Einführung in die Mittelspieltaktik des Xiangqi - Rainer Schmidt - E-Book

Einführung in die Mittelspieltaktik des Xiangqi E-Book

Rainer Schmidt

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Beschreibung

Es handelt sich um die Übersetzung des Mittelspielteils eines chinesischen Lexikons über chinesisches Schach (Xiangqi).

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Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung

Vorwort aus dem „Lexikon des Xiangqi“

1 Vereinfachen

1.1 Wagenabtausch zwecks Gefahrenbeseitigung

1.2 Spielstraffung

1.3 Truppenabzug

2 Vorhandkampf-Abtauschtechniken

2.1 Wagentausch gegen P+K

2.2 Einen Wirkungsstein (mou zi) kreieren

2.3 Profit durch Elefantentausch

3 Konterangriff

3.1 Elefanteneliminierung

3.2 Angriff ist die beste Verteidigung

3.3 Schachmattkonter

4 Kontroll- und Fesseltechniken

4.1 Fesselung durch Soldatenopfer

4.2 Entlastung des Elefantenpunktes

4.3 Wagenfesselung

4.4 Wagen-Pferd-Fesselung mit der Kanone

5 Durchbruchstaktik

5.1 Kanone-Elefantentausch

5.2 Matt durch konzentrischen Durchbruch

5.3 Matt durch eine Verteidigungslücke

5.4 Dem Stützpunkt einen Pferdetritt verpassen

5.5 Angriff auf die Pferdekette

6 Opfergewinnspiel

6.1 Exkurs über das Opferspiel

7 Mattopfermotive

7.1 Pferd an der Krippe

7.2 Pferde als Spielmacher

7.3 Ausnutzung der schwache Flanken

7.4 Vorteil durch eine schwache Mitte

7.5 Exkurs über das Positionsspiel

8 Das Positions- Stellungsspiel

8.1 Mattangriff im Wagenverbund

8.2 Der wilde Tiger steigt vom Berg

8.3 Mit dem fliegenden Elefanten den Wagen blockieren

8.4 Im Osten lärmen und im Westen angreifen

8.5 Der Kanonen-Wagen-Verbund

8.6 Kanonenbelebung durch Pferdeopfer

9 Vorhandbehauptung

9.1 Zwei-Steine-Angriff mit einem Wagen

9.2 Den Wagen doppelt angreifen

9.3 Schritt für Schritt den Wagen plagen

9.4 Mit Elefant und Pferd im Angriff

9.5 Wagenjagd mit zwei Pferden

9.6 Wagenabtausch mit Doppelangriff

9.7 Den Wagen blockieren und die Kanone schlagen

9.8 Pferdeabtausch mit Doppelangriff

9.9 Den Elefanten anlocken

9.10 Das Pferd im Herz des Palastes

9.11 Die Leitfigur wirken lassen

9.12 Rückzug zum Angriff

9.13 Verführungszwang

9.14 Von hinten aufrollen

9.15 Mit der Kanone dem Wagen helfen

10 Doppeltaktik

10.1 Der fliegende Elefant schnürt das Pferd ein

10.2 Der Rückzug zum Angriff(II)

10.3 Abtauscherzwingung

A Index

Vorbemerkung

Das Mittelspiel war ähnlich dem Schach lange Zeit ein „weißer Fleck“ auf der Untersuchungsliste der Spieltheoretiker. Bei Wettkämpfen bewunderte man gelungene Kombinationen und erkannte bestimmte Muster oder günstige Figurenstellungen, die dann als Technik / Taktik / Kunstgriff einen bestimmten – meist poetischen – Namen bekamen, wie z.B. „Den Mond vom Meeresboden holen“ oder „Der wilde Tiger steigt vom Berg“.

Ein systematisches Fahnden nach diesen Mustern wurde aber nicht betrieben und wurde erst durch die Bekanntschaft mit der internationalen Schachtheorie ab ca. 1920 als Mangel empfunden.

