Engel und die Verstorbenen sind unter uns - Marlene Toussaint - E-Book + Hörbuch

Engel und die Verstorbenen sind unter uns E-Book und Hörbuch

Marlene Toussaint

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  • E-Book-Herausgeber: MATO
    Hörbuch-Herausgeber: Mato-Verlag
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2011
Beschreibung

Das Buch "Engel und die Verstorbenen sind unter uns" ist dazu da, um die Menschen zu trösten, die jemanden, den sie sehr lieben und der ihnen sehr nahe stand verloren haben. Wir alle werden und müssen sterben, aber wir sind nicht tot. Wir leben auf einer anderen Ebene weiter. Auf der Ebene des Lichts und der Liebe. Nichts kann unsere unsterbliche Seele auslöschen. Dieses Buch soll Ihnen im Moment der großen Trauer aus dem Tal der Tränen heraus helfen. Es gibt so viele Kommunikationswege zwischen Himmel und Erde, die niemals abbrechen werden, so lange es Menschen und die Liebe gibt und unsere Welt besteht. Dieses Buch ist meinem Engel gewidmet und den Menschen, die ich liebe, in der jenseitigen und diesseitigen Welt. Sehr persönlich und offen beschreibt die Autorin Marlene Toussaint die Erfahrungen, die sie selbst viele Jahre "zwischen Himmel und Erde" gemacht hat und will gleichzeitig andere dazu ermutigen, sich der spirituellen Welt zu öffnen. Durch ihren tiefen Glauben an Gott und seine Mächte, ist sie überzeugt davon, dass jeder, der bereit dazu ist, eine Verbindung ins Jenseits finden kann. Auch um Kraft und Stärke zu erfahren, wenn uns der Hass, das Leid und Elend auf dieser Welt am Sinn und Zweck des Lebens zweifeln lassen.

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Seitenzahl: 301

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Zeit:6 Std. 33 min

Sprecher:Denis Rühle
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Marlene Toussaint

MATO-VERLAG

und die Verstorbenen sind unter uns!

Mato Verlag: Memmingen/AllgäuAm Geisberg 6, 87779 Trunkelsberg

Tel.-Fax: 08331-49 44 45Mobil: 0170 942 9572

ISBN: 978-3-936795-98-1Internet-Adresse - www.mato-verlag.de

Engel und die Verstorbenensind unter uns!

Ich habe meinen Engel gesehen und möchte Ihnen davon berichten. Dieses Buch ist auch ein Dankeschön an meinen Schutzengel für das Einmalige und für mich unvergessliche Geschenk, das er mir gemacht hat.

Dieses Buch widme ich meinem Vater, der am 31. Januar 1984 verstarb und von dem ich mich nicht mehr verabschieden konnte. Er zeigt mir aber immer wieder, wenn ich traurig bin, dass es ihn noch gibt.

Wir sind nur auf der Welt, um einander zu lieben und um Gutes zu tun. Sollten wir dies nicht verstanden haben, müssen wir immer wieder kommen. Einmal, zweimal, dreimal, eben so oft, bis wir gelernt haben, was unsere Aufgabe auf dieser Erde ist und bis wir unsere Pflicht erfüllt haben. Fangen wir also damit an! Heute!

Vorwort

Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Buch überhaupt schreiben soll. Denn alles was der Mensch nicht mit eigenen Augen sehen oder fühlen kann, wird als Spinnerei abgetan. Aber auch Gedanken sind vorhanden und wir können sie nicht sehen! Die schlimmen Ereignisse der letzten Jahre: Erdbeben, Überschwemmungen, der 11. September 2001 oder der Afghanistan-Krieg und der Krieg gegen den Irak gaben mir den Mut und die Kraft von dem zu berichten, was vielleicht ganz vielen Menschen helfen kann, wieder an Gott mit seinen Helfern, den Engeln, und an die Tatsache zu glauben, dass die Verstorbenen nicht tot sind.

