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Dieses Buch bietet 31 abwechslungsreiche Wanderungen und Spaziergänge durch die Waldgebiete in und um Stuttgart. In der Stadt selbst erleben Sie Waldidylle mit uralten Bäumen rund um die Parkseen, doch auch die benachbarten Gemeinden und Naturparks weisen prächtige Waldgebiete auf. Die detaillierten Wegbeschreibungen und Zusatzinfos zum Thema Waldbaden garantieren entspannte und unvergessliche Wanderungen.
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Seitenzahl: 173
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Im Sommer freut man sich über den Schatten der dichten Wälder, hier bei Leinfelden-Echterdingen (Tour 7).
Dieter Buck, Melanie Buck
Auf 31 Wanderungen den »Dschungelvor der Haustüre« mit allen Sinnen erleben
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Vorwort
Waldgenuss – unterwegs auf stillen Pfaden
Gesundheit und Entspannung im Wald
DIE TOUREN
Stuttgart und Umgebung
1Durch den Rotwildpark3:30 Std.
Schlösser, Seen, Sehenswürdigkeiten
2Stuttgarter Seenplatte2:15 Std.
Rotwildpark, Bärenschlössle und verträumte Seen
3Zu den Heslacher Wasserfällen1:30 Std.
Vom Schattengrund zum Stuttgarter Naturkleinod
4Durch den Bietigheimer Forst2 Std.
Historisch interessante Waldwanderung
5Hinab ins Mahdental2 Std.
Im Naturschutzgebiet Waldwiese
6Von der Mäulesmühle zum Hohenwart2:40 Std.
Baumriesenglück und Seerosenpracht
7Über die Weidacher Höhe ins Siebenmühlental3 Std.
Wilde Natur bei der Gräbleswiesenbrücke
Waldbaden: Alle unsere Sinne
Naturpark Schönbuch
8Vom Eisenbachhain zum Waldsee2:30 Std.
Lindenblüten und Eichenriesen
9Über den Bromberg3:40 Std.
Gabeleiche und Birkensee
10Aussicht satt im Schönbuch2:45 Std.
Jahnhütte und Kalter Brunnen
11Hoch über Herrenberg2:30 Std.
Vom Schönbuchturm zu Hirschstein und Fresseiche
12Premiumwanderweg Herzog-Jäger-Pfad4:30 Std.
Durch das bezaubernde Schaichtal
13Ins Goldersbachtal3 Std.
Vorbei an Brühl- und Froschweiher
14Zur Königlichen Jagdhütte4 Std.
Durch Goldersbach- und Arenbachtal zum Saurucken
15Zum Olgahain2:30 Std.
Schönbuch-Tour mit Abenteuerstrecke
Waldbaden: Kreativ im Wald
Nordschwarzwald
16Genießerpfad Calw – Bad Teinach-Zavelstein4 Std.
Am Premiumwanderweg durchs Schwarzwaldtal
17Premiumwanderweg »Der Teinacher«4 Std.
Krokus-Rausch, wilde Bäche und eine Ruine
18Durchs Monbachtal3 Std.
Fichtenforste, Auwald, Hutewald und Moorwald
19Von Hirsau zur Bruderhöhle3 Std.
Wo der Einsiedler wohnte
20Wilder Wald im Schweinbachtal2:30 Std.
Von Hirsau durch ein idyllisches Tal
Waldbaden: Achtsamkeit/Atemübung
Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald
21Über die Kesselgrotte ins Edenbachtal2:10 Std.
Tief durchatmen im kleinen Amazonasgebiet
22Gallenklinge und Ebnisee3:10 Std.
Beliebtes Ausflugsziel und stille Wanderregion
23Forellensprung und Glasklinge2 Std.
Naturperlen im Welzheimer Wald
24Schillergrotte und Hohler Stein2:30 Std.
Schluchtenwunder auf dem Weg nach Alfdorf
Schurwald
25Zum Teufelsbrünnele2:40 Std.
