Einfach traden lernen - Carsten Umland - E-Book

Einfach traden lernen E-Book

Carsten Umland

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Beschreibung

2. erweiterte Auflage mit einem zusätzlichen Kapitel Sie als Tradingeinsteiger stehen vor einer schier unendlichen Menge an Fragen. Diese beginnen in der Regel bei der Brokerwahl und enden bei der Frage nach einer eigenen Strategie. Deshalb hat Carsten Umland erstmals das gesammelte Wissen zum Tradingeinstieg kompakt in einem interaktiven Buch zusammengefasst. Von der Vorbereitung über die solide Strukturierung eines Tradingtags bis hin zur Entwicklung einer eigenen Tradingstrategie führt er Sie als Tradingeinsteiger Schritt für Schritt in die Kunst des Tradens ein. Die einzelnen Kapitel werden durch Videos auf www.einfach-traden-lernen.net ergänzt und enthalten Onlinelektionen zur Vertiefung des Wissens. In jedem Kapitel erreichen Sie ein klares Lernziel, erhalten eine übersichtliche Zusammenfassung des Gelernten als »Leitgedanken« und können Ihr Wissen hinterher anhand von Tradingideen vertiefen. Sie lernen alle wichtigen Tradingwerkzeuge, den Ein- und Ausstieg sowie die grundlegenden Tradingdisziplinen anhand von vielen Beispielen. Weiterhin beleuchtet Umland das Trendthema Mobile Trading. Weiterführende Inhalte, Videos und Lektionen zum Buch finden Sie online unter www.einfach-traden-lernen.net

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Seitenzahl: 227

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen:
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2. erweiterte Auflage 2016
© 2015 und 2016 by FinanzBuch Verlag
ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Die im Buch veröffentlichten Ratschläge wurden von Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und ­geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers beziehungsweise des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach-, und Vermögensschäden ausgeschlossen.
Redaktion: Horst Fugger, Dirk Peter
Korrektorat: Matthias Michel
Umschlaggestaltung: Pamela Machleidt, München
Umschlagabbildung: unter Verwendung von shutterstock-Abbildungen
Satz und E-Book: inpunkt[w]o, Haiger
ISBN Print: 978-3-89879-862-4
ISBN E-Book (PDF): 978-3-86248-606-9
ISBN E-Book (EPUB, Mobi): 978-3-86248-607-6

Inhalt

Titel
Impressum
Widmung
Vorwort
Hinweise zu den Charts
1. Einen Sommer lang einfach traden lernen
2. Welcher Trader-Typ bin ich?
Entwickeln Sie Ihre eigenen Ziele
Formulieren Sie konkrete Ziele
Übernehmen Sie Verantwortung
Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken
Welche offensichtlichen Stolpersteine werden Ihnen auf dem Weg zum Ziel begegnen?
Entwickeln Sie einen genauen Plan und fangen Sie an
3. Die wesentlichen Bestandteile eines strukturierten Tagesplans
Mentale Selbstanalyse
Tägliche mentale Probe des Trading-Tages
Entwicklung einer risikoarmen Trading-Idee
Welche Wirtschaftsdaten sind im Hinblick auf Ihren Tradingstil wichtig?
Widerstand und Unterstützung im Chart
Schwankungsbreite der Märkte
Ein paar Worte zum Einstieg
Ein paar Worte zum Ausstieg
4. Der Arbeitsplatz
Ein paar Worte zum PC und zur Ausstattung
Mobile Trading
Wie erhalten Sie den besten Überblick auf die Märkte?
Multi-Timeframe-Ansatz
Welcher Trend soll gehandelt werden?
5. Risiko- und Trademanagement
Phasen des Trades
Trading-Idee und Einstiegsrisiko
Zeitbezogener Stopp
Einstand plus Kosten
Trading-Ziel
Die Möglichkeiten der Stoppsetzung
Stopp anhand der Volatilität der Märkte
Geld-Stopp
Trailing-Stopp im Mix der Zeiteinheiten oder Trendgrößen
Die häufigsten Fehler in der Stoppsetzung
6. Sie brauchen einen Vorteil im Markt
Bestandteile des Trends
Der Aufwärtstrend
Der Abwärtstrend
Dauer eines definierten Trends
Phasen des Trends
Die Umkehr der Nachfrage im Markt
Chartsituationen
Das Ende der Korrektur und Wendepunkte im Markt
Lokalisation der Wendepunkte
Das Fibonacci-Retracement
Das 10-Punkte-Trendsystem
Handel in Seitwärtsphasen
Distributionstage
Zusammenfassung einer risikoarmen Trading-Idee
7. Aktienhandel
Screening-Pyramide
Aktienscanning
Screening – steigende Kurse
Screening – fallende Kurse
8. Trading-Tagebuch
Grundsätzliche Überlegungen zum Trading-Tagebuch
Die komplette Übersicht der Hard Facts
Die folgenden Begriffe gelten eher als Soft Facts
Auswertungsbeispiel der Pivot-Tabelle
Rückschlüsse auf den eigenen Börsenhandel
9. Bonus-Kapitel: Rohstoffhandel
10. Zusammenführung aller Elemente aus den Kapiteln in Beispiel-Trades
Trading-Idee 1
Trading-Idee 2
Trading-Idee 3
Trading-Idee 4
Trading-Idee 5
Trading-Idee 6
Trading-Idee 7
Trading-Idee 8
Ihre Fragen und Anregungen
Über den Autor

Für Lugh und Ferris

Vorwort

Was kann dieses Buch leisten?