Noch nie in der Geschichte waren die Nationen so gespalten wie bei der Entscheidung Krieg gegen den Irak oder nicht. Auch ich war mehr als verwirrt und wie gelähmt, als der Krieg tatsächlich ohne UN-Mandat ausbrach. Wochenlang habe ich gebetet und gehofft, dass jeder einlenken würde, aber wie auch bei vielen anderen Menschen wurde meine Hoffnung zunichte gemacht, als der Krieg gegen den Irak am 20. März 2003 begann. Täglich sah ich im Fernsehen wie unschuldige Kinder, Frauen und Männer sterben mussten. Sah die Schmerzen der Mütter in den USA und England oder bei anderen Verbündeten und im Irak, wenn sie erfuhren, dass sie das Liebste verloren haben, was sie hatten, nämlich ihr Kind, für das sie nur das Beste wollten.

Auch die Politiker wollten nur das Beste. Aber wie kann es das Beste sein, wenn so viel Schmerz über so viele Menschen kommt? Präsident Bush und Saddam führen einen Krieg im Namen Gottes! Aber Gott ist nicht Krieg, Gott ist Liebe, Friede und Verzeihen! Für alles gibt es eine Lösung auch für die Erhaltung des Friedens. Aber wo ist der Wille der Politiker? Vorrangig sind die eigenen Interessen, die so ausgeschmückt werden, als gäbe es kein anderes Mittel als Krieg. Das Volk, bzw. die Völker demonstrieren für den Frieden, aber sie werden übergangen. Die Regierungen verfolgen rücksichtslos gesteckte Ziele, ohne auf ihr Volk zu hören. Wir, die Menschen und die Betroffenen, müssen hilflos und ohnmächtig zusehen.

Was sind das für Kriege, wo alte Männer, junge Männer und Frauen, die ihr Leben noch vor sich haben, in den Krieg schicken? Gehören die Politiker, die diese Befehle erteilen, nicht an die vorderste Front? Nein, diese Politiker verstecken sich und sind sehr gut vor feindlichen Angriffen geschützt. Siehe Saddam oder Osama bin Laden, das Volk stirbt, aber ihnen geht es noch immer gut. Ist es das, was wir wollen?

Auch das Seebeben in Asien, bei dem am 1. Weihnachtsfeiertag 2004 über 250 000 Menschen starben, hat unsere Herzen sehr berührt. Wir trauern mit allen Nationen, die einen lieben Menschen verloren haben und bitten Gott, die Seelen der Verstorbenen bei sich aufzunehmen. Es war ein großer Schmerz, der uns alle zu Tränen rührte, auch Menschen, die sonst weniger zu Gefühlsausbrüchen neigen, zeigten Emotionen. Aber dieses Mal war die Natur der Terrorist bzw. der Arm Gottes und wir alle mussten hilflos zusehen wie aus einem Paradies ein Trümmerhaufen wurde. Trotzdem fragen sich wieder alle Menschen: „Wo war Gott?“ „Warum hat er das zugelassen?“ Dazu wollte ich zuerst nichts sagen, aber es schmerzt mich immer wieder, wenn in diesen Momenten an Gott und seiner Güte gezweifelt wird. Gott liebt uns! Und alle Menschen, die wir an diesen Tagen verloren haben, sind im Paradies. In seinem Paradies! Er ist unser gütiger Gott, er würde niemals ein kleines Kind bestrafen, denn es hat ja nichts Unrechtes getan. Er liebt besonders die Kinder, sie sind jetzt bei Gott und es geht ihnen gut. Besser als uns, denn wir leiden weiter in dem Tal der Tränen, was man Erde nennt. Unser Leben ist ein ständiger Kampf ums Überleben.

Nun möchte ich Ihnen ganz ehrlich meine Erlebnisse schildern, die ich vor vielen Jahren in Thailand machte. Da ich Reiseführer schreibe, wollte ich auch über dieses Paradies schreiben. Ich war mehrmals dort im Urlaub und jedes Mal kam ich zurück und hatte Ekel im Herzen.

