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Wanderungen durch das Remstal und den Schwäbisch-Fränkischen Wald bedeuten vor allem eines: Abwechslung pur! Während das Remstal im Frühjahr mit blühenden Streuobstwiesen lockt, zeigt sich der Schwäbische Wald mit Flüssen, Wiesentälern und seltenen Pflanzen von seiner paradiesischen Seite. Erkunden Sie mit diesem Wanderführer die Regionen auf 29 Erlebnis-Wanderungen und begeben Sie sich an Orte, die idyllischer kaum sein könnten.
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Seitenzahl: 141
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Unvergessliche Touren
Remstal undSchwäbisch-Fränkischer Wald
29 Touren zum Wasser, durch Weinberge und wilde Natur
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.j-berg.de
Tourenüberblick
Vorwort
Einleitung
Der Schwäbische Wald
1 Vom Badsee durch den Schwäbischen Wald
Vor oder nach der Wanderung ein Bad?
2 Zwei Wasserfälle auf einen Streich
Völlig verschieden: die Hörschbachwasserfälle
3 Durch die Gallengrotte zum Ebnisee
Lieblicher Badesee und wilde Schlucht
4 Auf den Hagbergturm
Aussicht auf bewegte Landschaft
5 Zwei der schönsten Klingen
Brunnen- und Hägelesklinge
6 Durch das wilde Strümpfelbachtal
Plätschern, Wasserfälle und Kaskaden
7 Zum Aichstruter Stausee
Badesee und römische Ruine
8 Durch das urige Wieslauftal zum Ebnisee
Mächtige Klinge und ein Badesee
9 Durch die Wieslaufschlucht
Durch die wilde Schlucht auf die Höhe
10 Alpenfeeling im Schwäbischen Wald
Steiler Abstieg zur Grotte, danach zum Kinderparadies
11 Spaziergang zu den Römern
Ein Heimatmuseum und Erinnerungen an die Römer
12 Zwei Stauseen und ein riesiges Mühlrad
Über die Meuschenmühle zu Leineck- und Eisenbachsee
13 Zwei Seen und drei Mühlen
Welzheimer Wald vom Feinsten
14 Grotten und Schlösser im Schwäbischen Wald
Hohler Stein und Schillergrotte, danach zu den Alfdorfer Schlössern
Das Remstal
15 Entlang der Rems zu ihrer Mündung
Naturidylle am Ende der Rems
16 Über den Korber Kopf zum Hörnleskopf
Wald und Weinberge
17 Über die Aussichtskanzel zum Kleinheppacher Kopf
Blick über die Weinberglandschaft
18 Über die Yburg und das Käppele nach Strümpfelbach
Burgruine und Weinlandschaft
19 Durch die Weinberge zum »Dichterdorf«
Interessanter Ort und Weinberge
20 Zwischen Remstal und Schwäbischem Wald
Besuch im interessanten Buoch
21 Durch Baumwiesen und Wald zum Königstein
Waldwanderung und ein königstreuer Förster
22 Zum Denkmal bei Manolzweiler
Aufstieg durch den Wald
23 Viel Aussicht auf dem Bergrutsch Rundweg
Wanderung für Geologiefreunde
24 Mit Remstalblick zum Bergrutsch
Durch den Wald auf die Höhe
25 Zwischen Bärenbach- und Walkersbacher Tal
Ein interessanter Fels
26 Durch die Weinberge zur Burgruine
Von der Yburg zur Aussicht
27 Aussichtstour durch die Weinberge
Der Herzog musste schlichten
28 Auf dem Weinbau- und Skulpturenweg Schnait
Kunst und Aussicht
29 Zwischen Wald, Weinbergen und Baumwiesen
Gemütlich oberhalb des Remstals
Register
Impressum
Leicht
Mittel
Schwer
Gehzeit
Höhenunterschied
Weglänge
Wandertour
Tourenvariante
Richtungspfeil
Ausgangs-/Endpunkt der Tour
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Personenfähre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant
Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswürdigkeit
Ausgrabung
Kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
Leichte Touren
1
Vom Badsee durch den Schwäbischen Wald
4
Auf den Hagbergturm
7
Zum Aichstruter Stausee
11