Auf der Trendtheorie von Charles Henry Dow aufbauend, erklärt es die Grundbestandteile des Tradings, und zwar für verschiedene Anlageklassen (Börseninstrumente). Darunter finden sich Beispiele aus den Bereichen Aktien und Future (Terminmarkthandel).

Nach der grundsätzlichen Einführung in die Trendbestandteile werden zwei Bereiche Besonderes beleuchtet:

Zum einen der Handel aus der Korrektur heraus und darauf aufbauend das Aktienscanning in Kombination mit der Trendtechnik. Immer wieder kehrend ist der Multi-Timeframe Ansatz, der einen problemlosen Vergleich der Trendgrößen erst möglich macht.

So gut das geschriebene Wort in einem Buch auch ist, so schwierig ist es, Kursabläufe und Erklärungen nur anhand von Bildern und Charts zu erklären. Um diese Problematik zu umgehen, finden Sie unter ­www.einfach-traden-lernen.net weiterführende Videos.

In diesen Videos wird Schritt für Schritt das behandelte Kapitel erklärt und anhand von Beispieltrades vertieft.

Somit hat der Leser die Möglichkeit Stück für Stück das Gelesene aus dem Buch im Video zu verstärken und durch die Kombination Buch & Video seinen größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen.

Was kann das Buch nicht leisten?

Die in diesem Buch erklärten Trendbestandteile sind sicher in den Medien und verschiedensten Bücher hinreichend und noch ausführlicher erklärt worden. Also soweit keine neue Erfindung.

Vielmehr sind die Trendbestandteile nur ein Puzzlestein in dem gesamten Handelsstil.

Es geht also vielmehr darum, den Handelsstil in allen Facetten zu ­beschreiben und nicht um noch eine theoretische Abhandlung über die Entstehung eines Trends. Das Buch lebt von den Erklärungen und den darin dargestellten Beispielen.

Um die Lektüre dieses Fachbuches etwas abwechslungsreicher zu gestalten, ist als Überleitungen zwischen den Kapiteln die Geschichte von Daniel und Manfred eingebettet worden. Alles beginnt auf Mallorca, wo Daniel einen Sommer lang traden lernt.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start und lesen Sie das Buch zwar mit dem nötigen Ernst aber gerne auch mit einem gewissen Augenzwinkern. Denn Börsenhandel ist und bleibt nur Mittel zum Zweck – es ist das Vehikel, um seine eigene Lebensqualität und sein Lebenskonzept umzusetzen.

Ihr Carsten Umland

Hinweise zu den Charts

Die in diesem Buch dargestellten Charts sind mit der Trading-Plattform von WH SelfInvest entstanden.

Der NanoTrader ist einzigartig. Diese Plattform ermöglicht manuellen und (halb-)automatischen Handel von CFDs, Futures und Forex. Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich. Dutzende Strategien anerkannter Trader sind in der Plattform programmiert und stehen kostenlos zur Verfügung.

WH SelfInvest

Niedenau 36

D – 60325 Frankfurt am Main

www.whselfinvest.de

[email protected]

1. Einen Sommer lang einfach traden lernen

Warum traden Sie? Was ist Ihre Intention, gerade an der Börse zu handeln? Wieso werden Sie nicht Eisverkäufer in der Sahara?

Warum will man unbedingt am Börsenhandel teilhaben, warum nicht einem normalen Bürojob nachgehen?

Die Erkenntnisse, die sich aus den Antworten ergeben, werden anhand von Praxisbeispielen und unseren beiden Protagonisten Daniel und Manfred im Detail beleuchtet.

Daniel ist ein junger Mann, Anfang 30, mit sportlicher Figur und kurzem Haar.

Manfred hingegen ist ein gestandener Börsenhändler, der sich trotz seiner fast 50 Jahre erstaunlich gut gehalten hat. Die sportliche Erscheinung verdankt er seinen Hobbies Schwimmen und Radfahren.