Von Oberberken durch den Schurwald
26Zum Schlösslesplatz2 Std.
Durchs Lützelbachtal und durch einen urwüchsigen Wald
Waldbaden: Einfache Yoga-Übungen im Wald
Schwäbische Alb
27Kleine und Große Schrecke1:30 Std.
Steiles Felsental und ausgesetzte Wege
28Premiumspazierwanderweg »hochgehwachsen«1:30 Std.
Teufelsklinge und Breitenbachsee
29Blumenpracht im Autal2 Std.
Zur Märzenbecherblüte nach Bad Überkingen
30Premiumwanderweg Wasserfallsteig3:30 Std.
Zum Uracher und zu den Gütersteiner Wasserfällen
31Premiumwanderweg Hohenwittlingensteig2:30 Std.
Schillerhöhle und Wolfschlucht
Bruckmanns Tourenfinder
PS:
Register
Impressum
Am beliebten Ebnisee startet die Wanderung zur Gallenklinge (TOUR 22).
Der Waldgeist auf dem Geschichtlichen Lehrpfad Leinfelden-Echterdingen erfreut Kinder (TOUR 7).
Zwischen den Wäldern führen die Wanderungen auch durch Wiesen und Felder (TOUR 12).
Familienwandern auf dem Wasserfallsteig, hier beim Camererstein oberhalb des Uracher Wasserfalls (TOUR 30)
Beim Herrenberger Waldfriedhof findet man ein idyllisches Biotop (TOUR 11).
Flechten an den Bäumen sind ein Zeichen für saubere Luft.
Immer wieder führen die Wanderungen auch zu Wildgehegen. Wenn man Glück hat, sieht man die Tiere von Nahem (TOUR 10).
Im Rotwildpark mit seinem uralten Baumbestand finden sich viele schöne Rastplätze (TOUR 2).
Das aus einem Baum geschnitzte Kunstwerk findet man im Stuttgarter Rotwildpark beim Bärenschlössle (TOUR 1).
Sumpfschwertlilien beleben viele naturnahe Weiher in den Wäldern.
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
leicht
mittel
schwer
Gehzeit
Höhenunterschied
Weglänge
mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar
ZEICHENERKLÜRUNG ZU DEN TOURENKARTEN
Wandertour mit Lawfrichtung
Tourenvariante
Ausgangs-/ Endpunkt der Tour
Wegpunkt
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Personenfähre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant
Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswürdigkeit
Ausgrabung
Kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
Die Touren im Überblick
Leicht
2
Stuttgarter Seenplatte
3
Zu den Heslacher Wasserfällen
4
Durch den Bietigheimer Forst
6
Von der Mäuslesmühle zum Hohenwart
8
Vom Eisenbachhain zum Waldsee
11
Hoch über Herrenberg
15
Zum Olgahain
25
Zum Teufelsbrünnele
28
Premiumspazierwanderweg »hochgehwachsen«
29
Blumenpracht im Autal
Mittel
1
Durch den Rotwildpark
5
Hinab ins Mahdental
7
Über die Weidacher Höhe ins Siebenmühlental
9
Über den Bromberg
10
Aussicht satt im Schönbuch
13
Ins Goldersbachtal
14
Zur Königlichen Jagdhütte
16
Genießerpfad Calw – Bad Teinach-Zavelstein
18
Durchs Monbachtal
19
Von Hirsau zur Bruderhöhle
20
Wilder Wald im Schweinbachtal
22
Gallenklinge und Ebnisee
23
Forellensprung und Glasklinge
24
Schillergrotte und Hohler Stein
26
Zum Schlösslesplatz
Schwer
12
Premiumwanderweg Herzog-Jäger-Pfad
17
Premiumwanderweg »Der Teinacher«
21
Über die Kesselgrotte ins Edenbachtal
27
Kleine und Große Schrecke
30
Premiumwanderweg Wasserfallsteig
31
Premiumwanderweg Hohenwittlingensteig
Idyllische Szenerien sind es immer, wenn Sonnenstrahlen sich ihren Weg durch die Bäume suchen (Tour 18).
