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Alexander ist zwar in ein Rudel hineingeboren worden, aber er war nie ein Wolf. Verflucht mit einem Defekt, der ihn nicht nur daran hindert, sich zu verwandeln, sondern auch dem Ruf des Rudels zu gehorchen, flüchtete Alexander in die menschliche Welt und machte dort ein Vermögen. Aber in jenen Jahren, all den langen Jahren, die er ein menschliches Leben führte, vergaß Alexander einen Aspekt seines früheren Lebens nie: Dass ihn in der Welt der Wölfe sein Gefährte erwartete. Jetzt, da die Wolfswandler im Bürgerkrieg sind und eine zwielichtige menschliche Organisation vorhat, diese Tatsache auszunutzen, wird Alexander klar, dass es an der Zeit ist, seinen Mann zu beanspruchen und ihn aus dem bevorstehenden Chaos herauszuholen. Zumindest ist das der Plan, aber Alexanders Gefährte könnte ganz andere Ideen haben … Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Enthält Hinweise auf mpreg. Länge: rund 37.000 Wörter
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Epilog
ÜBER APRIL ANDREWS
LESEPROBE:
Entführter Omega
Alexander ist zwar in ein Rudel hineingeboren worden, aber er war nie ein Wolf. Verflucht mit einem Defekt, der ihn nicht nur daran hindert, sich zu verwandeln, sondern auch dem Ruf des Rudels zu gehorchen, flüchtete Alexander in die menschliche Welt und machte dort ein Vermögen.
Aber in jenen Jahren, all den langen Jahren, die er ein menschliches Leben führte, vergaß Alexander einen Aspekt seines früheren Lebens nie: Dass ihn in der Welt der Wölfe sein Gefährte erwartete.
Jetzt, da die Wolfswandler im Bürgerkrieg sind und eine zwielichtige menschliche Organisation vorhat, diese Tatsache auszunutzen, wird Alexander klar, dass es an der Zeit ist, seinen Mann zu beanspruchen und ihn aus dem bevorstehenden Chaos herauszuholen. Zumindest ist das der Plan, aber Alexanders Gefährte könnte ganz andere Ideen haben …
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Enthält Hinweise auf mpreg.
Länge: rund 37.000 Wörter
APRIL ANDREWS
Entführter Omega
Die Omega-Auktionen 9
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Omega Abducted“:
April Andrews
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2019
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Sage Marlowe
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Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.
Bitte beachten:
Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.
Der Ballsaal, in dem sich Alexander Lupin in einer kalten, regnerischen Nacht befand, war ein perfekter Kreis – oder zumindest so perfekt, wie Menschenhände einen schaffen konnten. In der Mitte dieses Ballsaals befand sich eine kreisförmige Bühne, und um diese Bühne herum waren über ein Dutzend kreisförmiger Tische. Als ob das nicht genug wäre, waren die goldenen Lichter, die zu Dutzenden über ihm schwebten, ebenfalls kreisförmig oder besser Kugeln, wie er vermutete. Der einzige Bruch in den sanften Kurven kam von den Leuten, die damit beschäftigt waren, in den Ballsaal zu gehen, sich an die Tische zu setzen oder sich einfach miteinander zu unterhalten.
Alex kannte niemanden von diesen Leuten und aus irgendeinem Grund machten ihre harten Kanten inmitten der Vielzahl von Kreisen und Kugeln ihn noch wütender, als er es bei seiner Ankunft vor einigen Minuten gewesen war. Es erforderte ziemlich viel Selbstbeherrschung, um den finsteren Blick, der in seinem Inneren brodelte, nicht auf seinem Gesicht erscheinen zu lassen, denn solche Blicke, sowie Stirnrunzeln und Grimassen wären hier nicht akzeptabel. Oder vielleicht war es besser zu sagen, dass keines der Gefühle, die ihnen zugrunde lagen, willkommen wäre.
Ärger.
Gereiztheit.
Zorn.
Sie hatten keinen Platz in einem Raum, in dem alle Leute lächelten, alle lachten und alle voller Vorfreude und glücklich waren.
