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Männer haben keine Probleme, Männer sind das Problem. Diese Betrachtungsweise, die heute unter dem Begriff "toxische Männlichkeit" hoch emotional diskutiert wird, ist nicht neu. Schon vor 40 Jahren wurde die These vertreten, dass vor allem Männer für die Desaster der menschlichen Zivilisation verantwortlich sind. Und bereits damals gab es Männergruppen, in denen sich Männer nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch und konkret mit ihrer Männlichkeit auseinandergesetzt haben. Darf dieser Prozess Emanzipation genannt werden? Können Männer sich überhaupt emanzipieren? Oder müssen sie sich gar aus ihren lebensfeindlichen Skripts befreien, wenn die Menschheit eine Zukunft haben soll? Und last not least: Kann und soll psychosoziale Arbeit Männer auf diesem Weg unterstützen? Dieses sehr persönlich geschriebene Buch, obwohl überwiegend bereits Anfang der 1980er Jahre als Diplomarbeit verfasst, ist nicht nur im Rahmen von Gender-Studies von besonderem Wert. Es ist eine Inspirationsquelle für alle Geschlechter, die an einer tiefgreifenden Transformation von Männlichkeit interessiert sind.
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Seitenzahl: 224
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VORWORT
TEIL I: WOVON ICH AUSGEHE
1. EINLEITUNG, ZUGANG ZUM THEMA – STRUKTUR DES BUCHES
2. METHODE, WISSENSCHAFT UND SPRACHE PERSÖNLICHER ANSATZ - WISSENSCHAFT UND MÄNNERHERRSCHAFT - SINNLICHE SPRACHE
3. DIE AUSGANGSSITUATION IN MEINEM PRAKTIKUM UND DARAUS FOLGENDE FRAGESTELLUNGEN, ALS MÄNNLICHER BERATER IN EINER INSTITUTION DER FAMILIENPLANUNG - ANGEBOT EINER MÄNNERGRUPPE ALS KONSEQUENZ - BÜROKRATISCHE HÜRDEN
4. MEINE PERSÖNLICHE BETROFFENHEIT BEIM THEMA MÄNNLICHKEIT, EMANZIPATION UND MÄNNERGRUPPEN
TEIL II: GESELLSCHAFTLICHER HINTERGRUND VON MÄNNEREMANZIPATION
5. SOZIALER UND HISTORISCHER ZUSAMMENHANG DER ENTWICKLUNG VON MÄNNERGRUPPEN UND DER IDEE DER MÄNNEREMANZIPATION, THEMA MANN VOR DEM MASSENINTERESSE – DIE FRAUENBEWEGUNG UND DIE REAKTION DER MÄNNER – WURZELN, ENTWICKLUNG UND EINSCHÄTZUNGEN DER MÄNNERGRUPPEN UND MÄNNERBEWEGUNG – SCHEU VOR DER ÖFFENTLICHKEIT CONTRA POLITISCHE AKTIVITÄTEN
6. IDEOLOGIE UND PROBLEMATIK DES BEGRIFFS 'MÄNNLICHKEIT' MÄNNLICHKEIT ALS NORMSETZENDER, WERTENDER UND LEGITIMIERENDER BEGRIFF OHNE FEST BESTIMMBAREN INHALT
7. GESELLSCHAFTLICHE PROZESSE, DIE DAS MANN-SEIN VERÄNDERN
8. WER UNTERDRÜCKT DENN NUN WEN UND WIE UND WARUM?
9. DIE SEXUALITÄT ALS ZENTRALE DER SEXISTISCHEN UNTERDRÜCKUNG
TEIL III: BEGRIFF UND BEDINGUNGEN DER MÄNNEREMANZIPATION
10. WAS IST EMANZIPATION?
11. WAS IST MÄNNEREMANZIPATION?
12. WAS MOTIVIERT MÄNNER, SICH ZU ÄNDERN?
13. WOVON MÜSSEN MÄNNER SICH EMANZIPIEREN?
l) Männer und ihr Verhältnis zu sich selbst
2) Männer und ihre Beziehungen
14. WOHIN WOLLEN MÄNNER SICH EMANZIPIEREN? WAS WÜNSCHEN MÄNNER, WAS ERTRÄUMEN SIE, WELCHE UTOPIEN HABEN SIE?
15. DER ZUSAMMENHANG VON PERSÖNLICHER MÄNNEREMANZIPATION UND POLITISCHER VERÄNDERUNG
16. DIE MÄNNERGRUPPE ALS EMANZIPATORISCHER PROZESS
l) "Die Gruppe kann mehr als der einzelne."
2) In der Tradition von Selbsthilfegruppen?
3) Auf dem Wege in die Männergruppe: Widerstände
4) Gruppenfindung
5) Phasen des Gruppenprozesses
6) Inwiefern können die Männergruppen-Prozesse als emanzipatorisch bezeichnet werden?