Spaziergang zu den Römern
16
Uber den Korber Kopf zum Hörnleskopf
21
Durch Baumwiesen und Wald zum Königstein
23
Viel Aussicht auf dem Bergrutsch Rundweg
26
Durch die Weinberge zur Burgruine
28
Auf dem Weinbau- und Skulpturenweg Schnait
29
Zwischen Wald, Weinbergen und Baumwiesen
Mittelschwere Touren
3
Durch die Gallengrotte zum Ebnisee
5
Zwei der schönsten Klingen
8
Durch das urige Wieslauftal zum Ebnisee
9
Durch die Wieslaufschlucht
10
Alpenfeeling im Schwäbischen Wald
12
Zwei Stauseen und ein riesiges Mühlrad
13
Zwei Seen und drei Mühlen
15
Entlang der Rems zu ihrer Mündung
17
Uber die Aussichtskanzel zum Kleinheppacher Kopf
18
Uber die Yburg und das Käppele nach Strümpfelbach
20
Zwischen Remstal und Schwäbischem Wald
22
Zum Denkmal bei Manolzweiler
24
Mit Remstalblick zum Bergrutsch
25
Zwischen Bärenbach- und Walkersbacher Tal
27
Aussichtstour durch die Weinberge
Schwere Touren
2
Zwei Wasserfälle auf einen Streich
6
Durch das wilde Strümpfelbachtal
14
Grotten und Schlösser im Schwäbischen Wald
19
Durch die Weinberge zum »Dichterdorf«
Leicht
Mittel
Schwer
Länge in km
Höhen-unterschied in m
Gehzeit in Std.
Einkehr
kindergeeignet
Sehenswürdigkeit
wintergeeignet
viel Sonne
eher schattig
Bademöglichkeit
öffentliche Verkehrsmittel
Fahrrad
die beiden Landschaften, die in diesem Buch zusammengefasst sind, könnten unterschiedlicher nicht sein. Dadurch sind aber für Sie eine ganze Anzahl völlig unterschiedlicher Erlebnisse beim Wandern oder Spazierengehen gewährleistet.
Im nördlichen Teil finden wir den Schwäbischen Wald, der Teil des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald ist. Nicht umsonst wird er auch der »kleine Bruder des Schwarzwalds« genannt: Es ist ein dicht bewaldetes und dunkles Gebiet, aufgelockert mit vielen Tälern, in denen man zahlreiche Natursehenswürdigkeiten findet. Wohl nirgendwo sonst im Land findet man eine solch große Zahl von Schluchten, Höhlen und Grotten, Wasserfällen und Felsformationen so dicht beieinander. Dazu kommen noch Seen, in denen zum Teil gebadet werden darf.
Im Gegensatz dazu steht das Remstal. Das weite, offene Tal wird am Talboden intensiv industriell und gewerblich genutzt. An den Hängen, welche es umgeben, wird vor allem Landwirtschaft betrieben. Zum einen finden wir hier zahlreiche Obstbäume, die ihren schönsten Reiz im Frühjahr zur Zeit der Blüte entfalten. Zum anderen wurden an den Südhängen Weinberge angelegt, in denen der beliebte »Remstäler« wächst. Wenn man hier wandert, hat man fast immer eine schöne Aussicht durch das Tal, und es gibt auch einige Aussichtspunkte in der Höhe. In den Weinbergen sind Wanderungen vor allem im Herbst, wenn das Weinlaub in allen Farben zu glühen scheint, am schönsten. Und wie in allen Gebieten mit Weinbau: Es gibt noch einige Städte und Dörfer, in denen wir ein pittoreskes Ortsbild mit prächtigen Fachwerkhäusern finden.
Im oberen Teil gehen die Hänge des Remstals auf der nördlichen Seite in die Ausläufer des Schwäbischen Waldes über, im Süden in den Schurwald.
Ich wünsche Ihnen viele schöne Wanderungen und Spaziergänge, allzeit gutes Wetter und viele angenehme Erlebnisse und Begegnungen.
Dieter Buck
Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) hat 2018 mit der Herausgabe neuer Wanderkarten im Maßstab 1:25 000 begonnen. Wo es noch keine gibt, wurden die Freizeitkarten 1:50 000 angegeben. Lassen Sie sich aber in Ihrer Buchhandlung beraten, welche der neuen Wanderkarten aktuell für das entsprechende Gebiet gültig sind.