Wald gehört sicherlich zu den beliebtesten Ausflugs- und Wanderzielen der Deutschen. Und zwar bei Jung und Alt. Kinder erfreuen sich an den vielen Spielmöglichkeiten, die er bietet, an den interessanten Szenen, bei denen es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt, und an der reichhaltigen Tierwelt. Erwachsene wissen den Schatten zu schätzen, den er in der Sommerhitze bietet, haben Freude an der oft vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt und an der gereinigten Luft. Ganz zu schweigen vom modernen Waldbaden, bei dem der Wald gar zu einer Art Wellnessoase und Gesundheitszentrum wird. »Der Deutsche und sein Wald« ist ja zum geflügelten Wort geworden – »The German Wald« gibt es zwar unseres Wissens nach nicht, es würde aber durchaus passen.
Besonders schön ist es, wenn im Wald kleine Wasserfälle plätschern. Diesen hier findet man an den Heslacher Wasserfällen in Stuttgart (Tour 3).
Dieses Buch führt Sie durch die Waldgebiete rund um Stuttgart. Schon die Stadt selbst hat in ihrem eigenen Gebiet viel zu bieten: Um die Parkseen herum findet man, allen Spazierwegen zum Trotz, eine Waldidylle mit uralten Bäumen, die ihresgleichen sucht. Auch die benachbarten Städte und Gemeinden weisen prächtige Waldgebiete auf – die Naturparks Schönbuch und Schwäbisch-Fränkischer Wald in Nähe der Landeshauptstadt tragen das Wort Wald ja schon im Namen, ebenso der Schwarzwald, in dessen Randgebieten einige der Touren stattfinden. Auch auf die Schwäbische Alb führen einige der hier beschriebenen Wanderungen.
Was dieses Buch von anderen Wanderführern unterscheidet, sind die Anregungen für ein ganz individuelles »Waldbad«. Waldbaden erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit und lässt uns den Wald auf eine ganz neue Art kennenlernen und genießen. Wir laden alle Leser ein, es einmal selbst auszuprobieren und sich von unseren Übungen anleiten und inspirieren zu lassen.
So wünschen wir Ihnen viel Freude und Erholung, allzeit gutes Wetter und viele angenehme Begegnungen bei Ihren Waldwanderungen!
Dieter und Melanie Buck
Waldgenuss – unterwegs auf stillen Pfaden
Der Entringer Stein im Schönbuch ist ein gutes Beispiel dafür, wie Wegweiser früher gestaltet waren (Tour 9).
Wer den Wald mit allen seinen Sinneseindrücken so richtig genießen will, sucht sicher einsame Wege und keine breiten Waldautobahnen. Dies ist in einem so dicht besiedelten Gebiet wie rund um Stuttgart, in dem die Wanderungen dieses Buchs stattfinden, eher schwierig. Vor allem: Wo es schön ist, sind auch die anderen Wanderer. Trotzdem wurde darauf geachtet, immer wieder von den belebten Hauptschlagadern des Wander- und Spazierverkehrs wegzukommen. Möglich war dies allerdings nicht immer.
Jeder kennt es, dass man bei einer Wanderung schon nach relativ kurzer Zeit in eine Art meditative Stimmung gerät. Besonders intensiv empfindet man das bei einer Waldwanderung, vor allem allein oder in einer kleinen Gruppe, wenn die Gespräche verstummt sind. Was man deshalb vielleicht auch mit dem Begriff Waldpfade verbindet, sind stille Wanderungen. Trubel, gar laute und quirlige Events, sind dem Wald und dem Waldgenuss sicher nicht angemessen. Ganz abgesehen von dem Leid und Stress, den die Tierwelt damit hat. Stille Wege, Vogelgezwitscher, die eigenen Schritte, womöglich den eigenen Herzschlag hören oder spüren, das ist Waldgenuss. Zum Genuss gehören aber auch kürzere Touren, die keine sportlichen Höchstleistungen verlangen, nach denen man ausgepowert am Ziel ankommt. Im Vordergrund der Touren in diesem Buch stehen deshalb eher stiller Waldgenuss, Besinnung, Kontemplation.
