrer trat nach vorn und bat uns, seinen Hinweisen beim ersten Mal zu folgen. Das würde Zeit sparen, seine Stimme schonen und ihm die Sorge nehmen, sich durch das Wiederholen unserem Grinsen auszusetzen.
Ich war begeistert. Das war einfach klug. Da wurde nicht einfach etwas angeordnet. Da wurde erklärt, warum etwas angeordnet wurde, und aus der Erläuterung ließ sich sogar etwas lernen – und zwar für die Schule und das Leben. In mir breitete sich das Gefühl aus, dass in dem Fall dann auch die Anweisung so gut überlegt sein müsse wie ihre Begründung. Deshalb folgte ich ihr gerne, und die anderen taten es auch.
Für das Leben lernen
Diese Fahrt nach Tier hat mich sehr beeinflusst. Sie fand in den frühen 1960er Jahren statt und stellt so etwas wie einen kleinen Wendepunkt in meinem Leben dar. Ich war kurz zuvor hängen- bzw. sitzengeblieben, weil ich lieber Fußball spielte als Vokabeln paukte oder mit dem Dreisatz rechnete. Als jemand, der noch ziemlich neu in der Klasse war, traf ich deshalb unvorbereitet auf den Lehrer, der erst Argumente anbot und danach Anordnungen gab. Er unterrichtete vornehmlich Deutsch, Latein und Philosophie und glaubte – so erfuhr ich später von ihm – nur an eine pädagogische Regel, nämlich die des Vorbildes. Ein Lehrer, der sein Fach – etwa Physik – nur nach dem Schulbuch unterrichtet und abfragt, ohne selbst Freude daran zu finden, und der niemals vom neuesten Stand der Forschung zu schwärmen beginnt, wird seine Schüler früher oder später langweilen, wie er meinte, um dabei gar nicht oft genug auf das hinzuweisen, was er alles gelesen hatte und was es alles noch zu lesen gab.
Den Hintergrund seiner Ansichten bildete eine grundsätzliche Überzeugung, die er dem Kirchenvater Augustinus verdankte. Nach dessen Worten rechtfertigt sich jede Erziehung in der Liebe des Menschen zum Menschen. Diese konnte man bei ihm für uns finden und ich spüre sie in meiner Erinnerung immer noch, wobei sich niemand wundern wird, wenn hier hinzugefügt wird, dass meine pubertäre Aufmerksamkeit damals primär natürlich anders verteilt und mehr auf andere Objekte als ausgerechnet auf den Lehrer und seine Weisheiten gerichtet war.
Die Reise in eine der ältesten deutschen Städte mit römischem Ursprung war unser erster Klassenausflug, und der Lehrer nutzte die Gelegenheit, uns über den Schulstoff hinaus zu unterrichten. Während es mit dem Bus über die Autobahn oder Bundesstraßen ging, erklärte er uns zum Beispiel die eingangs beschriebene Bedeutungsverschiebung ins Lächerliche, und fügte hinzu, das sei ein uralter Trick der Rhetorik. Er finde sich in vielen Dramen, die zum Schulstoff gehörten – etwa in Shakespeares „Julius Cäsar“. Dort werde Brutus nach dem Mord an Cäsar so oft als ehrenwerter Mann bezeichnet, dass der Zuschauer bald nur noch amüsiert sei und lachen müsse.
In der Schule lässt sich also für das Leben lernen, und zwar dann, wenn man sich anschließend im Alltag umsieht und nach Gelegenheiten der Anwendung sucht. Was die Wiederholungen angeht, so konnte dieses Geschäft bald jedermann mühelos praktizieren, als der sonst so geschätzte Wirtschaftsprofessor Ludwig Erhard als Bundeskanzler mit seinen Appellen zum Maßhalten begann und sich damit gar nicht oft genug an das Fernsehvolk wenden konnte – mit dem Erfolg, dass seine immer gleich inszenierten Auftritte mit den immer gleich klingenden Ermahnungen besser als jede Satire wurden.