Mit den Wanderungen in diesem Buch besuchen wir zwei der Stammlandschaften des ehemaligen Württemberg. Schließlich lag mit Beutelsbach einer der Ausgangsorte der Grafen von Württemberg im Remstal.
Trotzdem sind beide Landschaften grundverschieden: hier der stille und ernst wirkende Schwäbische Wald – mit seinen hohen Nadelbäumen nicht umsonst auch »Kleiner Bruder des Schwarzwalds« genannt – und dort das wie alle Weingegenden lichtdurchflutete und eher heiter wirkende Remstal.
Die 81 Kilometer lange Rems zählt zu den bedeutendsten Flüssen des Landes. Vor allem zwischen der Mündung bei Neckarrems und Schorndorf ist ihr Tal auch ein beliebtes Ausflugsziel – dieser Teil des Flusses wurde auch in diesem Buch beschrieben.
Das Remstal ist auch altwürttembergisches Land, lag hier in Beutelsbach doch die Wiege der württembergischen Herrscher und dazu ganz in der Nachbarschaft auch der Ursprung des staufischen Herrschergeschlechts.
Das Tal wurde auch schon als schwäbische Toskana bezeichnet, wobei man da sicherlich an den klimatisch bevorzugten Unterlauf dachte. Hier reift an den sonnigen Hängen schon seit 900 Jahren der Wein, und die heimeligen Dörfer mit den alten Fachwerkhäusern sind zwischen Weinbergen, Wäldern und Streuobstwiesen eingebettet. So sagte schon Kaiser Joseph auf seiner Durchreise von Paris nach Wien 1777 zum damaligen Oberamtmann Paulus: »Ihr Herzog hat ein schönes Land, und Ihr Remsthal könnte man einen Garten Gottes heißen.«
Unzählige Wanderungen sind möglich. Während die Streuobstwiesen ihre größte Pracht im Frühjahr zur Zeit der Blüte entfalten – berühmt ist vor allem die Kirschbaumblüte –, bezaubern die Wälder und Weinberge im Herbst durch ein Furioso an leuchtend buntem Laub. Es gibt prächtige Fachwerkstädte wie beispielsweise Schorndorf oder Waiblingen, und was wichtig ist: Man berührt immer wieder Orte mit gemütlichen Gasthäusern oder Besenwirtschaften, in denen man Hunger und Durst stillen kann – nicht umsonst ist der Remstäler ein beliebter Wein!
Der Doppelname Schwäbisch-Fränkischer Wald ist der Oberbegriff des urigen Waldgebiets zwischen dem Remstal und dem nördlich angrenzenden Hohenlohe. Diese Bezeichnung trägt auch der »Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald«. Er wurde 1979 als zweiter Naturpark in Baden-Württemberg und als sechzigster Naturpark Deutschlands gegründet. Mitglieder des Trägervereins des 1270 Quadratkilometer umfassenden Großschutzgebietes sind öffentliche Stellen und Vereine. Das Naturparkzentrum mit Ausstellung befindet sich in Murrhardt (Info: www.naturpark-sfw.de). In diesem Buch wird aber nur der südliche, schwäbische Teil der auch »kleiner Bruder des Schwarzwalds« bezeichneten Region erwandert. Das Murrtal mit Murrhardt ist das am weitesten nördlich gelegene Ziel der Wanderungen.
Der Vergleich mit dem Schwarzwald ist durchaus richtig – das Gebiet weist große Waldflächen auf und ist ebenso durch zahlreiche Täler zerfurcht. Nur ist alles etwas kleiner, niedriger, nicht so dramatisch und klimatisch etwas milder und lieblicher im Charakter. Unzählige Bäche und Flüsschen haben sich in das Erdreich eingegraben, und die Landschaft mit ihren wilden Felsabstürzen, den Wasserfällen, den dunklen, bewaldeten Bergen und lieblichen Wiesentälern und Flussauen ist ungemein abwechslungsreich. In einem Führer eines bekannten Automobilclubs wurde die Gegend einmal gar als eines der »letzten Paradiese Deutschlands« bezeichnet.