7) Widersprüche und Schwierigkeiten im Emanzipationsprozess der Männergruppe
17. MÄNNEREMANZIPATION UND SCHWULSEIN
18. WARUM KÖNNEN DIE BESCHRIEBENEN SCHRITTE DER EMANZIPATION NICHT AUCH IN GEMISCHTEN SELBSTERFAHRUNGSGRUPPEN GEGANGEN WERDEN? ODER: DIE ANGST DER MÄNNER VOR DEM SEPARATISMUS DER FRAUEN
TEIL IV: MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN VON EMANZIPATORISCHEN MÄNNERGRUPPEN IN DER SOZIALEN ARBEIT
19. DIE PROFESSIONALISIERUNG DER IDEE DER MÄNNEREMANZIPATION
20. AUSWERTUNG DER 'EXPERTEN-INTERVIEWS'
21. DIE SMD - MÄNNERGRUPPE
22. WELCHE BEDEUTUNG HABEN MÄNNERGRUPPEN IN DER UND FÜR DIE SOZIALE ARBEIT UND INWIEFERN SIND SIE EMANZIPATORISCH?
23. DAS VERHÄLTNIS VON MÄNNERGRUPPEN IN DER SOZIALEN ARBEIT ZU SELBSTHILFE - MÄNNERGRUPPEN
24. IST DENN NUN MÄNNEREMANZIPATION MÖGLICH? – EINSCHÄTZUNGEN –
TEIL V: LITERATUR, ANHANG UND ANMERKUNGEN
25. LITERATURVERZEICHNIS
26. ANHANG
Schriftwechsel zur Einrichtung einer Männergruppe in einem Berliner Bezirksamt
27. ANMERKUNGEN
Emanzipatorische Männergruppen? Die Wortwahl klingt etwas verstaubt. Das ist kein Wunder, denn bei dem vorliegenden Werk handelt sich um meine Diplomarbeit an der Berliner Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (damals FHSS, heue Alice Salomon Hochschule), die ich im Jahr 1983 eingereicht habe.
Heißt das, die Ausführungen von damals haben heute kaum noch Relevanz? Möglicherweise mehr, als es zunächst den Anschein hat.
Es gab damals eine bunte Szene von Männern, die sich euphemistisch als '"Männerbewegung" verstanden, allerdings nicht ohne diesen Begriff in selbstkritischer Reflektion auch gleich wieder zu problematisieren. Vieles aus dieser Szene kommt im Text – oft im Originalton – zum Ausdruck und er ist insofern ein spannendes Zeitdokument. Mich bringt allein schon die Sprache von damals immer wieder zum Schmunzeln.
War die Männer-Szene ein Pendent zur Frauenbewegung? Sicher nicht. Dennoch gab es vielfältige Aktivitäten von Männern, die sich zusammen mit anderen Männern mit Fragen des Mann-Seins und ihrer Männlichkeit auseinandergesetzt haben. Manche sahen sich als "profeministische" männliche Avantgarde, andere wollten sich von ihrer heteronormativen Sexualität befreien, obwohl sie diesen Begriff noch gar nicht kannten, wieder andere wollten endlich die Schattenseiten des Mann-Seins thematisiert sehen, die ihnen selbst und ihren Mitmenschen übel mitspielen.
Damals war das Thema "Männer" noch weitgehend ein Nischenthema. Heute ist es einerseits im Mainstream angekommen, andererseits kann sich bei der Lektüre dieser Diplomarbeit der Verdacht einschleichen, dass sich fundamental seither wenig verändert hat. Eine Bundeskanzlerin war damals Zukunftsmusik, genauso wie offen schwule Bundesminister oder die Vorschrift, Stellenanzeigen auch für Angehörige eines "diversen" Geschlechts auszuschreiben.
Haben sich die "Herrschaftsverhältnisse" zwischen Männern und Frauen in den letzten 40 Jahren grundlegend gewandelt? Die Einschätzungen über die Bedeutung des Geschlechts in politischen Fragen variieren heute womöglich noch stärker als damals. Grundlegende Fragestellungen sind – auch wenn sich die Wortwahl geändert hat – oft noch die gleichen.
Im Mittelpunkt meiner Diplomarbeit stand die Frage, ob Männergruppen emanzipatorisch wirken können bzw. wann sie emanzipatorisch zu nennen wären und wann nicht. Die Fragestellung klingt heute antiquiert, ja fast peinlich. Nicht unbedingt deshalb, weil es selbstverständlich geworden wäre, dass Männer sich über persönliche Angelegenheiten austauchen. Nein, ganz im Gegenteil unterliegen Männergruppen immer noch dem Verdacht, dass dort belanglose Nabelschau betrieben wird und normale Männer so etwas nicht nötig haben.