Bereits im Flugzeug erschrak ich, denn ich musste feststellen, dass nur vier Frauen im Flugzeug saßen, alle anderen Reisenden waren Männer. Es gab keinen einzigen freien Platz. In Thailand angekommen, konnte ich sehen, wie alte Männer sich junge Mädchen kauften, sie waren zum Teil noch minderjährig. Ich sah Männer, wie sie sich Frauen mieteten, um für 3 Wochen eine Sexsklavin zu haben. Als ich dann über das Thema Aids schrieb, habe ich den Entschluss gefasst, über dieses Land keinen Reiseführer zu veröffentlichen, obwohl ich bereits damit angefangen hatte und mir sehr viel Arbeit damit gemacht hatte, denn viele Kapitel waren bereits geschrieben. Ich konnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, Menschen unter diesen Voraussetzungen in dieses Land zu schicken, obwohl es traumhaft schön ist. Es passiert so viel Unrecht in Thailand. Frauen sitzen in Bangkok nummeriert hinter Schaufensterscheiben und werden von Männern ausgewählt und für Sex gemietet. Ich fand es furchtbar, der Mensch wird wie ein Objekt gehandelt. Ich sah junge Thai-Frauen in Begleitung von alten Männern aus Europa, sah, wie sie voller Ekel in die andere Richtung schauten, wenn sie sich unbeobachtet fühlten. Bereits damals fragte ich mich, „wie lange schaut Gott noch zu?“ Frauen werden gekauft, wie man Brot beim Bäcker oder Fleisch beim Metzger kaufen kann. Hatte Gott genug ertragen und gesehen? Musste er uns dieses Leid schicken, damit wir unsere Augen vor dem Elend der dritten Welt öffnen? Denn Prostitution kann das Elend nicht lindern, sondern nur noch verstärken.

Leider traf dieses Inferno viele Unschuldige, vor allem Kinder, alte Menschen, Schwache und Kranke. Diese Katastrophe hat sicher viele Menschen zum Nachdenken veranlasst. Aber auch dieses Mal geschahen viele Wunder. Ein Mann hatte eine Woche auf dem Ozean überlebt, festgeklammert an einem Ast. Auch ein kleines Kind wurde Tage später auf einer Luftmatratze an Land geschwemmt. Ein kleines Kind, das seine ganze Familie verloren hatte, fand man am Straßenrand sitzend. Eine Mutter, die entscheiden musste, welches ihrer zwei Kinder sie nun loslassen müsse, um wenigstens einem der beiden das Leben zu retten, fand auch das andere Kind lebend, ein paar Meter von sich entfernt. Alle waren gerettet.

In der Bibel steht bei Hiob 12.15: Siehe! Er hält das Wasser zurück und sie trocknen aus.

Und er sendet sie und sie verändern die Erde.

Bedeutet „sie” die Flutwellen und die Erdbeben? Ich habe mir über diese Aussage sehr viele Gedanken gemacht.

Wir beuten unsere Erde aus, ohne uns der Folgen bewusst zu sein, nur aus finanziellen Gründen. Die meisten Überschwemmungen wurden durch die Begradigung der Flüsse und den permanenten Waldrodungen verursacht. Wann werden wir endlich wach? Die meisten Orkane und Unwetter sind auf die Erwärmung des Erdklimas zurückzuführen. Die größten Mächte der Welt fühlen sich bei den Weltklimakonferenzen nicht angesprochen. Sie weigern sich aus Eigeninteresse unsere Erde, die Menschen, die Tiere und die Natur zu schützen. Falls sich das Erdklima weiterhin erwärmt, wird der Meeresspiegel ansteigen und viele Paradiese werden vernichtet, denn das Meer wird sie überfluten.

Diese furchtbare Sintflut hat die ganze Welt wieder näher zusammen geführt. Unsere Herzen haben sich geöffnet für die Menschen, die in Not sind und unserer Hilfe bedürfen. Wir sind wieder füreinander da. Nach dieser Tragödie startete die größte humanitäre Hilfsaktion, die es jemals auf unserer Welt gegeben hat. Mehr als vierzig Nationen haben sich daran beteiligt.