Ab dem 13. Jahrhundert gab es hier eine Industrie, die heute nicht mehr zu finden ist: die Glasherstellung. Der Höhepunkt lag um 1550, als um Welzheim mindestens 21 Hütten arbeiteten. Auch Bergbau gab es: Man versuchte, Silber zu gewinnen – allerdings erfolglos, und das Abenteuer endete im Konkurs. Die Familie Friedrich Schillers war durch die Verluste so hart getroffen, dass der Name Spiegelberg, wo sich die Silbergrube befand, in schlechter Erinnerung blieb und der Dichter einen seiner Räuber »Spiegelberg« nannte. Der Schwäbisch-Fränkische Wald ist auch Heimat von seltenen Pflanzen wie Orchideen, Trollblumen, Arnika und sogar Enzian. In der feuchten Atmosphäre der Bachläufe findet man eine Feuchtigkeit und Schatten liebende Flora. Eine eigene Erwähnung verdienen auch die verstreut wachsenden Mammutbäume (Wellingtonien).
Das wasserreiche Gebiet besitzt außerdem jede Menge Mühlen, es hat die größte Mühlendichte Baden-Württembergs aufzuweisen: 26 waren es einst allein um Welzheim. An Murr, Lein, Rot und den ihnen zufließenden Gewässern sind insgesamt 174 Mühlen dokumentiert, und der Mühlenwanderweg berührt heute neun Mühlen.
Beliebte Ziele sind die zahlreichen markanten Klingen (Tobel). Mit mächtigen Felsen, steil abfallend und mit teilweise fast alpinen Steigen locken sie die Wanderer an, manchmal zeigen sie sogar größere oder kleinere Wasserfälle. Viele sind als Naturdenkmale ausgewiesen und geschützt.
Wer nach (oder anstatt) einer Wanderung gerne durch Städte und Städtchen bummelt oder sich ein kleines Dorf, einen Weiler oder ein charakteristisches Einzelgehöft ansehen möchte, findet eine große Auswahl. Gemütlich geht es meist zu, und oft stößt man auf hervorragende Kunstschätze. Schon die Namen verzaubern und vermitteln eine märchenhafte Stimmung, wie es sich für ein Waldgebiet gehört: Krehwinkel, Gottwollshausen, Bäumlesfeld, Siebenknie, Vorder- und Hinterwestermurr oder Berglen. Namen wie im Sagenbuch!
Vor oder nach der Wanderung ein Bad?
Unternimmt man diese Tour im Sommer, tut man sich vielleicht schwer, sich vom idyllischen Badsee am Ausgangspunkt zu trennen. Aber es lohnt sich, denn man wandert nicht nur in einer herrlichen Landschaft, sondern man sieht auch viel historisch Interessantes. Außerdem läuft der See ja nicht weg – nach der kurzen Wanderung kann man sich an seinem Ufer schön entspannen.
Tourencharakter: Wir gehen auf festen Wegen, über den Hohennohl auf einem Pfad, der bei Nässe recht schmierig ist und dann nicht begangen werden sollte. Im Badsee am Ausgangspunkt kann man kostenlos baden. Es gibt auch Umkleidekabinen.
Tourenverlauf: Gschwend/Badsee – Kreuzstein – Hohennohl – Joosenhof – Hohenreusch – Badsee
Ausgangspunkt: Gschwend, am Badsee
Anfahrt: B 14 und B 29 bis Schorndorf, dann über Welzheim nach Gschwend. Der Badsee liegt östlich des Ortes an der L 1080, GPS: 48.935819, 9.751244; ÖPNV: Bahn bis Gaildorf oder Schwäbisch Gmünd, weiter mit dem Bus; Info: www.efa-bw.de
Einkehr: Gschwend
Karte: Wanderkarte W221 Schwäbisch Gmünd, 1:25 000, Hrsg.: Schwäbischer Albverein e.V., Kartografie: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL)
Kurz nach Gschwend an der Straße nach Rotenhar liegt links der Badsee. Der rund einen Hektar große Natursee ist bis zu 2,8 Meter tief. Er ist umgeben von Liegewiesen mit Bäumen und Spielplätzen, sanitären Einrichtungen, Kaltwasserduschen und Umkleiden. Während der Hauptsaison wird der See von der DLRG beaufsichtigt. Am Kiosk können Verpflegung und Getränke erstanden werden. Hunde und das Benutzen von eigenen Grills sind nicht erlaubt. Für Abwechslung sorgen auch ein Beachvolleyballfeld und Tischtennisplatten. Für Kinder gibt es einen abgeteilten Nichtschwimmerbereich; auch das Ufer fällt teilweise flach ab. Es gibt PKW- und Caravanabstellplätze. Im See entspringt eine Quelle, der Überlauf des Sees mündet in die Gschwender Rot. Der nördliche Bereich des Sees ist Wildschutzzone, weitere Zuläufe sind das Buchbrünnele und eine Quelle von Waldhaus.