Als Alex den Raum betrachtete und alles um sich herum – die Kreise, die Menschen, die Atmosphäre – in sich aufsog, fragte er sich, wo seine Vorfreude war. Hatte er nicht mehr als drei Jahre auf dies hier hingearbeitet? Hatte er nicht Zehntausende von Dollars ausgegeben, um auch nur in denselben Raum wie diese Leute gelassen zu werden? Sicher sollte er doch trotz der Wut eine gewisse Aufregung fühlen? Ein gewisser Eifer für das, was passieren würde.
Nur tat Alex das nicht. Er ärgerte sich über das, was er hier sehen konnte. Er war verärgert, dass es diesen Ort überhaupt gab. Und er war verdammt wütend, dass diese Leute glücklich waren. Aber er hatte schon lange gewusst, dass er sich so fühlen würde, wenn er tatsächlich drinnen wäre. Es ging nicht anders. War zu erwarten.
Was ihn tatsächlich überraschte, was er nicht erwartet hatte, war, wie nervös er sich fühlte. Obwohl er das sicher hätte erwarten sollen. Frühes Aufstehen, spätes Zubettgehen und alles dazwischen hatten ihn zu diesem Punkt gebracht. So viel hing davon ab, was in den nächsten Stunden passieren würde. Es wäre komisch, wenn er nicht nervös wäre.
Es hing alles von dieser Gelegenheit ab.
Bei diesem Gedanken atmete er zittrig aus, gefolgt von einem vorsichtigen Einatmen. Weiterhin strömten Leute in den Ballsaal. Ein ständiger Strom von ihnen ging zu ihren Sitzen, sie lächelten und plauderten miteinander, als sie vorbeigingen. Sie waren alle Menschen, daran bestand kein Zweifel. Alex war vielleicht kein richtiger Wandler, aber er war immer noch, irgendwo tief im Inneren, Wolf genug, um einen seiner Artgenossen zu erkennen.
Es gab keine Wölfe in diesem Raum.
Keine Alphas.
Keine Betas.
Und schon gar keine Omegas.
Nur Menschen. Reiche Menschen. Verwöhnte Menschen. Menschen, die Dinge forderten, von denen sie nicht einmal wissen sollten, ganz zu schweigen davon, sie zu begehren. Und doch taten sie es.
Der Ärger, die Gereiztheit, der Zorn, alles stieg wieder auf. Heftig. Brennend. Alex holte erneut tief Luft. Er musste die verdammte Kontrolle über sich behalten! Er war aus einem und nur aus einem Grund hier, und er musste sich daran erinnern. Sich daran erinnern, wie wichtig es war.
Mit diesem Gedanken entfernte sich Alex von seinem Platz am äußersten Rand des Ballsaals und machte sich auf den Weg durch den kreisförmigen Raum. Er richtete seinen Blick auf den Weg vor sich und schaute dabei nach dem Tisch, an dem er sitzen sollte. Die verschlüsselte Nachricht, die er am frühen Montagmorgen erhalten hatte, hatte deutlich gemacht, dass sein Platz nur ihm zugeteilt wurde und er nur dort sitzen sollte. Die Nachricht hatte auch andere Informationen enthalten. Wo das „Ereignis“ heute Abend stattfand, zu welcher Uhrzeit er ankommen sollte und welche Zahlungsmethode er mitbringen sollte.
Zahlung …
Alex ballte die Fäuste, als er weiterging, sich um die Tische schlängelte, an den glücklichen Leuten vorbeiging, und der Schein der Kugeln schien ihn von oben zu erhitzen. Er war fast da, an seinem Platz, als etwas gegen seine Schulter traf. Alex wandte sich um, den finsteren Blick noch immer tief im Inneren verborgen, die Fäuste nicht mehr geballt, und sah eine Frau – rot gekleidet von Kopf bis Fuß –, die sich von ihm entfernte. Er warf ihr einen kurzen Blick zu, und sie erwiderte ihn mit einem leisen Seufzer.