Dazu passt es, dass Waldwanderungen auch im Regen gut möglich sind. Vor allem im Sommer schützt das dichte Blätterdach vor starkem Niederschlag – allerdings mit dem Nachteil, dass es auch nach dem Regen noch eine Weile nachtropft. Aber halt nicht stark. Wer bei solchem Wetter unterwegs ist, sollte sich eher befestigte Wege aussuchen – auf Naturpfaden kann eine Regenwanderung leicht zur Rutschpartie werden.
Zum Waldgenuss gehören auch die Früchte des Waldes: Brombeeren und Himbeeren, Bucheckern, Pilze und Bärlauch. Wobei man bei Bucheckern nicht zu viel essen sollte und bei Pilzen nur diejenigen, die man hundertprozentig kennt – jedes Jahr sind Todesfälle zu verzeichnen, weil jemand giftige Pilze verzehrt hat. Ebenso sterben jedes Frühjahr Menschen, weil sie Bärlauch mit Maiglöckchen verwechseln.
In den Wäldern findet man seltener die großen landschaftlichen Sensationen und Landschaftseindrücke, dafür aber viele kleine versteckte Kostbarkeiten und Kleinode, seien es nun Orchideen oder markante Bäume, die teilweise als Naturdenkmale ausgewiesen sind, kulturhistorisch bedeutsame Markungssteine oder Wegweiser, Gedenksteine und vieles mehr.
Ausrüstung
Was braucht man zum Wandern im Wald? Eigentlich nichts Besonderes. Man zieht sich eine wandergeeignete Kleidung an: gut waschbar, bequem und je nach Wetter auch wind- und regendicht (oder zumindest -abweisend), aber auch atmungsaktiv. Das gilt ebenso für einen Anorak. Jeans als Hosen sind, wenn es nicht absolut regensicher ist, weniger geeignet: Einmal nass geworden, dauert es lange, bis sie wieder trocken sind. Da man auf Waldpfaden auch manchmal auf engen Wegen unterwegs ist, in die vielleicht dornige und stachelige Zweige ragen, sollte der Stoff fest sein und nicht gleich kaputt gehen, wenn man mal von einer Brombeere »angegriffen« wird. Der Fachhandel hat ein großes Angebot an wandergeeigneter Kleidung auf Lager, sogar nach Geschlechtern getrennt.
Wichtig sind aber vor allem die Schuhe, hier sollte man nicht sparen. Gute wasserdichte Wanderschuhe, knöchelhoch und mit einer Sohle, mit der man problemlos über Wurzeln und Steine steigen kann, sind sehr zu empfehlen.
Ganz brauchbar sind immer wieder ein Taschenmesser, eine Schnur und eine Tüte (für den Abfall, aber auch zum Sammeln von Fundstücken, vor allem wenn Kinder dabei sind). Nicht gern daran denken möchte, sollte man aber: Verletzungen sind immer möglich, gerade auf Pfaden hat man sich schnell mal den Fuß übertreten. Eine elastische Binde kann hierbei Wunder wirken und zumindest den Weg zurück zum Ausgangspunkt ermöglichen. Einen Schnitt, einen Riss, eine aufgeschürfte Stelle hat man sich ebenfalls schnell zugezogen – hier sind Pflaster oder Verband und ein Desinfektionsmittel im Rucksack hilfreich. Gegen Insektenstiche gibt es Geräte, mit denen man einen Stachel oder das Gift in der Stichstelle entfernen kann, oder Geräte und Salben, um den Juckreiz zu mildern (in der Apotheke erhältlich).
Die kleine Rindenhütte beim Eisenbachhain im Schönbuch bietet sich für eine Rast an (Tour 8).