Peinlich klingt diese Fragestellung in meinen Ohren eher deshalb, weil der optimistische Glaube an Fortschritt durch Emanzipation aller gesellschaftlich diskriminierten Gruppen – damals noch ein Relikt des Aufbruchs in den 68er Jahren – längst einer pessimistischeren Weltsicht gewichten ist: Wird die Menschheit sich vor den Folgen und Konsequenzen ihres zerstörerischen Verhaltens noch retten können?
Noch immer wird prominent die These vertreten, dass vor allem Männer für die Desaster der menschlichen Zivilisation verantwortlich sind. Doch der Handlungsdruck durch sich verschärfende Krisen planetaren Ausmaßes – vom Artensterben über die Klimakatastrophe bis zum drohenden Atomkrieg – lässt die Frage einer gendergerechten Betrachtungsweise als Luxusproblem erscheinen.
"Das Private ist politisch" war seinerzeit ein beliebter Slogan und eine wesentliche Erkenntnis fortschrittlicher Gruppierungen, die auch dem nachfolgenden Text als Subtext zugrunde liegt. Doch der Optimismus, dass persönliche Bewusstseinserweiterung sich automatisch in gesellschaftlichem Wandel hin zu mehr Gleichberechtigung, Menschlichkeit und Respekt vor unseren natürlichen Lebensgrundlagen niederschlägt, diesen Optimismus teile ich heute nicht mehr. Und das, obwohl meine berufliche Tätigkeit seit damals Ausdruck dieses einen Wunsches war und ist: dass wir uns persönlich weiterentwickeln und damit nicht nur uns selbst, sondern auch der Welt, in der wir leben, einen wichtigen Dienst erweisen.
Wenn ich heute meine Zeilen von damals lese, fällt mir nicht zuletzt ein feministisches Über-Ich auf, das mich viele Jahre geprägt hat. Ich war mir sicher, dass wir Männer, die wir über Jahrtausende die Welt beherrscht haben, die wesentliche Verantwortung dafür tragen, was alles schief läuft auf dem Planeten Erde. Meine naheliegende Antwort darauf war: Mann, konfrontiere dich mit dir selbst! Worunter du die Welt leiden lässt, darunter leidest du auch selbst. Lerne das wahrzunehmen und zu fühlen! Lass endlich die Frauen in Ruhe und kümmere dich um dich selbst!
Diese in Ansätzen missionarische bis ideologische Haltung gegenüber meinem eigenen Geschlecht hat ihre Dominanz über mein Denken und Handeln weitgehend verloren. Heute sehe ich das deutlich differenzierter, wie es auch in meinen späteren Büchern, nicht zuletzt in "Lustvoll Mannsein"1 zum Ausdruck kommt.
Die deutlichste Konsequenz dieser Entideologisierung: Ich sehe den Austausch unter Männern immer noch als eine hervorragende Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung an. Doch ich würde sie nicht mehr der gemeinsamen Weiterentwicklung von Frauen und Männern vorziehen. Wir alle, Frauen und Männer und je nach Betrachtungsweise auch weitere Geschlechter, stehen in Verantwortung für uns selbst, füreinander und für die Welt, in der wir leben. Mögen wir uns dieser Verantwortung stellen, jede und jeder auf seine Weise.
Dieses Buch vierzig Jahre nach seiner Entstehung zu veröffentlichen, bedeutet nicht, dass ich meine damals vertretenen Thesen durchweg für zeitgemäß halte. Das sind sie höchstens teilweise. Doch der Blick zurück schärft manchmal den Blick auf das heutige Zeitgeschehen und den Blick nach vorne. Dieses Buch ist die Einladung zu einer Zeitreise. Manches, was heute gendermäßig für hochaktuell gehalten wird, wurde schon damals heiß diskutiert, als den Begriff Gender hierzulande kaum jemand kannte. Anderes, was damals als undenkbar galt, ist heute selbstverständlich. Manches kommt uns heute seltsam vor, manches zum Fremdschämen, wieder anderes rührend, und einiges vielleicht auch inspirierend, gerade weil es nicht taufrisch und doch hochaktuell ist.
Ich wünsche eine genussvolle und erkenntnisreiche Reise zurück in eine Zeit, in der die Beschäftigung mit Männlichkeit Wurzeln geschlagen hat, die bis heute vielfältige Blüten hervorbringen.
Freiburg im Breisgau, Oktober 2022
1 Saleem Matthias Riek und Rainer Salm: Lustvoll Mannsein, Kamphausen 2015
Das Thema ist Neuland in der Sozialarbeit. Berufstätige Männer, verheiratet, vielleicht noch Kinder, mit ordentlicher Wohnung, ausreichendem Einkommen, oder Studenten, Alternative, sie sind normalerweise die letzten Kunden der Sozialarbeit. Ich möchte zeigen, dass die 'männliche Problematik' ein Thema ist, vor dem jede Soziale Arbeit - und nicht nur die Sozialarbeit im engeren Sinne - nicht länger die Augen verschließen sollte.