Flughafen Stuttgart. Eine lange Schlange von Menschen steht am Check-in-­Schalter. Daniel fragt sich, warum es immer die gleichen Szenen sind, wenn Touristen nach Mallorca fliegen. Entweder trägt der Mann von Welt ein ­T-Shirt mit dem Aufdruck »Kneipentour Malle« oder die Familie bestellt während des Fluges einen Tomatensaft und die Frau bekommt einen Piccolo.

»Ihren Ausweis bitte«, reißt ihn die nette blonde Frau am Schalter aus seinen Tagträumen. Daniel legt das Gepäck auf das Förderband und gibt ihr den Ausweis. »Oh, sie bleiben aber lange auf Mallorca, wohl kein Urlaub, oder?« »Nein, eher nicht, ich bereite mich auf meinen neuen Beruf vor.« Beruf, dachte Daniel, ja das trifft es am besten. Drei Monate traden lernen bei Manfred, einem Börsenhändler, dessen Haus in der Inselmitte von Mallorca liegt.

Der Flug verlief ruhig und auch die Gepäckabfertigung war schnell erledigt. Nun stand Daniel draußen bei fast 30 Grad im Schatten an der Cafeteria am Parkhaus und wartete darauf, dass ihn Manfred abholte. Daniel fieberte schon seit Wochen auf diesen Tag hin, dass er jetzt traden lernen würde. Gewiss, den heiligen Gral würde Manfred auch nicht bei sich versteckt haben. Aber das war auch nicht entscheidend. Vielmehr ging und geht es darum, sich dem Börsenhandel professionell zu widmen und mit einem guten theoretischen Grundwissen nicht auf Versuch und Irrtum zu setzen.

Das war das Ziel: einfach traden lernen.

Zur Begrüßung gab es ein herzliches Hallo, als kenne man sich schon ewig. Es wurde schnell das Gepäck im Wagen verstaut, und dann fuhren Manfred und Daniel auf einer kleinen Landstraße vorbei an nach Sommer duftenden Oliven- und Orangenhainen in Richtung Inca, der drittgrößten Stadt der Insel.

2. Welcher Trader-Typ bin ich?

Auf dem Weg vom Flughafen unterhielten die beiden sich angeregt über ihre bisherigen Erfahrungen an der Börse.

»Ich finde Daytrading spannend, schnelle Entscheidungen, kein Rumgehampel, Positionen nur während eines Tages halten. Das will ich lernen.«

»Daniel, es gibt hier auf der Insel ein Sprichwort: Je länger man hier wohnt, desto weiter entfernt ist Palma.«

»Palma? Das sind doch nur 30 Kilometer, da ist man doch in 20 Minuten in der Stadt.«

»Genau, es ist nicht die Entfernung, es ist die Zeit, die man schon auf der Insel lebt. Was ich damit sagen will ist: Je länger du an den Märkten handelst, desto wahrscheinlicher wirst du dich vom Daytrading verabschieden wollen. Nicht weil du es nicht kannst, sondern, weil es dir schlicht zu anstrengend ist. Aber trotzdem gehören die Kenntnisse zum Daytrading in deinen ›Werkzeugkoffer‹.

Die eigentliche Frage ist doch: ›Warum willst du traden lernen und nicht Eisverkäufer in der Sahara werden?‹ Traden ist doch nur Mittel zum Zweck.«

Daniel hörte aufmerksam zu. Diese Frage hatte er sich noch gar nicht gestellt. Für ihn ging es immer darum, das Handwerk des Börsenhandels zu erlernen.

So weit hatte er gedanklich noch gar nicht ausgeholt. Geht es in Wahrheit darum festzustellen, welcher Trader-Typ ich bin und welche Ziele ich habe? Würde ich diese Frage umfassend beantworten, wäre das der Grundstein für meine Ausbildung!

Während der weiteren Autofahrt sprachen Manfred und Daniel über die Lebensqualität auf Mallorca und dass man jeden Tag genießen sollte. »Wer weiß schon, was der morgige Tag bringen wird«, hatte Manfred in einem Nebensatz gesagt. Nach einer guten halben Stunde bogen die beiden in einen unscheinbaren Feldweg ein.

Nicht schlecht für ein Haus, dachte sich Daniel. Das Haus, wohl eher ein Anwesen, war das, was man in Deutschland eine Finca nennt. Ein mallorquinischer alter Bauernhof mit Orangenbäumen, Olivenhainen und – um das Klischee perfekt zu machen – selbstredend mit einem Pool mit römischem, rundem Einstieg. Der Eingang zur Finca war durch ein großes gusseisernes Tor gesichert. Manfred betätigte den Knopf auf der Fernbedienung und das Tor glitt lautlos zur rechten Seite.

»Willkommen auf der ›Bolsa de Mallorca‹, Daniel«, was so viel heißt wie ›Die Börse Mallorca‹.

