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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 1,0, Universität Salzburg, Veranstaltung: Entscheidungsprozesse in IGOs, Sprache: Deutsch, Abstract: Entscheidungen in internationalen Organisationen werfen stets die Frage der Verantwortlichkeit und Kontrolle auf. Die Weltbank hat 185 Mitglieder, fünf von ihnen spielen eine maßgebliche Rolle und es ist kein Zufall, dass diese fünf Staaten (USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien) zu den größten Anteilseignern zählen und vor allem die USA hier noch eine Sonderstellung einnimmt. Entscheidungen in internationalen Organisationen spiegeln häufig die Interessen ihrer stärksten Mitglieder wieder oder unterstehen dem Einfluss mächtiger Interessengruppen. Es stellt sich daher die Frage, ob und wenn ja von welchen Interessen die Weltbank bei der Vergabe von Projekten beeinflusst wird. Dazu muss die Geschichte der Bank von ihrer Gründung bis zum 11. Präsidenten, Robert Zoellick, beleuchtet werden. Das Selbstverständnis der Bank hat sich in den vergangenen 65 Jahren ebenso gewandelt wie ihre Ziele und Agenden. Um auf die scharfe Kritik in den 80er Jahren zu reagieren, veränderte die Weltbank ihr Entscheidungsverfahren von einem zweistufigen zu einem dreistufigen Prozess. Die Bank schuf eine offiziell unabhängige Kontrollinstanz (Inspection Panel), die seit 1993 Anlaufstelle für Beschwerden ist und die Einhaltung der Richtlinien kontrolliert. Richtlinien für die Vergabe und Finanzierung von Projekten existieren zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur in den Bereichen Umwelt und Soziales. Eine eindeutige Reglementierung in anderen zentralen Bereichen wurde bislang verabsäumt. Eine normative Betrachtung der Projektentscheidungen der Weltbank erfordert eine Betrachtung aus der Sicht der Präferenzen der Mitgliedsländer sowie ihrer Akteure im Hintergrund. Wie sachgerecht die Entscheidungen der Weltbank hinsichtlich der Erfüllung ihres Hauptziels, nämlich der Verringerung der Armut, ist, kann am Beispiel des Qinghai-Staudamm-Projektes oder des Tschad-Kamerun-Pipeline-Projektes dargestellt werden. Diese Beispiele zeigen zudem anschaulich, wie viel politisches Kalkül in den Entscheidungsprozess mit einfließt und von welchen Interessen die Staaten geleitet werden.
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