In ein paar Wochen wird man hier am Weiher bei der Teufelsbrücke im Schönbuch lautes Froschgequake hören (Tour 13).
Typischer Fels aus Massenkalk auf der Schwäbischen Alb (Tour 31)
Gefahren im Wald
Löwen, Tiger und giftige Spinnen treffen wir in unseren Wäldern zwar nicht an, aber es gibt ein paar Dinge, die in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen haben und über die man sich Gedanken machen sollte. Wälder sind immer auch Zeckengebiete. Für dieses Buch gilt dies insbesondere bei Wanderungen im Schönbuch und im Schwarzwald. Ein Zeckenbiss kann schwere Komplikationen verursachen, über Hirnhautentzündung bis hin zur Borreliose. Es empfiehlt sich dringend, geschlossene Kleidung zu tragen und die Hosenbeine in die Schuhe zu stopfen, um den Beißern die Angriffsflächen nicht gerade auf dem Silbertablett anzubieten. Nach der Tour sollte man sich absuchen, am besten sogar duschen und bei Zeckenbissen in den nächsten Tagen auf Rötungen um die Bissstelle achten (dann ist ein Arztbesuch angesagt!). Gegen Hirnhautentzündung kann man sich impfen lassen – lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt beraten.
Insbesondere auf der Schwäbischen Alb besteht Gefahr durch den Fuchsbandwurm, einen Parasiten, der auch den Menschen befallen kann. Geschädigt werden vor allem die Leber, manchmal auch Lunge und Gehirn. Dass man befallen ist, wird oft so spät bemerkt, dass keine Hilfe mehr möglich ist. Vorsorgen kann man, indem man keine Beeren o. Ä. im Wald isst, zumindest keine in Bodennähe, und sein Vesperbrot nicht ins Gras o. Ä. legt. Händewaschen, wenn möglich unterwegs, aber auf jeden Fall daheim, ist hier angesagt!
Ursache für eine Erkrankung durch das Hantavirus sind oft Rötelmäuse bzw. deren Ausscheidungen. Sie werden beim Wandern z. B. im trockenen Laub aufgewirbelt, und der Erreger wird eingeatmet. Besonders hoch ist die Infektionsgefahr von April bis September.
Anforderungen
Vom einfachen Spaziergang bis zur fordernden Halbtagestour ist in diesem Wanderführer für jeden Geschmack etwas geboten. Alle Touren schaffen Wanderer mit einer durchschnittlichen Kondition problemlos. Die angegebenen Gehzeiten gelten für mittleres Tempo mit kurzen Pausen. So bleibt ausreichend Zeit zum Schauen, Fotografieren und Genießen der Natur.
Die Schwierigkeitsgrade hängen auch vom Zustand der Wege und Pfade sowie von der Beschaffenheit des Geländes ab.
Leicht: Spaziergänge auf guten, meist ebenen Wegen mit geringen Steigungen und mit einer Dauer von bis zu drei Stunden
Mittel: Wanderungen bzw. Spaziergänge mit geringen Steigungen und mit teils schwierigen Wegbedingungen, wie z. B. hervorstehende Baumwurzeln oder umgestürzte Bäume
Schwer: Längere Wanderungen mit z. T. mehr Höhenmetern, die auch Trittsicherheit und teilweise Schwindelfreiheit voraussetzen
Tetanus (Wundstarrkrampf) kann man sich durch eine Verletzung (Stich, Biss, Schnittwunde) und Verunreinigung der Wunde holen. Die meisten Menschen sind wahrscheinlich dagegen geimpft. Eine weitere Gefahr ist eine Blutvergiftung (Sepsis), die man sich durch eine Verletzung (Stich, Biss, Schnittwunde) zuziehen und die unbehandelt zum Tode führen kann. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten.
Zu den ersten Blühern nach dem Winter gehört u. a. der Seidelbast.