Gott hat durch unsere Fürsorge für andere wieder Freude an unserem Tun und Handeln gefunden. Er möge den Helfern vor Ort die Kraft geben um das Leid, dass sie täglich sehen, ertragen zu können. Was sie leisten müssen kann man nicht in Worte fassen.

Ich weiß nicht, was es für eine Bedeutung hat, trotzdem möchte ich Ihnen berichten, was mir in diesem Zusammenhang passiert ist. Voller Schmerz sah ich in den Nachrichten von diesem unsagbaren Leid in Asien. Als erste Reaktion nahm ich meine Medaille von der heiligen Gottesmutter in die Hand und betete zur heiligen Mutter. Ich bat sie, die Menschen, die bei dieser Flut ihr Leben verloren haben, im Paradies aufzunehmen und den Angehörigen Trost zu spenden. Nach meinem Gebet klingelte das Telefon. Ich nahm den Hörer ab und ich konnte ganz viele Menschen reden hören. Es waren Asiaten, ich konnte es am Klang der Sprache hören. Ich versuchte mit ihnen Englisch zu reden aber niemand nahm auch nur Notiz von mir. Sie machten keinen unglücklichen Eindruck, sie unterhielten sich fröhlich weiter. Ich wagte nicht aufzulegen, denn es musste doch eine Bedeutung haben. Nach einigen Minuten war das Gespräch beendet, aber es hörte sich nicht an, als hätte jemand den Hörer aufgelegt. Ich war erstaunt, wie so etwas möglich ist, denn diese Rufnummer hatte ich erst ein paar Tage vorher erhalten. Niemand hatte sie gekannt, noch nicht einmal ich selbst. Da ich einen ISDN-Anschluss bekommen hatte, wollte ich nachsehen, wer mich angerufen hatte, aber es war keine Rufnummer ersichtlich. Wie kann man das erklären?

Hinter einem einzigen verstorbenen Menschen stehen mindestens 100 Menschen, die mit dem Schmerz des Verlassenwerdens fertig werden müssen. Mütter, Väter, Kinder, Frauen, Männer, Freunde, Nachbarn und Arbeitskollegen. Deshalb möchte ich Ihnen berichten, was mir und nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Menschen nach dem Tod eines geliebten Menschen widerfahren ist. Vielleicht nimmt es Ihnen ein wenig den Schmerz, der nach dem Tod eines geliebten Menschen so enorm groß ist, dass man glaubt, das Leben kann so nicht mehr weitergehen. Aber unseren Verstorbenen geht es gut. Und wenn wir mehr darauf achten und es nicht als Zufall abtun würden, könnten viel mehr Menschen auch mit ihren Verstorbenen Kontakt aufnehmen. Denn sie warten sogar darauf!

Sie warten auch auf uns und nehmen uns in Empfang an dem Tag an dem wir sterben. Ich hoffe und bete, Gott und mein Engel geben mir die Fähigkeit und die Kraft, das Buch in ihrem Namen an Sie so weiter zu geben, dass Sie es verstehen. Denn alles, was man nicht sehen, fühlen oder greifen kann, ist sehr schwer zu übermitteln. Ich hoffe aber, die richtigen Worte zu finden.

Was bin ich für ein Mensch?

Da kommt nun jemand und möchte Ihnen in einem Buch glaubhaft machen, dass die Engel und die Seelen der Verstorbenen Menschen, all derer, die wir immer geliebt haben, mitten unter uns sind. Am 28.08.2002 ist mir mein Schutzengel zum zweiten Mal erschienen und ich muss sagen, dieser Moment war einer der schönsten Momente in meinem Leben. Deshalb möchte oder muss ich diese Erfahrung an Sie weitergeben. Nun wusste ich, dass alles was ich glaube und bereits erlebt habe richtig ist. Es gibt einen Gott, es gibt die Auferstehung der Toten und es gibt Engel und das ewige Leben! Ich bin ein Mensch wie jeder andere, nicht besser und nicht schlechter als Sie, die dieses Buch nun lesen. Ich bin ein Mensch mit Gefühlen und Emotionen, vor allem aber glaube ich nicht alles, was man mir erzählt. Ich bin ein sehr realistisch denkender Mensch.