Ich zeige dir jetzt dein Zimmer und du kannst deine Sachen auspacken. Danach können wir einen leckeren Mandelkuchen essen und das weitere Vorgehen für deine Ausbildung in diesem Sommer besprechen.« »Klingt, gut, freu mich schon.«

Die Finca war in L-Form gebaut und bestand aus einem Haupthaus sowie einem Nebengebäude. Das Haupthaus besaß im vorderen Teil einen ­großen Koch- und Essbereich und nach hinten jeweils ein Badezimmer und die Schlafräume. Ein klassisches Wohnzimmer gab es nicht. Im oberen Bereich gab es zwei weitere Schlafräume.

Im Nebengebäude befand sich im unteren Bereich ein sonnendurchflutetes Büro mit bodentiefen Fenstern und zwei Schreibtischen und jeweils drei Bildschirmen und PCs. Der obere Teil diente als Gästezimmer.

Manfred zeigte Daniel sein Zimmer im Gästehaus. »Wir treffen uns dann in einer halben Stunde unten auf der Terrasse.« Beim Auspacken seines Koffers ließ Daniel ein Gedanke, mehr eine Frage, nicht mehr los: »Warum will ich Trader werden? Was für ein Trader-Typ bin ich?«

»Das fängt ja gut an, ich will traden lernen und werde gleich mit einer Frage nach dem Sinn des Lebens konfrontiert.« Er musste schmunzeln und machte sich auf den Weg hinunter zur Terrasse, wo Manfred schon an einem rustikalen Tisch aus Olivenholz saß. Auf dem Tisch stand Mandelkuchen und für jeden ein Café con leche. Ein anregendes Gespräch rund um das Thema Lebensqualität und persönliche Ziele begann.

*

Die Frage »Welcher Trader Typ bin ich« ist, so trivial sie zu sein scheint, nicht ganz einfach zu beantworten.

Zunächst geht es darum festzuhalten, mit welchen Zielen der Trader an den Börsenhandel herangeht. Es erscheint sinnvoll, sich mit diesem Gedanken etwas länger zu befassen, da hierdurch letztendlich nicht nur die Handelsweise, sondern auch die zu handelnden Märkte und Börseninstrumente festgelegt werden.

Der Einfachheit halber wird dieser Zielfindungsprozess in mehrere Abschnitte unterteilt.

Auch ein Marathon fängt mit dem ersten Schritt an. Trading ist kein 100-Meter-Sprint, sondern immer ein Marathon.

Der erste Schritt, um ernsthaft mit Trading anzufangen, besteht wie in allen anderen Dingen, die Sie sich vornehmen, darin sich über seine eigenen Ziele im Klaren zu sein.

•Was treibt mich an?•Warum will ich ausgerechnet mit Trading mein Geld verdienen?•Wo will ich in Bezug auf das Trading in einem Jahr stehen?

Dies sind die Kernfragen, die in Ihre Überlegungen mit einfließen sollten. Um dies zu konkretisieren, gehen Sie am besten stufenweise vor.

Entwickeln Sie Ihre eigenen Ziele

Zuerst nehmen Sie sich ein paar ruhige Minuten oder Stunden und lassen Ihre Gedanken völlig ohne Begrenzungen umherstreifen. Denken Sie darüber nach, was Sie im Trading erreichen möchten – und warum. Notieren Sie die so gefundenen Punkte auf einer Liste.

Wenn Sie jetzt eine Liste mit Ideen haben, definieren Sie, ob diese Ziele überhaupt realistisch sind. Wenn also jemand mit starkem Asthma im Alter von 70 Jahren Marathon-Weltmeister werden will, ist das eher unrealistisch. Alles, was in den Bereich der Märchen fällt, streichen Sie heraus. Ihre Liste enthält nun nur noch Themen, die auch objektiv gesehen realisierbar sind.

Nun sollten nur noch einige wenige Ziele übrig geblieben sein. Können Sie sich zu 100 Prozent für diese Zielsetzungen verbürgen? Was, wenn Ihr privates Umfeld Sie auslacht, kritisiert, Sie einen Dummkopf nennt? Sind Sie dann immer noch standhaft und glauben daran? Welche Argumente haben Sie in der Diskussion mit Ihren Mitmenschen parat, um Ihre Ziele zu verteidigen?

Diese nicht unerhebliche Auseinandersetzung mit Ihren Bedürfnissen und Zielen bereitet Sie intensiv darauf vor, dass Sie zu Ihren Zielen stehen. Es geht darum, Argumente zu finden, die es Ihren Mitmenschen plausibel machen, warum Sie sich gerade diesem Thema widmen.

Formulieren Sie konkrete Ziele

Hilfreich ist es, sich diesen Themen aus den zuvor betrachteten Punkten nun konkret zu widmen. Möglichst in positiver Art und Weise. Diese Art der Denkweise nennt man Hin-zu-Formulierungen. Sie möchten sich auf ein Ziel zubewegen, nicht von etwas wegbewegen. Der Unterschied liegt in der Denkhaltung.