„Entschuldigung“, sagte sie nach einem Moment. „Ich habe Sie nicht gesehen.“
Alex war über zwei Meter groß und breit genug, so dass die Frau praktisch blind sein müsste, um ihn nicht bemerkt zu haben.
„Es ist kein Problem“, sagte er, und er versuchte wirklich, seine Stimme so ruhig und nicht bedrohlich wie möglich zu halten.
Vielleicht war er nicht erfolgreich? Oder vielleicht mochte die Frau nur, was sie sah? So oder so, sie hob eine perfekt geformte Braue und stieß einen weiteren leisen Seufzer aus.
„Zumindest sollte ich Ihnen einen Drink ausgeben“, sagte sie. „Um mich für die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.“
„Es gab keine Unannehmlichkeiten“, antwortete Alex, noch während er den Ausdruck erkannte, der nun auf dem Gesicht der Frau in Rot war.
Lust.
Verlangen.
Hunger.
Bei menschlichen Frauen war es immer so. Und das Schlimmste war, dass sie nicht einmal bemerkten, dass sie nach dem hungerten, was er war. Auf irgendeiner Ebene, tief begraben, sogar unterbewusst, verstanden sie, dass er anders war, und darauf reagierten sie, nicht auf ihn. Trotzdem war es verdammt ärgerlich, und Alex hatte seit mehr Jahren mit solchen Frauen zu tun gehabt, als ihm lieb war. Nicht nur mit Frauen, sondern auch mit Männern.
Menschen.
Alex lebte mit ihnen zusammen. In ihrer Welt. Er hatte notwendigerweise sein eigenes Leben darin aufgebaut. Aber zu Zeiten wie diesen sehnte er sich nach der Welt, die er einmal gekannt hatte. Die Welt, zu der er niemals zurückkehren konnte.
Eine Welt, in die er nicht gehörte.
Er öffnete den Mund, um der Frau zu antworten, obwohl er nicht einmal wusste, was er sagen wollte, als ein Mann – ein menschlicher Mann – an ihrer Schulter erschien. Der Mann musste etwa sechzig Jahre alt sein, und er stank nach Geld, von seinem silbernen Haar bis hin zu seinen polierten Schuhen. Alex hatte während seiner Zeit in der menschlichen Welt viele solcher Männer getroffen. Geld sprach hier. Es war das, was die Menschen benutzten, um Dominanz zu schaffen. Wie anders war es in der Welt der Wandler, in der Stärke wichtiger war als alles andere.
„Kommen Sie mit zu unserem Tisch?“, fragte der Mann und deutete auf den Platz, an dem Alex sitzen sollte.
Seine Stimme war freundlich und interessiert. Alex schaute von ihm zu der rot gekleideten Frau und schätzte schnell ihre Beziehung ein. Liebhaber, was sonst, aber mehr von seiner Seite als ihrer. Obwohl Alex nicht bezweifelte, dass die Rubine, die von ihren Ohren und ihrem Hals baumelten, jegliche negativen Gefühle, die sie über ihr Arrangement empfand, mehr als wettmachten.
„Das tue ich“, sagte Alex.
Der andere Mann lächelte und streckte eine Hand aus. „Tomas.“
„Alexander.“
„Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen“, sagte Tomas und winkte sie zu ihren Sitzen.
Die anderen Plätze waren vorerst leer. Die Frau in Rot nahm neben Alex Platz. War es überhaupt ihrer? Interessierte es sie? War sie reich genug, dass es selbst hier, in dieser Gruppe, bei dieser Veranstaltung keine Rolle spielte? Alex wusste es nicht, aber er dachte darüber nach, als er sich setzte, dachte über sie und Tomas nach, und fragte sich, wie viele dieser Events sie besucht hatten und was an deren Ende geschehen war …
„Hoffen Sie heute Abend auf etwas Bestimmtes?“, fragte Tomas, als ihnen Getränke eingeschenkt wurden. Alex hatte nicht die Absicht zu trinken. Es war eine Regel, er tat es einfach nicht. In der menschlichen Welt passierte viel, an dem Alex nicht teilnahm.
„Nichts Bestimmtes“, sagte Alex langsam.