Mein erster Zugang zum Thema ist meine Betroffenheit als Mann in einer männerbeherrschten Gesellschaft, unter der auch ich leide. Ich suche praktisch und - wie in dieser Arbeit - theoretisch nach Möglichkeiten meiner Emanzipation. Und ich war in Männergruppen.
Mein zweiter Zugang ist die Frage nach einer Berufsperspektive in der Männerarbeit. Es gibt bereits einige Männergruppen in der Sozialen Arbeit, über die ich einige Gruppenleiter interviewt habe. Und ich habe im Rahmen meines Projektpraktikums eine Männergruppe beim SMD (Sozialmedizinischer Dienst für Eheberatung, Familienplanung und Schwangerschaft) initiiert und eine Weile begleitet.
Meine persönliche Betroffenheit und die Suche nach meiner Emanzipation ist sowohl in meinem Leben als auch in dieser Arbeit die Grundlage bei der Auseinandersetzung mit Männeremanzipation und Männergruppen. Erst davon ausgehend interessiert mich die Frage, inwieweit Männerarbeit für mich oder andere Männer eine Berufsperspektive sein könnte.
In meinem Projektpraktikum trafen sich meine beiden Zugänge zum Thema. Ich fühlte mich persönlich betroffen, als ich in der Familienplanungs- und Schwangerenberatung das Ausmaß der Mann-Frau Konflikte begriff, denen sich Männer versuchen systematisch zu entziehen: z.B. indem sie nicht mit zur Beratung kommen. Und ich fühlte mich als männlicher Berater betroffen und suchte nach Möglichkeiten, meine persönliche und professionelle Betroffenheit umzusetzen. Ich initiierte ein« geleitete Männergruppe beim SMD als spezifisches Angebot an Männer, die sonst meist der Beratungsstelle fernbleiben.
Das Praktikum ist also die Ausgangssituation, von der her ich diese Arbeit beginne. Dann möchte ich erstmal den Blick zurückschweifen lassen und seine persönliche Entwicklung beleuchten, die mich auf die Suche nach Männeremanzipation gebracht hat.
Damit stehe ich aber nicht alleine. Ich möchte untersuchen, welche gesellschaftlichen Strukturen und Entwicklungen Männergruppen hervorgebracht haben und von welchen Voraussetzungen Männeremanzipation auszugehen hat. Dabei geht es vor allem um einen Unterdrückungsbegriff, an dem die Widersprüchlichkeit der Männeremanzipation aufgezeigt werden kann.
Zentrales Thema dieser Arbeit ist die Frage, was ist überhaupt Männeremanzipation, was motiviert Männer, wovon müssen sie Abschied nehmen, wo wollen sie hin und wie können sie das angehen. Und welche Klippen und Fallstricke lauern auf dem Weg ins Emanzipationsparadies. Für dieses Thema habe ich viel Material zusammengetragen, um zu sehen, was andere Männer dazu zu sagen haben. Konkret machen will ich die Möglichkeiten der Männeremanzipation am Prozess der Männergruppen: Was geht da vor und wie kann mann sich da ändern? Und so viel will ich schon verraten: Männeremanzipation hat m.E. auch etwas mit Schwulem zu tun. Wie und warum, dazu später ...
Dann erst gehe ich der Frage nach, die in der Lage ist, dieser Schrift den Status einer Diplomarbeit im Fach Sozialarbeit/Sozialpädagogik zu verleihen: Was sind Möglichkeiten und Grenzen geleiteter Männergruppen in der Sozialen Arbeit. Welche Erfahrungen haben andere Männer als Gruppenleiter gemacht, was lief in der SMD-Männergruppe? Und was hat das mit Männeremanzipation zu tun? Welche Konsequenzen muss eine emanzipatorische Sozialarbeit ziehen?
Davon ausgehend möchte ich die verschiedenen Formen von Männergruppen zwischen Selbsthilfe und Therapie auf ihre verschiedenen Möglichkeiten hin vergleichen und Handlungsperspektiven aufzeigen.
Als Nachtisch gibt's dann einige Einschätzungen zu der Frage, können und wollen Männer sich wirklich emanzipieren?
Was mich bewegt, über Männeremanzipation zu schreiben, das bin ich mit meinen Wünschen und Träumen, aber auch Ängsten und Widerständen: mein Interesse lässt mich die Dinge so sehen und verstehen und nicht anders. Meinen persönlichen Hintergrund möchte ich deswegen soweit transparent machen, dass für andere Männer nachvollziehbar wird, wie und warum ich zu bestimmten Konsequenzen komme.