Hin-zu-Formulierungen sind positiv, Weg-von-Formulierungen wollen immer etwas vermeiden. Die Ziele sollten Sie so konkret wie möglich formulieren.

Ein Beispiel für eine Hin-zu-Formulierung: »Ich möchte innerhalb der nächsten fünf Jahre mit meiner Familie in einem eigenen schönen Haus mit Garten in Stuttgart wohnen.«

Diese Art der Ansprache formuliert Ihr Ziel in positiver Weise.

Als Nächstes ein Beispiel einer Weg-von-Formulierung: »Ich will versuchen, mein Kapital in den nächsten Jahren an der Börse nicht zu verlieren.«

Die Grundaussage dieser Formulierung ist die Befürchtung, sein Kapital an der Börse zu verlieren. Nicht gerade rosige Aussichten, oder?

Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist, dass Sie sich auch für den Fall Gedanken machen sollten, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben. Gerade zielorientierte Menschen fallen regelrecht in ein mentales Loch, wenn ihre Vorgaben und Wünsche erfüllt sind.

Um bei dem oben formulierten Beispiel zu bleiben:

Was passiert, wenn die fünf Jahre vergangen sind und Sie nun glücklich mit Ihrer Familie im trauten Eigenheim wohnen?

Welche Wünsche, welche Herausforderungen stehen dann auf Ihrer Liste?

Übernehmen Sie Verantwortung

Welche Ziele auch immer Sie aufgeschrieben haben, übernehmen Sie die volle Verantwortung dafür. Ein berühmter Investor hat einmal gesagt: »Erfolg ist ganz einfach: Bestimme deine Ziele und bezahle den Preis dafür.« Dies ist ein Schlüsselpunkt Ihres Handelns. Nur wenn Sie bereit sind, für Ihr Tun und Handeln die Verantwortung zu übernehmen, werden Sie zu Ihren Zielen stehen und mögliche Maßnahmen daraus ableiten. Ansonsten bleiben sie nur Worthülsen.

Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken

Finden Sie heraus, welche persönlichen Eigenschaften Sie bei Ihren Zielen unterstützen können. Welche besonderen Merkmale und Fähigkeiten haben Sie, die Ihnen auf Ihrer Reise helfen werden? Wenn Sie zum Beispiel ein Mensch sind, der analytisch und strukturiert arbeitet, aber für Entscheidungen eher länger braucht, weil das Für und Wider erst besprochen werden muss, dann ist dies im Daytrading, wo Entscheidungen innerhalb kurzer Zeit getroffen werden müssen, eher kontraproduktiv.

In längerfristigen Trading-Varianten wie im Aktientrading oder im Rohstofftrading jedoch, bei denen Positionen über Nacht gehalten werden, haben Sie genug Zeit, um die Argumente und Trading-Ideen zu analysieren.

Entscheidend ist, dass Sie sich dieser persönlichen Stärken bewusst sind und Ihren Handelsstil an der Börse daran ausrichten.

Welche offensichtlichen Stolpersteine werden Ihnen auf dem Weg zum Ziel begegnen?

Machen Sie sich schon jetzt Gedanken darüber, was Ihnen auf dem Weg zu Ihrem Ziel an Schwierigkeiten entstehen könnte. Überlegen Sie sich, mit welchen Maßnahmen Sie diese Stolpersteine umgehen können, oder ob Sie Ihren Weg zum Ziel anpassen müssen. Was passiert, wenn Sie hohe Verluste gemacht und daher kein Kapital mehr zum Traden haben? Was passiert, wenn Ihnen Ihr Sohn ein Glas Milch über die PC-Tastatur kippt, während Sie am Traden sind?

Entwickeln Sie einen genauen Plan und fangen Sie an

Letztendlich dienen alle diese Gedanken und Themen dazu, dies in einem Plan zu fixieren. Dieser Plan hat noch nichts mit dem später zu erstellenden Trading-Plan zu tun, sondern beschreibt Ihre Ziele, einerseits im Trading, andererseits Ihre Lebensziele.

Diese Gedanken dienen dazu, dass Sie einen roten Faden erhalten und die Frage: »Warum trade ich?« konkret beantworten können. Sicher können Sie jetzt entgegnen, dass Sie einfach nur möglichst schnell reich werden wollen. Das sollte aber im Trading nicht das Ziel sein. Trading ist nur Mittel zum Zweck. Der Börsenhandel dient nicht dazu, Ihre Langeweile zu bekämpfen, sondern soll Sie Ihren persönlichen Lebenszielen näherbringen.