Mit Kindern im Wald
Kinder sind normalerweise begeisterte Waldwanderer, gibt es hier doch immer viel zu sehen, zu beobachten und zu spielen. Geht man mit Kindern auf eine Waldwanderung, ist es immer sinnvoll, etwas zum Transport von Fundstücken (Tannenzapfen, Samen, Versteinerungen etc.) dabeizuhaben. Schnur, Taschenmesser, Malsachen oder bei kleineren Kindern auch Spielfiguren machen eine Waldwanderung für den Nachwuchs interessant, sodass man zu einer Wanderwiederholung vermutlich keine großen Überredungskünste braucht.
Orientierung im Wald und Bestimmen von Bäumen, Blumen und Tieren
Die im Buch abgebildeten Karten sind schon allein sehr hilfreich. Welches Kartenmaterial man sich dazu besorgen sollte, ist bei den jeweiligen Wanderungen aufgeführt. Sehr nützlich sind auch Apps für Smart- oder iPhone. Hier sollte man aber darauf achten, dass man sich aus den jeweiligen Stores solche herunterlädt, die kein Internet benötigen – das ist im Wald, insbesondere weit weg von Siedlungen oder in Schluchten, sehr oft nicht vorhanden. Gut geeignet sind die kostenlosen Apps MAPS.ME und PhoneMaps, die einem recht zuverlässig anzeigen, wo man sich gerade befindet, wenn man mal die Orientierung verloren hat. Auch mit Komoot wurden gute Erfahrungen gemacht. Wer sich die angebotenen Tracks zu den Wanderungen herunterlädt, hat keine Probleme mit der Orientierung.
Nach der Wanderung tut eine Bootsfahrt auf dem Ebnisee im Schwäbischen Wald gut (Tour 22).
Nach dem Motto »Man sieht nur, was man weiß« ist es ganz nützlich, wenn man das, was man um sich herum sieht, auch erkennen kann: Bäume, Blumen, Tiere. Neben vielen Büchern gibt es auch hierzu zahlreiche Apps. Zur Bestimmung von Vögeln werden zudem Bücher angeboten, bei denen man mittels einer App oder einer Art »Stift« Vogelstimmen hören kann.
Unsere Waldlandschaften
Die Wälder, die auf den Touren dieses Buchs besucht werden, sind die Naturparke Schönbuch und Schwäbisch-Fränkischer Wald sowie der Schurwald – sie tragen das Thema ja bereits im Namen. Dazu finden Sie hier Wanderungen im Bereich der Stadt Stuttgart selbst – früher nannte sie sich ja auch »Großstadt zwischen Wald und Reben –, im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und anderen Bereichen um die Landeshauptstadt.
Besonderheiten in den Wäldern
Die ganz großen Sensationen der Natur findet man in den Wäldern eher selten, dafür aber kleine Kostbarkeiten. Hier eine junge Pflanze oder ein zarter Baumtrieb, der aus einem alten, dem Totholz, wächst, dazwischen die eine oder andere Orchidee. Auch lustig vor sich hinplätschernde und strudelnde Bäche erfreuen den Wanderer, ebenso Wasserfälle, Felsmassive oder wilde Schluchten.