So wäre z.B. die These 'Männeremanzipation beinhaltet Schwulsein' unterschiedlich zu bewerten, je nachdem ob derjenige, der die These vertritt, sich als schwul bezeichnet oder nicht. Unabhängig davon, ob die These richtig oder falsch ist, redet er auch von sich: Im einen Fall bestätigt er sein Schwulsein als emanzipiert, im anderen Fall offenbart er sein nach eigener Auffassung bestehendes Defizit: Er ist noch nicht schwul/emanzipiert.
Was im Allgemeinen geschieht ist, dass der Autor die Leser über seine persönlichen Hintergründe im Unklaren lässt. Das ist Privatsache.
Meine Arbeit ist auch Privatsache! Es geht mir nicht um neutrale, objektive Erfassung und Darstellung von Männern und ihren Gruppen. In dieser Arbeit will ich zunächst etwas für mich klären, meinen Bezug zur Männeremanzipation und zu Männergruppen auf der persönlichen und auf der professionellen Ebene. Mein Mann-Sein bestimmt die Art meiner Fragestellungen und Behauptungen.
Mein Mann-Sein ist sozusagen der Boden, auf dem meine Gedanken wachsen und andere verdorren. Meine Arbeit ist die Landschaft, die daraus entsteht. Um mit einer Landschaft etwas anzufangen kann es sehr nützlich sein, etwas über die Beschaffenheit des Bodens zu wissen, z.B. um geschmacklose, durch Kunst-dünger hochgezüchtete Apfel von geschmackvollen zu unterscheiden. Indem ich meinen persönlichen Hintergrund transparent mache, relativieren sich meine Thesen, der Bezug zu mir wird offensichtlich.
Da die meisten Autoren sich über sich selbst aus- schweigen, z.T. um über andere 'umso mehr herzuziehen'1, gehe ich in der Interpretation anderer Autoren den umgekehrten Weg: Mann kann auch in den Apfel beißen, um festzustellen, wie der Boden beschaffen sein muss oder zumindest sein könnte. Ich will - in Grenzen - also auch meine Fantasien darüber mitteilen, wie andere zu anderen Fragestellungen und Behauptungen kommen konnten.
Diese Arbeit ist also subjektiv wie jede andere auch, mit dem kleinen Unterschied, dass ich gerade auch meine Subjektivität hier veröffentliche.
Und ich bin auch parteilich. Zunächst für mich selbst, wer sich anschließen will oder schon auf demselben Wege ist: Das wäre nett, wenn Ich nicht allein bliebe.
Wer andere Wege gehen will, hat die Chance zur Auseinandersetzung.
Es geht auch um ein Thema, bei dem ich mich nicht als Außenstehender, als Beobachter fühlen kann. Ich vertrete und lebe einen Standpunkt dazu: Ich bin Betroffener des "Elends der Männlichkeit"2, wie Vinnai sein Buch (zu-)vielversprechend genannt hat.
Ob dieser Ansatz, von mir selbst auszugehen als Betroffener und auf diesem Boden meinen Standpunkt zur Fragestellung zu erarbeiten, wissenschaftlich ist oder nicht, das wäre mir im Prinzip egal. Es ist der Ansatz, der mich weiterbringt. Trotzdem will ich dieser Präge etwas Beachtung schenken, schließlich handelt es sich hier um eine Diplomarbeit, an die der Anspruch 'wissenschaftlich' gestellt ist.
In der Analyse dessen, was Wissenschaft heute ist, befinde ich mich schon inmitten der Erörterung dessen, was und wie Männer heute sind: "Männer dürfen keine Gefühle zeigen. Männer müssen sich bewähren im Konkurrenzkampf. Männer kämpfen um ihre Position.
Und damit sind Männer schon völlig aufnahmebereit für den Virus Wissenschaft."3 Und "Frauen eignen sich nicht für wissenschaftliche Arbeiten: Na Gott sei Dank, sie haben sich nicht in diese Zwangsjacke amputierter Hirne packen lassen ..."4
Trotzdem stellt sich auch beim Schreiben dieser Arbeit heraus, dass ich von der Fähigkeit zur vorübergehenden Gehirnamputation - nein, eher von der Fähigkeit zur Unterdrückung meiner Gefühle - auch profitiere. Der Zwang, diese Arbeit zu schreiben, belastete mich nicht so arg. Obwohl ich in dieser Zeit zum ersten Mal in meinem Leben richtig eifersüchtig bin, Schreiben geht fast immer.