Wie man sich denken kann, nutzte der Lehrer Erhards Appelle und ihre Kommentierung in den Zeitungen, um uns erstens zu zeigen, was Satire sei und könne, und um zweitens mit uns zu erörtern, was diese literarische Form nicht dürfe – sich etwa an deinem Unglück oder an einer Katastrophe weiden. Er machte uns aber auch noch auf etwas anderes aufmerksam: selbst wenn sich politische oder andere Sprüche durch unentwegtes Wiederholen irgendwann selbst aufheben – bevor sie das tun, müssen sie eine Bedeutung gehabt haben, und die sollte ergründet werden. Der Lehrer wies uns im Falle der Sparappelle von höchster Regierungsebene darauf hin, dass wir keinesfalls mehr über die wirtschaftliche Lage wissen könnten als der Kanzler (selbst wenn wir alle Zeitungen und noch viel mehr läsen). Wir verstünden mit Sicherheit auch deutlich weniger als er. Uns bleibe jedoch die Möglichkeit, genau hinzuhören und Nuancen zu beachten, wenn führende Politiker oder Funktionäre etwas sagten, wobei er – für und mit uns – annahm, dass sie sich dabei an die Wahrheit hielten. Wir sollten versuchen – so der Rat des Lehrers –, die Mächtigen an ihren Worten zu erkennen, wobei das natürlich erst einmal gelernt werden müsse.
„Aus dem Wörterbuch des Unmenschen“
Zu diesem Zweck las er uns „Aus dem Wörterbuch des Unmenschen“ vor, das in den frühen 1960er Jahren als Taschenbuch erschienen war und in dieser Ausgabe – dtv-Band 48 – bis heute (zerfleddert und vergilbt) auf meinem Schreibtisch steht. Der erste Artikel dieses nach Sprachdelikten Ausschau haltenden Bändchens handelt von dem damals in Mode gekommenen (und bis heute unverändert populären) Wort „Anliegen“. So war (und ist) es vielen Menschen des öffentlichen Lebens ein aufrichtiges Anliegen, dem Volk etwas mitzuteilen, es war dem damaligen Kanzler ein echtes Anliegen, uns zum Sparen zu bewegen, und irgendwo gab (und gibt) es immer einen Bürgermeister, dem es ein besonderes Anliegen war (bzw. ist), einem Fußballverein oder einem Kegelclub zu einem Jubiläum zu gratulieren.
Das klang nur so lange erträglich oder gar nett, solange man nicht das erwähnte Wörterbuch zu Rate zog und lesend in ihm erfuhr, dass ein Anliegen „eine drückende Last, einen innigen Wunsch, eine im Herzen behütete, persönlich hochwichtige Bitte“ ausmacht, mit der man sich vornehmlich und ganz privat an Gott richtet. Seitdem schaudert es mich, wenn jemand in aller Öffentlichkeit und völlig unnötig ein derart intimes Wort verwendet – es würde ja zum Beispiel reichen, wenn der Bürgermeister sagt, dass es ihn freue, die Glückwünsche überbringen zu können, oder wenn der Kanzler ausdrückt, dass ihm sein Vorschlag wichtig scheine.
Das „Wörterbuch des Unmenschen“ wurde auf der erwähnten Trierreise noch einige Male konsultiert, weil wir den Lehrer gebeten hatten, uns mehr über schlechten Sprachgebrauch zu erzählen, der meist darin bestand, schwülstige Formulierungen an die Stelle von einfachen Ausdrücken zu setzen, obwohl beide den gleichen Sinn ergaben. Er wies uns zum Beispiel auf die zahlreichen Wortbildungen mit „mäßig“ hin, die damals in Gebrauch waren – leistungsmäßig, mengenmäßig – und die ihm zumeist genau das zu sein schienen, nämlich mäßig. Wer etwa von seinen bildungsmäßigen Fortschritten berichtete, machte sie tatsächlich nicht, auch wenn er sie regelmäßig erwähnte (was natürlich nicht als schlechte Formulierung galt), und wer arbeitsmäßig eine Menge anzubieten hatte, sollte das anders ausdrücken.