Zuerst folgen wir dem Sträßchen am Parkplatz entlang in den Wald. Am Waldrand liegt links der Märchenwald, in dem mit viel Fantasie Märchenstationen für Kinder geschaffen wurden.
Der Walderlebnispfad Tännli, an dem die Wanderung zu großen Teilen entlangführt, bietet zehn Stationen, in denen man viel über die Natur erfährt und teilweise auch aktiv mitmachen kann. So ermöglicht das Baumhoroskop einen Ausflug in die Vergangenheit, man erfährt Wissenswertes über den Jahrhundertsturm Lothar, kann an der Waldkugelbahn eine Kugel rollen lassen, seine Fähigkeiten im Weitsprung mit denen der Tiere vergleichen und vieles mehr. Im Märchenwald, dem Herzstück des Walderlebnispfades, findet man Stationen zu den Märchen Dornröschen, Rotkäppchen und Hänsel und Gretel. Auf die Kinder warten unter anderem ein Holzxylophon, ein Hexenhaus und ein Barfußpfad.
Weiter im Wald kommen wir zu einer Kreuzung, an der wir den Kreuzstein sehen.
Der knapp einen Meter hohe Kreuzstein am Schlittenweg wurde der Sage nach zur Sühne eines Totschlags errichtet, der wegen eines zweipfündigen Brotlaibs geschah. Es gibt verschiedene Versionen, gemeinsam ist ihnen jedoch, dass zwei Männer sich um das Brot gestritten und einander dabei erstochen oder erschlagen haben. Als man die Leichen fand, lagen sie kreuzweise übereinander. Solche Kreuzsteine oder Sühnekreuze wurden zur Erfüllung von Sühneverträgen errichtet, die von den beteiligten Parteien geschlossen wurden. Damit wollte man in der Folge eines Mordes oder Totschlages blutige Fehden unterbinden. Sie stammen meist aus dem 13. bis 16. Jahrhundert und sind nie mit Texten und nur gelegentlich mit Jahreszahlen versehen, oft allerdings mit Symbolen, die auf das Tatwerkzeug oder dergleichen hinweisen. Mit der Halsgerichtsordnung von Kaiser Karl V. von 1533 wurden aber derartige private Abmachungen nicht mehr geduldet, die Taten mussten fortan vor einem ordentlichen Gericht verhandelt werden.
Nach dem Stein biegen wir rechts ab auf den historischen Schlittenweg und folgen diesem. Der Schlittenweg hat seine Entstehung der Flößerei zu verdanken. Im 18. Jahrhundert herrschte in der Stuttgarter und Ludwigsburger Gegend starker Brennholzmangel, bedingt auch durch den großen Holzbedarf der herzoglichen Hofhaltungen. Die stadtnahen Wälder waren schon ziemlich ausgeholzt. Aus diesem Grund, aber auch wegen der schlechten Straßenverhältnisse sowie um die Ausfuhr des Holzes zu verhindern, wurde die Wieslauf 1745/46 durch den Aufstau des Ebnisees floßbar gemacht und das Holz anschließend auf der Rems weiter geflößt. Auf dem 26 Kilometer langen Schlittenweg, der von Nestelberg bei Sulzbach im Oberen Kochertal bis zum Ebnisee führte, wurde das Holz im Winter zu den Schwellseen gebracht. Der Ebnisee wurde 1787 angelegt und bis 1844 in voller Länge genutzt, der westliche Teil ab Kaisersbach noch bis zum Ende der Flößerei 1858. Der Holztransport mit Pferden oder Ochsen wurde im Winter durchgeführt und dauerte rund fünf Stunden. Das Ziel waren die Holzlandebrücken in Waiblingen und Neckarrems. Das Gelände nutzte man dabei so optimal aus, dass es kaum Steigungen gab.
Nach einem Felsbrocken mit einer Inschrift zieht der Forstweg nach rechts. Hier müssen wir uns entscheiden