Was ich mir dafür einhandele: Ich habe weniger Mühe, an einer Wissenschaft teilzuhaben, deren wahres Gesicht nicht allzu freundlich aussieht: "Denn die Wissenschaft muss endlich begriffen werden als Institutionalisierung der Denkform einer auf Unterdrückung und Männerherrschaft beruhenden Gesellschaft."5 Ich bin geneigt, mit Claudio Hofmann die Konsequenz zu ziehen und die Aufhebung der herrschenden Wissenschaft zu fordern. Zumal mein Ansatz, aus meiner Betroffenheit heraus zu schreiben, der herrschenden Wissenschaft widerspricht: der "Trennung des erkennenden Subjekts vom erkannten Objekt"6, der "Trennung des Erkenntnisprozesses von den Anwendungen"7? Letztere Trennung werde ich in dieser Arbeit nicht ganz ausschalten können, da das Schreiben mich von der Praxis der Männergruppen doch entfernt. Ich hoffe aber, die gewonnenen Erkenntnisse später wieder in die Praxis der Männeremanzipation einbringen zu können.
Das Problem der Wissenschaftlichkeit bezieht sich auch auf die Anwendung: "Jeder Versuch, mit wissenschaftlichen Methoden eine psychologische und soziale Betreuung aufzubauen, führt zur psychischen Verelendung."8
Daran will ich mich nicht beteiligen. Ich will meine Erkenntnisse nicht als objektiv oder nur objektivierbar ausgeben; was ich hier schreibe, ist ein Teil von mir, und der wird spätestens durch die Veröffentlichung auch soziale Realität. An diesem Punkt stimme ich mit Theweleit überein, der das Denken in Objekt/Subjekt, rational/irrational und real/irreal - Widersprüchen als überholt bezeichnet: "In Wahrheit sind diese Gegensatzpaare auf das Paar negativ/positiv bezogen, auf die Unterscheidung richtig/falsch. Es sind wertende Begriffe, vor allem verurteilende. Sie stützen Systeme, nicht Erkenntnisse, und die Systeme, aus denen sie stammen, sind überlebt."'9 (Das letztere ist allerdings noch die Frage ...)
Während Hoffmann keinen Sinn darin sieht, den Begriff Wissenschaft zu retten, sondern lieber von Alternativen spricht, sieht Theweleit noch eine Chance darin, die "... Wunschproduktion des Unbewussten zum Motor der Wissenschaft (zu) machen..."10
Meinem Ansatz am nächsten kommt ein feministischer Umgang mit Wissen, der "... Weg von der eigenen Erfahrung und Betroffenheit hin zum gemeinsamen Handeln und zur Selbsthilfe ..."11, wie Claudio Hofmann es versteht. Sicher gibt es auch unter Frauen große Auseinandersetzungen um Wissenschaft, Männer können jedoch zunächst überhaupt nicht von gemeinsamen Interessen ausgehen und deswegen die Konsequenz gemeinsamen Handelns nicht so leicht ziehen.
Den Anspruch der Wissenschaftlichkeit möchte ich auf formale Kriterien wie Kennzeichnung des verwendeten Materials reduzieren und im Weiteren dem Leser überlassen, der ihn nicht aufzugeben bereit ist. Ich möchte verständlich, nachvollziehbar und lesbar schreiben.
Mein Wunsch, persönlich zu schreiben, soll sich auch in der Sprache niederschlagen, wobei auch ich typische Männerschwierigkeiten zu überwinden habe: "Zur Beschreibung dieser Veränderungen (der Männer), die noch sehr ziellos, bruchstückhaft und vorläufig sind, ist eine Sprache notwendig, die ein 'über die Dinge reden' - und damit über ihnen stehen - hinaus- geht. Sie muss die Qualität der Sinnlichkeit enthalten, die noch subjektive Betroffenheit zulässt und das Selbst-miteinbezogen-Sein deutlich werden lässt."12 Uff, Keuch, ich hoffe, dass mir das ein Stückchen weit gelingen wird.
Im letzten Winter war ich Praktikant beim Sozialmedizinischen Dienst für Eheberatung, Familienplanung und Schwangerschaft (SMD), einer Beratungsstelle der Abteilung Gesundheit eines Berliner Bezirksamtes. In diesem Praktikum war ich zum ersten Mal auch aus der professionellen, sozialarbeiterischen Perspektive mit dem Mann-Frau Konflikt konfrontiert.
Der Aufgabenbereich der Beratungsstelle umfasst die Beratung und gynäkologische Untersuchungen zur Familienplanung und Empfängnisverhütung, Beratung nach § 218 StGB, Schwangerschaft-Konfliktberatung, soziale und gesundheitspädagogische Schwangerenberatung, Ehe-, Paar- und Sexualberatung, sexualpädagogische Beratung für Jugendliche, Gruppen und Schul- Klassen, Frauengruppen für Frauen mit 'sexuellen Funktionsstörungen'. Als Reaktion auf eine solche. Frauengruppe gründete sich einmalig eine Männergruppe, nachdem die Frauengruppe nicht den von den Männern erwünschten 'Erfolg' zeitigte, Frauen im Bett wieder 'funktionsfähig' zu machen.