Meine Eltern ließen sich scheiden, als ich gerade 6 und mein Bruder 3 Jahre alt waren. Wir wurden „ehrlich” aufgeteilt. Mein Bruder durfte bei meinem Vater in Frankreich leben und ich bei meiner Mutter in Deutschland. Da wir an der französischen Grenze wohnten, konnten wir uns öfters sehen, aber wenn wir uns sahen, flogen die Fetzen. Mein Bruder sagte immer „deine Mutter” und ich sagte immer „dein Vater”. Ich sah uns nie als eine Einheit und ein Wir-Gefühl war bei uns nie vorhanden. Mein Vater kämpfte immer um meine Liebe, die ich ihm zu dem damaligen Zeitpunkt aber nicht geben konnte oder wollte. Für mich war er damals der Böse, der meine gute Mutter verlassen und unsere Familie durch seine Untreue zerstört hatte. Ich ließ es nicht zu, dass Gefühle für ihn aufkamen und machte ihn allein dafür verantwortlich, dass sich unsere Familie in so einem erbärmlichen Zustand befand. Meine Mutter musste jeden Tag arbeiten, weil er keinen Unterhalt zahlen wollte, denn er wollte uns zurück haben, und mein Bruder wurde von einem Kindermädchen großgezogen. Da mein Vater als selbstständiger Unternehmer sehr viel geschäftlich unterwegs war, schickte er meinen Bruder oft gar nicht zur Schule, sondern nahm ihn mit auf Montage. Das stieß bei mir mit zunehmendem Alter auf immer mehr Unverständnis. Mein Vater war damals jedoch der Meinung, das sei gut so, denn mein Bruder müsse später einmal das Geschäft übernehmen und mit dem Geschäftsablauf vertraut werden, damit er später seine Firma leiten könne.

Die Tatsache, dass meine Mutter täglich arbeiten musste und ich zum Schlüsselkind wurde, beunruhigte meine Großeltern. Sie wollten ab sofort für mich sorgen und boten mir an, von montags bis freitags bei ihnen zu leben und nur die Wochenenden mit meiner Mutter zu verbringen. Diese Entscheidung war nicht einfach für mich und ich tat mir nun selbst leid. Kein Vater, kein Bruder und nun die Mutter nur noch an den Wochenenden. Ich weinte viele Tränen. Aber man versuchte mir zu erklären, wie wichtig eine warme und regelmäßige Mahlzeit für ein Kind sei und dass es mir nur schaden würde, wenn ich Tag für Tag bis zum Abend alleine für mich sorgen müsse. Diese Tatsache und alle geführten Gespräche überzeugten mich dann letztendlich.

Meine Großeltern, die ich beide sehr liebte, waren sehr glücklich wieder gebraucht zu werden und eine verantwortungsvolle Aufgabe gefunden zu haben. Beide hatten großen Einfluss auf mein neues Leben. Sie waren beide sehr religiöse Menschen und ich lebte ab sofort ein anderes, christlicheres Leben. Jeder neue Tag begann zuerst mit einem Gebet zu Gott und der Mutter Maria. Meine Großmutter ging täglich zur heiligen Messe und ich ging mit, so oft ich konnte, ohne zu murren. Mein Leben war von nun an ausgefüllt mit dem Glauben an Gott und meine Großeltern erzogen mich in dem Sinn immer Gutes zu tun und niemandem Schmerz zuzufügen. Sie sagten oft zu mir, nur durch die Kraft der Gebete kann man die Welt zum Guten verändern. Noch heute kann ich meine Großmutter sagen hören: „Wenn dir jemand auf die rechte Wange schlägt, so halte ihm auch die linke Wange hin.” Als ihre Lieblingsenkelin sollte ich außerdem eines Tages Ordensschwester werden.