Leitgedanken

Exemplarisch zusammenfassend kann die Frage: »Welcher Trader-Typ bin ich?« beantwortet werden, indem die vorangegangenen Punkte nun nacheinander abgearbeitet werden:

Wenn Sie zum Beispiel in Ihrem Lebenskonzept gerne den Fokus auf mehr Unabhängigkeit und mehr Familien- und Sportaktivitäten legen, dann wollen Sie sicher nicht den ganzen Tag vor dem PC-Bildschirm sitzen und die Kursverläufe studieren. Somit kommt das klassische »Daytrading« für Sie weniger infrage, das Handeln von Aktien und Rohstoffen von einem Tag bis mehreren Wochen gewinnt hingegen an Attraktivität.

Sind Sie aber eher der Typ Mensch, der es nicht erträgt, Trading-Positionen über Nacht zu halten, und können unter Anspannung und Druck schnelle Entscheidungen treffen, dann ist der Bereich »Daytrading« ein Werkzeug im Börsenhandel, das zu Ihnen passen könnte.

*

Nach dem besten Mandelkuchen, den er bisher gegessen hatte, dachte Daniel, dass Manfred immer so zielgerichtet wirkt. Jetzt hatte er auch die Antwort auf das »Warum?«.

Manfred hatte sich vorher Gedanken gemacht, was er im Leben erreichen möchte und welchen Preis er dafür zu zahlen bereit ist. Das zeigten auch die in vertrauter Atmosphäre erzählten Schicksalsschläge, die Manfred sein Leben hatten umkrempeln lassen.

So neigte sich ein schöner Sommernachmittag bei angenehmen 29 Grad im Schatten dem Ende entgegen. Daniel stand auf der Terrasse. Die Sonne ging direkt hinter dem Hügel in einiger Ferne unter und die Orangen- und Olivenbäume warfen lange Schatten auf den Boden. Morgen sollte es losgehen, hatte Manfred gesagt. Als Abendprogramm wollten die beiden ins Dorf fahren, dort gab es heute Abend eine Fira de Augusto. Ein kleines, mallorquinisches Dorffest.

Gott sei Dank wurde es nicht übermäßig spät auf dem Dorffest. Manfred und Daniel hatten das Fest kurz nach Mitternacht verlassen und saßen nun nach einem kurzen Frühstück und starkem Kaffee im Büro. Manfred schaltete den PC ein und startete die Trading-Software. Ein kurzer, geübter Blick verschaffte ihm einen Überblick über die Märkte in Übersee. Manfred nahm die Vorgaben aus den asiatischen Märkten gerne als Frühindikation dafür, wie sich am Vormittag die europäischen Märkte entwickeln könnten. Am Nachmittag, so war seine Erfahrung über die Jahre, würden die US-Märkte wieder die Stimmung beherrschen.

Es war immer die gleiche Routine von Manfred. Der Arbeitsablauf hatte sich in den Jahren der Händlertätigkeit stetig verfeinert, war aber in den Grundzügen doch gleich geblieben. Manfred liebte Routinen. Sie gaben ihm Halt und Struktur in dem Chaos des Börsenuniversums.

Das war auch das Thema, das er mit Daniel heute besprechen wollte – neben Sport und die Sonne genießen.

3. Die wesentlichen Bestandteile eines strukturierten Tagesplans

Die Grundbestandteile eines Trading-Tages sollen Sie dazu in die Lage versetzen, tägliche Routinen zu durchlaufen, um so mögliche Fehlerquellen zu umgehen. Im Einzelnen geht es dabei um zwei Themen: Einmal sind Sie als Person gefragt. Wie fühlen Sie sich heute? Wie ist Ihre Selbsteinschätzung? Dies sind die »Soft Facts«. Zum anderen geht es um die »Hard Facts«. Wann kommen die für den Tag relevanten Wirtschaftsdaten heraus? Welche Märkte sind heute besonders interessant? Wie groß ist die tägliche Schwankungsbreite der Märkte?

Mentale Selbstanalyse

Keine Angst, Sie brauchen jetzt keinen Yoga-Kurs zu besuchen und eine Kanne Brennnesseltee aufzusetzen. Vielmehr geht es darum herauszufinden, wie es an diesem Tag um Ihren Gemütszustand bestellt ist.

Sind Sie motiviert? Ja? Grober Fehler. Denn wenn Sie motiviert sind, der Markt Ihnen aber keine Möglichkeit eines Trading-Einstiegs gibt, der zu Ihrem Setup passt (darauf kommen wir später noch zurück), werden Sie zwangsläufig nach Einstiegen suchen – egal ob der Markt es hergibt oder nicht. Lassen Sie sich nicht von Gefühlen wie Wut, Ärger oder Euphorie bestimmen. Seien Sie also möglichst neutral in Ihrer Stimmung. Es geht in dieser Phase des Tages nur darum festzustellen, wie Ihre momentane Stimmungslage ist.

Eine einfache Übung dazu ist, sich morgens in Ruhe 10 Minuten an einen ruhigen Ort zurückzuziehen (vielleicht mit Ihrer Lieblingsmusik auf dem iPod) und in sich »hineinzuhorchen«.

Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf?

Haben Sie Angst vor dem Tag, weil Sie eigentlich in Arbeit ersticken und trotzdem Börsenhandel betreiben wollen? Oder gehen Sie gedanklich noch die Diskussion mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin von gestern Abend durch?

Diese Fragen, die nur als Beispiel gedacht sind, gilt es zunächst zu beantworten, um dann möglichst neutral in den Börsenalltag zu starten.

Im fortgeschrittenen Stadium können Sie dieses Ritual bereits morgens beim Aufwachen vollziehen.

Tägliche mentale Probe des Trading-Tages

Für diesen Punkt brauchen Sie ein wenig Fantasie.

Stellen Sie sich bitte vor, Sie haben ganz gewissenhaft Ihre Trading-Vorbereitung abgeschlossen und gehen kurz vor neun Uhr am Morgen einen Trade im DAX-Future ein. Die Trading-Idee entspricht Ihrem normalen Handelsstil. Um die Zeit am Bildschirm zu verkürzen, gehen Sie kurz in die Küche, um sich eine Tasse Kaffee zu holen. Als Sie wieder an Ihrem Platz am Bildschirm sitzen, ist es kurz nach neun Uhr. Der DAX-Future hat einen ordentlichen Kurssprung gemacht und bewegt sich im Rahmen Ihrer Trading-Idee.

Jetzt schauen Sie auf die Ausführungen in Ihrem Handelsjournal, um den Trade zu überprüfen. Ihnen stockt der Atem – normalerweise handeln Sie zwischen einem und zwei DAX-Kontrakten, was einem Punktwert zwischen 25 bis 50 Euro entspricht. Im Handelsjournal stehen aber 10 Kontrakte. Das ist ein Punktwert von 250 Euro pro Punkt Veränderung im Kurs.

Mittlerweile liegen Sie 50 Punkte im Gewinn, was wiederum einer Gesamtsumme von 12.500 Euro entspricht! Dem Zehnfachen Ihres bisherigen Gewinns.

Was tun Sie jetzt?

Wer in diesem Fall keinen Plan für solche Ausnahmesituationen hat, ist den eigenen Emotionen hoffnungslos ausgeliefert. Nicht dass solche Situationen täglich passieren, vielmehr geht es darum, dass Sie auf solche Situationen vorbereitet sind. Sie brauchen einen »Plan B«.

Ist es besser, die komplette Position zu verkaufen und den Gewinn einzustreichen, oder nur den Absicherungs-Stopp enger heranzuziehen. Diese Fragen sollten Sie vorher beantwortet haben. Und letztendlich: Wie konnte es überhaupt zu dem Fehler in der Ordereingabe kommen?

Es geht in der täglichen mentalen Probe des Trading-Tages darum, den ganzen Tag gedanklich im Kopf zu visualisieren. Es geht darum, dass Sie auf die Ausnahmen, auf das, was Ihnen passieren kann, vorbereitet sind.

Gehen Sie in Gedanken den kompletten Trading-Tag mit allen Tätigkeiten, die sie erledigen werden, durch und halten Sie Eckpunkte wie Pausen und andere Tätigkeiten fest.

Entwicklung einer risikoarmen Trading-Idee

Nachdem die ersten beiden Punkte eher ein Thema der »Soft-Facts« waren, geht es hier nun um »Hard-Facts«. Die Entwicklung einer risikoarmen Trading-Idee. Die konkreten Parameter werden noch an anderer Stelle im Buch besprochen. (Siehe auch »Wie erhalten Sie den besten Überblick auf die Märkte?«.)

Welche Wirtschaftsdaten sind im Hinblick auf Ihren Tradingstil wichtig?

Begleitend zu der Trading-Idee rücken nun die anstehenden Wirtschaftsdaten des Tages in den Vordergrund, denn hier ist besondere Vorsicht im Markt geboten. Diese Daten sollten Sie immer parat haben oder zumindest die Zeiten der Veröffentlichung kennen. Hilfreich ist ein Ausdruck, auf dem die Uhrzeiten notiert sind.

Bezogen auf den Tradingstil ist besonders die Veröffentlichung der Non-Farm-Payrolls, kurz NFP, die Arbeitslosenzahlen in den USA, zu nennen. Diese werden jeden ersten Freitag im Monat um 14:30 Uhr MEZ veröffentlicht (Zeitumstellung zwischen Sommer- und Winterzeit beachten!).

Grundsätzlich gibt es keine feste Regel, welche Wirtschaftszahlen besonders wichtig für Sie als Börsenhändler sind. Als kleine Eselbrücke können Sie sich aber merken, dass alle Wirtschaftszahlen, die im weitesten Sinne das Konsumverhalten der Bürger widerspiegeln, Beachtung finden werden.