Tomas grinste. „Halten Sie Ihre Karten dicht an Ihrer Brust?“
„So etwas in der Art.“
„Wir sind wegen Monique hier“, sagte Tomas und winkte mit einer Hand in Richtung seiner Geliebten. Sie hatte ihren Körper zu Alex gedreht und starrte ihn mit demselben, vertrauten Hunger an. „Sie hat ein Verlangen nach einem neuen Partner“, fuhr Tomas fort. „Mit dem letzten hat es nicht funktioniert.“
„Er hat für eine kleine Weile funktioniert“, sagte Monique.
Tomas lachte. Sie lächelte ihn verspielt an. Alex brauchte nur einen Moment, um genau zu verstehen, was sie sagten, und obwohl er sich gefragt hatte, wünschte sich ein Teil von ihm, er würde die Antwort nicht kennen. Die Wut setzte erneut ein. Es war eine schmerzhafte, körperliche Empfindung. Alex schloss seine Hand um sein immer noch volles Glas, um etwas Selbstbeherrschung zu finden. Andere kamen am Tisch an, als er um diese Kontrolle kämpfte.
Ein Mann.
Eine Frau.
Noch ein Paar.
Man stellte sich einander vor, tauschte Freundlichkeiten aus, es wurden Fragen gestellt. Alex machte nur mit, weil er musste, nur weil es verdächtig wäre, wenn er es nicht tun würde. Aber mit jeder Begrüßung, jeder Bemerkung, jedem Lächeln blieb der Zorn bestehen. Und es war lächerlich, weil er gewusst hatte, warum diese Leute hier waren. Er hatte genau gewusst, was sie vorhatten. Und war er nicht aus genau demselben Grund hier? Hatte er nicht all das Geld ausgegeben, um die gleiche Chance zu bekommen, die diese Leute hatten?
Einen Omega zu kaufen.
Einen Wolfswandler für sich selbst.
Der einzige Unterschied war, Alex war nicht hier, um einfach irgendeinen Omega zu kaufen. Er war hier, um seinen Gefährten zu kaufen.
Zur gleichen Zeit, als Alexander in diesem Ballsaal saß und die Zähne zusammenbiss, während das Gespräch um ihn herum vor sich hin plätscherte, während Monique immer näher rückte, lag Max, ein Omega-Wolf, flach auf dem Rücken in seinem brandneuen Bett – in seinem brand-neuen Haus, mit einem muskulösen Mann auf beiden Seiten.
Max hatte die Männer erst vor zwei Tagen getroffen. Sie kamen aus einem ganz anderen Rudel als seinem, dem River Run-Rudel. Es wurde von einem charismatischen Alpha namens Gideon angeführt, einem Wolf, der jetzt mit Eric verbunden war, einem Wolf aus Max’ eigenem Rudel.
Vor ein paar Monaten hätte Max niemals die Gelegenheit bekommen, diese Männer zu treffen, oder überhaupt irgendwelche Männer. Nicht nur, weil sein Alpha sie niemals auf sein Land gelassen hätte, sondern auch, weil Max damals hinter verschlossenen Gittern gewesen war, und das schon seit vielen Jahren. Selbst wenn die Wölfe also irgendwie ihren Weg in das Territorium gefunden hätten, wäre Max von ihnen ferngehalten worden.
Seinen Wert bewahren. So hatte der Alpha es genannt.
Sicherstellen, dass er so begehrenswert, so unberührt, wie möglich war.
Warten auf die Zeit, wenn jemand, ein unbekannter, männlicher Jemand, den unverschämten Preis zahlen würde, den Max’ Alpha für das verlangte, was er als den „attraktivste Wolf, den man je gesehen hat“ bezeichnete. Nur hatte dieser unbekannte Mann den Preis nicht bezahlt, oder vielleicht hatte er einfach nicht die Chance gehabt, bevor einer von Max’ besten Freunden, Leo, aufgestiegen war und den Alpha um die Führung herausgefordert hatte. Leo hatte diese Herausforderung gewonnen und Max sofort aus seinem Gefängnis befreit. Seither war ihr Rudel ein ganz anderer Ort, sein Leben war ein ganz anderes, und Max liebte jede Minute davon.