Dann schmiedeten meine Eltern hinter meinem Rükken ein Komplott. Ab sofort sollte ich auf ein Gymnasium in eine Klosterschule nach Frankreich. Diese Klosterschule veränderte meine Einstellung zu meinem Glauben. Nachdem alle Formalitäten zur Aufnahme in die Klosterschule abgeschlossen waren, musste ich mich von meinen geliebten Großeltern und meinen Eltern verabschieden, um in Frankreich ein neues Leben zu beginnen. Die Tage vor meiner Abreise waren eine ganz schlimme Erfahrung für mich, ich habe nur geweint. Hätte ich allerdings gewusst, was noch auf mich zukommen würde, wäre ich sicherlich weggelaufen. Ich hätte nie gedacht, dass es unter dem Deckmantel Kloster so viele unmenschliche Menschen gibt. Ein Ort an dem man Liebe, Kraft und Mitgefühl erhofft, war voller Neid, Hass und Missgunst und ich verbrachte dort die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich musste dort ohne Liebe und Verständnis aufwachsen. Diese göttliche Institution hat mich sicherlich von meinem tiefen Glauben zu Gott und der Kirche um viele Jahre entfernt. Das Paket, das mir meine Oma zum Eingewöhnen liebevoll verpackt und mitgegeben hatte, wurde mir gleich weggenommen. Der Inhalt wurde aufgeteilt. Sicher keine schlechte Sache, aber für mich war es eine Erinnerung an die Liebe meiner Großeltern die man mir da weggenommen hatte.