Sollten Sie auch Rohstoffe (und deren Derivate) an der Börse handeln, dann notieren Sie sich noch die Veröffentlichung der World Agricultural Supply and Demand Estimates, die jeweils um den 10. eines Monats bekanntgegeben werden. Dieser Report umfasst die Produktion und Vorhersagen der verschiedenen Rohstoffe wie zum Beispiel, Sojabohnen, Mais, Weizen, Zucker. (Siehe Quelle: http://usda.mannlib.cornell.edu/MannUsda/displayCalendar.do?year=2014)

Am Mittwoch jeder Woche wird um 16:30 Uhr MEZ vom ­Energieministerium der Ölmarktbericht und am Donnerstag um 16:30 Uhr MEZ der Natural/-Gas-Bericht veröffentlicht. Diese beiden Berichte beinhalten unter anderem die Lagervorräte der Rohstoffe und können somit gerade zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Märkte WTI-Rohöl und Natural Gas die Notierungen ziemlich durcheinanderwirbeln.

Ergänzend zu den Wirtschaftsdaten sollten Sie die Märkte nach potenziellen Trading-Ideen absuchen und den Trend einzeichnen. Es geht darum festzustellen, ob sich in den Märkten ein Trend aufzeigen lässt. Wie Trends klassifiziert werden, wird in Kapitel 4 »Wie erhalten Sie den besten Überblick auf die Märkte?« besprochen.

Widerstand und Unterstützung im Chart

Der nächste Punkt ist das Einzeichnen von Unterstützung und Widerstand in der großen Zeit/Trendeinheit. Ihnen soll mit dem Einzeichnen bewusst werden, wo mögliche Unterstützungen und Widerstände im Markt liegen. Hierdurch werden Sie auf diese Kursmarken sensibilisiert, und das lässt Sie Ihre Trading-Idee kritisch überdenken, sollte sich der Kurs an den genannten Bereichen bewegen. Das Einzeichnen von horizontalen Widerständen und Unterstützungen zeigt Ihnen, welche Kursmarken besondere Beachtung finden. Im Gegensatz zur Trendlinie sind horizontale Unterstützungen und Widerstände für jeden Händler – überall gleichermaßen – sichtbar.

Schwankungsbreite der Märkte

Die Errechnung der täglichen Schwankungsbreite der Märkte zeigt Ihnen, wie viel Potenzial der Markt nach einer Bewegung voraussichtlich noch hat.

Ein Beispiel: Der Markt ist heute bereits um 60 Ticks nach oben gehandelt worden. Die tägliche Bewegungsspanne der letzten drei Tage ist 100 Ticks. Somit können Sie zumindest erwarten (sollte der Markt weiter aufwärtsgehandelt werden), dass noch 40 Ticks zusätzliches Kurs-Potenzial vorhanden ist. Das hat nichts mit Prognosen zu tun, sondern trägt der Wahrscheinlichkeit Rechnung, dass die Kursspanne der letzten drei Tage ebenfalls wieder erreicht wird.

Kommen wir zu den letzten und entscheidenden Punkten:

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie eine Trading-Chance wahrnehmen? Und was sind Sie bereit zu riskieren, verbunden mit einem Absicherungsstopp? Hierbei wird die maximal zulässige Kontraktmenge oder Aktienzahl unter Berücksichtigung des Absicherungstopps berechnet.

Weiterhin gilt es, mögliche Kursziele und den konkreten Einstieg zu definieren. Nicht zuletzt: das Thema Trademanagement: Wie verhalten Sie sich, wenn der Trade nicht wie gewünscht anläuft?

Wie gesagt, dies sind nur die Stichpunkte; die Erklärungen dazu finden Sie in den einzelnen Kapiteln.

Abbildung 1: Im Chart sind die besprochenen Punkte zum Einstieg zur Verdeutlichung eingezeichnet.

Ein paar Worte zum Einstieg

Gerade am Anfang einer Trading-Karriere legen die meisten Menschen sehr viel Wert auf den PERFEKTEN Einstieg.

Die horizontalen Linien markieren die Widerstände und die Unterstützungen im Chart. Das helle Rechteck umfasst die tägliche Schwankungsbreite des Marktes der letzten vier Tage.

Jedoch, wann ist ein Einstieg perfekt? Im Nachhinein ist diese Frage sicherlich einfach zu beantworten. Dann sieht der Händler ja den Kursverlauf der Vergangenheit. Jetzt ist es ein Leichtes, an den Tiefpunkten eines Marktes gekauft und an den Hochpunkten eines Charts verkauft zu haben.

Hier wird davon gesprochen, dass es einfach ist, den linksseitigen Chart zu handeln, weil dieser die Vergangenheit beinhaltet, während der rechtsseitige Chart die Zukunft repräsentiert.

Aber sieht so die Realität aus?