Er lächelte, als er sich umdrehte, um den Mann zu seiner Linken anzusehen. Sein Name war Jason, und er war fast so einfach wie der Mann rechts von Max. Sie waren beide normale Männer, und keiner von ihnen war ein Alpha oder Beta, oder sonst etwas Besonderes, und Max mochte das an ihnen, mochte ihre freundliche Art und ihre entspannte Haltung. Sie waren zu Max’ Rudel geschickt worden als Teil der Allianz zwischen ihnen, dem River Run-Rudel und dem neuen, fremden Omega-Rudel, das vor vielen Jahren zum Teil von Eric gegründet worden war.
Es war eine verrückte Situation, eine, die Max immer noch kaum zu glauben vermochte, aber eine, für die er unglaublich dankbar war. Denn Max war ein Omega, er wurde als Omega geboren, und das bedeutete, dass er laut Wandlerrecht jedem anderen Rudelmitglied zu gehorchen hatte, ob er wollte oder nicht. Es bedeutete auch, dass er nichts zu sagen hatte, dass es für seinen Alpha vollkommen in Ordnung war, ihn einzusperren und zu verkaufen, wann und wo auch immer er wollte, und es gab nichts, was Max dagegen tun konnte.
Zumindest hatte es das vorher nicht gegeben.
Jetzt schon.
Nach so vielen Jahren, in denen sie unterworfen wurden, gewannen die Omega-Wölfe endlich ihre Freiheit, indem sie sich dem Omega-Rudel anschlossen. Sie freuten sich, es zu tun. Wie könnten sie das auch nicht? Die Omegas waren ein Rudel Wölfe ohne Hierarchie. Ein Rudel, das keinen Alpha oder Betas brauchte. Es waren Männer, die einander einfach liebten und sich um jeden kümmern würden, egal was geschah.
Wölfe, die gleich waren.
Es war mehr als alles, was ein Omega sich jemals erhoffen konnte, und jetzt war es die Realität, und es wuchs, und Max war ein Teil davon, sein ganzes Rudel war das. Und das hier war es auch, Brücken bauen, Verbindungen herstellen oder, wie Leo es ausdrückte, dumm gefickt werden.
Maxs Lächeln vertiefte sich, als er darüber nachdachte, während er mit den Fingern die Muskeln an Jasons Arm entlang strich. Sie waren riesig! Beide Männer waren sehr muskulös. Das hatte Max sofort an ihnen angezogen.
Er hatte in seinem Käfig von Muskeln geträumt.
Er hatte von den Männern geträumt, denen diese Muskeln gehörten.
Wie sie ihn ansehen würden.
Wie sie ihn halten würden.
Wie sie ihn anfassen würden.
Verdammt, Max hatte Nacht für Nacht in seinem Käfig verbracht und über die Art von Männern fantasiert, von denen er eines Tages durchgefickt werden könnte. Und es hatte viele Nächte gegeben. Max hatte fast drei Jahre in diesem Käfig verbracht, als sein alter Alpha den Deal für seinen Verkauf ausgehandelt hatte. Es hatte einen Punkt gegeben, wo Max sich den Verkauf gewünscht hatte, wünschte, dass der unbekannte Mann den Preis zahlen würde und Max die kleine Welt verlassen könnte, die für ihn so ziemlich alles geworden war.
Zu viele Nächte
Zu viele verlorene Nächte.
Wenn Max sich erlaubte, über das alles nachzudenken, drehte sich sein Kopf, sein Magen krampften sich zusammen, und die alten Gefühle von Verzweiflung, Frustration und Wut übernahmen. Also erlaubte Max sich nicht, darüber nachzudenken. Seit der Nacht, in der er seine Freiheit erlangt hatte, hatte Max in den folgenden Wochen die Nächte damit verbracht, alles zu tun, was man ihm so viele Jahre lang versagt hatte.