Man zeigte mir mein Zimmer. Es war ein Großschlafraum, mit Vorhang, den ich mit 20 Schülerinnen und einer Nachtschwester teilen musste. Waschen durften wir uns an den 8 Waschbecken, die sich ebenfalls im Schlafraum befanden. Ab 21 Uhr war Nachtruhe, das Licht wurde ausgemacht und die Nachtschwester sorgte dann für Ruhe und Ordnung. Die erste Nacht weinte ich mich in den Schlaf. Ich hatte den ganzen Tag weder Nächstenliebe noch Herzlichkeit erfahren. Morgens um 5:30 Uhr wurden wir von der Schwester mit einer grausamen Trillerpfeife geweckt. Es war schlimmer als jeder Wecker. Nun hieß es waschen und Betten machen. Um 6 Uhr hörte ich die Trillerpfeife abermals, das hieß fertig sein und es ging zum Frühstück. Man zeigte mir meinen Platz im Speisesaal. In einer Schublade vor mir befand sich das Besteck und eine Serviette. Ich wollte es auf den Tisch legen, aber die Schwester schüttelte den Kopf und sagte, ich müsse es wieder in die Schublade legen. Komisch, dachte ich noch. Nun wurde wieder getrillert und ich sah wie alle Schülerinnen nun die Schublade öffneten und ihr Besteck und eine Serviette herausnahmen. Kaffee, Milch, Weißbrot, Butter und Marmelade standen bereits auf dem Tisch. Kaffee au Lait tranken wir aus den großen Tassen, wie dies bei den Franzosen üblich ist. Es wollte mir am ersten Tag nicht so richtig schmecken und ich erschrak, als eine Ordensschwester ihre Trillerpfeife nahm und zum Ende des Frühstücks ermahnte. Alle die bis jetzt noch nicht mit dem Essen fertig waren, hatten damit aufzuhören. Ist das christlich, wenn man das Essen jetzt wegwerfen muss, um es an die Schweine zu verfüttern, fragte ich mich damals. Anschließend gingen wir zur Messe und um 8 Uhr fing die Schule an. So ging es auch mittags und am Abend. Ich kam mir vor wie in einem Gefängnis. Als ich mit einer anderen Schülerin über meine Gefühle reden wollte, sagte diese im Flüsterton „Sei ruhig, oder wir bekommen Punkte!” „Was soll das heißen, wir bekommen Punkte?” „Das erkläre ich dir in der Pause”, war ihre Antwort und sie machte auf mich eher einen ängstlichen Eindruck. Ich war wieder den Tränen nahe, als ich zur Schwester Oberin gerufen wurde. Sie gab mir meine neue Uniform, die ich ab sofort während des Unterrichts und bei unseren Ausflügen durch den Ort zu tragen hatte. Dabei schaute sie mich mit einem bösen Blick an und sagte in einem unterkühlten Ton: „Ich bin die Schwester Oberin und ab sofort musst du Bonne Mère zu mir sagen!” Das heißt übersetzt, „gute Mutter”. Für mich hatte diese Frau nichts Gutes und nichts Mütterliches an sich. Ich fragte mich insgeheim, ob ich diese Frau jemals ansprechen könnte. Und um eine Anrede zu vermeiden, ging ich ihr täglich aus dem Weg. Meine Mutter oder die Göttliche Mutter Maria sind meine Mütter, dachte ich immer trotzig, aber nicht diese unzufriedene, mürrische Frau. Ab sofort war für mich jeder Tag ein trauriger Tag, denn an dieser Schule wurde nicht viel gelacht. Wir wurden sehr streng und zum Gehorsam erzogen. Nachher wusste auch ich, was es heißt, Punkte zu bekommen. Wenn man 10 Punkte hatte, durfte man an den Wochenenden nicht nach Hause fahren. Ich bemühte mich nun so wenig wie möglich Minuspunkte zu sammeln, wurde aber auch von Monat zu Monat immer stiller und trauriger. Bei Ausflügen nach draußen wurden wir von den Ordensschwestern sehr gut abgeschottet und die Jungs, die unserer Gruppe folgten, hatten keine Chance, auch nur ein Wort mit uns zu wechseln. Unser Schulhof war von hohen Mauern umgeben und darüber war Maschendraht gespannt und große Glasscherben lagen auf dem Gemäuer. So dass es auch wirklich keinem der Kleinstadtcasanovas gelingen konnte, Kontakt zu den Mädchen aufzunehmen. Aber nun muss ich auch erwähnen, dass eine der Schwestern etwas ganz Besonderes war. Sie hatte eine ganz warmherzige Ausstrahlung. Ich war bei ihr immer der Meinung, sie sei von einer ganz anderen Welt. Aber immer wieder musste ich feststellen, dass gerade ihr die anderen Ordensschwestern feindlich gesonnen waren. Schon als Kind hatte ich immer ein ausgeprägtes Gefühl für Gerechtigkeit und freundete mich mit dieser Ordensschwester ganz besonders an. Sie erteilte auf Wunsch einigen Schülerinnen Klavierunterricht und um in ihrer Nähe zu sein, wollte ich auch Klavierunterricht nehmen. Dies waren dann ab sofort die einzigen Stunden in denen ich mich wohlfühlte. Ich vertraute ihr meinen ganzen Schmerz an und ich erwähnte, dass mir aufgefallen sei, dass sie von ihren Mitschwestern nicht sehr geliebt wird. Bei ihrer Antwort versuchte die Schwester diese sogar noch in Schutz zu nehmen, indem sie sagte: „Gott wird ihnen verzeihen, denn sie sind nur Menschen, genau wie du und ich. Auch wenn sie Gott dienen und die Gebote Gottes erfüllen, haben sie Stärken und Schwächen wie alle Menschen auf dieser Welt.”