In dieser Beratungsstelle arbeiten festangestellt nur Frauen. Und es sind auch hauptsächlich Frauen, die die Beratungsstelle aufsuchen. Männer kommen bestenfalls als Partner mal mit. Haben Männer also keinen Anlass, sich selbstständig mit der genannten Thematik Verhütung/Kinder-wunsch auseinanderzusetzen? Im Bewusstsein der meisten Männer sind diese Themen 'Frauensache', wo mann bestenfalls mal ein offenes Ohr für hat. Wenn ein Mann mit einer Frau vögelt, dann trägt er m.E. dieselbe Verantwortung für evtl. Folgen wie die Frau, mit dem Unterschied, dass er sich rein physisch den Folgen leichter entziehen kann.
Ich war also als männlicher Berater damit kon-frontiert, Frauen beraten zu müssen in einer Thematik, in der sich Männer weitestgehend der Verantwortung und als Folge auch der Beratung entziehen. Einerseits war das eine unglückliche Situation für mich, da ich nicht denke, dass ich Frauen - gerade in diesem Konfliktfeld - so einfühlsam und kompetent beraten kann wie Frauen. Andererseits - und das war der Grund, dort Praktikum zu machen - wollte und will ich mich dieser Thematik nicht auch- entziehen. Und ich erlebte in der Beratung, wie tiefgreifend der Mann-Frau Widerspruch jede Paarbeziehung prägt. Ständig wieder dasselbe Elend, an 'dem auch oft die Frauen, die zur Beratung kamen, nicht offensichtlich viel ändern wollten. Wenn Männer mal mitkamen, waren sie - manchmal in unverschämter Weise - oft die Wortführer, die wussten, was für ihre Frauen gut ist. Es gab Frauen, die auf Nachfragen der Ärztin von Schmerzen beim 'Geschlechtsverkehr' sprachen und - von ihrem Mann 'informiert' – fest davon überzeugt waren, dass das von der Spirale herrühre, obwohl offensichtlich die Rücksichtslosigkeit des Mannes der Grund war.
Ich fühlte mich als Mann betroffen von dem Herrengebaren der Männer und es stellte sich für mich die Frage, ob ich als Mann, der seine Emanzipation anstrebt, nicht Grund genug habe, mich auch um andere Männer zu kümmern. Mir wurde aber sehr schnell klar, dass gegen das Verhalten der meisten Männer, hinter dem das gesamte sexistische Unterdrückungssystem steht, zunächst Gegenwehr angesagt ist, und zwar von den betroffenen Frauen aus. Da kann ich nicht viel dazu tun. Und mir ist weiterhin klar, dass eine antisexistische Moral zu predigen, 'Mann sei kein Unterdrücker', auch nicht weiterhilft.
Was ich aber tun konnte, war, ein Angebot einzurichten für Männer, die selbst schon ein Interesse an ihrer Veränderung haben oder die zumindest in einer Rollenkrise stecken und nach Auswegen suchen und nicht wissen, wohin sie sich wenden sollen. Durch die Abwesenheit eines spezifischen Männerangebotes beim SMD wird die Ideologie 'das ist Frauensache' noch unterstützt. Ich kam also auf die Idee, eine Männergruppe mit der Thematik Beziehungen und Sexualität anzubieten, mit der Fragestellung, inwieweit Ideen der Männeremanzipation auch für andere Männer interessant sind. Diese Fragestellung ist ein Grundpfeiler dieser Arbeit.
Im Rahmen des Bezirksamtes eine Männergruppe anbieten zu dürfen, kam einem Hindernislaufen gleich. Ich stieß mit dieser Idee in ein Wespennest bürokratischer, patriarchalischer und sexistischer Be- denken, die sich - so ist das Amt - alle hinter formalen Erwägungen versteckten: ob denn ein Praktikant eine Gruppe anleiern dürfe, ob denn eine Männergruppe Pflichtaufgabe des Gesundheitsamtes sei oder nicht doch lieber freien Trägem überlassen werden müsse etc. Erst im zweiten Anlauf und gegen viele Widerstände - allerdings nicht im Frauenteam des SMD - gelang es dann doch, die Gruppe anzubieten; und das auch nur aufgrund des Umstandes, dass das Projekt auf Interesse seitens des Bezirksstadtrates stieß, der das Angebot dann quasi anordnete.
Der amtliche Schriftwechsel - im Anhang einzusehen - ist nur die Spitze des bürokratischen Eisberges. Zu guter Letzt wurde dann doch wieder ein halber Rückzieher gemacht und die Gruppe fand dann offiziell als vom SMD betreute Selbsthilfegruppe statt.