Partys. Abendessen. Nächte, die er in der Bar verbrachte. Nächte, die er außerhalb der Bar verbrachte. Aber mehr als alles andere, Nächte, die er mit anderen verbrachte … anderen Männern … Männern wie Jason und Adrian.
„Du bist so schön“, hauchte Jason.
Sie alle sagten ihm das. Jeder Mann, mit dem Max in den letzten Wochen geschlafen hatte, schwärmte von seiner Schönheit.
„Danke“, flüsterte er.
„Fast zu schön“, fügte Jason hinzu.
Sie sagten auch oft, dass Max’ alter Alpha, der Mistkerl, die ganze Zeit über recht hatte.
„Ich möchte dich berühren“, fuhr Jason fort. „Sag mir, wo ich dich anfassen kann. Sag mir, was du magst. Was du willst. Wie ich dir Vergnügen bereiten kann.“
„Wo willst du mich anfassen?“, fragte Max.
Jason schaute nach unten, an Max’ blasser Brust vorbei, an seinem flachen Bauch vorbei zu der Stelle, wo sein Schwanz aus seinen goldenen Locken aufragte. Es war kein besonders großer Schwanz, durchschnittlich vielleicht für einen Omega, aber sicherlich schlanker als einige von denen, die Max in den letzten Wochen gesehen hatte. Die Wölfe, die er in sein Bett einlud, schienen ihn zu lieben. Einige baten Max, ihn in sie zu stecken, und bettelten darum, ihn in sich hin und her gleiten zu fühlen. Andere wollten ihn einfach lutschen, ihre Zunge daran auf und ab streichen lassen.
Alles, was Max über Sex gelernt hatte, hatte er in den letzten Wochen gelernt. Er hatte gelernt, wie man einen Mann bestieg und ihn penetrierte, obwohl er beim ersten Mal, als er das tat, innerhalb von Sekunden gekommen war. Er hatte gelernt, die Beine eines Mannes um seine Taille zu legen und ihn in der Missionarsstellung zu ficken – obwohl es wiederum nicht lange dauerte, bis Max kam.
Er hatte auch gelernt, wie es war, wenn sein Schwanz gelutscht wurde, bis er vor Vergnügen schrie und dann weiter gelutscht wurde. Das Einzige, was Max nicht gelernt hatte, war, wie es sich anfühlte, einen Mann in sich zu haben. Es gab keinen besonderen Grund dafür, nur, dass Max noch keinen getroffen hatte, den er in sich haben wollte. Im Moment wollte er in ihnen sein.
„Nimm meinen Schwanz in deinen Mund“, sagte er schließlich.
Jason gehorchte sofort. Sie taten immer genau das, was er wollte. Es gab keine Ausnahmen.
„Lutsch ihn, bis ich in deinen Hals abspritze“, fuhr Max fort.
Jason schauderte praktisch vor Vergnügen, als er auf dem Bett nach unten rutschte.
„Und ich?“, fragte Adrian.
„Hinter Jason“, sagte Max. „Fülle ihn mit deinem Schwanz, während ich zuschaue.“
Adrian gehorchte schnell. Max blieb, wo er war, flach auf dem Rücken, umgeben von Kissen und Komfort, und beobachtete, wie Jason jeden Zentimeter seines Schwanzes saugte, während der andere Mann einige Zentimeter mehr in ihn stieß.
Max seufzte vor Vergnügen.
Adrian tat dasselbe.
Sogar Jason, mit dem Mund voller Schwanz, tat es.
Es war ein verzweifelt erotischer Laut, ein schmerzhaft erotischer Anblick. Max konnte die Geilheit in Adrians Gesicht sehen, als er in Jason stieß, und sein Schwanz ließ den anderen Mann um Max’ Ständer schreien. Max konnte auch die Geilheit auf Jasons Gesicht sehen, als der andere Mann immer wieder penetriert wurde.
Jahre im Käfig. Tage voller Warten, Nächte voller Sehnsucht. Max würde genauso lange damit verbringen, dies hier zu tun.
Berührt werden.
Lust empfangen.
Eines Tages sogar, geliebt werden.