Darüber hinaus wartete er auf eine Situation, in der sich einer von uns zu großen Worten aufschwang und sich mit ihnen blamierte. Dummerweise war ich es. Ich schwadronierte auf der Rückreise etwas von einem kommenden Fußballspiel und meinte, unsere Mannschaft wisse um dessen Bedeutung – eine Wendung, die ich in meiner Heimatzeitung gelesen hatte und die mir gefiel. Der Lehrer lächelte und fragte, ob ich das wirklich meinte und ob mir klar sei, was ich da gesagt hatte. Vermutlich nicht, denn wer um etwas weiß, so finde man es im „Wörterbuch des Unmenschen“, wisse von diesem Etwas nicht viel, er kenne nur das Drumherum einer Sache, diese selbst aber nicht. Ich hörte mit Staunen zu und nahm mir verschämt und in aller Stille vor, künftig weniger bombastische Wendungen zu wählen. Die stillen Worte erwiesen sich oftmals auch als wirkungsvoller. Etwas einfach zu sagen, ist klüger.
Zu den Möglichkeiten der Schule
Ich habe nun nicht nur versucht, diesen Rat anzunehmen, sondern darüber hinausgehend begonnen, Ausschau nach den Dingen zu halten, die eine Schulzeit überdauern und die eigene Lebensführung beeinflussen würden, und zwar ohne dass sie als Unterrichtsstoff vorgesehen waren. Schüler wissen noch nicht, dass sie nichts wissen. Sie wissen nur, dass sie etwas wissen wollen. Sie wirken daher wie ein Resonanzboden, der Anregungen aufnimmt, die geeignet für die Errichtung der inneren Statue erscheinen, mit der sie ihr Leben führen sollen. Dieses Buch erzählt von Beiträgen zu dieser Bildung, und ich beziehe mich dabei auf meine eigene Schulzeit.
Es geht – genauer gesagt – um den kurzen Ausschnitt der frühen 1960er Jahre, als der Autor um die fünfzehn Jahre alt war und die Welt nicht nur in Ordnung schien, sondern den Eindruck erweckte, Wege gefunden zu haben, noch besser zu werden (woran selbst die Berliner Mauer nichts änderte). Diese Einschätzung stammte von dem Lehrer, der seine Schüler – in den Pausen und bei anderen Gelegenheiten – darauf hinwies, dass die Amerikaner die Reise zum Mond anvisiert hätten, die Russen dabei seien, sich von ihrer stalinistischen Vergangenheit zu befreien, und das Zweite Vatikanische Konzil eine Öffnung der katholischen Kirche bewirkt habe. (Er erwähnte die Berliner Mauer nur in Zusammenhang mit den ersten Tunnels, die unter sie hindurchgegraben worden waren, und er bewunderte den Mut derjenigen, die dafür gesorgt hatten.) Dann begann er, von dieser Lage und ihren Chancen zu schwärmen. So viel zu hoffen, so viel zu lernen, so viel zu erleben. Wir Jungen brauchten einen Wegweiser und fanden ihn in dem eben genannten Lehrer. Um ihn geht es hier. Der Text handelt von den Möglichkeiten der Schule, wie er sie erfasst und genutzt hat, um uns die Lust am Leben zu vermitteln, die ihm selbst anzumerken war. So viel zu sehen in der Welt und auf der Bühne, so viel zu erfahren aus der Natur und den Büchern. Rund vierzig Jahre nach meinem Abitur schreibe ich einige seiner Hinweise, Anregungen und Ermutigungen auf, die mir aus mindestens zwei Gründen in Erinnerung geblieben sind. Sie haben zum einen meine Freude am Leben und damit mein Leben geändert, und sie konnten dies zum Zweiten tun, weil sie einfach gehalten waren und mir unmittelbar einleuchteten. Der Lehrer liebte und lobte ganz allgemein das Einfache bei Sätzen und ihren Inhalten, weil man so eher zu der Sache kam, die letztlich zählte.