Totholz ist wichtiger Bestandteil eines naturnahen Walds. Wo Wälder natürlich altern dürfen und man nicht jedes Stückchen Holz weg-, sprich: aufräumt, da entsteht neuer Lebensraum. Käfer, Asseln, Würmer und Pilze fühlen sich hier wohl. Sie zersetzen das Holz des abgestorbenen Baums, das somit wieder mit dem Waldboden eins wird. Das Holz bleibt auch als Lebensraum für Moose – von denen es bald überwuchert wird – und Farne liegen, und man lässt langsam vermodern. So bietet es u. a. einer Vielzahl von Insekten Nahrung und Wohnung. 13 000 Käferarten, vor allem Hirsch- und Bockkäfer, leben im und vom Totholz. Für Schwarzspecht und Hohltaube, aber auch für Eulen- und Kauzarten sind abgestorbene Laubbäume Brutplätze. Und fast alle Fledermausarten sind auf Höhlen im Totholz angewiesen. Zudem dient Totholz an nassen und kalten Standorten mit hoher Krautflora als »Brutbett« für die nächste Waldgeneration. Etwas Besonderes sind die Larven des äußerst seltenen Alpenbockkäfers. Sie ernähren sich ausschließlich von zerfallendem Holz. Sonst, wie der Name schon sagt, in den Alpen beheimatet, findet man sie auch hier auf der Schwäbischen Alb. Grundsätzlich sind über 240 verschiedene Käferarten auf das Holz der Buche angewiesen, 650 Arten gar auf das Holz der Eiche. Im Bannwald soll sich ein »Urwald von morgen« entwickeln, außerdem dient das Gebiet als wissenschaftliche Beobachtungsfläche für die Urwaldforschung. Hier findet man nicht nur einen Wald, der wächst, wie er will, sondern auch eine große Zahl von abgestorbenen Bäumen. Bei ihrer Zersetzung spielen Pilze eine wichtige Rolle, denn nur sie und Bakterien können Holz zersetzen. So wachsen von den rund 4000 Großpilzen in Deutschland etwa 1500 Arten auf Totholz, einem wichtigen Lebensraum für bestimmte Insekten, Spinnen und Asseln – und diese wiederum sind Lebensgrundlage für Vögel wie Gartenrotschwänze, Haubenmeisen, Schwarzspechte und Waldbaumläufer. Auch Dreizehenspechte, die vor 1988 im Schwarzwald fast verschwunden waren, fühlen sich hier wohl. Der Vogel schlägt sich im Lauf seines Lebens zahlreiche Schlaf- und Bruthöhlen, in denen später auch Sperlingsund Raufußkäuze leben bzw. im Winter tote Mäuse als Nahrungsvorrat verstecken. Die Höhlen werden zudem von Fledermäusen und Gartenschläfern genutzt. Darüber hinaus dient das Totholz auch als Lebensraum für Flechten und Moose.
Wilde Landschaftsszenerien prägen die Wanderung durchs Felsental der Kleinen Schrecke (Tour 27).
Baumruine beim Herrenberger Waldfriedhof; Lehrpfadschilder vermitteln Wissenswertes (Tour 10).
Bus & Bahn
Bei den meisten Touren lohnt sich die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Für Fahrpläne und sonstige Auskünfte informiert man sich dazu vor der Tour am besten unter www.vvs.de oder www.efa-bw.de.
Wer gern wandert, weiß es schon lange: Natur tut gut. Was uns allen, die wir gern draußen sind, schon immer intuitiv klar war, wurde jetzt wissenschaftlich bestätigt: Internationale Studien belegen, dass Waldluft das menschliche Immunsystem positiv beeinflusst. Aber auch Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Burn-out können durch einen längeren Aufenthalt im Wald gemildert werden.
Die Waldluft spielt hierbei eine besondere Rolle. Genauer gesagt, bestimmte Moleküle, von denen die Luft im Wald erfüllt ist. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das menschliche Immunsystem auf diese pflanzlichen Botenstoffe, Terpene genannt, reagiert. Terpene können insbesondere die Produktion und Aktivität unserer »natürlichen Killerzellen« steigern und somit den Teil unseres Abwehrsystems stärken, der virusinfizierte Zellen im Körper bekämpft.
Egal ob Atemübung, Sinneswahrnehmung oder Yoga-Einheit: Eine Wanderung lässt sich ganz einfach mit einem Waldbad verbinden.
Ja, jetzt lassen wir ihn auch hier in diesem Buch fallen, den Trendbegriff schlechthin, wenn es um Gesundheit und Wald geht: »Waldbaden«. Das Wort leitet sich vom japanischen »Shinrin Yoku« ab, das übersetzt so viel bedeutet wie »in der Waldluft baden«. Daraus entstand das deutsche »Waldbaden«.