Die nächste Hürde war dann, mindestens acht Männer für die Männergruppe zu gewinnen. Einen Therapeuten als Leiter der Gruppe hatte ich schon gefunden. meine Rolle dachte ich mir im Vorhinein so etwa als Assistent. Über Anzeigen in den Stadtzeitungen, Aushänge, eine Pressemitteilung (die ausgerechnet in der sexistischen 'BZ' veröffentlicht wurde) und andere Beratungsstellen fanden sich nach schwachem Start doch noch ca. 13 Interessenten, von denen dann elf zum ersten Treffen kamen und acht sich durch Entrichtung des Obolus (DM 12,- pro Abend) im Voraus auf die acht Abende verpflichteten.
Es stellte sich also heraus, dass durchaus eine Nachfrage nach einem Angebot 'Männergruppe' vorhanden ist, bei allerdings sehr unterschiedlichen Erwartungen daran.
Beeindruckend waren die meisten Männer aber schon am Telefon; kaum einer ließ durchblicken, dass er evtl. Probleme haben könnte ... (Einer hatte hingegen Angst, dass seine Frau etwas von seinen Männergruppenambitionen erfahren könnte, das war überraschend!). Mir fiel es schwer, wildfremden Männern am Telefon zu erklären, dass es in der Männer- gruppe um Sexualität, Partnerschaft und Beziehungen gehen sollte. Dieser Inhalt sprengte ansatzweise die Amtssprache, die sich bei mir auch langsam eingeschlichen hatte. Fremde Männer, das zeigte sich schon am Telefon, begegnen sich üblicherweise auf einer klar definierten Ebene mit klaren Rollen, damit kein Raum für echten Kontakt bleibt.
Bevor ich die Fragestellung, mit der ich an die Gruppe heranging, aufnehme, die Frage nach der Möglichkeit emanzipatorischer Männergruppen in der Sozialen Arbeit, möchte ich meinen persönlichen Hintergrund etwas erhellen und dann ausführlich den theoretischen Boden bereiten, auf dem die Frage sinnvoll beantwortet werden kann.
Was hat mich eigentlich getrieben, mich mit Männern und Männeremanzipation auseinanderzusetzen? Was prägt mich heute noch in der Auseinandersetzung und damit auch diese Arbeit? Dem/der geneigten Leser/in möchte ich hier ein paar Anhaltspunkte geben, mit denen er/sie seine/ihre Fantasien vielleicht konkreter machen kann, was für einen Hinriss jemand haben muss, der so etwas zu Papier bringt. Im Übrigen mögen diese Informationen auch helfen, mich besser zu verstehen.
Hach meiner missglückten Pubertät wurde ich ein ziemlicher Kopfmensch und war in meinem intellektuellen Verständnis von mir und meiner Umwelt meiner körperlichen und seelischen Praxis weit voraus. Bevor mich mit 18 Jahren eine Frau 'knackte' und meine erste intensive und sexuelle Beziehung entstand, hatte ich mich schon theoretisch mit Frauenbewegung usw. auseinandergesetzt und wollte nie so ein Macker- Mann werden. Männerherrschaft und Patriarchat lehnte ich ab. Und ich empfand Abneigung gegen die meisten Männer, gegen ihre Männlichkeit, Stärke, Gewalt.
Vertraut reden konnte ich nur mit Frauen, die waren wärmer und emotionaler zu mir. Betroffen vom 'Problem der Männlichkeit' fühlte ich mich zuerst als Opfer männlicher Unterdrückung, von der Härte anderer Männer. Ich empfand Solidarität mit Frauen gegen Männer.
In meiner ersten Beziehung zu einer Frau musste ich dann die zuweilen schmerzhafte Erfahrung machen, dass es mit theoretischer Ablehnung nicht getan war. Auch wenn ich es war, der Alice Schwarzer gelesen hatte und meine Freundin auf den Mythos vom vaginalen Orgasmus aufmerksam machte,- ihr Frauenarzt hatte ihr wegen dessen Ausbleiben empfohlen, den Freund zu wechseln - musste ich nach und nach einsehen, dass ich auf diese progressive »eise die Kontrolle über die Beziehung 'und über die Emanzipation meiner Freundin behielt: Ich war und bin selbst Mann und lernte durch sie das, was ich an anderen Männern nicht ab- konnte, an mir selbst wahrzunehmen; wie ich andere mit scharfen Argumenten zerschnitt, Gefühle nicht zeigen konnte etc. Mein ausgeprägtester Macker sitzt im Kopf, nicht so sehr in Schwanz.
Irgendwann kam ich dann drauf, dass ich für mich eine positive Identifikation mit dem Mann-Sein brauche, um mit meinen Macker-Kisten umgehen zu lernen und mich von ihnen zu lösen, ohne mich selbst zu hassen. Ich wollte und will aber nicht hinter das zurück, was ich grundsätzlich schon verstanden hatte und - im Kopf - für richtig hielt, nur weil ich es noch nicht leben konnte. Ich will es leben lernen. Ich will realistisch sein und das Unmögliche tun.