Die Ausbildung von Spielern erfolgte durch Meister, die ihre speziellen Erkenntnisse über Strategie und Taktik – ohne diese „Worte“ anzuwenden – auf Schautafeln erläuterten, indem sie den schnellsten Weg zum Sieg oder Unentschieden demonstrierten. Daraus entstehende Theorien über Position und Stellung, Angriffsmarken, erfolgreiche Gegenangriff, usw., wurden nach der Gründung der VR China 1949 systematisch gesammelt und publiziert. Daraus entstanden verschiedene Xiangqi-Schulen, die man einzelnen Provinzen oder herausragenden Spielern zuordnete.

Positionsbeurteilungen, Opferkombinationen und Abtauschtechniken waren und sind der Inhalt xiangqi-theorethischer Auseinandersetzungen, wie sie ständig in den Publikationen der XQ-Zeitschriften und Publikationen stattfinden.

Qualität (Materialvorteil) ist kein Begriff, der im XQ eine annähernd gleiche Bedeutung wie in der Schachliteratur hätte. Qualität wird in „Steinen“ berechnet und „Stein“ ist auch die Bezeichnung für den einfachen Soldaten, der als Qualität eigentlich nicht der Erwähnung wert ist. Ein Soldat über dem Fluss zählt als Offizier, hat aber keinen offiziellen Tauschwert. Erst im Palast berechnet man ihn gleich einem Wagen. Pferd und Kanone wiegen den Wagen auf, ähnliches gilt für ein Paar Pferde oder ein Kanonendoppel. Letztlich entscheidet darüber die Stellung. Ansonsten wird in Verteidigungsund Angriffsfiguren (Steine) unterschieden.

Die Angriffsfigur Kanone und die Verteidigungsfigur Leibwächter sind nicht gleichwertig, nur weil ihr Tausch empfohlen wird. Dasselbe gilt für Pferd und Elefant. Andersherum gilt es als Fehltausch und bedarf gesonderter positioneller Rechtfertigung.

Natürlich führt materieller Vorteil langfristig zu einem Positionsvorteil, aber die „Vorhand“ und eine schnelle Zusammenarbeit der Figuren ist viel wichtiger. „Vorhand“ heißt Initiative. Der Begriff der „Vorhand“ kommt unserem Verständnis von „Tempo“ nahe. Er ist das, was unter Schachspielern unter dem Begriff „Anzugsvorteil“ bekannt ist. Der Anziehende hat den Vorteil das Gesetz des Spielgeschehens bestimmen zu können, den Gegner durch Rückzug oder Verteidigung zu einem Tempoverlust zu zwingen und kann seine Position weiter ausbauen. Das Ringen um die Vorhand ist daher der Dreh- und Angelpunkt aller taktischen Überlegungen.

Die vorliegende Arbeit ist eine Zusammenstellung von 10 grundlegenden Mittelspieltaktiken aus einem XQ-Lexikon 1, dessen Vorwort des Verfassers diesem beigefügt wurde. Zur Ergänzung sind Beispiele aus anderen Büchern beigefügt.

Der Leser wird bald merken, dass die vorgeführten Taktiken nicht unbedingt das Spiel entscheiden. Auch Schwarz hat noch die Seinigen in der Hinterhand. Erst ein Analysieren der Stellungen mit dem PC wird in manchen Fällen den ganzen Reichtum der möglichen Kombinationen und Gegenkombinationen offenbaren und tatsächliche Fortschritte in der Spieltechnik möglich machen.

Trotz guter Vorsätze war eine möglichst wortgetreue Übersetzung nicht immer durchzuhalten. Manche Erklärungen heben auf dem Neben- oder Doppelsinn der Schriftzeichen ab und sind im Einzelnen dem mitteleuropäischen Geist nicht direkt vermittelbar. Auch wurden Umstellungen in der Reihenfolge der Darstellung vorgenommen. Es kam mir vor allem darauf an, die Lektüre einem an das Schach gewöhnte Publikum lesbar zu machen.

Dieses Buchprojekt wurde von der World Xiangqi Federation (WXF) im Rahmen ihrer Popularisierungsmaßnahmen finanziell unterstützt.

Mein Dank geht an alle, die mir durch ihre Hilfe gezeigt haben, dass ihnen der Wert einer soliden theoretischen Basis für ein gutes Spiel bewusst ist, namentlich Uwe Frischmuth für seine lange Betreuung des Projekts und besonders an Rudolf Reinders für die Erstellung der Diagramme.