Ein trauriges Ereignis beendete dann abrupt meinen Aufenthalt in der Klosterschule. Mein Großvater starb und meine Großmutter wollte, dass ich nun wieder bei ihr lebe, denn sie konnte mit dem Tod ihres Mannes nicht fertig werden. Außerdem wusste meine Omi, dass ich sehr unglücklich war. Sie versuchte mir zu helfen. Als ich dann auch noch meinem Vater erzählte, dass eine auf mich sehr männlich wirkende Schülerin mich ständig küssen wollte, sagte dieser: „Jetzt reicht es mir endgültig, ich gebe doch nicht mein schwer verdientes Geld aus, damit du hier noch versaut wirst!” Erst viele Jahre später habe ich von lesbischer Liebe erfahren und verstand erst dann, warum mein Vater auf einmal so prompt reagierte. Mein Weggehen wurde sehr bedauert, angeblich war ich eine gute Klosterschülerin, die sich immer gut unterordnen konnte. Meine Lieblingsschwester musste den Orden verlassen, da sie ein Baby bekam und das vom örtlichen Pastor. In meiner kindlichen Phantasie erzählte ich dies meinem Vater und sagte zu ihm, lasst sie doch endlich heiraten, dann werden sie sicher freundlicher und menschlicher. Er aber war geschockt, das ginge ja wie in Sodom und Gomorha hinter den Klostermauern zu, sagte er etwas betrübt.

Ab sofort änderte sich mein Leben wieder und meine frühere Lebensfreude kam zurück. Ich ging wieder auf eine staatliche Schule und die Klasse, in die ich kam, wurde erneut von einer Ordensschwester unterrichtet. Die jüngeren Leser können sich sicherlich nicht vorstellen, dass man während der Schulzeit in den sechziger Jahren noch Schläge von den Lehrern bekommen hat, wenn z.B. die Fingernägel schmutzig waren, die Schürze vergessen wurde oder eine schlechte Note von den Eltern nicht unterschrieben war. Schwester Stefanie konnte mich zwar sehr gut leiden, weil ich immer Essenspakete für die Schwestern und Priester der Mission mitbrachte, die meine Großmutter immer liebevoll verpackte. Aber auch ich stand öfters in der Runde der Auserwählten, die mit dem Stock auf die Hand geschlagen wurden, oder wenn ich im Unterricht zu viel gequatscht hatte, musste ich mich mit dem Gesicht zur Wand stellen und das so lange, bis die Unterrichtsstunde vorbei war. Manchmal kam es vor, dass alle 4 Ecken belegt waren.

Ich schreibe nur davon, um Ihnen zu übermitteln, wie zart und zerbrechlich die Seele eines Menschen ist und wie eine harte oder lieblose Umgebung es schaffen kann, einen gläubigen Menschen an der Religion und der Liebe zweifeln zu lassen. Meine Großmutter konnte kaum glauben, dass ich jetzt immer maulte, wenn ich mit ihr in die Kirche gehen sollte, bzw. gehen musste. „Was haben sie nur aus dir gemacht, Kind, du bist ja gar nicht mehr wieder zu erkennen.” Sie hatte Recht!

Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Heute sage ich definitiv ja! Ich erinnere mich noch an einen Urlaub, den ich mit meinem Vater verbrachte. Wir diskutierten, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Noch heute weiß ich genau den Ort, wo dieses Gespräch stattfand. Es kann von mir nachvollzogen werden, als hätte es erst vor ein paar Tagen stattgefunden. Mein Vater war der Meinung, es müsse nach dem Tod noch etwas geben. Ich sagte zu ihm: „Das habe ich auch einmal geglaubt, dass es etwas nach dem Tod gibt, aber die Zeiten haben sich geändert. Wenn man stirbt, ist es wie ein ewiger Schlaf und schlafen tut nicht weh, „sagte ich zu ihm.” Deshalb brauchen wir vor dem Sterben auch keine Angst zu haben.” Aber er wollte meine Meinung so nicht akzeptieren und sagte: „Was ist mit dem Geist und mit der Seele? Soll unser ganzes Wirken, unsere Arbeit unsere Liebe alles umsonst gewesen sein?” Ich antwortete immer mit einem klaren Nein, auch wenn er die Bibel zitierte. Dieses Gespräch fand vor 30 Jahren statt, ich war noch sehr jung und unerfahren.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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