Einfach klug
Bei ihm höre ich auch zum ersten Mal den zunächst paradox klingenden Satz, das Einfache sei das Schwere. Beim Sprechen ist die einfache Formulierung die schwere, weil sie den Gedanken, der ausgedrückt werden soll, freilegt und erkennbar macht. Das Einfache ist erst recht das Schwere, wenn es gut sein will, wie jeder herausfindet, der sich darum bemüht, wobei eine Warnung nicht vergessen werden darf, die ich später bei Albert Einstein gelesen habe. Ihm zufolge sollte man zwar immer versuchen, eine schwierige Sache so einfach wie möglich darzustellen, aber auf keinen Fall einfacher. Sonst ist sie nämlich weg. Um diese Einfachheit bemühte sich der Lehrer, und darum bemüht sich hier sein Schüler.
Er hofft, dabei die Lektion im Auge zu behalten, dass einfache Wörter nicht immer einfach sind. „Klug“ zum Beispiel, so dozierte der Lehrer oft, kann verschiedene Bedeutungen haben und sollte unterschieden werden von Wörtern aus dem großen Angebot der Sprache, die eine ähnliche Bedeutung zu haben scheinen: intelligent, schlau, clever, raffiniert, weise, geschickt und einige mehr. Wir überlegten, ob Tiere klug sein können, und kamen überein, davon Abstand zu nehmen, um Klugheit philosophisch zu sehen, nämlich als das Handeln, das zu einem gelingenden Leben führen kann. Da wir Schüler schlichte Gemüter waren, wollte er uns helfen, einfach klug zu werden. Dieses Buch erzählt, wie er sich darum bemüht hat.
Die Frage nach dem guten Leben
Was einfach gelingend ist, spricht viele Menschen an. Einfachheit bringt Allgemeinheit mit sich, und diese Einsicht ermutigt zu dem Gedanken, dass sich auch für andere zu lesen lohnt, was ich von dem Lehrer gehört habe – etwa seine Bemerkung kurz vor Ende des Ausflugs nach Trier, als wir zurück in Wuppertal waren und durch die Friedrich-Engels-Allee fuhren, die am Geburtshaus des berühmtesten Sohnes unserer Stadt vorbeiführt und nach ihm benannt ist. Trier hatten wir zwar vor allem wegen seiner römischen Ruinen bzw. Bauwerke besucht, aber das Geburtshaus von Karl Marx lässt sich trotzdem schlecht ignorieren. Wir waren also von Marx zu Engels gefahren, wie der Lehrer anmerkte, womit wir als pubertierende Jugendliche nur vage etwas anfangen konnten. Jemand riskierte die Frage, was man von denen wissen müsse, und die Antwort fiel kurz aus. Der Lehrer empfahl uns zu überlegen, ob wir die Welt für gut hielten oder ob wir sie besser machen wollten. Marx und Engels hätten Letzteres immerhin versucht – durch Taten und Worte.
Am nächsten Tag griff er die Frage erneut auf und versprach uns mehr Hinweise bis zum Abitur. Das Problem, so sagte er, sei nicht allein zu verstehen, was Marx und Engels geschrieben oder betrieben hätten. Das Problem steckte vielmehr in der Frage, was ein gutes Leben sei, wenn man es gezielt anstrebe, und zwar für sich und andere. Wer könne so etwas festlegen und wissen? Es gebe so viele Möglichkeiten im Leben. Wer könne da die richtige kennen?
Ich hielt den Atem an, kam aus dem Staunen nicht heraus und freute mich zum ersten Mal auf den Rest der Schulzeit.
Der Lehrer hat sein Versprechen später ausführlich eingelöst und den Texten, die gelesen wurden, Hinweise auf mögliche Lebensführungen entnommen. Doch dies gehört zum Schulstoff selbst, um den es ja hier nur am Rande geht. Stattdessen sollen hier die Aufmunterungen und Ratschläge verhandelt werden, die uns als Schülern helfen sollten, den Weg zu einem guten Leben zu finden. Es geht um An- und Bemerkungen, die kein Lehrplan vorgesehen hat und vorsehen kann, und dazu gehört vor allem eine Ansicht, die er noch – zwar rasch, aber eindringlich – äußerte, bevor wir Marx den Rücken kehrten und uns einem Text von Goethe zuwandten, der an der Reihe war (ich glaube, es war „Hermann und Dorothea“).
Der Lehrer, der Goethe über alles liebte und uns später Faust I und II zumutete bzw. zutraute, zögerte noch etwas. Seine Augen richteten sich nicht sofort auf